Briefe an Ludwig Tieck (4/4) - 08

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erscheint der Gegenstand zu kleinlich und, wie gesagt, ohne Motive.
Es wird Ihnen gewiß, wenn Sie die Sache ein wenig ruhen lassen, nicht
schwer werden, die eigentliche Begeisterung, die Leidenschaft für die
Gegenstände zu finden, wodurch sich doch nur der Enthusiasmus dem
Zuschauer mittheilt.
Ich gestehe unverholen, daß es mir nicht lieb ist, daß Sie schon andern
Freunden Ihr Gedicht gezeigt haben: auch der Stich, -- darüber kommen
Meinungen, von den Schauspielern ganz schiefe Urtheile herum, die auch
der künftigen Umarbeitung schaden können. So, wie das Stück jetzt da
liegt, rathe ich nicht, es irgend einer Bühne anzubieten.
Ich wünschte aber, wir hätten Gelegenheit uns mündlich über diesen
Gegenstand zu besprechen, weil die Briefe so gar ungenügend sind,
sich auch die Sache nicht in so kurze Worte fassen läßt. Ein
Schauspiel, welches auf der Politik ruht, ist überhaupt vielleicht
das schwierigste, weil die Grundsätze und Ansichten der Klugheit,
Verfassung, Reform und Revolution in Leidenschaft müssen gesetzt und
mit den übrigen Leidenschaften verbunden werden, dabei aber doch so
viel Vernunft für sich haben, daß sie auf diesem Wege täuschen und
beruhigen können.
Nehmen Sie meine Freimüthigkeit, wie sie gemeint ist. Mein Gefühl ist
aufrichtig und für Sie wahrhaft zärtlich freundschaftlich. Sie müssen
nach Alexandern keinen Rückschritt thun. Dieser ist auch keiner, nur zu
eilig gethan, vorschnell. -- Kann ich nicht vom Alexander ein Exemplar
auch eine Vorrede oder diese allein erhalten? Warum sind Ihre Briefe so
ceremoniös, nicht so natürlich, wie die meinigen.
In Eil. Ein andermal mehr.
Ihr aufrichtiger Freund
_L. Tieck_.

VI.
_Berlin_, 3. März 1827.
_Mein theuerster hochverehrter Freund!_
Sobald ich Ihren Brief erhalten hatte, bin ich sogleich zum Grafen
Brühl gegangen und habe gebeten, die Aufführung meines Ehrenschwerdtes,
die zum April festgesetzt war, bis zum nächsten Winter aufzuschieben.
Im Mai oder Juni denke ich nach Dresden zu kommen und Ihnen ein neues
Ehrenschwerdt vorzulegen, das bis dahin wohl seine Vollendung erhalten
wird. Seit dem Augenblicke, daß ich Ihnen meine, ich möchte es gern
Skizze nennen, schickte, habe ich nicht aufgehört, zu überarbeiten
und sorgfältiger auszuarbeiten. Aber ohne Ihren liebevollen Zuruf
wäre doch nichts rechtes daraus geworden. Der hat mich im Innersten
aufgewühlt und mir die Kraft gegeben, die Bande, die man sich durch
eine verfehlte erste Bearbeitung immer auflegt, zu zersprengen und
in wiedererrungener Freiheit ganz neues Werk zu dichten, bei dem ich
aber von dem ältern vieles zu brauchen denke. Warum ich mich nicht
entschließen kann, die Scene von Nürnberg wegzulegen, werde ich Ihnen
mündlich vortragen, doch hoffe ich einen großartigern Hintergrund zu
gewinnen, indem ich die demokratische Richtung der _Zünfte_ gegen
die adligen Stadtgeschlechter, die sich ungefähr um diese Zeit in fast
allen Reichsstädten offenbarte, als historisches Motiv benutze. Ich
werde die Bürger, in deren Schilderung mich das Beispiel Shakespeares
leitete, edler und wichtiger nehmen, den Rudolf Welfinger aber, wie
jetzt, bloß sein _eignes_ Recht, ohne Rücksicht auf politische
Zwecke verfolgen lassen. Aber ich fühle, daß ich mir mehr schade, indem
ich Ihnen das so trocken hinschreibe, und verspare lieber Alles auf
mündliche Unterredung, bis zu welcher ich schon, wie ein Kind, die
Stunden zähle.
