Briefe an Ludwig Tieck (4/4) - 01

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Anmerkungen zur Transkription
Der vorliegende Text wurde anhand der 1864 erschienenen Buchausgabe
möglichst originalgetreu wiedergegeben. Die Zeichensetzung wurde
stillschweigend korrigiert. Aufgrund der Vielfalt der persönlichern
Schreibstile der verschiedenen Autoren wurden ungewöhnliche und
inkonsistente Schreibweisen aber beibehalten.
Der Schmutztitel sowie die Buchwerbung vor der Titelseite wurden
hier nicht wieder mit aufgenommen. Das Inhaltsverzeichnis wurde der
Übersichtlichkeit halber an den Anfang des Textes verschoben sowie um
die Punkte ‚Nachschrift des Herausgebers‘ und ‚Namens-Verzeichniß‘
erweitert.
Die folgenden offensichtlichen Druckfehler wurden korrigiert oder
bedürfen des Kommentars:
S. 6: ‚um sie her‘ → ‚um Sie her‘
S. 8: 'daß sie dem Manne'→ 'daß Sie dem Manne'
S. 10: 'eiaem'→ 'einem'
S. 13: 'theihaftig'→ 'theilhaftig'
S. 53: 'viemehr'→ 'vielmehr'
S. 67: 'möchte mit Dir sprechen'→ 'möchte ich mit Dir sprechen'
S. 70: 'und bitte Dich'→ 'und bittet Dich'
S. 76: 'Verhaltnisse'→ 'Verhältnisse'
S. 80: 'wiceine'→ 'wie Deine'
Fußnote zu S. 99 (hier Fußnote 9): 'K. v. H.'→ 'H. v. K.' (Heinrich
von Kleist)
S. 110: 'daß ie;'→ 'daß Sie'
S. 153: sondren'→ 'sondern'
S. 158: Ort und Datum wurde unter die Nummer des Briefes verschoben
S. 170: 'zanberische'→ 'zauberische'
S. 175: 'in unteren Schulen' könnte heißen: 'in unseren Schulen';
wurde aber so belassen
S. 228: 'erkären'→ 'erklären'
S. 325: 'gegewahren'→ 'gewahren'
S. 351 (Namensverzeichnis): 'Fouquè'→ 'Fouqué'
S. 355 (Namensverzeichnis): 'Klinger': Seitenzahl: '336'→ '366'
Der Text in der Originalausgabe wurde in Frakturschrift gesetzt; dies
wird hier durch normale Schrift dargestellt; _Unterstriche_ stehen für
gesperrten Text, ~Tilden~ für Antiquaschrift. Fettgedruckte Passagen
werden durch =Gleichheitszeichen= hervorgehoben.
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Briefe
an
Ludwig Tieck.
Ausgewählt und herausgegeben
von
Karl von Holtei.
Vierter Band.
Der Verleger behält sich das Recht der Uebersetzung vor.
Breslau,
Verlag von Eduard Trewendt.
1864.


Inhalt des vierten Bandes.

Seite.
Schopenhauer, Johanna 1
Schütz, Wilhelm von 12
Schütze, Stephan 16
Schulze, Friedrich August 19
Schwab, Gustav Benjamin 23
Seckendorf, Gustav Freiherr von 30
Seidel, Max Johann 32
Skepsgardh, Otto von 37
Solger, Karl Wilhelm Ferdinand 44
Staegemann, Friedrich August von 50
Steffens, Henrik 55
Stieglitz, Heinrich 87
Stjernström, Eduard 90
Strachwitz, Moritz, Graf 93
Strauß, David 94
Thorbecke, Johann Rudolph 97
Ticknor, George 103
Uechtritz, Friedrich von 104
Ulrici, Hermann 121
Ungher-Sabatier, Caroline 125
Vaerst, Eugen, Baron 126
Varnhagen von Ense, Karl August 133
Varnhagen, Rahel Antonie Friederike 140
Vorholz, C. 154
Waagen, Gustav Friedrich 157
Wackenroder, Wilhelm Heinrich 169
Wagner, Gottlieb Heinrich Adolph 265
Weber, Gottfried 276
Welcker, Friedrich Gottlieb 278
Wendt, Amadeus 280
Wiebeking, Charlotte von 296
Wiese, Sigismund 299
Witte, Karl 309
Wolff, Pius Alexander 312
X. 322
Y..... von 323
Zedlitz, Josef Christian, Freiherr von 330
Zieten, Karl Friedrich Daniel von (genannt Liberati) 333
Nachschrift des Herausgebers 343
Namen-Verzeichniß 347


=Schopenhauer, Johanna.=
Geb. im Juli 1770 zu Danzig, gest. am 18. April 1838 in Jena.
