Der abenteuerliche Simplicissimus - 19

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alsobald den Weg in Seebach weisen. Sie gaben mir zwei mit, maßen sich
einer allein bei mir forchtete.
Also schied ich von dannen und obzwar dieselbe ganze Gegend unfruchtbar
war und nichts als Tannzapfen trug, so hätte ich sie doch noch elender
verfluchen mögen, weil ich alle meine Hoffnung daselbst verloren. --
Nach vieler Mühe und Arbeit kam ich gegen Abend wieder heim auf meinen
Baurenhof und sahe, daß mein Knän mir wahrgesagt hatte: nichts als müde
Beine und den Hergang vor den Hingang würde ich von dieser Wallfahrt
haben.
Nach meiner Heimkunft hielt ich mich gar eingezogen, meine größte
Freude und Ergötzung war, hinter den Büchern zu sitzen, deren ich mir
dann viel beischaffte, so von allerhand Sachen handelten, sonderlich
die eines großen Nachsinnens bedörfen. Aber ~Grammaticam~ und
~Arithmeticam~, ~Mathematicam~ und ~Geometriam~ auch ~Astronomiam~
warf ich bald von mir, teils sie mir gar bald erleidet und ich ihrer
überdrüssig ward, teils sie mich zwar trefflich erlustigten aber mir
endlich auch falsch und ungewiß vorkamen, also, daß ich mich auch nicht
länger mit ihnen schleppen mochte. Bei der Lullischen Kunst befand ich
viel Geschrei und wenig Wolle. Ich machte mich hinter die ~Kabbala~ der
Hebräer und ~Hieroglyphicas~ der Egypter, fand aber als Allerletztes
von allen meinen Künsten und Wissenschaften, daß keine bessere sei als
~Theologia~.
Nach derselben Richtschnure erfand ich vor die Menschen eine Art
zu leben, die mehr englisch als menschlich sein könnte. Es sollte
sich meines Davorhaltens eine Gesellschaft zusammen tun beides:
von verehelichten als ledigen so Manns- als Weibspersonen, die
auf Manier der Wiedertäufer allein sich beflissen, unter einem
verständigen Vorsteher durch ihrer Hände Arbeit ihren Unterhalt zu
gewinnen und sich die übrige Zeit mit dem Lob und Dienst Gottes und
um ihrer Seelen Seligkeit zu bemühen. Ich hatte hiebevor in Ungarn
auf den wiedertäuferischen Höfen ein solches Leben gesehen und vor
das seligste in der ganzen Welt geschätzet, dann sie kamen mir in
ihrem Tun und Leben allerdings für wie die jüdischen Essäer. Sie
hatten erstlich große Schätze und überflüssige Nahrung, die sie aber
keineswegs verschwendeten. Kein Fluch, Murmelung, noch Ungeduld ward
bei ihnen gespüret, ja, man hörete kein unnützes Wort. Da sahe ich
Handwerker in ihren Werkstätten arbeiten, als wann sie es verdingt
hätten. Ihr Schulmeister unterrichtete die Jugend, als wann sie alle
seine leiblichen Kinder gewesen wären. Nirgends sahe ich Manns- und
Weibsbilder untereinander vermischt, sondern an jedem bestimmten Ort
auch jedes Geschlecht absonderlich seine obliegend Arbeit verrichten.
Ich fand Zimmer, in welchen nur Kindbetterinnen waren, die ohne
Obsorge ihrer Männer durch ihre Mitschwestern mit aller notwendigen
Pflege samt ihren Kindern reichlich versehen wurden. Andere sonderbare
Säle standen voll Wiegen mit Säuglingen, die von andern Weibern, das
waren Witwen, beobachtet wurden, daß sich deren Mütter ferners nicht
um sie bekümmern durften, als wann sie täglich zu dreien gewissen
Zeiten kamen, ihnen ihre mildreichen Brüste zu bieten. Anderswo sahe
ich das weibliche Geschlecht sonst nichts tun als spinnen, also daß man
über die hundert Kunkeln oder Spinnrocken in einem Zimmer beieinander
antraf. Da war eine die Wäscherin, die andere die Bettmacherin, die
dritte Viehmagd, die vierte Schüsselwäscherin, die fünfte Kellerin, die
sechste hatte das weiße Zeug zu verwalten und also auch die übrigen
alle wußten eine jede, was sie tun sollten. Und gleichwie die Ämter
unter dem weiblichen Geschlecht ordentlich ausgeteilet waren, also
wußte auch unter den Männern und Jünglingen ein jeder sein Geschäft.
