Briefe an Ludwig Tieck (4/4) - 20

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veranlaßen, aus irgend einem anderen Motiv für mich etwas zu thun,
als -- der Sache selbst wegen. Ich müßte ja an Gemüth, Phantasie,
Urtheil, Ursprünglichkeit, Wahrheit verzweifeln, mich selbst der
dummsten Thorheit zeihen, wenn ich auf jene Versuche nicht einiges
Moment legte, bei deren Abfaßung ich mich erhoben, erschüttert, sicher
unterscheidend schauend fühlte, wenn ich ihre ungeschminkte Wirkung
auf Menschen von ganz verschiedener Art und Bildung mißkennete, die,
wie vieles sie auch entgegnen mochten, darin übereinstimmten, daß sie
ergriffen wurden, wenn ich bei partheiischer Vergleichung mit den
dramatischen Schriftstellern unserer Zeit -- partheiisch, weil Mißtraun
in eigene Kräfte mich zu dieser Vergleichung bewegt -- nicht einsähe,
daß ich mich den beßeren vergleichen _darf_; ich müßte ungereimt
empfinden, denken, wenn ich mich überzeugen sollte, ich hätte Ihnen
das Hohle, Richtige dargeboten; -- deßhalb darf ich wiederholen, daß
mir Unrecht geschieht, und die eigene Ueberzeugung, ein redlich treues
Streben, wesentlicher Eifer, vielleicht auch das gleiche Schicksal
mehrerer zum Theil beßerer Köpfe, als ich bin, die meinen Weg gingen,
werden mich trösten, wenn ich immer wieder auf mich zurückgedrängt in
einen freien, fröhlichen Verkehr mit dem Publikum nicht treten darf.
Mit geziemender Hochachtung
Ew. Wohlgeboren
ganz ergebenster
_S. Wiese_.

III.
_Berlin_, 12ten Jan. 1829.
_Hochgeehrter Herr Hofrath_.
Aufrichtigen Herzensdank für Ihre erfreulichen Zeilen; sie kamen
zurecht und machten mich leicht. Das unbedingte Streben, wie sehr es
sich erheben mag, erschlafft, sinkt ein, tief, tief ein, und wenn
es auch von Neuem aufsteht, excentrisch ist sein Aufflug und sein
Fall -- es bedarf der Schranke, soll es menschlich sein und schön.
Das Leben will Thaten, wie die Kunst Mitgenuß, Kritik. Glauben Sie
nicht, verehrter Mann, ich wolle nun so einzig und ausschließlich
von Ihnen behandelt sein -- gewiß nicht! Ich erkenne im Allgemeinen
meine Stellung wohl und weiß mich zu bescheiden; -- aber wen
ein unaussprechlicher Hang nach Einigkeit und Liebe, eine Reihe
widerwärtiger Lebensumstände auf sich zurückgebracht, wer ergriffen
von seinen Idealen und dem verneinenden Wesen der irdischen Dinge
nach Darstellung seines Lebens ringt, wird der nicht um Theilnahme
eifern müßen, daß er wieder eintrete in den verstandenen Kreis seiner
Mitgeschöpfe, selbst verstanden nun? ich weiß nicht, ob ich mich
deutlich ausdrücke, ich meine aber, den Verlust des Zusammenhangs mit
dem Leben durch das Spiegelbild desselben wieder einzubringen, das mir
die Gleichgesinnten befreundet, (deren Gemeinschaft mich dem wirklichen
Leben retten muß,) das zu bilden mich ein Innerstes treibt, mich die
Welt lockt.
