Der abenteuerliche Simplicissimus - 13

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Schenkeln an bis auf die halben Waden nackend und bloß sehen konnte. Um
solches schlug ich einen leibfarbenen taffeten Mantel, der sich mehr
einem Feldzeichen vergliche. In solchem Kleid löffelte ich um meine
~Eurydice~, rufte die ~Venus~ mit einem schönen Liedlein um Beistand
an und brachte endlich meine Liebste davon. In welchem Akt ich mich
trefflich zu stellen und meine Liebste mit Seufzen und spielenden Augen
anzublicken wußte.
Nachdem ich aber meine ~Eurydice~ verloren, zog ich ein ganz schwarz
Habit an, auf die vorige Mode gemacht, aus welchem meine weiße Haut
hervorschien wie Schnee. In solchem beklagte ich meine verlorene
Liebste und bildete mir die Sache so erbärmlich ein, daß mir mitten
in meinen traurigen Liedern und Melodeien die Tränen herausruckten.
Bis ich vor ~Plutonem~ und ~Proserpinam~ in die Hölle kam, stellete
ich denselben in einem sehr beweglichen Liede die Liebe vor, so wir
beide zusammen trügen, bat mit den allerandächtigsten Gebärden, und
zwar alles in die Harfe singend, sie sollten mir die ~Eurydice~ wieder
zukommen lassen, und bedankte, nachdem ich das Jawort erhalten, mit
einem Liede, wußte dabei das Angesicht, samt Gebärden und Stimme so
fröhlich zu verkehren, daß sich alle Anwesenden darüber verwunderten.
Da ich aber meine ~Eurydice~ wieder unversehens verlor, fing ich an,
auf einem Felsen sitzend, den Verlust mit erbärmlichsten Worten und
einer traurigen Melodei zu beklagen und alle Kreaturen um Mitleiden
anzurufen. Darauf stellten sich allerhand zahme und wilde Tiere,
Berge, Bäume und dergleichen bei mir ein, also daß es in Wahrheit ein
Ansehen hatte, als ob alles mit Zauberei übernatürlicher Weise wäre
zugerichtet worden. Da ich aber zuletzt allen Weibern abgesagt und von
den Bacchantinnen erwürget und ins Wasser geworfen ward, daß man nur
meinen Kopf sahe, sollte mich ein erschröcklicher Drache benagen. Der
Kerl aber so im Drachen stak, denselben zu regieren, konnte meinen Kopf
nicht sehen und ließ das Drachenmaul neben dem meinigen grasen. Solches
kam mir lächerlich vor, daß ich mir nicht abbrechen konnte, darüber zu
schmollen, welches die Damen, so mich gar wohl betrachteten, in Acht
nahmen.
Von dieser ~Comoedia~ bekam ich neben dem Lob nicht allein eine
treffliche Verehrung, sondern auch einen andern Namen, indem mich
forthin die Franzosen nicht anders als ~Beau Alman~ nannten. Es wurden
noch mehr dergleichen Spiele und Ballett gehalten, in welchen ich
mich gebrauchen ließ. Ich befand aber zuletzt, daß ich von den andern
geneidet ward, weil ich die Augen der Zuseher, sonderlich der Weiber,
gewaltig auf mich zog. Tät mich derowegen ab, maßen ich einsmals
ziemlich Stöße kriegte, da ich als ein ~Herkules~, gleichsam nackend in
einer Löwenhaut, mit dem Flußgott ~Achelous~ um die ~Deianira~ kämpfte,
da er mir's gröber machte, als in einem Spiel Gebrauch ist. --
Einsmals kam ein Lakai, der sprach meinen ~Mons. Canard~ an und
brachte ihm ein Brieflein, eben als ich in seinem Laboratorio über
alchimistischer Arbeit saß, dann ich hatte aus Lust bei meinem Doktor
manchen chimischen Prozeß gefördert mit Resolvieren, Sublimieren,
Kalcinieren, Digerieren und unzählig vielen andern Praktiken.
»~Monsieur Beau Alman~,« rief der Doktor, »das Schreiben betrifft Euch.
