Der abenteuerliche Simplicissimus - 04

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»Trolle dich, du Sau,« sagte er, »zu den andern Säuen im Stall, mit
denen, du Rülp, besser zustimmen, als mit ehrlichen Leuten konversieren
kannst!«
Und also hatte ich den guten Handel in der Schreibstube, dem gemeinen
Sprüchwort nach, auf einmal verkerbt.
Ich kam unschuldig in das Unglück, dann die ungewöhnlichen Speisen und
Arzneien, die mein eingeschnurrtes Gedärm zurecht bringen sollten,
erregten viel garstige Wetter und Stürm in mir, maßen weder mein
Einsiedel noch mein Knän mich unterrichtet, daß es übel getan sei, wann
man dies Orts der Natur willfahre.
Mein Herr hatte nun einen ausgestochenen Essig zum Pagen neben mir,
dem schenkte ich mein Herz. Aber er eiferte mit mir, wegen der
großen Gunst, die mein Herr zu mir trug. Er besorgte, ich möchte ihm
vielleicht die Schuhe gar austreten und sahe mich heimlich mit Mißgunst
an. Er sann auf Mittel, wie er mir den Stein stoßen möge und mich zu
Fall brächte. Ich aber vertraute ihm alle meine Heimlichkeiten, so alle
auf kindischer Einfalt und Frömmigkeit bestunden.
Einsmals schwätzten wir im Bett vom Wahrsagen, und er versprach mir
solches umsonst zu lernen. Hieße mich darauf den Kopf unter die Decke
tun. Ich gehorchte fleißig und gab auf die Ankunft des Wahrsagegeistes
genaue Achtung. Potz Glück! Desselben Einzug in meine Nase war so
stark, daß ich eilends unter der Decke herfürwischte.
»Was hast du,« fragte der Lehrmeister. Ich antwortete ihm. Da meinte
er: »Du kannst also die Kunst des Wahrsagens am besten.«
Ich nahms vor keinen Schimpf, dann ich hatte damals noch keine Galle
und begehrte allein zu wissen, wie ihm dies so stillschweigend gelungen
sei. Er antwortete: »Du darfst nur das linke Bein lupfen und darneben
heimlich sagen: ~je pete, je pete, je pete~ und mithin so stark
gedruckt, als du kannst.«
»Es ist gut,« sagte ich, »man meinet sodann, die Hunde haben die Luft
verfälscht. Ach, hätte ich doch diese Kunst heute in der Schreibstube
gewußt!«


Das vierzehnte Kapitel

Des andern Tags hatte mein Herr seinen Offizierern und andern guten
Freunden eine fürstliche Gasterei angestellt, weil die Unsrigen das
feste Haus Braunfels ohn Verlust eines einzigen Mannes genommen. Da
mußte ich helfen Speisen auftragen, einschenken und mit einem Teller
aufwarten.
Den ersten Tag ward mir ein großer, fetter Kalbskopf (von welchen man
saget, daß sie kein Armer fressen dörfe) aufzutragen eingehändigt.
Weil nun derselbig ziemlich mürb gesotten war, ließ er das eine Aug
weit herauslappen, welches mir ein anmutiger und verführerischer
Anblick war. Und da mich der frische Geruch von der Speckbrühe und
aufgestreutem Ingwer zugleich anreizete, empfand ich einen solchen
Appetit, daß mir das Maul ganz voll Wasser ward: ~in summa~ das Aug
lachte meine Augen, meine Nase und meine Zunge zugleich an und bat
gleichsam, ich wollte es doch meinem heißhungrigen Magen einverleiben.
Ich ließ mir nicht lang den Rock zerreißen, sondern folgte den
Begierden. Im Gang hub ich das Aug mit einem Löffel so meisterlich
heraus und schickte es ohn Anstoß so geschwind an seinen Ort, daß
es auch niemand inne ward, bis das Essen auf den Tisch kam und mich
verriet. So mangelte eins von den allerbesten Gliedmaßen dem Kalbskopf.