Gabriele, 3 Bde. (1820.) -- Die Tante, 3 Bde. (1823.) -- Sidonia
(1828.) -- Erzählungen, 11 Bde. (1825-32.) -- Reise durch England
und Schottland (1813.) -- Reise durch das südliche Frankreich, 2
Bde. (1817.) -- Kunsthistorische Werke &c.
Sämmtliche Schriften, 24 Bde. (1830-31.)
Sie war, seitdem sie sich in Weimar niedergelassen, und so lange
sie dort „ein Haus machte“ -- ein für ihre Verhältnisse vielleicht
zu gastfreies! -- so recht eigentlich die Providenz aller Fremden,
welche ihr nur irgend würdig erschienen, darin aufgenommen zu
werden. Goethe, da er noch des Abends ausging, ließ sich’s gar gern
bei ihr gefallen; entlud sich auch häufig des Andranges von Gästen,
indem er den Strom der Geselligkeit aus seinen Räumen nach denen
der theuren Freundin zu leiten verstand. Es dürften wohl wenig
Mitlebende so tief und innig eingeweiht gewesen sein in _alle_
Geheimnisse des „Hauses am Plan“ wie Frau Johanna. Nur ihren
Vertrautesten erschloß in ungestörter Plauderstunde die hochbegabte
Genossin großer Tage ihr sonst festverwahrtes Schatzkästlein
weimarischer Reminiscenzen. Es ist sehr zu bedauern, daß sie
hinüberging, ohne den oftmals gehegten, oftmals wieder aufgegebenen
Vorsatz ausgeführt zu haben, den sie mit den Worten bezeichnete:
„Was ich zu erzählen wüßte, weiß kein Anderer zu erzählen.... aber
ich hab’ eine heilige Scheu!“
Gerade diese „heilige Scheu“ würde ihrer Feder ohne Anstoß über
manche gefährliche Stelle geholfen haben.
Leider sind einzelne ihrer zutraulichsten Mittheilungen durch den
Mund ihrer Tochter Adele an deren Jugendfreundin übergegangen, und
letztere hat sie wieder ihrem, unzählige Bücher anfertigenden,
Herrn Gemahl gegeben; und so war ein Schandbüchlein entstanden,
von welchem die Schopenhauer verzweiflungsvoll klagte: „Es ist mir
entsetzlich, daß in diesem Libell Dinge stehen, die der Verfasser
nur durch mich -- wenigstens mittelbar -- erfahren haben kann!“
Doch ließ es sich nicht ändern.

I.
_Weimar_, d. 2ten Dec. 1823.
Ich wage mich mit einer Bitte an Sie, verehrter Freund, deren Gewährung
ich mit Gewisheit von Ihnen hoffe, besonders da ich sie Ihnen so bequem
als möglich zu machen gedenke. Ich kenne Ihre große Bekanntschaft
mit dem englischen Theater, in der Ihnen in Deutschland Niemand und
vielleicht auch in England Keiner gleich kommt, und bitte Sie daher,
mir die Titel von etwa ein Duzend englischer Lustspiele aus dem vorigen
Jahrhundert aufzuschreiben, die Schröder noch nicht benuzt hat, und
die gehörig modernisirt und umgearbeitet vielleicht den Stoff zu
deutschen Lustspielen liefern könnten, wenn eine geschickte Hand sich
darüber machte. In diesem Jahrhundert ist glaube ich nichts bedeutendes
erschienen, die Engländer wie die Deutschen, ergözen sich meistentheils
an Nachahmungen französischer Melodrams, doch wären Ihnen auch einige
neuere für diesen Zweck paßende Stücke bekannt, so bitte ich ebenfalls
ihre Titel mir mitzutheilen.
