Briefe an Ludwig Tieck (4/4) - 19

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Stelle zu Brockhaus gegangen ist. Ich werde mit Vergnügen seine nähere
Bekanntschaft zu machen suchen.
Zu meinem großen Misvergnügen habe ich durch nähere Erkundigung bei
Barth erfahren, daß das orthographische Mscpt. noch nicht an den
Verfasser zurückgegangen ist. Letzterer bittet auch, auf ihn alle
Schuld überzutragen, er habe dem Verf. ohnedies auf einen andern Antrag
zu antworten, und wolle es _bald_, recht bald thun.
Von Hrn. Bernhardi habe ich seitdem nichts weiter gesehen und gehört.
Ich will ihn auszuforschen suchen.
Heute sehe ich den Grafen Kalkreuth, mit welchem ich gestern Abend
zusammen war, und ~Dr.~ Kralup hat mich auch schon besucht.
Sie sehen also, wie oft und angenehm ich an Dresden erinnert werde.
Doch erweckte es mir ein Lächeln, daß Sie in Ihrem letzten Briefe
schrieben, ich hätte doch wieder hinüber nach Dresden kommen sollen,
weil ich daraus sehe, daß Sie mich für einen leichten Vogel halten, der
höchstens eines Eilwagens zu seinem Fluge bedarf. So leicht wird es mir
nicht, den Ausflug nach Dresden zu machen -- und doch mache ich ihn
weit öfter als andere.
Nun -- ein andermal! Und nächstens mehr von
Ihrem
treuverbundenen
_A. Wendt_.

III.
_Leipzig_, 27ten Juli 1822.
_Geliebter und verehrter Freund_.
Hiermit erhalten Sie den Rest des Abdrucks Ihrer Erzählung. Ich wurde
durch einige unangenehme Arbeiten _jeden_ Posttag gehindert, Ihnen
denselben zuzusenden. Und nun lesen Sie Allen, die es verdienen, zur
erbauenden Unterhaltung das geistreiche Werk, das ich nun recht durch
und durch kenne, und immer mehr als ein Ganzes zu erkennen genöthigt
worden bin, mit der humoristischen Salbung vor, die Ihnen so schön
von der Lippe strömt, und trösten Sie die gute Gräfin nun reichlich
dafür, daß ich ihr das Manuscript noch rauchend entführte, worüber Sie
mir (im Vertrauen nicht ganz mit Unrecht) böse war. -- In diesen Tagen
machte mich Jemand zu meinem großen Leidwesen darauf aufmerksam, daß
Ihre Untersuchungen über Shakspeare, welche alle Kenner Ihres Geistes
so lange vermissen, vielleicht durch Aufschieben des Abschlusses oder
Ihrer öffentlichen Mittheilung an Neuheit und Interesse verlieren
können, wenn nehmlich Ihre Ansichten durch Dritte, die sich damit
viel wissen, und denen Sie sich vielleicht in geistiger Mittheilung
hingeben, ins Publikum kommen.
Die Veranlassung zu dieser Bemerkung ist, daß Brockhaus ein Werk
über alle Schauspiele Shakspeares ~ni fallor~ von Franz Horn
angekündigt hat, welches in 3 Bänden nächstens erscheinen soll.
_Voraus_ wahrscheinlich steht eine Probe, welche über Makbeth
handelt, im litterarischen Conversationsblatt 159 No.
Jener Jemand nun behauptete gegen mich, was dort über den Einfluß der
Lady Makbeth gesagt sey, sey, soviel er wisse, Ihre Ansicht. -- Ob sie
auch von Ihnen sey, das wäre nun die Frage, die ich nicht entscheiden
will, aber Ihnen vorwerfe, um die Reflexion in sich zu erwecken, welche
die Frucht zur Reife bringen können.
Man sagt mir, daß heute die Klebepflanze A. Wagner genannt ~cum
diligentia~ (das was vorauszusehen, daß er es nicht bis zur Kühnheit
des Eilwagens werde bringen können) angelangt sey. Der soll mir
_viel_ von Ihnen erzählen!
Ihr
_A. Wendt_.

IV.
_Leipzig_, 29. Dec. 1822.
