Der abenteuerliche Simplicissimus - 15

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~Simplici~, bin ich bereit, dir mein Herz im Leib zu teilen, dann
etlichs von den Worten des alten Herzbruder ist mit heutigem Tag
erfüllet. Also zweifle ich nicht, daß das übrige von meinem Tod auch
im wenigsten fehlschlagen werde. Aus solcher Rache nun, mein lieber
Bruder, muß ich schließen, daß du mein getreuer Freund seiest. Da hast
du nun die ~Concepta~ meines Herzens.«
Ich gedachte: traue dir der Teufel, ich nicht. Nehme ich Geld von dir
auf den Weg, so möchtest du mich erst niedermachen, bleibe ich bei dir,
so muß ich sorgen, mit dir gevierteilt zu werden. Satzte mir demnach
vor, ich wollte ihm eine Nase drehen und bei ihm bleiben, bis ich mit
Gelegenheit von ihm kommen könnte. Ich sagte ihm derhalben, so er mich
leiden möchte, so wollte ich mich ein Tag oder acht bei ihm aufhalten,
ob ich auf solche Art zu leben gewöhnen könnte. So sollte er beides:
einen guten Soldaten und einen getreuen Freund an mir haben.
Hierauf satzte er mir mit dem Trunk zu, ich getraute aber auch nicht
und stellete mich voll eh ichs war.
Am Morgen gegen Tag sagte Olivier: »Auf, ~Simplici~, wir wollen in
Gottes Namen hinaus und sehen, was etwan zu bekommen sein möchte.«
Ach Gott, dachte ich, soll ich dann nun in deinem hochheiligen Namen
auf die Rauberei gehen und bin hiebevor nit so kühn gewesen, ohn
Erstaunen zuzuhören, wann einer sagte: Komm Bruder, wir wollen in
Gottes Namen ein Maß Wein miteinander saufen. O himmlischer Vater, wie
habe ich mich verändert, ach, hemme meinen Lauf!
Mit dergleichen Gedanken folgete ich Olivier in ein Dorf, darin keine
lebendige Kreatur war. Da stiegen wir des fernen Aussehens halber auf
den Kirchturm. Dort hatte er zwei Laib Brot, etliche Stücke gesotten
Dörrfleisch und ein Fäßlein voll Wein im Vorrat. Er sagte mir, daß er
noch etliche solcher Örter hätte, die mit Speis und Trank versehen
wären, damit, wann Bläsi an dem einen Ort nicht zu Haus wäre, er ihn am
andern finden könnte. Ich mußte zwar seine Klugheit loben, gab ihm aber
zu verstehen, daß es doch nicht schön stünde, einen so heiligen Ort zu
beflecken.
»Was beflecken? Die Kirchen, so sie reden könnten, würden gestehen, daß
sie meine Laster entgegen denen, so hiebevor in ihnen begangen worden,
noch vor ganz gering aufnehmen müßten. Wie mancher und wie manche seit
Erbauung dieser Kirchen sein hereingetreten unter dem Schein, Gott zu
dienen, da sie doch nur hergekommen, ihre neuen Kleider, ihre schöne
Gestalt, ihre Würden und sonst so etwas sehen zu lassen. Da kommt
einer zur Kirche wie ein Pfau und stellet sich vor den Altar, als
ob er den Heiligen die Füße abbeten wollte, dort steht einer in der
Ecke, zu seufzen wie der Zöllner im Tempel, welche Seufzer aber nur zu
seiner Liebsten gehen, in deren Angesicht er seine Augen weidet, um
derentwillen er sich auch eingestellet. Ein anderer kommt vor oder,
wanns wohlgerät, in die Kirche mit einem Gebund Briefe, wie einer,
der eine Brandsteuer sammlet, seine Zinsleute zu mahmen. Hätte er
aber nicht gewußt, daß seine Schuldner zur Kirche kommen müßten, so
wäre er fein daheim über seinen Registern sitzen geblieben. Meinest
du nicht, es werden auch von denenjenigen in die Kirche begraben, die
Schwert, Galgen, Feuer und Rad verdienet hätten? Mancher könnte seine
Buhlerei nicht zu Ende bringen, da ihm die Kirche nicht beförderlich
wäre. Ist etwas zu verkaufen oder zu verleihen, so wird es an die
Kirchtür geschlagen. Wann mancher Wucherer die ganze Woche keine Zeit
nimmt, seiner Schinderei nachzusinnen, so sitzt er unter währendem
