Hamburgische Dramaturgie - 21

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Verraeter sein soll? dass so ein Held, der wie ein Gott verehret ward,
sich so erniedrigen kann, mich um einen kleinen Thron bringen zu
wollen?
Rutland. Das haette er gewollt? das koennte er wollen? Nein, Koenigin,
gewiss nicht, gewiss nicht! Wie oft habe ich ihn von Dir sprechen hoeren!
mit welcher Ergebenheit, mit welcher Bewunderung, mit welchem
Entzuecken habe ich ihn von Dir sprechen hoeren!
Die Koenigin. Hast du ihn wirklich von mir sprechen hoeren?
Rutland. Und immer als einen Begeisterten, aus dem nicht kalte
Ueberlegung, aus dem ein inneres Gefuehl spricht, dessen er nicht
maechtig ist. Sie ist, sagte er, die Goettin ihres Geschlechts, so weit
ueber alle andere Frauen erhaben, dass das, was wir in diesen am meisten
bewundern, Schoenheit und Reiz, in ihr nur die Schatten sind, ein
groesseres Licht dagegen abzusetzen. Jede weibliche Vollkommenheit
verliert sich in ihr, wie der schwache Schimmer eines Sternes in dem
alles ueberstroemenden Glanze des Sonnenlichts. Nichts uebersteigt ihre
Guete; die Huld selbst beherrschet, in ihrer Person, diese glueckliche
Insel; ihre Gesetze sind aus dem ewigen Gesetzbuche des Himmels
gezogen und werden dort von Engeln wieder aufgezeichnet.--Oh,
unterbrach er sich dann mit einem Seufzer, der sein ganzes getreues
Herz ausdrueckte, oh, dass sie nicht unsterblich sein kann! Ich wuensche
ihn nicht zu erleben, den schrecklichen Augenblick, wenn die Gottheit
diesen Abglanz von sich zurueckruft und mit eins sich Nacht und
Verwirrung ueber Britannien verbreiten.
Die Koenigin. Sagte er das, Rutland?
Rutland. Das, und weit mehr. Immer so neu, als wahr in Deinem Lobe,
dessen unversiegene Quelle von den lautersten Gesinnungen gegen Dich
ueberstroemte--
Die Koenigin. Oh, Rutland, wie gern glaube ich dem Zeugnisse, das du
ihm gibst!
Rutland. Und kannst ihn noch fuer einen Verraeter halten?
Die Koenigin. Nein;--aber doch hat er die Gesetze uebertreten.--Ich muss
mich schaemen, ihn laenger zu schuetzen.--Ich darf es nicht einmal wagen,
ihn zu sehen.
Rutland. Ihn nicht zu sehen, Koenigin? nicht zu sehen?--Bei dem
Mitleid, das seinen Thron in Deiner Seele aufgeschlagen, beschwoere
ich Dich,--Du musst ihn sehen! Schaemen? wessen? dass Du mit einem
Ungluecklichen Erbarmen hast?--Gott hat Erbarmen: und Erbarmen sollte
Koenige schimpfen?--Nein, Koenigin; sei auch hier Dir selbst gleich.
Ja, Du wirst es; Du wirst ihn sehen, wenigstens einmal sehen--
Die Koenigin. Ihn, der meinen ausdruecklichen Befehl so geringschaetzen
koennen? Ihn, der sich so eigenmaechtig vor meine Augen draengen darf?
Warum blieb er nicht, wo ich ihm zu bleiben befahl?
Rutland. Rechne ihm dieses zu keinem Verbrechen! Gib die Schuld der
Gefahr, in der er sich sahe. Er hoerte, was hier vorging; wie sehr man
ihn zu verkleinern, ihn Dir verdaechtig zu machen suche. Er kam also,
zwar ohne Erlaubnis, aber in der besten Absicht; in der Absicht, sich
zu rechtfertigen und Dich nicht hintergehen zu lassen.
Die Koenigin. Gut; so will ich ihn denn sehen, und will ihn gleich
sehen.--Oh, meine Rutland, wie sehr wuensche ich es, ihn noch immer
ebenso rechtschaffen zu finden, als tapfer ich ihn kenne!
