Briefe an Ludwig Tieck (4/4) - 05

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Kronprinzen zu beleidigen. Ich stelle ihm nur vor, daß sein Unterthan,
daß ein Norweger, dessen Landsleute durch die Treue gegen ihren Fürsten
berühmt sind, seinen Fürsten in der Noth nicht verlassen darf, und
kenne unsern Kronprinzen genug, um zu wissen, daß er meinen Entschluß
in Halle jetzt zu bleiben, sehr billigen wird. Schimmelmann, dessen
große, wahrhaft deutsche Gesinnung, mich durchaus fassen wird, wird
mich sicher unterstützen. -- In Kopenhagen ist mir ein Oncle gestorben,
der mir 800 Rthlr. hinterließ, diese hebe ich zwar erst nach dem Tode
der Witwe, aber die Erbschaft ist gerichtlich gemacht, und werde
wahrscheinlich Geld darauf heben können. Ich lasse dann Hanne und
Clärchen mit hinlänglichem Gelde versorgt, bei Grosmutter in Hamburg,
und gehe selbst wieder nach Halle, lebe da als Student und ernähre mich
selbst. Das Aergste ist die Ungeduld meiner verarmten Creditoren, die
mich entsetzlich peinigt.
Für Dein schönes Anerbiethen, mir im südlichen Deutschland nützlich zu
sein, danke ich Dich sehr -- wenn alle Stränge reißen, gehe ich doch
lieber nach dem südlichen Deutschland als nach Dännemark, wenigstens in
den ersten vorliegenden Jahren. An Schelling schreibe ich noch heute.
Daß Du jetzt wieder in Deutschland bist, ist mir unendlich lieb, und
ich zweifle gar nicht daran, daß wir bald etwas schönes und großes
von Dir erfahren werden, denn die poetischen Laffen haben einen in
der letzten Zeit doch zu sehr mit der neuen Zeit zugesetzt. -- Ich
habe mich recht darnach gesehnt, Dich in Sandau zu besuchen, die süße
Dorothee mit ihrer Mutter, und die kleine Agnes zu sehen, und halb
war es schon beschlossen. Es ist mir recht lieb, daß Dir Oehlenschl.
gefällt, wenn er seine unmäßige Eitelkeit bekämpft hat, wird gewiß
etwas ungewöhnliches aus ihm -- neben die krankhaften Figuren, die
Sonetten fabriciren, ist seine gesunde und frische Natur wohlthuend. --
Grüß Malchen, die Finkensteins und Burgsdorf recht sehr. Dein lieber
Brief hat mir viele Freude gemacht, und ich hoffe, daß Du Wort halten
und bald antworten wirst -- Hanne schreibt noch etwas. Adieu.
_H. Steffens_.
Ich schreibe Euch bestimmt aus H. recht lang.
Hanne.

IV.
_Breslau_, d. 23. Febr. 1812.
Liebster Tieck! und liebe, herrliche Tante! ihr müßt nicht zürnen,
daß ich so lange nicht geschrieben. Deinen Brief zu beantworten
erfordert eine Art von Ruhe, die ich hier nicht gefunden habe, wo mir
alles nach außen treibt in zerstreuende Geschäfte. Ich habe leider
etwas schlechtes, wenn auch nicht ganz Unnüzes angefangen, nehmlich
ein mineralogisches Handbuch. Der erste Theil ist schon gedruckt,
und der zweite und dritte Theil müssen noch in diesem Jahre fertig
sein, denn ich habe Vorschüsse und die Verlegerin quält. Dann habe
ich hier eine neue Professur und muß mich zu Vorlesungen vorbereiten,
die ich nie hielt, dann nehmen mir meine jezige Vorlesungen viel
Zeit weg -- (Ich habe einige neunzig Zuhörer, bestehend aus Beamten
und aus Bürgern der Stadt, für die Studenten muß ich abgesondert
lesen) -- dann ist meine Theorie der chemischen Erscheinungen, streng
wissenschaftlich, nun so weit gediehen, daß es Zeit ist sie bekannt
zu machen und einer ernsthaften Prüfung zu unterwerfen, auch meiner
Stellung wegen -- endlich muß ich das hiesige physikalische Institut
einrichten, 1000 Rtlr., die mir zugestanden sind, in Instrumente
u. s. w. verwandeln, mit Mechanici, mit Künstler aller Art, mit
Glashütten, mit Handwerker mich umtreiben, mit Departement und
Organisations-Commission correspondiren, den Bau des mir zugestandenen
Locals leiten, den Senatsizungen beiwohnen (der Senat ist hier aus
wenigen erwählten Mitgliedern zusammengesetzt), und zu diesem allem
kömmt noch, daß ich Präsidial-Assessor einer hiesigen patriotischen
Gesellschaft bin, was mir auch einige Zeit wegnimmt. Du glaubtest,
daß ich hier im Anfange einsam leben würde. Das ist anders gekommen.
