Hamburgische Dramaturgie - 25

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Den fuenfundvierzigsten Abend (freitags, den 17. Julius) wurden "Die
Brueder" des Herrn Romanus, und "Das Orakel" vom Saint-Foix gespielt.
Das erstere Stueck kann fuer ein deutsches Original gelten, ob es schon
groesstenteils aus den "Bruedern" des Terenz genommen ist. Man hat gesagt,
dass auch Moliere aus dieser Quelle geschoepft habe; und zwar seine
"Maennerschule". Der Herr von Voltaire macht seine Anmerkungen ueber dieses
Vorgeben: und ich fuehre Anmerkungen von dem Herrn von Voltaire so gern
an! Aus seinen geringsten ist noch immer etwas zu lernen: wenn schon
nicht allezeit das, was er darin sagt: wenigstens das, was er haette sagen
sollen. Primus sapientiae gradus est, falsa intelligere (wo dieses
Spruechelchen steht, will mir nicht gleich beifallen); und ich wuesste
keinen Schriftsteller in der Welt, an dem man es so gut versuchen koennte,
ob man auf dieser ersten Stufe der Weisheit stehe, als an dem Herrn von
Voltaire: aber daher auch keinen, der uns, die zweite zu ersteigen,
weniger behilflich sein koennte; secundus, vera cognoscere. Ein kritischer
Schriftsteller, duenkt mich, richtet seine Methode auch am besten nach
diesem Spruechelchen ein. Er suche sich nur erst jemanden, mit dem er
streiten kann: so koemmt er nach und nach in die Materie, und das uebrige
findet sich. Hierzu habe ich mir in diesem Werke, ich bekenne es
aufrichtig, nun einmal die franzoesischen Skribenten vornehmlich erwaehlet,
und unter diesen besonders den Hrn. von Voltaire. Also auch itzt, nach
einer kleinen Verbeugung, nur darauf zu! Wem diese Methode aber etwan
mehr mutwillig, als gruendlich scheinen wollte: der soll wissen, dass
selbst der gruendliche Aristoteles sich ihrer fast immer bedient hat.
Solet Aristoteles, sagt einer von seinen Auslegern, der mir eben zur Hand
liegt, quaerere pugnam in suis libris. Atque hoc facit non temere et
casu, sed certa ratione atque consilio: nam labefactatis aliorum
opinionibus, usw. O des Pedanten! wuerde der Herr von Voltaire rufen.
--Ich bin es bloss aus Misstrauen in mich selbst.
"'Die Brueder' des Terenz", sagt der Herr von Voltaire, "koennen hoechstens
die Idee zu der Maennerschule, gegeben haben. In den 'Bruedern' sind zwei
Alte von verschiedner Gemuetsart, die ihre Soehne ganz verschieden
erziehen; ebenso sind in der 'Maennerschule' zwei Vormuender, ein sehr
strenger und ein sehr nachsehender: das ist die ganze Aehnlichkeit. In den
'Bruedern' ist fast ganz und gar keine Intrige: die Intrige in der
'Maennerschule' hingegen ist fein und unterhaltend und komisch. Eine von
den Frauenzimmern des Terenz, welche eigentlich die interessanteste Rolle
spielen muesste, erscheinet bloss auf dem Theater, um niederzukommen. Die
Isabelle des Moliere ist fast immer auf der Szene und zeigt sich immer
witzig und reizend und verbindet sogar die Streiche, die sie ihrem
Vormunde spielt, noch mit Anstand. Die Entwicklung In den 'Bruedern' ist
ganz unwahrscheinlich; es ist wider die Natur, dass ein Alter, der sechzig
Jahre aergerlich und streng und geizig gewesen, auf einmal lustig und
hoeflich und freigebig werden sollte. Die Entwicklung in der 'Maennerschule'
aber ist die beste von allen Entwicklungen des Moliere; wahrscheinlich,
natuerlich, aus der Intrige selbst hergenommen, und was ohnstreitig nicht
das Schlechteste daran ist, aeusserst komisch."


