Briefe an Ludwig Tieck (4/4) - 09

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er diesem das Erbrecht an die „Breslauer Zeitung“ abgekauft.
Es bedurfte aber vieler Bemühungen seinerseits, und mancher
einflußreicher Protektionen, bis er, nach Schall’s Tode die
Concession auf seinen Namen erhielt. Hier zeigten sich nun Vaerst’s
praktische Talente. Er lernte bald diese bisher vernachlässigte
Unternehmung zu einer sehr lukrativen machen; und entfaltete
noch regeren Spekulationsgeist, wie er späterhin das neuerbaute
Breslauer Theater in Pacht nahm. Etwas Anderes wie Spekulationen
sind ihm beide Institute nicht gewesen, und was er in den Briefen
an Tieck über Heranbildung des Publikums spricht, dürfte er während
des Schreibens spöttisch belächelt haben. Seinen Zweck erreichte
er, ward ein wohlhabender, folglich angesehener Mann, gab seine
Diners, verkehrte mit Aristokratie und ~haute finance~ --
sollte aber sein Glück nicht genießen, denn er verfiel einem
furchtbaren Rückenleiden, welches ihn mit langsam-tödtenden Qualen
in’s Grab gemartert hat. Es fehlte ihm weder an Lobern noch an
Tadlern. Uns wollte immer dünken: „Die Welt“ -- was man so nennt
-- habe seinen Geist auf Kosten seines Herzens zu viel gelobt; und
er selbst war eitel auf dergleichen tadelndes Lob. Wer für seine
Verwandte, besonders aber für seine Mutter thut, was Vaerst mit
kindlich treuer Ausdauer gethan, auch in Epochen eigenen Mangels;
wer sich und seiner höchst sensuellen Natur jeglichen Ueberfluß
versagt, und lieber selbst darbt, als es der Mutter am Geringsten
fehlen läßt,... der _hat_ ein Herz, und dem sitzt es auf dem
rechten Flecke. Im Uebrigen .... er hat endlich abgebüßt, was er
sonst verschuldet haben könnte; denn die Vehemenz seiner Leiden
wird nur durch die lange Dauer derselben überboten.
Unter dem Autornamen Peter Lelly hat er Mancherlei gedichtet und
sonst geschrieben. Am bekanntesten wurden die größeren Werke:
Cavalierperspektive (1836.) -- Die Pyrenäen, 2 Bde. (1847.) --
Gastrosophie, 2 Bde. (1852).
Wie das letzte dieser Bücher, welches fast nur aus sublimirten
Küchenzetteln und kompilatorischen Raisonnements über
Feinschmeckerei besteht, auf _solchem_ Kranken- und
zehnjährigem Sterbe-Lager gemacht und diktirt werden mochte?... das
zu erläutern geht über unsere Kräfte.

I.
_Breslau_, am 30. März 1835.
_Verehrter Herr_.
Der Kandidat Wenzel, ein die Wissenschaft liebender und lebendiger
junger Mann geht nach Dresden und wünscht natürlich Sie kennen zu
lernen, ich bitte für ihn um Gewährung dieser Gunst, Ihre gewohnte Güte
wird mich entschuldigen, wenn ich, ohne alles Recht dazu, Ihnen den
Ueberbringer bestens empfehle. Bei meiner allerdings kurzen Anwesenheit
vor drei Jahren in Dresden hielt mich Scheu ab Sie, wie früher,
sogleich zu besuchen, daran ist Freund Witte Schuld, der Ihnen --
ohne mein Wissen und Willen -- unsre Sonette zugeschickt hatte. Diese
Versuche hätten, meines Bedünkens, Ihnen nicht vorgelegt werden sollen;
meine Rechtfertigung soll in einem Werke größern Umfanges bestehen, was
ich im Laufe dieses Sommers, wenigstens zum Theil, in die Welt schicken
will.
Seit Schall’s Tode, der Versetzung von Steffens und Witte, lebt es
sich in unserer Stadt viel trauriger, wie früher; obgleich der Tod des
Ersten und das Wohlwollen der Behörden mir sein Institut, die hiesige
Zeitung, ein für den Besitzer ganz lukratives Ding, verschaffte.
Zur Probe meines Treibens darin, erlaube ich mir den gestrigen
Bücherschau-Artikel beizulegen.
