Briefe an Ludwig Tieck (4/4) - 10

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ein Wort für einen alten gestaltlosen Gedanken; und unendliche reihen
sich seit der Zeit besser verstanden an ihn an: und er auch hilft mir
behaupten, Ihre Gedichte sind so liebenswerth, nur so schön weil sie
rein wahr sind. Schönen Dank! Beßter Freünd Tieck! für mich ist es
nun gar eine Wonne, ich fühle so gar Ihre Krankheit mit; habe solch
regen Sinn durch sie für Ungemach; bin so entzückt, daß Sie Italien
so individuel nehmen: ich sehe ja alles, rieche es: Jede Stille
breitet sich in mir aus; jeder Lärm plagt mich: ich sehe, ich kenne die
Italiener. Lassen Sie sie reden, so ist Ihr Deutsch Italienisch; sie
ennuyiren mich _mit_; bringen mich auf’s Aeüßerste; machen mich
lachen: ich sehe Wände, ~fresco’s~, Markt, Alles. Ich glaubte
an so etwas nach Goethens Elegien nicht: das bestärkt mich in meiner
Frommheit! Im ganzen Hoffen, wo ich _nichts_ begreiffe. Goethe
wird sich freüen. Neulich bewunderte ich eine Ouverture von Spontini
-- gegen den ich bin -- und dachte bey jeder schönen Stelle, o! wie
würde dies erst Righini gefallen! Aber was soll ich zu Ihrem Spanier
sagen, der Schildwach steht! Schöneres ist in der Art noch nie gemacht
worden! Alter Meister Tieck! Mit der festen Hand! _Darüber_
waren alle Höhrer, Roberts, Mdm. Krikeberg, Jettchen Solmar die
Sängerin, _außer sich_! Der Soufleur, _ich_, weinte, große
Brillanten; die zwingt eine Meisterschaft, vollkommen Gelungenes
ab. Ich sage Ihnen, und nehme es allen Ihren Kritikern vor weg: ich
höhrte complet die drey Sprachen ~distinct~ in diesem Gedicht;
Spanisch, Italienisch und Deutsch. So arbeitet man mit einer, wenn
man die Welt und die Sprachen auffaßt und dies von sich geben kann.
Maëstro! Wie recht haben die Italiener mit diesem Wort, es ihren
Dichtern und Musikern zu sagen: wie verstand ich die Marchetti und die
Sänger, wenn sie zu Righini, entzückt und ehrerbietig und in größter
Schmeichlung „~caro maëstro!~“ sagten, und sonst nichts. Solche
Nichtsdingige Sachen -- Fütilitäten -- die wir _alle sehen_ und
bemerken, so mitspielen zu lassen, als des Spanier’s Schnallen und
Anzug! Seinen gravitätischen Zorn, sein zorniges Heimweh _so_
auszudrücken, bringt unser Deutsch zu neuen Ehren. Warum ließen Sie
dies alles (~precipitando~) _so lange liegen_? Manchmal ist
mir, als wüßt’ ich’s, Sie könntens gar nicht machen; wenn Sie’s nicht
auch so lange vernachläßigen könnten. Seit heute strich ich mir an,
worüber ich mit Ihnen sprechen wollte: aber es werden alle Gedichte
aus Italien, die andern hab’ ich noch nicht angesehen. „Weinachten,“
die Künstler die alle Töne keck aufbiethen um zu heuchlen und zu
grimassiren! „Karnewal,“ des Mißbehagens und Zürnens, der Boßheit, des
Grolles tausendfältig verschlossene Ursachen! „~Campo vacino~“,
der Saülen Lockenhaupt-Geflüster. „Stiergefecht,“ wie schön: und meine
Ochsenfurcht: „der Ueberlästige,“ göttlich beschrieben: „ohne Ursach
lachend.“ Zur Raserey! „Die Marionetten.“ Wie der Wegweiser spricht,
das ausgemachteste Italienisch! „Schmerz in der Lust.“ Vortrefflich!
Das Gedicht heilt uns selbst! meine Leiden! „Heimweh.“ Göttlich
beschrieben: einzige Worte. „Ein Schwindel ergriff mich; mein Leben
zerrann.“ Kein Wort geht verlohren, glauben Sie’s, theurer Landsmann!