_Theurer Freund!_
Ein scharfes Rescript des Kirchenraths an unsere Universität, keine
Weihnachts- oder Neujahrsferien zu machen, und die noch schärfere Kälte
benimmt mir von neuem die Hoffnung, Sie in diesen Tagen zu besuchen,
und an mein Herz zu drücken. Nun wird es wohl vor Ostern nicht möglich
seyn, Sie zu sehen, wenn Sie nicht etwa den Entschluß fassen und sich
in den Wagen setzen, wozu Sie von Ihren hiesigen Freunden herzlich
eingeladen sind. Zu Ostern hoffe ich auch die mir versprochene Novelle
wieder in Empfang zu nehmen.
Aber was sagen Sie zu Müllners Maliçe? In den Probeblättern der Hekate,
~ni fallor Nr. 2~, las ich in schlechten Versen über unser
Taschenbuch, daß die Reisenden aus dem _Merkur_ in dem Taschenbuch
angekommen wären, und wußte nicht, was das heißen sollte. Jetzt
lese ich eine noch schlechtere Anzeige des Taschenbuchs in Müllners
Literaturblatt, daß diejenigen, welche es interessiren könnte, nun die
Novelle: _die Reisenden_, die sie früher im litterarischen Merkur
hätten zerstückelt lesen müssen, hier beisammen fänden. Hätten Sie
nicht Lust, dieses Beispiel gründlicher Kritik, die nicht einmal liest,
was sie beurtheilen will, und sich ohne Noth eine so herabsehende Miene
giebt, durch den litterarischen Merkur zu rügen? „_Die Gemälde_“
hat er bei seiner vorjährigen Anzeigen nicht einmal _genannt_.
Haben Sie denn zu einem Taschenbuch: die Rheinblüthen genannt,
eine Erzählung gegeben? ich habe es gehört. Hier aber ist dieses
Taschenbuch, so wie das Berliner, welches ich mir besonders habe kommen
lassen, um Ihre schöne Novelle zu lesen, nicht gangbar. Sonach sind Sie
in diesem Jahre an Novellen sehr fruchtbar gewesen.
Aber was macht _Shakespear_, was _Solgers_ Schriften, die
Sie herausgeben? Brockhaus, der Verleger, ist heute zu _ersten_
Male wieder eine Treppe herab in sein Comtoir gestiegen; er war tödlich
krank. Wolf, in Berlin, der Schauspieler nehmlich, hat mir in diesen
Tagen seine dramatischen Spiele zugeschickt, und ist ebenfalls wieder
hergestellt. Seine Frau soll die Elisabeth in Kenilworth (eine neue
Rolle für sie) trefflich darstellen.
Wagner läßt Sie grüßen, er hat nun auch den deutschen Theil des
Fahrenkrügerschen Wörterbuches beendet. -- Sonst gibt es in der
Litteratur wenig Neues. Immermans dramatische Poesieen werden sehr
gelobt; ich habe sie noch nicht gelesen. Ich bin sehr mit meiner
Aesthetik und mit historisch-philosophischen Untersuchungen beschäftigt
und lese dabei so viel -- nehmlich Collegia -- daß ich jetzt wenig
zu anderm Lesen komme, und es daher gern hätte, wenn mich ein lieber
theurer Freund zuweilen auf etwas aufmerksam machte, was ich nicht
übersehen sollte. Doch so gut will es mir nicht werden; und hierbei
fühle ich es wieder recht schmerzlich, daß wir 12 Meilen von einander
getrennt sind, und trotz aller Eilposten immer noch Hindernisse genug
vorhanden sind, diese Trennung aufzuheben. Mögen Sie dem Wiedersehn
so sehnlich entgegensehen als ich, und mich unterdessen den Ihrigen
=bestens= empfehlen.
Das Gedicht von Kleist für die Prof. Krug muß ich mir nun durch
Briefpost leider ausbitten. Hoffentlich hat _Richter_ nun ihre
Wünsche erfüllt! Ich umarme Sie im Geist, und nenne mich stets
Ihren
treuergebenen
_A. Wendt_.
Ein heiteres Neujahr!!

V.
Sonntags, den 8. Juni 23.