So eben erhalte ich dieselben Dramen, die auch in Ihren Händen sind,
von dem Herrn Grafen von Redern (interimistischen Generalintendanten
der Königl. Schauspiele) mit einem Begleitungsschreiben zurück,
_des_ Inhalts: „so gedankenreich und ausdrucksvoll auch die
Sprache in den Stücken quaest. wäre und wie schätzenswerth sie als
dramatische Dichtungen auch stets erkannt werden müßten, so wären sie
doch in _dieser_ Gestalt nicht darstellbar.“ Ich glaubte: gerade
dieß sei ihr Fehler nicht und wenn ich in anderer Hinsicht einigen
itzt lebenden dramatischen Schriftstellern weichen müßte, meint’ ich,
ihnen hierin überlegen zu sein. Ist auch die Handlung in Gustav Adolph
nicht reißend, so geht sie doch lebhaft fort und eine oder zwei Scenen
ausgenommen, ist stete Action auf der Bühne. In „die Freunde“ opferte
ich sogar der heutigen Bühne viele sich hervordrängende Gedanken, die
Darstellung ist fast melodramatisch geworden, um nur der raschen Zeit
zu genügen, die nicht denken mag, nur schauen, schauen. „Die Rückkehr“
ist ausgeführter behandelt, aber rednerisch und erhoben, was die Zeit
ja auch nicht ganz verschmäht; dabei ist der dritte Act rasch und
treibend und ich zählete darauf, daß, würden beide Stücke an einem
Abende (es sind ja auch fast wesentliche Seitenstücke) aufgeführt,
so würde das ungeduldige Publicum sich doch einige vertiefende Ruhe
des Geistes gefallen laßen. „Dichterliebe“ ist kurz und handelt ja
durchaus! „Hugo und Elise“ freilich ist mehr Spiel der Laune und
scheinet unsern Brettern fremder.
Ihr Urtheil, verehrter Herr Hofrath, mag entscheiden, wie fern
diese Betrachtung richtig ist, denn ich bin freilich in technischen
Bühnensachen nicht sonderlich erfahren. Der Herr Graf Redern setzt
hinzu: „auf wie viele treffliche Dichtungen muß das Theater verzichten,
eben weil sie nicht darstellbar sind.“ Freilich wohl! aber auf dem
itzigen Wege werden wir nimmer dahin gelangen, sie dargestellt zu
sehen, ja, wir werden dahin kommen, auch das itzt noch geduldete
Gute verschmähet zu sehen, Schlachtroße werden von den Brettern
wiehern, Vesuve donnern, einzig sie -- -- Thespis mag wieder seinen
Karren packen und -- vielleicht -- nach America fliehn. Ich sehe die
Nothwendigkeit nicht ein, weßwegen man der Willkühr einer verworrenen
Zeit Thor und Thür öffnet. -- Es mag aber alles in der Wirklichkeit
anders sein, als ich mir’s denke. Sollten auch Sie aus Ueberzeugung oder
Accomodation die übersendeten Dramen nicht aufführbar finden, so bitte
ich abermals um Adresse an einen Buchhändler von Namen. Dichtungen,
die itzt schon von manchem Kenner und, daß ich’s nur sage, von Ihnen
mit Vergnügen gelesen wurden, verdienen, denk’ ich, einen größeren
Kreis von Lesern, der bald auf sie aufmerksam gemacht würde. Dieß würde
nicht geschehen, fürcht’ ich, wenn ich sie dem ersten, dem besten
Verleger anböte, außerdem widert mir die Prostitution -- ich bitte Ew.
Wohlgeboren, berücksichtigen Sie diese inständige Bitte auch. Mein
Gott! wenn ich bedenke, um was ich Sie nicht alles bitte und dafür --
was biete ich Ihnen? aber noch glaub’ ich an uneigennützige Menschen. --
Mit herzlicher Hochachtung
Ew. Wohlgeboren
ganz ergebenster
_S. Wiese_.

IV.
_Berlin_, 16ten Juni 1829.
_Hochverehrter Herr Hofrath_.
Wenn mein Verhältniß zur Generalintendantur der hiesigen Königl.
Schauspiele bis jetzt auch zu keinem sichtlichen Erfolg geführt hat,
so brachte es mir doch wiederholt warme Anerkennung und heftigen Tadel
ein; Sie hingehen bleiben theilnahmslos und kalt. Ich bitte also, meine
Stücke, die ich Ihnen zutrauensvoll übersandt, an die Hofintendanz der
Dresdner und Leipziger Bühnen geneigtest abgeben zu lassen mit dem
Hinzufügen meiner Bitte, dieselben behufs der Bühnendarstellung prüfen
zu wollen. So sind Sie der Mühe des Emballirens überhoben und -- meiner
auf gute Art los. Ich fühle die Bitterkeit und Rücksichtslosigkeit
dieser Aeußerung, aber auch ihre Wahrheit, deßhalb bleibe sie denn
stehen. Die &c. Hofintendanz wird mich gewiß schneller bescheiden, als
ich es auf diesem unsäglich langweiligen Wege erwarten darf. Unter
solcher Bedingung war meine Idee von einem persönlichen Verhältnisse
zu Ihnen, worauf es mir bei meinem Verfahren hauptsächlich ankam, ein
Traum. Wie hyperbolisch es hier klingen mag, doch drängt sich mir auch
itzt der Gedanke auf, den ein alter Prophet wo sagt: „verflucht ist der
Mann, der sich auf Menschen verläßt.“
Aber mit treuer Liebe und Verehrung, die ich von je Ihren Werken gezollt
Ew. Wohlgeboren
ergebenster
_S. Wiese_.