Die Kranken hatten Wärter und Wärterin und stund ihnen ein allgemeiner
~Medicus~ und Apotheker bei, wiewohl sie wegen löblicher Diät und
guter Ordnung selten erkrankten. Sie hatten ihre gewissen Stunden
zum Essen und Schlafen, aber keine einzige Minute zum Spielen noch
Spazieren, außerhalb die Jugend, welche mit ihrem Präceptor jedesmal
nach dem Essen der Gesundheit halber eine Stunde spazierte. Da war kein
Zorn, kein Eifer, keine Rachgier, kein Neid, keine Feindschaft, keine
Sorge um Zeitliches, keine Hoffart, keine Reue. Kein Mann sahe sein
Weib, als wann er auf die bestimmte Zeit sich mit derselben in seiner
Schlafkammer befand, in welcher er sein zugerichtetes Bette und sonst
nichts darbei als einen Wasserkrug und weißen Handzwilch fand, damit
sie mit gewaschenen Händen schlafen gehen und des Morgens an die Arbeit
aufstehen möchten. Und alle hießen einander Schwester und Bruder, und
war doch solche ehrbare Verträulichkeit keine Ursache unkeusch zu sein.
Ein solches seliges Leben, wie diese Wiedertäuferischen Ketzer führten,
hätte ich gern auch aufgebracht. Und hätte als ein anderer ~Dominicus~
oder ~Franciscus~ einer solchen vereinigten Christengesellschaft
meinen Hof und ganzes Vermögen zum besten gegeben, unter denselben ein
Mitglied zu sein. Aber mein Knän profezeite mir stracks, daß ich wohl
nimmermehr solche Bursche zusammenbringen würde.


Das neunte Kapitel

Denselbigen Herbst näherten sich französische, schwedische und
hessische Völker, sich bei uns zu erfrischen, deswegen dann jedermann
sich selbst samt seinem Viehe und besten Sachen in die hohen Wälder
flüchtete. Ich machte es wie meine Nachbarn und ließ das Haus ziemlich
leer stehen, in welches ein reformierter schwedischer Obrister logieret
ward. Derselbige fand in meinem Kabinett noch etliche Bücher, dann
ich in der Eil nicht alles hinwegbringen konnte, und unter andern
einzige mathematische und geometrische Abrisse, auch etwas vom
Fortifikationswesen. Er schloß deshalben, daß sein Quartier keinem
gemeinen Bauren zuständig sein müßte, fing derowegen an, sich um meine
Person zu erkundigen und ihr nach zu trachten, maßen er selbsten durch
courtoise Zuentbietungen und untermischte Drohworte mich dahin brachte,
daß ich mich zu ihm auf meinem Hof begab. Mit großer Freundlichkeit
brachte er zu Wege, daß ich ihm mein Geschlecht und Herkommen und alle
meine Beschaffenheit vertraute. Er verwunderte sich, daß ich mitten im
Kriege meine Gaben, die mir Gott verliehen, hinter dem Ofen und beim
Pflug verschimmeln lasse. Wenn ich schwedische Dienste annehmen würde,
so wüßte er, daß mich meine Qualitäten und Kriegswissenschaften bald
hoch bringen würden. Ich ließ mich hiezu kaltsinnig an. Aber er drang
weiter in mich, maßen ihm von Torstensohn ein Regiment versprochen
sei, wann er ein solches erhalten würde, woran er dann gar nicht
zweifle, so wolle er mich alsbald zu seinem Obrist-Leutnant machen. Mit
dergleichen Worten machte er mir das Maul ganz wässerig und weilen
noch schlechte Hoffnung auf den Frieden war und ich deswegen sowohl
fernerer Einquartierung als gänzlichen Ruins unterworfen, resolvierete
ich mich wieder um mitzumachen, sofern er mir seine Parola halten und
die Obrist-Leutnantstelle geben wollte.
