Briefe an Ludwig Tieck (4/4) - 21

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Grafen zurück, und beginnt den alten Weg. Indessen, wenn die Rückkehr
des Grafen Brühl sich verzögert, so schreibe ich doch an den König,
denn ich habe durch seine Abwesenheit eine Entschuldigung, da die
interimistische Verwaltung sich nicht damit befassen will. -- Obgleich
mein Weggehen viel Aufsehn machen und mancher es mißbilligen wird,
so zweifle ich nicht Entlassung zu erhalten, ich habe mir neuerdings
einige Feinde gemacht, die bey unserem Abschiede kräftig mitwirken
werden.
Glauben Sie nur, daß ich das Angenehme und Vortheilhafte unserer Lage
in Dresden vollkommen einsehe. Daß ich den Nutzen für meine Kunst,
der mir in Ihrer Nähe erwächst längst überlegt habe, daß es keiner
Aufforderung bedarf, einem schönen poetischen heitern in jeder Hinsicht
vielversprechenden Leben entgegenzugehen, und daß ich nichts versäumen
werde, was dazu wirken kann, aber an Neujahr glaube ich nicht. Bedenken
Sie nur ein so ungeheures Institut wie das hiesige Theater, und zwey
Mitglieder, die so einstudirt sind wie wir. Indessen gerade bey solchen
Gelegenheiten zeigt man Menschen, die man einmal aufgiebt, gern
eine Art Geringschätzung, und so wäre es auch möglich, daß sich die
General-Intendanz vor der Hand mit Gastrollen hilft, biß sie unsere
Plätze besetzen kann, aber auch dazu muß sie Zeit zu Maßregeln haben.
Denken Sie sich meine Lage, der ich gerade jetzt in dieser Ungewißheit
und mit Einem Beine im Bügel, mehr als je auftreten muß, und eine neue
Rolle nach der anderen zu memoriren habe. Mir vergehen manchmal die
Gedanken. Ein Paar hübsche neue komische Rollen habe ich in dieser
Zeit geliefert, worüber Sie recht ordentlich lachen sollen, wenn ich
sie Ihnen vorspiele. Es ist mitunter für den Künstler recht gut, wenn
er von allen Seiten gedrängt, gepufft und gezwickt wird, die Funken
leuchten um so heller, wenn es mit Gewalt Feuer geben muß.
Leben Sie wohl mein Freund, und wenn unsre Sache gut ausgeht, wollen
wir dem alten Shakspear noch viel anhaben, und uns in mancher heiteren
Stunde berathschlagen, wie wir unser Feuerwerk auf dem Dresdner Theater
losbrennen. Es soll schon gut werden!
Tausend Empfehlungen von meiner Frau, und von uns beyden allen den
Ihrigen.
Mit treuer Freundschaft
Ihr
_P. A. Wolff_.

IV.
_Berlin_, d. 16t. Jan. 1825.
Wenn ich so lange zögerte Ihnen wieder zu schreiben, mein theurer
Freund, so war es, um meinen Unmuth zu bekämpfen, mit dem mich das
endliche Resultat meiner Engagementsangelegenheit in Dresden erfüllte.
Herr von Lüttichau wird Ihnen den Inhalt meines Briefes mitgetheilt
haben, ich habe alle Unterhandlungen abbrechen müssen. Graf Brühl hat
sich gleich nachdem er in Dresden von Herrn v. Lüttichau das Geheimniß
erfahren, nach allem erkundigt, und von Seifersdorf aus noch einen
Bericht an den König abgeschickt; ich habe diesen Bericht nach Empfang
der abschlägigen Antwort vor mehreren Tagen gelesen. Ich kann nicht
anders sagen, als daß der Graf, die Vortheile des ihm zur Verwaltung
anvertrauten Instituts im Auge behaltend, sehr wohlwollend gegen mich
gehandelt hat, er machte dem Könige den Vorschlag, unsere hiesige
Existenz zu verbessern, oder uns die Entlassung zu gewähren. Gleich
nach der Rückkehr des Grafen Brühl äußerte der König gegen ihn, daß er
uns unter keiner Bedingung entlassen würde. Dieß wurde mir unter der
Hand notifizirt, ich nahm aber darauf keine Rücksicht und betrieb mein
Entlassungsgesuch, bis denn endlich die Cabinetsordre erschien, die
in schmeichelhaften Ausdrücken uns den Abschied und jede Verbesserung
verweigert.
