Der abenteuerliche Simplicissimus - 06

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noch nicht Zeit und seinem Nutzen verträglich zu sein bedünkte.
Demnach aber mein Herr sahe, daß ich Lust zur Musik hatte, ließ er
mich solche lernen und verdingte mich zugleich einem vortrefflichen
Lautenisten, dessen Kunst ich in Bälde ziemlich begriff und ihn um
soviel übertraf, weil ich besser singen konnte. Also dienet ich meinem
Herrn zur Lust, Kurzweile, Ergetzung und Verwunderung. Alle Offizierer
erzeugten mir ihren geneigten Willen, die reichsten Bürger verehreten
mich, Hausgesind und Soldaten wollten mir wohl. Einer schenkte mir
hier, der andere dort, daß ich sie nicht verfuchsschwänzen sollte. Ich
brachte ziemlich Geld zu Wege, welches ich mehrenteils dem Pfarrer
zusteckte. Ich wuchs auf wie ein Narr in Zwiebelland und meine
Leibskräfte nahmen handgreiflich zu. Man sahe mir in Bälde an, daß
ich nicht mehr im Wald mit Wasser, Eicheln, Bucheckern, Wurzeln und
Kräutern mortifizierte, sondern daß mir bei guten Bissen der rheinische
Wein und das hanauische Doppelbier wohl zuschlug. Mein Herr gedachte
mich nach beendeter Belagerung dem Kardinal Richelieu oder Herzog
Bernhard von Weimar zu schenken, dann ohn daß er hoffte, einen großen
Dank mit mir zu verdienen, gab er auch vor, daß mein Anblick ihm schier
unmöglich länger zu ertragen, weil ich seiner Schwester je länger, je
ähnlicher wurde und dies im Narrenhabit.
Der Pfarrer widerriet, dann er hielt davor, die Zeit wäre gekommen,
in welcher er ein Mirakul tun und mich vernünftig machen wollte.
Es sollten andere Knaben in gleichen Kalbsfellen und mit denselben
Zeremonien von einer Person in Gestalt eines Arztes, Propheten oder
Landfahrers aus Tieren zu Menschen gemacht werden. Der Gouverneur ließ
sich solchen Vorschlag belieben, mir aber communicierte der Pfarrer,
was er mit meinem Herrn abgeredet hätte.
Aber das neidische Glück wollte mich so leichtlich nicht meines
Narrenkleides erledigen. Indem die Komödia noch in Händen der Schneider
und Gerber lag, terminierte ich mit etlichen andern Knaben vor der
Festung auf dem Eise herum, da überfiel uns eine Partei Kroaten; die
satzten uns auf gestohlene Baurenpferd und führeten uns davon.


Das siebente Kapitel

Obzwar nun die Hanauer gleich Lärm schlugen, sich zu Pferd heraus
ließen, so mochten sie doch denen Kroaten nichts abgewinnen. Diese
leichte Ware ging sehr vorteilhaftig durch und nahm ihren Weg auf
Büdingen zu, allwo sie fütterten und den Bürgern daselbst die
gefangenen hanauischen reichen Söhnlein wieder zu lösen gaben, auch
ihre gestohlenen Pferde und andere Beute verkauften. Von dannen brachen
sie wieder auf und gingen schnell durch den Büdinger Wald auf Stift
Fulda zu. Sie nahmen unterwegs mit, was sie fortbringen konnten, das
Rauben und Plündern hinderte sie an ihrem schleunigen Fortzug im
geringsten nichts, dann sie konntens machen wie der Teufel, maßen
wir noch denselben Abend im Stift Hirschfeld, allwo sie ihr Quartier
hatten, mit einer großen Beute ankamen. Das ward alles partiert, ich
aber fiel dem Obristen Corpes zu.
