Briefe an Ludwig Tieck (4/4) - 17

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Aber was heißen alle diese Neuigkeiten gegen die, welche ich Dir itzo
vortragen will. Lege Dein Gesicht in Falten, bereite Dich auf einen
großen Gedanken vor, und setze Deine Seele in eine gemäße Stimmung.
Triumph und Viktoria, 3 mal und 4 mal! mein Glück, mein Heil ist
gekommen; ich bin emporgehoben aus dem Staube, und stoße an den Orion
mit meinem Scheitel. Nun erst wag’ ich es, Dich brüderlich zu umarmen
und mit Dir vereint dem Tempel der Unsterblichkeit zuzufliegen. Fort
mit allen Phantasien, die itzt vielleicht wie schwarze Wolken Deinen
Kopf durchziehen; sie sind nichts gegen das was Du hören wirst!
Gebiete den kleinsten Gedanken Deiner Seele eine feierliche Stille,
und laß in dieser erhaben-majestätischen Pause Deine Geistesthätigkeit
Dir die goldenen, himmlischen Worte Deine beyden Ohren füllen: Ich
bin Schriftsteller, und abermals: ich bin Schriftsteller. -- -- --
Allein ich muß mich wohl von meiner schwindlichten Höhe herablassen
und Dir in der Sprache der _Menschen_ in aller Kürze erzählen: ~Cur,
quomodo, quando.~ (~N. B.~ Alles was Du jetzt hörst sind die tiefsten
Geheimnisse, nur für Dich, mich und Bernhardi offen.)
Bernhardi ist zum Mitarbeiter an einer neuen Monathsschrift engagirt,
die Rambach und Heydemann (=vielleicht= auch von Zöllner, Jenisch,
Eschenburg und Veit Weber unterstützt) bald herausgeben wollen. Nun
bat er mich so dringend und unabläßig, ihm meine Ode an die Zeit, die
ich ihm einmal vorgelesen, hier zum Drucke anzuvertrauen, daß ich es
ihm in der That nicht abschlagen konnte. Er wollte durchaus die Gründe
meines Weigerns wissen, und da fast der Hauptgrund war, daß ich in
einer zum Theil doch etwas verdächtigen Gesellschaft, und in einem so
ephemeren, verachteten, plebejen Werkchen mich in der Welt nicht zuerst
produciren wollte, so mußte ich, da ich ihm diesen Grund nicht gut
sagen konnte, ihm keinen Grund zu haben scheinen. Genug, ich mußte ihm,
halb gezwungen, die Ode (mit einigen Veränderungen) geben: nur ließ ich
mir strenge Verschwiegenheit von ihm versprechen. Nun hat er sie an
Rambach und Heydemann vorgelesen, aber in einiger Entfernung, damit sie
meine Hand nicht erkennen sollten; sie hat Beyfall gefunden und wird
nun wahrscheinlich gedruckt werden. Was das komischeste aber ist, so
hat Bernhardi Rambachen im Vertrauen gesteckt, die Ode wäre von seinem
Freund Schmiedecke; und freut sich schon im Voraus auf die komische
Scene, die dadurch zwischen diesem und Rambach entstehn wird, da ohne
Zweifel Schmiedecke, wenn ihm der geschwätzige Rambach die Ode auf den
Kopf zusagt, den Unwissenden besser als irgend einer spielen wird. Ob
Bernhardi an der Scherzlüge klug gethan hat, und ob Rambach bey seinem
Glauben bleiben, oder nicht doch auf mich argwöhnen wird, welches mir
nicht lieb wäre, weiß ich nicht. Unter die Ode habe ich den Namen
Agathon gesetzt, weil das mein Lieblingsname ist.