Einundsiebzigstes Stueck
Den 5. Januar 1768
Es scheinet nicht, dass der Herr von Voltaire, seitdem er aus der Klasse
bei den Jesuiten gekommen, den Terenz viel wieder gelesen habe. Er
spricht ganz so davon, als von einem alten Traume; es schwebt ihm nur
noch sowas davon im Gedaechtnisse; und das schreibt er auf gut Glueck so
hin, unbekuemmert, ob es gehauen oder gestochen ist. Ich will ihm nicht
aufmutzen, was er von der Pamphila des Stuecks sagt, "dass sie bloss auf dem
Theater erscheine, um niederzukommen". Sie erscheinet gar nicht auf dem
Theater; sie kommt nicht auf dem Theater nieder; man vernimmt bloss ihre
Stimme aus dem Hause; und warum sie eigentlich die interessanteste Rolle
spielen muesste, das laesst sich auch gar nicht absehen. Den Griechen und
Roemern war nicht alles interessant, was es den Franzosen ist. Ein gutes
Maedchen, das mit ihrem Liebhaber zu tief in das Wasser gegangen und
Gefahr laeuft, von ihm verlassen zu werden, war zu einer Hauptrolle ehedem
sehr ungeschickt.--
Der eigentliche und grobe Fehler, den der Herr von Voltaire macht, betrifft
die Entwicklung und den Charakter des Demea. Demea ist der muerrische strenge
Vater, und dieser soll seinen Charakter auf einmal voellig veraendern. Das
ist, mit Erlaubnis des Herrn von Voltaire, nicht wahr. Demea behauptet
seinen Charakter bis ans Ende. Donatus sagt: Servatur autem per totam
fabulam mitis Micio, saevus Demea, Leno avarus usw. Was geht mich Donatus
an? duerfte der Herr von Voltaire sagen. Nach Belieben; wenn wir Deutsche
nur glauben duerfen, dass Donatus den Terenz fleissiger gelesen und besser
verstanden, als Voltaire. Doch es ist ja von keinem verlornen Stuecke die
Rede; es ist noch da; man lese selbst.
Nachdem Micio den Demea durch die triftigsten Vorstellungen zu
besaenftigen gesucht, bittet er ihn, wenigstens auf heute sich seines
Aergernisses zu entschlagen, wenigstens heute lustig zu sein. Endlich
bringt er ihn auch so weit; heute will Demea alles gut sein lassen; aber
morgen, bei frueher Tageszeit, muss der Sohn wieder mit ihm aufs Land; da
will er ihn nicht gelinder halten, da will er es wieder mit ihm anfangen,
wo er es heute gelassen hat; die Saengerin, die diesem der Vetter gekauft,
will er zwar mitnehmen, denn es ist doch immer eine Sklavin mehr, und
eine, die ihm nichts kostet; aber zu singen wird sie nicht viel bekommen,
sie soll kochen und backen. In der darauffolgenden vierten Szene des
fuenften Akts, wo Demea allein ist, scheint es zwar, wenn man seine Worte
nur so obenhin nimmt, als ob er voellig von seiner alten Denkungsart
abgehen und nach den Grundsaetzen des Micio zu handeln anfangen wolle.[1]
Doch die Folge zeigt es, dass man alles das nur von dem heutigen Zwange,
den er sich antun soll, verstehen muss. Denn auch diesen Zwang weiss er
hernach so zu nutzen, dass er zu der foermlichsten haemischsten Verspottung
seines gefaelligen Bruders ausschlaegt. Er stellt sich lustig, um die
andern wahre Ausschweifungen und Tollheiten begehen zu lassen; er macht
in dem verbindlichsten Tone die bittersten Vorwuerfe; er wird nicht
freigebig, sondern er spielt den Verschwender; und wohl zu merken, weder
von dem Seinigen, noch in einer andern Absicht, als um alles, was er
Verschwenden nennt, laecherlich zu machen. Dieses erhellet unwider-
sprechlich aus dem, was er dem Micio antwortet, der sich durch den
Anschein betriegen laesst, und ihn wirklich veraendert glaubt.[2] Hic
ostendit Terentius, sagt Donatus, magis Demeam simulasse mutatos mores,
quam mutavisse.