Bei diesem Herrn kam mir alles widerwärtig und fast spanisch vor. Die
hanauischen Schleckerbissen hatten sich in schwarzes Brot und mager
Rindfleisch verändert, Wein und Bier war mir zu Wasser geworden, so
schlief ich bei den Pferden. Anstatt Lautenschlagen mußte ich zu Zeiten
gleich andern Jungen untern Tisch kriechen, wie ein Hund heulen und
mich von Sporen stechen lassen. Vor das hanauische Herumterminieren
mußte ich Pferde striegeln. Mein Herr hatte kein Weib, keinen
Pagen, keinen Kammerdiener, keinen Koch, hingegen aber einen Haufen
Reutknechte und Jungen. Er schämete sich nicht, sein Roß zu satteln und
ihm Futter fürzuschütten. Er schlief auf der bloßen Erde und bedeckte
sich mit seinem Pelzrock, daher sahe man oft die Müllerflöhe auf seinen
Kleidern herumwandern, deren er sich im geringsten nicht schämete,
sondern noch darzu lachte, wann ihm jemand einen herablas. Er trug
kurze Haupthaar und einen Schweizerbart, welcher ihm wohl zustatten
kam, weil er zuweilen selbst auf Kundschaft ging. Von den Seinen und
andern, die ihn kannten, ward er geliebt, geehrt und geförchtet.
Dies Leben schmäckte mir ganz nicht, dann wir waren niemals ruhig.
Mit den Burschen konnte ich nicht reden, mußte mich stoßen, plagen,
schlagen und jagen lassen. Die größte Kurzweil, die mein Obrister mit
mir hatte, war, daß ich ihm auf deutsch singen und eins vorblasen
mußte. Ich kriegte alsdann so dichte Ohrfeigen, daß der rote Saft
hernach ging. Zuletzt lernte ich das Kochen und meines Herrn Gewehr
sauber halten, darauf er viel hielt. Das schlug mir so vortrefflich zu,
daß ich endlich seine Gunst erwarb, maßen er mir ein neues Narrenkleid
aus Kalbsfellen mit viel größeren Eselsohren machen ließ. Ich trachtete
Tag und Nacht, wie ich mit guter Manier wieder ausreißen möchte,
vornehmlich weil ich den Frühling wieder erlanget hatte.
Derhalben nahm ich mich an, die Schaf- und Kühkutteln, deren es voll um
unser Quartier lag, fern hinweg zu schleifen, damit sie keinen so üblen
Geruch machten. Solches ließ sich der Obrist gefallen. Zuletzt aber
blieb ich gar aus und entwischte in den nächsten Wald.


Das achte Kapitel

Allein ich war wenig Stunden von den Kroaten hinweg, so erhascheten
mich etliche Schnapphahnen, die mein närrisch Kleid in der finstern
Nacht nicht sahen und mich durch zween von ihnen an einen gewissen Ort
im Walde führen ließen. Als wir dort waren, wollte der eine Kerl kurzum
Geld von mir und legte Handschuh und Feuerrohr nieder, um mich zu
visitieren. Sobald er aber mein haarigs Kleid und die langen Eselsohren
an meiner Kappe begriff, davon helle Funken stoben, fuhr er vor Schröck
ineinander. Solches merkte ich gleich, derowegen striegelte ich mein
Kleid, daß es schimmerte, als wann ich inwendig voller brennenden
Schwefels gestocken wäre. Ich schrie ihn mit schröcklicher Stimme
an: »Ich bin der Teufel und will dir und deinem Gesellen die Hälse
abdrähen!«
Da rannten alle beide durch Stöcke und Stauden, als wann sie
das höllische Feuer gejaget hätte. Ich aber lachte unterdessen
förchterlich, daß es im ganzen Wald erschallete.
Als ich mich abwegs machen wollte, strauchelte ich über das Feuerrohr
und da ich weiterschritte, stieß ich auch an einen Knappsack, daran
unten eine Patronentasche, mit Pulver, Blei und Zugehör wohlversehen,
hing. Das nahm ich alles an mich, weil ich mit dem Geschoß umzugehen
bei den Kroaten wohl gelernet hatte, und verbarg mich unweit davon in
einem dicken Busch.
Sobald der Tag anbrach kam die ganze Partei auf vorbenannten Platz
und suchte das verloren Feuerrohr samt Knappsack. Ich aber hielt mich
stiller als eine Maus.
»Pfui, ihr feige Tropfen,« sagte einer, »daß ihr euch von einem einigen
Kerl erschröcken, verjagen und das Gewehr abnehmen lasset!«
Jedoch der eine schwur, der Teufel solle ihn holen, wann es nicht der
Teufel selbst gewesen sei, er hätte die Hörner und seine rauhe Haut
wohl begriffen. Der Anführer antwortete: »Was meinest du wohl, daß der
Teufel mit deinem Ranzen und Feuerrohr machen wollte. Ich dörfte meinen
Hals verwetten, wo nicht der Kerl beide Stücke mit sich genommen!«
Diesem hielt ein andrer Widerpart und sagte: es könne wohl auch sein,
daß seither etlich Bauren dagewesen wären.