Ich habe eine Bitte an Dich. Da Du im vorigen Frühlinge
_Matthisons_ Mutter gesprochen hast, so kannst Du mir vielleicht
schreiben wo, wann er gebohren, wo er itzt ist, und was Du sonst von
seiner Jugendgeschichte und seinen Lebensumständen weißt. Vergiß
es nicht in Deinem nächsten Briefe. -- Hast Du noch die sibirische
Anthologie von Schiller? --
Du willst mich gern den Roßtrapp auf Ostern in Natura sehn lassen? Aber
die Jahreszeit, das Wetter und unsre eingeschränkte Zeit! Es ist wohl
kaum möglich. Ich muß Verzicht darauf thun. Wir werden unsre Reise so
simpel und aufenthaltlos als möglich machen müssen. Auch bitte ich
Dich, so viel ich bitten kann, lieber Tieck, daß Du so schnell als
möglich, auf dem kürzesten Weg, und so bald als möglich hier bist:
und es, wenn auch nur auf ein Paar Tage (damit Du uns nicht wieder in
Sorgen setzest) im Voraus bestimmst, wann Du anzukommen gedenkst. Wie
dringend wünschte ich Dich 14, oder Dich doch zwischen 8 und 14 Tage
vor Ostern (dem letzten März) hier zu sehen! Deine Schwester stimmt
ganz in meine Wünsche ein.
* * * * *
Du wirst wohl sehen, lieber Tieck, daß ich bis hieher noch nicht Dein
Trauerspiel: der Abschied, gelesen hatte; denn wovon hätte ich Dir
sonst zuerst schreiben können, als hiervon? Und wie ist es möglich, daß
in Deinen Briefen an mich nichts davon steht? Himmel Du hast mir wieder
eine sehr glückliche Stunde gemacht, hast mich ganz hineingezaubert in
die Zeiten, da wir noch hier zusammen lebten und zusammen empfanden.
O es ist nicht wahr, daß ich die Schönheiten hier nicht bis auf die
allerfeinste fühlen sollte! Ich fühl’ es, ich fühl’ es, wie alles
aus dem Strohm der Empfindung eines vollen Herzens geschöpft ist.
Wovon soll ich anfangen? Es hat mich gerührt, entzückt! Ganz in dem
Göthen’schen Geist des Werthers, der Stella, gedichtet! Ganz Gemählde,
treustes Gemählde der erhabenen, ätherischen und schwärmerischen
Gefühle, die wir so manchesmal in den Stunden der Seligkeit mit
einander wechselten. Hast Du bey der Stelle, wo Luise das von ihrem
Geliebten komponirte Lied: „Wie war ich doch so wonnereich,“ spielt,
an mich gedacht, so dank ich Dir: glücklich fühl’ ich mich, wenn
mein Andenken Dich in _solchen_ Stunden umschwebt. Wie lautere
Natur ist Ramstein! Ich wäre außer mir, wenn ich ihn einmal, Du den
Weller, spielen könnte! Wie unnachahmlich die 2 Scenen zwischen Luise
und R.! wie wahr der glühende und kochende Ehemann! wie wahr die
lenkbare Schwachheit des weiblichen Charakters! Ueberall die feinsten
Züge verstreut! Es ist mir nicht möglich, Dich itzt auf Einzelnes
aufmerksam zu machen; Du wirst Dir die Stellen hinzudenken, worüber ich
so vorzüglich entzückt ward: vielleicht hätte das Ende etwas besser
ausgearbeitet seyn können; und noch gewisser wage ich zu behaupten,
daß _zuweilen_ der Dichter die Personen noch immer mehr von ihrer
Empfindung sprechen, als sie, ihrer Empfindung gemäß, sich ausdrücken
läßt. Doch der Glanz des Ganzen verschlingt diese Flecken. Wärst Du
hier, wir wolltens zusammen lesen, und jeden Augenblick würde ich Dir
mein Entzücken zu erkennen geben. Aber so kann ich nichts auszeichnen,
es ist zu viel, und ich bin zu voll. O laß doch die _Reimerey_
seyn! _Hier_ ist Dein Wirkungskreis, im Feld des Tragischen
und der trüben Melancholie. Wie glücklich wär’ ich, wenn ich etwas
ähnliches dichten könnte! Diese Gattung würde meine Lieblingsgattung
seyn! Ich danke Dir inniglich, mein lieber, mein bester Tieck, für das
süße Vergnügen, was Du mir gemacht hast!
Warum bearbeitest Du den „Orest in Ritterzeiten“ nicht? --
_Schreib’ mir bald_, -- schreib’ wann Du kommst.
Dein
Freund
_W. H. W._

XIV.
_Berlin_, Febr. 1793.