Ich will aber nicht hoffen, dass der Herr von Voltaire meinet, selbst
diese Verstellung laufe wider den Charakter des Demea, der vorher nichts
als geschmaelt und gepoltert habe: denn eine solche Verstellung erfodere
mehr Gelassenheit und Kaelte, als man dem Demea zutrauen duerfe. Auch
hierin ist Terenz ohne Tadel, und er hat alles so vortrefflich
motivieret, bei jedem Schritte Natur und Wahrheit so genau beobachtet,
bei dem geringsten Uebergange so feine Schattierungen in acht genommen,
dass man nicht aufhoeren kann, ihn zu bewundern.
Nur ist oefters, um hinter alle Feinheiten des Terenz zu kommen, die Gabe
sehr noetig, sich das Spiel des Akteurs dabei zu denken; denn dieses
schrieben die alten Dichter nicht bei. Die Deklamation hatte ihren eignen
Kuenstler, und in dem uebrigen konnten sie sich ohne Zweifel auf die
Einsicht der Spieler verlassen, die aus ihrem Geschaefte ein sehr
ernstliches Studium machten. Nicht selten befanden sich unter diesen die
Dichter selbst; sie sagten, wie sie es haben wollten; und da sie ihre
Stuecke ueberhaupt nicht eher bekannt werden liessen, als bis sie gespielt
waren, als bis man sie gesehen und gehoert hatte: so konnten sie es um so
mehr ueberhoben sein, den geschriebenen Dialog durch Einschiebsel zu
unterbrechen, in welchen sich der beschreibende Dichter gewissermassen mit
unter die handelnden Personen zu mischen scheinet. Wenn man sich aber
einbildet, dass die alten Dichter, um sich diese Einschiebsel zu ersparen,
in den Reden selbst, jede Bewegung, jede Gebaerde, jede Miene, jede
besondere Abaenderung der Stimme, die dabei zu beobachten, mit anzudeuten
gesucht: so irret man sich. In dem Terenz allein kommen unzaehlige Stellen
vor, in welchen von einer solchen Andeutung sich nicht die geringste Spur
zeiget, und wo gleichwohl der wahre Verstand nur durch die Erratung der
wahren Aktion kann getroffen werden; ja in vielen scheinen die Worte
gerade das Gegenteil von dem zu sagen, was der Schauspieler durch jene
ausdruecken muss.
Selbst in der Szene, in welcher die vermeinte Sinnesaenderung des Demea
vorgeht, finden sich dergleichen Stellen, die ich anfuehren will, weil auf
ihnen gewissermassen die Missdeutung beruhet, die ich bestreite. Demea weiss
nunmehr alles, er hat es mit seinen eignen Augen gesehen, dass es sein
ehrbarer frommer Sohn ist, fuer den die Saengerin entfuehret worden, und
stuerzt mit dem unbaendigsten Geschrei heraus. Er klagt es dem Himmel und
der Erde und dem Meere; und eben bekommt er den Micio zu Gesicht.
"Demea. Ha! da ist er, der mir sie beide verdirbt meine Soehne, mir sie
beide zugrunde richtet! Micio. Oh, so maessige dich, und komm wieder
zu dir!
Demea. Gut, ich maessige mich, ich bin bei mir, es soll mir kein hartes
Wort entfahren. Lass uns bloss bei der Sache bleiben. Sind wir nicht eins
geworden, warest du es nicht selbst, der es zuerst auf die Bahn brachte,
dass sich ein jeder nur um den seinen bekuemmern sollte? Antworte."[3] usw.