_Mein verehrter Freund!_
Sie haben mich durch Ihren Brief sehr getröstet und erquickt. Möge
das heilende Bad von Töplitz Sie körperlich eben so erquicken. Sie
werden nun durch solchen großen Zeitverlust in Arbeiten wieder sehr
zurückgesetzt werden und unter mancherlei Unterbrechungen die Stunden
einer regelmäßigen Badekur kaum abbrechen können, um die Pressen zu
befriedigen, welche alle nach Ihrem Manuscripte schreien. Dieß bestimmt
mich, aus wahrer Freundschaft und Besorglichkeit für Ihre neugewonnenen
Kräfte, Sie für diesmal Ihres Versprechens zu entlassen, mit der
Bitte, wenn es Ihnen möglich ist, wenigstens Herrn _Brockhaus_
das gegebene Versprechen zu erfüllen. Ich habe letzterem als Freund
versprechen müssen, ein Wort für ihn in dieser Hinsicht zu sprechen.
Doch bleibt letzteres natürlich unter uns.
Gegenwärtige Zeilen bringt Ihnen der junge Schauspieler, den ich dem
Herrn Geheimrath Könneritz empfohlen hatte, Herr Jerrmann. Er wird
sich sehr freuen, Sie kennen zu lernen. Sie werden ihn gütig belehren
und er wird dankbar Ihre Winke aufnehmen und sich sehr freuen, wenn
er Sie etwas vorlesen hören kann. Von Eßlair wird er Ihnen manches
zu sagen wissen; er ist wohl gewissermaßen sein Schüler gewesen. Was
Sie über Wallenstein gesagt, über Otto von Wittelsbach, finde ich
treffend. In Hinsicht des Dallner kann ich darum nicht ganz mit Ihnen
übereinstimmen, weil ich den Charakter des Dallner für consequenter und
wahrer gezeichnet halte, als Sie glauben, weshalb ich auch Ifflands
Darstellung für gelungener halte. Die strenge Redlichkeit im Dienste
erlaubt eine Härte gegen Angehörige, welche unbillig wird. Sieht der
Handelnde, daß er zu weit gegangen, so bricht das alte verdrängte
Gefühl wieder hervor. Die Geschäftsmaschine stockt beim Dalner,
der Mensch macht seine Rechte wieder geltend, daher die rührende
Weichheit des Gekränkten. In Leipzig gab ihn Eßlair von vornherein fast
gebrechlich, da kam es freilich nicht zu Contrasten, bei welcher Lösung
er sich als Künstler zeigen konnte. So in _Leipzig_. Vielleicht
hat er sich in Dresden wieder mehr zusammengenommen, da seine Reise im
vorigen Jahre durch einen großen Theil von Deutschland so wenige Spuren
von lebhaftem Interesse an ihn und Anerkennung der Kritik zurück ließ.
Gern wünschte ich Ihnen mitzutheilen, was ich über Eßlair geschrieben;
aber ich besitze es wahrlich selbst nicht. Vielleicht finden _Sie_
es in einem Dresdener Journalinstitut oder in der Königl. Bibliothek,
welche auch Unterhaltungsblätter sammelt, nehmlich im Morgenblatt
von 1822, Nr. 172 und 173 und 177 bis 178; über Dallner insbesondere
Elegante Zeitung 127 bis 136, 1822.
Gestern las ich eine Recension des Romans von Dinoncourt, der
ebenfalls _den Cevennenkrieg_ zur _Grundlage_ hat. ~_Le
Camisard_ par M. Dinoncourt auteur du serf du XV. siecle 123, T.
I-IV Paris chez Lepetit.~ Die Recension des Romans steht in der
hallischen Allgem. Litteratur-Zeitung 127 d. J. Dies zur Notiz.
Daß ich die Sache mit Herrn Richter abgeschlossen, werden Sie durch
Zusendung des Geldes hoffentlich erfahren haben; und so werden Sie mich
stets finden als Ihren
innig ergebenen und bereitwilligsten
_F. A. Wendt_.

VI.
(Ohne Datum.)
_Verehrter Herr und Freund!_
Im Drange der Geschäfte benutze ich doch die Gelegenheit, die sich mir
durch den aus Göttingen kommenden Herrn Sillig darbietet, um Ihnen
durch diese wenigen Zeilen zu zeigen, wie gern ich Ihrer gedenke.