Rutland. Oh, naehre diese guenstige Gedanke! Deine koenigliche Seele
kann keine gerechtere hegen.--Rechtschaffen! So wirst Du ihn gewiss
finden. Ich wollte fuer ihn schwoeren; bei aller Deiner Herrlichkeit
fuer ihn schwoeren, dass er es nie aufgehoeret zu sein. Seine Seele ist
reiner als die Sonne, die Flecken hat und irdische Duenste an sich
ziehet und Geschmeiss ausbruetet.--Du sagst, er ist tapfer; und wer sagt
es nicht? Aber ein tapferer Mann ist keiner Niedertraechtigkeit faehig.
Bedenke, wie er die Rebellen gezuechtiget; wie furchtbar er Dich dem
Spanier gemacht, der vergebens die Schaetze seiner Indien wider Dich
verschwendete. Sein Name floh vor Deinen Flotten und Voelkern vorher,
und ehe diese noch eintrafen, hatte oefters schon sein Name gesiegt.
Die Koenigin (beiseite). Wie beredt sie ist!--Ha! dieses Feuer, diese
Innigkeit,--das blosse Mitleid gehet so weit nicht.--Ich will es gleich
hoeren!--(Zu ihr.) Und dann, Rutland, seine Gestalt--
Rutland. Recht, Koenigin; seine Gestalt.--Nie hat eine Gestalt den
innern Vollkommenheiten mehr entsprochen!--Bekenn' es, Du, die Du
selbst so schoen bist, dass man nie einen schoenern Mann gesehen! So
wuerdig, so edel, so kuehn und gebieterisch die Bildung! Jedes Glied,
in welcher Harmonie mit dem andern! Und doch das ganze von einem so
sanften lieblichen Umrisse! Das wahre Modell der Natur, einen
vollkommenen Mann zu bilden! Das seltene Muster der Kunst, die aus
hundert Gegenstaenden zusammensuchen muss, was sie hier beieinander
findet!
Die Koenigin (beiseite). Ich dacht' es!--Das ist nicht laenger
auszuhalten.--(Zu ihr.) Wie ist dir, Rutland? Du geraetst ausser dir.
Ein Wort, ein Bild ueberjagt das andere. Was spielt so den Meister
ueber dich? Ist es bloss deine Koenigin, ist es Essex selbst, was diese
wahre, oder diese erzwungene Leidenschaft wirket?--(Beiseite.) Sie
schweigt; ganz gewiss, sie liebt ihn.--Was habe ich getan? Welchen
neuen Sturm habe ich in meinem Busen erregt?" usw.
Hier erscheinen Burleigh und die Nottingham wieder, der Koenigin zu
sagen, dass Essex ihren Befehl erwarte. Er soll vor sie kommen.
"Rutland", sagt die Koenigin, "wir sprechen einander schon weiter; geh
nur.--Nottingham, tritt du naeher." Dieser Zug der Eifersucht ist
vortrefflich. Essex koemmt; und nun erfolgt die Szene mit der Ohrfeige.
Ich wuesste nicht, wie sie verstaendiger und gluecklicher vorbereitet
sein koennte. Essex anfangs, scheinet sich voellig unterwerfen zu
wollen; aber, da sie ihm befiehlt, sich zu rechtfertigen, wird er nach
und nach hitzig; er prahlt, er pocht, er trotzt. Gleichwohl haette
alles das die Koenigin so weit nicht aufbringen koennen, wenn ihr Herz
nicht schon durch Eifersucht erbittert gewesen waere. Es ist
eigentlich die eifersuechtige Liebhaberin, welche schlaegt, und die
sich nur der Hand der Koenigin bedienet. Eifersucht ueberhaupt schlaegt
gern.--
Ich, meinesteils, moechte diese Szenen lieber auch nur gedacht, als den
ganzen "Essex" des Corneille gemacht haben. Sie sind so charakteristisch,
so voller Leben und Wahrheit, dass das Beste des Franzosen eine sehr
armselige Figur dagegen macht.

Neunundfunfzigstes Stueck
Den 24. November 1767
Nur den Stil des Banks muss man aus meiner Uebersetzung nicht beurteilen.
Von seinem Ausdrucke habe ich gaenzlich abgehen muessen. Er ist zugleich so
gemein und so kostbar, so kriechend und so hochtrabend, und das nicht von
Person zu Person, sondern ganz durchaus, dass er zum Muster dieser Art von
Misshelligkeit dienen kann. Ich habe mich zwischen beide Klippen, so gut
als moeglich, durchzuschleichen gesucht; dabei aber doch an der einen
lieber, als an der andern, scheitern wollen.