Wer sich hier nur an die Worte haelt und kein so richtiger Beobachter ist,
als es der Dichter war, kann leicht glauben, dass Demea viel zu geschwind
austobe, viel zu geschwind diesen gelassenem Ton anstimme. Nach einiger
Ueberlegung wird ihm zwar vielleicht beifallen, dass jeder Affekt, wenn er
aufs aeusserste gekommen, notwendig wieder sinken muesse; dass Demea, auf den
Verweis seines Bruders, sich des ungestuemen Jachzorns nicht anders als
schaemen koenne: das alles ist auch ganz gut, aber es ist doch noch nicht
das rechte. Dieses lasse er sich also vom Donatus lehren, der hier zwei
vortreffliche Anmerkungen hat. Videtur, sagt er, paulo citius
destomachatus, quam res etiam incertae poscebant. Sed et hoc morale: nam
juste irati, omissa saevitia ad ratiocinationes saepe festinant. Wenn der
Zornige ganz offenbar recht zu haben glaubt, wenn er sich einbildet, dass
sich gegen seine Beschwerden durchaus nichts einwenden lasse: so wird er
sich bei dem Schelten gerade am wenigsten aufhalten, sondern zu den
Beweisen eilen, um seinen Gegner durch eine so sonnenklare Ueberzeugung zu
demuetigen. Doch da er ueber die Wallungen seines kochenden Gebluets nicht
so unmittelbar gebieten kann, da der Zorn, der ueberfuehren will, doch noch
immer Zorn bleibt, so macht Donatus die zweite Anmerkung: Non quid
dicatur, sed quo gestu dicatur, specta: et videbis neque adhuc repressisse
iracundiam, neque ad se rediisse Demeam. Demea sagte zwar: "Ich maessige
mich, ich bin wieder bei mir": aber Gesicht und Gebaerde und Stimme
verraten genugsam, dass er sich noch nicht gemaessiget hat, dass er noch
nicht wieder bei sich ist. Er bestuermt den Micio mit einer Frage ueber die
andere, und Micio hat alle seine Kaelte und gute Laune noetig, um nur zum
Worte zu kommen.

----Fussnote
[1]
--Nam ego vitam duram, quam vixi usque adhuc,
Prope jam excurso spatio mitto--
[2]
Mi. Quid istuc? quae res tam repente mores mutavit tuos?
Quod prolubium, quae istaec subita est largitas? De. Dicam tibi:
Ut id ostenderem, quod te isti facilem et festivum putant,
Id non fieri ex vera vita, neque adeo ex aequo et bono,
Sed ex assentando, indulgendo et largiendo, Micio.
Nunc adeo, si ob eam rem vobis mea vita invisa est, Aeschine,
Quia non justa injusta prorsus omnia, omnino obsequor;
Missa facio; effundite, emite, facite quod vobis lubet!

[3]
--De. Eccum adest
Communis corruptela nostrum liberum.
Mi. Tandem reprime iracundiam, atque ad te redi.
De. Repressi, redii, mitto maledicta omnia:
Rem ipsam putemus. Dictum hoc inter nos fuit,
Et ex te adeo est ortum, ne te curares meum,
Neve ego tuum? responde!--
----Fussnote


Zweiundsiebzigstes Stueck
Den 8. Januar 1768
Als er endlich dazukommt, wird Demea zwar eingetrieben, aber im
geringsten nicht ueberzeugt. Aller Vorwand, ueber die Lebensart seiner
Kinder unwillig zu sein, ist ihm benommen: und doch faengt er wieder von
vorne an, zu nergeln. Micio muss auch nur abbrechen und sich begnuegen, dass
ihm die muerrische Laune, die er nicht aendern kann, wenigstens auf heute
Frieden lassen will. Die Wendungen, die ihn Terenz dabei nehmen laesst,
sind meisterhaft.[1]
"Demea. Nun gib nur acht, Micio, wie wir mit diesen schoenen
Grundsaetzen, mit dieser deiner lieben Nachsicht am Ende fahren werden.
Micio. Schweig doch! Besser, als du glaubest.--Und nun genug davon!
Heute schenke dich mir. Komm, klaere dich auf.
Demea. Mag's doch nur heute sein! Was ich muss, das muss ich.--Aber
morgen, sobald es Tag wird, geh' ich wieder aufs Dorf, und der Bursche
geht mit.
Micio. Lieber, noch ehe es Tag wird; daechte ich. Sei nur heute
lustig!
Demea. Auch das Mensch von einer Saengerin muss mit heraus.
Micio. Vortrefflich! So wird sich der Sohn gewiss nicht weg wuenschen.
Nur halte sie auch gut.
Demea. Da lass mich vor sorgen! Sie soll in der Muehle und vor dem
Ofenloche Mehlstaubs und Kohlstaubs und Rauchs genug kriegen. Dazu
soll sie mir am heissen Mittage stoppeln gehn, bis sie so trocken, so
schwarz geworden, als ein Loeschbrand.
Micio. Das gefaellt mir! Nun bist du auf dem rechten Wege!--Und
alsdenn, wenn ich wie du waere, muesste mir der Sohn bei ihr schlafen, er
moechte wollen oder nicht.