Die häufigen Gesellschaften und Verbindungen, in die ich durch
meine Vorlesungen gekommen bin, stören mich nicht wenig. Ich habe
dieses alles so weitläufig entwickelt, weil es meine vollständige
Entschuldigung enthält, und mich rechtfertigen mag, wenn Du auch in
diesem Briefe Spuren der Zerstreuung finden solltest. Doch sind alle
diese mannichfaltige, sich wechselseitig störende Geschäfte Folgen des
Anfangs und werden bald aufhören.
Aber wie lebst Du in Deiner stillen poetischen Einsamkeit? Es freuet
uns, daß Du weniger krank bist, wenn auch nicht ganz gesund. Aber die
Hoffnung euch diesen Sommer noch zu sehen möchten wir ungern aufgeben.
Es ist so schlimm, daß Hanne diesen Sommer nicht hier bleibt, und ich
allein zurückbleibe. Wenn Du eine Badereise machen kannst, so würden
sich doch einige Wochen für unser Zusammensein finden, hier oder ins
Gebirge. Julii wird Hanne in Landeck zubringen, und im August und
September, wenn meine Ferien anfangen, besuche ich mit ihr die Albertis
in Waldenburg und Schmiedeberg. Lieber Tieck! wenn ihr es möglich
machen könnt, so kommt doch her. Das Schreiben ist doch ein kärglicher
Nothbehelf -- Einen Platz für euch würden wir wohl finden. In der
Zukunft zwar bequemer, denn ich erhalte eine recht bequeme Wohnung
neben dem physikalischen Apparat, wo ich freilich auch eine wenn gleich
mäßige Miethe bezahlen muß.
Reimer hat Recht, wenn er sagt, daß ich früher lieber nach Berlin,
als nach Breslau gieng. Es waren nicht bloß meine Freunde, die mich
hinzogen, vorzüglich die Sammlungen, die größern Bibliotheken, die
lebendigere Verbindung mit der Welt, die einem Physiker immer wichtig
ist. Indessen habe ich die Vortheile, die Du anführst wohl erkannt. Die
größere Sicherheit, die größere Empfänglichkeit der Einwohner, der noch
nicht erstorbene Glaube, die schönere Natur. Auch befinde ich mich hier
recht wohl, und die Leute gefallen mir im Ganzen. Die Opposition gegen
den Berlinismus ist nicht das Schlimmste hier und trete recht bestimmt
gegen diesen auf. Die leere Einbildung dieser Leute war mir von jeher
zuwieder, hier vo [4] , wo sie sich noch mehr wie in Berlin
aufgeklärt gebildet dünken, und wo die red , etwas rohe , und naive
Begierde die der Zeit zu fassen der gegenüber sich recht vornehm
und tüchtig ausnimmt.
Dein Wunsch, daß ich an einer poetischen Bearbeitung unserer
gemeinschaftlichen Natur-Ansichten denken möchte, und uns so
vereinigen, hat mir recht lebhaft die alte herrliche Zeit
zurückgerufen, in welcher Liebe und Poesie mein Leben verherrlichte.
Ich werde in diesem Augenblick, kurz vor dem Abgang der Post auf eine
so unangenehmen Weise gestört, daß es mir unmöglich, was ich _eben
darüber_ schreiben wollte, jezt zu schreiben, und länger darf ich
Dich doch auch nicht warten lassen -- aber _gewiß_ Du wirst recht
bald einen Brief von mir haben, Du Lieber! der mir gewesen ist, was
keiner mir war, und dessen treue Anhänglichkeit an mich ich wahrlich
nie vergesse. -- Ich muß schließen.
Dein
_Steffens_.

V.