Also ward die Glocke gegossen, ich ließ meinen Knän holen, derselbe
war noch mit meinem Viehe zu Bayrischbrunn, verschrieb ihm meinen Hof
vor Eigentum, doch daß ihn nach seinem Tod der Magdsohn erben sollte,
weil kein ehelicher Erbe vorhanden. Folgends holete ich mein Pferd und
was ich noch an Geld und Kleinodien hatte. Da ward die Einquartierung
plötzlich aufgehoben und wir mußten, ehe wir uns dessen versahen zur
Hauptarmee marschieren.
Die torstensohnischen Promessen, mit denen sich der Obrist auf meinem
Hof breit gemachet, waren bei weitem nicht so groß, als er vorgeben, er
ward vielmehr nur über die Achsel angesehen. Und demnach er argwöhnete,
daß ich mich bei ihm in die Länge nicht gedulden würde, dichtete er
Briefe, als wenn er in Livland, allwo er zu Haus war, ein frisch
Regiment zu werben hätte, und überredete mich, daß ich gleich ihm zu
Wismar aufsaß und mit nach Livland fuhr. Allein er hatte kein Regiment
zu werben und war auch sonsten ein blutarmer Edelmann.
Obzwar nun ich mich hatte zweimal betrügen und so weit hinweg
führen lassen, so ging ich doch auch das dritte Mal an, dann er
wiese mir Schreiben vor, die er aus Moskau bekommen, in welchen ihm
hohe Kriegschargen angetragen wurden. Und weil er gleich mit Weib
und Kindern aufbrach, dachte ich, er wird ja um der Gänse willen
nicht hinziehen. -- An der reußischen Grenze begegneten uns aber
unterschiedliche abgedankte deutsche Soldaten, vornehmlich Offizierer,
also daß mir anfing zu graueln.
»Was Teufels machen wir! Wo Krieg ist ziehen wir hinweg, und wo es
Friede und die Soldaten abgedankt werden, da kommen wir hin?«
Er gab mir immer gute Worte, ich sollte ihn nur sorgen lassen, er wüßte
besser, was zu tun sei.
Nachdem wir nun sicher in der Stadt Moskau angekommen, konferierte mein
Obrist täglich mit den Magnaten und vielmehr noch mit dem Metropoliten.
Endlich gab er mir bekannt, daß es nichts mehr mit dem Krieg wäre, und
daß ihn sein Gewissen treibe, die griechische Religion anzunehmen. Sein
treuherziger Rat wäre, weil er mir ohndas nunmehr nicht helfen könnte,
wie er versprochen, ich sollte ihm nachfolgen. Des Zaren Majestät hätte
bereits gute Nachricht von meiner Person und vortrefflichen Qualitäten,
die würden gnädigst belieben, sofern ich mich fügen wollte, mich als
einen Kavalier mit einem stattlichen Gut und vielen Untertanen zu
begnadigen.
Ich ward hierüber ganz bestürzt, deswegen ich dann, eh ich mich auf
eine Antwort resolvieren konnte, lange stillschwieg. Endlich brachte
ich vor, ich wäre gekommen ihrer zarischen Majestät als ein Soldat zu
dienen, seien nun dieselbe meiner Kriegsdienste nicht bedörftig, so
könnte ich nichts ändern, daß aber dieselbe mir eine so hohe zarische
Gnade allergnädigst widerfahren zu lassen geruhten, wäre mir mehr
Pflicht zu rühmen, als solche alleruntertänigst zu acceptieren, weil
ich mich meine Religion zu ändern noch zurzeit nicht entschließen
könnte, wünschete vielmehr, daß ich wiederum im Schwarzwald auf meinem
Baurenhof säße.
Hierauf antwortete er: »Der Herr tue nach seinem Belieben, allein
ich hätte vermeinet, wann Ihn Gott und das Glück grüßeten, so sollte
Er beiden billig danken. Wann Er sich ja nicht helfen lassen und Er
gleichsam wie ein Prinz leben will, so verhoffe ich gleichwohl, Er
werde davor halten, ich habe an Ihm das Meinige nach äußersten Vermögen
zu tun keinen Fleiß gesparet.«
Daraufhin machte er einen tiefen Bückling, ging seines Wegs und ließ
mich dort sitzen, ohn daß er zulassen wollte, ihm nur bis zur Tür das
Geleite zu geben.
Als ich nun ganz perplex dasaß und meinen damaligen Zustand
betrachtete, hörete ich zween reußische Wägen vor unserm Losament.
