Briefe an Ludwig Tieck (4/4) - 03

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rechne ich die kleine beiliegende Romanze, die ich seit Mitte Juli’s
im Kopf herumgetragen, und die endlich in den Christfeiertagen eine
Gestalt gewonnen. Ich meine solche Darstellung einzelner Momente rein
menschlichen Gefühls gerathen mir am Besten. Alles Phantastische
muß ich ferne von mir halten, weil es mir dazu an innern Mitteln
gebricht. Ich bin noch nicht 40 J. alt, könnte also, trotz eines
vielbeschäftigten, prosaischen Lebens doch noch etwas produciren.
Hielten Sie mich wohl eines Fingerzeigs werth, verehrter Meister?
Wir haben diesen Winter Ihren Alten vom Berge und Ihr Fest von
Kenelworth gelesen und uns innig daran erquickt. Am wohlsten wird
mir bei Ihren Erzählungen da, wo die gemeine Critik darüber als
unnatürlich und unwahrscheinlich zu schimpfen anfängt, d. h. wo die
gewohnten Formen, mit welchen Sie das Publicum beschwichtigen, mit
einemmal aufhören und die lautre Poesie, derselben spottend, ungehemmt
hervorsprudelt; wo der zahme Bach auf einmal zum Wasserfall wird und
seinen Weg durch Wald und Felsen nimmt, wie in Ihren alten, herrlichen
Dichtungen, in welchen ich mich vor 18 Jahren unter der schönen, hohen
Lindenallee bei Tübingen als Student zum erstenmal berauschte.
Während ich diesen Brief schreibe, lese ich von dem schmerzlichen
Schlage, der Sie durch den Tod Ihres Freundes, Friedrich Schlegel,
in Ihrer unmittelbaren Nähe betroffen. Wenn meine Zeilen nicht eine
ziemliche Zeit brauchten, bis sie zu Ihnen nach Dresden gelangen, so
würde ich sie nicht abschicken; denn unmittelbar nach einer solchen
Verwundung muß das Geschreibe eines Dritten unerträglich zu lesen seyn.
So aber vertraue ich auf die Langsamkeit der Buchhändlergelegenheit,
der ich diesen Brief übergebe. Meine liebe Frau ruft sich Ihnen und
mit mir Ihren verehrten Reisebegleiterinnen ins Gedächtniß zurück.
Jener Abend in unsern dumpfigen Stuben kann freilich keine angenehme
Erinnerung für Sie alle seyn. Wir aber denken mit Stolz und Wonne an
Ihre Erscheinung zurück.
Genehmigen Sie den Ausdruck der innigen Verehrung von Ihrem für die
höchsten Genüsse ewig dankbaren
_G. Schwab_.
Das Morgenblatt hofft sehnlich auf Ihre Beiträge.


=Seckendorf, Gustav Freiherr von.=
Geb. zu Meuselwitz bei Altenburg am 20. November 1775, gestorben in
Amerika 1823.
Otto III., Tragödie (1805.) -- Orsina, 1816. -- Vorlesungen über
Deklamation und Mimik, 2 Bde. (1816.) -- &c. Redigirte auch die
Zeitschrift Prometheus.
Unter seinem Autornamen Patrik Peale zeigte er sich auf
verschiedenen Theatern als plastisch-mimischer Künstler, und
schlug sich als Docent, Musikdirector, Musiklehrer, Schriftsteller
durch Deutschland und Amerika, ohne einen sichern Aufenthalt zu
finden, vor dem allersichersten im Grabe. In wie fern das Mißlingen
all’ seiner verschiedenen Unternehmungen von äußerlichem Unglück
verursacht wurde? in wie fern es aus ihm selbst hervorging? wer
wagt darüber zu entscheiden? Nicht abgeleugnet kann werden, daß er
die Aufmerksamkeit vorzüglicher Männer zu erregen im Stande gewesen.
Solger schreibt an Friedrich v. Raumer: „der Mann hat mir bei einem
Besuche einige Beispiele von seinem Talent und einer wirklich
seltenen Macht über sein Gesicht gegeben: so z.B. drückte er mit
der linken Seite des Gesichts den tiefsten Schmerz aus, so daß er
sogar mit dem linken Auge weinte, während die rechte Seite ganz
unverändert blieb.“
Das schmeckt nun freilich mehr nach Kunststücken, als nach Kunst.