Ich habe mich mehr vor dem Schwuelstigen gehuetet, als vor dem Platten. Die
mehresten haetten vielleicht gerade das Gegenteil getan; denn schwuelstig
und tragisch halten viele so ziemlich fuer einerlei. Nicht nur viele der
Leser: auch viele der Dichter selbst. Ihre Helden sollten wie andere
Menschen sprechen? Was waeren das fuer Helden? Ampullae et sesquipedalia
verba, Sentenzen und Blasen und ellenlange Worte: das macht ihnen den
wahren Ton der Tragoedie.
"Wir haben es an nichts fehlen lassen", sagt Diderot,[1] (man merke, dass
er vornehmlich von seinen Landsleuten spricht), "das Drama aus dem Grunde
zu verderben. Wir haben von den Alten die volle praechtige Versifikation
beibehalten, die sich doch nur fuer Sprachen von sehr abgemessenen
Quantitaeten und sehr merklichen Akzenten, nur fuer weitlaeufige Buehnen, nur
fuer eine in Noten gesetzte und mit Instrumenten begleitete Deklamation so
wohl schickt: ihre Einfalt aber in der Verwickelung und dem Gespraeche,
und die Wahrheit ihrer Gemaelde haben wir fahren lassen."
Diderot haette noch einen Grund hinzufuegen koennen, warum wir uns den
Ausdruck der alten Tragoedien nicht durchgaengig zum Muster nehmen duerfen.
Alle Personen sprechen und unterhalten sich da auf einem freien,
oeffentlichen Platze, in Gegenwart einer neugierigen Menge Volks. Sie
muessen also fast immer mit Zurueckhaltung und Ruecksicht auf ihre Wuerde
sprechen; sie koennen sich ihrer Gedanken und Empfindungen nicht in den
ersten den besten Worten entladen; sie muessen sie abmessen und waehlen.
Aber wir Neuern, die wir den Chor abgeschafft, die wir unsere Personen
groesstenteils zwischen ihren vier Waenden lassen: was koennen wir fuer
Ursache haben, sie demohngeachtet immer eine so geziemende, so
ausgesuchte, so rhetorische Sprache fuehren zu lassen? Sie hoert niemand,
als dem sie es erlauben wollen, sie zu hoeren; mit ihnen spricht niemand
als Leute, welche in die Handlung wirklich mit verwickelt, die also
selbst im Affekte sind und weder Lust noch Musse haben, Ausdruecke zu
kontrollieren. Das war nur von dem Chore zu besorgen, der, so genau er
auch in das Stueck eingeflochten war, dennoch niemals misshandelte und
stets die handelnden Personen mehr richtete, als an ihrem Schicksale
wirklichen Anteil nahm. Umsonst beruft man sich desfalls auf den hoehern
Rang der Personen. Vornehme Leute haben sich besser ausdruecken gelernt
als der gemeine Mann: aber sie affektieren nicht unaufhoerlich, sich
besser auszudruecken als er. Am wenigsten in Leidenschaften; deren jede
ihre eigene Beredsamkeit hat, mit der allein die Natur begeistert, die
in keiner Schule gelernt wird, und auf die sich der Unerzogenste so gut
verstehet, als der Polierteste.
Bei einer gesuchten, kostbaren, schwuelstigen Sprache kann niemals
Empfindung sein. Sie zeugt von keiner Empfindung, und kann keine
hervorbringen. Aber wohl vertraegt sie sich mit den simpelsten,
gemeinsten, plattesten Worten und Redensarten.
Wie ich Banks' Elisabeth sprechen lasse, weiss ich wohl, hat noch keine
Koenigin auf dem franzoesischen Theater gesprochen. Den niedrigen
vertraulichen Ton, in dem sie sich mit ihren Frauen unterhaelt, wuerde man
in Paris kaum einer guten adligen Landfrau angemessen finden. "Ist dir
nicht wohl?--Mir ist ganz wohl. Steh auf, ich bitte dich.--Nur unruhig;
ein wenig unruhig bin ich.--Erzaehle mir doch.--Nicht wahr, Nottingham? Tu
das! Lass hoeren!--Gemach, gemach!--Du eiferst dich aus dem Atem.--Gift und
Blattern auf ihre Zunge!--Mir steht es frei, dem Dinge, das ich geschaffen
habe, mitzuspielen, wie ich will.--Auf den Kopf schlagen.--Wie ist's? Sei
munter, liebe Rutland; ich will dir einen wackern Mann suchen.--Wie kannst
du so reden?--Du sollst es schon sehen.--Sie hat mich recht sehr geaergert.