Zuletzt glaubten sie den grausamen Flüchen der beiden, so meine
funkelnde Haut gesehen hatten, daß es der Teufel gewesen sei, und
nahmen ihren Weg weiters.
Ich aber machte den Ranzen auf zu frühstücken und langte mit dem ersten
Griff einen Säckel heraus, in welchen dreihundert und etliche sechzig
Dukaten waren. Viel mehr erfreuete mich aber, daß ich den Sack mit
Proviant wohl gefüllet befand. Also zehrete ich bei einem lustigen
Brünnlein fröhlich zu morgen.
Solang mein Proviant währete, blieb ich im Wald, als aber mein Ranzen
leer worden, jagte mich der Hunger in die Baurenhäuser. Da kroch ich
bei Nacht in Keller und Küchen, nahm, was ich fand, und schleppte es
mit mir dahin, wo es am allerwildesten war. Noch stund der Sommer im
Anfang und ich konnte mit meinem Rohr Feuer machen.
Unter währendem diesem Herumschweifen haben mich unterschiedliche
Baursleute angetroffen, die seind aber allezeit vor mir geflohen. Also
ward ruchbar, der böse Feind wandere wahrhaftig in selbiger Gegend
umher. Derowegen mußte ich sorgen, der Proviant möchte mir ausgehen.
Ich wollte wieder Wurzeln und Kreuter essen, deren war ich aber nicht
mehr gewohnt.
Einsmals hörete ich zween Holzheuer. Ich ging dem Schlag nach, und als
ich sie sahe, nahm ich eine Handvoll Dukaten, schlich nahe zu ihnen,
zeigte ihnen das anziehende Geld und sagte: »Ihr Herren, wann ihr
meiner wartet, so will ich euch die Handvoll Gold schenken.«
Aber sobald sie mich und das Gold sahen, gaben sie Fersengeld und
ließen Schlegel und Keil samt ihrem Käs- und Brotsack liegen. Den nahm
ich, verschlug mich in den Wald und verzweifelte schier, wieder einmal
unter Menschen zu kommen.
Nach langem Hin- und Hersinnen gedachte ich meinen Schatz zu sichern,
derowegen machte ich mir aus meinen Eselsohren zwei Armbinden,
gesellete darein meine hanauischen zu den schnapphahnischen Dukaten und
arrestieret die Armbänder oberhalb den Ellbogen um meine Arme. Sodann
fuhr ich den Bauren wieder ein und holte von ihrem Vorrat, was ich
bedurfte und erschnappen konnte, jedoch so, daß ich niemals wieder an
denselbigen Ort kam.
Als ich zu Ende Mai wieder in einen Baurenhof geschlichen war, kam ich
in die Küche, merkte aber bald, daß noch Leute auf waren. Blieb demnach
mausstill sitzen und wartete. Unterdessen nahm ich einen Spalt gewahr,
den das Küchenschälterlein hatte. Ich schlich hinzu und sahe anstatt
des Lichts eine schweflichte, blaue Flamme auf der Bank stehen, bei
welcher sie Stecken, Besen, Gabeln, Stühl und Bänke schmierten und nach
einander damit zum Fenster hinaus flogen. Ich wunderte mich schröcklich
und empfand großes Grauen, weil ich aber größerer Schröcklichkeiten
gewohnt war, verfügte ich mich, nachdem sie alle abgefahren, in die
Stube und bedachte, wo ich etwas finden sollte. Satzte mich in solchen
Gedanken auf eine Bank rittlings nieder. Ich war aber kaum aufgesessen,
da fuhr ich samt der Bank gleichsam augenblicklich zum Fenster hinaus
und ließ meinen Ranzen und Feuerrohr vor den Schmierlohn und die
künstliche Salben dahinter.