_Breslau_, d. 11. September 1814.
_Lieber Tieck!_
Seit ich aus dem Kriege bin, habe wenigstens ein halb Duzend Briefe an
Dich vollkommen fertig, die unter sich wenig Aehnlichkeit haben mögen
-- Du wirst aber schwerlich eins davon jemals erhalten, denn keine
Zeile ist von allen diesen Briefen niedergeschrieben, und ich kann
mir sogar leicht denken, daß wir lange Zeit zusammenleben könnten,
ohne daß Du eine Sylbe davon erführst, so angelegentlich es mir auch
schien, grade Dir das mitzutheilen, was mich in solchen Momenten
lebhaft beschäftigte. Und so mag der Zufall auch über den Innhalt
dieses Briefes walten -- denn wozu hülfe die Ueberlegung? -- Wenn man
ununterbrochen in einer Reihe von Jahren in Verbindung geblieben, so
führt ein jeder Moment eine bestimmte Richtung des Daseins herbei, den
man nur zu ergreifen braucht, um Inhalt und Form der Unterhaltung zu
finden.
Aber Du warst mir, durch Schriften und Leben vor langer Zeit überaus
wichtig. So deutlich wie auch die alten Töne mir vorschweben, und was
wir sprachen, uns dachten und träumten, so hat sich doch seitdem so
manches zugetragen, und mich unruhig, oft in wilder Bewegung in so
viele, entfernte Regionen des innern und äußern Lebens hingerissen,
daß die Faden der bestimmten Unterhaltung alle zerrissen sind, und
nur ein allgemeines, unendliches Sehnen, welches eben nichts faßt,
nichts Bestimmtes, weil es das ganze grundlose Dasein, in allen seinen
Richtungen, dem alten treuen Freunde hingeben möchte -- übrig geblieben
ist. --
Es war eine wunderliche, ahndungsvolle Zeit, in welcher ich Deine
erste Bekanntschaft machte. Aus einem fernen Lande, früh schon durch
große Hofnungen und sonderbare Wünsche getrieben, fand ich mich in
der Mitte vieler bedeutender Männer, die mich gern aufnahmen, und mit
einem großen kindlichen, recht eigentlich absichtslosen Muthwillen ließ
ich alle meine Gedanken und Anschauungen, geschenkte und eigene ein
loses, leichtes Spiel treiben. Ich denke oft mit inniger Freude daran,
und diese Zeit, die mir an Liebe, Freundschaft, geistiger Anregung
mancherlei Art so reich war, erscheint mir immer als die Blüthezeit
meines Lebens. Was Du mir, wie so vielen, damals wardst, das weist Du
-- denn so verschieden unser äußeres Dasein auch erscheint, so stimme
ich dennoch innerlich mehr mit Dir überein, als mit irgend einem
andern, und nachdem die vielen Stüzen, die man mir als Systeme reichte,
und die ich gutwillig annahm, und eine Zeitlang benuzte, nun alle in
der Ecke gestellt sind, -- trat das freiere und dennoch gebundenere
innere Leben freudiger hervor.
So gewiß, wie es ist, daß die Zeit, in welcher Goethe und Fichte und
Schelling, und die Schlegel, Du, Novalis, Ritter und ich, uns alle
vereinigt träumten, reich an Keime mancherlei Art waren, so lag dennoch
etwas ruchloses im Ganzen. Ein geistiger Babelsthurm sollte errichtet
werden, den alle Geister aus der Ferne erkennen sollten. Aber die
Sprachverwirrung begrub dieses Werk des Hochmuth unter seine eigene
Trümmer -- Bist du der, mit dem ich mich vereinigt träumte? fragte
einer den andern -- Ich kenne deine Gesichtszüge nicht mehr, deine
Worte sind mir unverständlich, -- und ein jeder trennte sich in den
entgegengesetztesten Weltgegenden -- die meisten mit dem Wahnsinn, den
Babelthurm dennoch auf eigene Weise zu bauen.
