Briefe an Ludwig Tieck (4/4) - 13

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angenehmen Stunde befriedigt seyn will, Deine Laune soll der Götze
seyn, an dessen Altar Du die Freundschaft, die Glückseligkeit von
wahren Menschen schlachten willst, die Du zu lieben, über alles zu
lieben vorgabst? Alle die hohen Gefühle, die wir Dir geweiht haben,
alle die Seligkeiten, die Dein wachsender, immer wachsender Geist uns
künftig versprach, stößest Du die unter nichtsbedeutendem Lächeln, und
mit abgewandtem Gesicht, in den furchtbaren Ocean des Nichts? Tieck,
ein Engel ruft durch mich Dir zu: Erhalte Dich, schone Dich, mache Dich
glücklich _um Deiner Freunde willen_!!
Pfui, daß ich so abscheuliches Zeug habe sagen müssen. Ließ es schnell,
und zerreiß’ es, -- zerreiße das Papier und die Worte, -- aber den
Sinn, den ich Dir durch dieses Gewirre krasser Ausdrücke ins Herz
habe prägen wollen, den präge hinein, -- mit brennenden Flammenzügen.
Alles, alles bezeugt meine innige Liebe zu Dir, und diese, wenn Du
mich kennst, und mich zu durchschauen würdigst, wirst Du auch durch
alle heftigen Vorwürfe, die ich Dir je gemacht habe, hell und glänzend
durchscheinen sehen. --
Ach ich hatte doch geglaubt, daß Du froher in Halle leben
würdest; Deinen Rückfall, was sag’ ich, Dein Fortschreiten in der
fürchterlichsten Schwermuth, hatte ich wahrlich nicht erwartet. Du
flößest mir eine tiefe Betrübniß ein. Mir kommen wirklich wieder die
Thränen in die Augen: Tieck -- Du hast es jetzt nicht ganz vergessen,
daß Du vor -- langen Jahren einmal mit mir vergnügt warst? Oder
erinnerst Du Dich, daß Du in Deinem Leben mehr als einmal gelacht
hast? Um Gotteswillen! Ist die Trennung von mir, von Deinen Freunden
die Ursach Deiner beklagenswürdigen Stimmung? Willst Du zu eben der
Zeit, da ich Deine Lehren über eine weise Gleichmüthigkeit gegen die
Kleinigkeiten des vulgären Lebens, auszuüben anfange, wieder mir durch
ein entgegenstehendes Verhalten Anlaß zur Trauer geben? O Wehe, Wehe!
daß ich in der That einen schwarzen Trauermantel um meinen Freund, um
meinen besten, einzigen Freund anlegen möchte! Denn mein Freund ist --
unglücklich! O wenn mein heißes Gebet zum Himmel Erhörung herabzöge!
-- Tieck, es _muß_ besser werden mit Dir, _besser_ sag’
ich, -- schiele nicht nach dem traurigen Platz um die Kirche hin, wo
Hügel und Kreuze stehn, und falber Wermuth wächst, -- nein! besser
in _diesem_ Leben. Sollte der Himmel Dir einen erhabenen Geist
blos zu Deiner eigenen Qual gegeben haben? Und willst Du, unter dieser
Voraussetzung, immer selbst Deiner vermeyntlichen Bestimmung zum
Unglück, entgegenarbeiten? -- Es ist nicht möglich, Tieck! Du bist ein
Engel! und Du solltest ewig unglücklich seyn?
* * * * *
Sonnabend, Mittag.
Auch Deine Antwort auf meine Zweifel wegen meiner Wahl einer Akademie,
hat mich etwas frappirt. _So_ hatte ich sie nicht ganz erwartet.
Du überzeugst mein Herz, wie wehe es dem Deinigen thun werde, Dich
aus Deiner Situation in Halle herauszureißen, und doch setzest Du mit
einer Kälte, mit einer Trockenheit, die mich erschreckt hat, weil
sie die Frucht einer verzweiflungsvollen Stimmung zu seyn scheint,
hinzu, Du würdest am Ende doch wohl noch mit mir nach Erlangen gehen.
Bedenke genau was Du thust; frage dich selber sorgfältig um Rath,
ehe Du hierüber etwas, vielleicht aus Uebereilung, die Du späterhin
bereuen möchtest, zu beschließen wagst. Zürne nicht, und (was noch
tausendmal ärger wäre) mißverstehe mich nicht, argwöhne nichts, was
ich Dir verschwiege, unter dieser Vorsicht versteckt. Es ist dies ein
Punkt, über den ich mit der nacktesten Offenheit mit dir sprechen muß.