_Mein liebster, bester Tieck!_
Länger kann ichs kaum aushalten. Grade 3 bis höchstens 4 Wochen sinds
noch hin, daß Du hier seyn wirst und Du schreibst mir noch nicht,
wann Du kommen wirst; lebst lustig und vergnügt in Göttingen oder in
Kassel, wohin Du, wie Deine Schwester sagt, hast reisen wollen; indeß
ich hier in einer Quaal lebe, von der Du keine Idee hast. Alles verläßt
mich, ich bin in der ärgerlichsten Ungewißheit, da ich am ersten etwas
Bestimmtes über manche Umstände bey meiner künftigen Lage erfahren
möchte. Keine Briefe von Dir; keine von meinem Prediger; keine aus
Erlangen. Und die Zeit ist vor der Thür.
* * * * *
Von Dienstag zu Sonnabend und von Sonnabend zu Dienstag hab’ ich
gewartet; heut ist wieder Sonnabend und noch kein Brief. Ich bin immer
noch glücklich genug, mir einzubilden, daß Dich nichts anders als
Nachläßigkeit oder Vergnügen, keinesweges aber Krankheit abgehalten
hat. Mein Prediger hat nun endlich geschrieben. Die Hochzeit ist
vorbey; er lebt äußerst glücklich in seiner neuen Verbindung und
erwartet uns mit offenen Armen nach Ostern.
Ich bitte Dich um unsrer heiligen Freundschaft willen, schreib’ mir
doch nur mit ein paar Zeilen, ob Du nicht 14 oder spätestens 8 Tage
vor Ostern hier seyn kannst. Je länger ich in meiner unglücklichen
Lage hier eingezwängt bin, desto ungeduldiger und mißmüthiger macht
sie mich, und bringt mich zuweilen zur Verzweiflung. Ich schleppe
manche Tage wie ein Esel hin. Mein aufschwellender Geist schrumpft ein,
seine Flügel sind gelähmt, seine Schnellkraft erschlafft. Ich fühle
nichts deutlicher als das: An Verstand und Herz bist Du schwächer, Du
bist schlechter geworden; dies nagende Geständniß bringt mir jeder
Pulsschlag. Aber ich schwör’ es Dir bey den Seligkeiten, die ich je
in den erhabensten Stunden von Deinen Lippen geküßt und aus Deinem
Auge getrunken habe, ich schwöre es Dir: noch fühl’ ich Kraft genug in
mir, sobald nur ein paarmal die Sonne über uns an Einem Orte auf- und
untergegangen ist, so schwing’ ich mich wieder ganz zu Dir hinauf, so
hat der Zauberdruck Deiner Hand und der Zauberblick Deines Auges und
der Zauberton Deiner Stimme mich wieder mit entzückender Begeisterung
durchdrungen, und ~Coetusque vulgares et udam sperno humum fugiente
pennâ~. --
Hätt’ ich Zeit so wollt’ ich Dir noch allerhand erzählen: wie ich
mich im Theater über Betrug durch Aberglauben geärgert, und über Axur
abermals gefreut habe; wie, zum Erstaunen der vernünftigen Welt,
Bernhardi’s Julius von Tarent auf unserer Bühne gegeben ist, und wie
mich die unübertreffliche originelle Diktion dieses Stücks entzückt
hat; wie ich neulich, bey Czechtizky’s Tellheim, auch keinen Funken der
feinen Empfindung in dem Charakter gefühlt, sondern eine ganz andre
Rolle zu sehen geglaubt habe; vornehmlich aber, wie ich von Reichards
Erwin und Elmire im Konzert neulich bezaubert bin, wo jede, jede Arie,
den innigsten Ausdruck, jeder Ton Liebe oder erhabne Empfindung,
oder romantische Schwärmerey athmet. Aber noch eins: ich habe eine
Bekanntschaft gemacht, die mir nicht erfreulicher seyn konnte: mit
einem jungen Architekten, Gilly, den Bernhardi kennt. Aber jede
Schilderung ist zu schwach! Das ist ein Künstler!! So ein verzehrender
Enthusiasmus für alte griechische Simplicität! -- Ich habe einige
sehr glückliche Stunden ästhetischer Unterhaltung mit ihm gehabt. Ein
göttlicher Mensch.
* * * * *
Und nun beschwöre ich Dich noch einmal, mein ewiggeliebter Tieck,
schreib mir, tröste mich bald. O Tieck! wollen wir in Erlangen nicht
glücklich wie im Elysium leben? =Wir müssen!!= Meine ganze Seele
erhitzt sich jeden Augenblick itzt bey dem Bilde dieses zukünftigen
Himmels. Aber schreib mir den Tag, wenn Du kommst; komm doch so bald
als möglich -- was hindern Kollegia _Dich_? -- _Den ersten
Posttag nach Ostern_, werden, müssen wir vermuthlich reisen; und
_Ostern_ ist =31. März=.