Sahe darauf zum Fenster hinaus und wie mein guter Herr Obrister mit
seinen Söhnen in dem einen und die Frau Obristin mit ihren Töchtern in
den andern einstieg. Es waren großfürstliche Fuhren und Livrei zumalen
etliche Geistliche dabei, so diesem Ehevolk gleichsam aufwarteten und
allen guten, geneigten Willen erzeugeten.


Das zehent Kapitel

Von dieser Zeit an ward ich zwar nicht offentlich, sondern heimlich
durch etliche Strelitzen verwachet und mein Obrister oder die Seinigen
kamen mir nicht ein Mal mehr zu Gesicht. Damals satzte es seltsame
Grillen und viele graue Haare auf meinem Kopf. Ich machte Kundschaft
mit den Deutschen, die sich von Kauf- und Handwerksleuten in Moskau
~ordinari~ aufhalten, und klagte ihnen mein Anliegen. Sie gaben
mir Trost und Anleitung, wie ich wieder mit guter Gelegenheit nach
Deutschland kommen könne. Sobald sie aber Wind bekamen, daß der Zar
mich im Land zu behalten entschlossen sei und mich dazu drängen wollte,
wurden sie alle zu Stummen an mir, ja sie entäußerten sich meiner und
es ward mir schwer, auch nur vor meinen Leib Herberge zu bekommen;
Pferd und Sattelzeug war bereits verzehret. Als ich dann alle Dukaten
aus meinen Kleidern getrennt, fing ich an, meine Ringe und Kleinodien
zu versilbern. Indessen lief ein Vierteljahr herum, nach welchem
oftgemeldter Obrister samt seinem Hausgesind umgetauft und mit einem
ansehnlichen Gut und vielen Untertanen versehen ward.
Damals ging ein Mandat aus, daß man wie unter den Einheimischen so
auch unter den Fremden keine Müßiggänger bei hoher unausbleiblicher
Strafe leiden sollte, als die den Arbeitenden nur das Brot vor dem
Maul wegfressen. Was von Fremdem nicht arbeiten wollte, das sollte in
einem Monat das Land verlassen. Also schlugen sich unserer bei fünfzig
zusammen, der Meinung den Weg nach Deutschland miteinander zu machen.
Wir wurden aber nicht zwei Stunden weit von der Stadt von reußischen
Reutern eingeholet mit Vorwand, daß ihre zarische Majestät ein groß
Mißfallen hätte, daß wir uns frevelhafter Weise unterstanden, in so
starker Anzahl zusammen zu rotten und ohn Paß dero Land durchzögen. Auf
unserm Rückwege erfuhr ich, wie mein Handel beschaffen war, dann der
Führer sagte mir ausdrücklich, daß die zarische Majestät mich nicht aus
dem Land lassen würden, sein treuherziger Rat wäre, ich sollte mich in
dero allergnädigsten Willen fügen, zu ihrer Religion übertreten, sonst
ich wider Willen als ein Knecht dienen müßte. Einen so wohlerfahrenen
Mann wolle ihre zarische Majestät nicht aus dem Lande lassen.
Ich verringerte mich bescheidentlich ob meiner Tugend und
Wissenschaften mit Versicherung, daß ich an meinem äußersten Vermögen
nichts verwinden lassen würde, sofern ich in einzigerlei Wege ihrer
zarischen Majestät ohn Beschwerung meines Gewissens und ohne meine
Religion zu ändern, dienen könnte.
Ich ward von den andern abgesondert und zu einem Kaufherrn logiert,
allwo ich nunmehr offentlich verwachet, hingegen aber täglich mit
herrlichen Speisen und köstlichem Getränk vom Hof aus versehen wurde.
Hatte auch täglich Leute, die mir zusprachen und mich hin und wieder
zu Gast luden, sonderlich einer. Dieser diskurierte mehrenteils mit
mir von allerhand mechanischen Künsten, ~item~ Kriegs- und anderen
Maschinen, vom Fortifikationswesen und der Artollerei mit freundlichen
Gesprächen, dann ich konnte schon ziemlich reußisch reden. Als er
unterschiedliche Mal auf den Busch geklopft und keine Hoffnung fassen
konnte, daß ich mich im geringsten ändern würde, so bat er mich, ich
sollte doch dem großen Zar zu Ehren ihrer Nation etwas von meinen
Wissenschaften mitteilen, ihr Zar würde meine Willfährigkeit mit hohen
kaiserlichen Gnaden erkennen. Darauf antwortete ich, meine ~Affection~
wäre jederzeit dahin gestanden.