Also noch einmal: bedenke zuvor, ehe Du Dich entschließest; und glaube
nur um Gotteswillen nicht, daß ich aus einer gehässigen Kälte und aus
Vernünfteley zu unrechter Zeit die Wirkung Deiner leidenschaftlichen
Liebe zu mir stören will. Es ist zu Deinem besten, was ich sage. Du
wirst in Halle bis Ostern gewiß immer mehr Behagen fühlen, wirst in
angenehme Verbindungen verkettet werden und manchen schönen Umgang
anspinnen. Nun prüfe Dich selber ja mit Strenge, ob Du stark genug
bist, alles dies aufzuopfern, um -- einem einzigen Menschen zu
gefallen, von dem Du doch nach 1 oder 1½ Jahr alsdann _wieder_
getrennt wirst, 30 Meilen weiter in die Mitte von Deutschland hinein
zu ziehen. Es würde nichts kränkender für mich seyn, als wenn Du dies
mißverständest, und nur auf einen Augenblick verleitet werden könntest
zu glauben, meine Liebe zu Dir wäre um einen Gran verringert geworden.
Mein Vater meynt, es würde Dir vielleicht nicht leid thun, mehr von
Deutschland gesehen und in Erlangen einige Zeit gelebt zu haben. Nun --
vielleicht ist uns der Himmel günstig. Vielleicht, daß es möglich wäre!
-- könnte meine Gegenwart die Wolken von Deiner Stirn scheuchen. Aber
dann die Trennung wieder! Welch ein neuer Blitz für uns beyde! -- Nur
keine Aufopferung von Deiner Seite, Tieck! Ich will keine Schuld auf
mich geladen wissen! Und wenn ich künftig auch nur _etwas_ weniger
Deine Liebe verdienen sollte, und Du auch nur _etwas_ von Deiner
heißen Liebe nachgelassen hättest, -- -- doch, wo gerath’ ich wieder
hin. O, ist es denn nicht vergönnt, daß wir zusammen glücklich seyn
können? Nun -- _vielleicht_! Die Hoffnung soll mich nie verlassen!
Möchte sie Dir auch beystehen!
* * * * *
Vergieb mir, wenn mein Brief heftig und sonderbar ist. Ich küße Dich
zärtlich, und -- verspreche, wenn es nur irgend angeht, Dir künftigen
Posttag wieder zu schreiben. Gott sey mit Dir.
_W. H. Wackenroder_.

V.
_Berlin_, den 18ten Juni, Montag Abend.
Da ich versprochen habe, Dir wiederzuschreiben, so kann ich unmöglich
Deine Erwartung täuschen. Ich halte solch ein Versprechen, dir
gethan, für das kräftigste Mittel, mich zu etwas zu zwingen, wenn
das Geschäft an Dich zu denken, das mir das süßeste ist, noch eines
Zwanges bedürfte. Aber wahrlich, ich fühle es, ich hätte Dir ganz
gewiß, wenigstens ein Paar Zeilen geschrieben, wenn ich auch die
zeitraubendsten Abhaltungen gehabt hätte, denn ich weiß es selber
gar zu gut, was es heißt, vergeblich warten und seine sicheren
Hoffnungen vereitelt sehn. Aber Abhaltungen und Zerstreuungen habe
ich jetzt doch bis zum abscheulichsten Ueberdruß. Es ist ein großer
Trost, den ich Dir geben kann, daß du frey, nach Deiner eigenen
Willkühr, in schöner Unabhängigkeit Deiner Zeit genießen kannst; indeß
ich durch Geschäftsgänge, und durch überhäufte Vergnügungen, durch
meinen trägen Körper, der eines eisernen Schlafes gewohnt ist, und
durch die inkonvenienten Verhältnisse mit manchen meiner Bekannten
beständig nicht nur an Beschäftigungen, sondern auch an selbstgewählten
Erholungen und an besserem Umgange gestört werde. Rambach und Bernhardi
lieb’ ich sehr. Letzteren kenn’ ich bis jetzt noch besser und bin
ihm also auch noch mehr zugethan als jenem. Ich habe mich gewundert
neulich, als er mir manchen geheimen Winkel in seinem Inneren aufdeckte
