Der abenteuerliche Simplicissimus - 16

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die andern tot wären. Das wollte er nicht glauben, bis ich ihn in das
Häuslein führte, daß er das Elend an den sieben Körpern sehen könnte.
Der Baur erstaunte vor Schröcken und fragte, was Rats.
»Rat ist schon beschlossen. Unter dreien Dingen geb ich dir Wahl:
Entweder führe mich alsbald durch sichere Abwege über den Wald hinaus
nach Villingen oder zeige mir Oliviers Geld im Baum oder stirb hier.
Führst du mich, so bleibt das Geld dein, wirst du mirs weisen, so teil
ichs mit dir, tust du aber keines, so schieß ich dich tot.« -- Der Baur
wäre gern entloffen, aber er forchte die Muskete; fiele derhalben auf
die Knie und erbot sich, mich über Wald zu führen.
Also wanderten wir denselben Tag und folgende Nacht ohn Essen und
Trinken, bis wir gegen Tag die Stadt Villingen vor uns liegen sahen.
Den Baur trieb Todesfurcht, mich aber die Begierde, mich selbst und
mein Gold davon zu bringen, und muß fast glauben, daß einem Menschen
das Gold große Kräfte mitteilet, dann obzwar ich schwer genug daran
trug, so empfand ich jedoch keine sonderbare Müdigkeit.
Ich hielt es vor ein glücklich Omen, daß man die Pforte eben öffnete,
als ich vor Villingen kam. Der Offizier von der Wacht examinierte mich,
und da ich mich vor einen Freibeuter ausgab von jenem Regiment, wohin
mich Herzbruder getan, wie auch, daß ich aus dem Läger vor Breisach
von den Weimarischen herkäme und nunmehr zu meinem Regiment unter die
Bayrischen begehrte, gab er mir einen Musketierer zu, der mich zum
Kommandanten führte. Dem bekannte ich alles, daß ich mich ein Tag oder
vierzehn bei einem Kerl aufgehalten und mit demselben eine Kutschen
angegriffen, der Meinung, von den Weimarischen Beute zu holen und
rechtschaffen montiert wieder zu unserem Regiment zu kommen. Wir seien
aber von einem Korporal mit sechs andern Kerlen überfallen worden,
dadurch mein Kamerad und sechs vom Gegenteil auf dem Platze geblieben.
Der Kommandant wollte es fast nicht glauben, daß wir zween sollten
sechs Mann niedergemacht haben und ich nahm Gelegenheit von Oliviers
Schwert zu reden. Das gefiel ihm so wohl, daß ichs ihm, wollte ich
anders mit guter Manier von ihm kommen und Paß erlangen, gegen einen
andern Degen lassen mußte. Im Wahrheit aber so war dasselbe trefflich
schön und gut. Es war ein ganzer, ewigwährender Kalender darauf geätzt.
Ich ging den nächsten Weg ins Wirtshaus und wußte nicht, ob ich am
ersten schlafen oder essen sollte. Doch wollte ich zuvor meinen Magen
stillen und machte mir unterdessen Gedanken, wie ich meine Sachen
anstellen, daß ich mit meinem Gold sicher nach L. zu meinem Weibe
kommen möchte.
Indem ich nun so spekulierte, hinkte ein Kerl mit einem Stecken in der
Hand in die Stube, der hatte einen verbundenen Kopf, einen Arm in der
Schlinge und so elend verlauste Kleider an, daß ich ihm keinen Heller
darum gegeben hätte. Der Hausknecht wollte ihn austreiben, weil er übel
stank. Er aber bat, ihn um Gottes Willen zu lassen, sich nur ein wenig
zu erwärmen, so aber nichts half. Demnach ich mich seiner erbarmete und
vor ihn bat, ward er kümmerlich zum Ofen gelassen. Er sahe mir, wie
mich bedünkte, mit begierigem Appetit und großer Andacht zu, wie ich
darauf hieb und ließ etliche Seufzer laufen. Und als der Hausknecht
ging, mir ein Stück Gebratenes zu holen, ging er gegen mich zum Tisch
zu und reichte ein irden Pfennighäfelein in der Hand dar, daß ich mir
wohl einbilden konnte, warum er käme; nahm derhalben die Kanne und goß
ihm seinen Hafen voll, eh er heischte.
