Der abenteuerliche Simplicissimus - 08

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Von dieser Zeit an hatten wir das allerfäulste Leben. Das Kloster
war auch von den Hessen, unserm Gegenteil, mit einem Musketier
salvaguadiert, derselb war seines Handwerks ein Kürschner und dahero
nicht allein ein Meistersänger, sondern auch ein trefflicher Fechter.
Damit er seine Kunst nicht vergäße, übte er sich täglich mit mir in
allen Gewehren, wovon ich so fix ward, daß ich mich nicht scheuete ihm
Bescheid zu tun, wann er wollte.
Das Stift vermochte eine eigene Wildbahn und hielt einen eigenen
Jäger. Weil ich nun grün gekleidet war, gesellete ich mich zu ihm
und lernete ihm denselben Herbst und Winter seine Künste ab. Solcher
Ursachen halber nannte mich jedermann »dat Jäjerken«. Mir wurden alle
Wege und Stege bekannt, was ich mir hernach trefflich zu nutz machte.
Bei üblem Wetter las ich allerhand Bücher, die mir der Klosterverwalter
liehe, und da die Klosterfrauen gewahr wurden, daß ich neben meiner
guten Stimme auch auf der Laute und etwas wenigs auf dem Instrument
schlagen konnte, weil ich zudem eine ziemliche Leibsproportion und
schönes Gesicht hatte, hielten sie alle meine Sitten, Wesen, Tun und
Lassen vor adelig und ich mußte unversehens ein sehr beliebter Junker
sein.
Da ward mein Herr abgelöst, was ihn auf das gute Leben so übel bekam,
daß er darüber erkrankte, und weil starkes Fieber darzu schlug, zumalen
noch die alten Mucken, die er sein Lebtag im Kriege aufgefangen,
hinzukamen, machte ers kurz und ward in drei Wochen hernach begraben.
Ich machte ihm die Grabschrift:
Der Schmalhans lieget hier, ein tapferer Soldat,
Der all sein Lebetag kein Blut vergossen hat.
Ich war damals ein frischer, aufgeschossener Jüngling, der seinen
Mann stellen konnte, also ward mir von meinem Hauptmann das Erbe
des Dragoners angeboten, wann ich mich an meines toten Herren Statt
anwerben lassen wollte. Das nahm ich desto lieber an, weil mir bekannt,
daß meines Herren alte Hosen mit ziemlichen Dukaten gespickt waren.
Allein dem Kommandanten zu Soest mangelte ein Kerl, wie ich ihm einer
zu sein dünkte, so unterstund er sich, mich noch zu bekommen, maßen
er meine Jugend vorwandte, und mich vor keinen Mann passieren lassen
wollte. Er schickte nach mir und sagte:
»Hör, Jägerken, du sollt mein Diener sein und meine Pferde warten.«
»Herr, wir sind nicht vor einander. Ich hätte lieber einen Herrn, in
dessen Diensten die Pferde auf mich warten. Ich will Soldat bleiben.«
»Dein Bart ist noch viel zu klein.«
»O nein, ich getraue einen Mann zu bestehen, der achtzig Jahre alt ist.
Der Bart schlägt keinen Mann, sonst würden die Böcke hoch ~aestimieret~
werden.«
»Wann die ~Courage~ so gut ist, als das Maulleder, so will ich dich
passieren lassen.«
»Das kann in der nächsten ~Occasion~ probiert werden,« gab ich zu
verstehen. Und er ließ mich bleiben.
Hierauf anatomierte ich meines Dragoners Hosen, schaffte mir aus deren
Eingeweid noch ein gut Pferd und das beste Gewehr und ließ mich von
neuem grün kleiden, weil mir der Name Jäger beliebte. Also ritt ich
mit meinem Jungen selbander daher wie ein Edelmann und dünkte mich
fürwahr keine Sau zu sein. Ich war so kühn, meinen Hut mit einem tollen
Federbusch zu zieren wie ein Offizier, daher bekam ich bald Neider und
Mißgönner, und es satzte empfindliche Worte, endlich gar Ohrfeigen. Ich
hatte aber kaum einem oder dreien gewiesen, was ich im Paradies von dem
Kürschner gelernt hatte, da ließ mich nicht allein jedermann zufrieden,
sondern suchte auch meine Freundschaft.
Auf Partei warf ich mich wohl herfür, daß ich in kurzer Zeit bei Freund
und Feind bekannt und so berühmt ward, daß beide Teile viel von mir
hielten. Allermaßen mir die gefährlichsten Anschläge zu verrichten
und ganze Parteien zu kommandieren anvertraut wurden, griff ich bald
zu wie ein Böhme und, wann ich etwas namhaftes erschnappte, gab ich
meinen Offizierern so reich Part davon, daß ich selbig Handwerk auch an
verbotenen Orten treiben dorfte, weil mir überall durchgeholfen ward.