Es schicket ein vornehmer Herr, Ihr wollet gleich zu ihm kommen, daß
er Euch ansprechen könnte, ob Euch nicht beliebe, seinen Sohn auf der
Laute zu informieren. Er bittet mit sehr courtoisen Versprechen, daß
ich Euch zurede, Ihr wollet ihm diesen Gang nicht abschlagen.«
Ich antwortete: »Wann ich Euretwegen jemand dienen könnte, so will ich
am Fleiße nicht sparen.«
Darauf sagte er, ich solle mich anders anziehen, indessen wolle er mir
etwas zu essen machen, dann ich hätte einen ziemlich weiten Weg zu
gehen.
Also putzte ich mich und verschluckte in Eil etwas von den Gerichten,
sonderlich aber ein paar kleiner delikater Würstlein, welche mir zwar,
als mich deuchte, ziemlich stark apothekerten. Ging demnach mit
gedachtem Lakai durch seltsame Umwege eine Stunde lang, bis wir gegen
Abend an eine Gartentür kamen, die nur zugelehnt war. Der Lakai stieß
sie vollends auf und schlug sie hinter uns zu, führete mich nachgehends
in ein Lusthaus, so in einer Ecke des Gartens stund. Nachdem wir
einen ziemlich langen Gang passierten, klopfte er vor einer Tür, so
von einer alten adeligen Dame stracks aufgemachet ward. Diese hieß
mich in deutscher Sprache sehr höflich willkommen und zu ihr vollends
hineintreten. Der Lakai aber, so kein Deutsch konnte, nahm mit tiefer
Reverenz Abschied.
Die Alte führte mich bei der Hand vollends in das Zimmer, das rundumher
mit köstlichen Tapeten behängt und sonsten auch schön gezieret war. Sie
hieß mich niedersitzen, damit ich verschnaufen und zugleich vernehmen
könnte, aus was Ursachen ich an diesen Ort geholet worden.
Ich folgte gern und satzte mich auf einen Sessel, den sie mir zum Feuer
stellete, sie aber ließ sich neben mir auf einen andern nieder und
sagte:
»~Monsieur~, wann Er etwas von den Kräften der Liebe weiß, daß nämlich
solche die allertapfersten, stärksten und klügsten Männer überwältige
und zu beherrschen pflege, so wird Er sich umso viel mehr desto weniger
verwundern, wann dieselbe auch ein schwaches Weibsbild meistert. Er
ist nicht der Laute halber, wie man Ihn und ~Mon. Canard~ überredet
hat, von einem Herrn, aber wohl seiner übertrefflichen Schönheit halber
von der allervortrefflichsten Dame in Paris hierher berufen worden.
Sie versiehet sich allbereits des Todes, so sie nicht bald des Herren
überirdische Gestalt zu beschauen und sich daran zu erquicken das Glück
haben sollte. Derowegen hat sie mir befohlen, dem Herrn, als meinem
Landsmann, solches anzuzeigen und ihn höher zu bitten als ~Venus~
ihren ~Adonis~, daß er diesen Abend sich bei ihr einfinden und seine
Schönheit genugsam von ihr betrachten lasse, welches er ihr hoffentlich
als einer vornehmen Dame nicht abschlagen wird.«
Ich antwortete: »~Madame~, ich weiß nicht, was ich denken, viel weniger
hierauf sagen soll. Ich erkenne mich nicht darnach beschaffen zu sein,
daß eine Dame von so hoher Qualität nach meiner Wenigkeit verlangen
sollte. Wann die Dame, so mich zu sehen begehret, so vortrefflich und
vornehm sei, als mir meine hochgeehrte Frau Landsmännin vorbringt, so
hätte sie wohl bei früher Tageszeit nach mir schicken dörfen und mich
nicht erst hierher an diesen einsamen Ort bei so spätem Abend berufen.