Mir hat die liebenswürdigste unserer Damen, Frau von N., sehr feurige
Empfehlungen für Sie aufgetragen, die mich nicht ohne eifersüchtige
Empfindungen gelassen haben.
Mit tiefer Verehrung
Ew.
gehorsamer
_Baron Vaerst_.

II.
_Breslau_, 21. Dez. 1843.
_Hochverehrter Herr und Gönner_.
Ihr sehr freundlich Schreiben mit der Empfehlung des Herrn Altmann
gab mir die willkommene Gelegenheit, Ihnen meine alte Ergebenheit zu
bethätigen. Gleichzeitig damit erhielt ich einen Brief Holtei’s, er
suchte gerade einen jungen Mann, der sich der theatralischen Laufbahn
widmen wollte. Holtei ist hier in der Provinz, in Grafenort bei dem
Grafen Herberstein, eine lustige Gesellschaft von Schauspielern ist
um ihn versammelt; sie spielen Komödie nach Herzenslust. Der Graf,
sein Schloß, die Gegend, der ganze Aufenthalt, es ist alles durchaus
poetisch, hier bildete sich der große Seidelmann zuerst für das
Theater.... auch für mich knüpfen sich reizende Jugenderinnerungen an
Grafenort. Dorthin sendete ich mit beßter Empfehlung Herrn Altmann,
dem ich zugleich die ganz bestimmte Zusage gab, daß ich ihn hier
anstellen würde, wenn er von dort zurückkommen werde; ich hoffte ihn im
Frühjahr mit einem leidlichen Repertoir wiederzusehn. Was weiter mit
ihm geworden, wollen Sie aus der Einlage von ihm und Holtei ersehen.
Wie Holtei vorausgesehn, trat er nicht auf, er kam früher zurück,
jetzt wollte er hier auftreten; auch das sagte ich ihm zu. Dann ließ
er sich 8 Tage lang nicht sehen, dann schrieb er mir einen 12 Seiten
langen Brief, er verlangte 300 Thaler und drohte mit Erschießen, wenn
er sie nicht erhielt. Er hatte mir nicht einmal gesagt, wozu er das
Geld brauche, und als ich ihn fragte, _wollte_ er mir darüber
keine Rede stehen. Konnte ich, bei solchen Umständen, mir diese Summe
mit der Pistole in der Hand abtrotzen lassen? es war mir unmöglich; es
ist unmöglich, daß Sie mir darüber zürnen werden! Jetzt schreibt er,
daß er ein großes Talent habe, dramatischer Schriftsteller zu werden,
er wolle sich lieber nicht erschießen, er _bittet_ um Reisegeld
zu seinen Angehörigen, gestern wollte er damit reisen, schon Vormittag
Antwort holen. Das Geld liegt bereit, aber er ist nicht gekommen, ich
weiß nicht wo er wohnt, ich will die Polizei nicht in Athem setzen, da
ich wenig in Sorgen bin; er schreibt mir viel zu viel Briefe, um Zeit
für das Erschießen zu haben. Er wird reisen, ob er zu Ihnen kommt,
weiß ich nicht, er weiß es gewiß selbst nicht. Ich schließe diese
Angelegenheit, ich weiß nicht, ob ich gegen den jungen Mann gesündigt,
ich darf nur versichern, daß es mein ernster Wille war, ihm förderlich
zu sein.
Mir geht es materiell vortrefflich, es thut mir leid, Sie gar nicht
zu sehen, ich komme nur ungern nach Berlin, weil man dort mir meine
Jugendthorheiten gar zu hoch anrechnet. Die höchsten Staatsbehörden
haben mir, meine kleinen Fähigkeiten überschätzend, ohne mein Ansuchen,
eine würdige Stellung in Berlin -- und dahin gehöre ich -- zugesagt.
Sr. Majestät hat sie vor zwei Jahren befohlen, viele Gönner, namentlich
Sr. Hoheit der Prinz Carl sich lebhaft dafür, aber vergebens,
interessirt. Was ist zu thun? Nichts!