Schreib mir doch an demselben Tage, da Du diesen Brief bekommst, wenns
irgend angeht: -- nur das Nöthige, nur ein paar Zeilen.
Ich hoffe und wünsche, daß Du gesund und vergnügt bist.
Ewig Dein Freund.
_W. H. Wackenroder_.

XV.
Sonnabends,
den 2ten März 1793.
_Mein bester Tieck_.
Gottlob, daß ich doch einmal wieder ein paar Zeilen von Dir am Montag
erhielt. So wenig es war, so machte es mich doch ganz außerordentlich
froh. Du bist nach Kassel gereist; deswegen schrieb ich Dir nicht am
Dienstag; nun wirst Du wohl zurück seyn. Deinen Abdallah kann ich erst
in den folgenden Tagen lesen; ich habe ihn Deiner Schwester geliehen
gehabt.
Seit vorigen Ostern hab ich Dich nie so vermißt, hab ich nie so
ungeduldig den herzerhebenden Umgang mit Dir zurückgewünscht, als in
diesen letzten Monaten. Zuweilen habe ich indeß, ich muß es gestehen,
einige sehr vergnügte Stunden; allein ich kann es mir nicht verbergen,
daß ich bey Dir ein ganz anderes, höheres Vergnügen empfinden würde.
Von Erlangen hab ich Antwort; wir haben eine Wohnung von 2 Stuben und
1 Kammer neben einander, bey einem Schneider. Sie soll sehr gut seyn
und in guter Gegend liegen. Die Gegend um Erlangen, im Anspachschen
und Baireuthschen &c. &c. wird sehr gerühmt; Erlangen selbst, nicht
von allen. Der Himmel gebe, daß Du Dich dort glücklich finden mögest.
Nur wirst Du den Umgang mit so vielen interessanten Köpfen, wie in
Göttingen, dort leider wohl vermissen. -- Aber ich kann Dir unmöglich
mehr schreiben, Du mußt Alles übrige mündlich von mir hören.
Ich wiederhohle meine dringenden Bitten, uns bald zu schreiben, wenn Du
kannst, und -- in ein Paar Wochen zu kommen. _Hier_ mußt Du dann
vornehmlich für Deine liebe Schwester leben. Ich mache wenig oder gar
keine Ansprüche auf Dich, weil ich dann -- (welche herrliche Aussicht)
so lange genieße. -- Alles übrige mündlich. Komm nur in 14 Tagen. Ja?
Mit zärtlicher Sehnsucht sieht Deiner Ankunft entgegen
Dein
Dich ewig liebender Freund
_W. H. Wackenroder_.

XVI.
Dienstag, d. 5ten März 1793.
_Lieber, bester Tieck_.
Gestern (Montag den 4ten März) hab’ ich am Mittag Deinen Brief
bekommen. Deine Schwester läßt Dich herzlich wieder grüßen. Sie
befindet sich itzt recht gesund, und wünscht nichts inniger als Dich
bald hier zu umarmen.
Den Abdallah habe ich gelesen. Wenn Du Dich erinnerst, so hast Du
mir ihn im vorigen Winter schon einmal des Abends in meiner Stube
vorgelesen. Da er also schon vor einem Jahre geschrieben, dieser
erste Theil nämlich, so paßt das nicht, was Du sagst, er trüge die
deutlichen Spuren Deiner alten Laune. Schon damals habe ich Dir meinen
Beyfall wegen des Stücks geschenkt, und ich wiederhohle dies itzt
noch zuversichtlicher. Ueber den Plan des Ganzen kann man noch nicht
urtheilen, weil bis itzt erst ein Theil des geheimnißvollen Gewebes von
natürlichen Begebenheiten und von dazwischentretenden Zaubermächten
vor Augen liegt. Ueber die Komposition der Erzählung, die Anordnung
der Kapitel und der einzelnen Haupttheile in denselben, wünschte ich
urtheilen zu können; allein ich verstehe es nicht recht, weil ich noch
nicht viel darüber nachgedacht habe; es ist aber eine wichtige, sehr
wichtige Sache, welche von tausend Romanschreibern, die nur von schönem
blühenden Styl gehört haben, und diesen oft in nichts als in Witzeleien
und unächte Blümchen setzen, vernachlässigt werden mag. So weiß ich z.