und mich mit allerhand sehr feinen Bemerkungen unterhielt, in ihm so
viel Aehnlichkeit mit Dir zu finden. Wisse, daß Du ein sehr lieber
Gegenstand unsers Gesprächs bist; und werde durch mich überzeugt, daß
er Dich innig schätzt, und von den Abenden, da Du mit ihm zusammen
gewesen bist, mit einer lebhaften und frohen Erinnerung redet. Ich
bin mit ihm seit ein Paar Wochen 2 mal im Theater gewesen, und habe
beydemal dicht bey ihm vorn in der Mitte gestanden. Wenn ich so einen
Menschen zu meiner Seite habe, von dem ich weiß, daß er alles so tief
fühlt als ich, -- ich weiß nicht, dann ists mir immer so wohl, und ich
finde mich in dem Gewühl der Menge Zuschauer so glücklich, als wäre ich
allein auf meiner Stube mit einem Freunde. Stehe ich aber so verlohren
und einsam in dem lachenden und witzelnden und albernen Parterre,
so ist mir alles so öde und wüst. Bey keinem aber, als bey Dir, ist
mir jenes Gefühl so laut und deutlich gewesen: faßte ich Dich unterm
Arm, so wars mir so wohl, als wenn ich mich nach einer erschlaffenden
Ermattung des Abends in mein Bett warf, oder als wenn ich mich vor
Wintersturm und Regen in mein sicheres Stübchen rettete. -- Die 2
Stücke die ich sah, waren, -- höre hoch auf, denn ich spreche große
Worte: -- Kabale und Liebe, und Ifflands Elise von Valberg, Schauspiel
in 5 Aufzügen. Ist das letztere, das von Kennern für das Meisterwerk
des Verfassers erklärt wird, gedruckt, so lies es ja. Es macht einen
erhabneren, weniger rührenden Eindruck, als die Hagestolzen und hat
eine weit, _weit_ lebhaftere, raschere Handlung. Nichts übersteigt
das Interesse der Situationen, den originalen Stempel einiger großen
Scenen, den Effekt, den kleine Züge hervorbringen, -- und nichts
übertraf, als ich das Stück sah (es ward zum erstenmale gegeben), das
Spiel von Fleck, der Unzelmann, Garly (kennst Du diesen talentvollen
Anfänger?) u. s. w. Auch Czechtizky, auch die Baranius spielten gewiß
sehr schön; auch Mattausch übertrieb seine Gebehrden wenigstens nicht.
Als die unschuldige, unbefangene Elise mit der Fürstinn sprach, als
das ungezierte, offene Mädchen Muth bekam, ihr Dinge zu sagen, die
ein Kenner der Menschen und des Hofs an dieser Stelle kaum zu denken
gewagt hätte, als sie die Fürstinn überzeugte, daß sie völlig rein,
vom Fürsten noch nicht befleckt sey, und ihr dagegen ihre Pflicht als
Gemahlinn ans Herz legte, und ihre Kälte, ihren anscheinenden Stolz
gegen ihn ihr vorhielt; da dacht’ ich an die Scene in Maaß für Maaß, wo
auch das schüchterne Mädchen in Gegenwart des Herzoges so enthusiasmirt
wird. Das Stück ist höchst vollendet und ausgearbeitet; der Gang höchst
natürlich. Und noch eines, was ich noch nicht gesagt habe, setze ich
hinzu; die Feinheit und Delikatesse in den Aeußerungen der Personen
ist unübertrefflich, unnachahmlich. Beyspiele liefern besonders die
Abschiedsscene zwischen Elise und Witting, und die Versöhnungsscene
zwischen dem Fürsten und der Fürstinn. -- Kabale und Liebe hat auf mich
gewirkt wie es soll: stark, entsetzlich stark. Ich freute mich, das
Ganze besser zu verstehen, als da ich es vor einigen Jahren las. Ich
weiß mich der Zeit noch sehr gut zu erinnern, da ich diese Verse von
Göthe: „Trocknet nicht, trocknet nicht, Thränen der heiligen Liebe!
