Hamburgische Dramaturgie - 24

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Die Koenigin. Ich muss das letztere Gefahr laufen.--Denn wahrlich, mehr
konnte ich, ohne Nachteil meiner Wuerde, fuer Sie nicht tun.
Essex. So muss ich denn sterben?
Die Koenigin. Ohnfehlbar. Die Frau wollte Sie retten; die Koenigin muss
dem Rechte seinen Lauf lassen. Morgen muessen Sie sterben; und es ist
schon morgen. Sie haben mein ganzes Mitleid; die Wehmut bricht mir
das Herz; aber es ist nun einmal das Schicksal der Koenige, dass sie
viel weniger nach ihren Empfindungen handeln koennen, als andere.
--Graf, ich empfehle Sie der Vorsicht!--"

----Fussnote
[1]
el conde me dio la vida
y asi obligada me veo;
el conde me daba muerte,
y asi ofendida me quejo.
pues ya que con la sentencia
esta parte he satisfecho,
pues compli con la justicia,
con el amor cumplir quiero.--
[2]
ingeniosa mi fortuna
hallo en la dicha mas nuevo
modo de hacerme infeliz,
pues cuando dichoso veo,
que me libra quien me mata,
tambien desdichado advierto,
que me mata quien me libra.
[3]
pues si esto ha de ser, primero
tomad, conde, aquesta llave,
que si ha de ser instrumento
de vuestra vida, quiza
tan otra, quitando el velo,
sere, que no pueda entonces
hacer lo que ahora puedo,
y como a daros la vida
me empene por lo que os debo,
por si no puedo despues,
de esta suerte me prevengo.
[4]
morire yo consolado.
aunque si por privilegio
en viendo la cara al rey
queda perdonado el reo;
yo de este indulto, senora
vida por ley me prometo:
esto es en comun, que es
lo que a todos da el derecho;
pero si en particular
merecer el perdon quiero,
oid, vereis que me ayuda
mayor indulto en mis hechos.
mis hazanas--
[5]
luego esta, que asi camino
abrira a mi vida, abriendo,
tambien lo abrira a mi infamia;
luego esta, que instrumento
de mi libertad, tambien
lo habra de ser de mi miedo.
esta, que solo me sirve
de huir, es el desempeno
de reinos, que os he ganado,
de servicios, que os he hecho.
y en fin, de esa vida, de esa,
que teneis hoy por mi esfuerzo?
en esta se cifra tanto?--
[6]
vil instrumento
de mi vida, y de mi infamia,
por esta reja cayendo
del parque, que bate el rio,
entre sus cristales quiero,
si sois mi esperanza, hundiros;
caed al humido centro,
donde el tamasis sepulte
mi esperanza, y mi remedio.
----Fussnote


Achtundsechzigstes Stueck
Den 25. Dezember 1767
Noch einiger Wortwechsel zum Abschiede, noch einige Ausrufungen in der
Stille: und beide, der Graf und die Koenigin, gehen ab; jedes von einer
besondern Seite. Im Herausgehen, muss man sich einbilden, hat Essex Cosmen
den Brief gegeben, den er an die Blanca geschrieben. Denn den Augenblick
darauf koemmt dieser damit herein und sagt, dass man seinen Herrn zum Tode
fuehre; sobald es damit vorbei sei, wolle er den Brief, so wie er es
versprochen, uebergeben. Indem er ihn aber ansieht, erwacht seine
Neugierde. "Was mag dieser Brief wohl enthalten? Eine Eheverschreibung?
die kaeme ein wenig zu spaet. Die Abschrift von seinem Urteile? die wird er
doch nicht der schicken, die es zur Witwe macht. Sein Testament? auch
wohl nicht. Nun was denn?" Er wird immer begieriger; zugleich faellt ihm
ein, wie es ihm schon einmal fast das Leben gekostet haette, dass er nicht
gewusst, was in dem Briefe seines Herrn stuende. "Waere ich nicht", sagt er,
"bei einem Haare zum Vertrauten darueber geworden? Hol' der Geier die
Vertrautschaft! Nein, das muss mir nicht wieder begegnen!" Kurz, Cosme
beschliesst den Brief zu erbrechen; und erbricht ihn. Natuerlich, dass ihn
der Inhalt aeusserst betroffen macht; er glaubt, ein Papier, das so wichtige
und gefaehrliche Dinge enthalte, nicht geschwind genug los werden zu koennen;
er zittert ueber den blossen Gedanken, dass man es in seinen Haenden finden
koenne, ehe er es freiwillig abgeliefert; und eilet, es geraden Weges der
Koenigin zu bringen.