Ihnen will ich es nicht verhehlen, daß ich selbst Lust und Trieb in
mir fühle, mich auch einmal in diesem Fach zu versuchen, doch würde
ich, aus Gründen, die Sie selbst fühlen, dieses nie unter meinem Namen
thun, daher bitte ich Sie gegen Niemand etwas von diesem Vorsatz,
nicht einmal von meinem jetzigen Anliegen an Sie, zu erwähnen. Ich
glaube, daß das englische Theater noch viele Schätze bietet, die gut
benuzt endlich dazu beitragen könnten, die französischen kleinen
Lustspiele, die für Deutsche doch nie ganz paßen, von der Bühne, wenn
nicht zu verdrängen, doch wenigstens ihre jetzige Alleinherrschaft zu
beschränken. Ob ich das dazu nöthige Geschick habe, kann freilich nur
die Zeit lehren, aber ich habe Lust, den Versuch zu wagen, besonders da
ich bei meiner jetzigen Kränklichkeit einer erheiternden und leichtern,
weniger anstrengenden Arbeit bedarf.
Ich weis, lieber Herr Doktor, Sie schreiben ungern Briefe, ich entsage
also schon im Voraus der Freude, diese Zeilen von Ihnen beantwortet zu
sehen. Ich bitte Sie nur die Namen der Stücke, die Sie für meinen Zweck
tauglich halten, ohne weiteres aufzuschreiben und unter meiner Adreße
mir zu senden. Ich habe eben in etwa vierzehn Tagen eine Gelegenheit,
sie ohne Nebenkosten aus England kommen zu laßen.
Um Sie nicht zu ermüden, entsage ich jetzt sogar der Lust, noch länger
mit Ihnen zu plaudern, und unterschreibe mich blos als
Ihre
Sie innig verehrende
_Johanna Schopenhauer_.

II.
_Weimar_, d. 28. März 1826.
Lieber Herr Hofrath! Eine Schauspielerin, Madame Zischke, bittet
mich, ihr Zutritt zu Ihnen zu verschaffen. Sie wissen selbst, daß ich
dieses nicht ohne einige Bedenklichkeit thun kann, aber ich glaube
doch diese in diesem Fall überwinden zu müssen, da diese Frau nichts
weiter wünscht, als fürs erste von Ihnen die Erlaubniß zu erhalten, auf
dem Dresdner Theater einige Debüt-Rollen zu spielen, und dann erst in
Unterhandlungen wegen einer Anstellung in einem Fache zu treten, das
bei Ihnen so gut als unbesetzt sein soll, ein Fach der komischen und
humoristischen Mütter, alten Jungfern, und dergleichen mehr. Sie ist
noch jung, kaum über die ersten dreißig hinaus, und nichts weniger als
häßlich, und es ist beinahe unbegreiflich, wie sie von Jugend auf sich
gerade dieses Fach hat wählen können, aber es war ihre Neigung, die
sie dazu antrieb, sie gesteht selbst, durch das Spielen älterer Rollen
sich für die jugendlichen gänzlich verdorben zu haben, doch spielt sie
auch Anstands-Rollen, wenn es verlangt wird. Ich habe sie mit vielem
Wohlgefallen die Rolle der Landräthin in Kotzebues Stricknadeln, und
die des alten Fräuleins in den Misverständnissen von Steigentesch
spielen gesehen, und Adele, auf deren Urtheil ich mich ziemlich
verlasse, behauptet, daß sie die Rolle der Oberförsterin in den Jägern
mit Natur, Gefühl, und im Ganzen sehr befriedigend von ihr gesehen habe.