V.
_Berlin_, 15ten Dec. 1829.
Wie kann ich sagen: Dank! da mein Inneres von Freude, Scham, Stolz
glüht, ich muß Sie lieb haben, innigst lieb haben. Sie haben
mein räthselhaftes Wesen so tief erkannt, daß ich Ihnen nur mit
Schüchternheit nahen konnte. Und wie schreiben Sie mir -- ach ich kann
nicht sagen, wie das mein Herz getroffen. Solche Momente sind heilig,
ewig! und wie mein Sehnen, Dringen immer auf Gott gerichtet ist, fühlte
ich seine Nähe und schauderte. So hab’ ich denn Ihr Gemüth gewonnen
und darf einen Mann ausdrücklich Freund nennen, den ich seit meinen
Knabenjahren innig liebte und verehrte -- doch jetzt ist das anders,
persönlicher, kräftiger, näher. Erhalten Sie mir aber um Gotteswillen,
erhalten Sie mir Ihre Liebe, ich habe so viele schmerzliche Erfahrungen
gemacht, daß mein Gemüth immer wieder scheu zurückfliehen will, da
es doch in aller Freude und Kraft sich hingegeben hat. Das Leben ist
furchtbar, nur Liebe lehrt es tragen.
Die schöpferische Kraft des Genius, bei welchem Begeisterung
gestaltendes Bewußtsein ist, ahn’ ich. Er schafft unvermittelt,
ursprünglich, nothwendig, frei. In gänzlicher Vollendung, mein’ ich,
hat er nie gelebt, oder die Poesie an sich hätte die Welt erlöst.
Abfall muß sein, der Mensch ist nicht absolut. Das unmittelbarste
Bewußtsein ist das poetischte, aber auch dieß kann nicht ganz
fessellos sein. Was Sie Kunst heißen, scheint mir das Ideal der Poesie
zu sein. Das anschauende Gemüth urtheilt: es giebt kein vollendet
schönes Kunstwerk, nur Annäherung an daßelbe. Ich weiß nicht, mein
verehrungswürdiger Lehrer, ob ich hierin nicht wesentlich mit Ihnen
übereinstimme, die Abweichung könnte nur in meiner Annahme der
Approximation bestehn, aber ich weiß nicht deutlich, ob Sie Selbst
diese nicht auch anerkennen. -- Das Naturell, welches ohne jenes stäte,
ordnende und befassende Bewußtsein schafft, wenn es auch göttlich
begabt wäre, es wird frech, unbändig sein, wie Natur; aber auch hier
ist das Extrem unmöglich. Wer nun fühlt, wie ich, daß seine Gaben
ausarten möchten, eben weil die Begeisterung, wann sie ihn überströmt,
bis zum Wahnsinn taumelnd bewußtlos wird, ist gezwungen, wenn er das
Schöne will, sich in der Conception durch die messende Vorstellung
zu zügeln, bei der Ausführung aber, so viel er vermag, das Schwere
fallen zu lassen und sich die schöne, alte Freiheit zu bewahren. Gegen
das letztere fehlt’ ich oft. Reflexion sollte eigentlich gar nicht da
sein, wo sie nicht durchaus individuell beseelt ist, doch ist sie da
und wie vielleicht „die Rückkehr“ und „Freund und Geliebte“ Schillern
zum besten gefallen hätten, gefallen sie Ihnen und -- darf ich mich
hier nennen -- mir jetzt zum wenigsten. Sie haben die Freiheit meines
Geistes bei der Ausführung schon durch Ihren früheren herrlichen Brief
mehr geweckt, ich danke Ihnen viel. Zeugniß dafür seien zwei Werke,
die ich nach der Zeit verfaßt und die ich Ihnen mit der herzlichen
Bitte übersenden will, sie ganz nach Ihrer Muße zu lesen und mir, wie
Sie pflegen, einige wahre Worte darüber zu sagen. Welch schaales,
nüchternes Zeug, was mir von der hiesigen Intendantur zugesendet
worden! Wie unsäglich erquickend die Wahrheit und Tiefe Ihres Urtheils!