Ich sende Ihnen einen Aufsatz mit, den ich über Ihre kürzlich
erschienene Novelle geschrieben. Ich lege demselben aber nicht den
allergeringsten Werth bei und muß, um Ihre Nachsicht für denselben
auszuwirken, noch insbesondere hinzufügen, daß derselbe ursprünglich
von mir für die _musikalische Zeitung_ bestimmt war. Diese
wird _meist_ von Musikern gelesen, in deren Hände sonst
wenig Litteratur kommt. Da ich nun von diesen Ihre Novelle ganz
_besonders_ gekannt wünschte, so entschloß ich mich denselben das
Wesentlichste davon mitzutheilen. Um aber nicht _bloßer_ Referent
zu seyn, erlaubte ich mir manchmal die Einrede. Nehmen Sie dieß mit
freundlicher Nachsicht auf!
Ueber Krause’s Lage höre ich nicht viel Erfreuliches. Herr Sillig kann
Ihnen mehr sagen. _Mir_ hat er noch gar nicht geschrieben; er
macht es darin, wie andere Leute, von denen man gern selbst nur ein
Zeichen sieht und sich oft darnach sehnen muß.
Raupach war auf einige Tage hier; ich traf ihn beim Hofrath Küstner
und fand ihn eben nicht anziehend. Anziehender soll seine Reise nach
Italien seyn, die er eben edirt hat. Das hiesige Parterre brachte ihm
bei der Vorstellung der großen Fürsten Chawansky ein nothgedrungenes
Vivat, zu welchem die Schauspieler, welche herausgerufen wurden,
gewissermaßen aufforderten. Jetzt ist die gespenstische Tarnow hier.
Lauter fremde Geister! Nur mit Ihrem Besuche will es nicht mehr werden.
Hoffentlich liegt kein Hinderniß in Ihren Gesundheitsumständen. Aber
was machen Sie? Dieß wünscht sehnlich zu wissen
Ihr
treuergebener
_A. Wendt_.

VII.
(Ohne Datum.)
_Mein sehr theurer Freund!_
Lange haben wir nichts von Ihnen gehört, und doch wünschen wir immer
etwas von Ihnen zu hören, nehmlich etwas über Ihr künftiges Verhältniß
zur Leipziger Bühne. Sobald wir nehmlich (d. h. vor allem ich und mein
Schwager Wagner) erfuhren, daß die Dresdner königl. Intendanz der
Schauspiele das Theater in Leipzig auf 3 Jahre übernommen habe, sobald
war unser erster Gedanke -- das gibt eine Aussicht, unsern _Tieck_
öfter in Leipzig zu haben. Wir könnten und können uns nehmlich
schwerlich denken, daß die königl. Intendanz einen Schauspieler, der
zwar vielseitiges Talent und Routine in mehreren Rollenfächern zeigt,
aber einer praktischen Totalanschauung, wie sie ein guter Regisseur
noch mehr aber der artistische Leiter einer Bühne besitzen muß, völlig
ermangelt, ich meine den Herrn Genast, dessen Frau noch dazu ein sehr
mittelmäßiges Talent ist, das mit jedem Jahre den Theaterfreunden
lästiger werden wird, wie man, sage ich, diesem einen Menschen die
ganze Unternehmung in ästhetischer Hinsicht anvertrauen möchte. Und
da wir eine obere Leitung für unentbehrlich hielten, so meinten wir,
keinem andern werde sie übertragen werden, als Ihnen, und wir glaubens
noch, obgleich wir nichts davon hören, mit _Zuversicht_, weil wir
das Gute und Beste hoffen, und weil wir zugleich so egoistisch sind, es
zu unserer Freude zu _wünschen_.
Da ich nun glaube, daß Sie bei der Einrichtung des neuen Theaters
mitwirkend seyn werden, so thue ich noch eine andere Frage. Man wird
einen Musikdirector für die Oper brauchen. Musikdirector Marschner,
den Sie ja kennen und der auf das Engagement seiner Frau wohl nicht
besteht, würde entschieden zu dieser Stelle tauglich und ich glaube
auch geneigt seyn. Im Publikum und im Orchester hat er sich durch seine
neuesten Compositionen und besonders durch den Vampyr viel Respect
erworben und es würde der neuen Unternehmung sicher ein gutes Ansehn
geben, wenn kein bloßer Routinier, wie es unser bisheriger Herr Präge
war, sondern ein solcher Mann, an die Spitze des Orchesters gestellt
würde. Ich rede allerdings hiermit nur von der Tüchtigkeit des Mannes,
nicht von dem Charakter, den ich so genau nicht kenne; und ich erlaube
mir diese Mittheilung auch nur aus wahrer Liebe zur Sache, ich wünschte
aber wohl zu wissen, was Sie davon dächten und ob Sie Marschner
empfehlen könnten.