»Ach Freund,« sagte er, »um Herzbruders willen gebet mir auch zu essen!«
Solches ging mir durchs Herz und ich befand, daß es Herzbruder selbsten
war. Ich wäre beinahe in Ohnmacht gesunken, doch erhielt ich mich, fiel
ihm um den Hals, satzte ihn zu mir, da uns beiden die Augen übergingen.


Das elfte Kapitel

Wir konnten fast weder essen noch trinken, nur fragte einer den andern,
wie's ihm ergangen. Der Wirt wunderte sich, daß ich einen so lausigen
Kerl bei mir litte, ich aber sagte, solches sei unter Kriegskameraden
Brauch. Da ich auch verstund, daß sich Herzbruder bisher im Spital
aufgehalten, vom Almosen sich ernähret, und seine Wunden liederlich
verbunden worden, dingte ich dem Wirt ein sonderlich Stüblein ab, legte
Herzbruder in ein Bette, ließ ihm den besten Wundarzt kommen, wie auch
einen Schneider und eine Näherin, ihn zu kleiden und den Läusen aus den
Zähnen zu ziehen. Ich hatte eben diejenigen Dublonen, so Olivier dem
toten Juden aus dem Maul bekommen, bei mir in einem Säckel. Dieselben
schlug ich auf den Tisch und sagte dem Wirt zu Gehör:
»Schau Herzbruder, das ist mein Geld, das will ich an dich wenden und
mit dir verzehren.«
Darnach der Wirt uns wohl aufwartete. Dem Barbier aber wies ich den
Rubin, der ungefähr zwanzig Taler wert war und sagte, weil ich mein
wenig Geld vor uns zu Zehrung und Kleidung aufwenden müßte, so wollte
ich ihm denselben Ring geben, wenn er meinen Kameraden in Bälde von
Grund aus kurieren wollte, dessen er dann wohl zufrieden war, daß er
seinen besten Fleiß aufwandte.
Also pflegte ich Herzbrudern wie meinem andern Ich. Der Kommandant, dem
ich alles anzeigete, gönnte mir zu bleiben, bis mein Kamerad mir würde
folgen können und versprach uns beide alsdann mit gemeinsamen Paß zu
versehen.
Demnach ich nun wieder zu Herzbrudern kam, bat ich ihn, er wollte mir
unbeschwert erzählen, wie er in einen so armseligen Stand geraten
wäre, dann ich bildete mir ein, er möchte vielleicht eines Versehens
halber von seiner vorigen Dignität verstoßen, unredlich gemachet und in
gegenwärtiges Elend versetzt worden sei.
Er aber sagte: »Du weißt, Bruder, daß ich des Grafen von Götz
~Factotum~ und geheimster Freund gewesen, daß aber der verwichene
Feldzug unter seiner Generalität eine unglückliche Endschaft erreichet,
indem wir die Schlacht bei Wittenweyer verloren. Weil nun deswegen
hin und wieder von aller Welt sehr ungleich geredet ward, zumalen
wohlgemeldter Graf sich zu verantworten nach Wien ist citieret, so
lebe ich beides: vor Scham und Forcht freiwillig in dieser Niedere und
wünsche mir oft entweder in diesem Elend zu sterben oder doch wenigst
mich so lang verborgen zu halten, bis der Graf seine Unschuld an Tag
gebracht. -- Vor Breisach armierte ich mich selbst, da ich sahe, daß
es unserseits so schläfrig herging, den andern zum Exempel. Ich kam
unter den ersten Angängern an den Feind auf die Brücke, da es dann
scharf herging. So empfing ich zugleich einen Schuß in meinen rechten
Arm und den andern Schenkel, daß ich weder ausreißen, noch meinen Degen
gebrauchen konnte. Und als die Enge des Ortes und der große Ernst nicht
zuließ, viel von Quartiernehmen und -geben zu parlamentieren, kriegte
ich einen Hieb in Kopf, davon ich zu Boden fiel. Und weil ich fein
gekleidet war, wurde ich in der Furi von etlichen ausgezogen und vor
tot in Rhein geworfen. In solchen Nöten schrie ich zu Gott, indem ich
unterschiedliche Gelübde tät, spürete auch seine Hilfe. Der Rhein warf
mich ans Land, allwo ich meine Wunden mit Moos verstopfte und beinahe
erfror. Jedoch ich kroch davon und stieß unter etliche Merode-Brüder
und Soldatenweiber, die sich meiner erbarmeten. Ich mußte aber sehen,
daß sich die Unsrigen zu einem spöttlichen Abzug rüsteten, resolvierte
derhalben bei mir selbsten, mich niemand zu offenbaren, und nahm meinen
Elendsweg, von dem du mich hast aufgehoben.«
Ich tröstete Herzbrudern so gut ich konnte und vertraute ihm, daß ich
noch mehr Geld hätte als jene Dublonen. Und ich erzählte ihm Oliviers
Untergang und was Gestalt ich seinen Tod habe rächen müssen. Welches
sein Gemüt dermaßen erquickte, also daß es ihm auch an seinen Leib
zustatten kam, maßen es sich an allen Wunden täglich mit ihm besserte.