Als er nun solche Offerten verstund, sagte er, daß ihre zarische
Majestät allergnädigst bedacht wären, in dero Landen selber Salpeter
zu graben und Pulver zurichten zu lassen, weil aber niemand unter
ihnen wäre, der damit umgehen könnte, würde ich der zarischen Majestät
einen angenehmen Dienst erweisen, wann ich mich des Werks unterfinge,
sie würden mir hierzu Leute und Mittel genug an die Hand schaffen.
Er vor seine Person wolle mich aufs aufrichtigste gebeten haben, ich
sollte solches allergnädigstes Ansinnen nicht abschlagen, dieweilen
sie bereits genugsam Nachricht hätten, daß ich mich auf diese Sachen
trefflich wohl verstünde. Darauf sagte ich mit courtoisen Worten zu,
soferne ihre zarische Majestät gnädigst geruhten, mich in meiner
Religion passieren zu lassen. So ward dieser Reuße trefflich lustig,
also daß er mir mit dem Trunk mehr zusprach als ein Deutscher.
Am andern Tag kamen vom Zar zween Knesen und ein Dolmetsch, die
ein endlichs mit mir beschlossen und von wegen des Zaren mir ein
köstlich reußisch Kleid verehreten. Also fing ich gleich etliche
Tage hernach an, Salpetererde zu suchen und meinen Leuten zu lernen,
wie sie dieselbe von der Erde separieren und läutern sollten. Mithin
verfertigte ich die Abrisse zu einer Pulvermühle und lehrete andere
die Kohlen brennen, daß wir also in ganz kurzer Zeit sowohl des
besten Pirsch- als des groben Stückpulvers eine ziemliche Quantität
verfertigten, dann ich hatte Leute genug und darneben auch meine
sonderbaren Diener, die mir aufwarteten, oder besser zu sagen, die
mich hüten und verwahren sollten.
Ich war einsmals geschäftig auf den Pulvermühlen, die ich hatte
außerhalb Moskaus an den Fluß bauen lassen, da ward unversehens Alarm,
weilen sich die Tataren bereits vier Meilen weit auf hunderttausend
Pferde stark befanden, das Land plünderten und also immerhin
fortavancierten. Wir mußten uns an Hof begeben, allwo wir aus des
Zars Rüstkammer und Marstall montiert wurden. Ich zwar ward anstatt
des Kürasses mit einem gesteppten seidenen Panzer angetan, welcher
jeden Pfeil aufhielt, aber vor keiner Kugel schußfrei sein konnte;
Stiefeln, Sporen, und eine fürstliche Hauptzier mit einem Reiherbusch,
samt einem Säbel, der Haar schur, mit lauter Gold beschlagen und
Edelsteinen versetzt, wurden mir dargegeben. Von des Zaren Pferden ward
mir ein solches unterzogen, dergleichen ich zuvor mein Lebtag keines
gesehen, geschweige geritten. Ich und das Pferdzeug glänzten von Gold,
Silber, Edelsteinen und Perlen. Ich hatte eine stählerne Streitkolbe
angehangen. Mir folgte eine weiße Fahne mit einem doppelten Adler,
welcher von allen Orten und Winkeln gleichsam Volk zuschneiete, also
daß wir eh zwei Stunden verzogen bei vierzig und nach vier Stunden bei
sechzigtausend Pferde stark waren.