Ich konnte sie nicht laenger vor Augen sehen.--Komm her, meine Liebe; lass
mich an deinen Busen mich lehnen.--Ich dacht' es!--Das ist nicht laenger
auszuhalten."--Jawohl ist es nicht auszuhalten! wuerden die feinen
Kunstrichter sagen--
Werden vielleicht auch manche von meinen Lesern sagen.--Denn leider gibt
es Deutsche, die noch weit franzoesischer sind, als die Franzosen. Ihnen
zu gefallen, habe ich diese Brocken auf einen Haufen getragen. Ich kenne
ihre Art zu kritisieren. Alle die kleinen Nachlaessigkeiten, die ihr
zaertliches Ohr so unendlich beleidigen, die dem Dichter so schwer zu
finden waren, die er mit so vieler Ueberlegung dahin und dorthin streuete,
um den Dialog geschmeidig zu machen und den Reden einen wahrern Anschein
der augenblicklichen Eingebung zu erteilen, reihen sie sehr witzig
zusammen auf einen Faden und wollen sich krank darueber lachen. Endlich
folgt ein mitleidiges Achselzucken: "Man hoert wohl, dass der gute Mann die
grosse Welt nicht kennet; dass er nicht viele Koeniginnen reden gehoert;
Racine verstand das besser; aber Racine lebte auch bei Hofe."
Demohngeachtet wuerde mich das nicht irre machen. Desto schlimmer fuer die
Koeniginnen, wenn sie wirklich nicht so sprechen, nicht so sprechen
duerfen. Ich habe es lange schon geglaubt, dass der Hof der Ort eben nicht
ist, wo ein Dichter die Natur studieren kann. Aber wenn Pomp und Etikette
aus Menschen Maschinen macht, so ist es das Werk des Dichters, aus diesen
Maschinen wieder Menschen zu machen. Die wahren Koeniginnen moegen so
gesucht und affektiert sprechen, als sie wollen: seine Koeniginnen muessen
natuerlich sprechen. Er hoere der Hekuba des Euripides nur fleissig zu; und
troeste sich immer, wenn er schon sonst keine Koeniginnen gesprochen hat.
Nichts ist zuechtiger und anstaendiger als die simple Natur. Grobheit und
Wust ist ebenso weit von ihr entfernt, als Schwulst und Bombast von dem
Erhabnen. Das naemliche Gefuehl, welches die Grenzscheidung dort wahrnimmt,
wird sie auch hier bemerken. Der schwuelstige Dichter ist daher unfehlbar
auch der poebelhafteste. Beide Fehler sind unzertrennlich; und keine
Gattung gibt mehrere Gelegenheit, in beide zu verfallen, als
die Tragoedie.
Gleichwohl scheinet die Englaender vornehmlich nur der eine in ihrem Banks
beleidiget zu haben. Sie tadelten weniger seinen Schwulst, als die
poebelhafte Sprache, die er so edle und in der Geschichte ihres Landes so
glaenzende Personen fuehren lasse; und wuenschten lange, dass sein Stueck von
einem Manne, der den tragischen Ausdruck mehr in seiner Gewalt habe,
moechte umgearbeitet werden.[2] Dieses geschah endlich auch. Fast zu
gleicher Zeit machten sich Jones und Brook darueber. Heinrich Jones, von
Geburt ein Irlaender, war seiner Profession nach ein Maurer und vertauschte,
wie der alte Ben Jonson, seine Kelle mit der Feder. Nachdem er schon
einen Band Gedichte auf Subskription drucken lassen, die ihn als einen
Mann von grossem Genie bekannt machten, brachte er seinen "Essex" 1753
aufs Theater. Als dieser zu London gespielt ward, hatte man bereits den
von Heinrich Brook in Dublin gespielt. Aber Brook liess seinen erst einige
Jahre hernach drucken; und so kann es wohl sein, dass er, wie man ihm
Schuld gibt, ebensowohl den "Essex" des Jones als den vom Banks, genutzt
hat. Auch muss noch ein "Essex" von einem James Ralph vorhanden sein. Ich
gestehe, dass ich keinen gelesen habe, und alle drei nur aus den gelehrten
Tagebuechern kenne. Von dem "Essex" des Brook sagt ein franzoesischer
Kunstrichter, dass er das Feuer und das Pathetische des Banks mit der
schoenen Poesie des Jones zu verbinden gewusst habe. Was er ueber die Rolle
der Rutland und ueber derselben Verzweiflung bei der Hinrichtung ihres
Gemahls hinzufuegt,[3] ist merkwuerdig; man lernt auch daraus das Pariser
Parterr auf einer Seite kennen, die ihm wenig Ehre macht.