Das fünfte Buch


Das erste Kapitel

Nachdem Herzbruder wieder allerdings erstärkt, vertrauete er mir, daß
er in den höchsten Nöten eine Wallfahrt nach Einsiedeln zu tun gelobt.
Weil er dann jetzt ohn das so nahe am Schweizerland wäre, so wollte
er solche verrichten und sollte er auch dahin betteln. Ich bot ihm
Geld und meine Gesellschaft an, ja, ich wollte gleich zween Klepper
kaufen. Nicht zwar der Ursache, daß mich die Andacht darzu getrieben,
sondern um die Eidgenoßschaft zu besehen, als das einzige Land, darin
der liebe Friede noch grünete. So freute mich auch nicht wenig, daß
ich Gelegenheit hatte, Herzbrudern auf solcher Reise zu dienen, maßen
ich ihn fast höher als mich selbst liebte. Er aber schlug beides:
meine Hilfe und meine Gesellschaft ab mit Vorwand, seine Wallfahrt
müsse zu Fuß und darzu auf Erbsen geschehen, meine Gesellschaft würde
ihn nicht allein an der Andacht verhindern, sondern mir selbst große
Ungelegenheit aufladen. Das redete er aber, mich von sich zu schieben,
weil er sich ein Gewissen machte auf einer so heiligen Reise von dem
Gelde zu zehren, das mit Morden und Rauben erobert worden. Er sagte
unverholen, daß ich bereits mehr an ihm getan, weder ich schuldig
gewesen, noch er zu erwidern getraue. Hierüber gerieten wir in ein
freundlich Gezänke, das war so lieblich, als ich dergleichen niemals
habe hören hadern. Bis ich endlich merkte, daß er beides: an Oliviers
Geld und meinem gottlosen Leben einen Ekel hatte. Derhalben behalf ich
mich mit Lügen und überredete ihn, daß mich mein Bekehrungsvorsatz
nach Einsiedeln triebe, sollte er mich nun von einem so guten Werk
abhalten und ich darüber sterben, so würde ers schwer verantworten
können. Hierdurch persuadierte ich ihn, daß er es zuließ, sonderlich
weil ich eine große Reue bezeugte, als ich ihn dann auch überredete,
daß ich sowohl als er auf Erbsen nach Einsiedeln gehen wollte.
Er willigte endlich drein, wiewohl mit Widerstreben, daß ich einen Paß
bekam nach meinem Regiment (und nicht nach Einsiedeln) zu gehen. Mit
demselben wanderten wir bei Beschließung des Tores samt einem getreuen
Wegweiser aus der Stadt, als wollten wir nach Rottweil, wandten uns
aber kurz durch Nebenwege und kamen noch dieselbige Nacht über die
schweizerische Grenze und folgenden Morgen in ein Dorf, allda wir uns
mit schwarzen langen Röcken, Pilgerstäben und Rosenkränzen montierten
und den Boten wieder zurückschickten.
Das Land kam mir so fremd vor gegen andern deutschen Ländern, als wann
ich in Brasilia oder in China gewesen wäre. Da sahe ich die Leute
im Frieden handeln und wandeln. Die Ställe stunden voll Viehe. Die
Baurenhöfe liefen voll Hühner, Gäns und Enten. Die Straßen wurden
sicher von den Reisenden gebrauchet. Die Wirtshäuser saßen voll Leute,
die sich lustig machten. Da war ganz keine Forcht vor dem Feind,
keine Sorge vor der Plünderung und keine Angst, sein Gut, Leib noch
Leben zu verlieren. Ein jeder lebte sicher unter seinem Weinstock und
Feigenbaum, und zwar, gegen andere deutsche Länder zu rechnen, in
lauter Wollust und Freude, also daß ich dieses Land vor ein irdisch
Paradies hielt, wiewohln es von Art rauh genug zu sein schiene.