Noch blieb mir übrig, mich zum zweitenmale an den König zu wenden,
und ich machte bereits die erforderlichen Schritte, als mir angezeigt
wurde, daß jedes neue Gesuch an die General-Intendanz übergeben
würde, die mich nicht verabschieden dürfe, und ich mich der Ungnade
des Königs aussetzen würde. Damit war die Sache abgemacht. Wollte ich
mir meine hiesige Existenz nicht verderben, da ich mich auf keine
Weise meiner Kontraktsverbindung erledigen konnte, so mußte ich mich
ruhig verhalten. Es sollte mich wirklich recht schmerzlich bekümmern,
wenn Sie glauben könnten, daß ich nicht mit der tiefsten Wehmuth von
dem Gedanken scheide, mit Ihnen vereint zu leben und zu wirken; ich
hatte mich mit dieser Hoffnung schon so vertraut gemacht, daß ich
mit der bittersten Empfindung mein Luftschloß zusammenstürzen sah.
Aber was konnte ich weiter thun? Die Bequemlichkeit des Dienstes in
Dresden gegen den hiesigen alle Kräfte in Anspruch nehmenden, der
Reitz der Natur in der schönen Umgebung Ihres Ortes, vor Allem aber
die Gelegenheit mit Ihnen vereint ein tüchtiges, auf wahre Kunst
gegründetes Theater, wie wir es bis jetzt nur in Gedanken hatten, in
der Wirklichkeit zu bilden, sind zu lockende, zu wünschenswerthe
Hoffnungen für mich gewesen, als daß ich den Schmerz über den Verlust
aller dieser Aussichten so bald werde verwinden können. Habe ich je das
Handwerk in meiner Kunst, das Pflichtmäßige in meinem Dienste gefühlt,
so ist es jetzt in dieser Zeit des Unmuths, wo mir der Plan zu einem
tüchtigen Kunstverein, das Bild eines angenehmen Künstlerlebens noch
so nahe vor Augen liegt. Sie werden vollenden, was ich zu schaffen
träumte, ich bin für Ihre großen Hoffnungen gestorben. Möchte ich mir
bey dem Fehlschlagen meiner Wünsche nicht auch noch die Ungnade Ihres
Hofes zugezogen haben, und mir doch wenigstens die Aussicht bleiben,
vor Ihnen noch einmal mich als Künstler zu versuchen. --
Wenn Sie mir wieder schreiben, mein Freund, sagen Sie mir doch ein Wort
über den jungen Menschen, der sich der Bühne widmen wollte, den jungen
Convay[15], dessen Eltern mich mit ängstlichen Besuchen bestürmen.
Auch habe ich auf meiner Reise vergangenen Sommer ein Lustspiel
entworfen, und in dieser Zeit, wo mir Zerstreuung nothwendig war,
ausgearbeitet, das ich Ihnen mittheilen möchte. Geben Sie mir die
Erlaubniß so sende ich es zuerst an Sie, und es gehe durch Ihre Hand an
die Intendanz.
Leben Sie wohl mein Freund. Bin ich durch die Verhältnisse aus Ihrer
Nähe auch auf’s Neue verbannt, so haben die glänzenden Aussichten, ob
sie auch verschwunden, mein Herz und meinen Geist noch enger an Sie
gefesselt, und ich verbleibe mit ewiger Anhänglichkeit
Ihr
treu ergebner
_P. A. Wolff_.


=X.=
Königl. Kammermusikus in Berlin. -- Wir unterdrücken den
_Namen_ des Mannes, dem wir zwar den Muth zutrauen, daß er
frei vor seinen Kollegen vertrete, was er muthig gegen Ludwig
Tieck ausgesprochen; dem _wir_ jedoch eine ganze Schaar
von Widersachern nicht auf den Hals hetzen wollen. Wir können
ja, da er uns völlig fremd ist, gar nicht wissen, ob ihm nicht
Verdrüßlichkeiten daraus erwüchsen? Dennoch durften Aeußerungen
nicht unterschlagen werden, die so selbstständig, und für einen
„Musiker vom Fach“ unerhört klingen, aber eben deshalb um so
schätzbarer sind.

_Berlin_, den 7ten Juli 1841.