Nur Eines bät’ ich, wenn ich darf, ausgeführteren Tadel! ich weiß, es
ist Mehreres tadelnswerth in meinen Versuchen, als Sie aussprechen,
aber ich kann es nicht bestimmt nennen. Führen Sie mich mehr und mehr
zum Bewußtsein, denn darin besteht ja die Weise unseres Verhältnisses,
mein väterlicher Freund.
Was Sie mir im Einzelnen über meine Schriften sagen, unterschreib
ich alles bis auf zwei Punkte. Der Schluß von „Beethoven“ dünkt mir
befriedigend; es war still und ruhig in meiner Seele, als ich ihn
schrieb. Die Transcendenz seiner Natur gestattet Beethoven keine Freude
am Vergänglichen, aber die Muse sühnt ihn. Diese Sühne, unterstützt von
der sittlichen Kraft, die ihn vor dem Schicksal eines Faust bewahrt
-- sollte sie nicht befriedigen? Aber ich glaube, es mag an der
Darstellung liegen; ich will viel und -- wie viel erreich’ ich?! --
Dieß fühl’ ich wohl, ein dunkler Mensch schreitet hier wie das Grauen
der Nacht durch die hellen, warmen, freundlichen Verhältnisse des
Lebens, schreckt, peinigt, wie er gleich zum Ewigen will, aus dem er
geboren, und _lebt_ nur in furchtbarer Resignation, aber gesühnt
doch, da -- er ein Künstler ist. Meine Conception war so und sah ich
das Stück im Weiten, scheint mir Manches erreicht, doch ist Darstellung
und erste Anschauung himmelweit verschieden. Mein verehrter, geliebter
Freund, was Sie mir Herzliches über dieß Stück sagen, hat mich
erschüttert. -- Noch einen Punkt wollt’ ich erwähnen. Mir scheint das
Gefühl, was man von „Clothar und Sulamith“ hinweg nimmt, doch nicht
Verdruß. Verdruß auch wohl, denn der Schluß erregte mir Pein und
Schmerz, Graun aber empfand ich auch und -- in der Liebe der beiden
Menschen Erhebung; ist Liebe doch unvergänglich! -- ich hätte noch viel
zu sagen -- auch über äußere Dinge, das Theater und einen dereinstigen
Verlag -- aber -- darf ich ja nun öfter schreiben. Sie sind in mein
Herz beschlossen und ich vertraue Ihnen innigst.
_Wiese_.

Witte, Karl.
Geb. am 1. Juli 1800 zu Lochau bei Halle. Kam 1822 als
Extraordinarius zur juristischen Fakultät nach Breslau, wo er sehr
bald eine Heimath fand und in verschiedensten Kreisen gelehrter,
litterarisch-wirksamer, strebender, heiterer Genossen einen
belebend-anregenden Mittelpunkt bildete. Poesie, Philologie,
ästhetische Studien, trieb er neben seiner Berufswissenschaft,
der Jurisprudenz. Er übersetzte Michel Angelo’s Sonette, dichtete
selbsteigene, vertiefte sich in Dante’s Unergründlichkeit, schrieb
treffende und eingehende Aufsätze über Kunstausstellungen und
behielt immer noch Zeit übrig für geselligen Verkehr, den er
mit Frohsinn, stets guter Laune und herzlicher Freundlichkeit
zu schmücken wußte. Früh vermählt, wurde er sehr bald wieder
Wittwer. Durch zweite Ehe zu vielen schlesischen Familien in
verwandtschaftliche Beziehung getreten, rief ihn doch die
Beförderung im Amte aus Schlesiens Hauptstadt gen Halle, wo er
als K. Geheimerath seit geraumer Zeit lebt, lehrt, arbeitet --
und immer noch seiner geliebten romanischen Poesie anhängt. Die
rechtswissenschaftlichen Werke die er edirte, haben der Uebertragung
von Dante’s lyrischen Gedichten, 2 Bde. (1842-43) -- nicht im Wege
gestanden.

I.
_Halle_, 25. Mai 1840.