Ich kam in einem Nu zu einer großen Schar Volkes, diese tanzten einen
wunderlichen Tanz, dergleichen ich mein Lebtag nie gesehen. Sie hatten
sich bei den Händen gefaßt und viel Ring ineinander gemacht mit
zusammengekehrten Rücken, also, daß sie die Angesichter hinauswarts
kehrten. Ein Ring tanzte um den andern links, der ander rechts herum
und würblete dermaßen, daß ich nicht sehen konnte, was sie in der Mitte
stehen hatten. Gleich seltsam war die Musik, welche eine wunderliche
~Harmoniam~ abgab. Meine Bank hatte mich bei den Spielleuten
niedergelassen. Die hatten anstatt Flöten, Zwerchpfeifen und Schalmeien
nichts anderes als Nattern, Vipern und Blindschleichen, darauf sie
lustig daherpfiffen. Etliche geigten auf Roßköpfen, andere schlugen
Harfe auf einem Kühgerippe, wie solche auf dem Wasen liegen. Einer
hatte eine Hündin am Arm, deren leierte er am Schwanz und fingerte an
den Dütten. Darunter trompeteten die Teufel durch die Nase, daß es im
ganzen Wald erschallete. Wie der Tanz bald aus war, fing die ganze
höllische Gesellschaft an zu rasen, zu rufen, zu rauschen, zu brausen,
zu wüten und zu toben, als ob sie alle toll wären.
In diesem Lärmen kam ein Kerl auf mich dar und hatte eine ungeheuere
Krote unterm Arm, der waren die Därme ausgezogen und wieder zum Maul
hineingeschoppt.
»Sieh hin, ~Simplici~, ich weiß du bist ein guter Lautenist, laß doch
ein Stückgen hören!«
Ich erschrak, daß ich schier umfiel, weil mich der Kerl mit meinem
Namen nannte. Ich sahe ihn mit seiner Krot steif an und er zog seinen
Nase aus und ein. Endlich stieß er mir vor die Brust, daß ich bald
davon erstickte, derowegen rief ich überlaut zu Gott. Im Hui war es
stockfinster und mir so förchterlich ums Herz, daß ich zu Boden fiel
und wohl hundert Kreuz vor mich machte.


Das neunte Kapitel

Demnach es etliche, und zwar vornehme, gelehrte Leute gibt, die nicht
glauben, daß Hexen und Unholden sein, als zweifele ich nicht, es werden
sich etliche finden, die sagen, ~Simplicius~ schneide hier mit dem
großen Messer auf. Mit denen begehre ich nicht zu fechten, dann weil
Aufschneiden jetziger Zeit fast das gemeinste Handwerk ist, als kann
ich nicht leugnen, daß ichs nicht auch könnte.
Welche aber der Hexen Ausfahren leugnen, die sollen sich erinnern,
daß Simon, der Zauberer, welcher vom bösen Geist in die Luft erhoben
ward, auf ~St. Petri~ Gebet wieder heruntergefallen. Weiters ~Nicolaus
Remigius~, ein gelehrter und verständiger Mann, so im Herzogtum
Lothringen nicht nur ein halbes Dutzend Hexen hat verbrennen lassen,
erzählet von Johann von Hembach, daß ihn seine Mutter, die Hexe war,
im sechzehnten Jahr seines Alters mit auf ihre Versammlung genommen.
~Majolus~ setzet zwei Exempel: von einem Knecht, so sich an seine
Frau gehängt, und von einem Ehebrecher, so der Ehebrecherin Büchsen
genommen, sich mit deren Salbe geschmiert und also beide zu der
Zauberer Zusammenkunft kommen sein. So ist auch mehr als genugsam
bekannt, was Gestalt teils Weiber und ledige Dirnen in Böhmen ihre
Beischläfer des Nachts einen weiten Weg auf Böcken zu sich holen
lassen. Was ~Torquemadus~ in seinem ~Hexamerone~ erzählet, mag bei ihm
gelesen werden. Wie Doktor Faust neben noch andern mehr, die gleichwohl
keine Zauberer waren, durch die Luft gefahren, ist aus seiner Histori
genugsam bekannt.
Mag einer nun meine Geschicht glauben oder nicht, es gilt mir gleich,
doch wer's nicht glauben will, der mag einen andern Weg erfinden, auf
welchen ich aus dem Stift Hirschfeld oder Fulda in so kurzer Zeit ins
Erzstift Magdeburg marschiert sei.