Mein Theater beschäftigt mich seit 3 Jahren lebhaft, hören Sie einen
Schlesier, so wird er dasselbe, wie mich, loben; es lebt sich hier
angenehm, ich erfreue mich der lebhaftesten Anerkennung von Stadt
und Provinz. Aber unser großes Publikum heranzubilden durch Theater
und Zeitung -- die beiden Haupthebel, wodurch man hier auf die Masse
öffentlich wirken kann, beide mir angehörend -- ist über meine
Kräfte... mit einem Worte, ich fühle mich nicht an der rechten Stelle
und kenne, bei meinem praktischen Sinn, kein größer Unglück. Das Papier
ist aus, nicht meine Lust mit Ihnen zu plaudern. Mit unbegrenztem
Vertrauen
Ihr
treuer Verehrer
_B. Vaerst_.

III.
_Breslau_, d. 20. Januar 1844.
_Sehr verehrter Herr und Gönner_.
Durch Krankheit war ich verhindert, Ihr so sehr freundliches Schreiben
früher zu beantworten. Dafür kann ich nun aber auch berichten, daß
Altmann zu den Seinigen spedirt ist, wie er in einem seiner freilich
etwas länglichen Briefe schreibt. Er will weiteres hören lassen, von
der Leidenschaft für das Theater hab ich ihm gründlich geholfen. Er
scheint mir in Summa mehr Mitleid als Zorn zu verdienen; ich danke ihm
besonders die Gelegenheit, daß Sie meiner gütigst gedachten.
Eine Stelle meines Briefes soll ich Ihnen commentiren. Sie fragen: was
mir in Berlin zugesagt war? Die Staatszeitung. Das Wachsen und Gedeihen
meiner, der Breslauer Zeitung, die Schall etwa 300 und mir nach 6
Jahren tüchtiger Arbeit über zehntausend Thaler Revenüen brachte,
die Art, wie ich sie zur großen Zufriedenheit der Regierung, ohne
das lebendige Interesse der Leser zu vergessen, redigirte, hatte mir
vielfaches Lob der höchsten Behörden gebracht. So hatte noch kurz vor
dem Tode des hochseeligen Königs der jetzige mich gefragt: was kann ich
thun, Ihnen die Staatszeitung zu verschaffen? Ein von mir vor Jahr und
Tag dem jetzigen Monarchen vorgelegter Plan zur Reorganisation dieses
Instituts war wohlgefällig aufgenommen worden, sogar Allerhöchstenorts
befohlen worden -- da eine der höchsten Personen bereits früher
anderweitige Versprechungen gegeben haben _sollte_ -- ein neues
mit breiten Privilegien versehenes Blatt in Berlin unter meiner
Leitung zu begründen. Auch dies ward nicht in’s Leben gerufen! _Ich
bin mystisch_; interessiren Sie sich für diesen abgestorbenen
Gegenstand, so fragen Sie gelegentlich, ich bitte, Herrn von Varnhagen,
er ist mir günstig und kennt die Sache!.... Aber was geht mir hier
ab? --... was geht einem gewissen unsaubern Geschöpf auf dem Mist ab?
es ist eine schmutzige Frage! Ich gehöre, sagt meine Eitelkeit, nicht
hieher, sondern in die Residenz! So lange wenigstens die Staatszeitung
so überaus elend bleibt, hab ich doch ein Recht zu sagen, daß man mich
gekränkt hat; erscheint dies erste Blatt in würdiger Gestalt, so werde
und will ich schweigen, nicht früher. Unterdeß, wie mir denn allezeit
das Bestreben entschiedenster Gegner heilsam gewesen, hat sich meine
gewohnte Thätigkeit, nicht ohne Glück, in ein neues Feld geworfen.
Mein Theater hier blüht und gedeiht, ohne allen Zuschuß, und findet
Anerkennung. Das habe ich zwar schon neulich gesagt, aber ich war immer
voll ~malice~ und Sie werden nicht glauben, daß ich so etwas ganz
harmlos dem berühmten Dramaturgen wiederhole. Wahrlich das Publikum
einer _großen_ Hauptstadt, (Sie glauben am Ende gutmüthig, ich
meine Breslau?) zu bilden, den Geschmack läutern, es ist eine schöne
und würdige Aufgabe für jeden Befähigten!
Da haben sie Klagen und Hoffnungen, Träume und Allerlei. Lassen Sie
sich nicht ferner mit mir ein, aber ich bitte, behalten Sie ein wenig
lieb
Ihren
getreusten Verehrer
_Vaerst_.

IV.
_Berlin_, 4. Dec. 45.
_Mein hochverehrter Herr und Gönner_.