Zuerst, hochgeehrter Herr Hofrath, muß ich um Verzeihung bitten,
daß ich nicht noch vor meiner Abreise erschien, aber das Gewitter
verhinderte mein zeitiges Zurückkommen in die Stadt. Es erfüllte mich
mit Unzufriedenheit und Unruhe, Sie nicht noch gesehen zu haben, und
doppelt fühlte ich mich getroffen, da nach meiner Rückkunft mich Mad.
K. mit den Worten empfing: Sie haben mir einen Brief mitgebracht! --
wobei sie in jugendliche Verzückung gerieth.
Wir haben jetzt einen hohen Genuß durch die Darstellungen der Pasta.
Sie hat einzelne Scenen aus Semiramis gegeben und den dritten Akt
des Othello; -- im königstädter Theater: Anna Bolena. Hier fand ich
vorgeführt -- nicht was man um sich sieht, noch sich vorstellen
kann, -- sondern eine Welt, erschaffen voll wahrer Empfindungen. Sie
gab in einzelnen recitirten Worten die ganzen Verhältnisse, nicht
nur subjectiv, vielmehr in Beziehung zu allen Uebrigen, unverkennbar
kund. Das war so groß, daß man nicht allein erblickte z. B. Stolz --
Verachtung -- Mitleid u. s. w. in bestimmten Scenen;... nein, daß man
überhaupt mächtig ergriffen fühlt und empfindet: was _ist_ Stolz,
was _ist_ Mitleid, was _ist_ Verachtung! Daß man es durch sie
_lernt_!
Die Musiker vom Fach, und Andere so ihnen nachbeten und sich ein Ansehn
geben möchten, sprechen nur von den „unreinen Tönen,“ und daß es „ihren
Ohren weh thäte!“ -- Oder sie betonen ihr Alter und ihren Bart!
Es ist wahr, sie singt zuweilen schneidend unrein; doch soll man sich
zum _Sklaven_ seines Ohres machen? Und die Höhe ist glockenrein,
in voller Lieblichkeit und Fülle.
Auch hier erinnerte ich mich Ihrer Worte, daß die Berliner im Theater
stets kritteln, einst auch ihren _Fleck_ nicht anerkennen wollten.
Die Kritik hat schon manchen Genuß verdorben. So viel ist gewiß: die
Pasta ist die schönste Ruine, die jemals bewundert werden konnte.
Da eben ein bedeutender Bücherkatalog erschienen, bin ich so frei,
Ihnen Hochgeehrtester denselben zu senden. Hoffentlich trifft er sie
noch an, und ich denke Sie haben jetzt mehr Muße, dergleichen zu
durchblättern, als in Sanssouci.
Ich lebe in der Hoffnung, Sie alsbald in Ihrer Vaterstadt zu sehen.
Ihr Sie hochverehrender
_X. X._


=Y..... von.=
Dieser Brief eines jungen Kavallerie-Offiziers, den wir aus
mehrfachen Gründen, ohne Bezeichnung seines Regimentes und dessen
Standquartieres geben, verdient wohl zunächst um des Schreibers,
wie um Tiecks Willen öffentlich bekannt zu werden.
Dann aber kann es, denken wir, auch gar nicht schaden, wenn
solch’ psychologisch-wichtiges Bekenntniß einer gewissen
Klasse vornehmthuender Personen, die über Verächtlichkeit
der Roman-Lektüre, Alles in einen Topf werfend, naserümpfend
dociren, unter ihre verehrlichen Nasen gerieben wird. Sie mögen
daraus lernen, daß auch aus „Romanen“ gar viel zu lernen ist....
vorausgesetzt, daß Einer lernen will, und _kann_!

... den 19ten Oktober 1831.
_Verehrter Herr Hofrath_.