Gottesdienst in der Kirche und dichtet, wie der Judenspieß zu führen
sei. Da sitzen sie wohl hier und dort unter der Messe und Predigt,
miteinander zu diskurieren und dann werden oft Sachen beratschlagt,
deren man an Privatörtern nicht gedenken dörfte. Teils sitzen dort
und schlafen, als ob sie es verdingt hätten. Etliche richten die Leut
aus: Ach wie hat der Pfarrer diesen und jenen so artlich in seiner
Predigt getroffen! Andere geben fleißig Achtung auf ihren Seelsorger,
damit sie ihn, wann er nur im geringsten anstößt, durchziehen und
tadeln möchten. Nicht allein in ihrem Leben beschmutzen die Menschen
mit Lastern die Kirchen, sondern auch nach ihrem Tod mit Eitelkeit
und Torheit. Du wirst an den Grabsteinen sehen, wie diejenigen noch
prangen, die doch die Würmer schon längst gefressen. Siehest du dann
in die Höhe der Kirche, so kommen dir mehr Schilde, Helme, Waffen,
Degen, Fahnen, Stiefel, Sporen und dergleichen Ding ins Gesicht als
in mancher Rüstkammer, dahero kein Wunder, daß sich die Bauren diesen
Krieg über an etlichen Orten aus den Kirchen, wie aus Festungen um das
Ihre gewehrt. -- Ist es billig, daß mancher Reiche um ein Stück Geld in
die Kirche begraben wird, hingegen der Arme außerhalb in einem Winkel
verscharrt werden muß? Warum endlich sollte mir verboten sein, meine
Nahrung vermittels eines Kirchtums zu suchen, da sich doch sonst so
viel Menschen von der Kirche ernähren?«
Ich hätte Olivier gerne geantwortet, doch getrauete ich mich nicht nach
meinem Herzen zu reden.
Er fragte mich, wie mirs ergangen, sint wir vor Magdeburg voneinder
gekommen, weil ich aber wegen der Halsschmerzen gar zu unlustig,
entschuldigte ich mich mit Bitte, er wollte mir doch zuvor seines
Lebens Lauf erzählen.


Das achte Kapitel

»Mein Vater«, sagte Olivier, »ist unweit der Stadt Aach von geringen
Leuten geboren worden. Er mußte bei einem reichen Kaufmann, der
mit Kupfer schacherte, dienen und hielt sich so fein, daß der ihm
Schreiben, Lesen und Rechnen lernen ließ und endlich über seinen ganzen
Handel satzte. Dies schlug beiden Teilen wohl zu. Der Kaufmann ward je
länger je reicher, mein Vater aber je länger je stolzer, daß er sich
auch seiner Eltern schämete und sie verachtete. Der Kaufmann starb und
verließ seine alte Witwe samt deren einziger Tochter, die kürzlich
in eine Pfanne getreten und sich von einem Gademhengst ein Junges
hatte zweigen lassen, das aber seinem Großvater bald nachfolgte. Da
nun mein Vater sahe, daß die Tochter zwar vater- und kinderlos aber
nicht geldlos worden, achtete er nicht, daß sie keinen Kranz mehr
tragen dorfte, sondern erwug ihren Reichtum und machte sich bei ihr
zutäppisch, so ihre Mutter gern zuließ, dann mein Vater hatte um den
ganzen Kindeshandel Wissenschaft und konnte sonst mit dem Judenspieß
trefflich fechten. Also ward mein Vater unversehens ein reicher
Kaufmann, ich aber, sein Erbe, ward in Kleidung gehalten wie ein
Edelmann, in Essen wie ein Freiherr und in der übrigen Wartung wie ein
Graf.
Kein Schelmstück war mir zu viel, dann was zur Nessel werden soll,
brennt bei Zeiten. Ich terminierte mit bößen Buben durch dick und dünn
auf der Gasse. Kriegte ich Stöße, so sagten meine Eltern: soll so ein
großer Flegel sich mit einem Kinde schlagen! Überwand ich, maßen ich
kratzte, biß und warf, so sagten sie: unser Oliviergen wird ein braver
Kerl. Ich ward immer ärger, bis man mich zur Schule schickte. Was die
bösen Buben ersannen und nicht praktizieren dorften, das satzte ich ins
Werk. Meinen Schulmeister tät ich großen Dampf an, dann er dorfte mich
nicht hart halten, weil er ziemliche Verehrung von meinen Eltern bekam.