Aber einen spanischen "Essex" habe ich gelesen, der viel zu sonderbar
ist, als dass ich nicht im Vorbeigehen etwas davon sagen sollte.--

----Fussnote
[1] Zweite Unterredung hinter dem "Natuerlichen Sohne". S.d. Uebers. 247.
[2] ("Companion to the Theatre", Vol. II. p. 105.)--The Diction is every
where very bad, and in some Places so low, that it even becomes
unnatural.--And I think, there cannot be a greater Proof of the little
Encouragement this Age affords to Merit, than that no Gentleman possest
of a true Genius and Spirit of Poetry, thinks it worth his Attention to
adorn so celebrated a Part of History with that Dignity of Expression
befitting Tragedy in general, but more particularly, where the Characters
are perhaps the greatest the World ever produced.
[3] ("Journal Encycl.", Mars 1761.) Il a aussi fait tomber en demence la
Comtesse de Rutland au moment que cet illustre epoux est conduit a
l'echafaud; ce moment ou cette Comtesse est un objet bien digne de pitie,
a produit une tres grande sensation, et a ete trouve admirable a Londres:
en France il eut paru ridicule, il aurait ete siffle et l'on aurait
envoye la Comtesse avec l'Auteur aux Petites-Maisons.
----Fussnote


Sechzigstes Stueck
Den 27. November 1767
Er ist von einem Ungenannten und fuehret den Titel: "Fuer seine Gebieterin
sterben"[1]. Ich finde ihn in einer Sammlung von Komoedien, die Joseph
Padrino zu Sevilien gedruckt hat, und in der er das vierundsiebzigste
Stueck ist. Wenn er verfertiget worden, weiss ich nicht; ich sehe auch
nichts, woraus es sich ungefaehr abnehmen liesse. Das ist klar, dass sein
Verfasser weder die franzoesischen und englischen Dichter, welche die
naemliche Geschichte bearbeitet haben, gebraucht hat, noch von ihnen
gebraucht worden. Er ist ganz original. Doch ich will dem Urteile meiner
Leser nicht vorgreifen.
Essex kommt von seiner Expedition wider die Spanier zurueck und will der
Koenigin in London Bericht davon abstatten. Wie er anlangt, hoert er, dass
sie sich zwei Meilen von der Stadt auf dem Landgute einer ihrer Hofdamen,
namens Blanca, befinde. Diese Blanca ist die Geliebte des Grafen, und auf
diesem Landgute hat er, noch bei Lebszeiten ihres Vaters, viele heimliche
Zusammenkuenfte mit ihr gehabt. Sogleich begibt er sich dahin und bedient
sich des Schluessels, den er noch von der Gartentuere bewahret, durch die
er ehedem zu ihr gekommen. Es ist natuerlich, dass er sich seiner Geliebten
eher zeigen will, als der Koenigin. Als er durch den Garten nach ihren
Zimmern schleichet, wird er an dem schattichten Ufer eines durch
denselben geleiteten Armes der Themse ein Frauenzimmer gewahr, (es ist
ein schwueler Sommerabend), das mit den blossen Fuessen in dem Wasser sitzt
und sich abkuehlet. Er bleibt voller Verwunderung ueber ihre Schoenheit
stehen, ob sie schon das Gesicht mit einer halben Maske bedeckt hat, um
nicht erkannt zu werden. (Diese Schoenheit, wie billig, wird weitlaeuftig