Auch dem halbtrocknen Auge schon, wie öde, todt ist die Welt!“ -- gar
nicht verstand. Aber, als ich das Gefühl der Liebe, in seinem schönsten
Aufblühen, in seiner reinsten, sich selbst nicht kennenden Unschuld,
in dem Reiz, wie die edelsten und süßesten Minnedichter es schildern,
-- als ich es empfand, -- da empfand ich auch, was jene Verse sagen
wollten. So erweitert sich allmählig der Kreis der Empfindungen, und
wo vorher das Herz kalt blieb, treibt es das Blut nun rascher und
wärmer durch die Adern. So gings mir ohngefähr bey einigen Stellen
in Schillers Stück. Ich habe es nun göttlich gefunden: es gehört mit
zu den einzigen Triumphen, die den glorreichen Dichter zum höchsten
Gipfel des Ruhms erheben. Wer hat die Empfindung stärker gemahlt, als
er, in der Scene, da der Vater die Geliebte des Sohnes seinen Händen
entreißen läßt? Diese hat mich am schrecklichsten erschüttert. Und das
Ende! Es kann keine heftigere Spannung der Leidenschaften geben! Ich
fühlte es, wäre ich in Ferdinands Lage, -- wahrlich, Tieck, ich hätte
kaum anders gehandelt. Was meynst Du? Fleck, die Unzelmann, Herdt
und vornehmlich auch Unzelmann als Kammerdiener, spielten herrlich.
Kaselitz hat nur wenig edles und ausdrucksvolles; und die Engst schien
in den großen originellen, vielumfassenden Charakter der Brittinn
nicht ganz zu passen. Ihr Mund will sich immer nur zu einem leichten
Lächeln verziehen; ihr Auge immer unter den schwarzen Augenbrauen
mit schalkhaftem Muthwillen hervorblicken, ihre Stimme immer über
anmuthige Scherze mit einem sanften Accente dahingleiten: und dieser
ihr angebohrner Charakter, wie es scheint, schimmerte immer hervor,
wenn sie sich auch Mühe gab, mit ihrem Arm pathetisch zu gestikuliren
und mit ihrer Stimme die treffenden Töne wahrer, erhabener Empfindung
zu modulieren. Die ächt Schillersche Sprache in dem Stück ist oft der
kühnste Schwung der Poesie.
Ich habe Göthens Groß-Cophta gelesen, worin sehr viel artiges ist. Auch
habe ich Pfeffels Gedichte durchgelesen, die zwar manche allerliebste,
anpassende Fabel enthalten, aber auch einiges, was nicht für meinen
Geschmack ist, als: Romanzen auf alte Leisten, vom gewöhnlichen
Schlage; gemeine, alberne Erzählungen; kleine Erzählungen, die nakt da
stehn ohne Interesse, und man weiß nicht wozu, in eine geringe Anzahl
von Versen zusammengepreßt sind; endlich, mehrere fade oder läppische
Witzeleien, die für Epigramme verkauft werden. Daß man es sich doch
nicht der Mühe verdrießen läßt, sogar solch allgemeines und gemeines
Courantgeld, als die Epigramme sind, zu verfälschen! -- Uebrigens
scheint mir Pfeffel der einzige blinde Dichter zu seyn, der in seinen
Werken keine Spur von finstrer Phantasie zeigt, sondern vielmehr durch
seine heitere Laune sich und andre aufheitern will. Wie kommt das? Es
ist viel!
Wenn Burgsdorff wieder solider geworden ist, so freut michs sehr. Grüß’
ihn herzlich. -- Die Geschichte Deiner selbst wird mir immer willkommen
seyn, und mir zu einem heiligen Unterpfande unsrer immerwährenden
Freundschaft dienen.
Bernhardi denkt, wenn er irgend kann, in den Hundstagsferien nach Halle
zu reisen, und freut sich sehr zu Dir. Er hatte schon auf einen Brief
von Dir gewartet. Ich habe ihm Deinen gegeben; auch die an Deine liebe
Schwester hab’ ich abgegeben. Warum schreibst Du ihr nicht öfter?
Versäume ja nicht, lieber Tieck, an sie und Deine Aeltern zu schreiben.
Hörst Du? Deine Schwester verräth ein so gutes, sanftes Gefühl, und so
viel Liebe und Zärtlichkeit für Dich! --
* * * * *
Dienstag Mittag.