Was habe ich in diesem Garten zu tun? Meine Landsmännin vergebe, wann
ich als verlassener Fremder in die Forcht gerate, man wolle mich auch
sonst hintergehen. Sollte ich aber merken, daß man mir so verräterisch
mit bösen Tücken an den Leib wollte, würde ich vor meinem Tode den
Degen zu gebrauchen wissen.«
»Sachte, sachte, mein hochgeehrter Herr Landsmann, Er lasse diese
unmutigen Gedanken aus dem Sinn. Die Weibsbilder sind seltsam und
vorsichtig in ihren Anschlägen, daß man sich nicht gleich anfangs so
leicht darein schicken kann. Wann diejenige, die Ihn über alles liebet,
gern hätte, daß Er Wissenschaft von ihrer Person haben sollte, so hätte
sie Ihn freilich nicht erst hierher, sondern den geraden Weg zu sich
kommen lassen. Dort liegt eine Kappe, die muß der Herr ohndas erst
aufsetzen, wann Er zu ihr geführt wird, weil sie auch sogar nicht will,
daß Er den Ort, geschweige, bei wem er gesteckt, wissen sollte. Bitte
und ermahne demnach den Herrn so hoch als ich immer kann, Er zeige
sich gegen diese Dame so, wie es ihre Hoheit als auch ihre gegen Ihn
tragende unaussprechliche Liebe meritiert. Anders wolle Er gewärtig
sein, daß sie mächtig genug sei, seinen Hochmut und Verachtung auch in
diesem Augenblick zu strafen.«
Es ward allgemach finster und ich hatte allerhand Sorgen und forchtsame
Gedanken, also daß ich wie ein geschnitzt Bild dasaß. Konnte mir wohl
auch einbilden, daß ich diesem Ort so leicht nicht wieder entrinnen
könnte. So willigte ich denn in alles, so man mir zumutete, und sagte
der Alten: »Wenn ihm dann so ist, wie Sie vorgebracht, so vertraue ich
meine Person Ihrer angeborenen deutschen Redlichkeit, der Hoffnung, sie
werde nicht zulassen, daß einem unschuldigen Deutschen eine Untreue
widerführe. Sie vollbringe also, was Ihr befohlen.«
»Ei, behüte Gott, Er wird mehr Ergötzen finden, als Er sich hat sein
Tag niemals einbilden dörfen!«
Sie rief: ~Jean~, ~Pierre~! -- alsobald traten diese in vollem,
blanken Küraß, vom Scheitel bis auf die Fußsohle gewaffnet, mit einer
Hellebarden und Pistolen in Händen, hinter einer Tapezerei herfür.
Davon ich dergestalt erschrak, daß ich mich entfärbte. Die Alte ward
solches lächelnd gewahr.
»Man muß sich nicht förchten, wenn man zum Frauenzimmer gehet.«
Sie befahl den beiden ihren Harnisch abzulegen, die Laterne zu nehmen
und nur mit ihren Pistolen zu folgen. Demnach streifte sie mir die
schwarze Sammetkappe über den Kopf und führete mich an der Hand durch
seltsame Wege.
Ich spürte wohl, daß ich durch viel Türen und auch über einen
gepflasterten Weg passierte. Endlich mußte ich etwan eine halbe
Viertelstunde eine kleine steinerne Stiege steigen, da tät sich ein
Türlein auf, von dannen kam ich über einen belegten Gang und mußte eine
Wendelstiege hinauf, folgends etliche Staffeln wieder hinab, allda sich
etwa sechs Schritte weiters eine Tür öffnete.
Als ich endlich durch solche kam, zog mir die Alte die Kappe wieder
herunter. Da befand ich mich in einem Saal, der überaus zierlich
aufgeputzt war. Die Wände waren mit schönen Gemälden, der Tresor mit
Silbergeschirr und das Bette, so darin stund, mit Umhängen von göldenen
Stücken gezieret. In der Mitten stund der Tisch, prächtig gedeckt, und
bei dem Feuer befand sich eine Badewanne, die wohl hübsch war, aber
meinem Bedünken nach schändete sie den ganzen Saal.
Die Alte sagte zu mir: »Nun willkommen, Herr Landsmann, kann Er noch
sagen, daß man Ihn mit Verräterei hintergehe? Er lege nur allen Unmut
ab und erzeige sich wie neulich auf dem Theatro, da er seine ~Eurydice~
wieder erhielt. Er wird hier, ich versichere, eine schönere antreffen,
als Er dort eine verloren.«


Das dritte Kapitel

Ich merkte schon an diesen Worten, daß ich mich nicht nur an diesem
Ort beschauen lassen, sondern noch gar was anderes tun sollte. Sagte
derowegen zu der Alten:
»Es ist einem Durstigen wenig damit geholfen, wann er bei einem
verbotenen Brunnen sitzt.«
Sie antwortete, man sei in Frankreich und also nicht so mißgünstig, daß
man einem das Wasser verbiete, sonderlich, wo dessen ein Überfluß sei.