_Wien_, 1. Dec. 1808.
Noch kann ich mich über Ihre schnelle, gar nicht vermuthete Abreise
nicht zufrieden geben, in einem Augenblick, wo ich mir soviel von
Ihrer Unterstützung versprochen hatte, wo es leichter, als zu
irgend einem andern Zeitpunkt war, einen bedeutenden Einfluß auf die
hiesigen Theater sich zu sichern, und vereint auf ein schönes Ziel
hinzuwirken. Sie werden mir freilich einwenden, daß diese meine Ideen
vielleicht ganz außer Ihrem Gesichtskreise lagen, mit Ihrer Neigung
unvereinbarlich waren -- allein vergeben Sie mir, wenn ich keine
Kraft erblicke, ohne ihr zugleich in Gedanken ein bestimmtes Ziel
anzuweisen, wenn ich gern alles Edle und Schöne um mich vereinigen
möchte, um so vereint, eine bleibende Stätte für die Kunst zu gründen.
Und hier scheint mir durch die Entziehung Ihrer persönlichen Gegenwart
ein großes Hinderniß entstanden. Nennen Sie es immerhin Träume, wenn
ich mir Sie an der Spize der hiesigen Theaterwelt, und mich als Ihren
Gehülfen dabei dachte. In Ihrer Persönlichkeit lagen alle Mittel dazu,
und was nun vielleicht auf Umwegen durch jahrelange Bemühungen nicht
erreicht werden kann -- das hätte Ihre Gegenwart, mit diesem Sinn
das Gute überall anzuerkennen, und an seinen Plaz zu stellen, mit
dieser poetischen Schöpfungskraft -- und nicht zu vergessen die jezige
Verlegenheit der Direktion, welche zwischen zwei Stühlen, Hartel und
Iffland, sitzt, möglich gemacht. Dieser Augenblick kehrt vielleicht
nie zurück -- nie die Möglichkeit eines entschiedenen Einflusses auf
Hartel durch seine Verwandte, wovon ich selbst nichts wußte -- denn er
geht nun in 4 Wochen vom Theater ab. Iffland kommt auch nicht, folglich
wird -- -- Sonnleithner oder gar etwas ärgers das Factotum werden. Nun
sind das alles fromme Wünsche. Ich werde wohl nicht nachlassen, aber
ich habe auch nur den guten Willen, mit den Menschen vermag ich nichts
anzufangen. Auch hat mir meine erste Verbindung mit Stoll zu viel
geschadet.
Dagegen scheint es nun mit der Fortsezung des Prometheus Ernst zu
werden. Wenn Sie diese Zeilen erhalten, ist als wahrscheinlich
mit Cotta entschieden. Er ist nicht abgeneigt, und ich habe
billige Bedingungen gemacht, und hoffe jezt seine günstige
Definitiventscheidung. Auf diesen Fall rechne ich bestimmt auf Ihre
Mitwirkung, und so schnell es sein kann, auf die Uebersicht der
hiesigen Theater, wozu Sie mir Hoffnung gemacht haben. Diese ist
ganz dazu geeignet das hiesige Publikum günstig für die Zeitschrift
zu stimmen. In der Folge hoffe ich auch auf den Aufsatz _über das
teutsche Theater überhaupt_, und über _Fleck_. Ich erwarte Ihre
Bedingungen, bitte Sie aber, mir Ihre Abreise von München, und Ihren
künftigen Aufenthalt sogleich wissen zu lassen. -- Schlegel läßt Sie
herzlich grüßen. Knorring und (? unlesbar) machen noch immer keine
Anstalt zur Abfahrt. Der jüngere Collin geht in 14 Tagen nach Krakau,
als Professor der Aesthethik. -- Empfehlen Sie mich Mad. Bernhardi und
gedenken meiner zuweilen in Ehren.
_Seckendorf_.
(Vordre Schenkenstraße No. 23.)