Mein Herr wollte fürwahr den Spott nicht haben, daß man ihm einen
einäugigen Kalbskopf aufzustellen wagte. Der Koch mußte vor die Tafel
und zuletzt kam das ~facit~ über den armen ~Simplicium~ heraus. Mein
Herr fragte mit einer schröcklichen Miene, wohin ich mit dem Kalbsaug
gekommen wäre. Geschwind zuckte ich mit meinem Löffel aus dem Sack,
gab dem Kalbskopf den andern Fang und wiese kurz und gut, was man
wissen wollte, maßen ich das ander Aug in einem Hui verschlang.
»~Par dieu~,« sagte mein Herr, »dieser Akt schmäckt mir besser als zehn
Kälber!«
Etliche Possenreißer, Fuchsschwänzer und Tischräte lobten meine
kluge Erfindung, da ich beide Kalbsaugen zusammenlogiert, als eine
Vorbedeutung künftiger Tapferkeit und unerschrockener Resolution. Also
ich vor diesmal meiner verdieneten Strafe entging. Mein Herr aber
sagte, ich sollte ihm nicht wieder so kommen.
Bei dieser Mahlzeit trat man ganz christlich zur Tafel und sprach das
Tischgebet sehr still und andächtig. Solche Andacht kontinuierte,
solang als man mit den ersten Speisen zu tun hatte, als wann man
in einem Kapuziner-~Convent~ gesessen hätte. Aber kaum hatte jeder
drei- oder viermal »gesegnet Gott« gesagt, ward schon alles lauter.
Je länger, je höher erhub sich nach und nach eines jeden Stimme
ohnbeschreiblich.
Man brachte Gerichte, deswegen »Voressen« genannt, weil sie gewürzt
und vor dem Trunk zu genießen verordnet waren, ~item~ Beiessen, weil
sie bei dem Trunk nicht übel schmeckten, allerhand französischer
~Potagen~ und spanischer ~Ollapotriden~ zu geschweigen, welche durch
tausendfältige Zubereitung und unzählbare Zusätze dermaßen verpfeffert,
verdümmelt, vermummet, mixiert und zum Trunk gerüstet waren, daß sie
nach ihrer natürlichen Substanz unerkenntlich blieben. Wer weiß, ob die
Zauberin ~Circe~ andere Mittel gebraucht hat, des Ulisses Gefährten in
Schweine zu verwandeln? Dann die Gäste fraßen die Gerichte wie Säue,
darauf soffen sie wie Kühe, stellten sich dabei wie Esel und spien wie
die Gerberhunde.
Den edlen Hochheimer, Bacheracher und Klingenberger gossen sie in
kübelmäßigen Gläsern hinunter und brachten einander Trünke zu, die je
länger, je größer wurden, als ob sie um die Wette miteinander stritten.
Bis dahin hatte jeder mit gutem Appetit das Geschirr geleert, nachdem
aber Mägen und Köpfe voll und toll wurden, mußten bei einem Courage,
beim andern Treuherzigkeit, seinem Freunde eins zuzubringen, beim
dritten die deutsche Redlichkeit, ritterlich Bescheid zu tun, den Trunk
fördern. Maßen aber solches der Länge nach auch nicht bestehen konnte,
beschwur je einer den andern bei großer Herren, lieber Freunde oder bei
der Liebsten Gesundheit den Wein maßweis in sich zu schütten, worüber
manchem die Augen übergingen und der Angstschweiß ausbrach, doch mußte
es gesoffen sein. Ja, man machte zuletzt mit Trommeln, Pfeifen und
Saitenspiel ein Lärmen und schoß mit Stücken darzu, ohn Zweifel darum,
dieweil der Wein die Mägen mit Gewalt einnehmen mußte.
Mein Pfarrer war auch bei dieser Gasterei. Ich trat zu ihm und sagte:
»Warum tun die Leute so seltsam? Woher kommt es doch, daß sie so hin
und her dorkeln? Mich dünkt schier, sie sein nicht recht witzig, sie
haben sich alle sattgegessen und getrunken, daß sie schwören bei
Teufelholen, wann sie mehr saufen könnten, und dannoch hören sie nicht
auf sich auszuschoppen! Müssen sie es tun?«
Der Pfarrer flüsterte mir zu: »Liebes Kind, Wein ein, Witz aus. Das ist
noch nichts demgegenüber, was noch kommen soll.«
»Zerbersten dann ihre Bäuche nicht, wann sie immer so unmäßig
einschieben? Können dann ihre Seelen, die Gottes Ebenbild sein, in
solchen Mastschweinkörpern verharren?«
»Halts Maul,« antwortete der Pfarrer, »du dörftest sonst greulich
Pumpes kriegen. Hier ist keine Zeit zu predigen, ich wollt's sonst
besser als du verrichten.«
Ich sahe ferner stillschweigend zu, wie man Speise und Trank mutwillig
verderbte, unangesehen des armen Lazarus, den man damit hätte laben
können in Gestalt vieler vertriebener Flüchtlinge, denen der Hunger aus
den Augen heraus guckte und die vor unsern Türen verschmachteten.