»Ja,« sagte ich, »Sie saget mir wohl davon, wann ich nicht schon
verheiratet wäre.«
»Das sind Possen,« meinte das gottlose Weib, »man wird Euch solches
nicht glauben, dann die verehelichten Kavaliers ziehen selten nach
Frankreich. Und wenngleich dem so wäre, kann ich nicht glauben, daß
der Herr so albern sei, eher Durst zu sterben, als aus einem fremden
Brunnen zu trinken.«
Dies war unser Diskurs, dieweil mir eine adelige Jungfer, so das Feuer
pflegte, Schuhe und Strümpfe auszog, die ich überall im Finstern
besudelt hatte, wie dann Paris ohn das eine sehr kotige Stadt ist.
Gleich darauf kam Befehl, daß man mich noch vor dem Essen baden sollte,
dann bemeldtes Jungfräulein ging ab und zu und brachte Badezeug, so
alles nach Bisem und wohlriechender Seife duftete. Das leinen Gerät war
von reinstem Kammertuch und mit teueren holländischen Spitzen besetzt.
Ich wollte mich schämen und vor der Alten nicht nackend sehen lassen,
aber es half nichts, ich mußte dran und mich von ihr ausreiben lassen,
das Jungfergen mußte eine Weile abtreten.
Nach dem Bad ward mir ein zartes Hemd gegeben und ein köstlicher
Schlafpelz von veielblauem Taffet angelegt, samt ein Paar Strümpfen von
gleicher Farbe. So war meine Schlafhaube samt den Pantoffeln mit Gold
und Perlen gestickt, also daß ich nach dem Bad dort saß zu protzen wie
der Herzkönig.
Indessen mir nun meine Alte das Haar trücknete und kämpelte trug
mehrgemeldtes Jungfergen die Speisen auf, und nachdem der Tisch
überstellet war, traten drei heroische Damen in den Saal, welche
ihre Alabasterbrüstlein zwar ziemlich weit entblößt trugen, vor den
Angesichtern aber ganz vermaskiert waren.
Sie dünkten mich alle drei vortrefflich schön zu sein, aber doch war
eine viel schöner als die andern. Ich machte ihnen ganz stillschweigend
einen Bückling und sie bedankten sich mit der gleichen Zeremonie,
welches natürlich aussahe, als ob etliche Stumme beieinander seien. Sie
satzten sich alle drei zugleich, daß ich nicht erraten konnte, welche
die Vornehmste gewesen.
Der ersten Rede war, ob ich nicht französisch könnte. Meine Landsmännin
sagte nein. Hierauf befahl ihr die andre, sie solle mir sagen, ich
wollte belieben niederzusitzen. Dann bedeutete die Dritte der Alten,
sie solle sich auch setzen. Woraus ich abermal nicht abnehmen konnte,
welche die Vornehmste unter ihnen war.
Ich saß neben dem alten Gerippe und sie blickten mich alle drei sehr
anmütig, lieb- und huldreich an, und ich dörfte schwören, daß sie viel
hundert Seufzer gehen ließen.
Meine Alte fragte mich, welche ich unter den dreien vor die Schönste
hielte. Ich antwortete, daß einem die Wahl wehe tue. Hierüber fing sie
an zu lachen, daß man alle vier Zähne sahe, die sie noch im Maul hatte,
und sagte: »Warum das?«
»Soviel ich sehe, sein alle drei nit häßlich.«
Dieses ward die Alte gefragt und sie log darzu, ich hätte gesagt, einer
jeden Mund wäre hunderttausend Mal Küssens wert, dann ich konnte ihre
Mäuler unter den Masken wohl sehen. Ich stellete mich unter all diesem
Diskurs über Tisch, als ob ich kein Wort französisch verstünde.
Weil es nun so still herging, machten wir desto früher Feierabend. Die
Damen wünschten eine gute Nacht und gingen ihres Wegs, ich durfte aber
das Geleite nicht weiter als bis an die Tür geben, so die Alte gleich
nach ihnen zuriegelte.
Ich fragte, wo ich dann schlafen müßte. Sie sagte, ich müßte bei ihr in
gegenwärtigem Bette vorlieb nehmen. Ich meinte das Bette wäre immerhin
gut genug.