Ueber das Naive hab’ ich noch nicht recht Muße gehabt, nachzusinnen. Es
ist ein so schwerer als interessanter Gegenstand. Bernhardi hat jetzt
Deine Anna Boleyn. Es geht ihm beynahe so wie mir: es wird ihm schwer,
etwas zu tadeln oder Verbesserungen vorzuschlagen. _Ich_ habe
mir alle mögliche Mühe gegeben; aber glaub’s mir, ich finde wahrlich
nichts. Den 2ten Akt versteh ich immer besser, und find ihn immer
schöner und schöner. Ganz vortrefflich ist’s, daß die Anna am Ende
vornehmlich nur ihrem Heinrich zu Gefallen entfliehen will; nur ihm
zu Liebe, damit ihre Gegenwart ihn nicht stören soll. Aeußerst feiner,
trifftiger, rührender Grund!
Lebe wohl und sorge für Deine Gesundheit und Zufriedenheit. Schreib mir
bald, lieber Tieck.
Dein
ewiger Freund
_W. H. Wackenroder_.

VI.
Freitag, den 20ten Juli.
_Mein zärtlich geliebter Tieck_.
Endlich hör’ ich einmal wieder etwas von Dir. Gewiß hätt’ ich schon
lange, wirklich lange schon wieder an Dich geschrieben, wenn ich nicht
so viel Zerstreuungen gehabt hätte. Ich habe in der That allen meinen
Verstand und meine Ueberredung, d. h. all mein Phlegma aufbieten müssen,
um bey Deinem Stillschweigen, das mich so lange beunruhigt hat, nicht
_zu_ unruhig zu werden. Da ich Deine Harzreise ahndete, so war ich
ungewiß, ob mein Brief Dich schon wieder in Halle antreffen würde; auch
erwartete ich immer einen von Dir, heute aber am sichersten, und -- ich
bin inniglich froh, daß ich mich nicht getäuscht habe. Aber glaube es
mir auf mein Wort ich hätte, wenn Du auf noch längere Zeit geschwiegen
hättest, es doch kaum über’s Herz bringen können, Dir Vorwürfe darüber
zu machen: ich hätte es wahrlich nicht gethan.
Seit Deinem letzten Briefe habe ich oft mit sehr zärtlicher Rührung und
reger Empfindsamkeit an Dich gedacht; und ich bin über alles glücklich,
daß Du, wie ich sehe, auch an mich noch immer mit einer Innigkeit
denkst, die ich erst seit Deiner Entfernung aus Deiner Schriftsprache
recht erkenne.
Verzeihe es meiner Freundschaft, wenn ich in meinem vorletzten Briefe
das demüthige Gefühl der Hochschätzung, den meisternden Ton heftiger
Vorwürfe angenommen hatte. Aber Du hast mir schon verziehen. Ich weiß
es ja auch selbst, wie übel dieser Ton mir steht, und wie häßlich
dabey meine Empfindungen verzerrt werden. Doch der Fall, der diese
Diskursion veranlaßte, hatte mich zu gewaltsam erschüttert, als daß,
-- nun -- möge ewige Vergessenheit darüber ruhn. Daß grade jenes Dein
Uebelbefinden nicht eine Frucht der Tollkühnheit war, die ich schon
manchmal, wenigstens in Gedanken, an Dir gerügt habe, kann seyn; daß
Du aber die großscheinende Schwachheit sonst gehabt hast, -- (Tieck,
verzeih um’s Himmels willen, daß ich es wieder Schwachheit nenne; ins
Gesicht könnt ich’s Dir wahrlich nicht sagen, ich weiß nicht, warum
ich’s mir vergebe zu schreiben? --) nun, das gestehst Du selber ein.
Und davon Dich abzubringen, (wohl Dir, wenn Du Dich selbst schon
geheilt hast,) das allein war die Absicht meiner Invektive gegen Dich.
Und o! wie erhaben dünk’ ich mich als ein Glied der Kette, die Dich an
diese Erde fesselt. Ich glaube, ich habe meine Bestimmung in der Welt
genugsam erfüllt, wenn ich nur ein starkes Glied dieser Kette bin.
Möchte sie nimmer zerreissen.