Eben koemmt die Koenigin mit dem Kanzler heraus. Cosme will sie den Kanzler
nur erst abfertigen lassen; und tritt beiseite. Die Koenigin erteilt dem
Kanzler den letzten Befehl zur Hinrichtung des Grafen; sie soll sogleich
und ganz in der Stille vollzogen werden; das Volk soll nichts davon
erfahren, bis der gekoepfte Leichnam ihm mit stummer Zunge Treue und
Gehorsam zurufe.[1] Den Kopf soll der Kanzler in den Saal bringen und,
nebst dem blutigen Beile, unter einen Teppich legen lassen; hierauf die
Grossen des Reichs versammeln, um ihnen mit eins Verbrechen und Strafe zu
zeigen, zugleich sie an diesem Beispiele ihrer Pflicht zu erinnern und
ihnen einzuschaerfen, dass ihre Koenigin ebenso strenge zu sein wisse, als
sie gnaedig sein zu koennen wuensche: und das alles, wie sie der Dichter
sagen laesst, nach Gebrauch und Sitte des Landes.[2]
Der Kanzler geht mit diesen Befehlen ab, und Cosme tritt die Koenigin an.
"Diesen Brief", sagt er, "hat mir mein Herr gegeben, ihn nach seinem Tode
der Blanca einzuhaendigen. Ich habe ihn aufgemacht, ich weiss selbst nicht
warum; und da ich Dinge darin finde, die Ihro Majestaet wissen muessen, und
die dem Grafen vielleicht noch zustatten kommen koennen: so bringe ich ihn
Ihro Majestaet, und nicht der Blanca." Die Koenigin nimmt den Brief und
lieset: "Blanca, ich nahe mich meinem letzten Augenblicke; man will mir
nicht vergoennen, mit dir zu sprechen: empfange also meine Ermahnung
schriftlich. Aber vors erste lerne mich kennen; ich bin nie der Verraeter
gewesen, der ich dir vielleicht geschienen; ich versprach, dir in der
bewussten Sache behilflich zu sein, bloss um der Koenigin desto nachdrueck-
licher zu dienen und den Roberto, nebst seinen Anhaengern, nach London zu
locken. Urteile, wie gross meine Liebe ist, da ich demohngeachtet eher
selbst sterben, als dein Leben in Gefahr setzen will. Und nun die Ermahnung:
stehe von dem Vorhaben ab, zu welchem dich Roberto anreizet; du hast mich
nun nicht mehr; und es moechte sich nicht alle Tage einer finden, der dich
so sehr liebte, dass er den Tod des Verraeters fuer dich sterben wollte. "[3]--
"Mensch!" ruft die bestuerzte Koenigin, "was hast du mir da gebracht?"
"Nun?" sagt Cosme, "bin ich noch ein Vertrauter?"--"Eile, fliehe, deinen
Herrn zu retten! Sage dem Kanzler, einzuhalten!--Holla, Wache! bringt ihn
augenblicklich vor mich,--den Grafen,--geschwind!"--Und eben wird er
gebracht: sein Leichnam naemlich. So gross die Freude war, welche die
Koenigin auf einmal ueberstroemte, ihren Grafen unschuldig zu wissen: so
gross sind nunmehr Schmerz und Wut, ihn hingerichtet zu sehen. Sie
verflucht die Eilfertigkeit, mit der man ihren Befehl vollzogen: und
Blanca mag zittern!--
So schliesst sich dieses Stueck, bei welchem ich meine Leser vielleicht zu
lange aufgehalten habe. Vielleicht auch nicht. Wir sind mit den
dramatischen Werken der Spanier so wenig bekannt; ich wuesste kein einziges,
welches man uns uebersetzt oder auch nur auszugsweise mitgeteilet haette.