Indem wir so plauderten, zog eine schöne Dame den Bettvorhang etwas
zurück und sagte der Alten, sie solle aufhören zu schwätzen und
schlafen gehen. Stracks nahm ich ihr das Licht und wollte sehen, wer im
Bette läge. Sie aber löschte solches aus.
»Herr, wann Ihm sein Kopf lieb ist, so unterstehe er sich dessen
nicht, was Er im Sinne hat. Er sei versichert, da Er im Ernst sich
bemühen wird, diese Dame wider ihren Willen zu sehen, daß Er nimmermehr
lebendig von hinnen kommt.«
Damit ging sie durch und beschloß die Tür. Die Jungfer aber, so dem
Feur gewartet, löschte es vollends aus und ging hinter einer Tapezerei
durch eine verborgene Tür hinweg.
»~Allez, monsieur Beau Aleman~, geh slaff mein 'erz, gomm, rick su mir!«
Soviel hatte ihr die Alte Deutsch gelernet. Ich begab mich zum Bette,
zu sehen, wie dann dem Ding zu helfen sein möchte, sobald ich aber
hinzu kam, fiel sie mir um den Hals und bisse mir vor Hitze schier die
unter Lefzen herab, ja, sie fing an das Hemd gleichsam zu zerreißen,
zog mich also zu sich und stellete sich vor unsinniger Liebe also an,
daß nicht auszusagen.
Sie konnte nichts anders Deutsch als: Rick su mir, mein 'erz! -- das
übrige gab sie sonst zu verstehen.
Ich dachte zwar heim an meine Liebste, aber was half es. Ich war leider
ein Mensch und fand eine so wohlproportionierte Kreatur, daß ich ein
Holzblock hätte sein müssen. --
Dergestalt brachte ich acht Täge an diesem Orte zu. Nach geendigter
Zeit satzte man mich im Hof mit verbundenen Augen in eine zugemachte
Kutsche zu meiner Alten, die mir unterwegs die Augen wieder aufband.
Man führete mich in meines Herren Hof, und die Kutsche fuhr wieder
schnell hinweg. Meine Verehrung waren zweihundert Dukaten, und da ich
die Alte fragte, ob ich niemand kein Trinkgeld davon geben könnte,
sagte sie, bei Leibe nicht!
Nachgehends bekam ich noch mehr dergleichen Kunden, welche es mir
endlich so grob machten, daß ich der Narrenposse ganz überdrüssig ward.
Auch fing ich an und ging in mich selber, nicht zwar aus Gottseligkeit
oder Trieb meines Gewissens, sondern aus Sorge, daß ich einmal auf
solch einer Kirchweih erdappt und nach Verdienst bezahlt würde. An
Geld und andern Sachen hatte ich so viel Verehrungen zusammen, daß mir
Angst dabei ward und ich mich nicht mehr verwunderte, daß sich die
Weibsbilder aus dieser viehischen Unfläterei ein Handwerk machen.
Derhalben trachtete ich wieder nach Deutschland zu kommen und das
umso viel mehr, weil der Kommandant zu L. mir geschrieben hatte, daß
er etliche kölnische Kaufleute bei den Köpfen gekriegt, die er nit
aus den Händen lassen wollte, es seien ihm dann meine Sachen zuvor
eingehändiget, ~item~ daß er mir das versprochene Fähnlein aufhalte und
meiner noch im Frühling gewärtig sei, dann sonst müßte er die Stelle
mit einem andern besetzen.
So schickte mir mein Weib auch ein Brieflein darbei, das voll
liebreicher Bezeugung ihres großen Verlangens war. Hätte sie aber
gewußt, wie ich so ehrbar gelebet, so sollte sie mir wohl einen andern
Gruß hineingesetzt haben.
Ich konnte mir wohl einbilden, daß ich mit ~Monsignore Canards~
Einwilligung schwer hinweg käme, gedachte derhalben heimlich durch zu
gehen. Und als ich einsmals etliche Offizierer von der weimarischen
Armee antraf, gab ich mich ihnen als Fähnrich von des Obristen ~de
S. A.~ Regiment zu erkennen mit Bitte, sie wollten mich in ihrer
Gesellschaft als Reisegefährten mitnehmen, da ich meiner Geschäfte
in Paris ledig sei. Also eröffneten sie mir den Tag ihres Aufbruches
und nahmen mich willig mit. An ~Mons. Canard~ schrieb ich aber zurück
und datierte zu Mastrich, damit er meinen sollte, ich wäre auf Köln
gegangen, und nahm meinen Abschied mit Vermelden, daß mir unmöglich
gewesen länger zu bleiben, weil ich seine aromatischen Würstlein nicht
mehr hätte verdauen können.