Demea. Lachst du mich aus?--Bei so einer Gemuetsart freilich kannst du
wohl gluecklich sein. Ich fuehl' es, leider--
Micio. Du faengst doch wieder an?
Demea. Nu, nu; ich hoere ja auch schon wieder auf."
Bei dem "Lachst du mich aus?" des Demea, merkt Donatus an: Hoc verbum
vultu Demeae sic profertur, ut subrisisse videatur invitus. Sed rursus
EGO SENTIO, amare severeque dicit. Unvergleichlich! Demea, dessen voller
Ernst es war, dass er die Saengerin nicht als Saengerin, sondern als eine
gemeine Sklavin halten und nutzen wollte, muss ueber den Einfall des Micio
lachen. Micio selbst braucht nicht zu lachen: je ernsthafter er sich
stellt, desto besser. Demea kann darum doch sagen: "Lachst du mich aus?"
und muss sich zwingen wollen, sein eignes Lachen zu verbeissen. Er verbeisst
es auch bald, denn das "Ich fuehl' es leider" sagt er wieder in einem
aergerlichen und bittern Tone. Aber so ungern, so kurz das Lachen auch
ist: so grosse Wirkung hat es gleichwohl. Denn einen Mann, wie Demea, hat
man wirklich vors erste gewonnen, wenn man ihn nur zu lachen machen kann.
Je seltner ihm diese wohltaetige Erschuetterung ist, desto laenger haelt sie
innerlich an; nachdem er laengst alle Spur derselben auf seinem Gesichte
vertilgt, dauert sie noch fort, ohne dass er es selbst weiss, und hat auf
sein naechstfolgendes Betragen einen gewissen Einfluss.--
Aber wer haette wohl bei einem Grammatiker so feine Kenntnisse gesucht?
Die alten Grammatiker waren nicht das, was wir itzt bei dem Namen denken.
Es waren Leute von vieler Einsicht; das ganze weite Feld der Kritik war
ihr Gebiete. Was von ihren Auslegungen klassischer Schriften auf uns
gekommen, verdient daher nicht bloss wegen der Sprache studiert zu werden.
Nur muss man die neuern Interpolationen zu unterscheiden wissen. Dass aber
dieser Donatus (Aelius) so vorzueglich reich an Bemerkungen ist, die
unsern Geschmack bilden koennen, dass er die verstecktesten Schoenheiten
seines Autors mehr als irgendein anderer zu enthuellen weiss: das koemmt
vielleicht weniger von seinen groessern Gaben, als von der Beschaffenheit
seines Autors selbst. Das roemische Theater war, zur Zeit des Donatus,
noch nicht gaenzlich verfallen; die Stuecke des Terenz wurden noch
gespielt, und ohne Zweifel noch mit vielen von den Ueberlieferungen
gespielt, die sich aus den bessern Zeiten des roemischen Geschmacks
herschrieben: er durfte also nur anmerken, was er sahe und hoerte; er
brauchte also nur Aufmerksamkeit und Treue, um sich das Verdienst zu
machen, dass ihm die Nachwelt Feinheiten zu verdanken hat, die er selbst
schwerlich duerfte ausgegruebelt haben. Ich wuesste daher auch kein Werk, aus
welchem ein angehender Schauspieler mehr lernen koennte, als diesen
Kommentar des Donatus ueber den Terenz: und bis das Latein unter unsern
Schauspielern ueblicher wird, wuenschte ich sehr, dass man ihnen eine gute
Uebersetzung davon in die Haende geben wollte. Es versteht sich, dass der
Dichter dabei sein und aus dem Kommentar alles wegbleiben muesste, was die
blosse Worterklaerung betrifft. Die Dacier hat in dieser Absicht den
Donatus nur schlecht genutzt, und ihre Uebersetzung des Textes ist waessrig
und steif. Eine neuere deutsche, die wir haben, hat das Verdienst der
Richtigkeit so so, aber das Verdienst der komischen Sprache fehlt ihr
gaenzlich;[2] und Donatus ist auch nicht weiter gebraucht, als ihn die
Dacier zu brauchen fuer gut befunden. Es waere also keine getane Arbeit,
was ich vorschlage: aber wer soll sie tun? Die nichts Bessers tun
koennten, koennen auch dieses nicht: und die etwas Bessers tun koennten,
werden sich bedanken.