Sie haben nicht nur die Freude des Dichtens gehabt; Sie machen die
größte. „Die Tiroler“ sind schon _fertig componirt_! Was soll
ich aber zu Botzen, zu Trident sagen!!! Ich, die nichts weiß; roch,
athmete, daß es Italiens Gränze ist; und es _war wahr_! Trident!
wie fühlte das die Kranke! Alles wird Ihnen zum Gedicht. Wie Goethe
_sagt_. Als wäre ein Thal ein Ort, voll saftiger Farben, und Sie
nähmen von denen gradzu und mahlten: so erscheint’s mir. Luft lassen
Sie mich athmen. Stille empfinden: Laub im Sonnenthal vermissen;
versöhnen mich wieder. Aber was spreche ich! Wären Sie nicht Tieck,
läsen wir Ihnen die Gedichte mit Gewalt vor! Wir thun das Einer dem
Andern. Seyn Sie überzeügt; es giebt noch unaffektirte Menschen in
Deutschland, und die alle genießen das herrliche Geschenk und freuen
sich, und wissen vor Dank nicht was sie anstellen und sagen sollen. Die
Hohen in unserm Volke, die krönen und belohnen sollten, sind noch nicht
so weit. Dafür kann ich nicht: und es muß eine große Ursache haben,
daß ich keine Prinzes bin; denn unrecht ist’s. Wenn hier Friederike
von Baiern -- z. B. -- anstatt Varnhagen drunter stünde?! Und das vor
Ihrer Thür was ich Ihnen schikte? Wagens! Mit denen Sie in meine Nähe
auf Ihre Villa reisten! Nun werd’ ich ganz traurig; nun höhre ich auf,
und lese in Ihren ungebundenen nicht einmal gehefteten Blättern weiter.
Bey Gott! ich attrapire mich, daß ich schon lächle. Schönen Dank! Heil
_Dir_ im Siegerkranze. Sie sehen, ich bin närrisch vor Jubel. Gott
stärke Sie noch lange und plötzlich: für uns alle! Kramen Sie doch noch
ein Bischen mehr in Ihren alten Koffern! Ich bin erst seit Sonnabend 8
Tage ein Mensch: so leidend war ich Juny und July. Schon im 3ten Jahr
so in den Monathen. Viele schöne Grüße der Gemalin, den Kindern, und
Gr. Finkenstein. Kennen die schon lange diese Gedichte? Ich gönne es
ihnen. Varnhagen jubelt! und ist Ihr größter Verehrer. Es ist göttlich,
daß wir in der Jugend nicht vertraut waren! _Schade!_ für alle die
verlohrne Saaten! aber echt war’s von Beiden. Still wurmte es in uns.
Kennen Sie den Berlinisism noch? Robert wird Ihnen wohl schreiben. Der
lächelte nur immer, wie über ein Gotteswunder: wie über einen Ausbund
von _Blume_: ich aber brach aus; nach den schweigenden Thränen.
Varnhagen triumphirte: der hatte es gebracht, und las. Den hallischen
Wolff hab’ ich die Kunst gehabt auf einer Fahrt gestern, ganz lüstern
nach den Gedichten zu machen. Alles Griechische und Latein half nicht
_dagegen_! ~adieu~ Theurer ~maestro~! bald schreib’ ich
noch mehr.
Ihre arme
_Friedricke Varnhagen_.
Wenn sich der junge Krikeberg -- Sohn der gewesenen Schauspielerin Mme.
Koch, die ich noch häufig sehe -- bey Ihnen präsentirt seyn Sie gütig
gegen ihn. Er ist bescheiden, wohlerzogen, voller Sinn und will Sänger
werden. Wenn er Sie hat lesen höhren, so hat er St. Peter gesehen. Seyn
Sie gütig gegen ihn. Die Mutter wird Ihnen schreiben. Sie ist noch
bey unserm Theater, und nicht gewesene Mimin, sondern gewesene Koch;
Köchin. adio!

VIII.
_Berlin_, den 8t. Septbr. 1824.
Mittwoch vor Tisch. Sirocco-Wetter.
Keine Lust von keiner
Seite; zum Sterben.