Ich stäubte Nießwurz an den Ort, da man die Knaben zu kastigieren
pflegte; wann sich dann etwa ein halsstarriger wehrte, so stob mein
Pulver herum und machte mir eine angenehme Kurzweile, dann alles nießen
mußte. Ich stahl oft dem einen etwas und steckte es dem andern in den
Sack, dem ich gern Stöße angerichtet. Mit solchen Griffen konnte ich so
behutsam umgehen, daß ich fast niemals darüber erdappt ward.
Weilen sich meines Vaters Reichtum täglich mehrete, als bekam er
auch desto mehr Schmarotzer und Fuchsschwänzer, die meinen guten
Kopf trefflich lobten und meine Untugenden zu entschuldigen wußten.
Derowegen hatten meine Eltern eine Freude an ihrem Sohn, als die
Grasmücke, die einen Guckuck aufzeucht. Sie dingten mir einen eigenen
~Praeceptor~ und schickten mich nach Lüttich, mehr daß ich dort Welsch
lernen, als studieren sollte, weil sie keinen Theologum, sondern
einen Handelsmann aus mir erziehen wollten. Dieser hatte Befehl, mich
beileib nicht streng zu halten, daß ich kein forchtsam knechtisch Gemüt
überkäme und nicht leutscheu, sondern ein Weltmann würde.
Ermeldter ~Praeceptor~ war dieser Weisung unbedürftig und von sich
selbsten auf alle Büberei geneigt, aufs Buhlen und Saufen aber am
meisten, ich aber von Natur aus aufs Balgen und Schlagen. Daher ging
ich schon bei Nacht mit ihm und seines gleichen ~gassatim~ und lernte
ihm in Kürze mehr Untugenden ab als Latein. Beim Studieren verließ
ich mich auf mein gut Gedächtnis und scharfen Verstand. Mein Gewissen
war bereits so weit, daß ein großer Heuwagen hindurch hätte fahren
mögen. Ich fragte nichts darnach, wann ich in der Kirche unter der
Predigt schlüpfrige Bücher lase, und hörte nichts Liebers vom ganzen
Gottesdienst, als wann man sagte: ~Ite, missa est.~ Darneben dünkte ich
mich keine Sau zu sein, sondern hielt mich recht stutzerisch, alle Tage
wars mir Martins-Abend oder Faßnacht. Da mir mein Vater zur Notdurft
reichlich schickte und auch meiner Mutter fette Milchpfennige tapfer
durchgehen ließe, lockte uns auch das Frauenzimmer an sich. Bei diesen
Schleppsäcken lernte ich Löffeln, Buhlen und Spielen; Hadern, Balgen
und Schlagen konnte ich zuvor.
Mein Vater erfuhr dieses herrliche Leben durch seinen Faktor in
Lüttich. Der bekam Befehl, den ~Praeceptor~ abzuschaffen und den Zügel
fürderhin nicht so lang zu lassen, mich ferner genauer im Gelde zu
halten. Solches verdroß uns beide. Demnach wir aber nicht mehr wie
hiebevor spendieren konnten, gesellten wir uns zu einer Bursch, die den
Leuten des Nachts auf der Gasse die Mäntel abzwackte oder sie gar in
der Maas ersäufte. Was wir solchergestalt eroberten, verschlemmten wir
mit unseren Huren und ließen das Studieren beinahe ganz unterwegen.
Als wir nun einsmals bei Nacht herum schlingelten, den Studenten ihre
Mäntel hinweg zu vulpinieren, wurden wir überwunden, mein ~Praeceptor~
erstochen und ich neben andern fünfen, die rechte Spitzbuben
waren, erdappt und eingezogen. Auf Bürgschaft des Faktors, der ein
ansehnlicher Mann war, ward ich losgelassen, doch daß ich bis auf
weiteren Bescheid in seinem Hause im Arrest bleiben sollte. Jene fünf
wurden als Spitzbuben, Räuber und Mörder gestraft. Mein Vater kam
eiligst selbst auf Lüttich, richtete meine Sache mit Geld aus, hielt
mir eine scharfe Predigt und verwiese mir, was ich ihm vor Kreuz und
Unglück und meiner Mutter vor Verzweiflung machte -- auch, daß er mich
enterben und vorn Teufel hinwegjagen wollte. Ich versprach Besserung
und ritte mit ihm nach Haus; also hat mein Studieren ein Ende genommen.