Doch endlich vom Terenz auf unsern Nachahmer zu kommen--es ist doch
sonderbar, dass auch Herr Romanus den falschen Gedanken des Voltaire
gehabt zu haben scheinet. Auch er hat geglaubt, dass am Ende mit dem
Charakter des Demea eine gaenzliche Veraenderung vorgehe; wenigstens laesst
er sie mit dem Charakter seines Lysimons vorgehen. "Je, Kinder", laesst er
ihn rufen, "schweigt doch! Ihr ueberhaeuft mich ja mit Liebkosungen. Sohn,
Bruder, Vetter, Diener, alles schmeichelt mir, bloss weil ich einmal ein
bisschen freundlich aussehe. Bin ich's denn, oder bin ich's nicht? Ich
werde wieder recht jung, Bruder! Es ist doch huebsch, wenn man geliebt
wird. Ich will auch gewiss so bleiben. Ich wuesste nicht, wenn ich so eine
vergnuegte Stunde gehabt haette." Und Frontin sagt: "Nun, unser Alter
stirbt gewiss bald.[3] Die Veraenderung ist gar zu ploetzlich." Jawohl; aber
das Sprichwort und der gemeine Glaube von den unvermuteten Veraenderungen,
die einen nahen Tod vorbedeuten, soll doch wohl nicht im Ernste hier
etwas rechtfertigen?

----Fussnote
[1]
--De. Ne nimium modo
Bonae tuae istae nos rationes, Micio,
Et tuus iste animus aequus subvertat. Mi. Tace;
Non fiet. Mitte jam istaec; da te hodie mihi:
Exporge frontem. De. Scilicet ita tempus fert,
Faciendum est: ceterum rus cras cum filio
Cum primo lucu ibo hinc. Mi. De nocte censeo:
Hodie modo hilarum fac te. De. Et istam psaltriam
Una illuc mecum hinc abstraham. Mi. Pugnaveris.
Eo pacto prorsum illic alligaris filium.
Modo facito, ut illam serves. De. Ego istuc videro,
Atque ibi favillae plena, fumi, ac pollinis,
Coquendo sit faxo et molendo; praeter haec
Meridie ipso faciam ut stipulam colligat:
Tam excoctam reddam atque atram, quam carbo est. Mi. Placet,
Nunc mihi videre sapere. Atque equidem filium,
Tum etiam si nolit, cogam, ut cum illa una cubet.
De. Derides? fortunatus, qui istoc animo sies:
Ego sentio. Mi. Ah pergisne? De. Jam jam desino.
[2]
Halle 1753. Wunders halben erlaube man mir, die Stelle daraus anzufuehren,
die ich eben itzt uebersetzt habe. Was mir hier aus der Feder geflossen,
ist weit entfernt, so zu sein, wie es sein sollte; aber man wird doch
ungefaehr daraus sehen koennen, worin das Verdienst besteht, das ich dieser
Uebersetzung absprechen muss.
"Demea. Aber mein lieber Bruder, dass uns nur nicht deine schoenen
Gruende, und dein gleichgueltiges Gemuete sie ganz und gar ins Verderben
stuerzen.
Micio. Ach, schweig doch nur, das wird nicht geschehen. Lass das
immer sein. Ueberlass dich heute einmal mir. Weg mit den Runzeln von
der Stirne.
Demea. Ja, ja, die Zeit bringt es so mit sich, ich muss es wohl tun.
Aber mit anbrechendem Tage gehe ich wieder mit meinem Sohne aufs Land.
Micio. Ich werde dich nicht aufhalten, und wenn du die Nacht wieder
gehn wil1st; sei doch heute nur einmal froehlich!
Demea. Die Saengerin will ich zugleich mit herausschleppen.
Micio. Da tust du wohl; dadurch wirst du machen, dass dein Sohn ohne
sie nicht wird leben koennen. Aber sorge auch, dass du sie gut
verhaeltst!
Demea. Dafuer werde ich schon sorgen. Sie soll mir kochen, und Rauch,
Asche und Mehl sollen sie schon kenntlich machen. Ausserdem soll sie
mir in der groessten Mittagshitze gehen und Aehren lesen, und dann will
ich sie ihm so verbrannt und so schwarz, wie eine Kohle, ueberliefern.