Das fünfzehnte Kapitel

Als ich dergestalt mit einem Teller vor der Tafel aufwartete, und mein
Gemüt von merklichen Gedanken geplagt ward, ließ mich auch mein Bauch
nicht zufrieden. Er knurrte und murrte ohn Unterlaß. Ich gedachte dem
ungeheuern Gerümpel abzuhelfen und mich dabei meiner neuerlernten Kunst
zu bedienen. Lupfete also das Bein, druckte von allen Kräften, was ich
konnte, und wollte heimlich meinen Spruch: ~je pete~ -- sagen, aber
das ungeheuere Gespann entwischte wider mein Verhoffen mit greulichem
Bellen. Mir wars einsmals so bang, als wenn ich auf der Leiter am
Galgen gestanden wäre und mir der Henker bereits den Strick hätte
anlegen wollen. In solcher gählingen Angst verwirrt, wurde mein Maul
in diesem urplötzlichen Lärmen rebellisch, und wo es heimlich brummeln
sollte, entfuhr ihm desto grausamer mit erschröcklicher Stimme sein:
~je pete~.
Hiedurch bekam ich Linderung, dagegen einen ungnädigen Herrn an meinem
Gouverneur. Seine Gäste wurden über diesem unversehenen Knall fast
wieder alle nüchtern, ich aber über die Futtertruhe gespannt und also
gepeitscht, daß ich noch bis auf diese Stund daran gedenke. Solches
waren die ersten Pastonaden, die ich kriegte.
Da brachte man Rauchtäfelein und Kerzen, und die Gäste suchten ihre
Bisemknöpfe und Balsambüchslein, auch sogar ihren Schnupftabak hervor,
aber die besten ~Aromata~ wollten schier nichts erklecken.
Wie dies nun überstanden, mußte ich wieder aufwarten wie zuvor. Mein
Pfarrer war auch noch vorhanden und ward zum Trunk genötiget. Er aber
wollte nicht recht daran und sagte, er möchte so viehisch nicht saufen.
Hingegen erwiese ihm ein guter Zechbruder, daß er wie ein Viehe, sie
aber, die andern, wie Menschen söffen.
»Dann eine Vieh säuft nur so viel, als ihm wohl schmäcket und den
Durst löschet, weil es nicht weiß, was gut ist. Uns Menschen aber
beliebt, daß wir uns den Trunk zu Nutz machen und den edlen Rebensaft
einschleichen lassen.«
»Sehr wohl,« sagte der Pfarrer, »es gebühret mir aber das rechte Maß zu
halten.«
»Wohl,« antwortete jener, »ein ehrlicher Mann hält Wort,« und ließ
einen mäßigen Becher einschenken, denselben den Pfarrer zuzuzotteln.
Der hingegen ging durch und ließ den Säufer mit seinem Eimer stehen.
Als der Pfarrer abgeschafft war, ging es drunter und drüber. Es ließe
sich an, als wenn die Gasterei einzig Gelegenheit sein sollte, sich
gegen einander mit Vollsaufen zu rächen, einander in Schande zu bringen
oder sonst einen Possen zu reißen. Wann dergestalt einer expediert
ward, daß er weder sitzen, gehen oder stehen mehr konnte, so hieß es:
»Nun ist es wett! Du hast mirs hiebevor auch so gekocht. Jetzt ist
dirs eingetränkt!« Welcher aber ausdauren und am besten saufen konnte,
wußte sich dessen groß zu machen und dünkte sich kein geringer Kerl
zu sein. Zuletzt dürmelten sie alle herum, als wann sie Bilsensamen
genossen hätten. Einer sang, der ander weinete, einer lachte, der
ander traurete, einer fluchte, der ander betete. Der schrie überlaut:
Courage! -- jener saß stille und friedlich. Einer wollte den Teufel
mit Raufhändeln bannen, ein anderer schlief, der dritte plauderte, daß
keiner ihm zuvorkommen konnte. Da erzählte einer von seiner lieblichen
Buhlerei, der ander von seinen erschröcklichen Kriegstaten. Etliche
redeten von der Kirchen und geistlichen Sachen, andere von Politik
und Reichshändeln. Teils liefen hin und wieder und konnten nirgends
bleiben, teils lagen und vermochten nicht den kleinsten Finger zu
regen. Etliche fraßen wie die Trescher, als hätten sie acht Tage Hunger
gelitten, andere wußten sich dessen zu entledigen, was sie den Tag
eingeschlungen hatten. ~In summa~ meine Kunst, darum ich so greulich
zerschlagen worden, nur ein Scherz dargegen zu rechnen war.