Du bestrafst mich mit der größesten _Belohnung_, wenn Du zu
meinem Einwand wegen Deiner Wahl von Erlangen blos sagst, ich hätte
Dich mißverstanden. Wenn ich aber in einer Sache, wo Eigennutz, (doch
der edelste denk’ ich,) mit der Besorgniß für die Zufriedenheit des
Freundes kämpft, nicht so nachsichtig wäre, wenn ich strengere Beweise
von Deiner Seite fordern könnte, daß nicht das Glück, was mir zu
Theil werden soll, Dir abgehen würde, so würde ich in der That Deine
Erklärung hierüber wenig befriedigend finden. Du hättest in Halle keine
Verbindungen, deren Auflösung Dir wehe thun könnte? Hast Du nicht die
Reichardtsche Familie, Burgsdorff, und vielleicht noch andere? Hast Du
nicht schöne Gegenden, die Dich kennen und die Du liebst, ~Flumina
nota~ u. s. w.? Bist Du Deinen Aeltern nicht näher? -- Doch meine
selbstsüchtige Seele hält mir den Mund zu, da meine liebende Seele mich
fortfahren heißt.
Scheine ich Dir nicht einem Kinde ähnlich, das nur darum sich so
lange nöthigen läßt, ein Geschenk anzunehmen, um es nachher mit desto
größerm Scheine des Rechts, mit desto begierigeren Händen ergreifen
zu können? Ich will nicht entscheiden, in wie fern Du in dieser
Vorstellung unrecht haben möchtest. Dennoch, -- überlege: sieh auf
Dich selbst. _Wenn_ dann unser beiderseitiger sehnlichster Wunsch
erfüllt werden kann, wenn wir an Einem Orte die blumenreichsten Jahre
des Lebens zubringen dürfen: -- o welche unaussprechlich reizende
Aussicht in die Zukunft. Zwey Wesen, von dem traurigen Schwall und
Wuste der Welt isolirt, in einer Freiheit, die Götter beneiden könnten,
in einer Sorglosigkeit, die man vergeblich an andern Orten der Erde
und in andern Zeitpunkten des menschlichen Lebens sucht, -- durch
nichts an die Menschen, blos an einander mit den unauflöslichsten
Banden gekettet: -- so setzen wir uns dann mit Entzücken auf die
Schaukel des Glückes, und lassen uns zusammen von unseren Freuden
in herrlichem Schwunge bis an die Sterne schleudern: ~Coetusque
vulgares udamque spernimus humum~! -- Aber ich schweife wieder
aus! Ach! diese Seligkeit scheint mir zuweilen so groß, daß, --
soll ich nach der bäurischen Einfalt meiner dunkeln, ahndungsvollen
Empfindungen sprechen? -- daß ich bange davor bin. Denn ich kann mich
nicht überreden, wie das im Guten so haushälterische Schicksal, das
so genaue Rechenbücher über die Freuden und Leiden hält, die es uns
zutheilt, mich mit einem so großen Kapital beschenken könnte, ohne
mir nachher dafür die drückendsten Zinsen abzufordern. Doch ich trage
diese Beschwerden, wenn _Du_ mich so glücklich machst. Und ich
nehme Deine Wohlthat, die Du an mir thun willst, mit dem dankbarsten
Gemüthe an, wenn sie Dich nicht gar zu viel kostet. Dabey bleibt’s. O
ich habe heut schon herrliche Scenen aus unserer künftigen Gemeinschaft
geträumt! --
Du wirst es wohl ahnden, daß ich den 2ten Theil des Genius nicht ohne
besorgliche Gedanken, und nicht ohne etwas dagegen eingenommen zu seyn,
kurz nicht ohne fatale Nebenideen zur Hand genommen habe. Aber daß der
Verfasser ein origineller Kopf ist, der die Sprache so in seiner Gewalt
hat, wie ein Schauspieler seine Stimme, der das Blut durch alle Adern
jagen, der kalte Thränen des Schreckens aus den Augen pressen, der die
Seele in ein Meer der entzückendsten Gefühle eintauchen kann, das ist
unwidersprechlich. Um seinen Styl zu schildern und zu loben, müßte man
selbst schreiben wie er. Um nur der Charakterzeichnungen zu gedenken,
die im 2ten Theil so häufig vorkommen, welche Meisterstücke! Ich kenne
wenigstens keine höheren Muster. Da sind Ideen gehascht und in Worte
gekleidet und hell vor die Seele gestellt, die man gewöhnlich nur in
einem Nebel sieht, ohne sie sich selbst deutlich erklären zu können;
da sind die feinsten Falten des Herzens aufgedeckt; da ist das ganze
Aeußere und Innere des Menschen in ein Gemählde von Worten gebracht,
wo alle Züge wahr, bedeutend und treffend, und mit der schönsten
Kunst ausgeführt und vereinigt sind. Die Scenen beym Einsiedler sind
vortrefflich.
Deine Bücherrekommandationen sind mir natürlich immer sehr willkommen.
Den Tasso werde ich mir zu verschaffen suchen. Wie heißt aber
eigentlich der Roman von Florian? Estelle? Ich kann’s nicht recht
herausbringen.
Im Großkophta hab’ ich freilich auch nicht etwas außerordentliches, so
wie man es von dem Verfasser des Werther gewohnt ist, entdeckt. -- Der
Charakter des Sekretärs ist Dir in Cabale und Liebe zu abscheulich,
und mehr als Franz Moor? Mir scheint selbst der letztere weit mehr
zu entschuldigen zu seyn; wie wohl immer mehr Scharfsinn, als ich
besitze, dazu gehört, um dergleichen seltene Ungeheuer im Drama zu
rechtfertigen. Du weißt, daß sie mir leicht mit zu starken Farben
gezeichnet sind, und daß ich auf der Bühne eine Person verabscheue,
die gar nichts Menschliches an sich hat, und nicht das geringste uns
auffordert, uns mit ihr nur einigermaßen auszusöhnen, wenigstens
unsern Abscheu in dem Grade zu dämpfen, daß doch das Gefühl des
Mitleids und des Bedauerns dabey in unserer Seele noch Platz behält.
Und freilich habe ich noch nichts gefunden, was dies bey der genannten
Rolle veranlaßte. Ich sprach vor einiger Zeit auch mit Bernhardi
davon. Mich dünkt, daß er in der Anhänglichkeit an den Präsidenten,
in dem Diensteifer, den so ein teuflischer Diener gegen seinen Patron
hat, etwas zu seiner Entschuldigung dienendes wollte entdeckt haben.
Aber ich sage kein Wort darüber. Denn ich möchte Bernhardi’n etwas
falsches unterschieben, weil ich dergleichen Dinge nicht immer mit dem
geschicktesten Handgriff zu fassen weiß.
Elise von Valberg wirst Du noch tausendmal vortrefflicher finden, als
ich bis itzt wenigstens im Stande gewesen bin, es zu finden, da ich
es nur einmal gesehen habe; und da Du die Schönheiten und Feinheiten
dramatischer Plane und Situationen Dir auseinanderzusetzen verstehst.
Aber, o Himmel! was ist diesem Meisterstücke für ein Ding gefolgt!
Hieronymus Knicker, Operette in 2 Akten von Dittersdorf, ist schon 3mal
gegeben, und scheint leider Beyfall zu finden! Nach dem was ich nur
von solchen, die nicht Willens waren, dem Dinge ihren hohen Beyfall
ganz zu versagen, gehört habe, muß es, was Musik, Geist und Geschmack
des Gesanges, u. s. w. betrifft, fast noch unter dem rothen Käppchen
stehn. Es hat denn doch bis itzt noch alles sein Ende in dieser Welt
erreicht; selbst die verderbliche Dürre, die über 14 Tage gewährt hat,
ist nun durch ein Gewitter, wenigstens zum Theil, gebrochen; aber die
unsinnige Operettenwuth der Berliner scheint nur mit der Zeit immer
mehr Nahrung zu bekommen, und noch nicht den höchsten Grad erreicht
zu haben. Ist dieser da, so muß nothwendig eine Revolution erfolgen,
sonst werden wir so barbarisch in der Kunst als -- die Lappländer. --
Fort mit dem Gedanken an diese verdammte Seuche. Ich will Dir etwas
besseres erzählen. Und das ist, daß ich neulich Diderots Hausvater und
den Traktat über die dramatische Dichtkunst, der das Stück begleitet,
gelesen habe. O was ist dieser Diderot für ein verehrungswürdiger
Mann! Wie weicht sein Charakter, sein Geschmack, doch so ganz von dem
empfindungslosen französischen Geist ab! Was hat _Er_ für Fülle
des Herzens, für _alte_ Gutherzigkeit, für _alten_ Edelmuth,
(denn nach dem modernen Geschmack scheint das nicht recht zu seyn.)
Man sollte ihn, wäre sein Name nicht französisch, für einen Deutschen
oder Engländer halten. Erinnere Dich an die herrlichen Grundsätze,
Vorschläge und Aeußerungen, die in der Poetik vorkommen. Erinnere Dich
jener herrlichen Stellen, die mich vorzüglich entzückt haben, und die
so sehr für Dich als für mich schön seyn müssen!