B. nicht, ob die isolirte Charakteristik des Sultans, die den Anfang
macht, da an ihrem rechten Orte steht u. s. w. Uebrigens sind in dieser
wie in den übrigen Charakterschilderungen viele wahre, treffende
Naturzüge. -- _Die Phantasie_, die das Ganze durchströhmt, ist
feurig, groß und erhaben, und vermischt sich oft so innig mit der
_Vernunft_, daß man sie nicht davon scheiden kann.
Deine Schwester hat aber gegen mich schon sehr richtig geäußert,
die Dir so gewöhnliche und so leichte Bildersprache wäre zu sehr
verschwendet. In der That, läßt sich wohl ein vollkommenes, ein schönes
Gedicht erwarten, wenn der Dichter jedes Bild, das seine üppige
Einbildungskraft im Schreiben ihm darreicht, ergreift, und weil er
in diesem Augenblicke der poetischen Begeisterung es deutlich faßt,
es so hinwirft, wie es sich ihm darbietet, ohne die Verbindung, in
die es gesetzt wird, ohne den Plan des Ganzen vor Augen zu haben?
Gesetzt auch, daß alle Bilder die Kritik aushielten, (und ist dies
beym Abdallah und vielen Deiner übrigen Arbeiten der Fall?) so wäre
dies nicht weniger als ein Beweis für ihre Rechtmäßigkeit an diesem
Orte. Wahrlich, eine Schreibart, wo der von Empfindungen, von Visionen
der Phantasie überfließende Dichter von einem Bilde zum anderen
überspringt, und eins in das andere hineinzieht, ist nicht viel
besser als ein Styl, worin epigrammatische Laune herrschen soll, wo
eine Witzeley die andre, ein Wortspiel das andre jagt. Doch dies gilt
keineswegs ganz von Deinem Abdallah. Allein daß man zuweilen seinen
Verstand anstrengen muß, um die, -- ich kann es _doch_ nicht
anders nennen, als _witzigen_ allegorischen Bilderchen, die
hintereinander von ganz heterogener Art ausgesäet sind, zu fassen, und
wenn man mit dem Einen fertig ist, gleich sich wieder in eine andre
Welt von Bildern, in eine andre Metaphernsprache zu werfen, die den
Schlüssel zum folgenden Bilde giebt, das scheint mir unläugbar. Deinem
erhitzten Geiste mag diese Fülle sehr natürlich gewesen seyn; aber
schön ist sie darum nicht. -- Dagegen könnte ich Dir auch viele der
vortrefflichen Stellen zeigen, wenn ich Dich hier hätte. So aber muß
ich nur beym Allgemeinen bleiben. -- Die philosophischen Hypothesen
des Omar sind meisterhaft dargestellt, und haben mich ganz in jenen
wunderbaren und überirdischen Abend zurückgezaubert. Aber (und das
wird wohl unsre beyderseitige Meynung seyn) zerrüttet wird der Geist,
für Freuden der Erde und angenehme Eindrücke verstimmt, selbst für
Freundschaft und Liebe verdorben, zu ewigem Mismuth, zu trauriger
Unthätigkeit verdammt, wenn er sich diesen wunderbar fürchterlichen
Träumereien überläßt, und sie nicht wenigstens im Gespräche mit dem
Freunde des Herzens, im Mondschein, verbannt, daß sie am Morgen mit
der milden Sonnenhelle aus seinem Busen verscheucht werden und ihm
als nichts mehr, als was sie sind, erscheinen, -- als Traum. Die
Einsamkeit, die zu weit tröstlicheren, Herz erhebenderen Gedanken
und Phantasien inspiriren kann, und der Tag, der unsere Thätigkeit
des Geistes für uns und unsere Neben-Menschen fordert, -- bleibe von
diesem verzehrenden Gifte frey, das unsere Seele vor der Auflösung des
Körpers verwesen läßt. Aber, o wehe! diese felsenfeste Wahrheit ist Dir
ja leider nur zu bekannt, -- und der Himmel wird meinen sehnlichsten
Wunsch erhören, -- nicht vergebens bekannt. -- Wir wollen froh mit
einander leben, Tieck; -- froh, aber weise; froh, und nicht in eitler
Melancholie vergraben. Nicht wahr? -- O ja, o ja! und der Frohsinn,
der weisere Frohsinn wird allmählig in Deine Natur, in Dein Wesen
übergehen! -- Du bist noch immer der Alte, mein lieber bester Tieck!