Dann kam der politische Druck und riß mich zum Haß und Wiederstreben
hin in einer Reihe von Jahren. Nun ist der riesenhafte Dämon
verschwunden, der mich so lange leidenschaftlich gegen sich wafnete,
wie das geistige Riesenbild, welches mich mit so unsäglichen
Versprechungen lockte -- und es liegt nun alles da, wie ein
verschwundener Traum. --
Was wären wir, wenn nach einem solchen Traum, uns nichts übrig bliebe,
als ein nüchternes Erwachen? ein Dünkel, der sich eben mit seiner
Leerheit brüstet, als mit einem neuerworbenen, und ganz eigenen
wunderbaren Schaz, dessen Werth zu schäzen nur den erfahrenen vergönnt
ist. --
Aber Gottlob! ein Jeder Mensch ist, wie der erste, im Paradies geboren,
in seinem Paradies, seine Natur. Ja mit einem jeden Menschen wird ein
Gottessohn gebohren, obgleich nur der eine erschienen ist, und das
Antliz Gottes in allen verzerrt wird. Der Herbst leistet nie, was der
Frühling verspricht, der Mann nie, was das Kind hoffen ließ. -- Der
Mann will begreifen, nur das Kind kennt den Glauben. -- Ja, was ist
alle Religion anderes, als der Kinderglaube der Geschichte?
Und so, lieber Tieck! sind mir die Träume meiner Kindheit näher
gerückt, und ich _glaube_ an die Natur, und an das Leben, und
forsche nach diesem Glauben, und wie er mirs gebiethet, und ich kann
Dir kaum sagen, wie innerlich glücklich ich mich fühle in einer
Beschäftigung, die wenig von der gewöhnlichen der Physiker sich
unterscheidet. Seit ich wieder zu Hause bin, war ich sehr fleißig.
Es ist als mahnten mich die Jahre, als triebe mich ein unsichtbarer
Geist, der mir keine Ruhe läßt -- Es ist ganz das Gefühl, was mir in
den schönen Tagen der Freundschaft, der Liebe, der Begeisterung in
Dresden belebte.
Und so habe ich nun manches, und nur von mir gesprochen. -- Ueber
Deinen Phantasus, über Deinen William Lovell möchte ich mit Dir
_sprechen_ -- und überhaupt, das muß nun ehestens geschehen, denn
ich halte es nicht länger aus, und habe noch nie eine solche Sehnsucht
gefühlt mit Dir zusammen zu seyn. Meine Frau grüßt -- und ich hoffe,
daß Deine Frau mich noch so liebt wie in frühern Zeiten -- Hanne
schreibt Dir bald, und sagt mir, daß ich noch einmahl das Malchen,
Dorothee und Agnes herzlich grüßen soll.
Dein
_Steffens_.

VI.
_Breslau_, 20t. Januar 1816.
_Hochzuverehrender, Wohlgebohrner,
Sehr berühmter Herr!_
Es ist mir der angenehme Auftrag geworden, Ew. Wohlgebohrnen zu
benachrichtigen, wie die hiesige philosophische Facultät, bei
Gelegenheit des Friedens- und Krönungsfestes am 18t. Januar ~h.
a.~, theils um die Veneration öffentlich kund zu thun, mit welcher
sie, wie ganz Deutschland, die hohen Verdienste Ew. Wohlgebohren um
die Wissenschaft und um die Poesie, zu schäzen wissen, theils und
vorzüglich, um sich selber zu ehren, durch die genauere Verbindung
mit einem so berühmten und von Gott hochbegabten Manne, einstimmig
beschloß Ew. Wohlgeboren durch ein Ehrendiplom die höchste Würde in
der Weltweißheit mitzutheilen, daß Dieselben durch den Redner der
Universität, Herrn Consistorialrath Wachler, an dem feierlichen Tage
als ~artium liberalium Magister nec non philosophiae Doctor~
öffentlich sind proclamirt worden, und daß Sie diese Anzeige als eine
vorläufige zu betrachten haben, da möglicherweise, das Ehrendiploma
später, als die öffentliche Zeitung, die die Creation publicirt, in
Ihre Hände kommen könnte. Wir wünschen nichts mehr, als daß dieser
Beweis unserer Hochachtung und Anerkennung Ihrer Verdienste von Ihnen
eben so gern möge angenommen werden, als gerne wir ihn dem berühmten
und hochbegabten Manne geben.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew. Wohlgebohren
ganz ergebenster
_H. Steffens_.
_Nachschrift_.