In diesem Wetter komme ich so eben von Reimer. Er hat mir erlaubt,
daß Ihre Sewennen, Bogen vor Bogen in’s Französische dürfen übersetzt
werden, und mit dem deutschen Buche zu gleicher Zeit erscheinen
dürfen. Ihre Genehmegung zu erhalten, überlies er gerne mir. Ich
denke, ich habe sie schon. Wir haben hier einen jungen Freund bey
der Französischen Legation, der sehr gut deütsch weiß; es liebt und
pflegt; seine Sprache wie ein Engel schreibt; und _vortrefflichst_
übersetzt -- wie jetzt nur die beßten -- dieser junge Mann fühlt
sich gerüstet zu litterarischen Arbeiten: aber ein Buch zu verfassen
erschrikt ihn doch; so beichtete er uns diese Woche in einem langem
Gespräch, nach langer Lecture von Originalen, in beiden Sprachen,
und Uebersetzungen, die er uns mittheilte, kurtz -- im litterarischen
Gespräch. Er fragte um Rath und nach einem guten deütschen Werke: ich
hatte schon lange H. Kleist’s Erzählungen im Kopf. Varnhagen aber kam
den andern Morgen mit dem herrlichen Gedanken als Fund zu mir, Ihre
Sewennen übersetzen zu lassen. Der junge Mann kennt bis jetzt weder
Meister noch Werk. Er weiß nur, daß er Bogen vor Bogen erhält, und sein
Ehrenwort geben muß _absolut_ Niemanden davon zu sprechen, noch
zu zeigen!
Wollen Sie das? So lassen Sie mir baldigst ein Wort, nur ein Wort durch
meine Schwägrin, oder Agnes, oder Dorothee schreiben: und Sie sind so
ehrlich wie vorher; sagt man hier; wie Sie gewiß noch wissen. Könnte
mein Vorschlag wie ein gesunder Peitschen-Pfiff im frischen abendlichen
Jagdwald Ihren Pegasus ermuntern, und er Sie flugs ganz in die Sewennen
entführen! Und mit vielen Blättern beschwert käme er und Sie zu aller
Freunde Freude zurük! Fragen Sie einmal Robert wie vortrefflich unser
junger Franzose übersetzt! Soll ich nun dem Lebenskenner, dem Dichter,
der über alle schaltet und waltet, noch viele Worte machen? Von meinem
Leben sprechen? Er weiß was Einer leben kann, der noch nicht todt ist,
und von dem nicht das trivialste und höchste etwa, in den Zeitungen
berichtet wird. Die Lebensfunktionen müssen aber leidlicherweise
vor sich gehen können; aber solch ein Wetter behaupte ich, war noch
nicht. Naturforscher, Naturkenner und Beobachter werden Wunder davon
berichten, bin ich überzeügt. Der Erde _Befinden_ ist gestöhrt
durch ein fremdes Ereigniß, ihr bis jetzt fremdes und ich, wie
Hamlet, bin gebohren -- nicht -- sie wieder einzurenken; aber es zu
_empfinden_. Also wissen Sie auch wie ich mich befinde; trotz, daß
mein Körper endlich -- wie eine Seele ruhig seyn _wollte_, gesetzt
und gelassen wurde wie Pollonius unter der Treppe! --
Varnhagen weiß nicht, daß ich Ihnen schreibe: grüßt also tüchtig und
herzlich: Ich alle 4 Damen Ihres Hauses! Lassen Sie mich wissen ob auch
Sie das Wetter empfinden. Im Ganzen weiß ich von Ihrer aller Gesundheit.
Roberts gehn ab. Da ist nichts zu sagen, als es zu leiden. Das wäre
ganz genug? Nicht wahr? Gott bewahre! Man hat auch noch Vernunft: und
nun muß man dazu rathen. Und nun ist der Mensch fertig -- fertig da!
Wenn Sie je etwas auf mich gehalten haben, so lesen Sie ~Alfons, ou
l’Espagne~, von Salvandy.

IX.
Sonnab., _Berlin_, den 8t. April 1826,
halb 2 Mittag. Helles warmes
Wetter mit einem unerzogenen
Wind, der nicht recht weiß wo er
herkommen soll; obgleich er leider
Nordost ist.