Im zweiten Nachtläger von Paris aus ward mir wie einem, der den Rotlauf
bekommt. Mein Kopf tät mir so grausam weh, daß mir unmöglich war
aufzustehen. Ich lag in einem gar schlechten Dorf, darin ich keinen
~Medicum~ haben konnte, und was das ärgste war, so hatte ich auch
niemand, der meiner wartete, dann die Offizierer reisten des Morgens
früh ihres Weges fort gegen den Elsaß zu. Sie ließen mich als einen,
der sie nichts anginge, gleichsam todkrank daliegen. Doch hinterließen
sie bei dem Schulzen, daß er mich als einen Kriegsoffizier, der dem
König diene, beobachten sollte.
Also lag ich ein paar Tage dort, daß ich nichts von mir selber
wußte, sondern wie ein Hirnschelliger fabelte. Man brachte den
Pfaffen, derselbe konnte aber nichts Verständiges von mir vernehmen.
Doch gedachte er auf Mittel, mir nach Vermögen zu Hilfe zu kommen,
allermaßen er mir eine Ader öffnen, einen Schweißtrank eingeben und
mich in ein warmes Bette legen ließ, zu schwitzen. Das bekam mir so
wohl, daß ich mich in derselben Nacht wieder besann, wo ich war.
Am folgenden Tag fand mich der Pfaffe ganz desperat, dieweil mir nicht
allein all mein Geld, es waren fünf hundert Dublonen, entführt war,
sondern auch ich nicht anders vermeinte, als hätte ich ~salva venia~
die lieben Franzosenblatteren, weil sie mir billiger als die Dublonen
gebühreten. Ich war auch über den ganzen Leib so voller Flecken als wie
ein Tieger, konnte weder gehen, stehen, sitzen, liegen und war auch
keine Geduld bei mir. Ja, ich stellete mich nicht anders, als ob ich
ganz hätte verzweifeln wollen, daß also der gute Pfarrer genug an mir
zu trösten hatte, weil mich der Schuh an zweien Orten so heftig druckte.
»Nach dem Geld fragte ich nichts, wann ich nur diese abscheuliche,
verfluchte Krankheit nicht am Hals hätte oder wäre an Ort und Enden,
da ich wieder kuriert werden könnte!«
»Ihr müßt Euch gedulden. Wie müßten erst die armen, kleinen Kinder tun,
deren im hießigen Dorf über fünfzig daran krank liegen.«
Wie ich hörete, daß auch Kinder damit behaftet, war ich alsbald
herzhafter, dann ich konnte ja leicht gedenken, daß selbige jene
garstige Seuch nit kriegen würden, nahm derowegen mein Felleisen zur
Hand und suchte, was es etwan noch vermöchte. Da war ohn das weiße Zeug
nicht Schätzbares drin, als eine Kapsel mit einer Damen Conterfait,
rund herum mit Rubinen besetzt, so mir eine zu Paris verehret hatte.
Ich nahm das Conterfait heraus und stellete das übrige dem Pfarrer
zu mit Bitte, solches in der nächsten Stadt zu versilbern. Auch mein
Klepper mußte dran glauben. Damit reichte ich kärglich aus, bis die
Blattern anfingen zu dörren und mir besser ward.


Das vierte Kapitel

Womit einer sündiget, damit pflegt er auch gestraft zu werden. Die
Kindsblattern richteten mich dergestalt zu, daß ich hinfüro vor den
Weibsbildern gute Ruhe hatte. Ich kriegte Gruben im Gesicht, daß ich
aussahe wie eine Scheurtenne, darauf man Erbsen gedroschen. Ja, ich
ward so häßlich, daß sich mein schönes, krauses Haar, in welchem sich
so manch Weibsbild verstrickt, meiner schämte und seine Heimat verließ,
daß ich also notwendig eine Perücke tragen mußte. Meine liebliche
Stimme ging als auch dahin, dann ich den Hals voller Blattern gehabt.