Endlich satzte es unten an der Tafel ernstliche Streithändel. Da warf
man einander Gläser, Becher, Schüsseln und Teller an die Köpfe und
schlug mit Fäusten, Stühlen, Stuhlbeinen und Degen, daß endlich der
rote Saft über die Ohren lief. Aber mein Herr stillet den Handel.
Da nun wieder Friede worden, nahmen die Meistersäufer die Spielleute
samt den Frauenzimmern und wanderten in ein ander Haus, dessen Saal
auch einer andern Torheit gewidmet war. Mein Herr ging ihnen nach und
ich folget ihm.
Ich sahe in dem Saal Männer, Weiber und ledige Personen so schnell
untereinander herumhaspeln, daß es schier wimmelte. Sie hatten ein
solch Getrappel und Gejöhl, daß ich vermeinte, sie wären all rasend
worden, dann ich konnte nicht ersinnen, was sie doch mit diesem Wüten
und Toben vorhaben möchten. Ihr Anblick kam mir grausam, förchterlich
und schröcklich vor, daß ich mich entsatzte. Mein Gott, dachte ich,
es hat sie gewißlich eine Unsinnigkeit befallen. Vielleicht möchten
es auch höllische Geister sein, welche dem ganzen menschlichen
Geschlecht durch solch Geläuf und Affenspiel spotteten. Als mein Herr
in den Hausflur kam und zum Saal eingehen wollte, hörete die Wut
eben auf, nur daß sie noch ein Buckens und Duckens mit den Köpfen und
ein Kratzens und Schuhschleifens auf dem Boden machten, als wollten
sie ihre Fußtapfen wieder austilgen. Am Schweiß, der ihnen über die
Gesichter floß, und an ihrem Geschnäuf konnte ich abnehmen, daß sie
sich stark zerarbeitet hatten.
Ich fragte dahero meinen Kameraden, der mir erst kürzlich wahrsagen
gelernet, was solche Wut bedeute. Der berichtete mir, daß die
Anwesenden vereinbart hätten, dem Saal den Boden mit Gewalt
einzutreten. »Warum vermeinst du wohl, daß sie sich sonst so tapfer
tummeln sollten,« sagte er zu mir. »Hast du nicht gesehen, wie sie die
Fenster vor Kurzweile schon ausgeschlagen?«
»Herr Gott, so müssen wir mit zugrunde gehen und samt ihnen Hals und
Bein brechen!«
»Ja,« sagte der Kamerad, »darauf ist's angesehen. Du wirst merken,
wann sie sich in Todesgefahr begeben, daß jeder eine hübsche Frau und
Jungfer erwischt, dann es pfleget denen Paaren, so also zusammenhaltend
fallen, nicht bald wehe zu geschehen.«
Mich überfiel eine solche Todesangst, daß ich nicht wußte, wo ich
bleiben sollte. Als aber die Musikanten sich noch darzu hören ließen
und jeder eine bei der Hand erdappte, ward mirs nicht anderst, als wenn
ich allbereits den Boden eingehen und mir und den andern die Hälse
brechen sähe. Sie fingen an zu gumpen, daß der ganze Bau zitterte, weil
man eben einen drollichten Gassenhauer aufmachte; ich vermeinte im
Todesschröcken das Haus fiele urplötzlich ein. Derowegen erwischte ich
in der allerhöchsten Not eine Dame von hohem Adel und vortrefflichen
Tugenden, mit welcher mein Herr eben konversierte, unversehens beim
Arm wie ein Bär und hielte sie wie eine Klette. Da sie aber zuckte,
spielte ich den ~Desperat~ und fing aus Verzweiflung an zu schreien.