Gott grüß Sie lieber Freünd! Gleich, vielleicht zur ungünstigsten
Stunde -- ich werde gewiß unterbrochen, und kann auch ohnehin nicht
die _Feder_ führen, wohl einen Brief schreiben -- will ich. Ihnen
danken für den Heilungstrost den Sie mir in Ihren dramaturgischen
Blättern gewähren, wovon ich jetzt eben etwas im 2t. Bande las,
gegen den vielen Dummheitsgift, den man so langjährig verschluken
muß. Zu 4, 5 _Monathen_ gehe ich nicht in’s Theater: aber es fehlt
mir nichts; ich weiß doch davon, denn _eine_ Vorstellung ist alten
wahrhaftigen Theaterliebhabern, wie wir _gebohren_ sind, genug, die
_Schändung_ desselben zu überschaun! Die jetzt hinein gehen, schreien,
_rezensiren_, klatschen, _lesen_, sind _unfähige_, _sinnliche_
Wüstlinge, die der _Wüste_ in sich zu entfliehen gedenken, und sie
nach außen treiben, klexen und sprechen. Diese dürren _Referirungen_,
„Referent“!!!, wo hergebrachter Unsinn als fleißigstes Unkraut
wuchert, und ein maulsperrendes Parterre toll und stumm macht! mit
Staatsdirektoren an der Spitze, die aus vollen Beuteln der Raserey
Palläste bauen: steinerne, und wieder hölzerne darin, die eine
ganze Natur unter einander wüthen lassen, und eine Kunst zu machen
vermeinen! _Halt!_ -- ein! _so_ geschrieben! Ha -- -- -- lt! _Sie_
haben gesprochen, und Gott lob! Sie haben auch schon das _Vorurtheil_
für sich: es wird also rechts _und_ links wirken. Beßter Tieck! Höhren
Sie nur nicht auf, lassen Sie alles, was Sie verheißen, bald druken!
Geschwind. _Zwingen_ Sie sich zur Tugend; wie Hamlet von der Mutter
will. Ja lieber Freünd, es ist eine Tugend; weil Zwang und eine
wirklich gute Handlung zusammenkommen. Es ist nicht solche Kleinigkeit,
welches Theater eine Nation hat, wenn sie so weit ist eins zu haben.
Bey den Deutschen ist es ja schon ein allgemeines Bedürfniß, und an
allen Ecken und Enden erbaut. Es ist so wohl der Beweiß was eine Nation
will, als ihr Weg zu dem was sie wollen soll. Nehmen Sie um’s Himmels
und um der beßren willen, so existiren, und die sich entwicklen können,
den Zügel des tollen jagenden Fuhrwerks in Ihre Hand, lassen Sie’s
einlenken ehe es noch _mehr_ geladen vom höchsten Fels der Verkertheit
zerschmettert stürtzt, oder verfahren in Einsamkeit verwittert und in
50, oder Gott weiß welche Geschichtszahl von Jahren, nicht wieder zu
sich kommt. So wie es ist, verdirbt’s die _Jugend_. -- Die _Höfe_. Noch
geht alles von den letztern aus; und die erste umspannt alle _Zukunft_.
Es ist wahrhaftig nicht solche Kleinigkeit wie unumsichtige wähnen!
Warum soll Gemeinheit herschen; tausendfache Vor- und Unurtheile aller
Art; und alle Abend in diesen Tempeln predigen, wirken, verleiten,
hoffärtig, stupid und närrisch machen dürfen? So, daß man nach dem
Theater gegen 10 Uhr auch mit keinem Menschen mehr sprechen kann? Mit
demselben wohlgepflegten Unverstand richten sie ja nicht minder Thaten
und Sitten?! und helfen im strengsten Sinn des Worts unsre Welt so
machen _wie sie ist_. Ein _Jeder_ muß helfen, den sie schlecht findet:
und deshalb schreib’ _ich_, _Ihnen_. Wissen Sie! Sie haben Freünde,
Gleichgesinnte hier. Die letzte Veranlassung, wegen welcher ich Ihnen
schreibe, ist Alexander und Darius. Da hatte ich die Ehre Wort für
Wort zu schreien -- und zu vertheidigen -- was ich heüte von Ihnen
las. Welche Freüde, welcher _Trost_ und Triumpf! Alle Stellen, die Sie
rühmen, hab’ ich lobend zitiren müssen. Jedes mein’ ich wie Sie, und
todt habe ich mich bey den beßten sprechen müssen. Immer denselben
stereotipen Helden wollen sie bald sehen! In einer schlechtern Art
als die Franzosen, die sie stupid tadlen. Ich _will_ keine Einheit!