=Seidel, Max Johann.=
Es kann Einer ein sehr guter, naturwahrer, allbeliebter Komiker,
und braucht deshalb eben kein Musterbriefsteller zu sein. Daß
Herr Seidel Ersteres gewesen, wissen alle älteren Weimaraner, so
wie sämmtliche Besucher Ilm-Athens, die den lustigen Mann auf der
Bühne gesehen. Daß er letzteres nicht gewesen, geht aus diesem
Briefe hervor, den wir deshalb doch nicht weglassen wollen; denn
er schildert einen wichtigen Tag aus Goethe’s Leben treuherzig und
unbefangen. Die Bezeichnung „_biederer_ Greis,“ die S. auf
Goethe anwendet, erinnert uns an einen andern Schauspieler, der
zur Jahres-Feier der Schlacht bei Belle-Alliance einen Prolog zu
sprechen und in diesem von dem Einzuge in Frankreichs Hauptstadt
zu reden hatte, das richtige Beiwort vergaß, und voll Verlegenheit
sagte:
„Wir aber folgen Dir, das ist gewiß,
Und grüßen Dich im _traulichen_ Paris.“
Auf Goethe hätte sich wohl ein umfassenderes Epitheton finden
lassen als grade „_bieder_“. Und dennoch hat dieses, in
dieser Ideenfolge, etwas eigenthümlich Hübsches, denn es giebt
den Eindruck deutlich wieder, den der alte Herr durch sein
schlicht-patriarchalisches Benehmen, während jener festlichen
Momente, auf die Umgebungen ausgeübt. Goethe ließ sich durch die
Huldigung, die König Ludwig ihm hochherzig darbot, nicht aus dem
Geleise bringen.

_Weimar_, den 31ten Aug. 1827.
_Verehrtester Herr Hofrath!_
Nehmen Sie dieses Schreiben als einen Beweis, daß die, zwar kurzen
Augenblicke, wo meine Frau und ich das Vergnügen hatten, Ihre
persönliche Bekanntschaft in Teplitz zu machen, uns unvergeßlich sind,
und daß wir uns oft und mit Freuden daran erinnern. Diese Zeilen sollen
dazu dienen, die mir so werthe Bekanntschaft zu erneuern, denn, daß
Sie meine Kühnheit, an Sie zu schreiben, nicht übel deuten werden,
bin ich überzeugt, aber wäre ich es doch auch davon, daß das, was ich
schreibe, für Sie Interesse hätte. Ich will es versuchen; vielleicht
gewährt Ihnen eine kleine Erzählung von Goethe’s Geburtstagsfeier, da
ich Augen- und Ohrenzeuge war, einiges Vergnügen.
Daß Göthe’s Geburtstag, den 28t. August, von seinen Freunden und
Verehrern alle Jahre laut gefeiert wird, ist Ihnen sicherlich bekannt;
jedoch vernehmen Sie, verehrtester Herr, welche freudige Ueberraschung
ihm, dem biedern Greise (!) zu Theil wurde.
Den 27t. August Abends kam hier ein Fremder mit Extra-Post im Gasthofe
zum Erbprinzen an, und läßt sich bei unserem Großherzog unter dem Titel
und Namen des Ober-Stallmeister von Keßling am königl. bairischen
Hofe, anmelden, mit dem Zusatze: früh acht Uhr sich bei Sr. kgl.
Hoheit dem Großherzog vorzustellen; allein, noch ehe die Uhr halb 8
geschlagen, fährt unser Großherzog an dem Gasthofe zum Erbprinzen
vor, und macht _seine_ Aufwartung dem -- Könige von Baiern,
welcher ~incognito~ hier ankam, um Göthe an seinem Geburtstage zu
überraschen, Glück zu wünschen und ihn persönlich kennen zu lernen.
Gegen 11 Uhr Mittags fuhren Sr. Maj. der König und unser Serenissimus,
der Großherzog, bei Göthe’n vor.
Göthe war den Tag besonders gut gelaunt, er war froh und heiter und
wie verjüngt erschien er der Gesellschaft, die sehr zahlreich war,
denn, er nahm alle Besuche an, sprach mit jedem und freute sich der
vielen Theilnahme, die wir an ihm nehmen; da traten der Großherzog und
der König ein, schon angemeldet, die Anwesenden traten zurück. Der
König ging auf ihn zu, bezeugte durch huldvolle Worte seine Freude,
ihm diese Ueberraschung vorbehalten zu haben, und zog aus seiner
Rocktasche ein rothes Kästchen hervor, worin der Zivil-Verdienstorden
der königl. bairischen Krone, Großkreutz und Stern sich befanden,
welches er Göthe’n mit den Worten überreichte: hier (auf Göthe’s Brust
deutend), wird sich wohl noch ein Plätzchen finden, wo sie dieses
anheften können. Alles bezeugte seine Theilnahme und Freude, Göthe
war sehr überrascht, unterhielt sich dann über eine Stunde noch mit
den fürstlichen Personen, die sich theilweise auch zu den Anwesenden
gewendet hatten. Der König war über alles entzückt, was er sah und
hörte und nach 12 Uhr beurlaubten sich die fürstlichen Personen.