Ich war kein ehrbarer ~Domine~ geworden, sondern ein Disputierer und
Schnarcher, der sich einbildete, er verstehe trefflich viel. Und mein
Vater befand, daß ich im Grund verderbt wäre.
»Höre, Olivier,« sagte er, »ich sehe deine Eselsohren je länger je
mehr hervorragen, du bist eine unnütze Last auf Erden. Ein Handwerk zu
lernen bist du zu groß, einem Herren zu dienen bist du zu flegelhaftig,
meine Hantierung zu begreifen und zu treiben bist du nichts nutz. Ich
habe gehofft dich zum Manne zu machen, so habe ich dich hingegen jetzt
aus des Henkers Händen erkaufen müssen: Pfui, der Schande!«
Dergleichen Lectionen mußte ich täglich hören, bis ich zuletzt auch
ungeduldig ward und sagte, ich wäre an allem nicht schuldig, sondern er
und mein ~Praeceptor~, der mich verführt hätte. Daß er keine Freude an
mir erlebe, wäre billig, sintemal seine Eltern sich auch seiner nicht
erfreuen, als er sie gleichsam im Bettel verhungern lasse. Da erdappte
er einen Prügel und wollte mir meine Wahrsagung lohnen, hoch und teuer
sich verschwörend, er wolle mich nach Amsterdam ins Zuchthaus tun. Ich
ging durch und ritte seinen besten Hengst auf Köln zu.
Den versilberte ich, kam abermals in eine Gesellschaft der Spitzbuben
und Diebe und half bei Nacht einfahren. Maßen aber einer kurz hernach
ergriffen ward, als er einer vornehmen Frau auf dem Alten Markt ihren
schweren Beutel doll machen wollte und ich ihn einen halben Tag mit
dem eisernen Halskragen am Pranger stehen sah, dergleichen wie sie ihm
ein Ohr abschnitten und ihn mit Ruten aushieben, ward mir das Handwerk
verleidet. Unser Obrister, bei dem wir vor Magdeburg gewesen, nahm
eben damals Knechte an; ich ließ mich derowegen vor einen Soldaten
unterhalten.
Nachgehends ging sein Schreiber mit Tod ab, so nahm mich der Obrist an
dessen Statt zu sich, dann er hatte vernommen, daß ich eines reichen
Kaufmanns Sohn wäre. Ich lernte von unserm ~Secretario~, wie ich mich
halten sollte, und mein Vorsatz, groß zu werden, verursachte, daß ich
mich ehrbar und reputierlich einstellte und nit mehr mit Lumpenpossen
schleppte.«
Sonach erzählte mir Olivier das Schelmenstück, das er meinem jungen
Herzbruder mit dem übergöldten Becher angetan, damit er den alten
Herzbruder auf den Tod gekränket, und mir ward grün und gelb vor Augen,
als ich es aus seinem eigenen Maul hören mußte. Gleichwohl dorfte ich
keine Rache nehmen.
»Im Treffen vor Wittstock«, sagte Olivier, »hielt ich mich nicht wie
ein Federspitzer, der nur auf das Tintenfaß bestellt ist. Ich war wohl
beritten und so fest als Eisen, ließ derhalben meinen ~Valor~ sahen,
als einer der durch den Degen hoch zu kommen oder zu sterben gedenket.
Wie eine Windsbraut vagierte ich um unsere Brigade herum, mich zu
exerzieren und zu erweisen, daß ich besser zu den Waffen als zur Feder
tauge. Aber das Glück der Schweden überwand, ich wurde gefangen.
In einem Regiment, welches nach Pommern gelegt ward, sich wieder zu
erholen, ließ ich treffliche Courage verspüren und ward zum Korporal
gemacht. Aber ich gedachte wieder unter die Kaiserlichen zu kommen.
-- Einsmals hatte ich mit sieben Musketierern achthundert Gulden
ausständige Kontribution in unseren abgelegenen Quartieren erpreßt.