beschrieben, und besonders werden ueber die allerliebsten weissen Fuesse in
dem klaren Wasser sehr spitzfindige Dinge gesagt. Nicht genug, dass der
entzueckte Graf zwei kristallene Saeulen in einem fliessenden Kristalle
stehen sieht; er weiss vor Erstaunen nicht, ob das Wasser der Kristall
ihrer Fuesse ist, welcher in Fluss geraten, oder ob ihre Fuesse der Kristall
des Wassers sind, der sich in diese Form kondensiert hat.[2]) Noch
verwirrter macht ihn die halbe schwarze Maske auf dem weissen Gesichte:
er kann nicht begreifen, in welcher Absicht die Natur ein so goettliches
Monstrum gebildet und auf seinem Gesichte so schwarzen Basalt mit so
glaenzendem Helfenbeine gepaaret habe; ob mehr zur Bewunderung, oder mehr
zur Verspottung?[3] Kaum hat sich das Frauenzimmer wieder angekleidet,
als, unter der Ausrufung: Stirb, Tyrannin! ein Schuss auf sie geschieht,
und gleich darauf zwei maskierte Maenner mit blossem Degen auf sie
losgehen, weil der Schuss sie nicht getroffen zu haben scheinet. Essex
besinnt sich nicht lange, ihr zu Hilfe zu eilen. Er greift die Moerder an,
und sie entfliehen. Er will ihnen nach; aber die Dame ruft ihn zurueck und
bittet ihn, sein Leben nicht in Gefahr zu setzen. Sie sieht, dass er
verwundet ist, knuepft ihre Schaerpe los und gibt sie ihm, sich die Wunde
damit zu verbinden. Zugleich, sagt sie, soll diese Schaerpe dienen, mich
Euch zu seiner Zeit zu erkennen zu geben; itzt muss ich mich entfernen,
ehe ueber den Schuss mehr Laermen entsteht; ich moechte nicht gern, dass die
Koenigin den Zufall erfuehre, und ich beschwoere Euch daher um Eure
Verschwiegenheit. Sie geht, und Essex bleibt voller Erstaunen ueber diese
sonderbare Begebenheit, ueber die er mit seinem Bedienten, namens Cosme,
allerlei Betrachtungen anstellt. Dieser Cosme ist die lustige Person des
Stuecks; er war vor dem Garten geblieben, als sein Herr hereingegangen,
und hatte den Schuss zwar gehoert, aber ihm doch nicht zu Hilfe kommen
duerfen. Die Furcht hielt an der Tuere Schildwache und versperrte ihm den
Eingang. Furchtsam ist Cosme fuer viere;[4] und das sind die spanischen
Narren gemeiniglich alle. Essex bekennt, dass er sich unfehlbar in die
schoene Unbekannte verliebt haben wuerde, wenn Blanca nicht schon so voellig
Besitz von seinem Herzen genommen haette, dass sie durchaus keiner andern
Leidenschaft darin Raum lasse. "Aber", sagt er, "wer mag sie wohl gewesen
sein? Was duenkt dich, Cosme?"--"Wer wird's gewesen sein", antwortet
Cosme, "als des Gaertners Frau, die sich die Beine gewaschen?"[5] Aus
diesem Zuge kann man leicht auf das uebrige schliessen. Sie gehen endlich
beide wieder fort; es ist zu spaet geworden; das Haus koennte ueber den
Schuss in Bewegung geraten sein; Essex getraut sich daher nicht, unbemerkt
zur Blanca zu kommen, und verschiebt seinen Besuch auf ein andermal.
Nun tritt der Herzog von Alanzon auf, mit Flora, der Blanca Kammermaedchen.