Micio. Das gefaellt mir; nun seh' ich recht ein, dass du weislich
hande1st; aber dann kannst du auch deinen Sohn mit Gewalt zwingen, dass
er sie mit zu Bette nimmt.
Demea. Lachst du mich etwa aus? Du bist gluecklich, dass du ein
solches Gemuet hast; aber ich fuehle.
Micio. Ach! haeltst du noch nicht inne?
Demea. Ich schweige schon."
So soll es ohne Zweifel heissen, und nicht: stirbt ohnmoeglich bald.
Fuer viele von unsern Schauspielern ist es noetig, auch solche
Druckfehler anzumerken.
----Fussnote


Dreiundsiebzigstes Stueck
Den 12. Januar 1768
Die Schlussrede des Demea bei dem Terenz geht aus einem ganz andern Tone.
"Wenn euch nur das gefaellt: nun so macht, was ihr wollt, ich will mich um
nichts mehr bekuemmern!" Er ist es ganz und gar nicht, der sich nach der
Weise der andern, sondern die andern sind es, die sich nach seiner Weise
kuenftig zu bequemen versprechen.--Aber wie koemmt es, duerfte man fragen,
dass die letzten Szenen mit dem Lysimon in unsern deutschen "Bruedern" bei
der Vorstellung gleichwohl immer so wohl aufgenommen werden? Der
bestaendige Rueckfall des Lysimon in seinen alten Charakter macht sie
komisch: aber bei diesem haette es auch bleiben muessen.--Ich verspare das
Weitere, bis zu einer zweiten Vorstellung des Stuecks.
"Das Orakel" vom Saint-Foix, welches diesen Abend den Beschluss machte,
ist allgemein bekannt, und allgemein beliebt.
Den sechsundvierzigsten Abend (montags, den 20. Julius) ward "Miss
Sara"[1], und den siebenundvierzigsten, Tages darauf, "Nanine"[2]
wiederholt. Auf die "Nanine" folgte "Der unvermutete Ausgang" vom
Marivaux, in einem Akte.
Oder, wie es woertlicher und besser heissen wuerde: "Die unvermutete
Entwicklung". Denn es ist einer von denen Titeln, die nicht sowohl den
Inhalt anzeigen, als vielmehr gleich anfangs gewissen Einwendungen
vorbauen sollen, die der Dichter gegen seinen Stoff, oder dessen
Behandlung, vorhersieht. Ein Vater will seine Tochter an einen jungen
Menschen verheiraten, den sie nie gesehen hat. Sie ist mit einem andern
schon halb richtig, aber dieses auch schon seit so langer Zeit, dass es
fast gar nicht mehr richtig ist. Unterdessen moechte sie ihn doch noch
lieber, als einen ganz Unbekannten, und spielt sogar, auf sein Angeben,
die Rolle einer Wahnwitzigen, um den neuen Freier abzuschrecken. Dieser
koemmt; aber zum Gluecke ist es ein so schoener liebenswuerdiger Mann, dass
sie gar bald ihre Verstellung vergisst und in aller Geschwindigkeit mit
ihm einig wird. Man gebe dem Stuecke einen andern Titel, und alle Leser
und Zuschauer werden ausrufen: das ist auch sehr unerwartet! Einen
Knoten, den man in zehn Szenen so muehsam geschuerzt hat, in einer einzigen
nicht zu loesen, sondern mit eins zu zerhauen! Nun aber ist dieser Fehler
in dem Titel selbst angekuendiget, und durch diese Ankuendigung
gewissermassen gerechtfertiget. Denn, wenn es nun wirklich einmal so einen
Fall gegeben hat: warum soll er nicht auch vorgestellt werden koennen? Er
sahe ja in der Wirklichkeit einer Komoedie so aehnlich: und sollte er denn
eben deswegen um so unschicklicher zur Komoedie sein?--Nach der Strenge,
allerdings: denn alle Begebenheiten, die man im gemeinen Leben wahre
Komoedien nennet, findet man in der Komoedie wahren Begebenheiten nicht
sehr gleich; und darauf kaeme es doch eigentlich an.
Aber Ausgang und Entwicklung, laufen beide Worte nicht auf eins hinaus?