_Verehrter Herr Hofrath!_
Es geschieht mir so sehr selten, daß von mir Gedrucktes irgend sich
eignete, Ihnen angeboten zu werden, daß ich die beifolgenden Bogen,
die ein uns gemeinsam theures Land betreffen, schnell, wie sie als
Aushängebogen ohne Inhaltsangabe u. s. w. mir gestern zugekommen sind,
zusammenpacke, um einen Vorwand zu gewinnen, mich Ihnen wieder in’s
Gedächtniß zu rufen. Daß ich wünschte, Sie könnten Sich entschließen,
ein wenig von dieser Speise zu kosten, das kann ich freilich nicht
läugnen; verzeihn Sie mir aber, wenn ich, um ihr einen etwas
neapolitanischen Geschmack zu geben, ein Paar Flaschen Calabreser Wein
(Diamante), den ich kürzlich aus Italien zum Geschenk erhielt, mit
beipacke.
Noch habe ich ein Geständniß Ihnen abzulegen: Vor wenig Tagen habe ich
einen, nun fast 11 Wochen alten, Knaben taufen, und ihm in der Taufe
den Namen Ludwig beilegen lassen. Wollen Sie es, theurer Herr Hofrath,
genehm halten, daß der Knabe, hoffentlich nach manchem Jahrzehend,
sich stolz erinnere, daß er diesen Namen von dem Manne trägt, den noch
manches kommende Geschlecht eben so innig verehren wird, wie ich es
thue. Daß diese Bitte nicht minder die meiner Frau als die meinige ist,
darf ich wol nicht erst aussprechen, da Sie ihre Gesinnung kennen.
Zum 31. Mai wäre ich dies Jahr, wo die Communication erleichtert ist,
und der Tag auf einen Sonntag trifft, =sehr= gern nach Dresden
gekommen, Ihnen mündlich meine Verehrung und meine Wünsche zu sagen,
die beide gleich innig sind. Ich fühle indeß, wie Viele an diesem Tage
Sie umgeben werden, die Ihnen näher stehn und denen mich beizuzählen
mir nicht ziemt. --
Meine Frau und ich, wir haben uns Ihres gütigen Andenkens, von dem
Professor Erdmann uns berichtet, sehr gefreut. Die Erstere geht
mit zweien der Kinder in den nächsten Tagen nach Kösen in das Bad.
Hoffentlich führt noch der Sommer uns, oder doch Einen von uns nach
Dresden.
Der gnädigen Gräfinn und Ihren Fräulein Töchtern empfehlen wir Beide
uns angelegentlich, ich aber bin mit der innigsten, Ihnen wohlbekannten
Verehrung
Ihr
ergebner
_Karl Witte_.

II.
_Halle_, 26. Dec. 1846.
_Innigst verehrter Herr Geheimer Rath!_
Zu einer Zeit, als ich kaum umgekehrt war von der Schwelle des Todes
erquickten mich unbeschreiblich die theilnehmenden Grüße und Anfragen,
welche Frau Professorin Solger von Ihnen meiner Frau überbrachte. Haben
Sie dafür tausend herzlichen, wenn auch verspäteten, Dank. Allmälig ist
denn die Krankheit nun ja mehr und mehr gewichen. Einige im Westen und
Süden verbrachte Monate haben neue Kräfte gegeben, und als Zeichen, daß
der Genesene nach seinen Vorlesungen und überhäuften Acten-Arbeiten
auch noch zu andern Dingen rüstig ist, sende ich Ihnen beifolgendes,
freilich ziemlich interesseloses Sendschreiben. Vielleicht indeß
erinnern die Notizen über alte Ausgaben der göttlichen Komödie Sie an
eine Episode einer Ihrer herrlichen Novellen.
Auf das Aeußerste erschreckte mich, als ich von Mailand zurückkehrte,
die Nachricht von Ihrer bedenklichen Erkrankung. Zwar lauteten seitdem
die Nachrichten Gottlob fortwährend günstiger, doch werde ich erst
dann vollkommen beruhigt seyn, wenn ich sie durch die zum Feste nach
Berlin gegangenen Freunde zu weiterem Guten bestätigt höre. Wie gerne
wäre ich während dieser kurzen Ferienzeit selber nach Berlin geeilt,
um mich persönlich von Ihrem Befinden zu überzeugen, wäre diese kalte
Winterluft meiner noch immer leidenden Brust nicht allzu gefährlich
und hätte nicht der ungewöhnliche Schnee mein sonst so beliebtes
Communicationsmittel, die Eisenbahn, fast außer Thätigkeit gesetzt.