Was nun meine eigne Angelegenheit anlangt, so sey dieß die erste
Erinnerung an das mir gegebne, theure Versprechen eines poetischen
Beitrags zu dem beabsichtigten Taschenbuche. Sie befinden sich wohl;
innen und außen haben Sie schönes Wetter und die beste Stimmung, einen
poetischen Schmetterling einzufangen. Ich würde weiter fortfahren im
Gleichnisse, wenn ich nicht einen gewissen ironischen Blick von Ihnen
im Geiste sähe. Darum nur die Bitte, mich auch _diesmal_ nicht
im Stiche zu lassen. Sie sind vom Geiste ausersehen, viel für mein
Taschenbuch thun zu können, erstens durch eignen Willen, zweitens auch
durch ein freundliches Zureden. Quandt schreibt nehmlich, daß Friedrich
von Schlegel nach Dresden gekommen sey. Ich habe Ursache zu glauben,
daß meine Einladung an ihn durch die lahmere Buchhändlergelegenheit
entweder noch nicht in Wien an ihn gelangt sey, oder daß er aus irgend
welchem Grunde die Antwort verschoben hat. Da findet sich nun gute
Gelegenheit, der Sache gewiß zu werden; kurz ich sende eine zweite
Aufforderung durch Ihre gütige Hand an ihn. Die Freundlichkeit, mit
welcher Sie Fürsprecher unserer Unternehmung seyn werden, wird mich
wieder zu Ihrem dankbaren Schuldner machen. Die Gesellschaft aber soll
Sie beide, hoffe ich, nicht gereuen. --
Das Beste, was ich seit langer Zeit über Ihre Poesie gelesen habe,
steht im Litteraturblatt im Morgenblatte Nr. 86, 1828, und ist, wenn
ich nicht irre von W. Menzel, der mir auch für das Taschenbuch ein
humoristisches kleines Drama senden wird. Es ist mir besonders aus
der Seele geschrieben, was er von der Grazie sagt, welche Ihre Ironie
begleitet. Ich werde nächstens auch Gelegenheit nehmen, mich über Ihre
neusten Novellen auszusprechen.
Der Contrast trägt jetzt dazu mächtig bei, uns stets an Ihre Seite oder
Ihrem Lesetische gegenüber zu denken. Es ist nehmlich eben ein junger
Mann hier, Namens Kiesewetter, Sohn des berühmten Concertmeisters in
Hannover, welcher _agirend_ aus Clavigo, Romeo, Hamlet u. s. w. --
vorliest. Er verändert die Stimme, die nicht ganz fehlerfrei ist, dreht
die Augen nach oben, oder sieht die Damen schmachtend an; indessen hat
er es trotz aller Bemühungen, die er sich in eigner Person gegeben,
doch nicht so weit bringen können, die Kosten seines Aufenthalts zu
decken. Ich zweifle übrigens nicht, daß er die Keckheit besitzt, nach
Dresden zu gehen, und Sie selbst, den er an _einigen Orten_ seinen
Meister nennt, zu seinen Vorlesungen einzuladen.
Doch weg von solcher Carrikatur. Der rasche, durch einen Nervenschlag
oder Schlagfluß herbeigeführte Tod unserer lieben, zarten und
sinnigen Clodius hat uns sehr erschüttert und betrübt. Sie haben eine
aufrichtige Verehrerin verloren; -- _zweimal_ habe ich derselben
Ihre kleine Novelle das Fest zu Kenelworth vorgelesen, und ich hatte
sie eben zu einer Vorlesung Ihres 15. November eingeladen, als ich nach
wenigen Stunden die bestürzende Nachricht Ihres Scheidens erfahren
musste.
Lieber! Empfehlen Sie mich den werthen Ihrigen und vergessen Sie nicht
Ihren
ergebensten Freund
_A. Wendt_,
(der nächstens einige Zeilen von Ihrer Hand in
Betreff der obigen Angelegenheit erwartet.)