Denn die "Virginia" des Augustino de Montiano y Luyando ist zwar spanisch
geschrieben; aber kein spanisches Stueck. ein blosser Versuch in der
korrekten Manier der Franzosen, regelmaessig, aber frostig. Ich bekenne sehr
gern, dass ich bei weiten so vorteilhaft nicht mehr davon denke, als ich
wohl ehedem muss gedacht haben.[4] Wenn das zweite Stueck des naemlichen
Verfassers nicht besser geraten ist; wenn die neueren Dichter der Nation,
welche ebendiesen Weg betreten wollen, ihn nicht gluecklicher betreten haben:
so moegen sie mir es nicht uebelnehmen, wenn ich noch immer lieber nach ihrem
alten Lope und Calderon greife, als nach ihnen.
Die echten spanischen Stuecke sind vollkommen nach der Art dieses "Essex".
In allen einerlei Fehler, und einerlei Schoenheiten: mehr oder weniger;
das versteht sich. Die Fehler springen in die Augen: aber nach den
Schoenheiten duerfte man mich fragen.--Eine ganze eigne Fabel; eine sehr
sinnreiche Verwicklung; sehr viele, und sonderbare, und immer neue
Theaterstreiche; die ausgespartesten Situationen; meistens sehr wohl
angelegte und bis ans Ende erhaltene Charaktere; nicht selten viel Wuerde
und Staerke im Ausdrucke.--
Das sind allerdings Schoenheiten: ich sage nicht, dass es die hoechsten
sind; ich leugne nicht, dass sie zum Teil sehr leicht bis in das
Romanenhafte, Abenteuerliche, Unnatuerliche koennen getrieben werden, dass
sie bei den Spaniern von dieser Uebertreibung selten frei sind. Aber man
nehme den meisten franzoesischen Stuecken ihre mechanische Regelmaessigkeit:
und sage mir, ob ihnen andere, als Schoenheiten solcher Art, uebrig
bleiben? Was haben sie sonst noch viel Gutes, als Verwicklung und
Theaterstreiche und Situationen?
Anstaendigkeit: wird man sagen.--Nun ja; Anstaendigkeit. Alle ihre
Verwicklungen sind anstaendiger, und einfoermiger; alle ihre
Theaterstreiche anstaendiger, und abgedroschner; alle ihre Situationen
anstaendiger, und gezwungner. Das koemmt von der Anstaendigkeit!
Aber Cosme, dieser spanische Hanswurst; diese ungeheure Verbindung der
poebelhaftesten Possen mit dem feierlichsten Ernste; diese Vermischung des
Komischen und Tragischen, durch die das spanische Theater so beruechtiget
ist? Ich bin weit entfernt, diese zu verteidigen. Wenn sie zwar bloss mit
der Anstaendigkeit stritte,--man versteht schon, welche Anstaendigkeit ich
meine;--wenn sie weiter keinen Fehler haette, als dass sie die Ehrfurcht
beleidigte, welche die Grossen verlangen, dass sie der Lebensart, der
Etikette, dem Zeremoniell und allen den Gaukeleien zuwiderlief, durch die
man den groessern Teil der Menschen bereden will, dass es einen kleinern
gaebe, der von weit besserm Stoffe sei, als er: so wuerde mir die unsinnigste
Abwechslung von Niedrig auf Gross, von Aberwitz auf Ernst, von Schwarz auf
Weiss, willkommner sein, als die kalte Einfoermigkeit, durch die mich der
gute Ton, die feine Welt, die Hofmanier, und wie dergleichen Armseligkeiten
mehr heissen, unfehlbar einschlaefert. Doch es kommen ganz andere Dinge hier
in Betrachtung.

----Fussnote
[1]
Hasta que el tronco cadaver
Le sirva de muda lengua.