Meine Augen, die man hiebevor niemalen ohne Liebesfeuer finden konnte,
eine jede zu entzünden, sahen jetzt rot und triefend aus wie die eines
achtzigjährigen Weibes. Über das alles war ich in fremden Landen,
kannte weder Hund noch Menschen, verstund die Sprache kaum und hatte
allbereits kein Geld.
Da fing ich erst an hinter sich zu denken und die herrliche Gelegenheit
zu bejammern, die mir hiebevor zur Beförderung meiner Wohlfahrt
angestanden, ich aber so liederlich hatte verstreichen lassen. Ich
merkte, daß mein außergewöhnlich Kriegsglück und mein gefundener Schatz
nur Ursache und Vorbereitung zu meinem Unglück gewesen. Da war kein
Einsiedel mehr, der es treulich mit mir meinete, kein Pfarrer, der
mir das Beste riete. Da mein Geld hin war, hieß es, ich sollte auch
fort und meine Gelegenheit anderswo suchen. O schnelle, unglückselige
Veränderung! Vor vier Wochen war ich ein Kerl, der die Fürsten zur
Verwunderung bewegte, das Frauenzimmer entzuckte, dem Volk als ein
Meisterstück der Natur, ja, ein Engel vorkam, jetzt aber so unwert, daß
mich die Hunde anpißten.
Der Wirt stieß mich aus dem Haus, da ich nicht bezahlen konnte, kein
Werber wollte mich vor einen Soldaten annehmen, weil ich wie ein
grintiger Kuckuck aussahe, arbeiten konnte ich nit, dann ich war noch
zu matt und keiner Arbeit gewohnt. Mich tröstete allein, daß es gegen
den Sommer ging und ich mich zur Not hinter einer Hecken behelfen
konnte, weil mich niemand mehr im Hause litt. Mein stattlich Kleid und
Leinenzeug wollte mir niemand abkaufen, weil jeder sorgte, ich möchte
ihm auch eine Krankheit damit an den Hals hängen.
Ich nahms also auf den Buckel, den Degen in die Hand und den Weg unter
die Füße, der mich in ein klein Städtlein trug, so gleich wohl über
eine eigene Apotheke vermochte. In dieselbe ging ich und ließ mir eine
Salbe zurichten, die mir die Blatternnarben im Gesicht vertreiben
sollte. Ich gab ein schön, zart Hemd davor.
Es war ein Markt daselbst, und auf demselben befand sich ein
Zahnbrecher, der trefflich Geld lösete, da er doch liederlich Ding den
Leuten dafür anhing.
»Narr,« sagte ich zu mir selber, »was machst du, daß du nicht auch so
einen Kram aufrichtest! Bist du so lang bei ~Mons. Canard~ gewesen und
hast nicht so viel gelernt, einen einfältigen Baur zu betrügen und dein
Maulfutter davon zu gewinnen? Da mußt du wohl ein elender Tropf sein.«
Ich mochte damals fressen wie ein Drescher, dann mein Magen war nicht
zu ersättigen. Ich hatte aber nur noch einen einzigen göldenen Ring mit
einem Diamant, der etwa zwenzig Kronen wert war. Den versilberte ich um
zwölfe und resolvierte mich, ein Arzt zu werden. Kaufte die Materialia
zu einem Theriak und richtete ihn zu für kleine Städt und Flecken. Vor
die Bauren aber nahm ich ein Teil Wacholderlatwerge, vermischte solches
mit Eichenlaub, Weidenblättern und dergleichen herben Ingredienzien,
alsdann machte ich auch aus Kräutern, Wurzeln, Blättern und etlichen
Olitäten eine grüne Salbe zu allerhand Wunden, damit man wohl ein
gedruckt Pferd hätte heilen können, ~item~ aus Galmei, Kieselsteinen,
Krebsaugen, Schmirgel und Trippel ein Pulver, weiße Zähne damit
zu machen, ferner ein blau Wasser aus Lauge, Kupfer, Ammoniak und
Kampfer vor Mundfäule, Zähn- und Augenweh. Ich bekam auch einen Haufen
blecherner und hölzerner Büchslein, Papier und Gläslein, meine Ware
darein zu schmieren. Damit es auch ein Ansehen haben möchte, ließ ich
mir einen französischen Zettel koncipieren und drucken, darin man sehen
konnte, wozu ein und das ander gut war. Ich hatte kaum drei Kronen in
die Apotheke und vor Geschirr angewendet und war in drei Tagen fertig.