Madame Zischke hat vor mehreren Jahren die Rolle der Landräthin hier
als Gastrolle gegeben, und machte damit einigermaßen furore. Dieses
bewog die Direktion beim Abgange der alten Beck sie zu veranlaßen,
ihr Engagement in Hamburg aufzugeben, und im vergangnen Herbst hieher
zu kommen; doch unser Repertoire ist jetzt auf eine Weise geordnet,
die ihr beinahe keine Gelegenheit erlaubt sich zeigen zu können. Man
zwang sie, als Bertha im verbannten Amor aufzutreten, die sie selbst
gesteht, schlecht gespielt zu haben, weil sie ganz außer dem Bereich
ihres Talentes liegt; sie misfiel dem Publikum, und wurde demselben
sogar lächerlich, weil sie sich Bewegungen und Manieren angewöhnt hat,
die wohl für eine alte aber durchaus nicht für eine junge Frau passend
sind, und da man ihr weiter keine Gelegenheit gab, sich beßer zeigen
zu können, so wurde sie durchweg als eine schlechte Schauspielerin
angesehen, und die Direktion nahm dieses wahr, um ihr anzudeuten, daß
im September ihr Engagement abgelaufen sei, und daß man dann ferner
ihrer nicht mehr bedürfe. Dieses ist alles was ich von ihr weiß, sie
hat mich gebeten, Sie auf sie aufmerksam zu machen, indem sie fürchtet,
Ihnen völlig unbekannt zu sein, da es ihr bis jetzt noch nicht gelungen
ist, sich in der Welt einen Namen zu machen, und ich mochte ihr diese
Bitte um so weniger abschlagen, da ich dadurch Gelegenheit gewinne, Sie
auch an mich zu erinnern.
Von Ihnen höre und lese ich nichts als Erfreuliches und Gutes und
freue mich herzlich darüber, von mir könnte ich Ihnen weniger dieser
Art melden. Ich kam im vergangnen Herbst mit heftigen rheumatischen
Schmerzen im Knie und der Hüfte aus Wiesbaden zurück, die den halben
Winter hindurch anhielten, von denen ich aber gänzlich befreit bin.
Meine Adele hatte das Unglück, auf dem Wege von Jena nach Weimar einen
gefährlichen Sturz aus dem Wagen zu thun, indem die Pferde mit ihr
durchgiengen, und an deßen Folgen sie mehrere Wochen lang gelitten
hat. Jetzt ist auch sie ganz wieder hergestellt, und ich sehe mit
unbeschreiblicher Sehnsucht dem Frühlinge entgegen, während indessen
alle Dächer noch mit Schnee bedeckt sind, und es kälter bei uns ist,
als es um Weihnachten war. Ein großer Verlust für mich ist das Theater,
das ich fast gar nicht mehr besuche. Unser neues Schauspielhaus ist
so feucht, so kalt, es pfeift ein so schneidender Zugwind durch die
Logen, sobald der Vorhang sich hebt, daß es für mich völlig unrathsam
ist, hinzugehen. Doch wäre auch dieses alles nicht der Fall, so würde
ich dennoch zu Hause bleiben, denn ich glaube kaum, daß irgend ein
Publikum in der Welt so mager abgespeiset wird als das Weimarische.
Unser Intendant, Herr Stromeier, ist ein trefflicher Sänger, aber
ich möchte wohl darauf wetten, daß er kaum im Stande ist, ein Buch
zu lesen, viel weniger es zu verstehen; ihm zur Seite steht Frau v.
Heigendorf-Jagemann, die mit 50 Jahren noch immer die erste Sängerin
und die jugendlichste Schauspielerin sein will; sie läßt nichts nur
halb erträgliches neben sich aufkommen, scheut, bei ihrem wirklich
großen Talent, jede Anstrengung, spielt also so selten als möglich,
und wir müßen froh sein, wenn sie alle Monate einmal auf der Bühne
erscheint. Die übrige Zeit werden elende kleine Nachspiele, meistens
französische Uebersetzungen aufgeführt, und bis zum Ueberdruß
wiederhohlt.