Ihnen zu Liebe habe ich den Cancan gelesen, leider darf ich Ihnen ob
des Glaubens: „ich habe ihn geschrieben,“ nicht schmollen; ich plaudre
wie der Verfaßer, verspreche aber nie so zu schreiben, denn ich liebe
so wenig die Flächen Berlin’s und der großen Mongolei, wie die der
Literatur.
Hiebei eine kleine Arbeit, die Se. Majestät wohlgefällig aufgenommen
hat, ich lege sie Ihnen vor, nicht in Absicht, damit Sie dafür kämpfen,
vielmehr in Hoffnung eines freundlichen Worts für mich privatissime,
solches ist mir wünschenswertheste Anerkennung.
Mein Post-Prozeß ist gewonnen, ich reise, nehme aber vorher mit dero
gütiger Erlaubniß noch persönlichen Abschied.
Mit treuer Ergebenheit
_Vaerst_.


=Varnhagen von Ense, Karl August.=
Geb. am 21. Febr. 1785 zu Düsseldorf, gest. 1859 in Berlin.
Biographische Denkmale, 5 Bde (1824-30.) -- Denkwürdigkeiten und
vermischte Schriften, 8 Bde. (1843-59.) -- Leben des Generals
Seydlitz (1835.) -- Leben des Generals Winterfeld (1836.) --
Leben des Feldmarschalls Grafen Schwerin (1841.) -- Leben des
Feldmarschalls Keith (1844.) -- Leben des Grafen Bülow von
Dennewitz (1853) u. A. m.
und
Rahel von Varnhagen,
dessen Gemahlin.

I.
_Berlin_, den 16. Juli 1833.
Empfangen Sie, Hochverehrter, mit meinen besten Grüßen dies
hiebeifolgende Buch. Sein Entstehen, sein Sinn, sein Inhalt bedürfen
bei Ihnen keiner Rechtfertigung; ich kann Ihnen aber auch noch sagen,
daß die Beschäftigung, welche ich in dieser Herausgabe fand, mir
während der letzten vier Monate das Leben erhalten half, das man ja
gewohnt ist, unter allen Bedingungen als einen Gewinn zu rechnen! Ich
empfehle mich angelegentlichst Ihrem ganzen Hause, und verharre mit
innigster Hochachtung und Ergebenheit
Ihr
gehorsamster
_K. A. Varnhagen von Ense_.

II.
_Berlin_, den 1. Juli 1836.
Durch Ihre freundliche Zuschrift, und durch die Art, wie Sie darin
von Rahel sprechen, haben Sie, Hochverehrter, mir die Seele wunderbar
angeregt! Denn ich bin wohl unempfindlich und hart genug gegen
Mißkennung und Tadel, aber darum nicht minder gerührt und erfreut durch
jede Gunst und Zustimmung, welche meinem Andenken an die geliebte
Freundin sich vereinbaren. Die Freundschaft und Achtung, welche Sie
für Rahel bekennen, ist mir wohlthuend; auf bedingte Einzelheiten der
Ansicht und des Urtheils kommt es hier nicht an. Lassen Sie mich auch
sogleich ausdrücken, daß Sie mich nicht umsonst als „verständigen
Freund“ sollen angeredet haben; ich darf Ihnen versichern, daß Antrieb
und Zweck wie Stimmung und Sinn Ihres Briefes mir ganz erklärlich
sind, und dieser bei mir eine gute Stätte findet. Möge davon das
Nachstehende, was ich, im Gedränge zwischen Unwohlsein und Abreise, nur
eben rasch zusammenfasse, Ihnen vorläufiges Zeugniß sein!
Zuvörderst eine Entschuldigung. Ich sandte Ihnen die erste Sammlung
der Rahel’schen Briefe, weil sie nicht im Buchhandel war, und ich
sie in Ihren Händen zu wissen wünschte. Die zweite Ausgabe, so gut
wie mein neustes Buch, bei denen zwar jener Umstand wegfiel, hätte
ich Ihnen nicht minder zugesandt; allein Frau von Arnim sagte mir
damals bei ihrer Rückkunft von Dresden, Sie hätten sich mißliebig und
feindlich über Rahel geäußert, und so fand ich es nicht gehörig, mit
solchen Zusendungen fortzufahren, die Ihnen unangenehm sein konnten.