Mir _gefiel_ das Gastmal, der Tanz; das andre persönliche häusliche
Daseyn des Alexanders &c.: _was_ Sie sagen! und in noch mehr bin ich
Ihrer Meinung. _Entzükt_ war ich, einmal _kein_ kritisch Stück zu
höhren: wo ja Fouqué doch im Zauberring alles vorweg genommen, durch
die Pferde, die 20, 30 Schritte, und noch mehr, vor Heiden-Helden
pruschen und scheuen! Mißverstehn Sie mich _nicht_. Die Unnatur in den
höchsten Sphären, und die Unvernunft _dort_, reizt meine _höchste_
Empöhrung. Varnhagen steht mir treulich bey, auch manchmal mit einem
gedruckten Ruf. Er grüßt Sie herzlich und einverstanden! Agneschen wird
Sie auch schon gegrüßt haben. Ich war so glücklich sie Mad. Milder in
ihrer höchsten Begeisterung ~en petit comité~ höhren zu lassen, und
ihren höchsten Stücken. Agnes wird Ihnen doch wohl meine medizinische
Verordnung mitgetheilt haben! Fragen Sie sie ab im Neinfall! Gott gebe
_Ihnen Gesundheit_! Das ist der treüste Wunsch
Ihrer treüen
_Fr. Varnhagen_.
Ich grüße die Damen Ihres Hauses auf’s Schönste!
Bedenken Sie ja das _laufende_ Theater mit Ihrem Fleiß!!! O!
hätten Sie ein würdigendes Wort von Mad. Brede gesagt. Sie ist jetzt
hier. ~adio!~

X.
_Berlin_, Sonntag, den 18t. März 1827.
[Illustration]
Ich verlasse mich auf Ihre Ehrlichkeit, lieber Freund, in ~Talia~
und ~Melpomene~! Diese Sache wird immer rarer; die Mißgeburthen
und Mißurtheile immer mehr überschwemmend! -- und bitte Sie nur,
den Hrn. Krüger zu sehn, wenn er in Dresden spielt! für den Rest
ist mir nicht bange. Wenn es seyn kann, nur irgend; so lassen Sie
ihn den Alexander in Uechtritz’ Stück spielen! Er fürchtet, grade
diese Rolle in _Dresden_ zu spielen, in welcher Sie mit dem
dortigen Schauspieler so zufrieden waren. Ich fürchte mich aber gar
nicht; wie er diese Rolle nahm, und leisten konnte, das war grade
sein Wendepunkt. _Seit_ der Zeit ist er ein Anderer; bis dahin
war er nicht, was er seyn konnte. Wenn auch der Herr in Dresden
diesen Alexander ganz anders nehmen und darthun mag, so spielt Krüger
einen Menschen, eine vollkommen gestaltete, zu verstehende Person in
ihm. Sie werden doch den Mimen gestatten, was Sie mit unerläßlicher
dichterischer ~générosité~ dem Dichter zulassen: die Historie
in den jetzigen, oder in irgend einen lebendigen zusammenhängenden
Moment zu übersetzen! Dies leistete mir Krüger im Alexander; ich sah
hell und klar in den Busen eines Erobrers: Nicht trüb und düster war
es zu schaun, herrschsüchtig, und Schmerz und Wunden verachtend,
zerstörungslustig, oder nicht achtend -- wie jetzige und gewesene
Helden von der Menge imaginirt, gehaßt und nicht geliebt werden. Es
war ein heitere großmüthige Seele, der es _nicht einfallen_
konnte, ein Bürgerleben zu führen, irgend etwas in’s Kleine zu sehn;
der wenn es je zur Frage bey ihm gekommen wäre, gewiß lieber den doch
alles Leben endenden Tod schnell, heiter, vergnügt vor einem kleinen
ihm ganz fremden Leben vorgezogen hätte. Den Feldherrn zeigte Kr.
im Zelte, der seine Leute genau kennt; der einen schlechten Vorfall
nicht anerkennt, und selbst Hand anlegend einen guten daraus macht.
Auch _gab er_ den Alex.: den Uechtritz zeigte vortrefflich: bey’m
Gelage z. E.: Griechenleben, umgränzt von Allem, was jetziger Anstand
fordert. Sehr gut; wenn er’s dort eben so macht. Ueberhaupt; sollte er
bey Ihnen diese Rolle geben, so halten Sie ihn an; daß er sie grad
eben so gebe, wie hier das _Erste Mal_. Besonders muß er zuletzt
_so_ abgehen und das _so_ sagen, was er zuletzt zu sagen
hat. Eine _Welt_ von zu Geschehendem that sich auf! Solch Ende
überhaupt _will ich_: nicht eine Idee, wie sie’s nennen, ein
todt-willkührlich-Abgemachtes, wie so etwas nach einer
schöngeschriebenen Vorschrift; warum nicht gar! weiter, und weiter
entwickelt sich Leben; und Dichtung geht ihm nach und vor! Lassen
Sie ihn ja Leister in Maria Stuart spielen! Wolff[13] ein geputzter,
leerer Hystrione darin: Ifland hoffend, das Publikum würde aus äußern
Gestikulazionen, Pausen, Mienenschneiderey -- Traurigkeit _über_
die Rolle -- Putzkostüm, sich selbst einen Leister zusammenmachen. --
Nichts! _der_ spielt ihn: er macht keinen Würdigen daraus: zeigt
aber wie so er unwürdig ist; und wie auch als ein Träger solches,
doch wahre Angst, Absicht, Furcht, Scheu und Entschluß haben kann.