Meine Frau, die mich beauftragt, ihre wärmste Verehrung und
Anhänglichkeit Ihnen auszudrücken, wie wir beide der Frau Gräfin uns
angelegentlich empfehlen, ist schon seit ein Paar Jahren fast immer
etwas leidend und der Gebrauch von Ems hat ihr dieses Jahr eher übel
als gut gethan.
Möchten im neuen Jahre meine herzlichen Wünsche für Ihr Ergehn recht
vollständig erfüllt werden, und möchten Sie Ihr theures Wohlwollen auch
ferner Dem erhalten, der mit innigster Verehrung sich nennt
Ihren
Ihnen ganz ergebnen
_Karl Witte_.

Wolff, Pius Alexander.
Geb. 1782 zu Augsburg, gestorben 1828 zu Weimar.
Von Weimar, wo er zuerst das Theater unter Goethe’s Leitung
betreten hatte; wo er, anfänglich mehr durch gesellige Bildung
als durch sichtbaren Beruf, das Wohlwollen des Meisters gewann;
wo er nach und nach sein Darstellungstalent entfaltete und jene
unvergeßliche Epoche mit erleben und befördern helfen durfte, von
welcher wir uns einmal zu schreiben erlaubt haben: „Jahrhunderte
werden verrinnen; kommende Geschlechter werden die Tage in W.
aufzeichnen, und auf den goldnen Blättern, die Göthe’s und
Schillers Namen tragen, wird auch ihres Schülers und jungen
Freundes gedacht werden.“ --
Von Weimar kam er mit seiner Frau (Amalie Malcolmi) nach Berlin,
um dort, allen Anfechtungen und plumpen Kabalen zum Trotz, die
Ehrenstelle zu erringen und zu behaupten, welche Geist, Seele,
edler Sinn, guter Geschmack, Humor, Fleiß, höchstes Streben
einzunehmen verdienen. Es gelang ihm auf Kosten schwächlicher
Gesundheit, die solchen Aufregungen unterliegen mußte. Mehrfache
Reisen in mildere Klimate vermochten nicht mehr zu heilen. Sterbend
kehrte er zurück; in kleinen Tagereisen brachte ihn die Frau bis
Weimar.... und dort liegt er begraben. Eine Leier bezeichnet sein
Grab.
Wo er begann, durfte er enden. Wo Schiller und Goethe ruhen, fand
auch Er die Ruhe.
Er hat Mancherlei für die Bühne geschrieben. Sein altes Lustspiel
Cäsario ist reich an komischen Situationen und eigenthümlichen
Charakteren; es wirkt heute noch.
Die Parodie: „Der Hund des Aubri“ ist voll von prächtigen Scherzen.
Eben so das Lustspiel: „Der Kammerdiener.“ -- „Der Mann von Fünfzig
Jahren“ darf für eine geistvoll dramatisirte Ausführung der
Goethe’schen Idee gelten. -- Dasjenige seiner Schauspiele, welches
die größte Verbreitung gefunden, möchte die schwächste seiner
Dichtungen sein. Doch bleibt ihr der unsterbliche Ruhm, daß ohne
_Preciosa_ die Welt C. M. Weber’s Musik entbehren würde; zu
_solcher_ Composition die _Anregung_ gegeben zu haben,
ist schon ein großes Verdienst.

I.
_Berlin_, d. 16ten Nov. 1820.
_Mein hochverehrter vielgeliebter Freund!_
Ich wage es, Ihnen diesen Titel zu geben und hoffe, daß Sie mir
deßhalb nicht zürnen werden, denn warum hätten Sie mir während meines
Aufenthalts in Dresden ein so schätzbares Wohlwollen gezeigt, mich
Ihren lehrreichen Umgang so freundlich genießen laßen, die Aeußerungen
meines Gemüths, das sich durch Ihren Geist und Ihre Persönlichkeit so
sehr angezogen fühlte, so liebreich aufgenommen? Ich verdanke Ihnen die
genußreichsten Stunden, die ich seit langer Zeit erlebt habe, in deren
Erinnerung mir unauslöschliche herrliche Eindrücke bewahrt bleiben.