Wie tief mich der Ton Ihres Briefes gerührt hat, mein väterlicher,
hochverehrter Freund, soll Ihnen der Eifer beweisen, mit dem ich mich
bestreben werde, mich dieses Briefes würdig zu zeigen. Der Schauspieler
Krüger hat mich gebeten, ihm einen Brief an Sie mitzugeben, und ich
werde wohl genöthigt sein, die Farben etwas stärker aufzutragen, da ich
nicht weiß, was er damit anfangen kann.
Empfehlen Sie mich, mein gütiger, liebevoller Meister und Freund, der
Frau Gräfin von Finkenstein zu Gnaden, so wie allen theuern Ihrigen auf
das herzlichste.
Ihr ewig dankbarer
_Fr. v. Uechtritz_.

VII.
_(Bruchstück.)_
_Trier_, den 24. Juny 1828.
_Mein hochverehrter Freund!_
Wie Sie wissen, bin ich zum hiesigen Landgerichte versetzt worden und
Ihre Frau Gemahlin, die ich so glücklich war, auf dem Dampfschiff von
Coblenz bis Bonn zu begleiten, sagt mir, daß Sie mit dieser Veränderung
meines Aufenthaltes und meiner Entfernung von Berlin zufrieden seyen.
Meine Entfernung von Berlin mag nun allerdings ihre guten Seiten
haben, denn es ist in meinen Jahren gewiß wohlthätig, von Zeit zu Zeit
in neue Verhältnisse versetzt zu werden, wenn man die frühern -- ich
möchte sagen -- ausgelebt hat, und Berlin war zur Zeit meiner Abreise
der Tummelplatz sehr unedler Streitigkeiten. Auch mein Name, den ich
bis jetzt von solchem Schmutze rein zu erhalten gesucht habe, ist
dabey genannt worden, aber ganz ohne mein Wissen und Willen, wie Ihnen
vielleicht Raumer schon mitgetheilt haben wird. Man hat ihn (so wie den
Namen des ~Dr.~ Förster) unter die ganz verfehlte Erklärung der
Dreyzehn[11], ohne mich vorher zu befragen, mit unterdrucken lassen.
Meine Entfernung zu einer solchen Zeit konnte mir nur angenehm seyn
-- aber leider tritt mir das hiesige Leben nicht als ein sonderlicher
Ersatz für so manches, was ich in Berlin verloren habe, entgegen.

VIII.
_Düsseldorf_, den 15. May 1832.
_Mein theuerster, hochverehrter Freund!_
Es ist sehr unrecht von mir, daß ich nicht schon längst gegen
Sie selbst meinen innigen Dank für die außerordentliche Güte und
Freundschaft, die Sie in letzter Zeit für mich bewiesen, ausgesprochen
habe, -- aber aus meinen Briefen an unsre theure Dorothea werden Sie
wenigstens ersehen haben, daß ein Mangel des Gefühls nicht die Ursache
davon war. Ich gestehe, daß ohne Ihr Versprechen, die Rosamunde
herauszugeben, die Dresdner Geschichte doch am Ende etwas ungünstig auf
mich und meine Stimmung gewirkt haben möchte. Denn schwerlich würde
ich unter den obwaltenden Umständen einen Buchhändler gefunden haben
und bloß für mein Pult zu dichten ist eine Aussicht, die nicht sehr
ermuntern kann. -- Die Verbesserungen in dem beyfolgenden Manuscript
betreffen nur Sprache und Versbau, ich hoffe aber doch, daß sie nicht
ohne günstige Wirkung für das Ganze sind. Fast keine derselben ist in
den letzten Tagen und in Eile gemacht, die bey weitem meisten haben
schon die Prüfung einer gewissen Zeit überstanden. Doch bleiben Sie,
wie sich von selbst versteht, oberster Herr und Richter, wenn ich auch
eine gewisse Vorliebe für die übersendete Bearbeitung letzter Hand
nicht verhehlen kann. Vor einigen Wochen war Freund Löbell hier, dem
ich am Rheine viel näher gekommen bin, als in Berlin und den ich in
jeder Hinsicht sehr hoch halte. Er vertheidigt, wie Sie wissen, die
strengste Unterordnung der dramatischen Poesie unter die Gedichte
oder vielmehr die Einheit von beyden, -- ihm gegenüber will Immermann