Sie werden gütigst verzeihen, daß ein Unbekannter es wagt Ihnen einige
Momente Ihrer kostbaren Zeit zu rauben und Sie mit diesem Schreiben
zu belästigen, allein ich kann nicht anders, mein innerstes Gefühl
treibt mich dazu. So eben nämlich lege ich das Buch aus der Hand,
das mir in der letzten Zeit steter Begleiter gewesen und mir einen
unendlichen Genuß verschaffend, mich so ergriffen hatte, daß ich die
Stunden, die ich seiner Lectüre widmete, als die Hauptaugenblicke des
Tages betrachtete. Gern riß ich mich von aller Gesellschaft los, zog
mich auf mein Zimmer zurück, um ungestört dem William Lovell in den
Verschlingungen seines wunderbaren Schicksales zu folgen. Haben Sie
den größten, innigsten Dank, verehrtester Herr Hofrath, daß dieser
Schatz nicht Manuscript blieb, sondern von Ihnen auf so schöne Weise an
das Licht gestellt, die Gelegenheit darbot, daß jeder fühlende Mensch
nicht allein hohen Genuß, sondern auch die tiefste Belehrung daraus zu
ziehen vermochte. Welches Gefühl muß es gewesen sein, Schöpfer dieser
Welt zu werden, denn anders als eine Welt, ein ganzes Universum, kann
ich William Lovel, dieses Meisterstück, nicht nennen. Welchen Genuß
muß es Ihnen gewährt haben, einen Stein des herrlichen Gebäudes in
den andern zu fügen, bis es endlich sowohl zur staunenden Bewunderung
Aller, als auch gewiß zur innigen Freude des Meisters in seiner hohen
Vollendung dastand. Sollte mir der gütige Gott je die Freude schenken,
Verfasser eines Werkes zu sein, das nur in einigen Punkten entfernt
wagen dürfte, sich diesem an die Seite zu stellen, ich glaube, mir
würde der Zweck meines Lebens großentheils erfüllt zu sein scheinen.
Sie lächeln vielleicht, verehrtester Herr Hofrath, und meinen, daß ich
etwas lovelisire, allein, was ich bis jetzt gesagt, mußte ich sagen,
um meinen Gefühlen über den gehabten Genuß etwas freien Lauf zu lassen.
Gehe ich aber zu einer näheren Definition über, was mich eigentlich so
tief ergriffen, so ist es dies, daß Lovel’s sowohl, wie seiner Freunde
Leben mir in mannigfacher Beziehung der Schlüssel zu meinem eignen
geworden und ich Vieles nun in voller Klarheit sehe, was mir vordem
düster, verhüllt und unentwirrbar erschien. Ganze Stellen, ja ganze
Briefe sind geschrieben, als wenn ich Ihnen offenherzige Bekenntnisse
gemacht, die Sie hernach dem Papier anvertraut hätten. Ich stehe jetzt
im 24sten Jahre und kann nicht läugnen, daß grade wie Sie, verehrter
Herr Hofrath, Lovel schildern, ich in manchen Punkten fühlte und noch
fühle. Dies stete Treiben und Drängen nach etwas Ungewissem, noch nie
Erhörtem, Wunderbarem bewegte so oft meine Brust und übergab mich
tausend räthselhaften Gefühlen. Die Ueberzeugung, wie ich gedacht, habe
noch nie ein Anderer gedacht, ich sei ein ganz besonderes, befähigtes
Individuum, mir könne Niemand nachempfinden und nachfühlen, verfolgte
mich überall. Ohnerachtet ich schon theilweise durch Erfahrung dahin
kam, zu gewahren, daß viele Gedanken, die ich als eine mir nur
ausschließlich zuertheilte Gabe betrachtete, doch auch schon in den
Köpfen anderer Leute gewesen und nur mein Mangel an Menschenkenntniß
mich dies nicht habe erkennen lassen, ohnerachtet ich mich mit dem
Schwunge meiner himmelanstrebenden Gedanken alle Augenblicke ganz
niedrig und dicht an der Erde kriechend entdeckte, ohnerachtet aller
dieser Bemerkungen konnte ich mich doch eines gewissen Gefühles von
Hochmuth nicht erwehren, indem ich andere Menschen mit mir verglich.
Hierin wurde ich noch mehr dadurch bestärkt, daß zuweilen, wenn ich
Ansichten über Gegenstände aussprach, die Leute mich nicht begreifen
konnten und das fast für verrückt erklärten, was doch nur das
natürliche Resultat meiner innersten Ideenfolge war. Dies betrübte
mich aber sehr, namentlich bei jungen Leuten meines Alters, wo ich mich
anschließen wollte und immer mißverstanden, nie einen eigentlichen
Freund fand und gefunden habe. Ich dachte öfters an die Worte eines
Dichters:
Ich kanns der Welt nicht nennen
Was meine Sehnsucht hegt.