Die Musikanten wurden gähling still, die Tänzer und Tänzerinnen hörten
auf und die ehrliche Dame, der ich am Arm hing, befand sich offendiert.
Darauf befahl mein Herr mich zu prügeln und hernach irgendhin
einzusperren, weil ich denselben Tag schon mehr Possen gerissen hatte.
Die Fourierschützen, so dies exequieren sollten, hatten Mitleiden mit
mir, entübrigten mich derohalben der Stöße und sperrten mich unter eine
Stiege in den Gänsstall.


Das andere Buch


Das erste Kapitel

Drei ganzer Stunden, bis das ~praeludium veneris~ oder der ehrlich
Tanz geendet hatte, mußte ich im Gansstall sitzen bleiben, eh einer
herzuschlich und an dem Riegel anfing zu rappeln. Ich lausterte
scharf, der Kerl aber machte die Tür nicht allein auf, sondern wischte
auch ebenso geschwind hinein, als ich gern heraußen gewesen wäre,
und schleppte noch darzu ein Weibsbild an der Hand mit sich daher
gleichwie beim Tanz. Weil ich aber vielen seltsamen Abenteuern an
diesem Tag begegnet und mich darein ergeben hatte, fürderhin alles mit
Geduld und Stillschweigen zu ertragen, als schmiegte ich mich zu der
Tür mit Forcht und Zittern, das End erwartend. Gleich darauf erhub
sich zwischen diesen beiden ein Gelispel, woraus ich entnahm, daß
sich der eine Teil über den üblen Geruch des Ortes beklagte, hingegen
der ander Teil hinwiederum tröstete: »Gewißlich, schöne Dame, mir
ist, versichert, vom Herzen leid, daß uns, die Früchte der Liebe zu
genießen, vom mißgünstigen Glück kein ehrlicher Ort gegönnet wird. Aber
ich kann darneben beteuern, daß mir Ihre holdselige Gegenwart diesen
verächtlichen Winkel anmutiger machet, als das lieblichste Paradeis
selbsten.«
Hierauf hörete ich küssen und vermerkte seltsame Posturen, wußte aber
nicht, was es bedeuten sollte, schwieg derowegen noch fürders so still
wie eine Maus. Wie sich aber auch sonst ein possierlich Geräusch erhob
und der Gansstall zu krachen anfing, da wußte ich, das sein zwei von
denen wütenden Leuten, die den Boden helfen eintreten. In der Angst
ums Leben und dem Tode zu entfliehen, wischte ich aus der Tür mit
Mordiogeschrei, warf den Riegel zu und suchte das Haustor.
In meines Herren Quartier war alles still und schlafend, dahero dorfte
ich mich der Schildwache, die vorm Haus stund, nicht nähern, und es war
schon weit nach Mitternacht. So fiel mir ein, ich sollte meine Zuflucht
zu dem Pfarrer nehmen.
Dort kam ich so ungelegen, daß mich die Magd nur mit Unwillen einließ,
ihr Herr aber, der nunmehr fast ausgeschlafen hatte, an dem Gekeife
unser gewahr wurde. Er rief uns beide vor sich ans Bett und hieß mich
niederlegen, da er sahe, daß ich vor Nachtfrost und Müdigkeit ganz
erstarrt war. Ich erwarmet aber kaum, dann da es anfing zu tagen, so
stund der Pfarrer schon vorm Bette, zu vernehmen, wie meine Händel
beschaffen wären. Ich erzählte ihm alles und machte den Anfang bei
der Kunst, die mich mein Kamerad gelehret, und wie sie übel geraten.
Folgendes meldete ich, daß die Gäste, nachdem er hinweg gewesen, ganz
unsinnig wären worden, maßen mein Kamerad mir berichtet, sie wollten
dem Haus den Boden eintreten, ~item~ in was vor schröckliche Angst ich
darüber geraten und auf was Weise ich mich vorm Untergang erretten
gewollt, darüber aber in Gänsstall gesperret worden seie. Auch was
ich in denselben von den zweien, so mich wieder erlöst, vernommen und
welcher Gestalt ich sie wieder eingesperret hätte, berichtet ich dem
Pfarrer.