Lieber Tieck! es war mir unmöglich Dir die Doctorpromotion anders als
feyerlich bekannt zu machen. Es sollte uns aber sehr lieb sein, wenn
Dir dieser kleine Beweis, daß Du unter uns viele Verehrer hast, nicht
ganz unangenehm wäre. --
Wir hoffen täglich auf die Möglichkeit nach Berlin zu reisen. Für Hanne
wäre das etwas sehr Erwünschtes. Sie würde unter ihren Verwandten, in
einem frischen Leben recht eigentlich aufleben. Vor allem wäre es uns
deßwegen äußerst angenehm, weil wir dann, wie sich von selbst versteht,
mehrere Tage in Zibingen zubrächten. Wie sehr ich mich darnach sehne,
kann ich Dir nicht sagen. -- Die geschriebenen Worte können uns, nach
so langer Trennung unmöglich näher bringen. In Halle kamen wir uns gar
nicht nahe. -- Zwei trauliche Stunden sind mehr werth als alles. Es
müßte wunderlich sein, wenn wir die alte Zeit nicht wiederfänden, wenn
Du sie nicht auch in mir erkennen solltest. Etwas dümmer zwar bin ich
wohl, wie das die Leute mit den Jahren immer werden.
Hanne grüßt und erwartet einen Brief. Deine Familie befindet sich doch
wohl? Grüß Deine Frau und Deine Hausgenossen recht herzlich.
_Steffens_.

VII.
_Breslau_, d. 3. Jan. 1818.
_Lieber Tieck!_
Ich kann Dir leider nur einen sehr kurzen Brief, und Du wirst mir in
der That entschuldigen, daß ich überhaupt im Briefschreiben so träge
bin. Ich habe diesen Winter ungeheuer viel zu thun. Ich liefere zur
Ostermesse _zwei Bände_, den 3ten Theil meines mineralogischen
Handbuchs und die Carricaturen, außerdem lese ich täglich 3 Stunden.
Wenn ich des Morgens um 5 Uhr aufgestanden bin, muß ich ununterbrochen
bis 4 Uhr Nachmittags arbeiten, nach dem Essen habe ich bis um 7 Uhr
Stunden, und dann bin ich so erschöpft, daß in der That ein Brief
eine große Anstrengung ist. Ich _muß_ arbeiten, theils weil der
Gegenstand der Carricaturen meine ganze Seele in Bewegung setzt,
theils, weil ich Geld verdienen muß. -- Jetzt bin ich ein paar Tage
auf dem Lande gewesen bei einem Freund, komme eben zurück, habe noch
eine Vorlesung und schicke die verlangten Bücher mit einem sehr guten
Freund, den ich vorzüglich lieb habe, und der Deine Bekanntschaft
zu machen wünscht. Es ist Major v. Kanitz, der schon Deiner Familie
bekannt ist.
Was Reinegys betrifft, so ist das Buch aus einer hiesigen
Leihbibliothek, und ich denke, daß Du mir es wohl nach Verlauf eines
Monates wieder zuschicken kannst. Was ich noch von ihm weiß ist nur,
daß ich mich erinnere, von ~Dr.~ Mackensen gehört zu haben, daß er
mit Beireis in geheimer Verbindung war, und daß Mackensen im Leipziger
gelehrten Anzeiger Beireis aufforderte, Aufschlüsse über ihm zu geben.
Wenn ich das Blatt aufzutreiben vermag, werde ich Dir’s schicken. Auch
erzählte er mir, daß Reinegys mit dem Schauspieler Reinicke verwandt
wäre.
Die Schriften überschickt Kanngießer Dir und bittet Dich, sie als ein
Geschenk anzunehmen. Er hat uns verlassen und ist jezt Professor in
Greifswalde.
An Koreff kann ich leider nicht eher schreiben, als nach Hardenbergs
Zurückkunft. Er ist jezt, wie Du weißt, in den Rheinprovinzen, ohne
allen Zweifel um sich seiner Gesundheit wegen von allen Geschäften
loszureißen.
Meiner Reise nach München wegen, lieber Tieck, kannst Du unbesorgt
sein, denn es wird gewiß nichts daraus. -- Indessen thust Du uns
beiden -- Schelling und mir -- irre ich mich nicht, sehr unrecht. --
Schelling ist in den letzten Jahren eben auf einer Stufe gelangt, die
äußerlich schwankend, unsicher, ja widersprechend erscheinen müßte;
aber _redlich_ ist er im höchsten Grade, und eine tiefe vornehme
Natur, fleißig, tiefforschend wie wenige, und wird uns mit dem, was er
still sinnend geschauet hat, überraschen. Ich aber bin, bei scheinbarer
äußerer Beweglichkeit, leider nur zu unveränderlich, ja ich wollte Gott
danken, wenn ich leichter mich in fremde Individualität zu versezen
vermöchte.