Sie würde doch verkennen
Was niemals sie bewegt.
Drum berg’ ich meine Thränen
Und laß sie Niemand sehn,
Sie soll’n mich glücklich wähnen
Weil sie mich nicht verstehn.
Deßhalb ergriff ich auch die Rolle eines sogenannten amüsanten
Menschen, zog über mein ganzes Wesen eine gewisse schimmernde
Lustigkeit, tanzte leicht auf der Oberfläche des Lebens dahin und war
Allen angenehm, indem ich Niemand in die Nothwendigkeit versetzte, viel
oder tief zu denken, und zuweilen den Leuten das Zwergfell angenehm
erschütterte, aber innerlich blieb Unruhe und Zweifel und Balders
verwegner Drang den Vorhang, der uns ja überall dicht umgiebt, den
Vorhang einer neuen uns geahnten Geisterwelt zu lüften. Wie schön ist
der Charakter von Balder durchgeführt, wie wahr dieses dem jungen
Menschen so eigne Anstemmen und Anspringen gegen die uns umgebende
beengende Körperwelt, es ist wirklich zu schön. Doch ich hatte mir
vorgenommen ganz ruhig zu bleiben, indem ich dies schriebe, aber wenn
nun das Gelesene mir wieder vor die Seele tritt, mit dieser umfassenden
Menschenkenntniß, dieser in der tiefsten Brust geschöpften Wahrheit,
so erhebt sich mein Enthusiasmus immer von Neuem. Ich fahre in der
Schilderung meines eignen Ichs fort, aber bloß um Ihnen, allverehrter
Herr Hofrath, zu zeigen, wie mich Lovell in den innersten Fibern
meines Wesens berühren und erschüttern mußte. Durch dieses Sinnen und
Grübeln in stillen Stunden, wenn das Gelächter und Geräusch um mich
her verhallt war, kam ich auf den gefährlichen Weg, welchen Sie Andrea
Casino wandeln lassen, nämlich den, mit Menschen spielen zu wollen.
Da ich von Kindheit an einen überwiegenden Hang zur Bühne hatte, auch
da wo ich in Liebhabertheatern auftrat, nicht ohne einigen Beifall
spielte, so fand ich den abgenutzten, aber doch wahren Vergleich des
Menschenlebens mit einem großen Drama, ganz vortrefflich und beschloß
meine Rolle recht ~con amore~ zu spielen. Dann ging ich hin,
beobachtete die Menschen, lauerte ihnen ihre Schwächen ab, was ja
oft so leicht ist, wußte sie zu gewinnen, sprach mit diesem über die
ernsthaftesten, heiligsten Gegenstände, mit jenem im Augenblicke darauf
über die frivolsten mit gleichem Feuer und gleicher Lebendigkeit,
und fand mich dann der dunkelnde Abend in meiner Behausung, so
dachte ich oft: was für ein Mensch bist du! wie hast du dein Wesen
in der Gewalt! mit welcher Leichtigkeit springst du von einem Pol
deines Seins zum andern! wie leicht kannst du dich in jede Rolle
werfen! Ich verblendeter, eitler Thor, ich glaubte nun die wahre
Lebensphilosophie gefunden zu haben, und bedachte nicht, daß während
mir die Menschen als Spielbälle erschienen, ich vielleicht der in
der Hand von hundert anderen war. Sonderbar erschien ich mir nie als
Heuchler, denn in eine Rolle mit rechtem Eifer hineingegangen, währte
es nicht lange, daß ich fühlte, was ich nur zu spielen beabsichtigte.