Warum ist es mir nicht vergönnt, in Ihrer Nähe zu leben! wie freue
ich mich darauf, Sie wiederzusehen, meine Darstellungen Ihrer Prüfung
zu übergeben und Ihr Urtheil darüber zu empfangen; aber leider kann
ich noch nicht sagen, wann. Die Einweihung des neuen Schauspielhauses
ist noch immer unbestimmt, es war jetzt wieder davon die Rede, daß
sie zum Carneval stattfinden dürfte, es ist aber in allen diesen
Angelegenheiten kein rechter Ernst. Die Sache wird als ein Amusement
angesehen und so behandelt; eröffnen wir zum Frühjahr die Bühne, so
kann ich an keine Reise dencken vor dem Herbst; auf alle Fälle wird
man zu Neujahr sehen und schließen können, wie es wird. Die Paar
Wochen Ruhe in Dresden, wo ich Gelegenheit hatte, über unser Treiben
und Thun hier etwas nachzudenken, haben meinen Mißmuth an dem hiesigen
Theaterwesen nur vermehrt, und so wie ich die Sache gefunden habe,
auch die Stimmung des Publikums, dem die Ohren noch von dem Gebrüll
der †††† ausgeweitet sind; so könnte es wohl kommen, daß ich mich nach
einem anderen Wirkungskreiß umsehe. Das Trauerspiel hat keine Aussicht
aus dem jetzigen gedrückten Zustande herauszukommen, die Oper breitet
sich immer mehr aus, und es mag wohl auch eine Folge der Trompeten
und Pauken sein, daß man hier das Beste der Schauspielkunst in derben
Lungenflügeln sucht. Auf Lebensgenuß muß man ganz verzichten, es ist
kein Ruhepunkt in unserer Theatermaschine; von Vergangenem nie die
Rede, eine ewige Sorge für den anderen Tag, so peitscht man das Leben
vor sich her, als ob man es nicht erwarten könnte, damit zum Schluß zu
kommen. -- Verzeihen Sie, ich klage Ihnen über Dinge vor, die Ihnen
vielleicht längst gleichgültig geworden sind, weil Sie einsahen, daß da
keine Hülfe ist, wo man sie nicht anwenden kann oder darf.
Das beste Theater in Deutschland ist jetzt in Ihrem Zimmer, an Ihrem
runden Tische, bei 2 Lichtern, das dritte ist noch zu viel. Da ist
Ensemble, Styl, Harmonie, Inspiration, Humor und Alles was wir nur
wünschen können; dabei machen die Schauspieler dem Director keine Noth,
und er hat ein dankbares Publicum. -- An den König Johann habe ich noch
nicht kommen können, obgleich ich bereits alles vorbereitet habe. Da
ist noch so viel bestellte Arbeit, die ich erst vom Halse schaffen muß;
ich habe indessen den Spieler von Iffland einstudieren müssen, und den
Leuchtthurm in Scene gesetzt, der getheilten Beyfall fand; das ist zwar
bei Allem in der Welt der Fall: aber ich meine hier, die Aeußerungen
darüber waren getheilt. -- Mit Ihrer Ansicht von dem Hamlets-Monolog
kann ich mich noch immer nicht befreunden. Wenn seine Reflectionen
nicht auf den Selbstmord gerichtet sind, wie erklären Sie die Worte:
„Wer trüge Lasten und stöhnte unter Lebensmüh, wenn er sich selbst in
Ruhstand setzen könnte &c.?“
Vorige Woche hatte ich Maria Stuart und Wallenstein, diese Woche:
Kaufmann von Venedig, Ingurd und Lear; Sie können daraus sehen, wie ich
den Congreß in Troppau zu benutzen verstehe, dabei fahre ich noch einen
Tag in dieser Woche nach Potsdam und lasse dort die Sappho ins Wasser
springen; die Armen sehnen sich lange darnach, etwas Aehnliches fällt
dort das ganze Jahr nicht vor, als wenn sie ihre Katzen ersäufen.
Angeschlossen folgt denn auch das Schauspiel von Ihrem ergebensten
Diener, es ist mit Gesang und Tanz, denn es ist in Berlin gedichtet.
Halten Sie es würdig in dem geistreichen Kreise vorzutragen, der
Sie umgiebt, so möge es mein Andenken auf eine freundliche Weise
hervorrufen, und meine schönsten Grüße in die Mitte einer Versammlung
bringen, deren ich mit Dankbarkeit und herzlicher Zuneigung gedenke.