Lieber Tieck! wie herrlich würde es sein, wenn ich jezt wieder so
schöne Tage mit Dir zu verleben vermöchte, wie im Frühling! -- Noch
immer erscheinen mir die wenigen Tage als die schönsten seit langen
Jahren und mit den herrlichsten meines Lebens vergleichbar. -- Daß
Du mit meinem Buch sowohl zufrieden bist, freuet mich ungemein.
Hoffentlich soll das Zweite Deinen Beifall auch erhalten. --
Wenigstens denke ich recht oft an Dich, indem ich schreibe, und Du
kannst es immer als einen weitläufigen Brief ansehen. Denn über alle
Erscheinungen der Gegenwart weiß ich keinen, dessen Ansichten ich so
unbedingt huldige, gar keinen, dessen Beifall mir wichtiger wäre.
Ich muß leider schließen. Grüße Deine Frau, die Gräfin Henriette,
Dorothea und Agnes recht herzlich. Hanne grüßt.
_Steffens_.
Ein glückliches Neujahr.

VIII.
_Breslau_, d. 3. Sept. 1819.
_Lieber Tieck_.
Indem ein tüchtiger und braver junger Mann, Doctor Müller, der als
Professor der griechisch-römischen Archäologie nach Göttingen geht,
vorher sich aber einige Wochen in Dresden aufhalten will, verreist,
dachte ich Dir recht Vieles zu schreiben. Was soll ich aber machen? Die
Zeit läuft so schnell, daß sie den Athem verliert, sie stolpert über
ihre eigne unnüze Thaten, die sie immer wegwerfen muß, wenn sie kaum
fertig sind, daher kann sie kaum zu Worte, viel weniger zu Gedanken
kommen. -- Und ich werde nur mit gehezt, weil ich mir mit der albernen
Dirne gemein gemacht habe. Mir macht es freilich Spaß, wenn das Volk
schreiet wie besessen, besonders ergözt mir ihr Anathema. -- Aber
etwas schreiben und darstellen für einen Freund in einen Brief, das
ist unmöglich. -- Du bist jezt in Dresden und gebe Gott, Du bliebst
noch ein Jahr da, dann hoffe ich gewiß hinzukommen. -- Der Ueberbringer
aber ist ein junger Mensch, der mich recht beschämt hat, denn vor 5
Jahren war er noch ein hoffnungsvoller Primaner. In der Zeit wohne ich
in derselben Stube, sitze auf dieselben Stühle, ja schnaube die Nase in
dieselben Schnupftücher und weiß recht gut, wie ich alle Jahre dümmer
geworden bin und mehr und mehr verlernt habe, und in der Zeit ist der
junge Mann -- immer unter meinen Augen -- nur ein Jahr in Berlin, immer
gelehrter, immer kenntnißreicher geworden, und die Kenntnisse und die
Gelehrsamkeit sind am Ende bis ins Unermeßliche angeschwollen, daß
ein Professor in Göttingen hat aus ihm werden können, was mir ganz
ungeheuer vorkömmt. So ein Göttinger Professor kömmt mir wie ein alter
Rector vor, ich fühle mich gegen ihn wie ein Junge, der seine Lection
nicht weiß. -- Du wirst Deine Freude haben an dem jungen Mann, der so
Vieles in so kurzer Zeit gethan und gelernt hat.
Ich bitte Dich, Gräfin Henriette, Deine Frau und Kinder zu grüßen, ich
lebe in der That in der Hoffnung, Dich und den guten Waagen in Dresden
zu sehen.
Dein Freund
_Steffens_.
Und die Berliner haben noch nichts für Dich gethan? Es sieht dem Volke
ähnlich.

IX.
_Breslau_, d. 8. Sept. 1819.
