Hamburgische Dramaturgie - 18

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angehen koennten, als sie meinen, wuerde dazu nicht hinreichend gewesen
sein. Diese Vermutung musste zur Gewissheit werden; und wenn der Zuhoerer
diese Gewissheit nur von aussen erhalten konnte, wenn es nicht moeglich war,
dass er sie einer von den handelnden Personen selbst zu danken haben
konnte: war es nicht immer besser, dass der Dichter sie ihm auf die
einzige moegliche Weise erteilte, als gar nicht? Sagt von dieser Weise,
was ihr wollt: genug, sie hat ihn sein Ziel erreichen helfen; seine
Tragoedie ist dadurch, was eine Tragoedie sein soll; und wenn ihr noch
unwillig seid, dass er die Form dem Wesen nachgesetzet hat, so versorge
euch eure gelehrte Kritik mit nichts als Stuecken, wo das Wesen der Form
aufgeopfert ist, und ihr seid belohnt! Immerhin gefalle euch Whiteheads
"Kreusa", wo euch kein Gott etwas voraussagt, wo ihr alles von einem
alten plauderhaften Vertrauten erfahrt, den eine verschlagne Zigeunerin
ausfragt, immerhin gefalle sie euch besser, als des Euripides "Ion": und
ich werde euch nie beneiden!
Wenn Aristoteles den Euripides den tragischsten von allen tragischen
Dichtern nennet, so sahe er nicht bloss darauf, dass die meisten seiner
Stuecke eine unglueckliche Katastrophe haben; ob ich schon weiss, dass viele
den Stagiriten so verstehen. Denn das Kunststueck waere ihm ja wohl bald
abgelernt; und der Stuemper, der brav wuergen und morden und keine von
seinen Personen gesund oder lebendig von der Buehne kommen liesse, wuerde
sich ebenso tragisch duenken duerfen, als Euripides. Aristoteles hatte
unstreitig mehrere Eigenschaften im Sinne, welchen zufolge er ihm diesen
Charakter erteilte; und ohne Zweifel, dass die eben beruehrte mit dazu
gehoerte, vermoege der er naemlich den Zuschauern alle das Unglueck, welches
seine Personen ueberraschen sollte, lange vorher zeigte, um die Zuschauer
auch dann schon mit Mitleiden fuer die Personen einzunehmen, wenn diese
Personen selbst sich noch weit entfernt glaubten, Mitleid zu verdienen.
--Sokrates war der Lehrer und Freund des Euripides; und wie mancher
duerfte der Meinung sein, dass der Dichter dieser Freundschaft des
Philosophen weiter nichts zu danken habe, als den Reichtum von schoenen
Sittenspruechen, den er so verschwendrisch in seinen Stuecken ausstreuet.
Ich denke, dass er ihr weit mehr schuldig war; er haette, ohne sie, ebenso
spruchreich sein koennen; aber vielleicht wuerde er, ohne sie, nicht so
tragisch geworden sein. Schoene Sentenzen und Moralen sind ueberhaupt
gerade das, was wir von einem Philosophen, wie Sokrates, am seltensten
hoeren; sein Lebenswandel ist die einzige Moral, die er prediget. Aber den
Menschen und uns selbst kennen; auf unsere Empfindungen aufmerksam sein;
in allen die ebensten und kuerzesten Wege der Natur ausforschen und lieben;
jedes Ding nach seiner Absicht beurteilen: das ist es, was wir in seinem
Umgange lernen; das ist es, was Euripides von dem Sokrates lernte, und was
ihn zu dem Ersten in seiner Kunst machte. Gluecklich der Dichter, der so
einen Freund hat--und ihn alle Tage, alle Stunden zu Rate ziehen kann!--
Auch Voltaire scheinet es empfunden zu haben, dass es gut sein wuerde, wenn
er uns mit dem Sohn der Merope gleich anfangs bekannt machte; wenn er uns
mit der Ueberzeugung, dass der liebenswuerdige unglueckliche Juengling, den
Merope erst in Schutz nimmt, und den sie bald darauf als den Moerder ihres
Aegisth hinrichten will, der naemliche Aegisth sei, sofort koenne aussetzen
lassen. Aber der Juengling kennt sich selbst nicht; auch ist sonst niemand
da, der ihn besser kennte, und durch den wir ihn koennten kennen lernen.
Was tut also der Dichter? Wie faengt er es an, dass wir es gewiss wissen,
Merope erhebe den Dolch gegen ihren eignen Sohn, noch ehe es ihr der alte
Narbas zuruft?--Oh, das faengt er sehr sinnreich an! Auf so einen
Kunstgriff konnte sich nur ein Voltaire besinnen!--Er laesst, sobald der
unbekannte Juengling auftritt, ueber das erste, was er sagt, mit grossen,
schoenen, leserlichen Buchstaben den ganzen, vollen Namen "Aegisth"
setzen; und so weiter ueber jede seiner folgenden Reden. Nun wissen wir
es; Merope hat in dem Vorhergehenden ihren Sohn schon mehr wie einmal bei
diesem Namen genannt; und wenn sie das auch nicht getan haette, so duerften
wir ja nur das vorgedruckte Verzeichnis der Personen nachsehen; da steht
es lang und breit! Freilich ist es ein wenig laecherlich, wenn die Person,
ueber deren Reden wir nun schon zehnmal den Namen "Aegisth" gelesen haben,
auf die Frage:
--Narbas vous est connu?
Le nom d'Egiste au moins jusqu'a vous est venu?
Quel etait votre etat, votre rang, votre pere?
antwortet:
Mon pere est un vieillard accable de misere;
Policlete est son nom; mais Egiste, Narbas,
Ceux dont vous me parlez, je ne les connais pas.
Freilich ist es sehr sonderbar, dass wir von diesem Aegisth, der nicht
Aegisth heisst, auch keinen andern Namen hoeren; dass, da er der Koenigin
antwortet, sein Vater heisse Polyklet, er nicht auch hinzusetzt, er heisse
so und so. Denn einen Namen muss er doch haben; und den haette der Herr von
Voltaire ja wohl schon mit erfinden koennen, da er so viel erfunden hat!
Leser, die den Rummel einer Tragoedie nicht recht gut verstehen, koennen
leicht darueber irre werden. Sie lesen, dass hier ein Bursche gebracht
wird, der auf der Landstrasse einen Mord begangen hat; dieser Bursche,
sehen sie, heisst Aegisth, aber er sagt, er heisse nicht so, und sagt doch
auch nicht, wie er heisse: oh, mit dem Burschen, schliessen sie, ist es
nicht richtig; das ist ein abgefeimter Strassenraeuber, so jung er ist, so
unschuldig er sich stellt. So, sage ich, sind unerfahrne Leser zu denken
in Gefahr; und doch glaube ich in allem Ernste, dass es fuer die erfahrnen
Leser besser ist, auch so, gleich anfangs, zu erfahren, wie der unbekannte
Juengling ist, als gar nicht. Nur dass man mir nicht sage, dass diese Art sie
davon zu unterrichten, im geringsten kuenstlicher und feiner sei, als ein
Prolog im Geschmacke des Euripides!--


Funfzigstes Stueck
Den 20. Oktober 1767
Bei dem Maffei hat der Juengling seine zwei Namen, wie es sich gehoert;
Aegisth heisst er, als der Sohn des Polydor, und Kresphont, als der Sohn
der Merope. In dem Verzeichnisse der handelnden Personen wird er auch nur
unter jenem eingefuehrt; und Becelli rechnet es seiner Ausgabe des Stuecks
als kein geringes Verdienst an, dass dieses Verzeichnis den wahren Stand
des Aegisth nicht voraus verrate.[1] Das ist, die Italiener sind von den
Ueberraschungen noch groessere Liebhaber, als die Franzosen.--
Aber noch immer "Merope"!--Wahrlich, ich bedaure meine Leser, die sich an
diesem Blatte eine theatralische Zeitung versprochen haben, so mancherlei
und bunt, so unterhaltend und schnurrig, als eine theatralische Zeitung
nur sein kann. Anstatt des Inhalts der hier gangbaren Stuecke, in kleine
lustige oder ruehrende Romane gebracht; anstatt beilaeufiger
Lebensbeschreibungen drolliger, sonderbarer, naerrischer Geschoepfe, wie
die doch wohl sein muessen, die sich mit Komoedienschreiben abgeben;
anstatt kurzweiliger, auch wohl ein wenig skandaloeser Anekdoten von
Schauspielern und besonders Schauspielerinnen: anstatt aller dieser
artigen Saechelchen, die sie erwarteten, bekommen sie lange, ernsthafte,
trockne Kritiken ueber alte bekannte Stuecke; schwerfaellige Untersuchungen
ueber das, was in einer Tragoedie sein sollte und nicht sein sollte;
mitunter wohl gar Erklaerungen des Aristoteles. Und das sollen sie lesen?
Wie gesagt, ich bedauere sie; sie sind gewaltig angefuehrt!--Doch im
Vertrauen: besser, dass sie es sind, als ich. Und ich wuerde es sehr sein,
wenn ich mir ihre Erwartungen zum Gesetze machen muesste. Nicht dass ihre
Erwartungen sehr schwer zu erfuellen waeren; wirklich nicht; ich wuerde sie
vielmehr sehr bequem finden, wenn sie sich mit meinen Absichten nur
besser vertragen wollten.
Ueber die "Merope" indes muss ich freilich einmal wegzukommen suchen.--Ich
wollte eigentlich nur erweisen, dass die "Merope" des Voltaire im Grunde
nichts als die "Merope" des Maffei sei; und ich meine, dieses habe ich
erwiesen. Nicht ebenderselbe Stoff, sagt Aristoteles, sondern
ebendieselbe Verwicklung und Aufloesung machen, dass zwei oder mehrere
Stuecke fuer ebendieselben Stuecke zu halten sind. Also, nicht weil Voltaire
mit dem Maffei einerlei Geschichte behandelt hat, sondern weil er sie mit
ihm auf ebendieselbe Art behandelt hat, ist er hier fuer weiter nichts,
als fuer den Uebersetzer und Nachahmer desselben zu erklaeren. Maffei hat
die "Merope" des Euripides nicht bloss wieder hergestellet; er hat eine
eigene "Merope" gemacht: denn er ging voellig von dem Plane des Euripides
ab; und in dem Vorsatze, ein Stueck ohne Galanterie zu machen, in welchem
das ganze Interesse bloss aus der muetterlichen Zaertlichkeit entspringe,
schuf er die ganze Fabel um; gut oder uebel, das ist hier die Frage nicht;
genug, er schuf sie doch um. Voltaire aber entlehnte von Maffei die ganze
so umgeschaffene Fabel; er entlehnte von ihm, dass Merope mit dem Polyphont
nicht vermaehlt ist; er entlehnte von ihm die politischen Ursachen, aus
welchen der Tyrann nun erst, nach funfzehn Jahren, auf diese Vermaehlung
dringen zu muessen glaubet; er entlehnte von ihm, dass der Sohn der Merope
sich selbst nicht kennet; er entlehnte von ihm, wie und warum dieser von
seinem vermeintlichen Vater entkoemmt; er entlehnte von ihm den Vorfall,
der den Aegisth als einen Moerder nach Messene bringt; er entlehnte von
ihm die Missdeutung, durch die er fuer den Moerder seiner selbst gehalten
wird; er entlehnte von ihm die dunkeln Regungen der muetterlichen Liebe,
wenn Merope den Aegisth zum erstenmale erblickt; er entlehnte von ihm den
Vorwand, warum Aegisth vor Meropens Augen, von ihren eignen Haenden
sterben soll, die Entdeckung seiner Mitschuldigen: mit einem Worte,
Voltaire entlehnte vom Maffei die ganze Verwicklung. Und hat er nicht
auch die ganze Aufloesung von ihm entlehnt, indem er das Opfer, bei
welchem Polyphont umgebracht werden sollte, von ihm mit der Handlung
verbinden lernte? Maffei machte es zu einer hochzeitlichen Feier, und
vielleicht, dass er, bloss darum, seinen Tyrannen itzt erst auf die
Verbindung mit Meropen fallen liess, um dieses Opfer desto natuerlicher
anzubringen. Was Maffei erfand, tat Voltaire nach.
Es ist wahr, Voltaire gab verschiedenen von den Umstaenden, die er vom
Maffei entlehnte, eine andere Wendung. z.E. Anstatt dass, beim Maffei,
Polyphont bereits funfzehn Jahre regieret hat, laesst er die Unruhen in
Messene ganzer funfzehn Jahre dauern, und den Staat so lange in der
unwahrscheinlichsten Anarchie verharren. Anstatt dass, beim Maffei,
Aegisth von einem Raeuber auf der Strasse angefallen wird, laesst er ihn in
einem Tempel des Herkules von zwei Unbekannten ueberfallen werden, die es
ihm uebel nehmen, dass er den Herkules fuer die Herakliden, den Gott des
Tempels fuer die Nachkommen desselben anfleht. Anstatt dass beim Maffei
Aegisth durch einen Ring in Verdacht geraet, laesst Voltaire diesen Verdacht
durch eine Ruestung entstehen usw. Aber alle diese Veraenderungen betreffen
die unerheblichsten Kleinigkeiten, die fast alle ausser dem Stuecke sind
und auf die Oekonomie des Stueckes selbst keinen Einfluss haben. Und doch
wollte ich sie Voltairen noch gern als Aeusserungen seines schoepferischen
Genies anrechnen, wenn ich nur faende, dass er das, was er aendern zu muessen
vermeinte, in allen seinen Folgen zu aendern verstanden haette. Ich will
mich an dem mitte1sten von den angefuehrten Beispielen erklaeren. Maffei
laesst seinen Aegisth von einem Raeuber angefallen werden, der den
Augenblick abpasst, da er sich mit ihm auf dem Wege allein sieht, ohnfern
einer Bruecke ueber die Pamise; Aegisth erlegt den Raeuber und wirft den
Koerper in den Fluss, aus Furcht, wenn der Koerper auf der Strasse gefunden
wuerde, dass man den Moerder verfolgen und ihn dafuer erkennen duerfte. Ein
Raeuber, dachte Voltaire, der einem Prinzen den Rock ausziehen und den
Beutel nehmen will, ist fuer mein feines, edles Parterr ein viel zu
niedriges Bild; besser, aus diesem Raeuber einen Missvergnuegten gemacht,
der dem Aegisth als einem Anhaenger der Herakliden zu Leibe will. Und
warum nur einen? Lieber zwei; so ist die Heldentat des Aegisths desto
groesser, und der, welcher von diesen zweien entrinnt, wenn er zu dem
aeltrern gemacht wird, kann hernach fuer den Narbas genommen werden. Recht
gut, mein lieber Johann Ballhorn; aber nun weiter. Wenn Aegisth den einen
von diesen Missvergnuegten erlegt hat, was tut er alsdenn? Er traegt den
toten Koerper auch ins Wasser. Auch? Aber wie denn? warum denn? Von der
leeren Landstrasse in den nahen Fluss; das ist ganz begreiflich: aber aus
dem Tempel in den Fluss, dieses auch? War denn ausser ihnen niemand in
diesem Tempel? Es sei so; auch ist das die groesste Ungereimtheit noch
nicht. Das Wie liesse sich noch denken: aber das Warum gar nicht. Maffeis
Aegisth traegt den Koerper in den Fluss, weil er sonst verfolgt und erkannt
zu werden fuerchtet; weil er glaubt, wenn der Koerper beiseite geschafft
sei, dass sodann nichts seine Tat verraten koenne; dass diese sodann,
mitsamt dem Koerper, in der Flut begraben sei. Aber kann das Voltairens
Aegisth auch glauben? Nimmermehr; oder der zweite haette nicht entkommen
muessen. Wird sich dieser begnuegen, sein Leben davongetragen zu haben?
Wird er ihn nicht, wenn er auch noch so furchtsam ist, von weiten
beobachten? Wird er ihn nicht mit seinem Geschrei verfolgen, bis ihn
andere festhalten? Wird er ihn nicht anklagen und wider ihn zeugen? Was
hilft es dem Moerder also, das corpus delicti weggebracht zu haben? Hier
ist ein Zeuge, welcher es nachweisen kann. Diese vergebene Muehe haette er
sparen und dafuer eilen sollen, je eher je lieber ueber die Grenze zu
kommen. Freilich musste der Koerper, des Folgenden wegen, ins Wasser
geworfen werden; es war Voltairen ebenso noetig als dem Maffei, dass Merope
nicht durch die Besichtigung desselben aus ihrem Irrtume gerissen werden
konnte; nur dass, was bei diesem Aegisth sich selber zum Besten tut, er
bei jenem bloss dem Dichter zu Gefallen tun muss. Denn Voltaire korrigierte
die Ursache weg, ohne zu ueberlegen, dass er die Wirkung dieser Ursache
brauche, die nunmehr von nichts als von seiner Beduerfnis abhaengt.
Eine einzige Veraenderung, die Voltaire in dem Plane des Maffei gemacht
hat, verdient den Namen einer Verbesserung. Die naemlich, durch welche er
den wiederholten Versuch der Merope, sich an dem vermeinten Moerder ihres
Sohnes zu raechen, unterdrueckt und dafuer die Erkennung von seiten des
Aegisth, in Gegenwart des Polyphonts, geschehen laesst. Hier erkenne ich
den Dichter, und besonders ist die zweite Szene des vierten Akts ganz
vortrefflich. Ich wuenschte nur, dass die Erkennung ueberhaupt, die in der
vierten Szene des dritten Akts von beiden Seiten erfolgen zu muessen das
Ansehen hat, mit mehrerer Kunst haette geteilet werden koennen. Denn dass
Aegisth mit einmal von dem Eurikles weggefuehret wird und die Vertiefung
sich hinter ihm schliesst, ist ein sehr gewaltsames Mittel. Es ist nicht
ein Haar besser, als die uebereilte Flucht, mit der sich Aegisth bei dem
Maffei rettet, und ueber die Voltaire seinen Lindelle so spotten laesst.
Oder vielmehr, diese Flucht ist um vieles natuerlicher; wenn der Dichter
nur hernach Sohn und Mutter einmal zusammen gebracht und uns nicht
gaenzlich die ersten ruehrenden Ausbrueche ihrer beiderseitigen Empfindungen
gegeneinander vorenthalten haette. Vielleicht wuerde Voltaire die Erkennung
ueberhaupt nicht geteilet haben, wenn er seine Materie nicht haette dehnen
muessen, um fuenf Akte damit voll zu machen. Er jammert mehr als einmal
ueber cette longue carriere de cinq actes qui est prodigieusement
difficile a remplir sans episodes--Und nun fuer diesesmal genug von
der "Merope"!

----Fussnote
[1] Fin ne i nomi de' Personaggi si e levato quell' errore, comunissimo
alle stampe d'ogni drama, di scoprire il secreto nel premettergli, e per
conseguenza di levare il piacere a chi legge, overo ascolta, essendosi
messo Egisto, dove era, Cresfonte sotto nome d'Egisto.
----Fussnote


Einundfunfzigstes Stueck
Den 23. Oktober 1767
Den neununddreissigsten Abend (mittewochs, den 8. Julius) wurden "Der
verheiratete Philosoph" und "Die neue Agnese" wiederholt.[1]
Chevrier sagt,[2] dass Destouches sein Stueck aus einem Lustspiele des
Campistron geschoepft habe, und dass, wenn dieser nicht seinen "Jaloux
desabuse" geschrieben haette, wir wohl schwerlich einen "Verheirateten
Philosophen" haben wuerden. Die Komoedie des Campistron ist unter uns wenig
bekannt; ich wuesste nicht, dass sie auf irgendeinem deutschen Theater waere
gespielt worden; auch ist keine Uebersetzung davon vorhanden. Man duerfte
also vielleicht um so viel lieber wissen wollen, was eigentlich an dem
Vorgeben des Chevrier sei.
Die Fabel des Campistronschen Stuecks ist kurz diese: Ein Bruder hat das
ansehnliche Vermoegen seiner Schwester in Haenden, und um dieses nicht
herausgeben zu duerfen, moechte er sie lieber gar nicht verheiraten. Aber
die Frau dieses Bruders denkt besser, oder wenigstens anders, und um
ihren Mann zu vermoegen, seine Schwester zu versorgen, sucht sie ihn auf
alle Weise eifersuechtig zu machen, indem sie verschiedne junge
Mannspersonen sehr guetig aufnimmt, die alle Tage unter dem Vorwande, sich
um ihre Schwaegerin zu bewerben, zu ihr ins Haus kommen. Die List gelingt;
der Mann wird eifersuechtig; und williget endlich, um seiner Frau den
vermeinten Vorwand, ihre Anbeter um sich zu haben, zu benehmen, in die
Verbindung seiner Schwester mit Clitandern, einem Anverwandten seiner
Frau, dem zu Gefallen sie die Rolle der Kokette gespielt hatte. Der Mann
sieht sich berueckt, ist aber sehr zufrieden, weil er zugleich von dem
Ungrunde seiner Eifersucht ueberzeugt wird.
Was hat diese Fabel mit der Fabel des "Verheirateten Philosophen"
Aehnliches? Die Fabel nicht das geringste. Aber hier ist eine Stelle aus
dem zweiten Akte des Campistronschen Stuecks, zwischen Dorante, so heisst
der Eifersuechtige, und Dubois, seinem Sekretaer. Diese wird gleich zeigen,
was Chevrier gemeiner hat.
"Dubois. Und was fehlt Ihnen denn?
Dorante. Ich bin verdruesslich, aergerlich; alle meine ehemalige
Heiterkeit ist weg; alle meine Freude hat ein Ende. Der Himmel hat
mir einen Tyrannen, einen Henker gegeben, der nicht aufhoeren wird,
mich zu martern, zu peinigen--
Dubois. Und wer ist denn dieser Tyrann, dieser Henker?
Dorante. Meine Frau.
Dubois. Ihre Frau, mein Herr?
Dorante. Ja, meine Frau, meine Frau.--Sie bringt mich zur
Verzweiflung.
Dubois. Hassen Sie sie denn?
Dorante. Wollte Gott! So waere ich ruhig.--Aber ich liebe sie, und
liebe sie so sehr--Verwuenschte Qual!
Dubois. Sie sind doch wohl nicht eifersuechtig?
Dorante. Bis zur Raserei.
Dubois. Wie? Sie, mein Herr? Sie eifersuechtig? Sie, der Sie von
jeher ueber alles, was Eifersucht heisst,--
Dorante. Gelacht und gespottet. Desto schlimmer bin ich nun daran!
Ich Geck, mich von den elenden Sitten der grossen Welt so hinreissen zu
lassen! In das Geschrei der Narren einzustimmen, die sich ueber die
Ordnung und Zucht unserer ehrlichen Vorfahren so lustig machen! Und
ich stimmte nicht bloss ein; es waehrte nicht lange, so gab ich den Ton.
Um Witz, um Lebensart zu zeigen, was fuer albernes Zeug habe ich nicht
gesprochen! Eheliche Treue, bestaendige Liebe, pfui, wie schmeckt das
nach dem kleinstaedtischen Buerger! Der Mann, der seiner Frau nicht
allen Willen laesst, ist ein Baer! Der es ihr uebel nimmt, wenn sie auch
andern gefaellt und zu gefallen sucht, gehoert ins Tollhaus. So sprach
ich, und mich haette man da sollen ins Tollhaus schicken.--
Dubois. Aber warum sprachen Sie so?
Dorante. Hoerst du nicht? Weil ich ein Geck war und glaubte, es liesse
noch so galant und weise.--Inzwischen wollte mich meine Familie
verheiratet wissen. Sie schlugen mir ein junges, unschuldiges Maedchen
vor; und ich nahm es. Mit der, dachte ich, soll es gute Wege haben;
die soll in meiner Denkungsart nicht viel aendern; ich liebe sie itzt
nicht besonders, und der Besitz wird mich noch gleichgueltiger gegen
sie machen. Aber wie sehr habe ich mich betrogen! Sie ward taeglich
schoener, taeglich reizender. Ich sah es und entbrannte, und entbrannte
je mehr und mehr; und itzt bin ich so verliebt, so verliebt in sie--
Dubois. Nun, das nenne ich gefangen werden!
Dorante. Denn ich bin so eifersuechtig!--Dass ich mich schaeme, es auch
nur dir zu bekennen.--Alle meine Freunde sind mir zuwider--und
verdaechtig; die ich sonst nicht ofte genug um mich haben konnte, sehe
ich itzt lieber gehen als kommen. Was haben sie auch in meinem Hause
zu suchen? Was wollen die Muessiggaenger? Wozu alle die Schmeicheleien,
die sie meiner Frau machen? Der eine lobt ihren Verstand; der andere
erhebt ihr gefaelliges Wesen bis in den Himmel. Den entzuecken ihre
himmlischen Augen, und den ihre schoenen Zaehne. Alle finden sie hoechst
reizend, hoechst anbetungswuerdig; und immer schliesst sich ihr
verdammtes Geschwaetze mit der verwuenschten Betrachtung, was fuer ein
gluecklicher, was fuer ein beneidenswuerdiger Mann ich bin.
Dubois. Ja, ja, es ist wahr, so geht es zu.
Dorante. Oh, sie treiben ihre unverschaemte Kuehnheit wohl noch weiter!
Kaum ist sie aus dem Bette, so sind sie um ihre Toilette. Da solltest
du erst sehen und hoeren! Jeder will da seine Aufmerksamkeit und seinen
Witz mit dem andern um die Wette zeigen. Ein abgeschmackter Einfall
jagt den andern, eine boshafte Spoetterei die andere, ein kitzelndes
Histoerchen das andere. Und das alles mit Zeichen, mit Mienen, mit
Liebaeugeleien, die meine Frau so leutselig annimmt, so verbindlich
erwidert, dass--dass mich der Schlag oft ruehren moechte! Kannst du
glauben, Dubois? ich muss es wohl mit ansehen, dass sie ihr die Hand
kuessen.
Dubois. Das ist arg!
Dorante. Gleichwohl darf ich nicht mucksen. Denn was wuerde die Welt
dazu sagen? Wie laecherlich wuerde ich mich machen, wenn ich meinen
Verdruss auslassen wollte? Die Kinder auf der Strasse wuerden mit
Fingern auf mich weisen. Alle Tage wuerde ein Epigramm, ein
Gassenhauer auf mich zum Vorscheine kommen usw."

Diese Situation muss es sein, in welcher Chevrier das Aehnliche mit dem
"Verheirateten Philosophen" gefunden hat. So wie der Eifersuechtige des
Campistron sich schaemet, seine Eifersucht auszulassen, weil er sich
ehedem ueber diese Schwachheit allzu lustig gemacht hat: so schaemt sich
auch der Philosoph des Destouches, seine Heirat bekannt zu machen, weil
er ehedem ueber alle ernsthafte Liebe gespottet und den ehelosen Stand fuer
den einzigen erklaert hatte, der einem freien und weisen Manne anstaendig
sei. Es kann auch nicht fehlen, dass diese aehnliche Scham sie nicht beide
in mancherlei aehnliche Verlegenheiten bringen sollte. So ist, z.E., die,
in welcher sich Dorante beim Campistron siehet, wenn er von seiner Frau
verlangt, ihm die ueberlaestigen Besucher vom Halse zu schaffen, diese aber
ihn bedeutet, dass das eine Sache sei, die er selbst bewerkstelligen
muesse, fast die naemliche mit der bei dem Destouches, in welcher sich
Arist befindet, wenn er es selbst dem Marquis sagen soll, dass er sich auf
Meliten keine Rechnung machen koenne. Auch leidet dort der Eifersuechtige,
wenn seine Freunde in seiner Gegenwart ueber die Eifersuechtigen spotten
und er selbst sein Wort dazu geben muss, ungefaehr auf gleiche Weise, als
hier der Philosoph, wenn er sich muss sagen lassen, dass er ohne Zweifel
viel zu klug und vorsichtig sei, als dass er sich zu so einer Torheit, wie
das Heiraten, sollte haben verleiten lassen.
Demohngeachtet aber sehe ich nicht, warum Destouches bei seinem Stuecke
notwendig das Stueck des Campistron vor Augen gehabt haben muesste; und mir
ist es ganz begreiflich, dass wir jenes haben koennten, wenn dieses auch
nicht vorhanden waere. Die verschiedensten Charaktere koennen in aehnliche
Situationen geraten; und da in der Komoedie die Charaktere das Hauptwerk,
die Situationen aber nur die Mittel sind, jene sich aeussern zu lassen und
ins Spiel zu setzen: so muss man nicht die Situationen, sondern die
Charaktere in Betrachtung ziehen, wenn man bestimmen will, ob ein Stueck
Original oder Kopie genannt zu werden verdiene. Umgekehrt ist es in der
Tragoedie, wo die Charaktere weniger wesentlich sind und Schrecken und
Mitleid vornehmlich aus den Situationen entspringt. Aehnliche Situationen
geben also aehnliche Tragoedien, aber nicht aehnliche Komoedien. Hingegen
geben aehnliche Charaktere aehnliche Komoedien, anstatt dass sie in den
Tragoedien fast gar nicht in Erwaegung kommen.
Der Sohn unsers Dichters, welcher die praechtige Ausgabe der Werke seines
Vaters besorgt hat, die vor einigen Jahren in vier Quartbaenden aus der
Koeniglichen Druckerei zu Paris erschien, meldet uns, in der Vorrede zu
dieser Ausgabe, eine besondere, dieses Stueck betreffende Anekdote. Der
Dichter naemlich habe sich in England verheiratet und aus gewissen
Ursachen seine Verbindung geheim halten muessen. Eine Person aus der
Familie seiner Frau aber habe das Geheimnis frueher ausgeplaudert, als
ihm lieb gewesen; und dieses habe Gelegenheit zu dem "Verheirateten
Philosophen" gegeben. Wenn dieses wahr ist,--und warum sollten wir es
seinem Sohne nicht glauben?--so duerfte die vermeinte Nachahmung des
Campistron um so eher wegfallen.

----Fussnote
[1] S. den 5. und 7. Abend
[2] "L'Observateur des Spectacles.", T. II. p. 135.
----Fussnote


Zweiundfunfzigstes Stueck Den 27. Oktober 1767
Den vierzigsten Abend (donnerstags, den 9. Julius) ward Schlegels
"Triumph der guten Frauen" aufgefuehret.
Dieses Lustspiel ist unstreitig eines der besten deutschen Originale. Es
war, soviel ich weiss, das letzte komische Werk des Dichters, das seine
fruehern Geschwister unendlich uebertrifft und von der Reife seines Urhebers
zeuget. "Der geschaeftige Muessiggaenger" war der erste jugendliche Versuch
und fiel aus, wie alle solche jugendliche Versuche ausfallen. Der Witz
verzeihe es denen und raeche sich nie an ihnen, die allzuviel Witz darin
gefunden haben! Er enthaelt das kalteste, langweiligste Alltagsgewaesche,
das nur immer in dem Hause eines meissnischen Pelzhaendlers vorfallen kann.
Ich wuesste nicht, dass er jemals waere aufgefuehrt worden, und ich zweifle,
dass seine Vorstellung duerfte auszuhalten sein. "Der Geheimnisvolle" ist
um vieles besser; ob es gleich der Geheimnisvolle gar nicht geworden ist,
den Moliere in der Stelle geschildert hat, aus welcher Schlegel den Anlass
zu diesem Stuecke wollte genommen haben.[1] Molieres Geheimnisvoller ist
ein Geck, der sich ein wichtiges Ansehen geben will; Schlegels
Geheimnisvoller aber ein gutes ehrliches Schaf, das den Fuchs spielen
will, um von den Woelfen nicht gefressen zu werden. Daher koemmt es auch,
dass er so viel Aehnliches mit dem Charakter des Misstrauischen hat, den
Cronegk hernach auf die Buehne brachte. Beide Charaktere aber, oder
vielmehr beide Nuancen des naemlichen Charakters, koennen nichts anders
als in einer so kleinen und armseligen, oder so menschenfeindlichen und
haesslichen Seele sich finden, dass ihre Vorstellungen notwendig mehr
Mitleiden oder Abscheu erwecken muessen, als Lachen. "Der Geheimnisvolle"
ist wohl sonst hier aufgefuehret worden; man versichert mich aber auch
durchgaengig, und aus der eben gemachten Betrachtung ist mir es sehr
begreiflich, dass man ihn laeppischer gefunden habe, als lustig.
"Der Triumph der guten Frauen" hingegen hat, wo er noch aufgefuehret
worden, und sooft er noch aufgefuehret worden, ueberall und jederzeit einen
sehr vorzueglichen Beifall erhalten; und dass sich dieser Beifall auf wahre
Schoenheiten gruenden muesse, dass er nicht das Werk einer ueberraschenden
blendenden Vorstellung sei, ist daher klar, weil ihn noch niemand, nach
Lesung des Stuecks, zurueckgenommen. Wer es zuerst gelesen, dem gefaellt es
um so viel mehr, wenn er es spielen sieht: und wer es zuerst spielen
gesehen, dem gefaellt es um so viel mehr, wenn er es lieset. Auch haben es
die strengesten Kunstrichter ebensosehr seinen uebrigen Lustspielen, als
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