Es ist meiner Histori an diesem Treffen nicht viel gelegen, ich will
allein dies sagen, daß wir die Tataren, so mit müden Pferden und vielen
Beuten beladen anzogen, urplötzlich in einem ziemlich tiefen Gelände
antrafen, als sie sich dessen am allerwenigsten versahen. Im ersten
Angriff sagte ich zu meinen Nachfolgern in reußischer Sprache: »Nun
wohlan, es tue jeder wie ich!«
Solches schrieen sie einander zu. Dem ersten, welcher ein ~Mirsa~ war,
schlug ich den Kopf entzwei. Die Reußen folgten meinem heroischen
Exempel, so daß die Tataren sich in allgemeine Flucht wandten. Ich tät
wie ein Rasender oder wie einer, der aus Desperation den Tod sucht und
nicht finden kann. Was mir vorkam, schlug ich nieder, es wäre gleich
Tatar oder Reuße gewesen. Und die, so vom Zar auf mich bestellet waren,
drangen mir so fleißig nach, daß ich allezeit einen sichern Rücken
behielt. Die Luft flog voller Pfeile, als wann Immen geschwärmt hätten,
wovon mir dann einer in Arm zu teil wird. Eh ich den Pfeil auffing,
lachte mein Herz in meinem Leib an solcher Blutvergießung, da ich aber
meine eigen Blut fließen sahe, verkehrete sich das Lachen in unsinnige
Wut. Demnach sich aber diese grimmigen Feinde in eine hauptsächliche
Flucht wandten, ward mir von etlichen Knesen im Namen des Zaren
befohlen, ihrem Kaiser die Botschaft zu bringen, ich hatte hundert
Pferde zur Nachfolge. Da ritt ich durch die Stadt der zarischen Wohnung
zu und ward von allen Menschen mit Frohlocken und Glückwünschung
empfangen. Sobald ich aber von dem Treffen Bericht erstattet, mußte ich
meine festlichen Kleider wieder ablegen, welche wiederum in des Zaren
Kleiderbehaltnus aufgehoben wurden, wiewohl sie samt dem Pferdgezeug
über und über mit Blut besprengt und besudelt waren und also fast gar
zunicht gemachet waren. Sie sollten mir zum wenigsten samt dem Pferd
als Ehrengabe überlassen worden sein.
Solang meine Wunde zu heilen hatte, ward ich allerdings fürstlich
traktieret. Ich ging in einem Schlafpelz von göldenem Stück mit Zobel
gefüttert, wiewohl der Schade weder tötlich noch gefährlich war, und
ich habe die Tage meines Lebens niemals keiner solchen fetten Küchen
genossen als eben damals. Solches aber war alle meine Beute, die ich
von meiner Arbeit hatte, ohn das Lob, so mir der Zar verliehe.
Als ich gänzlich heil war, ward ich mit einem Schiff die Wolga hinunter
nach Astrachan geschickt, daselbsten wie in Moskau eine Pulvermacherei
anzuordnen, weil dem Zar unmöglich war, diese Grenzfestungen allezeit
von Moskau aus mit frischem und gerechtem Pulver zu versehen. Ich ließ
mich gern gebrauchen, weil ich Promessen hatte, der Zar würde mich nach
Verrichtung solchen Geschäftes wiederum in Holland fertigen und mir,
meinen Verdiensten gemäß, ein namhaftes Stück Geld mitgeben.
Als ich aber im besten Tun war und mich außerhalb der Festung über
Nacht in einer Pulvermühle befand, ward ich von einer Schar Tataren
diebischenweise gestohlen und aufgehoben, weit ins Land hinein
verschleppt und endlich um etliche chinesisch Kaufmannswaren den
niuchischen Tataren vertauscht, welche mich nachher dem König von
Korea als ein sonderbares Präsent verehreten. Daselbst ward ich wert
gehalten, und weil ich dem König lehrete, wie er mit dem Rohr, auf
der Achsel liegend und mit dem Rücken gegen die Scheibe gekehrt,
dannoch ins Schwarze treffen könnte, schenkte er mir die Freiheit und
fertigte mich durch ~Japonia~ nach ~Makao~ zu den Portugesen. Etlich
Kaufleute nahmen mich mit ihren Waren nach Alexandria in Egypten, und
von dort kam ich nach Konstantinopel. Weil aber der türkische Kaiser
eben damalen etliche Galeeren wider die Venediger ausrüstete, mußten
viel türkische Kaufleute ihre christlichen Sklaven um bare Bezahlung
hergeben, worunter ich mich dann als ein junger, starker Kerl auch
befand. Also mußte ich lernen rudern. Aber solche schwere Dienstbarkeit
währete nicht über zween Monat, dann unsere Galeere ward in ~Levante~
von denen Venetianern ritterlich übermannet und ich aus der türkischen
Gewalt erlediget.