der Willkühr des Dichters fast gar keine Schranken setzen lassen. Ich
selbst repräsentire bey den darüber entstehenden Streitigkeiten eine
Art von ~Juste milieu~ und schmeichle mir im Geheimen, Sie, wenn
ich mich einmal recht gegen Sie aussprechen könnte, auf meiner Seite
zu haben. Auf der einen Seite kann ich nicht zugeben, wie Immermann
meint, daß der Dichter mit seinem Stoffe wie ein Russe mit seinen
Leibeignen schalten dürfe -- von der andern Seite muß ich aber darauf
bestehen, daß wenn er wie Jakob um die schöne Rahel sieben Jahre
gedient, dann die Reihe an ihn komme, Herr im Hause zu seyn. Aber, wie
gesagt, er muß erst _dienen_. -- -- Mit meinen Verhältnissen hier
bin ich übrigens noch fortdauernd sehr zufrieden und das Schicksal
hätte mich für meine Art zu seyn und da ich nun einmal am großen
Staatskarren mit ziehen muß, nicht günstiger stellen können. Wie
glücklich würde es uns Alle machen, Sie einmal in unsrer Mitte zu sehn
und auch Ihnen denke ich sollte es bey uns gefallen. Es ist eine wahre
Freude, jezt unsre Akademie zu betreten und man darf die schönsten
Hoffnungen darauf gründen. Auf Schadow selbst hat zwar, nach meiner
Meynung, die Italienische Reise und die Auffrischung früherer religiös
künstlerischer Eindrücke und noch mehr der Aufenthalt Overbecks hier,
nicht günstig gewirkt und ihn an seinem eignen Werke irre gemacht. Er
schien sich wie ein Abtrünniger vorzukommen, der früher von Rom als
Kunstapostel ausgesandt das Himmelreich vergessen und der Eitelkeit
der Welt gefröhnt, mit andern Worten statt einer Madonnen- eine
Genremalerschule gestiftet habe. Doch wird sich das Alles wohl ins
Gleichgewicht setzen. Wenn ich meine Ansicht über unsre neueste Kunst
aussprechen darf, so möchte ich sagen, daß wie die alte große Kunst
aus einem gemeinsamen Volksgefühle hervorging, an dem der Einzelne,
so verschieden davon seine individuellen Gefühle und Ansichten seyn
mochten, doch mehr oder weniger theilnahm, so jene neueste Kunst
durchaus auf dem individuellsten Gefühle und seiner intensiven Kraft
beruht. Die Folge davon ist, daß im Mittelalter auch der weniger fromme
Maler religiöse Gegenstände mit Glück und ich möchte sagen Unschuld
malen konnte, während ich in jetziger Zeit die Hoffnung Schadows, einen
Künstler wie Lessing (der in seinen besten Sachen manche Aehnlichkeit
mit Lord Byron hat) noch einmal Madonnen malen zu sehn, beinahe unter
die Verkehrtheiten rechnen muß.
Tausend Grüße an die theuern Ihrigen, besonders Freundin Dorothea. Wenn
es mir irgend möglich ist, sehen Sie im Herbst
Ihren
_F. v. Uechtritz_.
Eben erhalte ich den Rest meines Dresdner Honorars und erlaube mir die
Quittung beyzulegen.

IX.
_Düsseldorf_, 30. März 1836.
Sie werden, verehrtester Freund, aus den beygehenden Schreiben schon
ersehen haben, welch ein fataler Streich dem hiesigen Theater in
dieser Nacht durch den Schauspieler J. gespielt worden ist. Die Flucht
desselben droht allerdings das ganze Institut zu Grunde zu richten,
da sich gar nicht absehen läßt, woher, und besonders in der nöthigen
Eile, ein irgend passendes Subject für das ihm übertragne Rollenfach
herbeyzuschaffen seyn dürfte. Mehrere Darstellungen bedeutender Werke,
die uns in nächster Zeit versprochen waren, werden durch seine Flucht
geradezu unmöglich gemacht. Insbesondre schmerzt es mich, daß auch
die Wiederholung Ihres Blaubart aufgegeben werden müßte, wenn man des
Flüchtlinges nicht wieder habhaft werden könnte.