Da ich nun das Geld beisammen trug, zeigte ich es meinen Burschen und
machte ihre Augen nach demselben lüsternd, also daß wir des Handels
einig wurden zu teilen und durchzugehen. Sonach persuadierte ich drei,
daß sie mir halfen die andern vier tot zu schießen, und wir teileten
das Geld. Unterwegs überredete ich noch einen, daß er auch die zween
übrigen nieder schießen half. Den letzten erwürgte ich auch. So kam ich
nach Werle, allwo ich mich anwerben ließ und mit dem Gelde ziemlich
lustig machte.
Ich hörte daselbst viel Rühmens von einem jungen Soldaten in Soest, der
sich treffliche Beuten und einen großen Namen machte. Man nannte ihn
wegen seiner grünen Kleidung den Jäger. Mein Geld ging auf die Neige,
derhalben ich mir einen grünen Wams und Hosen machen ließ und auf
seinem Namen mit Verübung allerhand Exorbitantien in allen Quartieren
stahl, soviel ich konnte. Der Jäger ließ mich herausfordern, aber der
Teufel hätte mit ihm fechten mögen, den er auch in den Haaren sitzen
hatte. Der würde mir meine Festigkeit schön aufgetan haben. Doch
konnte ich seiner List nicht entgehen. Er praktizierte mich mich Hülfe
zweier leibhaftiger Teufel in eine Schäferei und zwang mich zu der
spöttlichsten Sache von der Welt, davon ich mich dergestalt schämte,
daß ich hinweg nach Lippstadt lief.
Ich nahm fürders holländische Dienste, allwo ich zwar richtigere
Bezahlung aber vor meinen Humor einen langweiligen Krieg fand, dann da
wurden wir eingehalten wie die Mönche und sollten züchtiger leben als
die Nonnen.
Also gedachte ich mich zu den Spanischen zu schlagen und entwich,
maßen mir der holländer Boden heiß geworden war. Allein mir ward der
Kompaß verruckt, daß ich unversehens an die Bayrischen geriet. Mit
denselben marschierte ich unter den Merode-Brüdern aus Westfalen bis
ins Brißgäu und nährte mich mit Spielen und Stehlen, bis das Treffen
vor Wittenweyer vorüberging, in welchem ich gefangen, abermals unter
ein Regiment zu Fuß gestoßen und also zu einem Weimarischen Soldaten
gemacht ward. Es wollte mir aber im Läger vor Breisach nicht gefallen,
darum quittierte ichs bei Zeiten und ging davon, vor mich selbst zu
kriegen, wie du siehest.«


Das neunte Kapitel

Als Olivier seinen Diskurs dergestalt vollführte, konnte ich mich
nicht genugsam über die göttliche Vorsehung verwundern. Dann sollte
diese Bestia gewußt haben, daß ich der Jäger von Soest gewesen wäre,
so hätte er mir gewißlich wieder eingetränkt, was ich ihm hiebevor
auf der Schäferei getan. Ich sahe erst, was ich dem Olivier vor einen
Possen erwiesen und wie weislich und obscur der alte Herzbruder seine
Weissagungen gegeben, und wie es dannoch schwer fallen würde und
seltsam hergehen müßte, da ich eines solchen Tod, der Galgen und Rad
verdienet hätte, rächen sollte. Indem ich nun solche Gedanken machte,
ward ich in Oliviers Gesicht etlicher Ritze gewahr, die ich vor
Wahrzeichen des Spring-ins-Feld und seiner Teufelskrallen hielte. Ich
fragte, woher ihm solche Zeichen kämen.
»Ach Bruder,« antwortete er, »wann ich dir alle meine Bubenstücke und
Schelmerei erzählen sollte, so würde beides: mir und dir die Zeit zu
lang werden. Ich will dir hievon auch die Wahrheit sagen, obschon es
scheinet, als gereiche sie mir zum Spott.