(Die Szene ist noch auf dem Landgute, in einem Zimmer der Blanca; die
vorigen Auftritte waren in dem Garten. Es ist des folgenden Tages.) Der
Koenig von Frankreich hatte der Elisabeth eine Verbindung mit seinem
juengsten Bruder vorgeschlagen. Dieses ist der Herzog von Alanzon. Er ist,
unter dem Vorwande einer Gesandtschaft, nach England gekommen, um diese
Verbindung zustande zu bringen. Es laesst sich alles, sowohl von seiten des
Parlaments als der Koenigin, sehr wohl dazu an: aber indes erblickt er die
Blanca und verliebt sich in sie. Itzt koemmt er und bittet Floren, ihm in
seiner Liebe behilflich zu sein. Flora verbirgt ihm nicht, wie wenig er
zu erwarten habe; doch ohne ihm das geringste von der Vertraulichkeit,
in welcher der Graf mit ihr stehet, zu entdecken. Sie sagt bloss, Blanca
suche sich zu verheiraten, und da sie hierauf sich mit einem Manne,
dessen Stand so weit ueber den ihrigen erhaben sei, doch keine Rechnung
machen koenne, so duerfte sie schwerlich seiner Liebe Gehoer geben.--(Man
erwartet, dass der Herzog auf diesen Einwurf die Lauterkeit seiner
Absichten beteuern werde: aber davon kein Wort! Die Spanier sind in
diesem Punkte lange so strenge und delikat nicht, als die Franzosen.) Er
hat einen Brief an die Blanca geschrieben, den Flora uebergeben soll. Er
wuenscht, es selbst mit anzusehen, was dieser Brief fuer Eindruck auf sie
machen werde. Er schenkt Floren eine gueldne Kette, und Flora versteckt
ihn in eine anstossende Galerie, indem Blanca mit Cosme hereintritt,
welcher ihr die Ankunft seines Herrn meldet.
Essex koemmt. Nach den zaertlichsten Bewillkommungen der Blanca, nach den
teuersten Versicherungen des Grafen, wie sehr er ihrer Liebe sich wuerdig
zu zeigen wuensche, muessen sich Flora und Cosme entfernen, und Blanca
bleibt mit dem Grafen allein. Sie erinnert ihn, mit welchem Eifer und mit
welcher Standhaftigkeit er sich um ihre Liebe beworben habe. Nachdem sie
ihm drei Jahre widerstanden, habe sie endlich sich ihm ergeben und ihn,
unter Versicherung sie zu heiraten, zum Eigentuemer ihrer Ehre gemacht.
(Te hice dueno de mi honor: der Ausdruck sagt im Spanischen ein wenig
viel.) Nur die Feindschaft, welche unter ihren beiderseitigen Familien
obgewaltet, habe nicht erlaubt, ihre Verbindung zu vollziehen. Essex ist
nichts in Abrede und fuegt hinzu, dass, nach dem Tode ihres Vaters und
Bruders, nur die ihm aufgetragene Expedition wider die Spanier dazwischen
gekommen sei. Nun aber habe er diese gluecklich vollendet; nun wolle er
unverzueglich die Koenigin um Erlaubnis zu ihrer Vermaehlung antreten.--"Und
so kann ich dir denn", sagt Blanca, "als meinem Geliebten, als meinem
Braeutigam, als meinem Freunde, alle meine Geheimnisse sicher
anvertrauen."[6]--

----Fussnote
[1] "Dar la vida por su Dama o el Conde de Sex"; de un Ingenio de esta
Corte.
[2]
Las dos columnas bellas
Metio dentro del rio, y como al verlas
Vi un cristal en el rio desatado,
Y vi cristal en ellas condensado,
No supe si las aguas que se vian
Eran sus pies, que liquidos corrian,
O si sus dos columnas se formaban
De las aguas, que alli se conjelaban.
Diese Aehnlichkeit treibt der Dichter noch weiter, wenn er beschreiben
will, wie die Dame, das Wasser zu kosten, es mit ihrer hohlen Hand
geschoepft und nach dem Munde gefuehrt habe. Diese Hand, sagt er, war dem
klaren Wasser so aehnlich, dass der Fluss selbst fuer Schrecken zusammenfuhr,
weil er befuerchtete, sie moechte einen Teil ihrer eignen Hand mittrinken.
Quiso probar a caso
El agua, y fueron cristalino vaso
Sus manos, acercolas a los labios,
Y entonces el arroyo lloro agravios,
Y como tanto, en fin, se parecia
A sus manos aquello que bebia,
Temi con sobresalto (y no fue en vano)
Que se bebiera parte de la mano.
[3]
Yo, que al principio vi, ciego, y turbado,
A una parte nevado
Y en otra negro el rostro,
Juzgue, mirando tan divino monstruo,
Que la naturaleza cuidadosa
Desigualdad uniendo tau hermosa,
Quiso hacer por asombro, o por ultraje,
De azabache y marfil un maridaie.
[4]
Ruido de armas en la Quinta,
Y dentro el Conde? Que aguardo,
Que no voy a socorrerle?
Que aguardo? Lindo recado:
Aguardo a que quiera el miedo
Dejarme entrar:--
------
Cosme, que ha temido un miedo
Que puede valer por cuatro.