Also packte ich auf und nahm mir vor, von einem Dorf zum andern bis in
das Elsaß hinein zu streichen und endlich zu meinem Weib zu finden.
Da ich das erste Mal mit meiner Quacksalberei vor eine Kirche kam
und feil hatte, war die Losung gar schlecht, weil ich noch viel zu
blöd war. Sahe demnach gleich, daß ichs anders angreifen müßte. Im
Wirtshaus vernahm ich über Tisch vom Wirt, daß den Nachmittag allerhand
Leute unter der Linden vor seinem Haus zusammenkommen würden, da
dörfte ich wohl so etwas verkaufen, wann man nur an einer Probe vor
Augen sähe, daß mein Theriak ausbündig gut wäre. Als ich dergestalt
vernommen, woran es mangele, bekam ich ein halbes Trinkgläslein voll
gutem Straßburger Branntewein und fing eine Art Kroten, so in den
unsauberen Pfützen sitzen und singen, sind fast rotgelb unten am Bauch
schwarz gescheckigt, gar unlustig anzusehen. Ein solche satzte ich
in ein Schoppenglas mit Wasser und stellets neben meine Ware auf den
Tisch unter der Linde. Wie sich nun die Leute versammleten und um mich
herumstunden, vermeineten etliche, ich würde mit der Zange, so ich von
dem Wirte aus der Kuchen entlehnet, die Zähn ausbrechen, ich aber fing
an:
»Ihr Herren und gueti Freund, bin ich kein Brech-dir-die-Zahn-aus,
allein hab ich gut Wasser vor die Aug, es mag all die Flüß aus die rote
Aug ...«
»Ja,« antwortete einer, »man siehets an Euren Augen wohl, die sehen ja
aus wie zween Irrwische!«
»Das ist wahr, wann ich aber der Wasser vor mich nicht hab, so wär
ich wohl gar blind werd. Ich verkauf sonst das Wasser nit. Der
Theriak und das Pulver vor die weiße Zähn und das Wundsalb will ich
verkauf und der Wasser noch darzu schenk! Ich bin kein Schreier und
Bescheiß-dir-die-Leut. Hab ich mein Theriak feil, wann ich sie hab
probiert, und sie dir nit gefallt, so darfst du sie nit kauf ab.«
Indem ließ ich einen von meinem Umstand aus den Theriakbüchslein
wählen, daraus tät ich etwan eine Erbse groß in meinen Branntewein, den
die Leute vor Wasser ansahen, zerrieb den Theriak darin und kriegte mit
der Zange die Krot zu fassen.
»Secht ihr, gueti Freund, wann dies giftig Wurm kann mein Theriak trink
und sterbe nit, do ist der Ding nit nutz, dann kauf ihr nur nit ab.«
Hiemit steckte ich die arme Krote, welche im Wasser geboren und
erzogen, in meinen Branntewein und hielt ihn mit einem Papier zu, daß
die Krot nicht herausspringen konnte. Da fing sie dergestalt an darin
zu wüten und zu zablen, ja viel ärger zu tun, als ob ichs auf glühend
Kohlen geworfen hätte, und streckte endlich alle vier von sich.
Die Bauren sperrten Maul und Beutel auf, da war in ihrem Sinn kein
besserer Theriak als der meinige, und ich hatte genug zu tun, den
Plunder in die Zettel zu wickeln und Geld davor einzunehmen. Es kauften
etliche drei-, vier-, fünf- und sechsfach, damit sie auf den Notfall
mit so köstlicher Giftlatwerge versehen wären, ja, sie kauften auch vor
ihre Freunde und Verwandten.
Ich machte mich noch dieselbe Nacht in ein anderes Dorf, weil ich
besorgte, es möchte etwan auch ein Baur so kurios sein und eine Kroten
in ein Wasser setzen, meinen Theriak zu probieren, und mir der Buckel
geraumet werden.
Damit ich aber gleichwohl die Vortrefflichkeit meiner Giftlatwerge auf
eine andere Manier erweisen könnte, machte ich mir aus Mehl, Safran
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