»~Simplici~,« meinte er, »deine Sachen stehen lausig. Du hattest einen
guten Handel, aber ich besorge, es sei verscherzt. Packe dich nur
geschwind aus dem Bette und trolle dich aus dem Haus, damit ich nicht
samt dir in deines Herren Ungnade komme, wann man dich bei mir findet.«
Also mußte ich zum ersten Mal erfahren, wie wohl einer bei männiglich
daran ist, wann er seines Herren Gunst hat, und wie scheel einer
angesehen wird, wann solche hinket.
In meines Herrn Quartier schlief alles noch steinhart bis auf den
Koch und ein paar Mägde; diese putzten das Zimmer, darin man gestern
gezecht, jener aber rüstete aus den Abschrötlein wieder ein Frühstück
oder vielmehr einen Imbiß zu. Das Zimmer lag hin und wieder voller
zerbrochener so Trink- als Fenstergläser, voll Unflat und großen Lachen
von verschüttetem Wein und Bier, also daß der Boden einer Landkarten
gleich sahe, darin man hat unterschiedliche Meere, Insuln und fußfeste
Länder vor Augen stellen wollen. Es stank viel übler als in meinem
Gänsstall. Derowegen machte ich mich in die Küchen, mit Forcht und
Zittern erwartend, was das Glück, wann mein Herr ausgeschlafen hätte,
ferners in mir würken wollte. Darneben betrachtete ich der Welt Torheit
und Unsinnigkeit, so daß ich damals meines Einsiedlers dörftig und
elend Leben vor glückselig schätzte und ihn und mich wieder in den
früheren Stand wünschte.


Das ander Kapitel

Indessen mußten die Diener hin und wider laufen, die gestrigen Gäste
zum Frühstück einzuholen, unter welchen der Pfarrer zeitlicher als
alle andern erscheinen mußte, weil mein Herr fürderst meinetwegen mit
ihm reden wollte, maßen man ihm berichtet, ich sei aus dem Gänsstall
ausgebrochen, indem ich ein Loch hinter dem Riegel mit dem Messer
geschnitten.
Er fragte ihn ernstlich, ob er mich vor witzig oder vor närrisch
hielte, ob ich so einfältig oder so boßhaftig sei, und erzählete ihm,
wie unehrbarlich ich mich gehalten, was teils von seinen Gästen übel
empfunden und aufgenommen werde, als wäre es ihnen zum Despekt mit
Fleiß so angestellet worden, ~item~, daß ich nun in der Küchen umgehe
wie ein Junker, der nicht mehr aufwarten dörfe. Sein Lebtag sei ihm
kein solcher Possen widerfahren, als ich ihm in Gegenwart so vieler
ehrlicher Leute gerissen. Er wüßte nichts anders mit mir anzufangen,
als daß er mich lasse abprügeln und wieder vor den Teufel hinjagen.
Derweilen sammelten sich die Gäste. Der Pfarrer aber antwortete, wann
ihm der Gouverneur zuzuhören beliebte, so wolle er vom ~Simplicio~ eins
und anders erzählen, daraus dessen Unschuld zu ersehen sei und alle
ungleichen Gedanken benommen würden.
Inzwischen akkordierte der tolle Fähnrich aus dem Gänsstall mit mir in
der Küchen, und brachte mich durch Drohworte und einen Taler dahin, daß
ich versprach, reinen Mund zu halten.
Die Tafeln wurden gedeckt und mit Speisen und Leuten besetzt. Wermut-,
Salbei-, Alant-, Quitten- und Zitronenwein mußte neben dem Hippokras
den Säufern ihre Köpfe und Mägen wieder begütigen, dann sie waren
schier alle des Teufels Märtyrer. Ihr erst Gespräch war von ihnen
selbsten: wie sie gestern einander so brav vollgesoffen ... mit
nichten! sie hätten allein gute »Räusche« gehabt, dann keiner säuft
sich mehr voll, sintemal die »Räusche« aufgekommen sind. Als sie aber
von ihren eigenen Torheiten zu reden und zu hören müde waren, mußte
der arme ~Simplicius~ herhalten. Der Gouverneur selbst erinnerte den
Pfarrer, die lustigen Sachen zu eröffnen.