Nicht voellig. Der Ausgang ist, dass Jungfer Argante den Erast und nicht
den Dorante heiratet, und dieser ist hinlaenglich vorbereitet. Denn ihre
Liebe gegen Doranten ist so lau, so wetterlaeunisch; sie liebt ihn, weil
sie seit vier Jahren niemanden gesehen hat als ihn; manchmal liebt sie
ihn mehr, manchmal weniger, manchmal gar nicht, so wie es koemmt; hat sie
ihn lange nicht gesehen, so koemmt er ihr liebenswuerdig genug vor; sieht
sie ihn alle Tage, so macht er ihr Langeweile; besonders stossen ihr dann
und wann Gesichter auf, gegen welche sie Dorantens Gesicht so kahl, so
unschmackhaft, so ekel findet! Was brauchte es also weiter, um sie ganz
von ihm abzubringen, als dass Erast, den ihr ihr Vater bestimmte, ein
solches Gesicht ist? Dass sie diesen also nimmt, ist so wenig unerwartet,
dass es vielmehr sehr unerwartet sein wuerde, wenn sie bei jenem bliebe.
Entwicklung hingegen ist ein mehr relatives Wort; und eine unerwartete
Entwicklung involvieret eine Verwicklung, die ohne Folgen bleibt, von
der der Dichter auf einmal abspringt, ohne sich um die Verlegenheit zu
bekuemmern, in der er einen Teil seiner Personen laesst. Und so ist es hier:
Peter wird es mit Doranten schon ausmachen; der Dichter empfiehlt
sich ihm.
Den achtundvierzigsten Abend (mittewochs, den 22. Julius) ward das
Trauerspiel des Herrn Weisse "Richard der Dritte" aufgefuehrt: zum
Beschlusse "Herzog Michel".
Dieses Stueck ist ohnstreitig eines von unsern betraechtlichsten
Originalen; reich an grossen Schoenheiten, die genugsam zeigen, dass, die
Fehler, mit welchen sie verwebt sind, zu vermeiden, im geringsten nicht
ueber die Kraefte des Dichters gewesen waere, wenn er sich diese Kraefte nur
selbst haette zutrauen wollen.
Schon Shakespeare hatte das Leben und den Tod des dritten Richards auf
die Buehne gebracht: aber Herr Weisse erinnerte sich dessen nicht eher, als
bis sein Werk bereits fertig war. "Sollte ich also", sagt er, "bei der
Vergleichung schon viel verlieren: so wird man doch wenigstens finden,
dass ich kein Plagium begangen habe;--aber vielleicht waere es ein
Verdienst gewesen, an dem Shakespeare ein Plagium zu begehen."
Vorausgesetzt, dass man eines an ihm begehen kann. Aber was man von dem
Homer gesagt hat, es lasse sich dem Herkules eher seine Keule, als ihm
ein Vers abringen, das laesst sich vollkommen auch vom Shakespeare sagen.
Auf die geringste von seinen Schoenheiten ist ein Stempel gedruckt,
welcher gleich der ganzen Welt zuruft: ich bin Shakespeares! Und wehe der
fremden Schoenheit, die das Herz hat, sich neben ihr zu stellen!
Shakespeare will studiert, nicht gepluendert sein. Haben wir Genie, so muss
uns Shakespeare das sein, was dem Landschaftsmaler die Camera obscura
ist: er sehe fleissig hinein, um zu lernen, wie sich die Natur in allen
Faellen auf eine Flaeche projektieret; aber er borge nichts daraus.
Ich wuesste auch wirklich in dem ganzen Stuecke des Shakespeares keine
einzige Szene, sogar keine einzige Tirade, die Herr Weisse so haette
brauchen koennen, wie sie dort ist. Alle, auch die kleinsten Teile beim
Shakespeare, sind nach den grossen Massen des historischen Schauspiels
zugeschnitten, und dieses verhaelt sich zu der Tragoedie franzoesischen
Geschmacks ungefaehr wie ein weitlaeuftiges Freskogemaelde gegen ein
Miniaturbildchen fuer einen Ring. Was kann man zu diesem aus jenem nehmen,
als etwa ein Gesicht, eine einzelne Figur, hoechstens eine kleine Gruppe,
die man sodann als ein eigenes Ganze ausfuehren muss? Ebenso wuerden aus
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