Doch, verehrtester Herr Hofrath, wäre dies so fortgegangen ohne
alle Gegenwirkung, ich befände mich jetzt schon da, wohin Andrea
Casino in seinem 80sten Lebensjahre gelangt. Aber dies Gegengewicht
war auch bei mir, worauf Sie im Lovel immer so überaus rührend und
heilig hinweisen, die Erinnerung aus der Kindheit. Von einer frommen
verständigen Mutter erzogen, war mir der Glaube an einen allgütigen,
allliebenden Schöpfer so fest eingewurzelt, und hoffe ich zu Gott,
wird es auch immer bleiben, daß wenn mich meine gute Mutter recht
ernst und liebevoll darauf zurückführte, es nie seine große Wirkung
verfehlte, und ich Tage und Monden hindurch jedes Forschen in den
Hintergrund meiner Seele zurückdrängte. Dann erschien mir das Leben
so unendlich einfach, alle Verhältnisse so leicht, trat mir aber
wieder der Zweifel näher, dann thürmten sich Berge hinter mir, Berge
vor mir und Beklommenheit, Angst, unendliche Angst zogen von Neuem in
mein Herz. In diesem Zustande befand ich mich wieder in der letzten
Zeit; ein älterer Kamerad der theilweise meine Gemüthsstimmung zu
ahnden schien, schlug mir vor den Lovel zu lesen, ich las, ich las
wieder immer von Neuem und -- doch Herr Hofrath Ihnen wird aus meinem
Schreiben klar geworden sein, wie er mich ergreifen mußte. Ich habe
Predigten, Erbauungsbücher mit vieler Aufmerksamkeit gelesen, aber
ganze Compendien über die Religion und ihre Theorieen konnten mir
nicht soviel wahrhaften Nutzen bringen, wie Lovel es gethan. Zwar
hat meine Eitelkeit den furchtbarsten Stoß erlitten, zwar liegt das
ganze Gebäude meiner innern Selbstgefälligkeit, meines geistigen
Anschauungsvermögens, meiner noch nie gedachten Gedanken, in Schutt
und Trümmern, denn ich, der ich glaubte ein Original zu sein, finde
mich in einem Buche wieder, daß verfaßt wurde, ehe ich das Licht der
Welt erblickt hatte; von der isolirten Höhe, wohin mich mein irrer
Wahn geführt, steige ich herab und sehe, daß ich ein ganz gewöhnlicher
Mensch bin. Alle meine wunderbaren Gedanken, mein Forschen, Grübeln,
alles ist schon einmal dagewesen und ich ausgezeichnetes Original
bin nichts als eine schlechte Kopie, denn halten Sie mich nicht für
anmaßend genug, verehrter Herr Hofrath, mich etwa Loveln oder einem der
andern Erscheinungen in diesem Buche an die Seite stellen zu wollen;
nein so hoch stehe ich gar nicht, nur in einigen Zügen gleiche ich
ihnen und die dienen dazu, mich tief bis in das innerste Gemüth zu
beschämen. O so aus seinem Himmel, seiner selbstgeschaffnen Welt der
Einbildung und Selbstgefallsamkeit herausgestürzt zu werden ist hart,
sehr hart, doch tröstet mich der Gedanke, daß es wenigstens durch
Ihre, durch die Meisterhand des Genies geschah. Wie wahr sagen Sie
vom Enthusiasmus, daß er nicht ein regelloses, zerstörendes Feuer,
sondern eine durch den Verstand geläuterte, sanft erwärmende Flamme
sein müsse. Nun ist mir auch klar geworden, was mich in Ihren Werken,
Ihren Novellen anzog, eben dieser durch den Verstand gebändigte
Enthusiasmus oder besser gesagt, diese durch den Verstand geregelte und
gedämpfte Poesie und Phantasie. Doch ich fange an abzuschweifen und,
allverehrter Herr Hofrath, Sie könnten auf den Gedanken kommen, daß ich
einer jener Menschen bin, die, sobald sie mit einer ausgezeichneten
Persönlichkeit, einem berühmten Schriftsteller in Berührung kommen,
rasch alle ihre Verstandeskräfte zu concentriren suchen, sie künstlich
zusammenschrauben, um nur auch recht geistreich in der Nähe dieser
großen Geister zu erscheinen. Ich habe diese Bemerkung schon öfter im
Leben gemacht, und hat es mich immer sehr unangenehm berührt, wenn
die Menschen und namentlich Frauen in ganz gleichgültigen Aeußerungen
ausgezeichneter Persönlichkeiten, immer einen tiefen Sinn zu finden
suchten, um eben nur auch recht tief und gehaltvoll antworten zu
können, und dann gewöhnlich irgend ein verschrobenes Gewächs geistiger
Affektation zu Tage förderten. Nein Herr Hofrath, vor Ihrem umfassenden
Geiste will ich nichts, gar nichts sein, mein Stolz ist durch William
Lovel dahin geschwunden, und ich denke nur, zu welcher vollendeten
Lebensanschauung Sie jetzt im späteren Alter gelangt sein müssen,
da William Lovel als Produkt Ihrer jüngeren Jahre schon so ganz den
Stempel der Vollendung trug. Doch zu lange habe ich Ihre Geduld
ermüdet, verehrter Herr Hofrath, ich hoffe aber Sie werden die
Absicht dieses Schreibens nicht verkennen, dem innige, tief gefühlte
Dankbarkeit zum Grunde liegt. Eine ältere Dame, der ich davon sprach,
daß ich Ihnen schreiben müßte, sagte: wer wird denn einen ganz fremden
Menschen so ~au fait~ von seinen Gefühlen setzen? sein sie nicht
zu offenherzig; der Schriftsteller ist, wenn er schreibt, ein Anderer,
als im gewöhnlichen Leben. Doch ich habe mich nicht abschrecken lassen,
ich bin überzeugt, Sie nehmen den Zoll meines Dankes, den ich Ihnen
mit aller Offenheit einer jugendlichen Brust darbringe, freundlich und
nachsichtig auf und verzeihen mir meine Kühnheit, die die Veranlassung
wurde, daß Sie sich einige Augenblicke mit einer so unbedeutenden
Persönlichkeit wie der meinigen beschäftigen mußten.