Das machte, daß ich auf dem ganzen Weg nur hin und her gaffte, wann
hingegen Herzbruder an seinem Rosenkranz betete. Deswegen ich manchen
Filz bekam, dann er wollte, daß ich wie er bete, welches ich aber nicht
gewöhnen konnte.
Zu Zürich kam er mir recht hinter die Briefe und dahero sagte er mir
die Wahrheit auch am tröckensten heraus. Dann als wir zu Schaffhausen,
allwo mir die Füße von den Erbsen sehr wehe täten, die vorige Nacht
geherberget und ich mich den künftigen Tag wieder auf Erbsen zu gehen
förchtete, ließ ich sie kochen und tät sie wieder in die Schuhe.
»Bruder, du hast große Gnade vor Gott,« meinte Herzbruder zu Zürich,
»daß du unangesehen der Erbsen, dannoch so wohl fortkommen kannst.«
»Ja,« sagte ich, »liebster Herzbruder, ich habe sie gekocht, sonst
hätte ich soweit nicht darauf gehen können.«
»Ach, daß Gott erbarme, was hast du getan! Du hättest sie lieber gar
aus den Schuhen gelassen, wann du nur dein Gespötte damit treiben
willst. Gott wird dich und mich zugleich strafen. Ich besorge, es stehe
deine Seligkeit in höchster Gefahr. Ich liebe keinen Menschen mehr als
dich, leugne aber auch nit, daß ich mir ein Gewissen machen muß, solche
Liebe zu kontinuieren.«
Ich verstummte vor Schröcken, daß ich mich schier nicht wieder erholen
konnte. Zuletzt bekannte ich frei, daß ich die Erbsen nicht aus
Andacht, sondern allein ihm zu Gefallen in die Schuhe getan, damit er
mich mitgenommen hätte.
»Ach Bruder, ich sehe, daß du weit vom Weg der Seligkeit bist. Gott
verleihe dir Besserung, dann ohne die kann unsere Freundschaft nicht
bestehen.«
Von dieser Zeit folgte ich ihm traurig nach, als einer, den man zu
Galgen führet. Mein Gewissen fing an mich zu drucken, alle meine
Bubenstücke stelleten sich mir vor Augen, da beklagte ich erst
die verlorene Unschuld. Und was meinen Jammer vermehrete war, daß
Herzbruder nicht viel mehr mit mir redete und mich nur mit Seufzen
anschauete, als hätte er meine Verdammnis an mir bejammert.
Solchergestalt langten wir zu Einsiedeln an und kamen eben in die
Kirche, als ein Priester einen Besessenen exorcisieret. Das war mir neu
und seltsam, derowegen ließ ich Herzbrudern knien und beten, so lange
er wollte, und ging hin, diesem Spektakul aus Fürwitz zuzusehen.
Aber ich hatte mich kaum ein wenig genähert, da schrie mich der böse
Geist aus dem armen Menschen an: »Oho, du Kerl, schlägt dich der
Hagel auch her? Ich habe vermeint, dich zu meiner Heimkunft bei dem
Olivier in unserer höllischen Wohnung anzutreffen! Du ehebrecherischer,
mörderischer Jäger, darfst du dir wohl einbilden, uns zu entrinnen?
O ihr Pfaffen, nehmt ihn nur nicht an, er ist ein Gleißner und ärger
Lügner als ich, er foppt euch nur und spottet beides: Gott und
Religion!«
Der ~Exorcist~ befahl dem Geist zu schweigen, weil man ihm als einem
Erzlügner ohn das nicht glaube.
»Ja, ja, fraget des ausgesprungenen Mönches Reisegesellen, der wird
euch wohl erzählen, daß dieser ~Atheist~ die Erbsen gekocht, auf
welchen er hierher zu gehen versprochen!«
Ich wußte nit, ob ich auf dem Kopfe oder Füßen stund, da ich dieses
alles hörete und mich jedermann ansahe. Der Priester strafte den Geist,
konnte ihn aber denselben Tag nicht austreiben.