[2]
Y asi al salon de palacio
Hareis que llamados vengan
Los Grandes y los Milordes,
Y para que alli le vean,
Debajo de una cortina
Hareis poner la cabeza
Con el sangriento cuchillo,
Que amenaza junto a ella,
Por simbolo de justicia,
Costumbre de Inglaterra:
Y en estando todos juntos,
Monstrandome justiciera,
Exhortandolos primero
Con amor a la obediencia,
Les mostrare luego al Conde,
Para que todos atiendan,
Que en mi hay rigor que los rinda,
Si hay piedad que los atreva.
[3]
Blanca, en el ultimo trance,
Porque hablarte no me dejan,
He de escribirte un consejo,
Y tambien una advertencia;
La advertencia es, que yo nunca
Fui traidor, que la promesa
De ayudar en lo que sabes,
Fue por servir a la Reina,
Cogiendo a Roberto en Londres,
Y a los que seguirle intentan;
Para aquesto fue la carta:
Esto he querido que sepas,
Porque adviertas el prodigio
De mi amor, que asi se deja
Morir, por guardar tu vida.
Esta ha sido la advertencia:
(Valgame dios!) el consejo
Es, que desistas la empresa
A que Roberto te incita.
Mira que sin mi te quedas
Y no ha de haber cada dia
Quien, por mucho que te quiera,
Por conservarte la vida
Por traidor la suya pierda.--
[4] "Theatralische Bibliothek", erstes Stueck, S. 117.
----Fussnote


Neunundsechzigstes Stueck
Den 29. Dezember 1767
Lope de Vega, ob er schon als der Schoepfer des spanischen Theaters
betrachtet wird, war es indes nicht, der jenen Zwitterton einfuehrte. Das
Volk war bereits so daran gewoehnt, dass er ihn wider Willen mit anstimmen
musste. In seinem Lehrgedichte ueber "die Kunst, neue Komoedien zu machen",
dessen ich oben schon gedacht, jammert er genug darueber. Da er sahe, dass
es nicht moeglich sei, nach den Regeln und Mustern der Alten fuer seine
Zeitgenossen mit Beifall zu arbeiten: so suchte er der Regellosigkeit
wenigstens Grenzen zu setzen; das war die Absicht dieses Gedichts. Er
dachte, so wild und barbarisch auch der Geschmack der Nation sei, so
muesse er doch seine Grundsaetze haben; und es sei besser, auch nur nach
diesen mit einer bestaendigen Gleichfoermigkeit zu handeln, als nach gar
keinen. Stuecke, welche die klassischen Regeln nicht beobachten, koennen
doch noch immer Regeln beobachten und muessen dergleichen beobachten,
wenn sie gefallen wollen. Diese also, aus dem blossen Nationalgeschmacke
hergenommen, wollte er festsetzen; und so ward die Verbindung des
Ernsthaften und Laecherlichen die erste.
"Auch Koenige", sagt er, "koennet ihr in euern Komoedien auftreten lassen.
Ich hoere zwar, dass unser weiser Monarch (Philipp der Zweite) dieses nicht
gebilliget; es sei nun, weil er einsahe, dass es wider die Regeln laufe,
oder weil er es der Wuerde eines Koeniges zuwider glaubte, so mit unter den
Poebel gemengt zu werden. Ich gebe auch gern zu, dass dieses wieder zur
aeltesten Komoedie zurueckkehren heisst, die selbst Goetter einfuehrte; wie
unter andern in dem "Amphitruo" des Plautus zu sehen: und ich weiss gar
wohl, dass Plutarch, wenn er von Menandern redet, die aelteste Komoedie
nicht sehr lobt. Es faellt mir also freilich schwer, unsere Mode zu
billigen. Aber da wir uns nun einmal in Spanien so weit von der Kunst
entfernen: so muessen die Gelehrten schon auch hierueber schweigen. Es ist
wahr, das Komische mit dem Tragischen vermischet, Seneca mit dem Terenz
zusammengeschmolzen, gibt kein geringeres Ungeheuer, als der Minotaurus
der Pasiphae war. Doch diese Abwechselung gefaellt nun einmal; man will
nun einmal keine andere Stuecke sehen, als die halb ernsthaft und halb
lustig sind; die Natur selbst lehrt uns diese Mannigfaltigkeit, von der
sie einen Teil ihrer Schoenheit entlehnet."[1]
Die letzten Worte sind es, weswegen ich diese Stelle anfuehre. Ist es
wahr, dass uns die Natur selbst, in dieser Vermengung des Gemeinen und
Erhabnen, des Possierlichen und Ernsthaften, des Lustigen und Traurigen,
zum Muster dienet? Es scheinet so. Aber wenn es wahr ist, so hat Lope
mehr getan, als er sich vornahm; er hat nicht bloss die Fehler seiner
Buehne beschoeniget; er hat eigentlich erwiesen, dass wenigstens dieser
Fehler keiner ist; denn nichts kann ein Fehler sein, was eine Nachahmung
der Natur ist.