=Wiebeking, Charlotte von.=
In der vom Sohne Max verfaßten ausführlichen Lebensbeschreibung
unseres C. M. v. Weber lesen wir:
„Von allen Häusern, in denen er in _München_ Eintritt
gefunden, heimelte ihn keines so an, wie das des Baudirektor W.,
dessen origineller Geist ihn fesselte.“
Carl Maria selbst schreibt an Gottfried Weber: „Ein einziges
Haus habe ich, in dem es mir recht wohl ist, bei dem bekannten
Geheimerath W. Seine Tochter (Fanny) ist meine Schülerin, mit
vielem Genie und großem Fleiße, so daß ich recht viel Freude an ihr
habe; und die Mutter eine höchst liebenswürdige, gebildete Frau.“
Hier spricht diese Mutter von ihrer verstorbenen Fanny und
sendet dem Lehrer der nun Verklärten durch seinen Freund Tieck
Glückwünsche zu den Triumphen, die der Freischütz feiert.

_München_, den 28sten Dec. 1822.
_Verehrter Freund!_
Sie haben mich sehr glücklich durch Ihren freundschaftlichen Brief
gemacht; wenn mein inniger Dank, den ich bey deßen Empfang empfand,
ohne Tinte, Feder und Papier zu Ihnen hätte gelangen können, Sie
würden ihn schon längst erhalten, und da seinen Freunden wohlgethan
zu haben eine der höchsten menschlichen Freuden ist, vielleicht nicht
ohne angenehme Empfindungen. Ihre Aeußerungen über den Werth unsrer
verewigten unvergeßlichen Fanny, Ihre Theilnahme an unserm Verlust,
hat mein schmerzlich geprüftes Mutterherz erhoben und erquickt! Sie
können sich daher meine Empfindungen vorstellen, als ich Ihr früher
an sie gerichtetes Gedicht in Ihrer vortrefflichen Sammlung fand!
Die Verstorbene, so wie alle Glieder unsrer Familie, haben Ihrem
lehrreichen Umgange sehr viel zu verdanken! Jene genußreichen Tage
Ihres Hierseiens werden mir ewig unvergeßlich bleiben! Wäre ich König
von Bayern, ich würde dem der Sachsen Ihren Besitz auf alle Weise
streitig machen -- so habe ich in meiner Ohnmacht die beglückende
Erinnerung, die kein Monarch der Erde sich erkaufen kann, voraus.
Die Frage wäre aber, ob Sie das schöne Dresden mit dem sterilen München
vertauschen möchten?
Als Ihre theuren Zeilen hier anlangten, waren wir, mein lieber
Wiebeking und ich, auf einer Reise nach dem Bade Kißingen, und von da
nach meiner Vaterstadt Gotha begriffen. Indeßen haben wir bey unsrer
Zuhausekunft die Bekantschafft der beiden Herren Ueberbringer noch
gemacht, und einige Mahle das Vergnügen gehabt, sie bey uns zu sehen.
Daß Doktor Waagen von hier wieder abgereist, ist für unsre Familie ein
großer Verlust; als begünstigter Verwandter von Ihnen war er mir, schon
ehe ich ihn kannte, interessant; bey näherer Bekanntschaft wurde er
mir und uns allen durch eigne Vorzüge werth. Mit ihm, der Sie eben so
aufrichtig hochschäzt und dankbar verehrt, von Ihnen theuerster Freund
uns zu unterhalten, gab uns gegenseitig wahren Genuß! Auch mit Ihrem
schönen Familien-Kreise, Ihrer würdigen Gemahlin, Ihren geistvollen,
liebenswürdigen Töchtern machte er uns durch seine Mittheilungen
bekannt; daher bitte ich Sie, mich ihnen zu empfehlen. Insbesondere
aber beruhigte und erfreute mich die Bestätigung, die er uns über die
Befestigung Ihrer theuren Gesundheit gab. Wie unschätzbar ist dieses
für jeden unentbehrliche Gut für die, welche so wie Sie Mit- und
Nachwelt belehren, veredlen und erfreuen!