Ich glaube gänzlich, daß ich vom Mutterleib an zu einem gezeichneten
Angesicht vorbestimmt gewesen sei. In meiner Jugend ward ich von
meinesgleichen Schuljungen zerkratzt, so hielt mich auch einer von
denen Teufeln, die dem Jäger von Soest aufwarteten, überaus hart, maßen
man seine Klauen wohl sechs Wochen in seinem Gesicht spürete. Diese
Striemen aber, die du jetzt siehest, haben einen anderen Ursprung:
Als ich unter den Schweden im Pommer lag und eine schöne Matresse
hatte, mußte mein Wirt aus seinem Bette weichen und uns hineinlegen
lassen. Seine Katze, die in demselben Bette zu schlafen gewohnt war,
kam alle Nacht und machte uns große Ungelegenheit, dann meine Matresse
konnte keine Katze leiden und verschwur sich hoch, sie wollte mir in
keinem Fall mehr Liebes erweisen, bis ich ihr zuvor die Katze hätte
abgeschafft. So gedachte ich mich an der Katze zu rächen, daß ich auch
eine Lust daran haben möchte. Steckte sie derhalben in einen Sack, nahm
meines Wirts beide starke Baurenhunde mit mir auf eine breite, lustige
Wiese und gedachte da meinen Spaß zu haben, dann ich vermeinte, weil
kein Baum in der Nähe war, auf den sich die Katze retirieren konnte,
würden sie die Hunde eine Weile hin und her jagen, wie einen Hasen
raumen und mir eine treffliche Kurzweile anrichten. Aber Potz Stern! es
ging mir nicht allein hundeübel, wie man zu sagen pfleget, sondern auch
katzenübel, maßen die Katze, sobald ich den Sack auftat, nur ein weites
Feld, ihre zwei starken Feinde und nichts Hohes vor sich sahe, dahin
sie ihre Zuflucht hätte nehmen mögen. Derowegen sprang sie auf meinen
Kopf. -- Je mehr ich sie nun herunter zu zerren trachtete, je fester
schlug sie ihre Krallen ein. Solch unserem Gefecht konnten die beiden
Hunde nicht lang zusehen, sondern mengten sich mit ins Spiel, sie
sprangen mit offenem Rachen hinten, vorne, zur Seite nach der Katze,
die sich mit ihren Klauen einkrallete, so gut sie konnte. Tät sie aber
mit ihrem Dornhandschuh einen Fehlstreich nach den Hunden, so traf
mich derselbe gewiß. Weil sie aber auch die Hunde auf die Nase schlug,
beflissen sich dieselbigen, sie mit ihren Talpen herunter zu bringen
und gaben mir damit manchen Griff ins Gesicht. Wann ich aber selbst mit
beiden Händen nach der Katze tastete, sie herunter zu reißen, biß und
kratzte sie nach ihrem besten Vermögen. Also ward ich beides: von den
Hunden und von der Katze dergestalt schröcklich zugerichtet, daß ich
schwerlich einem Menschen gleichsahe. Mein Kragen und Koller war blutig
wie eines Schmiedes Notstall am St. Stefanstag, wann man die Pferde
zur Ader läßt, und ich wußte ganz kein Mittel, mich aus diesen Ängsten
zu erretten. Zuletzt so mußte ich von freien Stücken auf die Erde
niederfallen, damit beide Hunde die Katze erwischen konnten, wollte
ich anderst nicht, daß mein Kapitolium noch länger ihr Fechtplatz sein
sollte. Die Hunde erwürgten zwar die Katze, ich hatte aber bei weitem
keinen so herrlichen Spaß davon. Dessentwegen ward ich so ergrimmt,
daß ich nachgehends beide Hunde totschoß und meine Matreß dergestalt
abprügelte, daß sie hätte Öl geben mögen und darüber von mir weglief,
weil sie ohn Zweifel keine solche abscheuliche Larve länger lieben
konnte.«
Ich hätte gerne gelacht und mußte mich doch mitleidentlich erzeigen.
Und als ich eben auch anfing, meines Lebens Lauf zu erzählen, sahen
wir eine Kutsche samt zwei Reutern das Land herauf kommen. Wir satzten
uns in ein Haus, das an der Straße lag und sehr bequem war, Reisende
anzugreifen. Olivier legte mit einem Schuß gleich den einen Reuter und
das Pferd, eh sie unserer inne wurden, deswegen dann der andere gleich
durchging. Indem ich mit übergezogenem Hahn den Kutscher halten und
absteigen gemachet, sprang Olivier auf ihn dar und spaltete ihm mit
seinem breiten Schwert den Kopf bis auf die Zähne, wollte auch gleich
die Frauenzimmer und Kinder metzgen, so vor Schröcken mehr den toten
Leichen als den Lebenden gleich sahen. Ich aber wollte es rund nicht
gestatten und sagte, er müßte mich zuvor erwürgen.