Schiller selber hätte seinen Leister besser erkannt. Krüger hat
Stimme und Sprache in seiner Gewalt, steht über seiner Person, macht
sie zu einer (weggerissen) spielt nicht einzelne Stellen, und nach
einzelnen Ausdrücken, sondern schon aus seinen ganzen Rollen, hat sich
ausgeschrieen, ohne der Stimme zu schaden, und declamirt fast nie mehr.
Beschützen Sie solchen gut gerichteten Fleiß, und seinen jetzigen und
künftigen Ertrag.
Alles was Sie über Theater sagen, unterschreib ich das ganze Jahr
hindurch; aber _zu Hause_! selten lasse ich mich fangen zu
_der_ Ungeduld. Die machen sie mir. Doch sehe ich alles, was
zur _Geschichte_ des Bühnenwesens gehöhrt; wann das muß, das
unterscheide ich auf dem Punkt. Ich _bin_ einer der größten
Theater-Kenner. Das beweisen _Sie_ mir. Wieder; auch; denn ganz
_allein_, würd’ ich es auch glauben.
Seyn Sie gesund! Beßeres weiß ich nicht! Das lernt man ~quand on est
criblé de rhumatisme~. Er ist toll; und haust auf mich, in mir. Hr.
Krüger wird mir von Ihnen erzählen: Sie schreiben nicht. Wie schwer
wird’s _mir_!!!!!!!! Gift ist es mir. Schöne Grüße all Ihren vier
Damen! Keine soll etwa Krüger bey Ihnen verkleinern; sondern, Sie rein
und frisch urtheilen lassen. Wie sonst, und immer
Ihre
_Fr. Varnhagen_.
Varnh. weiß nicht, daß ich Empfehlungen schreibe! Adieu.


=Vorholz.=
Wenn diese Sammlung den Hauptzweck verfolgt: Tieck’s Angedenken
unserer jüngeren Generation ehrenvoll wach zu rufen, und gewissen
Leuten vor Augen zu stellen, wie tief und innig der oft geschmähete
Meister mit seinen Werken in die Seelen der guten, klugen,
redlichen Zeitgenossen gedrungen ist, welchen Wiederklang seine
Dichterstimme erweckt hat,... dann können wir dieß Zeugniß eines
schlichten Bürgersmannes nicht hoch genug anschlagen. Es sagt
in einfachen ungekünstelten Worten unendlich mehr _für_
Tieck, als spitzige, in Gift und Galle getauchte Federn, auch von
gelehrten Gegnern geführt, _gegen_ ihn aufzubringen vermochten.

(Ohne Datum.)
_Sehr verehrter Herr!_
Ich habe den jungen Tischlermeister gelesen. Wenn je ein prosaisches
Buch mir Nahrung für Herz und Seele gewährte, so ist es Dieß,
Ihr herrliches Product. Wie bin ich froh, nicht nach dem ersten
Durchlesen gleich Gelegenheit gehabt zu haben, Ihnen Verehrter meine
Herzensmeinung darüber zu sagen, Sie hätten gewiß geglaubt, es sei in
meinem Oberhause nicht richtig. Aber! ich habe den Tischler nochmal
gelesen und werde ihn wieder lesen! und bei der zeitigen Ueberschauung
ist der Nachhall nur desto dauernder. Ist die ganze Auffassung breit
und lang, so habe ich es recht gefunden, der Tischlermeister kommt
mir vor, wie ein in die kleinsten Bedeutungen ausgeführtes Gemälde,
mit Naturschönheiten, belebten Stellen und Personen. Freilich! an dem
Urtheil des Laien liegt in der Regel wenig, doch wenn ich Ihnen sage:
daß ich diesen Leonhard nicht nur empfunden, sondern _durchlebt_
habe, wird es Sie nicht wundern. Wer anders könnte ihn zeichnen, als
eine große Seele, die den tiefsten Blick in das Leben der sogenannten
Stände gethan. Wer wie ich, es erfahren hat, daß der Stand des
Handwerkers oft das Einzige Hinderniß, daß Personen, die sich gerne
ihm hingeben möchten, sich zurückhalten, der wird finden, wie treu Sie
den Elsheim zeichneten, als er verlangte, Leonhard müsse als Professor
aufgeführt werden. Wie sehr füllte er im Hause der Baronin seine Stelle
aus, sogar die reizende Charlotte verliebte sich in den verheuratheten
Handwerksmann und doch hätte er Nichts gegolten, wenn er als Tischler
erschienen wäre, man hätte über ihn mitleidig gelächelt und ihm seinen
Plaz bei der Bedienung angewiesen! wie schön deßhalb bald nach dem
Eingang des Buches, wie schön die Schilderung des patriarchalischen
Standes des deutschen Hausvaters und Bürgers im Gegensaze mit den
französirten Halbherren der Neuzeit, o wie ganz aus meiner Seele
genommen! Das Gasthofgemälde mit der rüstigen Wirthin, dem trägen Wirth
und Allen den vielen Gästen bildet schon für sich ein anziehendes Bild.