Mit der allerausgezeichnetesten Hochachtung
_von Y....._,
Lieutenant im .......... Regiment.


=Zedlitz, Josef Christian, Freiherr von.=
Geb. am 28. Februar 1790 zu Johannisberg in österreichisch
Schlesien, -- aus dem alten Geschlechte der Z. von Nimmersatt,
deren Stammburg noch zu sehen ist auf dem Wege von Hirschberg nach
Bolkenhayn, -- gestorben in Wien 1862.
Todtenkränze (1827.) -- Lyrische Gedichte (1832.) -- Dramatische
Werke, 4 Bde. (1830-36.), darunter: Turturell -- Zwei Tage zu
Valladolid -- Kerker und Krone. -- (Den Lope de Vega’schen Stern
von Sevilla, den Malsburg nur aus der Umarbeitung des Trigueros
übersetzte, weil das Original fehlte, versuchte Z., auf jenes
spanischen Umarbeiters Andeutungen fußend, der ursprünglichen
Dichtung gemäß wieder herzustellen, und zwei weggestrichene Akte
zu ergänzen.) -- Waldfräulein (1843.) -- Soldatenbüchlein, 2 H.
(1849.) -- Altnordische Bilder, 2 Th. (1850.) -- Byrons Child
Harold übertrug er sehr frei. -- Seine Soldatenlieder (1848-49.) --
haben ihn zum Liebling des tapferen österreichischen Heeres gemacht.

_Wien_, d. 17. Decemb. 1833.
_Hochverehrter Herr!_
Ich übersende durch Madame Brede der Hoftheater-Direction meine neuste
dramatische Arbeit „_Kerker und Krone._“ Ich kann das Stück nicht
an seine Bestimmung abgehen lassen, ohne der wohlwollenden Gesinnungen
gedenk zu seyn, mit denen Sie, wie ich erfuhr, die Aufführung meiner
Bearbeitung des Sterns von Sevilla vielfach mit Rath und That
unterstützten. Wenn auch das Interesse, das Sie dem Stücke zuzuwenden
die Güte hatten, zunächst nur dem großen Erfinder, und nicht mir,
seinem schwachen Nachbildner gelten konnte, so wird meine Verpflichtung
dadurch nicht geringer, und endlich bin ich froh, dabei zugleich
Gelegenheit zu finden, dem Meister, der durch Lehre und Beispiel
vor Allen fruchtbringend gewesen, die Hochachtung und Verehrung
ausdrücken zu können, die ich für ihn hege. -- Ich bin im Stoffe meines
Schauspiels zufällig mit Raupach zusammen getroffen, indeß ist die
Behandlung desselben so durchaus verschieden, daß unsere Stücke, außer
der historischen Grundlage durchaus nichts Aehnliches haben. Raupach’s
Arbeit schließt sich unmittelbar an das Göthe’sche Stück an, und sucht
eine genaue Fortsetzung desselben zu bilden. Ich hatte nie den Muth,
etwas dergleichen zu versuchen, und mochte mich auch nicht entfernt
dem Nachtheile aussetzen, dem eine solche gewagte Annäherung niemals
wird entgehen können. Wenn daher Raupach’s Stück mehr die Verhältnisse
Tasso’s zum Hofe zu Ferrara nach der gegebenen Grundlage Göthe’s
fortzuspinnen sucht, so kommen dieselben in meinem Stücke nur insoweit
zur Sprache, als sie nicht umgangen werden konnten, und die Aufgabe
die ich mir gestellt habe, war vorzüglich die, zu zeigen, wie eine
wahre, hohe Dichternatur siegreich aus jedem Kampfe mit den äußern
Verhältnissen hervorgehe, und wie drückend diese immer erscheinen
mögen, das Genie in sich selbst Halt genug finde, ihrer Herr zu werden.