Indessen kam Herzbruder auch herzu, als ich eben vor Angst mehr einem
Toten als Lebendigen gleich sahe und zwischen Furcht und Hoffnung
nicht wußte, was ich tun sollte. Er tröstete mich und versicherte die
~Patres~, daß ich mein Tag kein Mönch gewesen, aber wohl ein Soldat,
der vielleicht mehr Böses als Gutes getan haben möchte. Ich aber war
in meinem Gemüt dermaßen verwirrt, als ob ich allbereits die höllische
Pein selbst empfände, als daß die Geistlichen genug an mir zu beruhigen
hatten. Sie vermahneten mich zur Beichte und Kommunion, aber der Geist
schrie abermals aus dem Besessenen:
»Ja, ja, er wird fein beichten! Er weiß nicht einmal, was beichten ist!
Seine Eltern sein mehr wiedertäuferisch als calvinisch gewesen!«
Der ~Exorcist~ befahl dem Geist abermals zu schweigen und sagte:
»So wird dichs desto mehr verdrießen, wenn dir das verloren Schäflein
wieder aus dem Rachen gezogen und der Herde Christi einverleibet wird.«
Darauf fing der Geist so grausam an zu brüllen, daß es schröcklich
zu hören war. Aus welchem greulichen Gesang ich meinen größten Trost
schöpfte, dann ich dachte, wann ich keine Gnade vor Gott mehr erlangen
könnte, so würde sich der Teufel nicht so übel anstellen.
Ich empfand eine solche Reue und Begierde zur Buße und mein Leben zu
bessern, daß ich alsobald einen Beichtvater begehrte, worüber sich
Herzbruder höchlich erfreuete, weil er wahrgenommen und wohl gewußt,
daß ich bisher noch keiner Religion beigetan gewesen. Demnach bekannte
ich mich offentlich zur katholischen Kirche, ging zur Beichte und
kommunizierte nach empfangener ~Absolution~. Worauf mir dann so leicht
und wohl ums Herz ward, daß ichs nicht aussprechen kann. Der Geist in
dem Besessenen ließ mich fürderhin zufrieden.
Wir verblieben vierzehn ganzer Tage an diesem gnadenreichen Ort, wo
ich die Wunder, so allda geschehen, betrachtete, welches alles mich
zu ziemlicher Andacht und Gottseligkeit reizete, doch währte solches
auch nur so lang, als es mochte. Dann wie meine Bekehrung aus Angst und
Forcht entsprungen, also ward ich auch nach und nach wieder lau und
träg, weil ich allmählich des Schreckens vergaß.
Wir begaben uns nach Baden, alldorten vollends auszuwintern.


Das ander Kapitel

Ich dingete daselbst eine lustige Stube und Kammer vor uns, deren
sonst zur Sommerszeit die Badegäste zu gebrauchen pflegen, welches
gemeiniglich reiche Schweizer sein, die mehr hinziehen sich zu
erlustieren und zu prangen, als einiger Gebrechen halber zu baden.
Als Herzbruder sahe, daß ich so herrlich angriff, ermahnete er mich
zur Gesparsamkeit. Viel Geld sei bald vertan, es stäube hinaus wie
der Rauch und verspreche, nimmermehr wieder zu kommen. Auf solche
treuherzige Erinnerung konnte ich Herzbrudern nicht länger verbergen,
wie reich mein Säckel wäre. Es sei zudem billig, daß Herzbruder aus
Oliviers Säckel vergnügt würde, um die Schmach, die er hiebevor von ihm
vor Magdeburg empfangen, sintemal die Erwerbung dieses Goldes ohn das
alles Segens unwürdig wäre, so daß ich keinen Meierhof daraus zu kaufen
gedächte. Ich zog meine beiden Scapulier ab, trennte die Dukaten und
Pistoletten heraus und sagte zu Herzbruder, er möge nun mit dem Gelde
nach Belieben verfahren, maßen ich mich in aller Sicherheit zu sein
wüßte.