Auch ich bin, wie ich war! Wollte Gott, daß Du’s nur hierin nicht mehr
wärst. -- Aber still davon, still!
* * * * *
Es bleibt dabey, Dein Drama: der Abschied, ist schön, sehr schön.
Bernhardi hat sich nie der von Dir erwähnten List bedient, es für
sein Werk auszugeben. -- Aber es bleibt auch dabey: Dein Roßtrapp ist
schlecht, und ich habe ihm, glaub’ ich, eben _nicht_ Unrecht
gethan. Wie Burgsdorf ihn dem Adalbert und Alladdin vorziehen
kann, ist mir durchaus ein unerklärbares Räthsel! Und daß Du ihn
mehrmals geändert hast, würd’ ich denn doch auch gegen jeden andern
abgeschworen haben, wenn Du mirs nicht sagtest. Der _Sachen_ itzt
zu geschweigen, so sind Einkleidung, Verse, Styl, Bilder, Wohlklang
so, daß sie mich beleidigen. Du und Burgsdorff, ihr versteht euch auf
erhabene große Gefühle, dramatischen Genius &c. tausendmal besser als
ich. Ich hingegen behaupte dreist, daß ich über Versbau, Wohlklang,
Rhythmus, Ausfeilung der Perioden, Ausbildung der Metaphern, Feinheiten
der Sprache, und was dergleichen _kleine_ Sächelchen mehr sind,
ungleich treffender urtheilen kann als ihr beyde.
Die Hinrichtung des Königs von Frankreich hat ganz Berlin von der Sache
der Franzosen zurückgeschreckt; aber mich gerade nicht. Ueber ihre Sache
denke ich wie sonst. Ob sie die rechten Mittel dazu anwenden, verstehe
ich nicht zu beurtheilen, weil ich von dem Historischen sehr wenig weiß.
Wie Rambach mit Heidemann so vertraut seyn kann, weiß ich selber nicht,
kanns Dir also auch nicht erklären. --
Du schreibst mir _nie_, wann Du kommst. Du setzst wohl wieder
voraus: zu rechter Zeit??
_Du mußt in 14 Tagen hier seyn_. _Wir werden Mittwoch nach
Ostern reisen müssen_, dann bist Du 14 Tage etwa in Berlin. Darin
muß Deine Schwester Dich mehr als sonst wir genießen. Sorge für Deine
Gesundheit; lebe wohl mein liebster, bester Tieck.
Dein
_W. H. Wackenroder_.


=Wagner, Gottl. Heinr. Adolph.=
Geb. zu Leipzig 1774, gestorben am 1. August 1833 zu Großstädteln
bei L.
Zwei Epochen der modernen Poesie, dargestellt in Dante, Petrarca,
Boccaccio, Goethe, Schiller, Wieland. (1806.) -- Theater und
Publikum. (1826.) -- Lebensbeschreibungen der Reformatoren, 6 Bde.
(1800-4.) -- Grammatikalische und andere philologische Werke. --
Vortreffliche Uebersetzungen aus dem Englischen und Italienischen
&c.
Ein reicher Schatz an Gelehrsamkeit, Scharfsinn, heiterer Laune,
hingebender Freundschaft und übermenschlichem Fleiße ist aufgehäuft
in den vielen, vielen Briefen Wagner’s an Tieck. Wir hatten mit
Sorgfalt eine umfassende Auswahl getroffen. Doch zeigte sich bald,
daß der vierte Band dieser Sammlung das noch übrige Manuskript
nicht mehr fassen könne, und wir sehen uns leider gezwungen,
neuerdings bedeutende Einschränkungen zu treffen, denen auch die
W.’schen Briefe unterliegen mußten.

I.
_Leipzig_, 13. Aug. 1822.