Sie haben hoffentlich Herrn und Madame Bracebridge kennen gelernt und
sich dieser Bekanntschaft gefreut, wie wir über den Verlust dieses
wirklich liebenswerthen englischen Paares uns betrüben. Wie gern wäre
ich mit diesen Freunden mit zu Ihnen gereiset, wie sehne ich mich das
liebe Dresden und meine dortigen Freunde wieder zu sehen; doch vor der
Hand ist eine unübersteigliche Scheidewand zwischen mir und Dresden
gezogen, vielleicht wird sie einmal hinweggezogen; bis dahin denken
Sie meiner mit gewohnter Freundlichkeit, wie ich Ihrer mit inniger
Hochachtung und treuer Anhänglichkeit stets gedenke.
_Johanna Schopenhauer_.

III.
_Weimar_, d. 2ten Mai 1826.
Zürnen Sie nicht, lieber Herr Hofrath, daß ich schon wieder mit der
Empfehlung eines Fremden Ihnen beschwerlich falle. Ich kann mir recht
wohl denken, wie lästig Ihnen die große Anzahl derselben, die sich um
Sie her drängt, zuweilen werden muß, und sträube mich dagegen, so viel
ich kann, diese durch Empfehlungen zu vermehren; doch diesesmal muß ich
doch eine Ausnahme machen, und Sie recht herzlich bitten, den jungen
Arzt ~Dr.~ Stromeyer aus Hannover gütigst aufzunehmen, ihm zu
erlauben Sie nur einmal zu sehen und zu sprechen, und, wenn Sie während
der Zeit seines Aufenthaltes in Dresden einen Kreis Ihrer Freunde durch
Vorlesen erfreuen sollten, ihm zu vergönnen, diesen in seiner Art
einzigen Genuß mit solchen zu theilen.
Ich hoffe die äußre Erscheinung des jungen bescheidnen Mannes, der auch
manches angenehme gesellige Talent besitzt, wird Ihnen nicht misfallen.
Er studierte in Göttingen mit einem jungen Danziger Vetter von mir,
dessen innigster Freund er wurde, und begleitete diesen drei Jahre
nach einander während der Osterferien hieher, die mein Vetter immer in
meinem Hause zubrachte; er ist also dreimal hinter einander, jedesmal
drei Wochen, mein täglicher Gast, und gewißermaaßen mein Hausgenosse
gewesen, und ich gestehe, daß sowohl sein anspruchsloses Wesen, als
der Ernst, mit dem er nach dem Höheren und Beßeren strebt, mir ihn
recht lieb gemacht haben. Er hat vor kurzem in Berlin promovirt, von
wo aus er hier mit seinem Freund Eduard zusammen traf, und steht jetzt
im Begriff eine Reise durch Deutschland nach England und Frankreich
anzutreten, ehe er in Hannover, seiner Vaterstadt, als praktischer Arzt
sich niederläßt.
Wie geht es Ihnen denn, bei diesem unerhört schlechten Wetter? Ich
sperre mich förmlich ein, das ist für mich das einzige Mittel mich vor
dem bösen Einfluß desselben zu retten. Goethe kränkelt, ohne bedeutend
krank zu sein. Stromeyer, der mehreremale ihn sah, kann Ihnen von
seinem näheren Befinden, und auch von meinem Thun und Treiben manches
erzählen. Der arme alte Herr ist durch einen Unfall, der Ottilien seine
Schwiegertochter betraf, sehr erschreckt worden; sie ist vor wenigen
Tagen vom Pferde gefallen, und zwar sehr stark, aber doch auf keine
Weise gefährlich verletzt.