Er sagte: »Bruder, du tust nichts, so lange ich dich kenne, als deine
gegen mich habende Liebe bezeugen. Womit meinst du, daß ichs wieder
um dich werde beschulden können? Es ist nicht nur um das Geld zu tun,
sondern um deine Liebe und Treue, vornehmlich aber um dein zu mir
habendes hohes Vertrauen, so nicht zu schätzen ist. Bruder, mit einem
Wort, dein tugendhaft Gemüt machet mich zu deinem Sklaven, und was du
gegen mich tust, ist mehr zu verwundern als zu wiedergelten möglich.
Versichert, Bruder, dieses Beweistum deiner wahren Freundschaft
verbindet mich mehr gegen dich als ein reicher Herr, der mir viel
tausend verehrte. Allein bitte ich, mein Bruder, bleibe selber
Verwahrer und Austeiler über dein Geld. Mir ist genug, daß du mein
Freund bist.«
Ich antwortete: »Was wunderliche Reden sein das, hochgeehrter
Herzbruder? Er gibt mündlich zu vernehmen, daß Er mir verbunden sei
und will doch nicht davor sein, daß ich dieses Geld nicht unnütz
verschwende?«
Also redeten wir beiderseits gegeneinander läppisch genug, weil ja
einer des andern Liebe trunken war. Und ward Herzbruder zu gleich mein
Hofmeister, Säckelmeister, Diener und Herr. Und in solcher müßiger Zeit
erzählete er mir seines Lebens Lauf und ich ihm den meinen. Da er nun
hörete, daß ich ein junges Weib zu L. hatte, verwiese er mir, daß ich
mich nicht ehender zu derselbigen, als mit ihm in das Schweizerland
begeben, dann solches wäre anständiger und auch meine Schuldigkeit
gewesen. Demnach ich mich entschuldiget, daß ich ihn als meinen
allerliebsten Freund in seinem Elend zu verlassen nicht übers Herz
bringen können, beredete er mich, daß ich meinem Weibe schrieb und ihr
meine Gelegenheit zu wissen machte mit Versprechen, mich mit ehistem
wieder zu ihr zu begeben. Tät meines langen Ausbleibens widriger
Begegnüssen halber Entschuldigung.
Dieweil dann Herzbruder aus den gemeinen Zeitungen erfuhr, daß es
um den Grafen von Götz wohl stünde und er gar wiederum das Kommando
über eine Armee kriegen würde, berichtete er demselben seinen Zustand
nach Wien und schrieb auch nach der kur-bayrischen Armee wegen seiner
Bagage.
Herzbruder erhielt von hochgemeldten Grafen eine Wiederantwort und
treffliche Promessen von Wien, ich aber bekam von L. keinen einzigen
Buchstaben, unangesehen ich unterschiedliche Posttäge ~in duplo~
hinschriebe. Das machte mich unwillig und verursachete, daß ich
denselbigen Frühling meinen Weg nicht nach Westfalen antrat, sondern
von Herzbrudern erhielt, daß er mich mit ihm nach Wien nahm, mich
seines verhofften Glückes genießen zu lassen. Also montierten wir uns
aus meinem Geld wie zwei Kavaliers beides: mit Kleidungen, Pferden,
Dienern und Gewehren. Gingen durch Konstanz auf Ulm, allda wir uns auf
die Donau satzten und von dort aus in acht Tagen zu Wien glücklich
anlangten. Auf demselben Weg beobachtete ich sonst nichts, als daß die
Weibsbilder, so an dem Strand wohnen, den Vorüberfahrenden, so ihnen
zuschreien, nicht mündlich sondern schlicht mit dem Beweistum selbst
antworten, davon ein Kerl manch feines Einsehen haben kann.
Es geht wohl seltsam in der veränderlichen Welt her! Wer alles wüßte,
der würde bald reich. Ich sage: Wer sich allweg in die Zeit schicken
könnte der würde auch bald groß und mächtig. Wer aber weiß, sich
groß und mächtig zu machen, dem folget der Reichtum auf dem Fuß. Das
Glück, so Macht und Reichtum zu haben pfleget, blickte mich trefflich
holdselig an.