Sie wissen es selbst, wie wenig sich die sogenannten höhern Stände
um die Andern bekümmern, hätten Sie es sonst nicht gefügt, daß die
ganze Gesellschaft im Schlosse der Baronin in Leonhard keinen Tischler
vermuthete? den alten Bedienten allein ließen Sie ganz richtig die
Wahrnehmung machen. Die Färbung des Pietismus ist so ganz Wahrheit und
wie richtig, wie die lockende Verführerin gar bald eine Fromme wird und
ihr eroberter Eheherr muß demüthiglich mit beten, sammt dem Hof und
Haushalt.
Sollte ich mich aber versteigen und Ihnen über die Zeichnungen der
Theaterstücke und ihre Aufführung etwas sagen? Das sei ferne von mir.
Ich empfinde Ihre hohe Meisterschaft, sie auszudrücken bin ich nicht
berufen, die Welt hat Ihren hohen Rang darin anerkannt. Ich bleibe
hübsch in meinem Geleise der Bürgerlichkeit und wandre mit Leonhard in
das altteutsche Nürnberg, wo ich vor zwei Jahren die weite Reise zum
Dürerfeste hin nahm und welches von Ihnen so treu, so wahr mir wieder
vorgeführt ward, wo ich so viel erfahren, was Sie an Leonhard der Welt
anschaulich machten.
Sie, verehrter Herr, haben es durchschaut und ein großer Dichter hat
es irgendwo ausgesprochen: daß es nichts poetischeres gebe, als der
Handwerksstand in Teutschland. Sie fühlen es ferner, wie sehr sich
Alles aus diesem Stande hinausarbeitet, Sie durchschauen aber auch,
daß der Titular-Fabrikant mit einem Taglöhner arbeitend, mehr gilt,
als der wackere Handwerksmann mit sechs Gesellen, daß äußerer Anstrich
mehr gilt, als die stille anspruchlose Bescheidenheit mit ihrem heitern
Loose.
Alles Dieses haben Sie bewiesen in dem Buche, für dessen reichen Inhalt
Ihnen ein treuherziger Handwerksmann die teutsche Hand drückt. Ich habe
lange gesprochen, aber, Sie haben es auch so gemacht! Könnten Sie in
mein Innres schauen, Sie würden das lesen, was ich nicht zu schreiben
vermag. Ich sage Sie würden? nein! Sie werden lesen, ein Mann der den
tiefsten Blick in die Bildungen des Herzens that, hat schon im Eingange
ersehen, was der Unfähige ihm vorlallen wollte.
So schließe ich nun und bitte die Freiheit ab, mit der ich es gewagt,
vor den großen Mann zu treten, wie die Maus vor den Löwen! Nehmen Sie
dieses nachsichtlich als einen Beweis von Dankbarkeit von einem Manne,
der nicht sagen kann, wie sehr er stets sein wird, Hochgeehrtester Herr
Ihr ganz ehrfurchtsvoller
_C. Vorholz_, Bäckermeister.


=Waagen, Gustav Friedrich.=
Geb. zu Hamburg am 11. Februar 1794. -- Direktor der
Gemälde-Gallerie der königl. Museen; seit 1844 Professor der
Kunstgeschichte an der k. Universität Berlin.
Ueber die Maler van Eyck (1822.) -- Kunstwerke und Künstler in
England und Paris, 3 Bde. (1837-39.) -- Kunstwerke und Künstler in
Deutschland, 2 Bde. (1843-45.)