Der General Graf von Götz hatte in Westfalen drei feindliche
Guarnisonen übriggelassen zu Dorsten, Lippstadt und Coesfeld, denen war
ich gewaltig molest, dann ich lag ihnen bald hier, bald dort schier
täglich vor den Toren, und weil ich überall glücklich durchkam, hielten
die Leute von mir, ich könnte mich unsichtbar machen und wäre so fest
wie Stahl. Davon ward ich geförchtet wie die Pestilenz.
Zuletzt kam es dahin: wo nur ein Ort in Kontribution zu setzen war,
mußte ich solches verrichten, wodurch mein Beutel so groß ward als
mein Name. Meine Offizierer und Kameraden liebten ihren Jäger, die
vornehmsten Parteigänger vom Gegenteil entsatzten sich und den Landmann
hielt ich durch Forcht und Liebe auf meiner Seiten, dann ich wußte
meine Widerwärtigen zu strafen und die, so mir nur den geringsten
Dienst täten, reichlich zu belohnen, allermaßen ich beinahe die Hälfte
meiner Beuten verspendierte oder auf Kundschaft auslegte. Derhalben
entging mir keine Partei, kein ~Convoi~, noch eine Reis' aus des
Gegenteils Posten, alsdann ich ihr Vorhaben durchkreuzte und allen
Anschlägen mit Glück begegnete. Darneben erzeigte ich mich gegen meine
Gefangenen überaus diskret, sodaß sie mich oft mehr kosteten als die
Beute wert war, sonderlich unterließ ichs nicht, denen Offizierern,
obschon ich sie nicht kannte, ohn Verletzung meiner Pflicht und
Herrendienste eine ~Courtoisie~ zu tun.
Durch solch ein Verhalten wäre ich zeitlich zum Offizier befördert
worden, wann meine Jugend es nicht verhindert hätte. Wer in solchem
Alter ein Fähnlein wollte, mußte ein Guter von Adel sein, zudem mein
Hauptmann an mir mehr als eine melkende Kuhe verloren hätte. Also
brachte ichs allein zum Gefreiten. Ich spekulierte Tag und Nacht, wie
ich etwas anstellen möchte, mich noch größer zu machen und konnte vor
solchem närrischen Nachsinnen oft nicht schlafen.


Das vierzehnte Kapitel

Ich muß ein Stücklein noch erzählen, das mir begegnet, eh ich wieder
von meinen Dragonern kam.
Mein Hauptmann ward mit etlichen fünfzig Mann zu Fuß nach
Recklinghausen kommandiert, einen Anschlag auf eine reiche Karawane
zu machen. Wir mußten uns in den Büschen heimlich halten, so nahm ein
jeder auf acht Tag Proviant zu sich. Demnach aber die Kaufleut, denen
wir aufpaßten, die bestimmte Zeit nicht ankamen, ging uns das Brot aus,
dahero uns der Hunger gewaltig preßte, dann wir dorften nichts rauben,
wir hätten uns damit selbst verraten.
Mein Kamerad, ein lateinischer Handwerksgesell, der erst kürzlich der
Schule entloffen, seufzete vergeblich nach den Gerstensuppen, die
ihm hiebevor seine Eltern zum besten verordnet, er aber verschmähet
und verlassen hatte. Und als er solcher Speisen gedachte, erinnerte
er sich auch seines Schulsacks: »Ach Bruder,« sagte er, »wärs nicht
eine Schande, wann ich nicht so viel Künste erstudiert haben sollte,
mich jetzund zu füttern? Wann ich nur zum Pfaffen in jenes Dorf gehen
dürfte, es sollte ein treffliches ~Convivium~ bei ihm setzen!«
Ich überlief die Worte ein wenig, ermaß unsern Zustand und machte einen
Anschlag auf unsern Studenten hin. Der Hauptmann willigte ein.