Ich bekam leichtlich einen Paß, weil ich nach Rom und Loretto
pilgerweis wollte, um Gott vor meine Erledigung zu danken.
Von dannen kam ich über den Gotthart durchs Schweizerland wieder auf
den Schwarzwald zu meinem Knän, welcher meinen Hof treu bewahret. Ich
brachte nichts besonders heim als einen Bart, der mir in der Fremde
gewachsen war.
Indessen war der deutsche Friede geschlossen worden, also daß ich bei
meinem Knän in sicherer Ruh leben konnte. Ich ließ ihn sorgen und
hausen und satzte mich hinter die Bücher, welches dann beides: meine
Arbeit und Ergetzung war.


Das elfte Kapitel

Ich lase einsmals, was das Orakel den römischen Abgesandten, als sie es
fragten, was sie tun müßten, damit ihre Untertanen friedlich regiert
würden, zur Antwort gabe: »~Nosce te ipsum~«, das ist: Es soll sich
jeder selbst erkennen. Solches machte, daß ich mich hintersann und
Rechnung über mein geführtes Leben begehrete. Da sagte ich alsdann zu
mir selbst:
Dein Leben ist kein Leben gewesen sondern ein Tod, deine Tage ein
schwerer Schatten, deine Jahre ein schwerer Traum, deine Wollüste
schwere Sünden, deine Jugend eine Phantasei, deine Wohlfahrt ein
Alchimistenschatz, der zum Schornstein hinausfähret und dich verläßt,
eh du dich dessen versiehst. Du hast im Krieg viel Glück und Unglück
eingenommen, bist bald hoch, bald nieder, bald groß, bald klein, bald
reich, bald arm, bald fröhlich, bald betrübt, beliebt und verhaßt,
geehrt und veracht gewesen -- aber nun du, meine arme Seele, was hast
du von dieser ganzen Reise zuwege gebracht?
Arm bin ich an Gut, mein Herz ist beschwert mit Sorgen, zu allem
Guten bin ich faul, träg und verderbt. Mein Gewissen ist ängstlich
und beladen, ich bin mit Sünden überhäuft und abscheulich besudelt.
Der Leib ist müde, der Verstand verwirrt, die Unschuld ist hin, meine
beste Jugend verschlissen, die edle Zeit verloren. Nichts ist, das mich
erfreuet, ich bin mir selber feind.
Mit solchen Gedanken quälte ich mich täglich und eben damals kamen mir
etliche Schriften des Antonio de Guevara unter die Hände, davon ich
etwas zum Beschluß hierher setze, weil sie kräftig waren, mir die Welt
vollends zu verleiten.
Diese lauten also:
~Adieu~ Welt, dann auf dich ist nicht zu trauen. In deinem Haus ist
das Vergangene schon verschwunden, das Gegenwärtige verschwindet uns
unter den Händen, das Zukünftige hat nie angefangen, also daß du ein
Toter bist unter den Toten und in hundert Jahren läßt du uns nicht eine
Stunde leben.
~Adieu~ Welt, dann du nimmst uns gefangen und läßt uns nicht wieder
ledig, du bindest uns und lösest uns nicht wieder auf, du tötest ohne
Urteil, begräbst ohne Sterben. Bei dir ist keine Freude ohne Kummer,
kein Fried ohn Uneinigkeit, keine Ruhe ohne Forcht, keine Fülle ohne
Mängel, keine Ehre ohne Makel, kein Gut ohne bös Gewissen, keine
Freundschaft ohne Falschheit.
~Adieu~ Welt, dann in deinem Palast dienet man ohn Entgelt, man
liebkoset, um zu töten, man erhöhet, um zu stürzen, man hilft, um zu
fällen, man ehrt, um zu schänden, man straft ohn Verzeihen.
Behüt dich Gott, Welt, dann in deinem Haus werden die großen Herren
und Favoriten gestürzet, die Unwürdigen herfürgezogen, Verräter mit
Gnaden angesehen, Getreue in Winkel gestellet, Unschuldige verurteilet,
den Weisen und Qualifizierten gibt man Urlaub, den Ungeschickten große
Besoldung, den Hinterlistigen wird geglaubet, und Aufrichtige und
Redliche haben keinen Kredit. Ein jeder tut, was er will, und keiner,
was er soll.