Dieser bat zuvörderst, man wolle ihm nicht vor ungut halten, dafern er
Wörter reden müßte, die seiner geistlichen Person übel vermerkt werden
könnten. Fing darauf an zu erzählen, aus was natürlichen Ursachen ich
dem ~Secretario~ merkliche Unlust in seiner Kanzlei angerichtet, wie
ich sonach das Wahrsagen gelernet und solches schlimm erprobt, wie
seltsam mir das Tanzen vorgekommen sei und wie ich darüber in den
Gänsstall gelangt wäre. Solches brachte er in einer wohlanständigen Art
vor, daß sich die Gäste trefflich zerlachen mußten. Aber von dem, was
mir im Gänsstall begegnet, wollte er nichts sagen.
Hingegen fragte mich mein Herr, was ich vor so saubere Künste und
Lehren meinem Kameraden gegeben hätte. Ich antwortete: »Nichts«. »So
will ich dein Lehrgelt zahlen,« versprach mein Herr und ließ ihn darauf
über eine Futtertruhe spannen und allerdings karbaitschen.
Er wollte mich ferner meiner Einfalt wegen stimmen, ihn und seinen
Gästen mehr Lust zu machen, dann ich galt mit meinen närrischen
Einfällen selbigen Tags über allen Musikanten. Und er fragte, warum
ich die Stalltür erbrochen. Ich sagte: »Das mag jemand anders getan
haben.« -- »Wer?« -- »Das darf ich niemand sagen.« Mein Herr war aber
ein geschwinder Kopf und sahe wohl, wie man mich Lausen müßte. »Wer hat
dir solches verboten?« -- »Der tolle Fähnrich da.«
Ich merket an jedermanns Gelächter, daß ich mich gewaltig verhauen
haben mußte, und der tolle Fähnrich ward so rot wie eine glühende
Kohlen.
Darauf gebot mein Herr zu reden und fragte: »Was hat der tolle Fähnrich
bei dir im Gänsstall zu tun gehabt?« Ich antwortete: »Er brachte eine
Jungfer mit hinein.«
Darüber erhub sich bei allen Anwesenden ein solch Gelächter, daß mich
mein Herr nicht mehr hören, geschweige etwas weiters fragen konnte.
So brachten etliche mehr Possen auf die Bahn, sunderlich meine
einfältigen Straf- und Mahnreden, daß man schier denselben Imbiß von
nichts, als nur von mir zu reden und zu lachen hatte.
Und das verursachte einen allgemeinen Entschluß zu meinem Untergang:
man sollte mich nur tapfer agieren, so würde ich mit der Zeit einen
raren Narren abgeben, den man auch den größten Potentaten der Welt
verehren und mit dem man die Sterbenden zum Lachen bringen könnte. --
Wie man nun also schlampampte und wieder gut Geschirr machen wollte,
meldete die Wacht einen ~Commissarium~ an, der vor dem Tor sei. Das
eingehändiget Schreiben besagte, er wäre von den schwedischen Kronräten
abgeordnet, die Guarnison zu mustern und die Festung zu visitieren.
Solches versalzte allen Spaß und das Freudengelag verlummerte wie ein
Dudelsackzipfel, dem der Blast entgangen. Die Musikanten und Gäste
zerstoben wie Tabakrauch, der nur den Geruch hinter sich läßt. Mein
Herr trollete selbst mit dem Adjutanten, der den Schlüssel trug, samt
einem Ausschuß von der Tagwacht und vielen Windlichtern dem Tor zu, den
Plackschmeißer, wie er ihn nannte, selbst einzulassen. Er wünschte, daß
ihm der Teufel den Hals in tausend Stücke bräche, ehe er in die Festung
käme.
Sobald er ihn aber eingelassen und auf der inneren Fallbrücke
bewillkommnete, fehlte wenig oder gar nichts, daß er ihm nicht
selbst den Steigbügel hielte, seine ~Devotion~ zu bezeugen, ja
die Ehrerbietung war augenblicklich zwischen beiden so groß, daß
der ~Commissarius~ abstieg und zu Fuß mit meinem Herrn gegen sein
Losament schritt. Da wollte ein jeder zur linken Hand gehen und mehr
dergleichen. Ach, gedachte ich, was vor ein Geist regiert die Menschen,
indem er je einen durch den andern zum Narren machet!