Wenn ich Ihnen, verehrter Freund, für den während meines Aufenthalts in
Dresden gegönnten Genuß Ihres Umgangs danke, so thue ich damit freilich
wol nicht viel mehr, als manche andere wol auch, mag doch aber gern
wenn auch nur einem Momente einer, so lange ich Sie als Dichter kenne,
in mir ununterbrochen fortwaltenden Stimmung Worte leihen. Mehr als
diese, deren ich überhaupt wenig zu machen, soll ich sagen glücklich
oder unglücklich genug bin, nämlich meine herzliche Achtung und Liebe
hab ich Ihnen schon so früh geschenkt, daß ich sie Ihnen jezt nicht
noch einmal, ohne zudringlich zu scheinen, schenken könnte, wenn
überhaupt in zärtern Gemüthsbezügen Nehmen nicht vielleicht seliger
wäre als Geben.
Für meinen hiesigen Einzug habe ich um so mehr mit Unmusternheit
Einstand geben müssen, da sich vieles gehäuft hatte, womit ich mir den
Genuß in Dresden entweder nicht verbittern oder doch nicht verkümmern
wollte. Denn Genußverkümmerung steht wenigstens zu besorgen, wo aus
Lumpen Geist, sei es als Educt oder als Product, gezogen werden
soll, weil, wie Einige behaupten wollen, dieser Proceß zuweilen so
mißlich ist, daß man an dem Vorhandenseyn seines Princips, des Feuers,
inwiefern dessen Pole zwei Elektricitäten sind, verzweifeln muß, ja
wol gar das heraklitische Wort „die trockene Seele ist die beste“
miszuverstehen versucht wird. So etwas ist zum Glück von denen, die
jezt vor mir liegen, wie Schleiermachers Glaubenslehre 2r, Rixners
Geschichte der Philosophie _1r_ und Möllers Glaube, Wissen und
Kunst der Hindus _1r_ nicht zu besorgen, von welchen allen ich
mir vielmehr reiche Ausbeute verspreche. Aber die ächt heraklitische
trockene, d. h. die Feuerseele, die den Weg nach oben macht, führt mich
wieder darauf, wie Cato immer sprach „~Caeterum Carthaginem delendam
esse censeo~,“ so Ihnen mahnend zu sagen „~Caeterum opus de
Shakspearii ingenio edendum esse censeo.~“ Denn es will verlauten,
daß ein gewisser Franz Horn in seinem bei Brockhaus erscheinenden
Werke über Sh. sich mit Ihren Federn schmücke, was bei der freiedlen
Mittheilung Ihrer Ansichten wol möglich wäre. Wiewol nun Federn den
Vogel so wenig machen, als ein Buch, so wäre doch schon um der Sache
willen zu wünschen, daß Sie hervorträten. Möchten Sie dies als Bitte
aller Ihrer und Shakspeare’s Freunde ansehen und endlich gewähren!
Ihre Aufträge an Wendt hab ich besorgt; ob er sie vollzogen, weiß ich
nicht. Ich will aber hiemit mein Versprechen lösen und Ihnen meine
Ausgabe des Bailey senden, die Sie gütig, wie Sie pflegen, aufnehmen
mögen, als wenigstens einen Schritt näher zum Ziele, wenn gleich bis
zu einer künftigen Auflage ich, oder mein Nachfolger, noch manchen zu
thun haben, wie denn mein Handexemplar schon durch mancherlei Nachträge
beweiset. Es war zuvörderst hauptsächlich darum zu thun, daß die Wörter
ihre Fühlhörner ausstreckten und den Sprachmeistern damit ihr Leben
bemerklich machten.
Mit Achtung und freundlichen Grüßen an die Frau Gräfin und die lieben
Ihrigen stets
Ihr
ergebener
_Adolf Wagner_.

II.
_Leipzig_, 9. Nov. 1823.
_Verehrter Freund!_
Unser Quandt bringt Ihnen hiemit die vier lezten Bände des Ben Jonson
zurück und ich danke Ihnen herzlich für die gütige Mittheilung. Denn
wieviel ist nicht an diesem literarischen Behemot zu lernen und zu
bewundern, zu loben und zu tadeln! Mein, irre ich nicht, schon früher
geäußertes Urtheil hat sich mir nun bestättigt und gerechtfertigt.