Unser guter Fürst, der Großherzog, hat sich wieder sehr erholt,
obgleich ihn das Teplitzer Bad sehr angegriffen hatte und er einige
Zeit nach der Badekur krank darnieder lag; er hatte bei Göthe die Gnade
mich zu bemerken und mit mir und meiner Frau zu sprechen; auch er
äußerte seine große Freude über die unvermuthete Ankunft des Königs,
doch als derselbe sich als „von Keßling“ anmelden ließen, schlossen Sie
gleich, daß es der König sey, welcher meist in der Gesellschaft des
„von Keßling“ reist.
Mittags war eine große Gesellschaft, die aus Göthe’s Verehrern bestand,
bei einem glänzenden Gastmahle, welches im hiesigen Stadthaussaale
gehalten wurde, versammelt, an welcher auch meine Wenigkeit Antheil
genommen. Mehrere Gedichte, die wechselsweise gesprochen und gesungen
wurden, habe mir die Freiheit genommen Ihnen zu übersenden.
Herr Kanzlar von Müller sprach das Gedicht „zur Weihe des Tafelfestes“
als Einleitungsrede, worauf denn unserm geliebten Fürsten ein 3maliges
Lebehoch gebracht wurde. Dieses, so wie No. 2, sind von Herrn Kanzlar
von Müller selbst gedichtet, so wie das ganze Arrangement zu voller
Zufriedenheit aller Anwesenden von ihm getroffen war.
Herr Kapellmeister Hummel lieferte uns eine vortreffliche Composition,
welche eben so vortrefflich ausgeführt wurde. Herr Kammersänger und
Oberdirektor Stromeier trug, wie immer, voll Gefühl und klangvoller
Stimme die Gesänge vor, eben so Herr Kammersänger Moltke, auch Herr
Musikdirektor Eberwein leistete Vortreffliches.
Unter dem Jubelrufe: Auch die Todten sollen leben! von Herrn Geheimen
Kammerrath von Göthe (Sohn) ausgebracht, wurde den Manen Wieland’s,
Herder’s und Schiller’s ein Lebehoch gebracht. Abends wurde dem König
von Baiern zu Ehren Freiball im hiesigen Schießhaussaale gegeben, wobei
der König und unser ganze Hof gegenwärtig waren.
Zugleich war der Ball, durch das jezt hier stattfindende Vogelschießen,
von vielen Fremden besucht, die sich zu diesem seltenen Vergnügen hier
einzufinden pflegen.
Das Theater sollte erst den 3t. September zum Geburtstag des
Großherzogs eröffnet werden, mit „der Schnee.“ Zum erstenmal aber
auf Verlangen des Königs geschah dies schon den 29t. August mit „die
humoristischen Studien“ und „die 7 Mädchen in Uniform;“ beide Piecen
gingen vortrefflich.
Gestern reiste der König von hier wieder fort.
Verehrtester Herr Hofrath, daß meine Frau und ich es sehr bedauerten
Sie nicht in Dresden getroffen zu haben, werden Sie ganz in der Ordnung
finden; denn Ihren Vorlesungen beiwohnen zu können, zähle ich (nur aus
dem, was ich davon erzählen hörte) zu dem herrlichsten und größten
Kunstgenuß unserer Zeit, und die Eile, mit der ich nach Hause berufen
wurde, brachte mich darum; doch wir werden nicht versäumen kommendes
Frühjahr oder Sommer Ihnen unsere ergebenste Aufwartung zu machen, und
dann zweifle ich nicht an Ihrer Gewogenheit, daß Sie uns durch Ihr
so schönes, seltenes Talent Gelegenheit geben werden, Sie einigemal
bewundern zu können.
Indem wir uns Ihrem gütigem Wohlwollen bestens empfehlen, unterzeichne
ich mich als
Dero ganz ergebenster Diener
_Max. Joh. Seidel_.
~P. S.~ Ich gebe Ihnen noch eine kleine Anekdote zum Besten, die
sich in der sich hier befindenden Menagerie der Herrn van Aken und
Martin ereignete, als der König von Baiern selbe besuchte. Der Wärter
dieser Thiere, welchen die Gegenwart des Königs verlegen machte, zeigte
unter anderm auch den sich dabei befindenden großen Löwen, und sagte:
Hier ist Sr. Majestät, der größte jezt lebende König -- der Thiere. --
Wir alle lachten, doch der König von Baiern schien es nicht gehört zu
haben.
Vermuthlich wollte er sagen: Hier Majestät, hier sehen Sie den größten
Löwen, der in Deutschland gezeigt wird (welche Rede er zu jedem andern
spricht).


=Skepsgardh, Otto von.=
Das völlig verrückte Buch: „Drei Vorreden. Rosen und Golem-Tieck,
eine tragikomische Geschichte, mit einer Vorrede von Friedr.
Rückert“ hat trotz seiner wahrhaft niederträchtigen Ausfälle gegen
Tieck so wenig Beachtung gefunden, daß wir lange vergeblich nach
_einem_ Menschen suchen mußten, der es nur angesehen. Als
wir’s denn endlich selbst in Händen hielten, fanden wir’s noch
unter der niedrigsten Erwartung. Der Verfasser hat gerade so viel
produktives Talent besessen, um _sich_ einzureden, daß er ein
Poet sei; aber auch nicht ein Fünkchen mehr. Wo es ihm an Fähigkeit
fehlte zu schaffen, da vermeinte er, es fehle den Andern an
Fähigkeit ihn zu fassen; an gutem Willen ihn zu fördern. In Tieck,
der ihn lange mit freigebiger Hand unterstützte, erblickte er einen
_Neider_. Er sagt in der Vorrede zu jenen „drei Vorreden“
(lauter unsinniges Zeug!) „Tieck verschmähte es sogar nicht, mir zu
zeigen, daß er mich fürchte. Gäbe Gott, er bekäme Ursache dazu!“
Was er eine Kritik Rückerts nennt, sind ein Paar Zeilen, die
dieser gutmüthig und mitleidig einem Unbekannten, der sich an ihn
drängte, über einen ersten Versuch hinwarf -- gewiß nicht ahnend,
daß der Empfänger die Frechheit haben werde, diese Zeilen vor
ein hirnverbranntes opus zu setzen, dessen Schluß die gemeinsten
Anschuldigungen wider seinen Wohlthäter enthält. Doch spricht
eigentlich aus dem Autor wie aus dessen Buche schon der Wahnsinn.
-- In diesem _soll_ er denn auch -- (denn er ist längst
verschollen) -- seinem unseligen Dasein ein Ende gemacht haben.
In zwei Punkten ist jedoch Tieck hier abermals anzuklagen. Erstens,
wegen der wahrhaft leichtsinnig-gutmüthigen Schwäche, womit er
jedem Zudringlichen Ohr, Herz und Hand öffnete, bevor er ihn
genauer kannte; zweitens wegen der Saumseligkeit, die er sich dann
zu Schulden kommen ließ, _wenn_ er einen solchen Menschen
endlich durchschaut hatte, und den nothwendigen Bruch verschob, aus
Mangel an Entschluß.
Hätte er dem eitlen Narren sein Manuskript umgehend zurückgeschickt
und kurz erklärt, was er davon halte, so könnten die Vorwürfe ihn
nicht getroffen haben, die der dritte Brief enthält.

I.
_Berlin_, d. 12ten August 1843.
_Hochverehrter Herr Geheimerrath!_
Im Vertrauen auf die mir, als einem Strebenden von Ihnen so freundlich
zu Theil gewordene Berücksichtigung erlaube ich mir Ihnen den zweiten
Theil meines Romans so umgearbeitet zu überschicken, wie ich ihn gern
gleich damals gesehn hätte, als Sie so gütig waren dem rohen Entwurf
Ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Wieder muß ich’s bedauern, Sie damals
mit dem ungefügen Produkt belästigt und Ihnen so vielleicht die Lust,
es noch einmal durchzusehn, benommen zu haben. Doch ist der größeste
Theil völlig neu und das Alte nur an wenigen Stellen geblieben wie es
war. Ich glaube alles gethan zu haben, was in so kurzer Zeit und bei
meiner Lage an einem Werke zu thun möglich ist, dem man entwachsen zu
sein glaubt, oder dessen gute Idee man doch mindestens gern von vorn
herein ganz anders angelegt wünschte. Ihre Winke hab’ ich mir, wie Sie
sehn werden, überall zu Nutz gemacht und bitte Sie nur sehr, sich durch
das erste Kapitel nicht abschrecken zu lassen, das mit Fleiß etwas
sandig angelegt ist, damit das Interesse in dem Maße zunähme, als man
sich der Poesie des Landlebens nähert. Indem ich Ihre Erlaubniß, Sie am
Schlusse des Werkchens einführen zu dürfen, benutzte, hab’ ich daselbst
alles gesagt, was ich von der Angelegenheit mit der Vorrede fürchte und
hoffe. Sollte Ihnen etwas im Werkchen misfallen und Sie darum Bedenken
tragen, meinen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen, so haben Sie die Güte,
das Mißfällige fortzustreichen und wenn auch darüber die halbe Arbeit
draufginge. Wer schlechtes einbüßt gewinnt. In einigen Tagen werde
ich nach Ihrer Anweisung auch mit dem ersten Theil, aber hier nur
bescheidend verfahren, womit ich in 8 Tagen fertig zu sein hoffe. All’
meine Hoffnung, so wie die meiner armen Schwester, ist jetzt auf das
Werkchen und Sie gerichtet. Sein Sie mir nicht böse, daß ich an der
Stelle, wo ich Sie in das Märchen einführen durfte, meiner Begeistrung
keine zu engen Schranken anlegte[3], ich bin Ihnen mehr schuldig
als Sie vielleicht ahnen, ich habe Ihnen die Idee zu verdanken, in
welcher allein die Poesie liegt, daß nur die allmächtige Leidenschaft
poetisch sei, und daß alle Kunst darin bestehe, diesen Strom von seinem
Ursprunge an bis an das Meer zu verfolgen, indem man weder die Blumen
am Ufer noch die künstlichen Hemmungen vergißt, welche des Stromes
Gewalt vergrößern, indem sie ihn aufhalten, so daß er in Diamanten
stäuben und in Strahlen schäumen muß. Jetzt verstehe ich Romeo und
Julie, Werther, Coriolan u. a. Meisterwerke erst. Sie werden vielleicht
über den jungen Menschen lächeln, der eine Ihnen sicher längst
geläufige Idee so prahlend hervorhebt, aber solche Gedanken entscheiden
mehr als alles, das fühl ich, über die Richtung, die ein strebender
Geist einschlägt; oder sie ersparen wenigstens ein langwieriges Tappen
auf gut Glück. -- Wenn doch das Schicksal mir den _einen_ stolzen
Wunsch gewährte, einem Manne in der Litteratur, bevor er vom Leben
scheidet Freude zu machen, einem verehrten Manne, bei dem man sich eben
nicht auf die honetteste Weise eingeführt hat.
Ich will Sie nicht mit zu langem Geschwätz ermüden, zumal auch meine
Schwester sich’s nicht nehmen läßt an Sie zu schreiben. Gott schenke
Ihnen noch lange Gesundheit und heitern Muth, damit auch ich noch lange
von einem Auge weiß, das auf mir ruhend mich zu Thaten anspornt.
Mit vollkommner Hochachtung
Ihr ergebenster
_Otto v. Skepsgardh_.

II.
_Berlin_, d. 31sten August 1843.
_Hochverehrter Herr Geheimrath!_
Ich bin so frei Ihnen wieder ein Werkchen zu schicken, diesesmal
jedoch nur mit der Bitte um Ihr Urtheil darüber. Es ist in vier Tagen
aufgefaßt und niedergeschrieben, als Ableitung einer peinigenden
Ungeduld. Um den dritten Akt bin ich etwas besorgt, da ich ihn gleich
gestern Abend in’s Reine geschrieben. Noch keine meiner Arbeiten hat
mir jedoch unmittelbar nach der Vollendung so im Ganzen gefallen, als
dieser melankolische Scherz und ich nehme das für ein gutes Zeichen.
Freuen würd’ es mich, wenn das Stück sich Ihre Zufriedenheit erwürbe,
da ich als Dramatiker nicht wohl bei Ihnen zum ersten Male bestanden.
Ist es wohl werth aufgeführt zu werden? Welchen Weg hätte ich da
einzuschlagen. Ein bloßes Hinsenden an eine Direktion ist langwierig
und mir wäre es lieb wegen meiner Schwester, je eher desto lieber
einen kleinen Einfluß auf die Bretterwelt zu erlangen. Werden Sie
mich auch nicht für unleidlich zudringlich ansehn müssen? Aber setzen
Sie sich in meine Lage, die in diesem Augenblick nicht die beste ist,
wäre nicht noch das Bißchen Hoffnung, so müßte man verzweifeln. Alle
meine Schritte für uns das Nothwendige zu besorgen, sind bis heute
fruchtlos im Wesentlichen geblieben. Nun faßte ich den Plan, meine
Vorreden an einen kunstliebenden, mir bekannten hiesigen Bankier,
der mir in frühern Zeiten manchmal geholfen, zu schicken mit einer
Art von Zueignung an ihn und der beiläufigen Bitte um einen Vorschuß
von 30 Thlr., bis das Werk gedruckt ist. Ich würde wie ich den Mann
kenne nicht schlecht spekuliren, wenn er um Ihre Vorrede wüßte, aber
auch nur in diesem Falle dürfte ich hoffen, denn der Mann hat kein
selbstständiges Urtheil. So unangenehm das ganze Verfahren mich auch
berühren möchte, so thäte ich’s doch, wenn Sie mir die Erlaubniß dazu
gäben, denn was unternimmt man nicht in der Noth. Meiner Schwester
Engagement nach Strahlsund ist fest und hat sich so verzögern lassen,
daß wir erst zum 15ten Sept. dazusein brauchen. Da wäre nun wieder Raum
zu spekuliren und zu hoffen.
Ich habe in diesen Tagen auf der Folter gelegen; allerlei Vermuthungen,
wie sie mir bald die Furcht, bald die Hoffnung eingab, gingen mir
durch den Kopf. Ich konnte es nicht unterlassen, mich auf der Post zu
erkundigen, ob Briefe an Sie auch sicher bestellt seien? Die Antwort
war beruhigend und ich schrieb an meinem Drama. Nun es fertig ist,
erwache ich aus einem Traume und sehe besorgt um mich. Verzeihen Sie
meiner Ungeduld, stets schwebe ich in Angst, Sie möchten unsrer schon
überdrüssig sein oder es doch alle Augenblicke werden. Meine Schwester
nimmt sich die Freiheit selbst an Sie zu schreiben und auch ich hätte
Sie noch nicht belästigt, wüßte ich nicht, daß ich in einem meiner
Briefe Ihnen geschrieben, wir könnten schon zum 1sten Sept. fort
sein. Nun fiel es mir ein, daß Sie dann nicht wissen würden, wo wir
eigentlich stecken, falls Sie uns mit einigen Worten beglücken wollten.
Bei den Karten sucht’ ich nach alter Angewöhnung auch schon Trost, fand
aber keinen sonderlichen, denn sie sprechen in der letzten Zeit nur von
Unwohlsein und Fehlschlägen, die Sie in Gedanken führen sollen.
Gott wende alles zum Besten, erwerbe oder erhalte mir Ihr Wohlwollen.
Hochachtungsvoll
Ihr
ergebenster
_v. Skepsgardh_.

III.
_Berlin_, d. 12ten Septbr. 1843.
_Hoch-Wohlgeborner Herr,
Sehr geehrter Herr Geheimrath_.
Ihr geneigtes Schreiben vom 11. d. M. habe ich so eben durch
Ihren Herrn Bruder erhalten, und das Unerwartete hat mich, ich
muß es gestehn, mit Trauer und Verzweiflung erfüllt. Als Sie mir
das Manuskript, über dessen ersten Theil Sie sich selbst lobend
ausgesprochen, immer noch nicht zurückschickten, mußte ich glauben, der
2te Theil, den ich ganz nach Ihren Anweisungen umgeändert, habe Ihnen
auch gefallen und Sie seyen geneigt, dem Lebensgange eines Sie in Ihren
Schriften so sehr verehrenden Dichters auf Kosten einer bagatellen
Unbequemlichkeit Ihrerseits, einen plötzlichen Schwung zu geben. Denn
wenn Sie schon einigen Ihrer Freunde ähnliche Bitten abgeschlagen, so
sind Freunde eines Dichters nicht immer auch Dichter. Meine Hoffnung
wuchs, je längere Zeit Sie mir durch Ihr Schweigen ließen die Gründe
zu überdenken, die Sie meinen Wünschen gemäß stimmen mußten. -- Ich
bedachte, daß Sie meiner Schwester hilflose Lage kennten, daß ich in
meinem Schreiben Sie gebeten, im Nichtgewährungsfalle mich nicht lange
in Ungewißheit zu lassen. Demungeachtet schwiegen Sie. Meine Schwester
hatte ein Engagement bekommen; und ich verhehlte Ihnen nicht, wie ich
Ihre Vorrede und das Manuskript benutzen wolle, um ihr die Mittel zur
Hinreise nach ihrem Bestimmungsorte und die erste dortige Existenz zu
sichern. Sie schwiegen. Da glaubte ich Sie hätten mein Manuskript an
einen befreundeten Buchhändler geschickt und warteten auf Antwort,
die uns aus der Noth helfen sollte. Ich schickte Ihnen noch ein in ¼
Stunde durchlesbares Werkchen und bat um Antwort. Sie schwiegen. Der
Tag an dem meine Schwester abreisen soll, rückte immer näher, da ging
ich zu Ihrem Herrn Bruder, um mich zu erkundigen. So bin ich endlich so
glücklich von Ihnen einen Brief zu erhalten und lese: Sie haben nicht
Zeit u. s. w. Das auf alle meine, meiner Schwester vertrauungsvolle
Briefe eine Antwort! Hätte ich doch mein Werkchen damals gleich an
einen Buchhändler ohne weiteres geschickt; ich hätte jetzt schon eine
Antwort, die mir Aussichten eröffnete; hätt’ ich es mit der Widmung
an den Bankier geschickt, ich hätte nun die für meine Schwester
nöthigen Mittel. Jetzt ist die Zeit zu allem zu kurz; meiner Schwester
Kontrakt geht den 15ten d. M. an; sie kann ihn nicht halten, das mühsam
errungene Engagement ist verloren und sie mit mir dem bittersten
Elende Preis gegeben. Hätte ich Sie niemals kennen gelernt, so wäre
nun mein Glaube an Göttliches auf Erden fester. Ich bitte nun sehr,
mir das Schauspiel recht bald zurückzuschicken, denn trotz der Hölle
will ich allein meinen Weg gehn _und Werke hinstellen die so lang es
eine deutsche Literatur giebt, mich und mein Schicksal in der Menschen
Gedächtniß erhalten sollen_. Wenn Sie mir durch Ihren Einfluß das
erste Auftreten nicht erschweren wollen, so bin ich von dem Edelsinn
eines verehrten Dichters hinlänglich überzeugt und werde muthiger mit
dem Leben kämpfen. Da ich die Sage, die auch in Ihrer Akkorombona
steht, nicht wohl missen kann, so muß ich schon sehn was ich mache,
um dem Roman einen Schluß zu geben, der _für Sie nicht nachtheilig
zurückwirkt_. Mit der Bitte um baldige Zurückgabe meines Schauspiels
habe ich die Ehre mich zu zeichnen als
Ew. Hoch-Wohlgeboren
ergebenster
_v. Skepsgardh_.
Ich bitte es für keine absichtliche Ungezogenheit anzusehn, daß ich den
Brief nicht frankire, in =diesem= Augenblick bin ich es durchaus
nicht im Stande. Haben Ew. Hochwohlgeb. die Güte mir mein Manuskribt
unfrankirt zuzuschicken.


=Solger, Karl Wilhelm Ferdinand.=
Geb. am 28. Nov. 1780 zu Schwedt, gest. am 20. Oct. 1819 als
Professor an der Universität zu Berlin.
Tieck schreibt: „Im Herbst (1810) hatte T. in Frankfurt a.
O. Solger aufgesucht; dafür kam in diesem Jahr (1811) in den
Pfingsttagen S. nach Ziebingen, einem Landgute, auf welchem T.
damals lebte, und wohnte einige Tage dort. Sie verstanden sich
näher, und T., der gegen den ausgezeichneten Mann, wie gegen alle
Philologen und Philosophen von Profession, ein gewisses Mißtrauen
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