Ich will meinem jungen Freunde nicht den Stoff zu einem Gespräche
mit Ihnen wegnehmen, da ich weiß, daß alles was das Goethische Haus
betrifft, Sie lebhaft interessirt, und lege die Feder weg, mit der
herzlichen Bitte, ferner mit Güte und Wohlwollen meiner zu gedenken.
_Johanna Schopenhauer_.

IV.
_Jena_, d. 10ten Aug. 1827.
Wie es zugehen mag, weiß ich nicht, aber die Leute bilden sich ein, ich
hätte einen großen Stein bei Ihnen im Brette, mein innigst verehrter
Freund, und plagen mich deshalb, sie Ihnen zu empfehlen, und bei Ihnen
ein gutes Wort für sie einzulegen, so daß ich am Ende fürchten muß,
Ihnen überlästig zu werden. Ich kann nichts dafür, lieber Herr Hofrath,
wahrlich nicht. Ich prahle nie mit Ihrer Güte gegen mich, obgleich ich
oft im Stillen mit Freuden daran denke, wie oft und wie freundlich Sie
mir von dieser Beweise gegeben haben, die ich nie vergessen kann.
Aus dieser Vorrede errathen Sie wohl schon, daß ich abermals auf
dem Wege bin, Sie für andre in Anspruch zu nehmen, doch thue ich es
diesesmal recht aus dem Herzen, und wünsche sehnlich, daß Sie dem Manne
helfen könnten, der meine Fürsprache bei Ihnen in Anspruch nimmt. Es
ist dieser der Schauspieler Löwe[1] aus Mannheim, der, wie ich höre,
sich schon an Sie gewendet hat um die Erlaubnis, auf dem Dresdner
Theater einige Gastrollen spielen zu dürfen.
Als ich vor etwa sechs Jahren einige Wochen in Mannheim mich aufhielt,
habe ich seine Bekanntschaft gemacht; im Umgange habe ich an ihm
einen gebildeten liebenswürdigen Gesellschafter gefunden, der sich
sehr vortheilhaft vor den gewöhnlichen Schauspielern auszeichnet, und
wie es mir schien mit mehr als gewöhnlichem Ernst über seine Kunst
nachdenkt und nach dem Höheren strebt; und auf dem Theater ragte er
weit über seine Mitspieler hervor, die freilich fast alle kaum eine
der höheren Stufen der vielgepriesenen Mittelmäßigkeit erreichten.
Er hat eine sehr schöne Gestalt und ein ausdrucksvolles angenehmes
Gesicht, eine reine wohltönende Sprache und, obgleich er auch wohl
nicht mehr jung ist, so nimmt er, besonders in Heldenrollen sich noch
sehr gut aus, überdem weiß er sich sehr gut zu kleiden, und hat einen
edlen vornehmen Anstand. So war es wenigstens damals, ob es noch so
ist, weiß ich nicht; er hat seitdem viel gelitten, viel Kummer und
Verdruß gehabt, und mag wohl merklich gealtert sein. Unter den Rollen,
die ich ihn spielen sah, erinnere ich mich besonders des Bayard; er
brachte es damals wirklich dahin, daß ich diesem jämmerlichen Wesen
mit Aufmerksamkeit zusah. Auch im Leben hat er den Ruf eines sehr
rechtlichen Mannes und wurde damals allgemein geachtet und mit in die
Gesellschaft gezogen, was keinem andern Schauspieler wiederfuhr.
Der arme Mann hat nun, ich weiß nicht auf welche Veranlaßung, seinen
Abschied erhalten, und muß nun mit einer ältlichen Frau und sechs
Kindern ein andres Engagement suchen, er hofft dieses zu finden, indem
er auf andern Theatern Gastrollen giebt. Ist es irgend möglich, so
laßen Sie auf Ihrem Theater ihn auftreten, das übrige muß dann von
selbst sich ergeben; erhält er Ihren Beifall, so erwähnen Sie seiner
vielleicht einmal auf eine Weise, die ihm weiter hilft. Ich wünsche
dem armen Löwe alles mögliche Gelingen, würde ihn aber gewiß nicht,
wenigstens nicht auf die Weise, Ihnen empfehlen, wenn ich nicht
überzeugt wäre, daß er es vor vielen andern verdient.