Eine große Anzahl Ihrer Verehrer hatte sich in diesem Winter
vereinigt, den Verwaltungsrath des Theaters, in dem leider einige
Individuen aus dem Publicum des gestiefelten Katers Sitz und Stimme
haben, dringend um diese Wiederholung im Laufe des gegenwärtigen
Winters zu bitten. Im Namen und Interesse derselben, so wie in dem
meinigen, erlaube ich mir daher, Sie auf das inständigste zu bitten,
dem widerrechtlich Entlaufenen keine Aufnahme, auch nur zu Gastspielen,
zu verstatten, ihn vielmehr durch alle Mittel, die Ihnen zu Gebote
stehen, so schnell als möglich zu uns zurückzutreiben.
In größter Eile und mit gewohnter Verehrung, so wie mit der Bitte mich
den theuern Ihrigen und der Frau Gräfin von Finkenstein herzlichst und
angelegentlichst zu empfehlen
Ihr
_F. Uechtritz_.

X.
_Düsseldorf_, 23. Febr. 1842.
Was müssen Sie von mir denken, mein verehrter Freund, daß ich Ihre
liebe, freundschaftliche Zuschrift so lange unbeantwortet gelassen
habe. Von Entschuldigung kann hier gar keine Rede seyn, obwohl ich
manches wenigstens zur Milderung meines Vergehens anführen könnte.
So hausen Sie also jetzt in der Stadt der Gräber. Ich kann es mir
lebhaft denken, wie sehr gerade Sie von den großen Erinnerungen bewegt
werden müssen, die sich in Weimar auch dem weniger tief Empfindenden
und zur Melancholie Geneigten entgegendrängen. Geben Sie sich nur nicht
zu sehr dieser Anregung und der Seite des Todes und Grabes hin. Auch
das Leben behält seinen Werth und seine Reize und wir ehren jene großen
Gestorbenen am höchsten, wenn wir uns an ihnen als an ewig Lebenden und
Lebenspendenden erquicken.
Ich habe kürzlich einen größeren Aufsatz über Schiller publicirt (in
der deutschen Vierteljahrsschrift von Cotta, Jahrgang 1842, erstes
Heft) und bin begierig wie er Ihnen zusagen wird. Derselbe schließt
sich unmittelbar an meine Betrachtungen über Goethe im zweiten Bande
der Blicke in das Düsseldorfer Kunst- und Künstlerleben an. Ich hoffe,
Sie sollen damit nicht unzufrieden seyn, wenn ich Ihnen auch manchmal
früher in meiner Anerkennung und Beurtheilung Schillers nicht genug
gethan habe.
In diesem Augenblicke bin ich wieder, der kritische Beschäftigungen
müde, zur alten geliebten Leier zurückgekehrt. Ich habe ein größeres
Gedicht Ehrenspiegel des deutschen Volkes vollendet, das in sieben
romanzenartigen Dichtungen eben so viele Glanzpunkte des deutschen
Volkslebens feiert.
Jetzt bin ich mit den Vorarbeiten zu einem größeren Romane beschäftigt,
die mich sehr in Anspruch nehmen. Die Aufgabe ist, die Reformationszeit
nach ihren innersten geistigen Bewegungen darzustellen. Doch hat sich
diese Aufgabe erst aus der besondern Fabel entwickelt, die mir vor
einigen Jahren aufging und sich in mir immer mehr zu einem beinahe
erlebten Ereigniß ausgebildet hat. Es ist nicht möglich, in der Kürze
eine auch nur einigermaßen genügende Anschauung davon zu geben. --
Sie sehen, daß ich thätig bin und mich in frischer Lust des Schaffens
bewege. Möchte ich bald dasselbe von Ihnen hören.
Mit der Bitte mich und meine Frau den Ihrigen auf das angelegentlichste
und herzlichste zu empfehlen
Ihr
_F. Uechtritz_.

XI.
_Düsseldorf_, ... Januar 1846.
_Mein hochverehrter Freund!_
Beigehend erhalten Sie die gewünschten Briefe (und zwar auch die
bereits in Abschrift zugesandten, da doch irgend ein Abschreibefehler
übersehen worden seyn könnte) im Original. Leider sind einige derselben
nicht ganz vollständig erhalten. Ihre gütige Zusage, mir diese Briefe
baldmöglichst wieder zurückzustellen, nehme ich mit Dank an. Sie werden
am besten fühlen, welch’ ein Schatz dieselben für mich sind.