"Man tadelt", sagt einer von unsern neuesten Skribenten, "an Shakespeare
--demjenigen unter allen Dichtern seit Homer, der die Menschen, vom Koenige
bis zum Bettler, und von Julius Caesar bis zu Jack Fa1staff am besten
gekannt und mit einer Art von unbegreiflicher Intuition durch und durch
gesehen hat--dass seine Stuecke keinen, oder doch nur einen sehr fehlerhaften
unregelmaessigen und schlecht ausgesonnenen Plan haben; dass Komisches und
Tragisches darin auf die seltsamste Art durcheinander geworfen ist und oft
ebendieselbe Person, die uns durch die ruehrende Sprache der Natur Traenen in
die Augen gelockt hat, in wenigen Augenblicken darauf uns durch irgendeinen
seltsamen Einfall oder barockischen Ausdruck ihrer Empfindungen, wo nicht
zu lachen macht, doch dergestalt abkuehlt, dass es ihm hernach sehr schwer
wird, uns wieder in die Fassung zu setzen, worin er uns haben moechte.--Man
tadelt das und denkt nicht daran, dass seine Stuecke eben darin natuerliche
Abbildungen des menschlichen Lebens sind."
"Das Leben der meisten Menschen, und (wenn wir es sagen duerfen) der
Lebenslauf der grossen Staatskoerper selbst, insofern wir sie als
ebensoviel moralische Wesen betrachten, gleicht den Haupt- und
Staatsaktionen im alten gotischen Geschmacke in so vielen Punkten, dass
man beinahe auf die Gedanken kommen moechte, die Erfinder dieser Letztern
waeren klueger gewesen, als man gemeiniglich denkt, und haetten, wofern sie
nicht gar die heimliche Absicht gehabt, das menschliche Leben laecherlich
zu machen, wenigstens die Natur ebenso getreu nachahmen wollen, als die
Griechen sich angelegen sein liessen, sie zu verschoenern. Um itzt nichts
von der zufaelligen Aehnlichkeit zu sagen, dass in diesen Stuecken, sowie im
Leben, die wichtigsten Rollen sehr oft gerade durch die schlechtesten
Akteurs gespielt werden,--was kann aehnlicher sein, als es beide Arten der
Haupt-und Staatsaktionen einander in der Anlage, in der Abteilung und
Disposition der Szenen, im Knoten und in der Entwicklung zu sein pflegen?