Ich fange meine Histori wieder an und versichere den Leser, daß ich
auf dem Bauch liegen blieb, bis es allerdings heller Tag war, weil ich
nicht das Herz hatte, mich aufzurichten. Etliche Fouragierer weckten
mich auf und nahmen mich in das Läger vor Magdeburg, allda ich einem
Obristen zu Fuß zu teil ward. Dem erzählte ich alles haarklein und wie
ich von denen Kroaten entloffen wäre; von meinen Dukaten schwieg ich
still. Indessen sammlete sich ein Haufen Volks um mich, dann ein Narr
macht tausend Narren. Unter denselben war einer, so das vorige Jahr zu
Hanau gefangen gewesen. »Hoho,« rief er, »dies ist des Kommandanten
Kalb zu Hanau!« Der Obrist fragte ihn, der Kerl aber wußte nichts,
als daß ich wohl auf der Laute schlagen könnte, ~item~ daß mich die
Kroaten von des Obrist Corpes Regiment hinweggenommen hätten. Hierauf
schickte die Obristin zu einer andern Obristin, die auf der Lauten
spielen konnte, und ließ um ihre Lauten bitten. Solche ward mir
präsentiert mit Befehl, ich solle mich hören lassen. Ich aber meinte,
daß mein leerer Bauch nicht wohl mit dem dicken, wie die Laute einen
hatte, zusammenstimmen würde. Also bekam ich ziemlich zu kröpfen und
zugleich einen guten Trunk Zerbster Bier. Sodann ließ ich beides, die
Lauten und meine Stimme hören. Darunter redete ich allerlei, so daß ich
mit geringer Mühe die Leute dahin brachte, daß sie glaubten, ich wäre
von derjenigen Qualität, die meine Kleidung vorstellete. Der Obrist
fragte mich, wo ich weiters hinwollte, und da ich antwortete, daß es
mir gleich sei, so machte er mich zu seinem Hofjunker. Er wollte auch
wissen, wo meine Eselsohren wären.
»Ja, wann du wüßtest, wo sie wären,« sagte ich, »so würden sie dir
nicht übel anstehen.«
Ich ward in kurzer Zeit bei den meisten hohen Offizierern sowohl im
kur-sächsischen als im kaiserlichen Läger bekannt, sonderlich bei den
Frauenzimmern, welche meine Kappe, Ärmel und gestutzten Ohren überall
mit seidenen Banden zierten. Was mir aber an Geld geschenkt ward, das
verspendierte ich in Hamburger und Zerbster Bier an gute Gesellen.
Überall, wo ich nur hinkam, hatte ich genug zu schmarotzen.
Als meinem Obristen aber eine eigene Laute vor mich überkam, dann er
gedachte ewig an mir zu haben, da dorft ich nicht mehr in den beiden
Lägern so hin und wieder schwärmen, sondern er stellete mir einen
Hofmeister dar, der mich beobachten und dem ich hingegen gehorsamen
sollte. Dieser war ein Mann nach meinem Herzen, still, verständig,
wohlgelehrt, von guter Konversation und was das gröbste gewesen,
überaus gottesförchtig. Er war vordem eines vornehmen Fürsten Rat
und Beamter, aber von den Schwedischen bis in Grund ruiniert worden.
Er ließ sich bei diesem Obristen vor einen Stallmeister gebrauchen,
indem sein einziger Sohn unter der kur-sächsischen Armee vor einen
Musterschreiber dienete.
In der ersten Woche schon kam er mir hinter die Briefe und erkannte,
daß ich kein solcher Narr war, wie ich mich stellete, wie er dann vom
ersten Tag an aus meinem Angesicht ein anders geurteilet hatte, weil er
sich wohl auf ~Physiognomiam~ verstund.
Ich erwachte einsmals um Mitternacht und machte über mein Leben und
seltsame Begegnüssen allerlei Gedanken, knieet neben den Bette nieder
und erzählete danksagungsweise alle Guttaten, die mir mein lieber
Gott erwiesen, und alle Gefahren, daraus er mich errettet. Weil mein
Hofmeister mehr alt als jung war und die ganze Nacht nicht durchgehend
schlafen konnte, hörete er alles, tät aber, als wenn er schliefe und
redete nicht mit mir im Zelt hievon, weil es zu dünne Wände hatte;
wollte auch meiner Unschuld versichert sein.