Von meinem l. Wiebeking, der seit den ersten Tagen des Monats September
eine Reise nach Italien unternommen, kann ich Ihnen heute nichts
sagen, als daß er sich sehr wohl in diesem schönen Lande befindet und
wichtige Materialien zu seinem neuen architektonischen Werke dort
einsammlet; sein lezter Brief war von Mailand, von wo er über die
Schweiz zurückzukehren gedenkt. Meine Tochter Köhler hat sich Ihres
freundlichen Andenkens sehr erfreuet und trägt mir viel Schönes an
Sie auf; sie und ich haben in dem kleinen dreyjährigen Sohn unsrer
verewigten Fanny, der ihr geistig und körperlich ähnlich zu werden
verspricht, Trost und süße lohnende Beschäftigung. Schlichtegroll’s
Tod haben Sie gewiß nicht ohne Theilnahme gelesen; er ward seiner
Familie zu früh entrißen! seine gebeugte Wittwe und Kinder empfehlen
sich Ihnen, besonders der Baurath, dem in London der Vorzug ward, Sie
wiederzusehen.
Wenn Sie Carl Maria Weber sehen, so bitte ich Sie, ihn freundlich von
mir zu grüßen. Ich habe den Triumpf dieses genialen Künstlers mit allen
seinen Freunden gefeiert.
Ich schließe, indem ich Ihnen herzlich Lebewohl zurufe mit der Bitte,
mich in Ihrem freundschaftlichen Andenken zu erhalten. Zeitlebens
Ihre
aufrichtig ergebene
Freundin
_Charlotte von Wiebeking_.


=Wiese, Sigismund.=
Geb. am 27. December 1800 zu Kulm, gestorben im März 1864 zu
Genthin.
~Dr.~ Rudolph Koepke schreibt uns auf unsere bittende Anfrage
über den sonderbaren Mann folgendes:
„W. studierte in Berlin Naturwissenschaften, arbeitete einige Zeit
beim Oberbergamte, verließ den Dienst, um der Litteratur zu leben,
trat seit 1833 als Dramen- und Romanen-Dichter auf: Hermann (1833.)
-- Theodor (1834.), Romane. -- Drei Trauerspiele (1835.) -- Drei
Dramen (1836.), darunter: Paulus -- Beethoven. -- Friedrich, Roman
(1836.) -- Don Juan (1840.) -- Moses (1844.) -- Jesus (1844.),
Dramen. -- Das Trauerspiel Petrus -- und manches Andere.
Mit bitterer Armuth kämpfend erhielt er durch Humboldt’s und
Tieck’s Verwendung die sogenannte königl. Dichterpension von 300
Thlr. -- Persönliche Verbindungen hatte er, außer der mit Tieck,
keine von irgend welchem Einfluß, aber bei einigen angeregten
Studenten hatte seine dunkle Mystik Eingang gefunden, und durch
sie lernte ich mehrere seiner Sachen im Manuskripte kennen, bis
ich (K.) später bei Tieck mit ihm zusammen traf. Es war ein Mann
mit früh ergrautem Haar, eckig, scheu, sonderbar in Erscheinung
und Wesen; schwerfällig und jäh in Rede und Ansicht. Man erkannte
in ihm den Einsiedler als Mensch wie als Dichter; vielleicht
erst: „verachtet -- nun Verächter!“ -- Auf dem Lande bei Potsdam,
in Magdeburg, zuletzt in Genthin lebte er in tiefer Einsamkeit,
ein Prophet und eine Stimme in der Wüste, deren Niemand achtete;
freilich kaum zu verwundern, da er auf die Welt wirken wollte,
_die er nicht kannte_!
Er war ohne Zweifel ein tiefes, aber dunkles und schweres Talent.
Indem er der Poesie durch das Christenthum einen Halt geben, sie
zum Ausdrucke desselben machen wollte, irrte er darin entschieden,
wenn er glaubte Dogmen und Charaktere in ihrer biblischen Gestalt
einführen zu müssen. Dadurch gerieth er in die Gefahr, die
Einfachheit der biblischen Ueberlieferung zu stören, ohne der Poesie
zu genügen, und so verdarb er’s mit beiden.
Ein Lyriker war er sicher nicht; sein Geburtstagsgedicht an
Tieck ist herzlich schlecht; eine stolpernde Reimerei confuser
Anspielungen &c.“ (K.)
Dasselbe müssen wir von den andern Versen bekennen, welche sich
zwischen seinen Briefen befinden. Von letzteren, deren Masse
unzählbar ist (in manchem Monat ein Dutzend), haben wir wenige
ausgesucht, die etwa eine Uebersicht von seinem, -- gar oft durch
zweifelnden und verzweifelnden Mißmuth gestörten Verhältnisse zu
Tieck geben.