So wechselte ich meine Kleider mit einem andern und zottelte mit
meinem Studenten in weitem Umschweif, wiewohl das Dorf eine halbe
Stunde vor uns lag, auf die Kirche zu. Das nächste Haus bei ihr
erkannten wir vor des Pfarrers Wohnung, es stund an einer Mauer, die
um den ganzen Pfarrhof ging. Mein Kamerad hatte seine abgeschabten
Studentenkleidlein noch an, ich gab mich vor einen Malergesellen
aus, dann ich dachte diese Kunst im Dorf nicht üben zu müssen. Der
geistliche Herr war höflich, als ihm mein Gesell eine tiefe lateinische
Reverenz gemacht und einen Haufen dahergelogen hatte, was Gestalt ihn
die Soldaten auf der Reise ausgeplündert. Er bot dem Studenten ein
Stück Brot und Butter nebst einem Trunk Bier an, ich aber stellete
mich, als ob ich im Wirtshaus essen wollte und ihn alsdann anrufen,
damit wir noch ein Stück Weges hinter sich legen konnten. Also ging
ich, mich im Dorf umzusehen und hatte auch Glück, daß ich einen Baur
antraf, der seinen Backofen zukleibte, darin er große Pumpernickel
hatte, die vier und zwanzig Stunden sitzen und ausbacken sollten.
Demnach wußte ich genug und machte es beim Wirte kurz.
Da ich auf den Pfarrhof kam, hatte mein Kamerad schon gekröpft und dem
Pfarrer gesagt, daß ich Maler sei, willens meine Kunst in Holland zu
perfectionieren. Der Pfarrer hieße mich sehr willkommen und bat mich,
mit ihm in die Kirche zu gehen, da er mir etliche schadhafte Stück
weisen wolle. Ich mußte folgen, er führte mich durch die Küche, und
während er das Nachtschloß an der starken Eichentür aufmachte, die
auf den Kirchhof ging -- ~ominorum~! -- da sahe ich, daß der schwarze
Himmel seiner Kuchelesse voller Lauten, Flöten und Geigen hing in
Gestalt von Schinken, Knackwürsten und Speckseiten. Trostmütig blicket
ich sie an, weil mich bedünkte, als lachten sie mir und ich erwog, wie
ich sie dem obgemeldten Ofen voll Brot zugesellen möchte. Allein der
Pfarrhof war ummauret, alle Fenster mit Eisengittern genugsam verwahrt
und so lagen auch zween ungeheure Hunde im Hof, welche bei Nacht
gewißlich nicht schlafen würden, wenn man dasjenige stehlen wollte,
daran auch ihnen zu nagen gebühret.
Wie wir nun in die Kirche kamen, von den Gemälden allerhand
diskurierten und mir der Pfarrer etliches auszubessern verdingen
wollte, ich aber Ausflüchte suchte, meinte der Meßner: »Du Kerl, ich
sehe dich eher vor einen verloffenen Soldatenjungen an, als vor einen
Malergesellen!« Ich antwortete: »O du Kerl, gib mir geschwind Pensel
und Farben, so will ich dir im Hui einen Narren gemalet haben, als du
einer bist.«
Der Pfarrer machte ein Gelächter daraus und meinete, es gezieme sich
nicht an einem so heiligen Ort, einander wahr zu sagen. Er ließ uns
beiden noch einen Trunk langen und also dahin ziehen. Ich aber vergaß
mein Herz bei den Knackwürsten.
Um Mitternacht kamen wir wieder ins Dorf und ich hatte sechs gute Kerle
ausgelesen, darunter meinen munteren Knecht Spring-ins-Feld. In aller
Stille huben wir das Brot aus dem Ofen, weil wir einen mithatten,
der Hunde bannen konnte. Da wir nun bei dem Pfarrhof vorüberwollten,
konnte ichs nicht übers Herz bringen, ohne Speck weiter zu passieren.
Ich wußte aber keinen andern Eingang als den Kamin, der sollte vor
diesmal meine Tür sein. Wir brachten Leiter und Seil aus einer Scheuer
zuwege, ich stieg selbander mit Spring-ins-Feld aufs Dach, welches von
Hohlziegeln doppelt belegt und zu meinem Vorhaben sehr bequem gebauet
war. Meine langen Haar wicklete ich zu einem Büschel über dem Kopf
zusammen und ließ mich mit einem End des Seils hinunter zu meinem
geliebten Speck. Band also einen Schinken nach dem andern und eine
Speckseite nach der andern an das Seil, was alles der andere fein
ordentlich zum Dach hinaus fischete und weitergab.
Aber, potz Unstern, da ich allerdings Feierabend gemachet hatte, brach
eine Stange, sodaß ~Simplicius~ hart hinunterfiele und das Seil riß,
ehe mich meine Kameraden vom Boden brachten. Ich dachte, Jäger, nun
mußt du eine Hatze ausstehen, in welcher dir selbst das Fell gewaltig
zerrissen wird werden, dann der Pfarrer war erwacht und befahl seiner
Köchin alsbald ein Licht anzuzünden. Sie kam im Hemd zu mir in die
Kuchen, hatte den Rock über der Achsel hangen und stund so nahe neben
mir, daß sie mich damit rührete. