Hamburgische Dramaturgie - 19

Total number of words is 4264
Total number of unique words is 1473
38.5 of words are in the 2000 most common words
52.3 of words are in the 5000 most common words
59.2 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
diese ueberhaupt dem gewoehnlichen Prasse deutscher Komoedien vorgezogen.
"Ich las", sagt einer von ihnen,[2] "den 'Geschaeftigen Muessiggaenger': die
Charaktere schienen mir vollkommen nach dem Leben; solche Muessiggaenger,
solche in ihre Kinder vernarrte Muetter, solche schalwitzige Besuche und
solche dumme Pelzhaendler sehen wir alle Tage. So denkt, so lebt, so
handelt der Mittelstand unter den Deutschen. Der Dichter hat seine
Pflicht getan, er hat uns geschildert, wie wir sind. Allein ich gaehnte
vor Langeweile.--Ich las darauf den 'Triumph der guten Frauen'. Welcher
Unterschied! Hier finde ich Leben in den Charakteren, Feuer in ihren
Handlungen, echten Witz in ihren Gespraechen und den Ton einer feinen
Lebensart in ihrem ganzen Umgange."
Der vornehmste Fehler, den ebenderselbe Kunstrichter daran bemerkt hat,
ist der, dass die Charaktere an sich selbst nicht deutsch sind. Und leider
muss man diesen zugestehen. Wir sind aber in unsern Lustspielen schon zu
sehr an fremde, und besonders an franzoesische Sitten gewoehnt, als dass er
eine besonders ueble Wirkung auf uns haben koennte.
"Nikander", heisst es, "ist ein franzoesischer Abenteurer, der auf
Eroberungen ausgeht, allem Frauenzimmer nachstellt, keinem im Ernste
gewogen ist, alle ruhige Ehen in Uneinigkeit zu stuerzen, aller Frauen
Verfuehrer und aller Maenner Schrecken zu werden sucht, und der bei allem
diesen kein schlechtes Herz hat. Die herrschende Verderbnis der Sitten
und Grundsaetze scheinet ihn mit fortgerissen zu haben. Gottlob! dass ein
Deutscher, der so leben will, das verderbteste Herz von der Welt haben
muss.--Hilaria, des Nikanders Frau, die er vier Wochen nach der Hochzeit
verlassen und nunmehr in zehn Jahren nicht gesehen hat, koemmt auf den
Einfall, ihn aufzusuchen. Sie kleidet sich als eine Mannsperson und folgt
ihm, unter dem Namen Philint, in alle Haeuser nach, wo er Avanturen sucht.
Philint ist witziger, flatterhafter und unverschaemter als Nikander. Das
Frauenzimmer ist dem Philint mehr gewogen, und sobald er mit seinem
frechen, aber doch artigen Wesen sich sehen laesst, stehet Nikander da wie
verstummt. Dieses gibt Gelegenheit zu sehr lebhaften Situationen. Die
Erfindung ist artig, der zweifache Charakter wohl gezeichnet und
gluecklich in Bewegung gesetzt; aber das Original zu diesem nachgeahmten
Petitmaitre ist gewiss kein Deutscher."
"Was mir", faehrt er fort, "sonst an diesem Lustspiele missfaellt, ist der
Charakter des Agenors. Den Triumph der guten Frauen vollkommen zu machen,
zeigt dieser Agenor den Ehemann von einer gar zu haesslichen Seite. Er
tyrannisierst seine unschuldige Christiane auf das unwuerdigste und hat
recht seine Lust, sie zu quaelen. Graemlich, sooft er sich sehen laesst,
spoettisch bei den Traenen seiner gekraenkten Frau, argwoehnisch bei ihren
Liebkosungen, boshaft genug, ihre unschuldigsten Reden und Handlungen
durch eine falsche Wendung zu ihrem Nachteile auszulegen, eifersuechtig,
hart, unempfindlich, und, wie Sie sich leicht einbilden koennen, in seiner
Frauen Kammermaedchen verliebt.--Ein solcher Mann ist gar zu verderbt, als
dass wir ihm eine schleunige Besserung zutrauen koennten. Der Dichter gibt
ihm eine Nebenrolle, in welcher sich die Falten seines nichtswuerdigen
Herzens nicht genug entwickeln koennen. Er tobt, und weder Juliane noch
die Leser wissen recht, was er will. Ebensowenig hat der Dichter Raum
gehabt, seine Besserung gehoerig vorzubereiten und zu veranstalten. Er
musste sich begnuegen, dieses gleichsam im Vorbeigehen zu tun, weil die
Haupthandlung mit Nikander und Philinten zu schaffen hatte. Kathrine,
dieses edelmuetige Kammermaedchen der Juliane, das Agenor verfolgt hatte,
sagt gar recht am Ende des Lustspiels: 'Die geschwindesten Bekehrungen
sind nicht allemal die aufrichtigsten!' Wenigstens solange dieses Maedchen
im Hause ist, moechte ich nicht fuer die Aufrichtigkeit stehen."
Ich freue mich, dass die beste deutsche Komoedie dem richtigsten deutschen
Beurteiler in die Haende gefallen ist. Und doch war es vielleicht die
erste Komoedie, die dieser Mann beurteilte.

----Fussnote
[1] "Misanthrope", Acte II, Sc. 4.
C'est de la tete aux pieds un homme tout mystere,
Qui vous jette, en passant, un coup d'oeil egare,
Et sans aucune affaire est toujours affaire.
Tous ce qu'il vous debite en grimaces abonde.
A force de facons il assomme le monde.
Sans cesse il a tout bas, pour rompre l'entretien,
Un secret a vous dire, et ce secret n'est rien.
De la moindre vetille il fait une merveille,
Et, jusqu' au bon jour, il dit tout a l'oreille.
[2] "Briefe, die neueste Literatur betreffend", T. XXI. S. 133.
----Fussnote

Ende des ersten Bandes


Zweyter Band

Dreiundfunfzigstes Stueck
Den 3. November 1767
Den einundvierzigsten Abend (freitags, den 10. Julius) wurden "Cenie" und
"Der Mann nach der Uhr" wiederholt.[1] "Cenie", sagt Chevrier gerade
heraus,[2] "fuehret den Namen der Frau von Graffigny, ist aber ein Werk
des Abts von Voisenon. Es war anfangs in Versen; weil aber die Frau von
Graffigny, der es erst in ihrem vierundfunfzigsten Jahre einfiel, die
Schriftstellerin zu spielen, in ihrem Leben keinen Vers gemacht hatte, so
ward 'Cenie' in Prosa gebracht. Mais l'auteur, fuegt er hinzu, y a laisse
81 vers qui y existent dans leur entier." Das ist, ohne Zweifel, von
einzeln hin und wieder zerstreuten Zeilen zu verstehen, die den Reim
verloren, aber die Silbenzahl beibehalten haben. Doch wenn Chevrier
keinen andern Beweis hatte, dass das Stueck in Versen gewesen: so ist es
sehr erlaubt, daran zu zweifeln. Die franzoesischen Verse kommen ueberhaupt
der Prosa so nahe, dass es Muehe kosten soll, nur in einem etwas
gesuchteren Stile zu schreiben, ohne dass sich nicht von selbst ganze
Verse zusammenfinden, denen nichts wie der Reim mangelt. Und gerade
denjenigen, die gar keine Verse machen, koennen dergleichen Verse am
ersten entwischen; eben weil sie gar kein Ohr fuer das Metrum haben und
es also ebensowenig zu vermeiden, als zu beobachten verstehen.
Was hat "Cenie" sonst fuer Merkmale, dass sie nicht aus der Feder eines
Frauenzimmers koenne geflossen sein? "Das Frauenzimmer ueberhaupt", sagt
Rousseau,[3] "liebt keine einzige Kunst, versteht sich auf keine einzige,
und an Genie fehlt es ihm ganz und gar. Es kann in kleinen Werken
gluecklich sein, die nichts als leichten Witz, nichts als Geschmack,
nichts als Anmut, hoechstens Gruendlichkeit und Philosophie verlangen. Es
kann sich Wissenschaft, Gelehrsamkeit und alle Talente erwerben, die sich
durch Muehe und Arbeit erwerben lassen. Aber jenes himmlische Feuer,
welches die Seele erhitzet und entflammt, jenes um sich greifende
verzehrende Genie, jene brennende Beredsamkeit, jene erhabene Schwuenge,
die ihr Entzueckendes dem Innersten unseres Herzens mitteilen, werden den
Schriften des Frauenzimmers allezeit fehlen."
Also fehlen sie wohl auch der "Cenie"? Oder, wenn sie ihr nicht fehlen,
so muss "Cenie" notwendig das Werk eines Mannes sein? Rousseau selbst
wuerde so nicht schliessen. Er sagt vielmehr, was er dem Frauenzimmer
ueberhaupt absprechen zu muessen glaube, wolle er darum keiner Frau
insbesondere streitig machen. (Ce n'est pas a une femme, mais aux femmes
que je refuse les talents des hommes.[4]) Und dieses sagt er eben auf
Veranlassung der "Cenie"; ebenda, wo er die Graffigny als die Verfasserin
derselben anfuehrt. Dabei merke man wohl, dass Graffigny seine Freundin
nicht war, dass sie Uebels von ihm gesprochen hatte, dass er sich an eben
der Stelle ueber sie beklagt. Demohngeachtet erklaert er sie lieber fuer
eine Ausnahme seines Satzes, als dass er im geringsten auf das Vorgeben
des Chevrier anspielen sollte, welches er zu tun, ohne Zweifel,
Freimuetigkeit genug gehabt haette, wenn er nicht von dem Gegenteile
ueberzeugt gewesen waere.
Chevrier hat mehr solche verkleinerliche geheime Nachrichten. Eben dieser
Abt, wie Chevrier wissen will, hat fuer die Favart gearbeitet. Er hat die
komische Oper "Annette und Lubin" gemacht; und nicht sie, die Aktrice,
von der er sagt, dass sie kaum lesen koenne. Sein Beweis ist ein Gassenhauer,
der in Paris darueber herumgegangen; und es ist allerdings wahr, dass die
Gassenhauer in der franzoesischen Geschichte ueberhaupt unter die glaub-
wuerdigsten Dokumente gehoeren.
Warum ein Geistlicher ein sehr verliebtes Singspiel unter fremdem Namen
in die Welt schicke, liesse sich endlich noch begreifen. Aber warum er
sich zu einer "Cenie" nicht bekennen wolle, der ich nicht viele Predigten
vorziehen moechte, ist schwerlich abzusehen. Dieser Abt hat ja sonst mehr
als ein Stueck auffuehren und drucken lassen, von welchen ihn jedermann als
den Verfasser kennet und die der "Cenie" bei weitem nicht gleichkommen.
Wenn er einer Frau von vierundfunfzig Jahren eine Galanterie machen
wollte, ist es wahrscheinlich, dass er es gerade mit seinem besten Werke
wuerde getan haben?--
Den zweiundvierzigsten Abend (montags, den 13. Julius) ward "Die
Frauenschule" von Moliere aufgefuehrt.
Moliere hatte bereits seine "Maennerschule" gemacht, als er im Jahre 1662
diese "Frauenschule" darauf folgen liess. Wer beide Stuecke nicht kennet,
wuerde sich sehr irren, wenn er glaubte, dass hier den Frauen, wie dort den
Maennern, ihre Schuldigkeit geprediget wuerde. Es sind beides witzige
Possenspiele, in welchen ein Paar junge Maedchen, wovon das eine in aller
Strenge erzogen und das andere in aller Einfalt aufgewachsen, ein Paar
alte Laffen hintergehen; und die beide "Die Maennerschule" heissen muessten,
wenn Moliere weiter nichts darin haette lehren wollen, als dass das duemmste
Maedchen noch immer Verstand genug habe, zu betruegen, und dass Zwang und
Aufsicht weit weniger fruchte und nutze, als Nachsicht und Freiheit.
Wirklich ist fuer das weibliche Geschlecht in der "Frauenschule" nicht
viel zu lernen; es waere denn, dass Moliere mit diesem Titel auf die
Ehestandsregeln, in der zweiten Szene des dritten Akts, gesehen haette,
mit welchen aber die Pflichten der Weiber eher laecherlich gemacht werden.
"Die zwei gluecklichsten Stoffe zur Tragoedie und Komoedie", sagt Trublet,
[5] "sind der 'Cid' und die 'Frauenschule'. Aber beide sind vom Corneille
und Moliere bearbeitet worden, als diese Dichter ihre voellige Staerke noch
nicht hatten. Diese Anmerkung", fuegt er hinzu, "habe ich von dem Hrn. von
Fontenelle."
Wenn doch Trublet den Hrn. von Fontenelle gefragt haette, wie er dieses
meine. Oder falls es ihm so schon verstaendlich genug war, wenn er es doch
auch seinen Lesern mit ein paar Worten haette verstaendlich machen wollen.
Ich wenigstens bekenne, dass ich gar nicht absehe, wo Fontenelle mit
diesem Raetsel hingewollt. Ich glaube, er hat sich versprochen; oder
Trublet hat sich verhoert.
Wenn indes, nach der Meinung dieser Maenner, der Stoff der "Frauenschule"
so besonders gluecklich ist und Moliere in der Ausfuehrung desselben nur zu
kurz gefallen: so haette sich dieser auf das ganze Stueck eben nicht viel
einzubilden gehabt. Denn der Stoff ist nicht von ihm; sondern teils aus
einer spanischen Erzaehlung, die man bei dem Scarron unter dem Titel "Die
vergebliche Vorsicht" findet, teils aus den "Spasshaften Naechten" des
Straparolle genommen, wo ein Liebhaber einem seiner Freunde alle Tage
vertrauet, wie weit er mit seiner Geliebten gekommen, ohne zu wissen, dass
dieser Freund sein Nebenbuhler ist.
"Die Frauenschule", sagt der Herr von Voltaire, "war ein Stueck von einer
ganz neuen Gattung, worin zwar alles nur Erzaehlung, aber doch so
kuenstliche Erzaehlung ist, dass alles Handlung zu sein scheinet."
Wenn das Neue hierin bestand, so ist es sehr gut, dass man die neue
Gattung eingehen lassen. Mehr oder weniger kuenstlich, Erzaehlung bleibt
immer Erzaehlung, und wir wollen auf dem Theater wirkliche Handlungen
sehen.--Aber ist es denn auch wahr, dass alles darin erzaehlt wird? dass
alles nur Handlung zu sein scheint? Voltaire haette diesen alten Einwurf
nicht wieder aufwaermen sollen; oder, anstatt ihn in ein anscheinendes Lob
zu verkehren, haette er wenigstens die Antwort beifuegen sollen, die
Moliere selbst darauf erteilte, und die sehr passend ist. Die Erzaehlungen
naemlich sind in diesem Stuecke, vermoege der innern Verfassung desselben,
wirkliche Handlung; sie haben alles, was zu einer komischen Handlung
erforderlich ist; und es ist blosse Wortklauberei, ihnen diesen Namen hier
streitig zu machen.[6] Denn es koemmt ja weit weniger auf die Vorfaelle an,
welche erzaehlt werden, als auf den Eindruck, welchen diese Vorfaelle auf
den betrognen Alten machen, wenn er sie erfaehrt. Das Laecherliche dieses
Alten wollte Moliere vornehmlich schildern; ihn muessen wir also
vornehmlich sehen, wie er sich bei dem Unfalle, der ihm drohet, gebaerdet;
und dieses haetten wir so gut nicht gesehen, wenn der Dichter das, was er
erzaehlen laesst, vor unsern Augen haette vorgehen lassen, und das, was er
vorgehen laesst, dafuer haette erzaehlen lassen. Der Verdruss, den Arnolph
empfindet; der Zwang, den er sich antut, diesen Verdruss zu verbergen; der
hoehnische Ton, den er annimmt, wenn er dem weitern Progresse des Horaz
nun vorgebauet zu haben glaubet; das Erstaunen, die stille Wut, in der
wir ihn sehen, wenn er vernimmt, dass Horaz demohngeachtet sein Ziel
gluecklich verfolgt: das sind Handlungen, und weit komischere Handlungen,
als alles, was ausser der Szene vorgeht. Selbst in der Erzaehlung der
Agnese, von ihrer mit dem Horaz gemachten Bekanntschaft, ist mehr
Handlung, als wir finden wuerden, wenn wir diese Bekanntschaft auf der
Buehne wirklich machen saehen.
Also, anstatt von der "Frauenschule" zu sagen, dass alles darin Handlung
scheine, obgleich alles nur Erzaehlung sei, glaubte ich mit mehrerm Rechte
sagen zu koennen, dass alles Handlung darin sei, obgleich alles nur Erzaehlung
zu sein scheine.

----Fussnote
[1] S. den 23. und 29. Abend
[2] "Observateur des Spectacles", Tome I. p. 211.
[3] a d'Alembert, p. 133.
[4] a d'Alembert, p. 78.
[5] "Essais de Litt. et de Morale", T. IV. p. 295.
[6] In der "Kritik der Frauenschule", in der Person des Dorante: Les
recits eux-memes y sont des actions suivant la constitution du sujet.
----Fussnote


Vierundfunfzigstes Stueck
Den 6. November 1767
Den dreiundvierzigsten Abend (dienstags, den 14. Julius) ward "Die
Muetterschule" des La Chaussee, und den vierundvierzigsten Abend (als den
15.) "Der Graf von Essex" wiederholt.[1]
Da die Englaender von jeher so gern domestica facta auf ihre Buehne
gebracht haben, so kann man leicht vermuten, dass es ihnen auch an
Trauerspielen ueber diesen Gegenstand nicht fehlen wird. Das aelteste ist
das von Joh. Banks, unter dem Titel "Der unglueckliche Liebling, oder Graf
von Essex". Es kam 1682 aufs Theater und erhielt allgemeinen Beifall.
Damals aber hatten die Franzosen schon drei Essexe: des Calprenede von
1638; des Boyer von 1678, und des juengern Corneille von ebendiesem Jahre.
Wollten indes die Englaender, dass ihnen die Franzosen auch hierin nicht
moechten zuvorgekommen sein, so wuerden sie sich vielleicht auf Daniels
"Philotas" beziehen koennen; ein Trauerspiel von 1611, in welchem man die
Geschichte und den Charakter des Grafen, unter fremden Namen, zu finden
glaubte.[2]
Banks scheinet keinen von seinen franzoesischen Vorgaengern gekannt zu
haben. Er ist aber einer Novelle gefolgt, die den Titel "Geheime
Geschichte der Koenigin Elisabeth und des Grafen von Essex" fuehret,[3] wo
er den ganzen Stoff sich so in die Haende gearbeitet fand, dass er ihn bloss
zu dialogieren, ihm bloss die aeussere dramatische Form zu erteilen brauchte.
Hier ist der ganze Plan, wie er von dem Verfasser der unten angefuehrten
Schrift, zum Teil, ausgezogen worden. Vielleicht, dass es meinen Lesern
nicht unangenehm ist, ihn gegen das Stueck des Corneille halten zu koennen.
"Um unser Mitleid gegen den ungluecklichen Grafen desto lebhafter zu
machen und die heftige Zuneigung zu entschuldigen, welche die Koenigin fuer
ihn aeussert, werden ihm alle die erhabensten Eigenschaften eines Helden
beigelegt; und es fehlt ihm zu einem vollkommenen Charakter weiter
nichts, als dass er seine Leidenschaften nicht besser in seiner Gewalt
hat. Burleigh, der erste Minister der Koenigin, der auf ihre Ehre sehr
eifersuechtig ist und den Grafen wegen der Gunstbezeigungen beneidet, mit
welchen sie ihn ueberhaeuft, bemueht sich unablaessig, ihn verdaechtig zu
machen. Hierin steht ihm Sir Walter Raleigh, welcher nicht minder des
Grafen Feind ist, treulich bei; und beide werden von der boshaften Graefin
von Nottingham noch mehr verhetzt, die den Grafen sonst geliebt hatte,
nun aber, weil sie keine Gegenliebe von ihm erhalten koennen, was sie
nicht besitzen kann, zu verderben sucht. Die ungestueme Gemuetsart des
Grafen macht ihnen allzu gutes Spiel, und sie erreichen ihre Absicht auf
folgende Weise.
Die Koenigin hatte den Grafen, als ihren Generalissimus, mit einer sehr
ansehnlichen Armee gegen den Tyrone geschickt, welcher in Irland einen
gefaehrlichen Aufstand erregt hatte. Nach einigen nicht viel bedeutenden
Scharmuetzeln sahe sich der Graf genoetiget, mit dem Feinde in Unterhandlung
zu treten, weil seine Truppen durch Strapazen und Krankheiten sehr
abgemattet waren, Tyrone aber mit seinen Leuten sehr vorteilhaft postieret
stand. Da diese Unterhandlung zwischen den Anfuehrern muendlich betrieben
ward und kein Mensch dabei zugegen sein durfte: so wurde sie der Koenigin
als ihrer Ehre hoechst nachteilig und als ein gar nicht zweideutiger
Beweis vorgestellet, dass Essex mit den Rebellen in einem heimlichen
Verstaendnisse stehen muesse. Burleigh und Raleigh, mit einigen andern
Parlamentsgliedern, treten sie daher um Erlaubnis an, ihn des Hochverrats
anklagen zu duerfen, welches sie aber so wenig zu verstatten geneigt ist,
dass sie sich vielmehr ueber ein dergleichen Unternehmen sehr aufgebracht
bezeiget. Sie wiederholt die vorigen Dienste, welche der Graf der Nation
erwiesen, und erklaert, dass sie die Undankbarkeit und den boshaften Neid
seiner Anklaeger verabscheue. Der Graf von Southampton, ein aufrichtiger
Freund des Essex, nimmt sich zugleich seiner auf das lebhafteste an; er
erhebt die Gerechtigkeit der Koenigin, einen solchen Mann nicht
unterdruecken zu lassen; und seine Feinde muessen vor diesesmal schweigen.
(Erster Akt.)
Indes ist die Koenigin mit der Auffuehrung des Grafen nichts weniger als
zufrieden, sondern laesst ihm befehlen, seine Fehler wieder gutzumachen,
und Irland nicht eher zu verlassen, als bis er die Rebellen voellig zu
Paaren getrieben und alles wieder beruhiget habe. Doch Essex, dem die
Beschuldigungen nicht unbekannt geblieben, mit welchen ihn seine Feinde
bei ihr anzuschwaerzen suchen, ist viel zu ungeduldig, sich zu
rechtfertigen, und koemmt, nachdem er den Tyrone zu Niederlegung der
Waffen vermocht, des ausdruecklichen Verbots der Koenigin ungeachtet,
nach England ueber. Dieser unbedachtsame Schritt macht seinen Feinden
ebensoviel Vergnuegen, als seinen Freunden Unruhe; besonders zittert die
Graefin von Rutland, mit welcher er insgeheim verheiratet ist, vor den
Folgen. Am meisten aber betruebt sich die Koenigin, da sie sieht, dass ihr
durch dieses rasche Betragen aller Vorwand benommen ist, ihn zu vertreten,
wenn sie nicht eine Zaertlichkeit verraten will, die sie gern vor der
ganzen Welt verbergen moechte. Die Erwaegung ihrer Wuerde, zu welcher ihr
natuerlicher Stolz koemmt, und die heimliche Liebe, die sie zu ihm traegt,
erregen in ihrer Brust den grausamsten Kampf. Sie streitet lange mit sich
selbst, ob sie den verwegnen Mann nach dem Tower schicken oder den
geliebten Verbrecher vor sich lassen und ihm erlauben soll, sich gegen
sie selbst zu rechtfertigen. Endlich entschliesst sie sich zu dem letztern,
doch nicht ohne alle Einschraenkung; sie will ihn sehen, aber sie will ihn
auf eine Art empfangen, dass er die Hoffnung wohl verlieren soll, fuer seine
Vergehungen so bald Vergebung zu erhalten. Burleigh, Raleigh und Nottingham
sind bei dieser Zusammenkunft gegenwaertig. Die Koenigin ist auf die letztere
gelehnet und scheinet tief im Gespraeche zu sein, ohne den Grafen nur ein
einziges Mal anzusehen. Nachdem sie ihn eine Weile vor sich knien lassen,
verlaesst sie auf einmal das Zimmer und gebietet allen, die es redlich mit
ihr meinen, ihr zu folgen und den Verraeter allein zu lassen. Niemand darf
es wagen, ihr ungehorsam zu sein; selbst Southampton gehet mit ihr ab,
koemmt aber bald, mit der trostlosen Rutland, wieder, ihren Freund bei
seinem Unfalle zu beklagen. Gleich darauf schicket die Koenigin den Burleigh
und Raleigh zu dem Grafen, ihm den Kommandostab abzunehmen; er weigert sich
aber, ihn in andere, als in der Koenigin eigene Haende, zurueckzuliefern, und
beiden Ministern wird, sowohl von ihm, als von dem Southampton, sehr
veraechtlich begegnet. (Zweiter Akt.)
Die Koenigin, der dieses sein Betragen sogleich hinterbracht wird, ist
aeusserst gereizt, aber doch in ihren Gedanken noch immer uneinig. Sie kann
weder die Verunglimpfungen, deren sich die Nottingham gegen ihn erkuehnt,
noch die Lobsprueche vertragen, die ihm die unbedachtsame Rutland aus der
Fuelle ihres Herzens erteilet; ja, diese sind ihr noch mehr zuwider als
jene, weil sie daraus entdeckt, dass die Rutland ihn liebet. Zuletzt
befiehlt sie, demohngeachtet, dass er vor sie gebracht werden soll. Er
koemmt, und versucht es, seine Auffuehrung zu verteidigen. Doch die Gruende,
die er desfalls beibringt, scheinen ihr viel zu schwach, als dass sie
ihren Verstand von seiner Unschuld ueberzeugen sollten. Sie verzeihet ihm,
um der geheimen Neigung, die sie fuer ihn hegt, ein Genuege zu tun; aber
zugleich entsetzt sie ihn aller seiner Ehrenstellen, in Betrachtung
dessen, was sie sich selbst, als Koenigin, schuldig zu sein glaubt. Und
nun ist der Graf nicht laenger vermoegend, sich zu maessigen; seine
Ungestuemheit bricht los; er wirft den Stab zu ihren Fuessen und bedient
sich verschiedner Ausdruecke, die zu sehr wie Vorwuerfe klingen, als dass
sie den Zorn der Koenigin nicht aufs hoechste treiben sollten. Auch
antwortet sie ihm darauf, wie es Zornigen sehr natuerlich ist; ohne sich
um Anstand und Wuerde, ohne sich um die Folgen zu bekuemmern: naemlich,
anstatt der Antwort, gibt sie ihm eine Ohrfeige. Der Graf greift nach dem
Degen; und nur der einzige Gedanke, dass es seine Koenigin, dass es nicht
sein Koenig ist, der ihn geschlagen, mit einem Worte, dass es eine Frau
ist, von der er die Ohrfeige hat, haelt ihn zurueck, sich taetlich an ihr zu
vergehen. Southampton beschwoert ihn, sich zu fassen; aber er wiederholt
seine ihr und dem Staate geleisteten Dienste nochmals und wirft dem
Burleigh und Raleigh ihren niedertraechtigen Neid, sowie der Koenigin ihre
Ungerechtigkeit vor. Sie verlaesst ihn in der aeussersten Wut; und niemand
als Southampton bleibt bei ihm, der Freundschaft genug hat, sich itzt
eben am wenigsten von ihm trennen zu lassen. (Dritter Akt.)
Der Graf geraet ueber sein Unglueck in Verzweiflung; er laeuft wie unsinnig
in der Stadt herum, schreiet ueber das ihm angetane Unrecht und schmaehet
auf die Regierung. Alles das wird der Koenigin, mit vielen Uebertreibungen,
wiedergesagt, und sie gibt Befehl, sich der beiden Grafen zu versichern.
Es wird Mannschaft gegen sie ausgeschickt, sie werden gefangengenommen
und in den Tower in Verhaft gesetzt, bis dass ihnen der Prozess gemacht
werden kann. Doch indes hat sich der Zorn der Koenigin gelegt und
guenstigern Gedanken fuer den Essex wiederum Raum gemacht. Sie will ihn
also, ehe er zum Verhoere geht, allem, was man ihr dawider sagt, ungeachtet,
nochmals sehen; und da sie besorgt, seine Verbrechen moechten zu strafbar
befunden werden, so gibt sie ihm, um sein Leben wenigstens in Sicherheit
zu setzen, einen Ring, mit dem Versprechen, ihm gegen diesen Ring, sobald
er ihn ihr zuschicke, alles, was er verlangen wuerde, zu gewaehren. Fast
aber bereuet sie es wieder, dass sie so guetig gegen ihn gewesen, als sie
gleich darauf erfaehrt, dass er mit der Rutland vermaehlt ist; und es von der
Rutland selbst erfaehrt, die fuer ihn um Gnade zu bitten koemmt. (Vierter Akt.)

----Fussnote
[1] S. den 26. und 30. Abend.
[2] "Cibber's Lives of the Engl. Poets", Vol. I. p. 147.
[3] "The Companion to the Theatre", Vol. II. p. 99.
----Fussnote


Fuenfundfunfzigstes Stueck
Den 10. November 1767
Was die Koenigin gefuerchtet hatte, geschieht; Essex wird nach den Gesetzen
schuldig befunden und verurteilet, den Kopf zu verlieren; sein Freund
Southampton desgleichen. Nun weiss zwar Elisabeth, dass sie, als Koenigin,
den Verbrecher begnadigen kann; aber sie glaubt auch, dass eine solche
freiwillige Begnadigung auf ihrer Seite eine Schwaeche verraten wuerde, die
keiner Koenigin gezieme; und also will sie so lange warten, bis er ihr den
Ring senden und selbst um sein Leben bitten wird. Voller Ungeduld indes,
dass es je eher je lieber geschehen moege, schickt sie die Nottingham zu
ihm und laesst ihn erinnern, an seine Rettung zu denken. Nottingham stellt
sich, das zaertlichste Mitleid fuer ihn zu fuehlen; und er vertrauet ihr das
kostbare Unterpfand seines Lebens, mit der demuetigsten Bitte an die
Koenigin, es ihm zu schenken. Nun hat Nottingham alles, was sie wuenschet;
nun steht es bei ihr, sich wegen ihrer verachteten Liebe an dem Grafen zu
raechen. Anstatt also das auszurichten, was er ihr aufgetragen, verleumdet
sie ihn auf das boshafteste und malt ihn so stolz, so trotzig, so fest
entschlossen ab, nicht um Gnade zu bitten, sondern es auf das Aeusserste
ankommen zu lassen, dass die Koenigin dem Berichte kaum glauben kann, nach
wiederholter Versicherung aber, voller Wut und Verzweiflung den Befehl
erteilet, das Urteil ohne Anstand an ihm zu vollziehen. Dabei gibt ihr
die boshafte Nottingham ein, den Grafen von Southampton zu begnadigen,
nicht weil ihr das Unglueck desselben wirklich nahe geht, sondern weil sie
sich einbildet, dass Essex die Bitterkeit seiner Strafe um so viel mehr
empfinden werde, wenn er sieht, dass die Gnade, die man ihm verweigert,
seinem mitschuldigen Freunde nicht entstehe. In eben dieser Absicht raet
sie der Koenigin auch, seiner Gemahlin, der Graefin von Rutland, zu
erlauben, ihn noch vor seiner Hinrichtung zu sehen. Die Koenigin williget
in beides, aber zum Ungluecke fuer die grausame Ratgeberin; denn der Graf
gibt seiner Gemahlin einen Brief an die Koenigin, die sich eben in dem
Tower befindet und ihn kurz darauf, als man den Grafen abgefuehret,
erhaelt. Aus diesem Briefe ersieht sie, dass der Graf der Nottingham den
Ring gegeben und sie durch diese Verraeterin um sein Leben bitten lassen.
Sogleich schickt sie und laesst die Vollstreckung des Urteils untersagen;
doch Burleigh und Raleigh, denen sie aufgetragen war, hatten so sehr
damit geeilet, dass die Botschaft zu spaet koemmt. Der Graf ist bereits tot.
Die Koenigin geraet vor Schmerz ausser sich, verbannt die abscheuliche
Nottingham auf ewig aus ihren Augen und gibt allen, die sich als Feinde
des Grafen erwiesen hatten, ihren bittersten Unwillen zu erkennen."
Aus diesem Plane ist genugsam abzunehmen, dass der "Essex" des Banks ein
Stueck von weit mehr Natur, Wahrheit und Uebereinstimmung ist, als sich in
dem "Essex" des Corneille findet. Banks hat sich ziemlich genau an die
Geschichte gehalten, nur dass er verschiedne Begebenheiten naeher zusammen
gerueckt, und ihnen einen unmittelbarem Einfluss auf das endliche Schicksal
seines Helden gegeben hat. Der Vorfall mit der Ohrfeige ist ebensowenig
erdichtet, als der mit dem Ringe; beide finden sich, wie ich schon
angemerkt, in der Historie, nur jener weit frueher und bei einer ganz
andern Gelegenheit; so wie es auch von diesem zu vermuten. Denn es ist
begreiflicher, dass die Koenigin dem Grafen den Ring zu einer Zeit gegeben,
da sie mit ihm vollkommen zufrieden war, als dass sie ihm dieses
Unterpfand ihrer Gnade itzt erst sollte geschenkt haben, da er sich ihrer
eben am meisten verlustig gemacht hatte und der Fall, sich dessen zu
gebrauchen, schon wirklich da war. Dieser Ring sollte sie erinnern, wie
teuer ihr der Graf damals gewesen, als er ihn von ihr erhalten; und diese
You have read 1 text from German literature.