Bei einer Gelegenheit fand er mich einsmals nach Wunsch an einem
einsamen Ort und sagte:
»Lieber, guter Freund, ich weiß, daß du kein Narr bist, wie du
dich stellest, zumalen auch in diesem elenden Stand nicht zu leben
begehrest. Ich will womüglich mit Rat und Tat bedacht sein, wie dir
etwan zu helfen sein möchte, so du zu mir, als einem ehrlichen Mann,
dein Vertrauen setzen willst.«
Hierauf fiel ich ihm um den Hals und erzeugete mich vor übriger Freude
nicht anders, als wann er ein Prophet gewesen wäre, mich von meiner
Narrenkappe zu erlösen. Nachdem wir auf die Erde gesessen, erzählete
ich ihm mein ganzes Leben. Er beschauete meine Hände und verwunderte
sich über beides: die verwichenen und künftigen seltsamen Zufälle,
so er aus meinen Händen las. Widerriet mir durchaus, daß ich mein
Narrenkleid ablegen sollte, dann er vermittelst ~Chiromantia~ sehe, daß
mir mein Fatum ein Gefängnis androhe unter Leibes- und Lebensgefahr. Er
wollte mein treuer Freund und Vater bleiben.
Demnach stunden wir auf und kamen auf den Spielplatz, da man mit
Würfeln turnieret und alle Schwüre mit hundert und tausend Galeeren,
Rennschifflein, Tonnen und Städtgräben voll herausfluchte. Der Platz
war ungefähr so groß als der Alte Markt zu Köln, überall mit Mänteln
überstreut und mit Tischen bestellt, die alle von Spielern umgeben
waren. Jede Gesellschaft hatte drei viereckichte Schelmenbeiner, denen
sie ihr Glück vertraueten. So hatte auch jeder Mantel oder Tisch einen
Schunderer, dessen Amt war zu sehen, daß kein Unrecht geschähe. Die
liehen auch Mäntel, Tische und Würfel her und erschnappten gewöhnlich
das meiste Geld, doch blieb es ihnen nicht, dann sie verspieltens
gemeiniglich wieder oder bekams der Feldscherer, weil ihnen die Köpfe
oft gewaltig geflickt wurden.
Alle vermeineten zu gewinnen, als hätten sie aus einer fremden Tasche
gesetzt, weil aber etlich trafen, etlich fehlten, so donnerten und
flucheten auch etlich und betrogen und wurden gesäbelt; war ein
Gelächter und Zähneaufeinanderbeißen. Etliche begehrten redliche
Würfel, andere führten unvermerkt falsche ein, die wieder andere
hinwegwurfen, mit den Zähnen zerbissen und darüber aus Zorn den
Schunderern die Mäntel zerrissen. Unter den falschen Würfeln befanden
sich Niederländer, die man schleifend rollen mußte, sie hatten spitze
Rücken, drauf sie Fünfer und Sechser trugen. Andere waren oberländisch,
denen mußte man die bayrische Höhe geben, wenn man sie werfen wollte.
Etliche waren aus Hirschhorn, oben leicht und unten schwer, andre
mit Quecksilber oder Blei, aber andere mit zerschnittenen Haaren,
Schwämmen, Spreu und Kohlen gefüttert. Etliche hatten spitze Ecken,
andern waren solche glatt hinweggeschliffen. Teils waren lange Kolben,
teils sahen sie aus wie Schildkrotten. Mit solchen Schelmbeinern
zwackten, laureten, stahlen sie einander ihr Geld ab.