Mißverstehen Sie, Hochverehrter, ich bitte Sie, dieses nicht! Ich
mache nicht den Anspruch, irgend ein Urtheil in seiner Freiheit zu
beschränken, ich kann jede Art und Ansicht und Meinung, die sich mir
nicht aufdrängt, vertragen, und wenn mich etwas in Aeußerungen verletzt,
so ist es eher das Allgemeine, als das nur Persönliche. Ich gebe meine
eignen Bücher nicht anders der Oeffentlichkeit hin, als wie man die
Geburts-, Heiraths- und Todesanzeigen in die Zeitungen wirft; Tausende
müssen diese Meldungen gelesen oder ungelesen hinnehmen, die vielleicht
nur sechs oder sieben Personen angehen, für diese aber sind sie.
Mancher findet vielleicht bei einer Todesanzeige nur Scherz und Lachen.
Immerhin! Jeder muß nach seinem Antheil und Sinne sich benehmen.
Ich habe Ihnen deshalb, weil ich Sie feindlich gegen Rahel glaubte,
keineswegs gegrollt, nur bisweilen mir die Bewandtniß zu erklären
gesucht. Mit inniger Freude erfahre ich nun von Ihnen, daß ich einen
Irrthum aufgenommen hatte, und bedaure nur, dadurch Ihnen abgewendeter,
als ich es wirklich war, erschienen zu sein.
Was nun Genelli betrifft, so habe ich ihn nie gesehen; nur von
ihm gehört durch Rahel’s, Marwitzens und Bernhardi’s von einander
unabhängige Erzählungen. Aber alles, was Sie von ihm sagen, ist mir
mit der Erscheinung, die er sich für jene zu geben gewußt, gar wohl
vereinbar. Hat er geschmäht und gelästert, wo er früher angebetet, --
es sei ihm verziehen! Wie ich es auch Gutzkow’n verzeihe, daß er das
mir theuerste Andenken auf brutale Weise berührt hat. Es thut mir nur
leid um ihn. Ich bin für Rahel, wie auch für mich selbst, in diesem
Betracht fest und sicher, und was die Leute sagen, kann ich sehr leicht
beruhen lassen. Lebte Rahel, so hätte ich allerdings die leiseste
Empfindlichkeit für sie, und ich würde manches nicht aussagen, andres
ernstlicher aufnehmen; aber so...! Die Lebenden will ich überhaupt
geschont wissen, und ich glaube, daß ich es meinerseits nur allzu sehr
gethan habe; in welchem Maße, könnte nur der beurtheilen, der einsähe,
was alles in meinen unendlichen Papieren ich zum Schweigen gebracht
habe! -- Freilich läßt sich im Druck nicht alles sagen, noch jedem
Mißverstand ausweichen; aber das läßt sich nirgends thun, und ist auch
kaum nöthig, wie die Welt nun grade einmal gemischt ist, wo alles
durcheinander keimt und blüht, und sich die Frucht oft da ansetzt, wo
man sie am wenigsten erwartete.
Die Möglichkeit, welche Sie mir zeigen, daß Sie mir noch einige Briefe
von Rahel hervorsuchen könnten, ist mir ein lieblicher Sonnenstrahl
aus Ihren Zeilen! Mir kann keine werthere Gabe zukommen. Ich beklage
sehr, daß von den Briefen Rahel’s an Burgsdorf und an Finkenstein
keine mehr zu finden sind; ich gäbe viel darum, grade diese zu haben,
oder auch nur zu lesen! Bleiben Sie, hinsichtlich der von Ihnen noch
aufzufindenden erstern, wenigstens meines eifrigsten Wunsches gütigst
eingedenk! Auch die Gelegenheit, welche Sie als möglich andeuten, zu
Rahel’s Briefen einmal mannigfache Erläuterungen und Berichtigungen
zu geben, würde ich gern herbeirufen, und das gewiß gewinnreiche
Ergebniß mit Freuden aufnehmen, wiewohl ich doch anmerken muß, das
vieles auch in meinen Papieren noch ganz andre Gestalt hat, als jetzt
im Gedruckten, und daß ich selber manches berichtigen, andres aber auch
umständlich belegen und erhärten kann, was Rücksichten nur obenhin oder
eingehüllt mitzutheilen geboten. Führt mich ein guter Stern einmal in
Ihre Nähe, so werde ich Sie hoffentlich überzeugen, daß mein Vertrauen
in diesen Dingen zu Ihnen ganz rückhaltlos sein kann, und ich würde
mich wahrhaft freuen, Ihre Prüfung zu bestehen und Ihren Rath zu
empfangen!