~Adieu~ Welt, dann in dir wird niemand mit seinem rechten Namen
genennet, den Vermessenen nennt man kühn, den Verzagten fürsichtig,
den Ungestümen emsig, den Nachlässigen friedsam, ein Verschwender wird
herrlich genannt, ein Karger eingezogen. Einen hinterlistigen Schwätzer
und Plauderer nennet man beredt, den Stillen einen Narren oder
Phantasten, einen Ehebrecher und Jungfrauenschänder nennt man einen
Buhler, einen Unflat nennt man Hofmann, einen Rachgierigen eifrig,
einen Sanftmütigen einen Phantasten.
~Adieu~ Welt, dann du verführest jedermann: den Ehrgeizigen verheißest
du Ehre, dem Unruhigen Veränderung, dem Hochtragenden Fürstengnade, dem
Nachlässigen Ämter, Fressern und Unkeuschen Freude und Wollust, Feinden
Rache, Dieben Heimlichkeit.
~Adieu~ Welt, dann in deinem Palast findet weder Wahrheit noch Treue
Herberge! Wer mit dir redet, wird verschamt, wer dir trauet, betrogen,
wer dir folget, verführt. Du betreugst, stürzest, schändest, besudelst,
drohest, vergissest jedermann; dannenhero weinet, seufzet, jammert,
klaget und verderbt jedermann und jedermann nimmt ein Ende. Bei dir
siehet und lernet man nichts, als einander hassen bis zum Würgen, reden
bis zum Lügen, lieben bis zum Verzweifeln, handeln bis zum Stehlen,
bitten bis zum Betrügen, sündigen bis zum Sterben.
Behüt dich Gott, Welt, dann dieweil man dir nachgehet verzehret man
die Zeit in Vergessenheit, die Jugend mit Rennen, Laufen, Spielen,
die Mannheit mit Pflanzen und Bauen, Sorgen und Klagen, Kaufen und
Verkaufen, Zanken, Hadern, Kriegen, Lügen und Betrügen, das Alter in
Jammer und Elend, ~in summa~ nichts als Mühe und Arbeit bis in den Tod.
~Adieu~ Welt, dann niemand ist mit dir content oder zufrieden. Ist er
arm, so will er haben, ist er reich, so will er gelten, ist er veracht,
so will er hoch steigen, ist er beleidigt, so will er sich rächen, ist
er in Gnaden, so will er viel gebieten, ist er lasterhaftig, so will er
nur bei gutem Mut sein.
~Adieu~ Welt, dann bei dir ist nichts beständig. Die hohen Türme werden
vom Blitz erschlagen, die Mühlen vom Wasser hinweggeführet, das Holz
wird von Würmern, das Korn von Mäusen, die Frucht von Raupen, die
Kleider von Schaben gefressen. Das Viehe verdirbt vor Alter, der Mensch
vor Krankheit.
O Welt, behüt dich Gott, dann in deinem Haus führet man weder ein
heilig Leben noch einen gleichmäßigen Tod, der eine stirbt in der
Wiege, der ander in der Jugend auf dem Bette, der dritt am Strick, der
viert am Schwert, der fünft am Rad, der sechst auf dem Scheiterhaufen,
der siebend im Weinglas, der acht in Freßhafen, der neunt verworgt am
Gift, der zehnt durch Zauberei, der elft stirbt in der Schlacht, der
zwölft ertränkt seine arme Seel im Tintenfaß.
Behüt dich Gott, Welt, dann mich verdreußt deine ~Conversation~!
Das Leben, das du uns gibst, ist eine elende Pilgerfahrt, ein
unbeständiges, ungewisses, hartes, rauhes, hinflüchtiges und unreines
Leben voll Armseligkeit und Irrtum. Du lässest dich der Bitterkeit
des Todes, mit deren du umgeben und durchsalzen bist, nicht genügen,
sondern betreugst noch darzu die meisten mit deinem Schmeicheln. Du
gibst aus dem goldenen Kelch Lüge und Falschheit zu trinken und machest
blind, taub, toll, voll und sinnlos. Du machst aus uns einen finsteren
Abgrund, ein elendes Erdreich, ein Kind des Zorns, ein stinkend Aas,
ein unreines Geschirr in der Mistgrube voller Gestank und Greuel.
Darum, o Welt, behüt dich Gott!
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