Der Graf von der Wahl, unter dessen Kommando ich mich hiebevor in
Westfalen bekannt gemacht, war eben auch zu Wien. Herzbruder ward zu
einem Bankett geladen, da sich verschiedene kaiserliche Kriegsräte
neben dem Grafen von Götz und andern mehr befanden. Als man von
allerhand seltsamen Köpfen und berühmten Parteigängern redete, erzählte
der Graf von der Wahl auch etliche Stücklein des Jägers von Soest,
daß man sich teils über einen so jungen Kerl verwunderte, teils
bedauerte, daß der listige hessische Obrist ~de S. A.~ ihm einen
Weh-Bengel angehängt, damit er entweder den Degen beiseite legen oder
schwedische Waffen tragen sollte. Herzbruder, der eben dort stund, bate
um Verzeihung und Erlaubnis zu reden und sagte, daß er den Jäger von
Soest besser kenne als sonst einen Menschen, er sei nicht allein ein
guter Soldat, sondern auch ein ziemlicher Reuter, perfekter Fechter,
trefflicher Büchsenmeister und Feuerwerker, über dies alles einer, der
einem Ingenieur im Fortifikationswesen nichts nachgeben würde. Er hätte
nicht nur sein Weib, weil er mit ihr schimpflich hintergangen worden,
sondern auch alles was er gehabt zu L. hinterlassen und wiederum
kaiserliche Dienste gesucht, maßen er mit ihm selbsten nach Wien
gekommen des Willens, sich abermals wider der römischen kaiserlichen
Majestät Feinde gebrauchen zu lassen, doch soferne er solche Kondition
haben könnte, die ihm anständig seien.
Damals war diese ansehnliche Kompanei mit dem lieben Trunk schon
dergestalt begeistert, daß sie ihre Kuriosität, den Jäger zu sehen
befriedigt wissen wollte, maßen Herzbruder geschickt ward, mich in
einer Kutsche zu holen. Er instruierte mich unterwegs, derhalben
antwortete ich, als ich hinkam, auf alles sehr kurz und redete nichts,
es müßte dann einen klugen Nachdruck haben. Ich erschien dergestalt,
daß ich jedem angenehm war. Mithin kriegte ich auch einen Rausch und
glaube wohl, daß ich dann habe scheinen lassen, wie wenig ich bei Hof
gewesen. Endlich versprach mir ein Obrister zu Fuß eine Kompagnie unter
seinem Regiment.
Also ward ich derselbigen vor einen Hauptmann vorgestellt. Obzwar
meine Kompagnie samt mir ganz komplett war, hatte sie nicht mehr als
sieben Schillerhälse, zudem waren meine Unter-Offizierer mehrenteils
alte Krachwadel, darüber ich mich hinter Ohren kratzte. Dahero ward ich
mit ihnen bei der nächsten scharfen Occasion desto leichter gemarscht.
Dabei verlor der Graf von Götz das Leben, Herzbruder und ich bekamen
einen Schuß. Wir begaben uns auf Wien, um uns kurieren zu lassen, wo
sich bei Herzbruder ein anderer gefährlicher Zustand zeigte, dann
er ward lahm an allen vieren, wie ein ~Cholericus~, den die Galle
verderbt, und war doch am wenigsten selbiger Komplexion noch dem
Zorn beigetan. Nichts desto weniger ward ihm eine Sauerbrunnkur, der
Gießbacher an dem Schwarzwald, vorgeschlagen.
Also veränderte sich das Glück unversehens. Herzbruder machte sein
Testament und satzte mich zum einzigen Erben, und ich schlug mein Glück
in den Wind und quittierte meine Kompagnie, damit ich ihn begleiten und
ihm in Sauerbrunn aufwarten könnte.


Das dritte Kapitel

Ein erfahrener Medicus, den ich von Straßburg eingeholet, befand, daß
dem Herzbruder mit Gift vergeben worden, das Gift sei aber nicht stark
genug gewesen, ihn gleich hinzurichten. Es müsse durch Gegenmittel
und Schweißbäder ausgetrieben werden, und würde sich solche Kur auf
ungefähr eine Woche oder acht belaufen. Mein Herzbruder resolvierte
sich, in Sauerbrunn die Kur zu vollenden, weil er nicht allein eine
gesunde Luft, sondern auch allerhand anmutige Gesellschaft unter den
Badegästen hatte.