Zur Würdigung des shakspearschen Styls (natürlich im höhern Sinne des
Worts) ist er unschäzbar und unvergleichlich, inwiefern in ihm, als
einem in seiner Sphäre eben auch Tüchtigen, die Bildungskeime eines
Lyly, Decker, Marlow &c. aufgenommen und aufgegangen scheinen zu einer
eigentlichen Kunstschulbildung, über welche Sh. so einzig und göttlich
als Naturdichter, Prophet, Seher, oder wie Sie den nennen wollen, der,
nach Plato, nicht durch Kunst, sondern als Begeisterter und Besessener
durch göttliche Schickung und Eingeistung Schönes darstellt, erhaben
ist, und welche durch das ganze Gebiet der englischen Poesie von ihm
an sich zieht, immer mehr und mehr zur Technik und _Schulenkunst_
ausgemergelt. Diese seine tief geschichtliche Bedeutsamkeit in so
reicher, plastischer Zeit, wie Gifford sie recht gut geschildert, hebt
sich um so heller hervor, da er, Fülle und Frucht einer Sphäre seiner,
und zugleich Same einer künftigen Zeit, doch auch wieder Gegensaz
zu einer höhern Sphäre (Shakspeare) wird, die ihn in sich, als die
höhere, aufnimmt. In dieser stark und breit gezeichneten Doppelheit
der Selbständigkeit und Hingegebenheit, als Kind der Zeit und doch
ihr Ankläger und Rügemeister, offenbart er sich als _überwiegend
kritische_ Natur, mißt demnach seine Zeit, deren er sich nicht erwehren
kann, an der untergegangenen alten, zürnt ihr stolz, wo sie diesen
Maasstab verwirft und wird, indem er sie verspottet, höhnt, geißelt
gewissermaßen sein Selbsteiron. Bei dem allem darf der doch wol am
ersten zürnen, der so tüchtig, kräftig und fleißig sich ein Organ für
die Welt _gebildet_ hatte, wenn und weil er es nicht immer _gebrauchen_
konnte. Dies letztere zeigt außer seiner Hellenomanie (die ja unsere
Zeit auch überstehen mußte) und Italomanie, der Mangel an Athem und
Haltung, ein Ganzes durchzubilden, zu durchweben und zu tragen, wo
nicht selten die Technik aushelfen muß, wie in seinen Trauerspielen,
in welchen nur Hazlitt allein ihn vorzüglicher finden mag, und in
den drei künstlich ausgeklügelten ~Every man in his humour~, ~Ev. m.
out of h. h.~, und ~The magnetic lady or Humours reconciled.~ Wie
glücklich, zart, tief, reich und zierlich ist er dagegen in vielen
kleineren lyrischen Gedichten! Wie scharf und weit ist hinwieder
seine Beobachtung der gleichzeitigen Welt, wie keck, derb, sicher
seine Charakteristik von Höflingen, Raufern und Eisenfressern,
Puritanern, Alchemisten und Rosenkreuzern, Neuigkeitskrämern, Geizigen,
Sachwaltern, Beamten &c.! Gewiß eine herrliche Gallerie von Zeit-
und Zerrbildern, sollten sie auch nicht immer so harmlos hingeworfen
seyn als die Bewunderer meinen; sollte auch auf Kosten individueller
Gestalt die Allgemeinheit des Begriffs mehr hervortreten, statt der
Charaktere nicht selten nur Züge, und im Ganzen eine gewisse Monotonie,
endlich, was das Schlimmste ist, überall die Absicht sich kund geben,
~to strip with an armed and resolved hand the ragged fellows of the
time, naked as their birth, and with a whip of steel to print wounding
lashes in their iron ribs~, oder ~to see their folly raked up in their
repentant ashes~, wie es in ~Every man out of his humour~ heißt, und
überhaupt die pedantische Versessenheit, nützen zu wollen und zwar
durch antike Form und Zuschnitt seiner Dramen, so daß man oft nur mehr
den marktschreierischen Bau- und Zimmermeister vor seinem Riß, als
das Gebäude selbst sieht. Wo er diese gleichsam fixe Idee vergißt,
wie im ~Volpone~, ~Alchemist~, ~Bartholomew fair~, ~The devil is an
ass~ und ~the staple of news~ zum Theil, da schlägt auch seine edlere
Kraft durch und man bedauert nur, daß er vor lauter Anstalten nicht
zur Sache kommt, daß der Vielbelesene aus seinem Hesiod sich nicht
erinnerte, wie viel mehr oft die Hälfte werth sei, denn das Ganze. Wie
viel Störendes an Chor, Parabasen u. dgl. wäre dann schon weggefallen!
Wie viele Mosaik würde er sich erspart haben! Darum liebe ich ihn,
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