Von Deiner Harzreise schreibst Du mir vielleicht künftig noch etwas.
Weißt Du denn schon, daß Bernhardi Dich bald vielleicht besuchen
dürfte? Aber rechne noch nicht sicher darauf; denn er hat mir gesagt,
daß er noch nicht gewiß wäre, ob es Zeit und Umstände erlaubten. Ich
rathe ihm sehr zu. Seine Freundschaft ist mir itzt viel, sehr viel
werth. Wir kennen uns itzt genauer als sonst, und sprechen sehr
vertraulich, ungleich vertraulicher als sonst. Wenn Du wüßtest, wie
sehr er Dich liebt! wie sehr er Deine ganze Gegenliebe verdient!
Rambach seh ich seltener. Er ist gewöhnlich, oder doch oft nicht
zu Hause, wenn ich ihn besuchen will. -- _Daß Du auf Michaelis
herkommst_, ist doch in höchstem Grade _wahrscheinlich_? --
um nicht mit einem: Gewiß, Dir Einwendungen, wider meinen Willen,
zu entlocken. Deine Schwester und ich wir trösten uns dadurch über
Deine Abwesenheit, wenn ich sie spreche. Soll ich Dich bey Dir
selber verklagen? Soll ich Dich nicht auffordern, an Deine liebe
gute Schwester und Deine Aeltern öfter und länger zu schreiben? Sie
würden sich sehr freuen, wenn Du es thätest. -- Dein Bruder ist ein
paarmal bey Bernhardi gewesen, der ihn zuerst wegen Deines Gesichts
und Gleichheit im Aeußern liebgewonnen hat. -- Ich lege einen Brief
von Deiner Schwester ein. Ich habe es ganz vergessen, es ihr eher
anzubieten.
Liebst Du mich, so antworte mir bald, damit unser Briefwechsel in
ordentlichem Schritte geht. Ich für mein Theil werde alles dazu
beytragen. -- Die Zeit vergeht mir jetzt schneller als jemals, und
deswegen werde ich verleitet, fast alle Tage schon an meine Abreise
aus Berlin zu denken. Sie wird mich Thränen kosten; und käm’ ich ohne
Freund auf eine 56 Meilen entfernte Universität, so würde ich mich gar
nicht wohl befinden.
Noch habe ich versäumt, Dir vom ~Père de Famille~ zu sagen, daß
meine Erwartung hier einmal wieder um ein kleines Haarbreit getäuscht
ist. Der natürliche Sohn von Diderot hat mich wegen der vielen schönen
Empfindung, die darin herrscht, zu heißen Thränen gerührt, und thut
dies bey wiederholtem Lesen gewiß immer. Den Hausvater find’ ich schön,
-- aber -- so innig habe ich nicht Antheil genommen, so lebhaft bin ich
lange nicht erschüttert, als bey jenem Stück. Liegt beim Hausvater die
Schönheit mehr im Plan? Vielleicht fühl’ ich sie bey wiederholtem Lesen
tiefer. Der Sohn, der Hausvater, und die Geliebte des erstern, sind
herrlich gezeichnet. Aber ich muß gestehn, was z. B. die Putzhändlerin
in der 1. Scene des 2. Akts thut, was diese ganze Scene wirken soll,
oder warum sie nothwendig war, sehe ich noch nicht ganz ein. Belehre
mich hierüber etwa einmal, wenn Du willst.
In der Hoffnung, Dich auf Michaelis hier zu sehn und baldige Antwort
von Dir zu erhalten, bin ich
Dein
_Wackenroder_.
~P. S.~ Bernhardi schreibt künftigen Posttag, ob er noch nach
Halle kommt, und schickt Dir kleine Bemerkungen über die Anna Boleyn.

VII.
Montags.
_Mein liebster Tieck!_
Wo bleibt mein Brief, den ich nun wohl bald erwarten dürfte? Wenn
zu allen Deinen Fähigkeiten hinzukäme, Ordnung und Pünktlichkeit
zu beobachten, so würdest Du ein ganz vollkommnes Wesen seyn, --
vielleicht zu vollkommen für diese Welt. Ich freue mich nur über
mich selbst, daß ich jene Schreibeträgheit und Nachläßigkeit im
Korrespondiren bey mir nicht bemerke; doch ich habe freilich fast
lauter angenehme Briefwechsel.
Lebst Du denn vergnügt, gesund? Bernhardi hatte inniglich gewünscht,
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