Ich bringe diesen Sommer wieder hier in Jena in einem kleinen Landhause
zu, und befinde mich beßer dabei als bei dem Besuche eines Badeortes;
die Ruhe, der stündliche Genuß der freien Luft thun mir unbeschreiblich
wohl, und meine mit den Jahren zunehmende Trägheit findet auch ihre
Rechnung dabei. Meine Adele treibt sich in der Welt umher, jetzt hält
sie in Rödelsheim nahe bei Frankfurt a. M. bei einer Freundin sich
auf, und wird nächstens mit einer andern auf einige Monate nach Köln
gehen. Sie empfiehlt sich Ihnen auf das Angelegentlichste, und möchte
gern auch für Löwen ein gutes Wort bei Ihnen einlegen, wenn sie nur den
Muth hätte.
Nehmen Sie noch meinen herzlichen Dank für die gütige Aufnahme
unsrer Freundin Kleefeld, sie war entzückt davon, und preist sich
überglücklich, Sie lesen gehört zu haben.
Gedenken Sie meiner mit gewohnter Güte und Freundlichkeit.
Ihre treuergebne
_Johanna Schopenhauer_.

V.
_Weimar_, d. 29. März 1829.
Die Ueberbringerin dieses ist Fräulein Kleefeld[2] aus Danzig, die
Tochter des ersten dortigen Arztes und eine Freundin meiner Adele;
sie hat den ganzen Winter mit uns zugebracht, und kann Ihnen also
sagen, wie es mir und meiner Tochter ergangen ist und ergeht. Sein Sie
freundlich gegen sie, mein verehrter Freund, sie ist ein gutes Kind und
uns herzlich lieb. Sie wünscht diese Zeilen Ihnen selbst zu bringen, um
Sie nur zu sehen.
Der eigentliche Zweck dieser Zeilen ist eine Erkundigung nach einem
jungen Tragödiendichter, Doctor Rapp aus Stuttgardt, der vorige Woche
hier durch kam, mit einem Bündel Tragödien à la Shakespear, die er
Ihnen vorlegen wollte, und einer Empfehlung von Sulpitz Boisserée,
die ihm Eingang bei Ihnen verschaffen sollte, und dessen Schwager er
nächstens werden wird. Er hat eine dieser Tragödien, nehmlich den
1sten Theil von „König Heinrich der vierte,“ zu dem noch zwei andre
gehören, bei mir niedergelegt, so sehr ich mich auch dagegen wehren
mochte, denn es ist mir unmöglich mir über dergleichen ein Urtheil
anzumaaßen, bei seiner schnellen Abreise hat er ihn wieder abzuholen
vergeßen, und ist jezt wahrscheinlich in Unruhe über sein Kind, indem
er wohl nicht mehr weiß, wo er es gelassen. Ich gebe der Kleefeld das
Manuscript mit, da er doch wahrscheinlich noch in Dresden sich aufhält;
sollte dies nicht der Fall sein, so wißen Sie vielleicht, wohin Sie es
ihm nachschicken können, oder bewahren es, bis er sich bei einem von
uns beiden danach erkundigt. Gelesen habe ich es nur theilweise, die
Handschrift ist gar zu unleserlich.
Gedacht haben wir Ihrer in dieser Zeit oft und viel, indem Herr von
Holtei einige Wochen bei uns sich aufhielt und in einigen Zirkeln sein
Lese-Talent der Gesellschaft zum Besten gab. Er hat uns allen wohl
gefallen -- aber den wunderbaren Zauber versteht er doch nicht zu üben,
in welchem -- _jemand Anders_ -- ein unerreichbarer Meister ist
und bleibt.
Ich schreibe sehr eilig, Adele ist seit drei Wochen bei Freunden am
Rhein, die Kleefeld reist morgen in aller Frühe ab, und da giebt es so
mancherlei für sie zu besorgen, daß ich nur Zeit behalte, Sie recht
herzlich zu bitten, mir Ihr freundliches Wohlwollen fortwährend zu
erhalten.