Verzeihen Sie dies eilige Blatt! Ich reise in acht Tagen nach Holland,
um Seebäder zu gebrauchen, und bin gestört und verwirrt durch die
Vorbereitungen, und durch die Uebel selbst, die ich bekämpfen soll!
Ich danke Ihnen wiederholt für Ihr werthvolles Schreiben, und wünsche
und erbitte eifrigst die Fortdauer Ihrer Wohlmeinung. Verleihe der
Himmel Ihnen die beste Sommerstärkung und jede Fülle des Guten. Mit
aufrichtigster Hochachtung und Ergebenheit verharr’ ich treulichst
Ihr
gehorsamster
_Varnhagen von Ense_.

III.
_Berlin_, den 12. April 1844.
_Hochverehrtester Herr Geheimrath!_
Beifolgende Einlage für Sie, von Herrn Lewes in London, empfing
ich soeben in einem Bücherpaket von Herrn Asher, und säume keinen
Augenblick, Ihnen dieselbe ergebenst zu überreichen; ich erhielt sie
aufgeschnitten, ebenso wie mein Brief es war, und das ganze Paket.
-- Herr Lewes, mir durch Thomas Carlyle empfohlen, ist ein junger
Litterator von schönen Kenntnissen und gutem Willen, der eine Sammlung
von Dichtern herauszugeben beabsichtigt, und zu diesem Zwecke kurze
Biographieen und kritische Würdigungen wünscht. Ich selbst bin zwar
nicht im Stande, irgend einen Beitrag zu liefern, würde mich aber
freuen, dem Werke sonst förderlich sein zu können. --
Mit den eifrigsten Wünschen für Ihre uns Allen theures Wohlsein und mit
dem innigsten Ausdruck der Verehrung und Ergebenheit
Ihr
gehorsamster
_Varnhagen von Ense_.

IV.
_Berlin_, den 19. März 1847.
_Hochverehrtester Herr Geheimrath!_
Das Buch, von welchem Carlyle’s Brief allzu günstige Worte sprach,
wurde dadurch der Gegenstand Ihrer freundlichen Nachfrage, und ich darf
wohl entschuldigt sein, wenn ich nicht dem Zufall überlassen will,
dasselbe vor Ihre Augen zu bringen! Gönnen Sie dem beifolgenden neusten
Band einen gütigen Blick, und wenn darin Einiges Ihrer Theilnahme
würdig erscheinen mag, so wird mir dies die größte Befriedigung sein! --
Mit Verehrung und Ergebenheit
Ihr
gehorsamster
_Varnhagen von Ense_.

V.
_Berlin_, d. 30ten Juni 1847.
_Hochverehrtester Herr Geheimrath!_
Den von Ihnen gewünschten Brief Carlyle’s bin ich so frei hiebei
ergebenst zu überreichen; meine Nichte hat die Abschrift angefertigt,
ungemein erfreut, daß ihre Dankbarkeit Gelegenheit fände, sich mit
etwas zu beschäftigen, das Ihnen bestimmt wäre. Sollten Sie jedoch
wünschen, Carlyle´s eigne Handschrift daneben einzusehen, so steht
auch diese gern zu Diensten. Ueber Carlyle schrieb mir dieser Tage eine
Freundin aus England: „~Of the Carlyles I have seen more, and like
them the better after every visit; he ist the only original talker I
know now in England, -- he is more like _thinking aloud_ than
discoursing for the benefit of others, and the apparently unconscious
manner in which he rambles from one subject to another without the
least troubling his head about the fitness of it, -- is very curious to
listen to.~“ Dies stimmt mit allem, was ich sonst von ihm gehört,
bestens überein. --
Ich bin neulich sehr ungern von Ihnen weggegangen, -- ich mußte leider,
-- aber mit bewegter Seele und dankerfülltem Herzen! Ich hatte Sie so
lange nicht lesen hören, und mich dünkte ganz Neues und Ungehörtes zu
vernehmen. Das artige Lustspiel Goethe’s ist mir in Ihrem Vortrag erst
recht lebendig und klar geworden, und der Eindruck wird mir davon nie
wieder vergehen. Dieses sanfte Feuer, diese Stärke ohne Heftigkeit,
diese Macht des Maßes, wirken auf das Gemüth so wohlthuend wie die edle
reine Stimme lieblich auf das Ohr! --
Möge der Sommer Ihnen alle Annehmlichkeiten des Gartenlebens und jedes
frische Gedeihen gewähren! --
Mit größter Verehrung und dankbarster Ergebenheit
Ihr
gehorsamster
_Varnhagen von Ense_.