Ich bin mir durchaus keiner noch so entfernten, fremden Einwirkung
bewußt, und wenn bei anderen früheren Arbeiten mir mehr oder weniger
Muster vorschwebten, die nicht ohne Einfluß auf dieselben blieben, so
ist diese durchaus aus meinem innersten Wesen hervorgegangen, und in
dieser Beziehung mag sie wohl ziemlich Alles enthalten, was ich zu
leisten vermag. --
Vielleicht ist es mir möglich im nächsten Jahre nach Dresden zu kommen,
und mich Ihnen persönlich vorzustellen, ein Wunsch, der schon seit
Jahren zu meinen liebsten gehört. Als Sie zuletzt in Wien waren, war
ich leider auf meinem sehr entfernten Gute in Ungarn, und die flüchtige
Begegnung, der ich mich vor vielen Jahren bey meiner Durchreise durch
Dresden zu erfreuen hatte, und die wohl schon zu fern liegt, als daß
Sie sich derselben noch erinnern sollten, hat mich nur seither inniger
nach dem Glücke verlangen gemacht, einmal einige Zeit in Ihrer Nähe
zubringen zu können. Möge kein ungünstiger Zufall die Erfüllung dieses
Wunsches allzusehr hinausschieben, und mir bald die Freude zu Theil
werden, Ihnen mündlich sagen zu können, wie hoch ich Sie verehre, und
mit welcher Bewunderung und Liebe ich bin
Ihr
innigstergebner Diener
_Zedlitz_.


=Zieten, Karl Friedrich Daniel von (genannt Liberati).=
Geboren am 5. Januar 1784 zu Neubrandenburg in Mecklenburg,
gestorben 1844 zu Berlin.
Die Familie Z. theilte sich von Alters her in zwei Linien; die
eine: _Dechtow_ (die sogenannte schwarze, jetzt Graf Z.), und
die andere: _Brunne-Wustrau-Wildberg_ (die sogenannte blonde).
Letztere zweigte sich früher schon in drei Aeste ab. _Wustrau_
ist ausgestorben mit dem Sohne des „alten Zieten“ aus Friedrichs
des Zweiten Zeit.
Liberati’s _Vater_ gehörte zur Brunner Linie, welche mit
Wildberg noch in Lehnsverband steht. Er war verheirathet mit
Johanna Bertha von Niesemeuschel aus Schlesien, war Lieutenant
bei Zieten-Husaren, zog dann nach Mecklenburg, hielt ein
bedeutendes Vermögen nicht zu Rathe, nahm späterhin Würtembergische
Dienste und starb 1812 in Stuttgart als Obrist und Chef des
Ehren-Invaliden-Bataillons. Er hinterließ zwei Söhne, deren
ältester _unser_ Z. Liberati.
Dieser ist anfänglich in preußischen Diensten, entweder beim
Regiment Kunheym- oder auch bei Zieten-Husaren (?) gewesen, ist
nach 1806 Mecklenburgischer Forstmeister, dann Schauspieler, 1813
wiederum Soldat, 1814/15 wiederum Schauspieler geworden, und hat
sich mit Ulrike Prinzessin von Nassau, die er in Wiesbaden kennen
lernte, vermählt. Selbige Ehe ist, weil der Prinzessin Vater sie
desavouirte, bald wieder aufgelöst, ihm jedoch von der geschiedenen
Gemahlin, nach deren Tode von ihren Erben, Pension gezahlt worden.
Eine Zeitlang führte er mit Feige das Cassel’sche Theater, schied
aber 1816 aus der Direktion und spielte nur als Ehrenmitglied, ohne
Gage.
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