Recht innig hat es mich gerührt, daß Sie meiner in Ihren gesammelten
dramaturgischen Blättern gedenken wollen. Fühle ich mich doch oft so
ganz vergessen und aus der Literatur abhanden gekommen. Vielleicht
würde ich mehr für die Bühne geleistet haben; aber die ungünstige
Aufnahme der Rosamunde in Dresden, die durch die Zeitverhältnisse
verhinderte Aufführung in Wien (Schreivogel interessirte sich sehr
dafür), so wie die Zurückweisung derselben in Berlin, wobei unser
Freund Raumer nicht ohne Schuld ist, hatten mich in meinen Erwartungen,
die ich auf die Bühne setzte, irre gemacht und die Zuflucht, bloß für
den Leser Dramen zu dichten, wollte auch nicht genügen. Lassen sie sich
doch von dem Werke, das ich jetzt wieder unter der Feder habe und woran
ich, wenn mich nicht mein fortdauerndes Unwohlseyn hemmte, mit Lust
und Liebe arbeiten würde, durch Röstell erzählen, der während meines
letzten Aufenthaltes in Berlin einen großen Theil des ersten Bandes
kennen gelernt hat.
Wie herrlich, daß wir bald wieder etwas von Ihrer Hand und etwas so
wichtiges, wie Ihre dramaturgischen Mittheilungen zu erwarten haben.
Die Immermann war sehr glücklich über die ihr zugestellten Grüße. Ich
aber bin und bleibe
Ihr ewig dankbarer
_F. Uechtritz_.

XII.
_Düsseldorf_, den 28. November 1846.
_Mein hochverehrter Freund!_
Der Dichter Emanuel Geibel, mit dem ich diesen Sommer in Marienbad
zusammengetroffen bin, hat mich gebeten, ihn bei Ihnen einzuführen oder
doch in Erinnerung zu bringen. Was sein entschiedenes und großes Talent
als Dichter angeht, das sich in den bereits erschienene sechs Auflagen
seiner Gedichte in immer steigender Fülle, Anmuth und Tiefe bewährt
hat, wird er keiner Empfehlung bei Ihnen bedürfen. Doch auch was seine
Persönlichkeit, seine Ansichten über Litteratur, Drama und Theater
betrifft, hoffe ich, daß er Ihnen in seiner frischen, selbstständigen,
im ächten Sinne freien Stellung gewiß zusagen wird. Er wandelt, keinem
der Vorschreier des Tages huldigend, ja ihnen zum Theile muthig den
Krieg erklärend, seinen eigenen Weg und ich werde der wenigen mit ihm
verlebten Tage immer mit der frohen Erinnerung gedenken, mich einmal
mit der Jugend der Zeit in einem ihrer besten Vertreter im Einklange
gefühlt zu haben.
Die schwermüthige Stimmung und Ansicht des Lebens, die in Ihren bei
Rücksendung der Briefe Dorotheens an mich gerichteten Zeilen herrscht,
hat mich nicht bloß gerührt, sondern wahrhaft erschüttert. Auch Sie,
der in so vollem Sinne in der Poesie „die heitre Wissenschaft“ gefunden
haben, am Schlusse des Lebens von so dunklem Flore umfangen! Ich wage
es nicht, diese Saite (besonders hier, wo es doch nur oberflächlich
geschehen könnte) weiter zu berühren. Meines tiefsten Antheiles und
wohlwollendsten Verständnisses sind Sie ja auch ohne Versicherung
gewiß. Ihre Zeilen habe ich jenen theuern Briefen, gleichsam als
das Schlußwort derselben, beigefügt; sie sollen miteinander bewahrt
bleiben.
Empfangen Sie, mein hochverehrter Freund, meinen innigsten Glückwunsch
zu Ihrer Genesung, die ich zu meiner Freude in demselben Zeitungsblatte
gemeldet fand, wo mir die erste Nachricht von Ihrem Erkranken bei
Gelegenheit der gebrauchten Weintraubenkur wurde. Möchte diese Kur
trotz der bösen Störung wenigstens nachträglich die gewünschten Früchte
getragen haben. Mit mir geht es in Folge meiner Badekur in Marienbad
und einer ebenfalls später gebrauchten Weintraubenkur ganz leidlich;
doch bin ich noch immer angewiesen, die besten Erfolge erst von der
Zukunft zu hoffen.