_Lieber Tieck!_
Ich habe mit vieler Freude erfahren, daß Du jezt in Dresden lebst. Ich
denke mirs immer viel leichter dahin zu kommen, als nach Ziebingen,
auch würde ein gemeinschaftlicher Aufenthalt mit Deiner Familie, Hanne,
Waagen und Hartmann, mich auf eine täuschende Weise in glücklichere
Zeiten zurückversezten. Schon diesen Herbst dachte ich nach Dresden
zu reisen, aber man läßt mich in Berlin so lange warten, daß ich in
große Verlegenheit versezt bin. -- Der Grund nun, warum ich diesen
Brief schreibe, ist der: Du bist von Max eingeladen Theil zu nehmen an
einer kleinen Sammlung Erzählungen u. s. w., die Hagen mit mir ausgeben
will. Von mir wird etwas, was Dir vielleicht bekannt ist, über dorische
Sagen, was in Büschings Wochenschrift steht -- Sagen von Rübezahl, die
ich für den Kronprinzen zusammenschrieb -- und die Geschichte von der
Trauung um Mitternacht erscheinen. Es ist Max viel darum zu thun, Dein
Name auf den Titelblatt zu haben, und ich zweifle gar nicht daran,
daß Du irgend etwas liegen hast, was Du dazu benutzen kannst. Da ich
in diesem Augenblick den Max nöthig habe, der mich aus einer großen
Verlegenheit reißen muß, habe ich ihm versprochen, Dich zu bitten, und
Du siehst also ein, daß ich die Bitte gewissermaßen in meinem Namen
wage. Er wollte die kleine Sammlung zu Weihnachten herausgeben und
damit dieses möglich wird, müßte er freilich das Manuscript bald haben.
Wolltest Du mir durch ein paar Zeilen wissen lassen, _was_ wir
erwarten dürfen und _wann_? -- Er bezahlt gewiß so gut, wie irgend
ein anderer.
Grüß die Gräfin Henriette angelegentlichst, ferner Frau, Kinder und
Waagens.
Dein
_Steffens_.

X.
_Breslau_, 14. Sept. 1819.
Was sagst Du dazu, daß Du nun, in wenigen Tagen drey Briefe von mir
erhältst? Max, durch welchen Du diesen Brief erhältst, wünscht
nehmlich, daß Dein Beitrag zu unserer kleinen gemeinschaftlichen
Unternehmung, nicht zu karg ausfallen mag -- wie viel, wird er Dir
selbst schreiben. Er glaubte, daß eine Bitte von mir einigen Einfluß
haben möchte und ich wage es, dasselbe zu glauben. Du wirst aus allen
sehen, daß meine Lage mich gegen ihm in einer Stellung gesetzt, die mir
die Erfüllung der Bitte wichtig macht und ich bin so unverschämt, Deine
Freundschaft in Anspruch zu nehmen. Grüß alle.
Dein
_Steffens_.

XI.
_Breslau_, d. 17. Junii 1821.
_Lieber Tieck!_
In großer Eile empfehle ich Dir den Ueberbringer -- den Schauspieler
Löwe[5] den jüngern aus Prag -- nicht zu verwechseln mit dem
carricaturmäßigen ältern Bruder. -- Er ist in der That ein
liebenswürdiger Mensch und Du wirst, irre ich nicht, auch den Künstler,
wenigstens gewiß sein schönes Streben und seine Bescheidenheit ehren.
Er wünscht Dich lesen zu hören. -- In der That nicht aus müßiger
Neugierde. Ich habe ihm zwar nur wenig gesehen, aber er hat für mich
etwas außerordentlich einnehmendes.
Noch hoffe ich Dich im Herbst zu sehen. Grüß alle.
_Steffens_.

XII.
_Breslau_, d. 14t. April 1822.
_Lieber Tieck_.
Ich befürchte fast, daß Du böse bist -- und zwar mit Recht. -- Was
konnte mich dazu bringen, einen solchen elenden Sudler mit seinen
Marktschreiereien zu empfehlen? -- Ich würde mich sehr freuen, wenn Du
diese Zeilen nicht verstündest. -- Es wäre ein Zeichen, daß der Mensch
den Brief nicht abgegeben hätte.
Dieser soll Dich dafür wieder mit mir versöhnen. Ich bin überzeugt,
daß Du diesen meinen Landsmann, Hrn. Nilsen, sehr lieb gewinnen wirst.