Aus vielen vorhandenen Zuschriften, welche W. an seinen verehrten
Freund und Oheim im Laufe langer intimster Verhältnisse gerichtet,
haben wir nur einen ausgewählt, und diesen gerade, weil er vom Tode
der unvergeßlichen Dorothea handelt, und uns die Menschen und ihr
Verhältniß zu einander klar macht. An alle übrigen durften wir uns,
ihrer Familien-Beziehungen halber, nicht wagen. Als erwünschten
Anhang zu diesem Briefe geben wir eine Einlage des späteren
königl. General-Adjutanten und Gesandten in Rom[14], Freiherrn von
Willisen. (Nr. 4.) -- Zwei höchst bedeutende Schreiben Tieck’s (Nr.
1 und 2) hat dieser schon, als für den Druck bestimmt, in Abschrift
seiner Sammlung beigefügt.

Ludwig Tieck an Waagen.
I.
_Zibingen_, den 4. Febr. 1815.
_Mein liebster Gustav!_
Immer wieder von neuem erfreut mich Deine Liebe zu mir, und jedes Wort
von Deiner Hand thut mir wohl, nur schmerzt es mich zu hart, daß Dein
Gesundheitszustand so wenig ist, wie er sein sollte, daß Du schon seit
vier Monaten das Zimmer nicht hast verlassen können. Ich hoffe, mit
dem Frühjahr soll es Dir besser gehn. Dieser Winter ist ungesund, und
ich habe mich auch seit lange nicht wohl befunden, so daß auch meine
Arbeiten auf mancherlei Art sind unterbrochen worden. Es thut mir, wie
Dir leid, daß Du nicht nach Heidelberg gehen kannst, indessen mußt Du
Dir nicht schon vorher Deinen künftigen Aufenthalt in der Phantasie
zu sehr verleiden; Breslau hat schöne Denkmäler der Architectur,
merkwürdige Alterthümer, herrliche Bibliotheken, in denen sich wahre
Seltenheiten, auch treffliche Manuscripte befinden. Das Volk gefällt
mir eben so wenig, wie Dir, indessen leben doch viele ausgezeichnete
Menschen dort, wovon Dich viele, wie ich hoffe, gut und freundlich
aufnehmen werden: was ich Dir dort irgend nützlich sein kann, soll Dir
gewiß nicht fehlen, ich will Dir an v. d. Hagen einen Brief schicken,
den zweiten Raumer kennst Du durch den Bruder, doch werde ich noch
Deinetwegen an ihn schreiben. Du hast doch den Vortheil zum wenigsten,
daß Du bei Verwandten im Hause wohnen wirst, wo Du wie ein Sohn und
Bruder wirst sein können, und Dich nicht plötzlich in eine fremde ferne
Welt hinausgestoßen fühlen, was Einem in den jungen Jahren recht bange
thun kann. Vielleicht hast Du in der Zukunft doch noch Gelegenheit zu
reisen, vielleicht auch noch auf einer andern Universität zu studiren.
Hüte Dich nur, das ist das Wichtigste, vor der Hypochondrie, lerne
Dich ein, jede Stunde des Lebens zu genießen und froh zu sein; der
heitre Mensch lernt und denkt in einer Stunde mehr, als der trübe und
verstimmte in Wochen. Nur Heiterkeit bringt den wahren, gedeihlichen
Fleiß hervor. --
Es ist schön, daß Du so fleißig bist, ich hoffe, Du bist es nicht zu
sehr; nur, Liebster, hast Du denn auch gute Ausgaben der Classiker?
Denn das ist die Hauptsache, um sie in Deinen Jahren mit Nutzen zu
lesen. Vielleicht kann Dir Gustav Alberti damit aushelfen. Theile Dir
Deinen Tag etwas ein, und ermüde Dich nicht zu lange über einem und
demselben Buch. Lies ja auch Griechische Autoren, Plutarch, wenn Du
schon so weit bist, den Thucydides, und neben dem Homer den Sophocles.
Tacitus ist erst wahrhaft groß in seinen Annalen und der Geschichte.
Was Du mir vom Horaz und Virgil schreibst, begreife ich wohl. Ich habe
an mir selbst und an Mitschülern in der Jugend die Erfahrung gemacht,
daß diejenigen jungen Leute, die wirklichen Sinn für die Poesie
hatten, lange Zeit den Alten keinen Geschmack abgewinnen konnten.
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