Mein Hofmeister sagte: »Dieses ist der allerärgste und abscheulichste
Ort im ganzen Läger. Wann einer nur den Fuß hierher setzet, so hat
er das zehende Gebot übertreten: du sollst deines nächsten Gut nicht
begehren. So du aber spielest und gewinnst, sonderlich durch Betrug
und falsche Würfel, so übertrittst du das siebend und achte Gebot. Ja,
es kann kommen, daß du auch zum Mörder wirst aus äußerster Not und
Desperation. Ein jeder auf diesem Platze ist in Gefahr, sein Geld und
auch sein Leib, Leben und gar seiner Seelen Seligkeit zu verlieren.«
Ich fragte: »Liebster Herr, warum lassens dann die Vorgesetzten zu?«
Er antwortete: »Ich will nicht sagen darum, dieweil teils Offizierer
selbst mitmachen, sondern es geschiehet, weils die Soldaten nicht
mehr lassen wollen, ja, auch nicht lassen können. Dann wer sich dem
Spielen einmal ergeben, der wird nach und nach, er gewinne oder
verspiele, so verpicht darauf, daß er's weniger lassen kann als den
natürlichen Schlaf. Man siehet etliche die ganze Nacht durch und durch
raßlen und vor das beste Essen und Trinken hineinspielen und sollten
sie auch ohn Hemd davongehen. Es ist zu unterschiedlichen Malen bei
Leib- und Lebensstrafe verboten und auf Befehl der Generalität durch
Rumormeister, Profosen, Henker und Steckenknechte mit gewaffneter Hand
offentlich und mit Gewalt verwehret worden, aber das half alles nichts.
Also daß man, der Heimlichkeit zu wehren, das Spielen wieder offentlich
erlauben und gar diesen eigenen Platz darzu widmen mußte, damit die
Hauptwacht bei der Hand wäre. Ich versichere dich, ~Simplici~, daß ich
willens bin, von dieser Materi ein ganz Buch zu schreiben, sobald ich
wieder bei den Meinigen zur Ruhe komme. Da will ich den Verlust der
edlen Zeit beschreiben, die man mit Spielen unnütz verbringet, nicht
weniger will ich die grausamen Flüche, mit welchen man Gott lästert,
und die Scheltworte erzählen, mit denen einer den andern antastet,
viel schröckliche Exempel und Historien einbringen, die sich bei,
mit und in dem Spielen zutragen. Und will nicht vergessen der Duell
und Totschläge, des Geizes, Zorns, Neides, Eifers, der Falschheit,
des Betrugs und Diebstahls und beides: der Würfel- und Kartenspieler
unsinnige Torheiten mit ihren lebendigen Farben abmalen und vor
Augen stellen, daß jeder Leser ein solch Abscheuen vor dem Spielen
gewinnen soll, als wann er Säumilch gesoffen hätte, welche man den
Spielsüchtigen wider solche ihre Krankheit unwissend eingibt.«


Das zehent Kapitel

Mein Hofmeister ward mir je länger, je holder und ich hingegen wieder
ihm, doch hielten wir unsere Verträulichkeit sehr geheim. Ich agierte
zwar den Narren, brachte aber keine grobe Zotten und Büffelpossen vor,
so daß meine Gaben zwar vielfältig genug, aber jedoch mehr sinnreich
als närrisch fielen.
So gab mir auch meines Herren Schreiber, ein arger Gast und
durchtriebener Schalk, viel Materi an die Hand, dadurch ich auf dem
Wege, den die Narren zu wandeln pflegen, unterhalten ward, indem mich
der Speivogel zu Torheiten überredete, die ich dann nicht allein vor
mich selbsten glaubte, sondern auch anderen mitteilte.
Als ich ihn einsmals fragte, was unseres Regiments Kaplan vor einer
sei, sagte er:
»Er ist der Herr ~Dicis-et-non-facis~, das ist auf deutsch soviel als
ein Kerl, der andern Leuten Weiber gibet und selbst keine nimmt. Er
ist den Dieben spinnefeind, weil sie nicht sagen, was sie tun, er aber
hingegen saget, was er nicht tut. Hingegen sein die Diebe ihm auch
nicht gar so hold, weil sie gemeiniglich gehenkt werden, wann sie mit
ihm in Umgang kommen.«
Da ich nachgehends den guten ehrlichen Pater so nannte, ward er
ausgelacht, ich aber selber gebaumölt.