Solche Zeit mochte ich nicht vergeblich hinbringen, weil ich Begierde
hatte, dermalen eins mein Weib auch wiederum zu sehen. Herzbruder
hatte meiner nicht vonnöten und lobte solches Fürnehmen. Gab mir auch
etliche kostbare Kleinodien, die ich ihr seinetwegen verehren und sie
um Verzeihung bitten sollte, daß er eine Ursache gewesen sei, daß ich
sie nicht ehender besuchet.
Also ritt ich auf Straßburg, allwo mein Geld auf Wechsel lag, machte
mich nicht allein mit Geld gefaßt, sondern erkundigte auch, wie ich
meine Reise anstellen möchte, um zwischen so vielen Guarnisonen der
beiderseits kriegenden Teile am sichersten fort zu kommen. Erhielt
derowegen einen Paß vor einen Straßburger Botenläufer und machte
etliche Schreiben an mein Weib, ihre Schwester und deren Eltern, als
ob ich einen Boten nach L. schicken wollte. Ich verkleidete mich aber
selbsten in ein weiß und rote Livrei und fuhr also botenweis bis nach
Köln, welche Stadt damals zwischen den kriegenden Parteien neutral war.
Ich ging zuforderst hin, meinen ~Jovem~ zu besuchen, den ich hiebevor
bei Soest gefangen hatte, um zu erkundigen, welche Bewandnus es mit
meinen hinterlegten Sachen hätte. Mein ~Jupiter~ war aber damals wieder
ganz hirnschellig und unwillig über das menschliche Geschlecht.
»O ~Mercuri~,« sagte er zu mir, »was bringst du neues von Münster?
Vermeinen die Menschen wohl ohn meinem Willen Frieden zu machen?
Nimmermehr! Sie hatten ihn. Warum haben sie ihn nicht behalten? Gingen
nicht alle Laster im Schwang, als sie mich bewegten den Krieg zu
senden? Womit haben sie seithero verdient, daß ich ihnen den Frieden
wiedergeben sollte? Haben sie sich dann selbiger Zeit her bekehrt?
Seind sie nicht ärger worden und selbst mit in Krieg geloffen wie
zu einer Kirmeß? Oder haben sie sich vielleicht wegen der Teuerung
bekehret, die ich ihnen zugesandt, darin so viel tausend Seelen Hungers
gestorben? Oder hat sie vielleicht das grausame Sterben erschröcket
(das so viel Millionen hingerafft) daß sie sich gebessert? Nein, nein,
~Mercuri~, die übrig Verbliebenen, die den elenden Jammer mit ihren
Augen angesehen, haben sich nicht allein nicht gebessert, sondern seind
viel ärger worden als sie zuvor jemals gewesen. Haben sie sich nun
wegen so vieler scharfen Heimsuchungen nicht bekehret, sondern unter
dem schweren Kreuz und Trübsal gottlos zu leben nicht aufgehöret,
was werden sie dann erst tun, wann ich ihnen den wohl-lustbarlichen,
göldenen Frieden wieder zusendete? Aber ich will ihrem Mutwillen wohl
bei Zeiten steuern und sie im Elend hocken lassen.«
Weil ich nun wußte, wie man diesen Gott lausen mußte, wann man ihn
recht stimmen wollte, sagte ich: »Ach, großer Gott, es seufzet aber
alle Welt nach dem Frieden und verspricht eine große Besserung.«
»Ja,« antwortete ~Jupiter~, »sie seufzen wohl, aber nicht meinet-
sondern um ihrentwillen. Nicht daß jeder unter seinem Weinstock und
Feigenbaum Gott loben, sondern daß sie deren edle Früchte mit guter
Ruhe und in aller Wollust genießen möchten. -- Ich fragte neulich
einen Schneider, ob ich den Frieden geben sollte. Er antwortete es
sei ihm gleich, er müsse sowohl zu Kriegs- als Friedenszeiten mit der
stählernen Stange fechten. Eine solche Antwort kriegte ich auch von
einem Rotgießer, der sagte, wann er im Frieden keine Glocken zu gießen
hätte, so wäre im Kriege genug an Stücken und Feuermörsern zu tun. Also
antwortete mir auch ein Schmied: er habe keine Pflüge und Baurenwägen
zu beschlagen, so kämen ihm im Krieg genug Reuterpferde und Heerwägen
unter die Hände, also daß er des Friedens wohl entbehren könne.
Siehe nun, lieber ~Mercuri~, warum soll ich ihnen dann den Frieden
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