[5]
La mujer del hortelano,
Que se lavaba las piernas.
[6]
Bien podre seguramente
Revelarte intentos mios,
Como a galan, como a dueno,
Como a esposo, y como a amigo.
----Fussnote


Einundsechzigstes Stueck
Den 1. Dezember 1767
Hierauf beginnt sie eine lange Erzaehlung von dem Schicksale der Maria von
Schottland. Wir erfahren (denn Essex selbst muss alles das, ohne Zweifel,
laengst wissen), dass ihr Vater und Bruder dieser ungluecklichen Koenigin
sehr zugetan gewesen; dass sie sich geweigert, an der Unterdrueckung der
Unschuld teilzunehmen; dass Elisabeth sie daher gefangensetzen und in dem
Gefaengnisse heimlich hinrichten lassen. Kein Wunder, dass Blanca die
Elisabeth hasst; dass sie fest entschlossen ist, sich an ihr zu raechen.
Zwar hat Elisabeth nachher sie unter ihre Hofdamen aufgenommen und sie
ihres ganzen Vertrauens gewuerdiget. Aber Blanca ist unversoehnlich.
Umsonst waehlte die Koenigin, nur kuerzlich, vor allen andern das Landgut
der Blanca, um die Jahreszeit einige Tage daselbst ruhig zu geniessen.
--Diesen Vorzug selbst wollte Blanca ihr zum Verderben gereichen
lassen. Sie hatte an ihren Oheim geschrieben, welcher, aus Furcht, es
moechte ihm wie seinem Bruder, ihrem Vater, ergehen, nach Schottland
geflohen war, wo er sich im Verborgnen aufhielt. Der Oheim war gekommen;
und kurz, dieser Oheim war es gewesen, welcher die Koenigin in dem Garten
ermorden wollen. Nun weiss Essex, und wir mit ihm, wer die Person ist, der
er das Leben gerettet hat. Aber Blanca weiss nicht, dass es Essex ist,
welcher ihren Anschlag vereiteln muessen. Sie rechnet vielmehr auf die
unbegrenzte Liebe, deren sie Essex versichert, und wagt es, ihn nicht
bloss zum Mitschuldigen machen zu wollen, sondern ihm voellig die
gluecklichere Vollziehung ihrer Rache zu uebertragen. Er soll sogleich an
ihren Oheim, der wieder nach Schottland geflohen ist, schreiben und
gemeinschaftliche Sache mit ihm machen. Die Tyrannin muesse sterben; ihr
Name sei allgemein verhasst; ihr Tod sei eine Wohltat fuer das Vaterland,
und niemand verdiene es mehr als Essex, dem Vaterlande diese Wohltat zu
verschaffen.
Essex ist ueber diesen Antrag aeusserst betroffen. Blanca, seine teure
Blanca, kann ihm eine solche Verraeterei zumuten? Wie sehr schaemt er sich
in diesem Augenblicke seiner Liebe! Aber was soll er tun? Soll er ihr,
wie es billig waere, seinen Unwillen zu erkennen geben? Wird sie darum
weniger bei ihren schaendlichen Gesinnungen bleiben? Soll er der Koenigin
die Sache hinterbringen? Das ist unmoeglich: Blanca, seine ihm noch immer
teure Blanca, laeuft Gefahr. Soll er sie, durch Bitten und Vorstellungen,
von ihrem Entschlusse abzubringen suchen? Er muesste nicht wissen, was fuer
ein rachsuechtiges Geschoepf eine beleidigte Frau ist; wie wenig es sich
durch Flehen erweichen und durch Gefahr abschrecken laesst. Wie leicht
koennte sie seine Abratung, sein Zorn zur Verzweiflung bringen, dass sie
sich einem andern entdeckte, der so gewissenhaft nicht waere und ihr
zuliebe alles unternaehme?[1]--Dieses in der Geschwindigkeit ueberlegt,
fasst er den Vorsatz, sich zu verstellen, um den Roberto, so heisst der
Oheim der Blanca, mit allen seinen Anhaengern in die Falle zu locken.
Blanca wird ungeduldig, dass ihr Essex nicht sogleich antwortet. "Graf",
sagt sie, "wenn du erst lange mit dir zu Rate gehst, so liebst du mich
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