Ferner überredete er mich, es kämen von den Soldaten keine tapferen
Helden in den Himmel, sondern bloß einfältige Tropfen, Bernheuter
und dergleichen, die sich an ihrem Sold genügen ließen; auch keine
politischen Alamode-Kavaliers und galante Dames, sondern nur geduldige
Job, Siemänner, langweilige Mönche, melancholische Pfaffen,
Betschwestern und allerhand Auswürflinge, die der Welt weder zu sieden
noch zu braten taugen. Er überredete mich auch, daß man zu Zeiten mit
göldenen Kugeln schieße und je kostbarer solche wären, je größeren
Schaden pflegten sie zu tun. Ja, man führet wohl eh ganze Kriegsheere
mitsamt der Artollerei, Munition und Bagage in göldenen Ketten gefangen
daher. Weiters beschwatzete er mich von den Weibern, daß mehr als der
halbe Teil Hosen trügen, obschon man sie nicht sähe, und daß vielen
ihrer Männer Hörner auf den Köpfen gaukelten, als solche ehmals Aktäon
getragen, obschon die Weiber keine Dianen wären. Welches ich ihm alles
glaubte, so ein dummer Narr war ich.
Hingegen brachte mich mein Hofmeister in Kundschaft seines Sohns,
der, wie hiebevor gemeldet, bei der kur-sächsischen Armee ein
Musterschreiber war. Den mochte mein Obrister gern leiden und
war bedacht, ihn von seinem Kapitän loszuhandeln und zu seinem
Regimentssekretär zu machen. Mit ihm, welcher wie sein Vater Ulrich
Herzbruder hieß, machte ich Freundschaft, so daß wir ewige Brüderschaft
zusammen schwuren, kraft deren wir einander in Glück und Unglück, in
Liebe und Leid nimmermehr verlassen wollten. Nichts lag uns härter
an, als wie wir meines Narrenkleides mit Ehren loswerden und einander
rechtschaffen dienen könnten. Allein der alte Herzbruder verwarnte
uns: Wann ich in kurzer Zeit meinen Stand ändere, daß mir solches
ein schweres Gefängnis und Leib- und Lebensgefahr gebären würde. Und
gleicherweise prognostizierte er sich selbst und seinem Sohn einen
großen bevorstehenden Spott.
Kurz nachher merkte ich, daß meines Obristen Schreiber meinen neuen
Bruder schröcklich neidete, weil er vor ihm zu der Sekretariatsstelle
erhoben werden wollte. Ich sahe, wie er zu Zeiten griesgramete, wie ihn
die Mißgunst bedrängte und er in schweren Gedanken allezeit seufzete,
wann der den alten oder den jungen Herzbruder ansahe. Ich kommunizierte
meinem Bruder beides aus getreuer Affektion und tragender Schuldigkeit,
damit er sich vor dem Judas vorsehe. --
Weil es nun Gebrauch im Krieg ist, daß man alte versuchte Soldaten
zu Profosen machet, so hatten wir bei uns einen abgefeumten Erzvogel
und Kernbösewicht, der mehr als vonnöten erfahren war. Ein rechter
Schwarzkünstler, Siebdreher und Teufelsbanner, war er und von sich
selbsten nicht allein so fest als Stahl, sondern ein solcher Geselle,
der andere fest machen und noch darzu ganze Esquadronen Reuter ins Feld
stellen konnte. So gab es Leute, die gern mit diesem Wendenschimpf
umgingen, sonderlich Olivier unser Schreiber, um so mehr, als sich
dessen Neid gegen den jungen Herzbruder vermehrete.
Eben damals ward meine Obristin mit einem jungen Sohn erfreuet und
die Taufsuppe fast fürstlich dargereicht. Der junge Herzbruder
war aufzuwarten ersuchet worden und weil er sich aus Höflichkeit
einstellte, schiene solches dem Olivier die erwünschte Gelegenheit.
Dann, als nun alles vorüber war, manglete meines Obristen großer
vergöldter Becher, welcher noch vorhanden gewesen, da alle fremden
Gäste schon hinweg waren. Hierauf ward der Profos geholt, in der Sache
Rat zu schaffen und das Werk so einzurichten, daß nur dem Obristen
kund wurde, wer der Dieb war, weil noch Offizierer von seinem Regiment
vorhanden, die er nicht gern zu Schanden machen wollte, wann sich
vielleicht einer davon versehen hätte.
Weil sich nun jeder unschuldig wußte, so kamen wir alle lustig in des
Obristen Zelt. Als der Zauberer aber etliche Worte gemurmelt hatte,
sprangen dem einen von uns hier, dem andern dort ein, zwei, drei, auch
mehr Hündlein aus den Hosensäcken, Ärmeln, Stiefeln, Hosenschlitzen,
diese wusselten behend im Zelt hin und wieder herum, daß es ein recht
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