»Ach, du närrischer ~Simplici~, daß du so ein heilloser Kerl bist und
dich dergestalt anläßt!«
»Bruder, wes willst du die unschuldigen Kinder zeihen? Wann es Kerl
wären, die sich stellen könnten!«
»Was! Eier in die Pfannen, so werden keine Junge draus! Ich kenne
diese jungen Blutsauger wohl! Ihr Vater, der Major, ist ein rechter
Schindhund und der erste Wamsklopfer von der Welt.«
Mit solchen Worten wollte er immer fortwürgen, doch enthielt ich ihn so
lang, bis er sich endlich erweichen ließe. Es waren aber einer Majors
Weib, ihre Magd und drei Kinder, die mich von Herzen daureten. Wir
sperrten sie in einen Keller, auf daß sie uns nicht so bald verraten
sollten, darin sie sonst nichts als Obst und weiße Rüben zu beißen
hatten, bis sie gleichwohl von jemand erlöst würden. Demnach plünderten
wir die Kutschen und zogen mit schönen Pferden in Wald, wo er zum
dicksten war.
Da sahe ich unweit von uns einen Kerl stockstill an einem Baum stehen,
solchen wiese ich dem Olivier aus Vorsicht.
»Ha, Narr,« antwortete er, »es ist ein Jud, den hab ich hingebunden.
Der Schelm ist aber vorlängst erfroren und verreckt.« Indem ging er zu
ihm, klopfte ihm mit der Hand unten ans Kinn und sagte: »Du Hund, hast
mir viel schöne Dukaten gebracht!«
Da rollten dem Juden etliche Dublonen zum Maul heraus, welche der arme
Schelm noch bis in seinen Tod davon bracht hatte. Olivier griff ihn
darauf ins Maul und brachte zwölf Dublonen und einen köstlichen Rubin
zusammen.
»Diese Beute habe ich dir zu danken, ~Simplici~.«
Schenkte mir darauf den Rubin, stieß das Geld zu sich und ging
seinen Baurn zu holen mir Befehl, ich sollte indessen bei den Pferden
verbleiben, aber wohl zusehen, daß mich der tote Jud nicht beiße.
Derweilen schlug mir das Gewissen merklich, darum daß ich die Kutsche
aufgehalten, daß der Kutscher so erbärmlich ums Leben kommen und beide
Weibsbilder mit denen unschuldigen Kindern in den Keller versperrt
worden, worin sie vielleicht wie dieser Jude verderben mußten. Allein
ich fand nicht Mittel noch Ausweg, dann ich gedachte, würdest du von
den Weimarischen mit diesen Pferden erwischt, so wirst du als ein
überzeugter Mörder aufs Rad gelegt, und ob deine Füße auch schnell
genug wären, du wolltest desto weniger den Bauren auf dem Schwarzwald,
so damals den Soldaten auf die Hauben klopften, entrinnen. Indem ich
mich nun selbst so marterte und quälete und doch nichts entschließen
konnte, kam Olivier mit dem Baur daher. Der führte uns mit den Pferden
auf einen Hof, da wir fütterten. Wir ritten nach Mitternacht weiters
und kamen gegen Mittag an die äußerste Grenzen der Schweizer, allwo
Olivier wohl bekannt war und uns stattlich auftragen ließ. Der Wirt
schickte nach zweien Juden, die uns die Pferde abhandelten. Es war
alles so nett und just bestellt, daß es wenig Wortwechselns brauchte.
Der Juden große Frage war, ob die Pferde kaiserisch oder schwedisch
gewesen. Da sie vernahmen, daß sie von den Weimarischen herkämen,
sagten sie, so müsse man solche nicht nach Basel sondern in das
Schwabenland zu den Bayrischen reuten. Über welche große Kundschaft und
Verträulichkeit ich mich verwundern mußte.