Wir näherten also der Hauptwache und die Schildwacht rufte ihr Wer-da,
wiewohl sie sahe, daß es mein Herr war. Dieser wollte nicht antworten,
sondern dem andern die Ehre lassen, daher stellet sich die Schildwacht
mit Wiederholung ihres Geschreis desto heftiger. Endlich antwortete der
~Commissarius~: »Der Mann, ders Geld gibt.«
Wie wir bei der Schildwacht vorbeipassierten, und ich so hinten
nachzog, hörete ich den Posten brummen: »Ein Mann ders Geld gibt!
Verlogener Kund! Ein Schindhund, ders Geld nimmt, das bist! Daß dich
der Hagel erschlüge, eh du wieder aus der Stadt kommst!«
Also meinete ich, der fremde Herr mit der sammeten Mutzen müßte ein
Heiliger sein, weil nicht allein keine Flüche an ihm hafteten, sondern
dieweil ihm auch seine Hasser alle Ehre, alles Liebe und alles Gute
erwiesen. Er ward noch diese Nacht fürstlich traktieret, blind
vollgesoffen und in ein herrlich Bette gelegt.
Folgenden Tags ging es bei der Musterung bunt über Eck her. Ich
einfältiger Tropf war selbst geschickt genug, den klugen ~Commissarium~
zu betrügen. Daß ich ihm zu klein vor die Musketen erschiene,
staffieret man mich mit einem entlehnten Kleid und einer Trummel aus.
Mein Herr ließ in die Rolle meinen Namen einschreiben und nannte mich
~Simplicius Simplicissimus~.


Das dritte Kapitel

Als der ~Commissarius~ wieder weg war, ließ mich der Pfarrer heimlich
zu sich in sein Losament kommen und sagte:
»O ~Simplici~, deine Jugend dauert mich und deine Unglückseligkeit
bewegt mich zum Mitleiden. Höre, mein Kind, dein Herr ist entschlossen,
dich aller Vernunft zu berauben und dich zum Narren zu machen, maßen
er bereits ein Kleid vor dich anfertigen läßt. Morgen mußt du in
die Schule, darin du deine Vernunft verlernen sollst. Man wird dich
ohn Zweifel so greulich trillen, daß du ein Phantast werden mußt,
wenn anderst Gott und natürliche Mittel solches nicht verhindern. Um
deines Einsiedlers Frömmigkeit und deiner eigenen Unschuld willen sei
dir mit Rat und notwendigen guten Arzneien beigesprungen. Folge nun
meiner Lehre: Nimm dieses Pulver ein, welches dir Hirn und Gedächtnus
dermaßen stärken wird, daß du, unverletzt deines Verstandes, alles
leicht überwinden magst. Auch schmiere dir mit diesem Balsam Schläfen,
Wirbel und Genick samt den Naslöchern. Beides brauch auf den Abend,
sintemal du keiner Stunde sicher sein wirst. Wann man dich in dieser
verfluchten Kur haben wird, so achte und glaube nicht alles, stelle
dich jedoch, als wenn du alles glaubtest. Wenn du aber das Narrenkleid
anhaben wirst, so komme wieder zu mir, damit ich deiner mit fernerem
Rat pflegen möge. Indessen will ich Gott bitten, daß er deinen Verstand
und Gesundheit erhalten wolle.«
Wie der Pfarrer gesagt, also ging es: Im ersten Schlaf kamen vier Kerl
in schröcklichen Teufelslarven, die sprungen herum wie Gaukler. Einer
hatte einen glühenden Hacken, der andere eine Fackel. Zween aber
wischten über mich her, zogen mich aus dem Bette, tanzten mit mir hin
und her, zwangen mir meine Kleider an Leib. Ich aber verführete ein
jämmerliches Zetergeschrei und ließ die allerforchtsamsten Gebärden
erscheinen. Hierauf verbanden sie mir den Kopf mit einem Handtuch und
führeten mich unterschiedliche Umwege, viel Stiegen auf und ab und
endlich in einen Keller, darin ein großes Feuer brannte. Sie banden
das Handtuch ab und fingen an, mir mit spanischem Wein und Malvasier
zuzutrinken. Ich stellet mich mit allem Fleiß, als wäre ich nun
gestorben und im Abgrund der Hölle.
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