I.
_Berlin_, d. 2ten Februar 28.
_Wohlgeborener,
Hochgeehrter Herr Hofrath_.
Seit meiner letzten Zuschrift an Ew. Wohlgeboren verfloß abermals
ein Monat, ohne daß ich mich der erbetenen Antwort erfreuen durfte.
Im Ganzen sind nun die oft genannten Manuscripte fast ein Jahr in
Ihren Händen; Sie bemerkten, daß sie mit Talent und Liebe verfaßt
seien, und schwiegen die lange Zeit hindurch, schwiegen auf meine
wiederholte dringende Bitte! Unerklärlich nach meinen Principien. Ein
Mann, denk ich mir, mit Kraft und Liebe der Dramaturgie ergeben, von
großem Einfluße auf Literatur und Kunst, wie er selbst wißen muß, ein
berühmter Dichter, human -- ein solcher, meine ich, unterrichte gern,
wo er Talent wahrnahm, wo er aufrichtig, zutrauensvoll um Unterricht
gebeten worden; sei auch der Kreis seiner Thätigkeit sehr groß, größer
als ich ihn _hier_ denken darf, ein Stündchen oder zwei -- und
so viele Monate! Wenn aber die Anerkennung dieses Talents zu früh
geschah, bei näherer Würdigung nicht haltbar schien? Aber bat ich nicht
um Kritik im Allgemeinen? zwei Worte hätten dann genügt, ich hätte
Antwort. Doch ist jener Fall Voraussetzung schlechthin, denn weder ich
weiß mich so isolirt mit meiner Weltanschauung, daß nicht, was mich
ergriff und beschäftigte, auch Andere ergreifen müße, noch weiß ich,
daß Ew. Wohlgeboren jene mathematische Begeisterung kennen, die nach
äußeren Regeln empfindet, in Zahlen die Wege des Himmels berechnet
und nur gelten läßt, was von solchem Krüppel seinen Ursprung nimmt.
Das ist es ja eben, was mich bestimmte, bei Ew. Wohlgeboren Raths zu
erholen, weil Sie das Maaß des tragisch Schönen nicht in _einer_
Doctrin suchen und -- doch hiervon wollt ich nicht sagen, sondern nur
jene Prämiße rechtfertigen. Vielleicht waren Sie einmal in einer Lage,
wie _ich_ bei dieser Angelegenheit, vielleicht nicht, dann kann
es Ihnen nach all’ den Zuschriften nicht schwer sein, sie zu denken,
denken Sie an sie, und hierum bitt ich wieder.
Mit aufrichtiger Hochschätzung
Ew. Wohlgeboren
ergebenster
_Wiese_.

II.
_Berlin_, 6ten Jan. 1829.
_Wohlgeborener,
Hochverehrter Herr Hofrath_.
Ich bin lange mit mir zu Rathe gegangen, ob ich diesen entscheidenden
Schritt thun sollte und mehr die Aussicht, die sich mir in Ihnen,
hochgeehrter Herr Hofrath, darzubieten schien, neben einer sichern
Leitung meines Geistes auf ehrenwerthe Art in Correspondenz mit dem
Publikum zu kommen, als mein eigner Wille hielt mich davon zurück:
-- nun aber erwog ich, daß meine Hoffnung doch wohl eitel gewesen,
denn ihr gemäß behandelten mich Ew. Wohlgeboren keineswegs, _so_
vielmehr, wie man etwa -- -- ich kann den Satz nicht ausschreiben,
weil er mich verkleinernd schildern müßte. Bei Gott, meine Seele ist
fern von Eigendünkel, aber mir geschieht Unrecht. Es widerstrebt mir,
mehr davon zu sagen. Ich bitte demnach um gefällige Rücksendung der
Ihnen mit freudiger Zuversicht übersendeten Manuscripte, weiß ich
gleich nicht, auf was für Art ich bei meiner verbandlosen Stellung in
der Welt jene äußerlichen Zwecke erreichen werde; aber ich bitte um
Rücksendung der Manuscripte -- auch floßen mir jene Worte fast ohne
meinen Willen aus der Feder, und sollen Ew. Wohlgeboren durchaus nicht
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