Wir bankettierten edelmännisch und ich ließ mir die guten Waldforellen
und köstlichen Krebs wohl schmäcken. Wie es Abend ward, so machten wir
uns wieder auf den Weg, hatten unsern Baur mit Gebratens und andern
Viktualien wie einen Esel beladen. Damit kamen wir den andern Tag auf
einen einzelnen Baurenhof, allwo wir freundlich aufgenommen wurden und
uns wegen ungestümen Wetters ein paar Tage aufhielten. Folgends kamen
wir auf Wald und Abwegen wieder in das Häuslein, dahin mich Olivier
anfänglich geführet.


Das zehent Kapitel

Wie wir nun so dasaßen auszuruhen, schickte Olivier den Baur aus,
Essensspeise samt Zündkraut und Lot einzukaufen. Und als selbiger
hinweg war, zog er seinen Rock aus und sagte:
»Bruder, ich mag das Teufelsgeld nicht mehr allein herumschleppen!« --
Band demnach ein paar Würste oder Wülste, die er auf bloßem Leib trug,
herunter und warf sie auf den Tisch. »Das Donnergeld hat mir Beulen
gedruckt.«
Ich ergriff die Wülste und befand sie trefflich gewichtig, weil es
lauter Goldsorten waren. Ich sagte, es sei alles unbequem gepackt, ich
wollts einnähen, daß einem das Tragen nicht halb so sauer ankäme. Es
gefiel ihm und ich machte mir und ihm ein Scapulier oder Schulterkleid
aus einem Paar Hosen und versteppte manchen schönen, roten Batzen
darein, daß wir unter dem Hemde hinten und vorn mit Gold gewappnet
waren. So verriete er mir auch, daß er mehr als tausend Taler in einem
Baume liegen hätte, aus welchem er den Baur hausen ließe, weil er
solchen Schafmist nicht hoch halte.
Wir bäheten uns beim Ofen und gedachten an kein Ungemach, da kamen,
als wir uns dessen am wenigsten versahen, sechs Musketierer samt einem
Korporal mit fertigem Gewehr und aufgepaßten Lunten ins Häuslein,
stießen die Stubentür auf und schrieen, wir sollten uns gefangen geben.
Aber Olivier, der sowohl als ich seine gespannte Musketen neben sich
liegen hatte, antwortete ihnen mit einem Paar Kugeln, durch welche
er gleich zween zu Boden fällete, ich aber erlegte den dritten und
beschädigte den vierten durch einen gleichmäßigen Schuß. Darauf
wischte Olivier mit seinem notfesten Schwert, welches Haare schur, vom
Leder und hieb den fünften von der Achsel bis auf den Bauch hinunter,
daß ihme das Eingeweide heraus und er neben demselben nieder fiel,
indessen schlug ich dem sechsten mit umgekehrtem Feuerrohr auf den
Kopf, daß er alle vier von sich streckte. Einen solchen Streich kriegte
Olivier von dem siebenten, und zwar mit solcher Gewalt, daß ihm das
Hirn herausspritzte, ich aber traf diesen wiederum dermaßen, daß er
seinen Kameraden beim Totenreigen Gesellschaft leisten mußte. Der
Beschädigte aber fing an zu laufen, als ob ihn der Teufel selbst gejagt
hätte. Und dies Gefecht währte kürzer als eines Vaterunsers Länge.
Sonach ich nun dergestalt allein Meister auf dem Platze blieb,
beschauete ich den Olivier, ob er vielleicht noch einen lebendigen Atem
in sich hätte. Da ich ihn aber ganz entseelt befand, dünkte es mich
ungereimt zu sein, einem toten Körper so viel Goldes zu lassen, zog ihm
derowegen das golden Fell ab und hing es mir an den Hals zu dem andern.
Ich nahm auch Oliviers Muskete und Schwert zu mir, maßen mein Rohr
zerschlagen war, und machte mich aus dem Staub auf einen Weg, da ich
wußte, daß der Baur herkommen müsse.
Und kaum eine halbe Stunde ging ich in meinen Gedanken, so kam unser
Baur daher und schnaubte wie ein Bär, dann er lief von allen Kräften.
»Warum so schnell? Was Neues?«
»Geschwind, machet Euch abwegs! Es kommt ein Korporal mit sechs
Musketierern, die haben mich gefangen, daß ich sie zu euch führen
sollte, ich bin ihnen aber entronnen.«
O Schelm, dachte ich, du hast uns um des Olivier Silbergeld verraten,
ließe mich aber doch nichts merken, sondern sagte, daß Olivier und
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