Wie selten fragen die Urheber der einen und der andern sich selbst, warum
sie dieses oder jenes gerade so und nicht anders gemacht haben? Wie oft
ueberraschen sie uns durch Begebenheiten, zu denen wir nicht im mindesten
vorbereitet waren? Wie oft sehen wir Personen kommen und wieder abtreten,
ohne dass sich begreifen laesst, warum sie kamen, oder warum sie wieder
verschwinden? Wie viel wird in beiden dem Zufall ueberlassen? Wie oft
sehen wir die groessesten Wirkungen durch die armseligsten Ursachen
hervorgebracht? Wie oft das Ernsthafte und Wichtige mit einer
leichtsinnigen Art, und das Nichtsbedeutende mit laecherlicher Gravitaet
behandelt? Und wenn in beiden endlich alles so klaeglich verworren und
durcheinander geschlungen ist, dass man an der Moeglichkeit der Entwicklung
zu verzweifeln anfaengt: wie gluecklich sehen wir durch irgendeinen unter
Blitz und Donner aus papiernen Wolken herabspringenden Gott oder durch
einen frischen Degenhieb den Knoten auf einmal zwar nicht aufgeloeset,
aber doch aufgeschnitten, welches insofern auf eines hinauslauft, dass auf
die eine oder die andere Art das Stueck ein Ende hat und die Zuschauer
klatschen oder zischen koennen, wie sie wollen oder--duerfen. Uebrigens weiss
man, was fuer eine wichtige Person in den komischen Tragoedien, wovon wir
reden, der edle Hanswurst vorstellt, der sich, vermutlich zum ewigen
Denkmal des Geschmacks unserer Voreltern, auf dem Theater der Hauptstadt
des deutschen Reiches, erhalten zu wollen scheinet. Wollte Gott, dass er
seine Person allein auf dem Theater vorstellte! Aber wieviel grosse
Aufzuege auf dem Schauplatze der Welt hat man nicht in allen Zeiten
mit Hanswurst--oder, welches noch ein wenig aerger ist, durch Hanswurst
--auffuehren gesehen? Wie oft haben die groessesten Maenner, dazu geboren, die
schuetzenden Genii eines Throns, die Wohltaeter ganzer Voelker und Zeitalter
zu sein, alle ihre Weisheit und Tapferkeit durch einen kleinen
schnakischen Streich von Hanswurst oder solchen Leuten vereitelt sehen
muessen, welche, ohne eben sein Wams und seine gelben Hosen zu tragen,
doch gewiss seinen ganzen Charakter an sich trugen? Wie oft entsteht in
beiden Arten der Tragikomoedien die Verwicklung selbst lediglich daher,
dass Hanswurst durch irgendein dummes und schelmisches Stueckchen von
seiner Arbeit den gescheiten Leuten, eh' sie sich's versehen koennen, ihr
Spiel verderbt?"--
Wenn in dieser Vergleichung des grossen und kleinen, des urspruenglichen
und nachgebildeten heroischen Possenspiels--(die ich mit Vergnuegen aus
einem Werke abgeschrieben, welches unstreitig unter die vortrefflichsten
unsers Jahrhunderts gehoert, aber fuer das deutsche Publikum noch viel zu
frueh geschrieben zu sein scheinet. In Frankreich und England wuerde es das
aeusserste Aufsehen gemacht haben; der Name seines Verfassers wuerde auf
aller Zungen sein. Aber bei uns? Wir haben es, und damit gut. Unsere
Grossen lernen vors erste an den kauen; und freilich ist der Saft aus
einem franzoesischen Roman lieblicher und verdaulicher. Wenn ihr Gebiss
schaerfer und ihr Magen staerker geworden, wenn sie indes Deutsch gelernt
haben, so kommen sie auch wohl einmal ueber den "Agathon"[2]. Dieses ist
das Werk, von welchem ich rede, von welchem ich es lieber nicht an dem
schicklichsten Orte, lieber hier als gar nicht, sagen will, wie sehr ich
es bewundere: da ich mit der aeussersten Befremdung wahrnehme, welches
tiefe Stillschweigen unsere Kunstrichter darueber beobachten, oder in
welchem kalten und gleichgueltigen Tone sie davon sprechen. Es ist der
erste und einzige Roman fuer den denkenden Kopf, von klassischem
Geschmacke. Roman? Wir wollen ihm diesen Titel nur geben, vielleicht,
dass es einige Leser mehr dadurch bekoemmt. Die wenigen, die es darueber
verlieren moechte, an denen ist ohnedem nichts gelegen.)

----Fussnote
[1]
Eligese el sujeto, y no se mire,
(Perdonen los preceptos) si es de Reyes,
Aunque por esto entiendo, que el prudente,
Filipo Rey de Espana, y Senor nuestro,
En viendo un Rey en ellos se enfadaba,
O fuese el ver, que al arte contradice,
O que la autoridad real no debe
Andar fingida entre la humilde plebe,
Esto es volver a la Comedia antigua,
Donde vemos que Plauto puso Dioses,
Como en su Anfitrion lo muestra Jupiter.
Sabe Dios, que me pesa de aprobarlo,
Porque Plutarco hablando de Menandro,
No siente bien de la Comedia antigua,
Mas pues del arte vamos tan remotos,
Y en Espana le hacemos mil agravios,
Cierren los Doctos esta vez los labios.