Ich kenne wenige Menschen, die mir in kurzer Zeit so lieb wurden. Er
ist ein Freund von Möller -- ohne seinen anachoretischen Starrsinn zu
theilen -- wie von Dahl, und obgleich Kaufmann ein sehr vielseitig
gebildeter Mann mit einer seltenen Empfänglichkeit und er versteht
einem, was immer seltener wird.
Ich gebe ihm ein Exemplar meiner Anthropologie mit. -- Ich soll ein
Schellingianer seyn, behaupten die Leute und die Recensenten haben
schon den Titel gesehen und geschimpft. Ich möchte wohl wissen, ob Du
mich auch so nennen willst. Ueberhaupt meine übrige Schriften gebe ich
Dir preis. -- Dieses möchte ich eben in Deinen Augen gerettet wissen.
Daß ich nicht nach Dresden kommen kann, ist mir unbeschreiblich fatal.
Ganz vertraulich kann ich Dir sagen, daß die philos. Facultät hier
_Dich_ dem Ministerio zu einer Professur der englischen,
italienischen, spanischen u. s. w. Literatur vorgeschlagen hat. -- Noch
haben wir keine Antwort. Ich würde mich über alle Maßen freuen, wenn
nicht eine doppelte Besorgniß da wäre. -- Erstens, daß das Ministerium
kaum einen großen Gehalt bestimmt hat, und zweitens -- daß Du selbst
in diesem Falle die Stelle nicht annimmst. Habe ich mich in beiden
geirrt -- wer wäre glücklicher als ich. -- Grüß Gräfin Henriette,
Malchen, Dorothea, Agnes von mir und Hanne recht herzlich.
Dein
_Steffens_.

XIII.
_Breslau_, d. 9t. Juni 1822.
_Lieber Tieck!_
Ich schreibe Dir wieder ein paar Zeilen durch einen Freund. Es ist der
~Dr.~ Loebell, der Dich schon aus Heidelberg kennt. Es ist ein
sehr gescheuter Mensch und wirklich gründlicher Geschichtsforscher.
Ueber mein Leben und Verhältniß kann er Dir Vieles mittheilen, denn er
gehört seit 8 Jahren zu meinem vertrautesten Umgang. Er ist genöthigt
Preußen zu verlassen und eine, freilich äußerlich günstige Lage als
Redacteur des Conversationsblattes anzunehmen, um leben zu können.
Obgleich man ihm, als ein kenntnißreichen und vielfältig gebildeten
Mann kennt und schäzt, kann er dennoch keine Anstellung hier erwarten,
nicht etwa wegen demagogischer Gesinnung, vielmehr umgekehrt, weil
das demagogische Consistorium hier, während Untersuchungen gegen ihre
Umtriebe, Cabinetsordre die dem Minister eine unerhört willkührliche
Gewalt giebt, sich jagen, allein alle Stellen vergiebt und das
Ministerium trozt. -- Eine Verwirrung die einen verrückt machen kann.
Von Berlin ist keine Antwort auf unsern Antrag Dich hier anzustellen
gekommen. Loebell weiß von Allem und kann Dich über alle hiesige
Verhältnisse völlig orientiren. So auch über die Lage des Theaters.
Vertrauen verdient er durchaus.
Grüß die Gräfin Henriette, Deine Frau, Dorothea, Agnes. -- Könnte ich
Euch nur besuchen! Vier Monathe dauert das unglückliche Rectorat noch.
Dein
_Steffens_.

XIV.
_Breslau_, d. 5t. Sept. (Keine Jahreszahl.)
Du nimmst mir nicht übel, lieber Tieck! daß ich Dir einen jungen Mann
auf seiner Durchreise nach Göttingen zu empfehlen wage. Ich werde es
gewiß sehr selten thun und habe es bis jetzt immer ausgeschlagen.
Dieser junge Mensch, Hermann Frank, ist aber in der That brav, gescheut
und weiß recht viel und sein Vater hat mir Geld geliehen. Er gehört zu
denen, die mich öfters besuchen. Morgen reise ich nach Berlin; weil ich
muß. Wieder eine Reise, die wenn auch Gottlob! nicht so unangenehm,
doch auch mich einer seltsamen Lage versetzt. Ich hoffe mit dieser
Reise auf immer mit der verfluchten politischen Welt abzuschließen.
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