Mit der freudigen Hoffnung auf ein durch beiderseitiges besseres
Befinden erheitertes Wiedersehen im nächsten Herbste und der Bitte,
mich der Frau Gräfin, so wir Raumer, Waagen und allen Freunden
angelegentlichst zu empfehlen
Ihr dankbarer
und getreuer
_F. Uechtritz_.


=Ulrici, Hermann.=
Geboren am 23. März 1806 zu Pförten in der Niederlausitz. Seit 1834
Professor der Philosophie an der Universität Halle.
Geschichte der hellenischen Dichtkunst, 2 Bde. (1835.) -- Ueber
Shakspeare’s dramatische Kunst (1839.) -- Das Grundprinzip der
Philosophie, 2 Bde. (1845-46.) -- System der Logik (1852.)
Der berühmte Gelehrte tritt mit diesen zwei Briefen als Dichter
vor den älteren Dichter, dem er einige Jugendarbeiten widmet.
Die grausame, fast feindselige Kritik, womit er seiner Muse
Kinder behandelt, verräth schon im Voraus den Pfad, welchen sein
Forschergeist einschlagen wird. Ihm verdankt man ein tiefes,
gründliches Werk über _den_ Poeten, von welchem Goethe den
Polyphem sagen läßt: „hebt mir ihn auf, daß ich _zuletzt_
ihn speise!“ _den_ Poeten, dessen Studium einen großen Theil
von Ludwig Tieck’s langem Leben ausfüllte. Die Ahnung, daß sie
_beide_, schon innerlich durch gleiches Streben verbunden,
sich auch in ihren Werken auf gleicher Bahn begegnen würden, mag
den jüngeren Mann zu Tieck gezogen haben, für dessen Denkmal diese
Briefe ein paar feste Grund- und Ehrensteine bilden.

I.
_Berlin_, den 29ten Februar 1832.
_Wohlgeborner Herr!_
_Hochzuverehrender Herr Hof-Rath!_
Anliegend habe ich die Ehre, Ihnen das Manuscript einiger Novellen zu
übersenden, welche ich des Nächsten herauszugeben gedenke. Aus inniger
Verehrung Ihres dichterischen Genius wünschte ich sie am liebsten Ihrem
Namen zu widmen. Mir hierzu die Erlaubniß zu erbitten, überschicke ich
sie Ihnen zur gefälligen Ansicht. Sie behandeln sämmtlich die Kunst in
ihren verschiedenen Formen, und der Grundgedanke einer Psychologie der
Kunst sollte das Werk zu einem Ganzen vereinigen. Leider aber ist mir
mit der Kopie der dritten Novelle, welche der Musik gewidmet ist, ein
Unglück widerfahren, und ich habe mich genöthigt gesehen, sie nochmals
dem Abschreiber zu übergeben. Da indessen Ostern nahe ist, und ich
mit der Herausgabe gedrängt bin, so wage ich es, Ihnen das Manuscript
in dieser unvollkommenen Gestalt zu übersenden, im Vertrauen auf Ihre
gütige Nachsicht und in dem Glauben, daß es Ihnen auch in dieser Form
genügen wird, um Sie auf den ersten Blick von dem Werth oder Unwerth
des Ganzen zu unterrichten. Dieselbe Eile zwingt mich aber auch zu der
gehorsamsten Bitte, mir es so bald als möglich zurückzuschicken. Dürfte
ich hierzu noch einen Wunsch aus eigner Brust hinzufügen, so würde ich
um ein wahres und unverhohlnes Urtheil von Ihrem Kennergeiste bitten --
bei Ihrer wenigen Muße wage ich dieß indessen kaum zu hoffen. --
Gewiß werden Sie die Dreistigkeit eines Unbekannten gern verzeihen,
da auch Sie vielleicht die Sehnsucht des jüngern Geistes kennen, dem
höheren, am Ziele stehenden Genius sich zu nähern. In der Hoffnung
auf Ihre Güte empfehle ich mich und meine poetischen Versuche Ihrem
Wohlwollen, und zeichne mich im Gefühle inniger, tiefer Verehrung
Ew. Wohlgeboren
ganz ergebenster
_Herrmann Ulrici_ ~Dr. ph.~

II.