Das Manuscript bitte ich dann an den dortigen Theaterintendanten Herrn
von Könneritz abzugeben, der für eine sächsische Preciosa zu sorgen für
mich die Gefälligkeit haben wird.
Wie gern setzte ich diesen Brief fort, könnte ich mich überzeugen, daß
meine Aeußerungen einiges Interesse für Sie haben dürften. Wie nützlich
und erfreulich würde es mir sein, wenn ich in der Folge meine Zweifel
dem Meister schriftlich mittheilen, und seinen Rath erbitten dürfte,
doch darüber erwarte ich erst Erlaubniß. Ihre Zeit ist kostbar, sie
sei Ihrer Erholung oder dem Ruhme der Nation ferner geweiht, ich habe
Ihnen während meines Aufenthalts schon viel davon entwendet; aber das
sage ich Ihnen von Herzen, daß mich dieser Raub recht glücklich macht.
Es ist etwas Unschätzbares um die persönliche Bekanntschaft eines
Dichters, den man durch seine Werke liebgewonnen; ich fange von vorn an
Sie wieder zu lesen mit neuem doppelten Genusse. --
Für heute wie für immer bitte ich um Entschuldigung und Nachsicht, wenn
meine Briefe abgerissen und verwirrt scheinen, dieß ist eine Folge
meines métiers, es giebt der ruhigen Augenblicke so wenige, und man muß
sich den Kopf auf so mancherlei Weise füllen. Die Ifflandsche Prosa muß
auf der selben Stelle Platz nehmen, wo zuerst der Shakespear noch nicht
weichen will, das macht denn manchmal Unordnung im Gehirn, und so muß
ein tüchtiger Schauspieler wenn auch nicht verrückt, doch eigentlich
immer ein wenig verwirrt erscheinen.
Ich bitte den Damen meine Verehrung zu bezeigen, und meine neuen
Bekannte vielmal zu begrüßen; Ihnen mein lieber herrlicher Freund und
Meister meine unwandelbare Ergebenheit und Hochachtung.
_Wolff_.

II.
Herrn ~Dr.~ L. Tieck in Dresden.
In diesem Augenblick bin ich als Hamlet gestorben, und schreibe Ihnen
verehrter theurer Freund und Meister diese Zeilen noch in des Prinzen
von Dänemarks Kleidern. Es ist mir dieser Gruß, den ich Ihnen durch
Herrn Hillebrand, der mehrere Jahre bey unserem Theater angestellt war,
senden kann, eine Belohnung und große Freude. Er wird Ihnen von mir
erzählen, und Sie meiner ewigen Liebe und Verehrung versichern. Wenn er
von Ihnen den Schultheiß von Zalamea hören darf, gedenken Sie meiner!
Der Frau Gräfin und allen den Ihrigen meine besten schönsten Grüße!
_P. A. Wolff_.
_In Eile_.

III.
_Berlin_, d. 5t. Dec. 1824.
Mit dem grösten Danke erkenne ich die freundschaftliche Theilnahme, die
Sie mir in Ihren Briefen darlegen, innigst geliebter verehrter Freund,
und glauben Sie mir, ich habe in Gedanken schon manche Lese- und
Theaterprobe mit Ihnen durchgemacht, Hamlet und König Johann vor Ihnen
dargestellt, und auch hin und wieder eine meiner Ansichten verfochten,
die Sie nicht billigten. Aber nur in Gedanken! Es geht so schnell nicht
mit einem Menschen, der durch Kontrakte gebunden ist. Wäre Graf Brühl
hier, so würde sich Alles viel schneller lösen, aber der Geschäftsgang
kehrt sich nicht an unsere poetischen Wünsche, und ich würde mir mit
Ungestüm nur den Kopf einstoßen. -- Der Gang der Sache ist folgender:
Meine Entlassung überlegt sich die General-Intendanz und trifft
Maßregeln unsere Plätze auszufüllen, denn sie muß mit Vorschlägen damit
an den Minister Fürst Wittgenstein gehen, sonst rückt die Sache gar
nicht, und hat dieser die Sache untersucht, so geschieht dem König
darüber der Vortrag. Umgehe ich Alles und schreibe an den König, was
mir einen Monatsgehalt Strafe kostet, so geht mein Schreiben an den
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