Wegen der Handschriften von Rahel -- wenn sie künftig erledigt werden,
-- eines Blattes von Frau von Knorring, und sonstiger gelegentlichen
Gaben -- „ohne der Wohlthätigkeit Schranken zu setzen“ ist in Berlin
ein gebräuchlicher Ausdruck -- will ich mich bestens zu Gnaden
empfohlen haben!
Rahel Antonie Friderike Varnhagen.

VI.
_Berlin_, Sonntag den 6ten Apr. 1823.
Grüß Sie Gott lieber Freund! Und schike Ihnen die beßte Gesundheit;
für das Andere müssen wir selbst sorgen; und je älter je mehr; oder
vielmehr, je besser sehen wir dies ein. Wie ich zu dieser art von Gruß
komme? Den ganzen Winter war ich krank, kränklich, und unwohl, und mein
ganzes Haus mit mir; und am Ende hört ich noch Sie seyen auch krank
gewesen. Mit dem Frühlingswinde mit dem ich Ihnen gerne _noch_
besseres als den herrlich nicht zu erfindenden Frühling schiken möchte,
bin ich doch so glüklich Ihnen die persönliche Bekandschaft der
Fräulein Pfeiffer[12] machen zu können. Ich kann ihr die Freüde, die
sie uns hat empfinden lassen, wohl nicht glänzender lohnen! Sehen Sie
sie mit den kritischsten Augen an; es kann ihr und dem Urtheil über
sie nur gedeilich gerathen: und an der allgemeinen Freüde Deutschlands
würd’ ich auch mit Stolz meinen Theil haben, wenn Sie, um ihr eine
Rolle zu schreiben, uns ein Stück zu schenken verleittet würden.
So etwas hoffe ich. Ich will Ihnen mit meiner Beurtheilung dieser
großartigen Aktrice nicht vorgreiffen. Nur so viel: ich erinre mich
keines Großen ihrer Art, keines Fleck, Talma, Esslair, keiner Raucour,
George, Bethman, Schröder, mit denen sie nicht momentane Aehnlichkeit
hätte: und wie alles Wahrhafte wieder an alles Wahrhafte erinerte; an
Wetter, Musik und Situationen, in denen man nie war &c. Folgen Sie ja
womöglich die ganze Reihe ihrer Vorstellungen; sprechen Sie mit ihr
hin und her, lassen Sie sich von ihr lesen, untersuchen Sie sie ganz.
Machen Sie’s Einmal wie die Richter in Egmond: verhöhren Sie etwas
_hinein_ wenn Sie nichts _heraus_ verhöhren können. Nämlich,
schiken Sie von Ihrem nach der Tiefe ihrer Seele, und Sie kommen mit
Beute zurük. Ich sah sie in Kawansky zuerst und besuchte sie dann: ich
freue mich, daß meine alte Tage sich noch aufführen wie meine jungen:
und daß ich den Muth zur Trägheitsbesiegung noch in mir -- unter
manchen sehr ungünstigen Umständen -- zusammenfand. Lassen Sie sich von
mir ansteken! Verführen! Wie wohl Leute ein Glas Wein zusammen trinken,
je älter je besser: so wollen wir diesen Genuß unserer Kindheit, mit
_altem Geschmak_, -- auch je älter je besser -- wieder und noch
haben. Geht es Ihnen auch so? ich möchte die alte Zeit immer zur Rede
stellen, vor die Schranken fordern; es ist als hätte sie mir nicht
recht stille gehalten: ich hatte damals zu viel Anderes vor, man ließ
uns nicht Zeit, nicht Muße; ich möchte ihr zeigen, ich war’s wohl,
bin’s noch werth was sie mir both; ich empfinde es ja _noch_: und
Alles was _jetzt_ ist. Wie? ist das Wahr? Ist’s nicht mit Ihnen
auch so?