_Berlin_, den 15t. März 1833.
_Hochzuverehrender Herr Hof-Rath!_
Endlich bin ich im Stande, Ihnen die zwei Bändchen Novellen, welche aus
meinem Ihnen im vorigen Sommer vorgelegten Manuscript herausgedruckt
worden sind, zu übersenden. Als ich damals Ihren gütigen Brief erhielt,
der mir die Erlaubnis ertheilte, Ihnen diese kleinen poetischen
Versuche widmen zu dürfen, hoffte ich noch, daß ich Ihnen den Druck
zum Frühling dieses Jahres persönlich würde überreichen können. Diese
Hoffnung hat sich fast gänzlich zerschlagen, da ich zu dieser Zeit wohl
schwerlich die Mittel zu einer Reise nach Dresden möchte aufbringen
können, zum Sommer aber meine Vorlesungen an der hiesigen Universität
beginnen muß. Nehmen Sie deshalb nicht weniger gütig auf, was ich Ihrem
Genius aus reiner, inniger Verehrung darbringe, und entschuldigen Sie
die Bitte, mir den großen Verlust einer mündlichen Unterredung mit
Ihnen durch ein Paar Zeilen schriftlicher Unterhaltung wenigstens
einigermaßen zu ersetzen. -- Ich fürchte fast, daß ich meine poetischen
Kleinigkeiten im Druck Ihnen weniger behagen werden, als nach einigen
günstigen Aeußerungen zu urtheilen, es im Manuscript der Fall gewesen
zu sein scheint. Mir selbst genügen sie immer weniger, und nachdem ich
vor kurzem Ihren Sternbald wieder einmal durchgelesen habe, wünsche
ich fast, sie wären lieber gar nicht gedruckt worden; so weit scheinen
sie mir von der hohen Vollendung meines Vorbildes und Musters entfernt
zu sein. Schon daß sie an dieser herrlichen Dichtung ein Vorbild und
Muster haben, kann ihnen nicht zum Vortheil gereichen; besonders aber
erscheinen in jener die freien, selbstständigen Gestalten des Lebens,
wie sie die Poesie kraft ihrer göttlich-wirkenden Gestalt erschaffen
und hinstellen soll, mit dem Wesen und Leben der Kunst, in welchem
sich die ganze Dichtung bewegt, so schön und innig verschmolzen
und unbeschadet ihrer gegenseitigen Unabhängigkeit vereinigt, daß
mir dagegen in meiner Erzählung beide Elemente ganz auseinander zu
fallen, und wie zu einer unnatürlichen Verbindung zwischen Poesie und
philosophischer Aesthetik zusammengezwängt zu sein scheinen. Dazu der
Mangel an poetischer Farbe der Zeit, in welcher meine Novellen spielen;
die überall nur angedeutete, nirgend tiefbegründete Charakteristik;
der Mangel an aller Erfindung und poetischer Verwickelung der
Lebensverhältnisse; der jugendliche Anstrich des Ganzen u. s. w.
u. s. w. Was kann da noch Gutes übrig bleiben? Jedenfalls der gute
Wille und die begeisterte, heilige Verehrung der Kunst, deren ich
mich bewußt bin; vielleicht entzündet diese manches gleichgestimmte
Gemüth zu schöneren, glänzenderen Funken, und dann hätten meine
anspruchslosen Kinder vollkommen ihre Bestimmung erfüllt. -- Legen auch
Sie, hochverehrter Herr Hof-Rath, keinen größeren Maßstab an; -- das
Gemessene möchte sonst in Nichts verschwinden.
Indem ich mich Ihrem ferneren geneigten Andenken gehorsamst empfehle,
wage ich die Bitte zu wiederholen, mir, wenn es Ihre Zeit erlauben
sollte, durch ein Paar Zeilen gelegentlich Nachricht von Ihnen zukommen
zu lassen, damit eine der schönsten Hoffnungen meines Lebens mir
bleibt, doch noch dereinst Ihre persönliche Bekanntschaft zu machen,
und dann bereits eine befreundete Erinnerung in Ihrer Seele zu finden.