Lo Tragico, y lo Comico mezclado,
Y Terencio con Seneca, aunque sea,
Como otro Minotauro de Pasife,
Haran grave una parte, otra ridicula,
Que aquesta variedad deleita mucho,
Buen ejemplo nos da naturaleza,
Que por tal variedad tiene belleza.
[2] Zweiter Teil (S. 192).
----Fussnote


Siebzigstes Stueck
Den 1. Januar 1768
Wenn in dieser Vergleichung, sage ich, die satirische Laune nicht zu sehr
vorstaeche: so wuerde man sie fuer die beste Schutzschrift des komisch-
tragischen, oder tragisch-komischen Drama (Mischspiel habe ich es einmal
auf irgendeinem Titel genannt gefunden), fuer die geflissentlichste
Ausfuehrung des Gedankens beim Lope halten duerfen. Aber zugleich wuerde sie
auch die Widerlegung desselben sein. Denn sie wuerde zeigen, dass eben das
Beispiel der Natur, welches die Verbindung des feierlichen Ernstes mit
der possenhaften Lustigkeit rechtfertigen soll, ebensogut jedes
dramatische Ungeheuer, das weder Plan, noch Verbindung, noch Menschen-
verstand hat, rechtfertigen koenne. Die Nachahmung der Natur muesste
folglich entweder gar kein Grundsatz der Kunst sein; oder, wenn sie es
doch bliebe, wuerde durch ihn selbst die Kunst, Kunst zu sein aufhoeren;
wenigstens keine hoehere Kunst sein, als etwa die Kunst, die bunten Adern
des Marmors in Gips nachzuahmen; ihr Zug und Lauf mag geraten, wie er
will, der seltsamste kann so seltsam nicht sein, dass er nicht natuerlich
scheinen koennte; bloss und allein der scheinet es nicht, bei welchem sich
zu viel Symmetrie, zu viel Ebenmass und Verhaeltnis, zu viel von dem zeiget,
was in jeder andern Kunst die Kunst ausmacht; der kuenstlichste in diesem
Verstande ist hier der schlechteste, und der wildeste der beste.
Als Kritikus duerfte unser Verfasser ganz anders sprechen. Was er hier so
sinnreich aufstuetzen zu wollen scheinet, wuerde er ohne Zweifel als eine
Missgeburt des barbarischen Geschmacks verdammen, wenigstens als die
ersten Versuche der unter ungeschlachteten Voelkern wieder auflebenden
Kunst vorstellen, an deren Form irgendein Zusammenfluss gewisser
aeusserlichen Ursachen oder das Ohngefaehr den meisten, Vernunft und
Ueberlegung aber den wenigsten, auch wohl ganz und gar keinen Anteil hatte.
Er wuerde schwerlich sagen, dass die ersten Erfinder des Mischspiels (da das
Wort einmal da ist, warum soll ich es nicht brauchen?) "die Natur ebenso
getreu nachahmen wollen, als die Griechen sich angelegen sein lassen, sie
zu verschoenern".
Die Worte getreu und verschoenert, von der Nachahmung und der Natur, als
dem Gegenstande der Nachahmung, gebraucht, sind vielen Missdeutungen
unterworfen. Es gibt Leute, die von keiner Natur wissen wollen, welche
man zu getreu nachahmen koenne; selbst was uns in der Natur missfalle,
gefalle in der getreuen Nachahmung, vermoege der Nachahmung. Es gibt
andere, welche die Verschoenerung der Natur fuer eine Grille halten; eine
Natur, die schoener sein wolle, als die Natur, sei eben darum nicht Natur.
Beide erklaeren sich fuer Verehrer der einzigen Natur, so wie sie ist: jene
finden in ihr nichts zu vermeiden; diese nichts hinzuzusetzen. Jenen also
muesste notwendig das gotische Mischspiel gefallen; so wie diese Muehe haben
wuerden, an den Meisterstuecken der Alten Geschmack zu finden.