Ihre Ergebne
_Johanna Schopenhauer_.
Kommt denn nicht bald der zweite Theil Ihres Cevennen-Krieges? Ich
verlange mit ganzer Seele danach; mich hat seit Jahren nichts so
erfreut, zweimal habe ich ihn schon gelesen, und warte nur auf den
zweiten Band, um von vorne wieder anzufangen.


=Schütz, Wilhelm von.=
Geb. am 13. April 1776 zu Berlin, gest. am 9. August 1847 in
Leipzig. War preuß. Landrath und Direktor der Ritterschaft in der
Neumark, und hielt sich, nachdem er aus dem Staatsdienste getreten,
für gewöhnlich in Dresden auf.
Lacrimas, Trauerspiel (1803.) -- Der Graf und die Gräfin von
Gleichen, Tragödie (1807.) -- Niobe, Tragödie (1807.) --
Romantische Wälder (1808.) -- Der Garten der Liebe (1811.) -- Graf
von Schwarzenberg, Trauerspiel (1819.) -- Dramatische Wälder (1821.)
Rußland und Deutschland (1819.) -- Deutschlands Preßgesetz (1821.)
-- Zur intellectuellen und substantiellen Morphologie &c. (1823.)
Zwölf Bände einer Uebersetzung aus den Memoiren des Casanova
(1822-28.) &c.

I.
_Cummerow_, den 8. März 1812.
_Liebster Freund_.
Deine Mittheilungen über meinen Anfang eines Drama: Guiscardo und
Gismonda, sind für mich eben so belehrend wie ermunternd gewesen, und
ich habe die Eröffnung des Stücks nach Deinem Rathe angefangen, leider
aber von meinem ersten Entwurf keine Concepte mehr gefunden, so daß
ich nicht fortfahren kann, ohne die Abschrift zu benutzen, die ich
Dir gelassen habe. Gern bliebe ich in dem Zug, um so mehr, da bald
Unterbrechungen kommen möchten, und deshalb bitte ich Dich, mir recht
bald jene Blätter zu senden. Vielleicht können sie noch Montag Abend in
Ziebingen zur Post kommen.
In der Ode, die mein Schwiegervater so vieler Aufmerksamkeit gewürdigt
hat, habe ich das geändert, was er angestrichen hatte und übersende Dir
eine geänderte Abschrift mit der Bitte, sie ihm zu übergeben und ihn
meiner kindlichen Gesinnungen zu versichern.
Meine Frau grüßt Dich, Deine Frau, ihren Vater und die Geschwister,
bittet Dich auch Heinrich zu sagen, daß sie hier angekommen sey. Bleibe
recht heiter und gesund und behalte lieb
Deinen
_Schütz_.

II.
_Madlitz_, den 13ten September 1812.
Mit vielem Dank sende ich Dir liebster Freund hierbei den Phantasus
zurück. Wie sehr mir die Einleitung dazu gefallen, sagte ich Dir schon
nach der Vorlesung. Diese aber hatte mir immer noch nicht den Eindruck
gewähren können, welcher sich erst davon trägt, wenn man sie und die
Unterredungen nicht abgesondert, sondern in ihrem Zusammenhange mit
den Dichtungen genießt, zu denen sie gehören. Erst dann wird man des
Reitzes theilhaftig, der sich dadurch so anziehend über das Ganze
verbreitet, daß das in den Dichtungen sich regende unmittelbare
Leben einen so wunderbaren Contrast mit dem mannigfaltigen Hin- und
Hersprechen bildet, welches dazwischen unter den Erzählern vollführt
wird. Ich glaube daher auch, daß es dem Buche recht vortheilhaft
sein muß, wenn der Darstellung des Wesens der Erzähler, und in ihm
des Wesens ihrer Zeit zwischen den Dichtungen recht viel Platz
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