Next - Hamburgische Dramaturgie - 20
  • Parts
  • Hamburgische Dramaturgie - 01
    Total number of words is 4206
    Total number of unique words is 1468
    41.4 of words are in the 2000 most common words
    54.7 of words are in the 5000 most common words
    62.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 02
    Total number of words is 4287
    Total number of unique words is 1373
    41.8 of words are in the 2000 most common words
    55.8 of words are in the 5000 most common words
    62.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 03
    Total number of words is 4189
    Total number of unique words is 1552
    37.7 of words are in the 2000 most common words
    51.9 of words are in the 5000 most common words
    58.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 04
    Total number of words is 4252
    Total number of unique words is 1416
    40.8 of words are in the 2000 most common words
    53.4 of words are in the 5000 most common words
    61.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 05
    Total number of words is 4188
    Total number of unique words is 1447
    39.7 of words are in the 2000 most common words
    53.6 of words are in the 5000 most common words
    59.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 06
    Total number of words is 4257
    Total number of unique words is 1524
    37.3 of words are in the 2000 most common words
    50.6 of words are in the 5000 most common words
    56.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 07
    Total number of words is 4210
    Total number of unique words is 1515
    39.5 of words are in the 2000 most common words
    52.8 of words are in the 5000 most common words
    59.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 08
    Total number of words is 4312
    Total number of unique words is 1423
    41.5 of words are in the 2000 most common words
    54.6 of words are in the 5000 most common words
    59.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 09
    Total number of words is 4280
    Total number of unique words is 1305
    42.9 of words are in the 2000 most common words
    57.9 of words are in the 5000 most common words
    63.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 10
    Total number of words is 4204
    Total number of unique words is 1555
    35.4 of words are in the 2000 most common words
    47.8 of words are in the 5000 most common words
    55.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 11
    Total number of words is 4329
    Total number of unique words is 1333
    39.6 of words are in the 2000 most common words
    53.7 of words are in the 5000 most common words
    60.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 12
    Total number of words is 4210
    Total number of unique words is 1441
    39.8 of words are in the 2000 most common words
    52.5 of words are in the 5000 most common words
    57.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 13
    Total number of words is 4222
    Total number of unique words is 1451
    39.0 of words are in the 2000 most common words
    53.3 of words are in the 5000 most common words
    59.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 14
    Total number of words is 4236
    Total number of unique words is 1442
    37.3 of words are in the 2000 most common words
    49.3 of words are in the 5000 most common words
    55.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 15
    Total number of words is 4263
    Total number of unique words is 1561
    34.3 of words are in the 2000 most common words
    44.8 of words are in the 5000 most common words
    51.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 16
    Total number of words is 4446
    Total number of unique words is 1433
    39.4 of words are in the 2000 most common words
    53.8 of words are in the 5000 most common words
    59.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 17
    Total number of words is 4345
    Total number of unique words is 1504
    35.4 of words are in the 2000 most common words
    47.0 of words are in the 5000 most common words
    52.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 18
    Total number of words is 4324
    Total number of unique words is 1404
    39.8 of words are in the 2000 most common words
    53.0 of words are in the 5000 most common words
    59.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 19
    Total number of words is 4264
    Total number of unique words is 1473
    38.5 of words are in the 2000 most common words
    52.3 of words are in the 5000 most common words
    59.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 20
    Total number of words is 4347
    Total number of unique words is 1501
    37.1 of words are in the 2000 most common words
    51.0 of words are in the 5000 most common words
    58.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 21
    Total number of words is 4353
    Total number of unique words is 1645
    36.0 of words are in the 2000 most common words
    49.5 of words are in the 5000 most common words
    55.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 22
    Total number of words is 4359
    Total number of unique words is 1528
    32.8 of words are in the 2000 most common words
    43.6 of words are in the 5000 most common words
    47.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 23
    Total number of words is 4325
    Total number of unique words is 1382
    33.8 of words are in the 2000 most common words
    43.7 of words are in the 5000 most common words
    47.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 24
    Total number of words is 4223
    Total number of unique words is 1586
    33.4 of words are in the 2000 most common words
    45.4 of words are in the 5000 most common words
    51.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 25
    Total number of words is 4377
    Total number of unique words is 1541
    37.3 of words are in the 2000 most common words
    48.5 of words are in the 5000 most common words
    54.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 26
    Total number of words is 4198
    Total number of unique words is 1228
    41.9 of words are in the 2000 most common words
    55.4 of words are in the 5000 most common words
    61.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 27
    Total number of words is 4225
    Total number of unique words is 1201
    42.4 of words are in the 2000 most common words
    55.2 of words are in the 5000 most common words
    62.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 28
    Total number of words is 4257
    Total number of unique words is 1415
    38.9 of words are in the 2000 most common words
    50.6 of words are in the 5000 most common words
    57.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 29
    Total number of words is 4288
    Total number of unique words is 1437
    39.9 of words are in the 2000 most common words
    55.0 of words are in the 5000 most common words
    62.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 30
    Total number of words is 4306
    Total number of unique words is 1533
    38.2 of words are in the 2000 most common words
    50.3 of words are in the 5000 most common words
    56.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 31
    Total number of words is 4235
    Total number of unique words is 1392
    33.4 of words are in the 2000 most common words
    43.5 of words are in the 5000 most common words
    49.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 32
    Total number of words is 4146
    Total number of unique words is 1415
    36.3 of words are in the 2000 most common words
    49.1 of words are in the 5000 most common words
    54.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 33
    Total number of words is 4180
    Total number of unique words is 1411
    39.9 of words are in the 2000 most common words
    53.3 of words are in the 5000 most common words
    59.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 34
    Total number of words is 4303
    Total number of unique words is 1417
    38.6 of words are in the 2000 most common words
    50.6 of words are in the 5000 most common words
    55.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 35
    Total number of words is 4358
    Total number of unique words is 1594
    35.3 of words are in the 2000 most common words
    47.0 of words are in the 5000 most common words
    53.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Hamburgische Dramaturgie - 36
    Total number of words is 1494
    Total number of unique words is 583
    40.0 of words are in the 2000 most common words
    52.6 of words are in the 5000 most common words
    58.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.