Wann dieses nun aber nicht erfolgte? Wann jene, so grosse Bewunderer sie
auch von der gemeinsten und alltaeglichsten Natur sind, sich dennoch wider
die Vermischung des Possenhaften und Interessanten erklaerten? Wann diese,
so ungeheuer sie auch alles finden, was besser und schoener sein will als
die Natur, dennoch das ganze griechische Theater, ohne den geringsten
Anstoss von dieser Seite, durchwandelten? Wie wollten wir diesen
Widerspruch erklaeren?
Wir wuerden notwendig zurueckkommen und das, was wir von beiden Gattungen
erst behauptet, widerrufen muessen. Aber wie muessten wir widerrufen, ohne
uns in neue Schwierigkeiten zu verwickeln? Die Vergleichung einer solchen
Haupt-und Staatsaktion, ueber deren Guete wir streiten, mit dem menschlichen
Leben, mit dem gemeinen Laufe der Welt, ist doch so richtig!
Ich will einige Gedanken herwerfen, die, wenn sie nicht gruendlich genug
sind, doch gruendlichere veranlassen koennen.--Der Hauptgedanke ist dieser:
Es ist wahr, und auch nicht wahr, dass die komische Tragoedie, gotischer
Erfindung, die Natur getreu nachahmet; sie ahmet sie nur in einer Haelfte
getreu nach und vernachlaessiget die andere Haelfte gaenzlich; sie ahmet die
Natur der Erscheinungen nach, ohne im geringsten auf die Natur unserer
Empfindungen und Seelenkraefte dabei zu achten.
In der Natur ist alles mit allem verbunden; alles durchkreuzt sich, alles
wechselt mit allem, alles veraendert sich eines in das andere. Aber nach
dieser unendlichen Mannigfaltigkeit ist sie nur ein Schauspiel fuer einen
unendlichen Geist. Um endliche Geister an dem Genusse desselben Anteil
nehmen zu lassen, mussten diese das Vermoegen erhalten, ihr Schranken zu
geben, die sie nicht hat; das Vermoegen abzusondern und ihre Aufmerksamkeit
nach Gutduenken lenken zu koennen.
Dieses Vermoegen ueben wir in allen Augenblicken des Lebens; ohne dasselbe
wuerde es fuer uns gar kein Leben geben; wir wuerden vor allzu verschiedenen
Empfindungen nichts empfinden; wir wuerden ein bestaendiger Raub des
gegenwaertigen Eindruckes sein; wir wuerden traeumen, ohne zu wissen, was
wir traeumten.
Die Bestimmung der Kunst ist, uns in dem Reiche des Schoenen dieser
Absonderung zu ueberheben, uns die Fixierung unserer Aufmerksamkeit zu
erleichtern. Alles, was wir in der Natur von einem Gegenstande oder einer
Verbindung verschiedener Gegenstaende, es sei der Zeit oder dem Raume
nach, in unsern Gedanken absondern, oder absondern zu koennen wuenschen,
sondert sie wirklich ab und gewaehrt uns diesen Gegenstand, oder diese
Verbindung verschiedener Gegenstaende, so lauter und buendig, als es nur
immer die Empfindung, die sie erregen sollen, verstattet.
Wenn wir Zeugen von einer wichtigen und ruehrenden Begebenheit sind, und
eine andere von nichtigem Belange laeuft quer ein: so suchen wir der
Zerstreuung, die diese uns drohet, moeglichst auszuweichen. Wir
abstrahieren von ihr; und es muss uns notwendig ekeln, in der Kunst das
wieder zu finden, was wir aus der Natur wegwuenschten.
Nur wenn ebendieselbe Begebenheit in ihrem Fortgange alle Schattierungen
des Interesse annimmt, und eine nicht bloss auf die andere folgt, sondern
so notwendig aus der andern entspringt; wenn der Ernst das Lachen, die
Traurigkeit die Freude, oder umgekehrt, so unmittelbar erzeugt, dass uns
die Abstraktion des einen oder des andern unmoeglich faellt: nur alsdenn
verlangen wir sie auch in der Kunst nicht, und die Kunst weiss aus dieser
Unmoeglichkeit selbst Vorteil zu ziehen.--
Aber genug hiervon: man sieht schon, wo ich hinaus will.--
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