Empfangen Sie nochmals die Versicherung meiner innigsten Verehrung und
tiefgefühlten Hochachtung, mit der ich verharre
Ihr
ganz ergebenster
_H. Ulrici_, ~Dr.~


=Ungher-Sabatier, Caroline.=
Das war ein üppiger Frühling voll süßer Blüthen und Töne, da in
der Kaiserstadt Rossini seine Opern mit den besten Sängern gab; da
Lablache, Ambrogi, Donyelli, David, Rubini, die Fodor-Mainville in
voller Jugendkraft schwelgten; da Carl Maria kam, die Euryanthe mit
Therese Grünbaum, Forti, _Haizinger_, Henriette _Sontag_
zu studiren; da Caroline _Ungher_ ihre ersten Triumphe als
„Libussa“ feierte...! Auch dieser Frühling mußte scheiden, und
seine Sänger verflogen sich über Land und Meer. -- Sechzehn
Jahre später begegnen wir Frau Ungher-Sabatier, die Gattin eines
französischen Publicisten, wie sie auf ihrer Kunstreise auch
Dresden berührt, und durch dramatische Wahrheit ihrer Gesangs-
und Darstellungs-Kunst sich Tieck’s Anerkennung gewinnt. -- Dies
Briefchen zeigt, wie sehr die geistreiche Frau zu würdigen wußte,
was ihr Talent sich errungen.

_Linz_, am 22. August 1839.
_Mein verehrter Freund!_
Sie sehen, daß es mir unmöglich wird so lange zu harren, als meine
Reise dauert, um den ersehnten versprochenen lieben Brief zu erhalten,
der meine schönste Krone seyn soll, welche mir als Künstlerin wird, und
ein liebes Pfand Ihrer mir so unendlich werthen Freundschaft.
Die schönen Tage in Aranjuez sind vorüber --! o! zögern Sie nicht lange
mit dem lieben Briefe, wenn ich Sie nicht _hören_ kann, so will
ich Sie doch _lesen_, um so mehr als ich hoffen darf, Sie werden
mich recht strenge zurechtweisen.
Der liebenswürdigen Frau Gräfin meinen dankbarsten Gruß für alle
Freundlichkeit, so auch Ihrer lieben Familie; wenn Sie recht schnelle
schreiben, so kann ich in Wien die Antwort bekommen und dies wäre mir
sehr lieb, da ich in Wien recht liebe Freunde habe, die mein Schatz wie
mich selbst erfreuen würde. Wollen Sie so gütig seyn, Baron Lüttichau
mich zu empfehlen? Tausend Herzensdank noch für die schönen Stunden,
die ich in Ihrem Hause verlebte. Die Erinnerung wird nie aus meinem
Herzen entschwinden.
Ihre
ergebenste
_Caroline Ungher_.


=Vaerst, Eugen,= Baron.
Geb. am 10. April 1792 zu Wesel, gest. im Jahre 185? auf Gut
Herrendorf bei Soldin.
Nach Beendigung der Feldzüge von 13-15, die er tapfer mitgemacht,
trat er als Hauptmann aus den preuß. Garden und führte lange ein,
von tausenderlei sich durchkreuzenden Plänen und Unternehmungen,
bewegtes Dasein. Verschiedene Ziele verfolgend, schien er bisweilen
die fabelhaften Abenteurer zum Vorbild nehmen zu wollen, die gegen
Ende des vergangenen Jahrhunderts zahlreich aufgetreten; dann
wieder widmete er sich ernstlich schön-wissenschaftlichen Studien,
schmiedete Sonette nach strengster Form, und ging ausschließlich
mit Gelehrten, Dichtern und Künstlern um; dazwischen spielte
er, unter glänzenden Auspicien, an der Pariser Börse und gewann
bedeutende Kapitalien; dann abermals durch politische Rückschläge
dieses Gewinnstes beraubt, ergriff er das alte Waffenhandwerk,
begeisterte sich für’s katholisch-monarchische Princip und
unternahm einen Ritterzug zu Don Carlos nach Spanien -- nicht um
dort als Marquis Posa aufzutreten, sondern um einen strahlenden
Ordensstern heimzubringen. Schon bei Karl Schall’s Lebzeiten hatte
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