Gehen Sie in allen Fällen hübsch in die Komedie lieber Freünd! Und
schenken Sie uns Ihre Kritiken. Deutschland braucht’s. Goethe hatte
vor _ganz_ Kurzem noch nichts in Ihrer Verlobung gelesen, und
mit vieler Liebe von Ihnen gesprochen: da nannte man ihm die Novelle.
So etwas muß mich doch freüen. _Mich._ Sie wissen wie ich Göthe
vergöttre. Und welchen Triumpf ich bey dem Kronentausch erlebe! nicht
harter Lorbeer; Nachruhms-Laub: Rosen, frische Liebesrosen reichen sich
die Lebendigen! Und wir, die mit Anerkennung auch begabten, Klatschen
in die Hände! Wißt ihr Dichter und Authoren, es sind, heil uns! mehr
als ihr denkt. Und deshalb schreib’ ich, eine der Geringen, Ihnen so!
Noch weiß ich nicht was wir diesen Sommer machen, es ist nur ganz gut,
wenn es uns mit Ihnen zusammen bringt.
Ihre treüe
_Fr. Varnhagen_.
Tausend herzliche Grüße der Madame Tiek, der lieben Gräfin und den
lieben Mäderln!
Varnhagen hustet noch und ist leidend, er wünscht alles Gute mit mir.

VII.
_Berlin_, Mittwoch den 13t. Aug. 1823,
angenehmes warmes, nicht ganz
beinahe helles Gewitter-Wetter.
11 Uhr Morgens.
Was ist _das_? daß Sie einen ganz neuen Tiek uns in alten
Koffern Jahrelang vorenthalten! Mit dem größten Preis und Lob, mit
dem innigsten geflügelsten Dank, mit allen Ausdrüken der höchsten
Bewunderung wollte ich anfangen: Vorgestern kamen Ihre Gedichte heraus;
Abends las uns Varnhagen welche; und Brillanttränen der höchsten
Erschütterung -- wie der Soufleur im Meister -- weinte ich, über dem
Gelungenen, Sie: anstatt dessen, stürzt mir ein Vorwurff heraus! Beßter
_Freünd_ welch Präsent! Wie schmeichlen Sie meinem Stolz! Stolz,
gradzu stolz. Mit dem ich stolz auf Sie seyn kann. Nicht weil ich Sie
kenne, nicht weil Sie mein Freünd sind. Nein, weil Sie da sind; und
ich doch in einer Sprache mit Ihnen lebe. Mir ist’s immer als müßte
ich die ~honneurs~ machen von dem was ich liebe und vergöttre:
und sehen Sie in den ganzen Abgrund meiner Seele! dies ist, weil
ich dann von Niemand glaube, daß er es so durchdringt, auffaßt, von
jeder Seite, liebt, vergöttert, und tausendmal von vorne an, und
von neüem, wie ich. So kann es der, der es _wirklich_ gemacht
hat nicht lieben, und bewundern, und deüten, und schätzen. Ich weiß
_ja_, daß wenn ich etwas gemacht habe, daß es mir anders, aber
nicht so werth ist. O! Es ist, giebt nur Eines was Gaben in richtige
Bewegung setzen kann, sie zu Talenten macht; und diese in Brennpunkt
des Genies treibt. Wahrhaftigkeit. Jedes Ihrer römischen Lieder führt
diesen Beweiß auf’s lebendigste. Alles ist nur wahr, haben wir Gaben
genung, mit diesen _Kräften_ gelangen wir bis zu Gott. Darum facht
jedes Wort in Ihren Gedichten unsre reinste Liebe an. Dies sollten
Sie geschwind wissen; drum sage ich’s Ihnen gleich; und für Viele.
Wir haben auch Verstand und Sinn genug, und gelebt; um mit zu merken,
und zu bemerken, Ernst, Verdruß, Freüde, Scherz, Ungemach, Leiden und
Ungeduld, seelige Stille, und heitern Frieden, und größte Bewunderung,
und fliegende Gedanken mit zu fühlen und mit zu machen. Herrlicher
Freünd, der Herzvoll des „Großen Freünds“ gedenkt und Schakespeare
anruft, zur wahren rechten Zeit! _Das_ nenn’ ich dankbar. So sind
nur die Edelsten, die voll Fülle! Wissen Sie noch? wie Sie in Prag in
einer langen Unterredung, die wir hatten, endlich sagten: ein gewisses
Nichtverstehen, eine Sorte Dummheit, sey unsittlich. Das war für mich
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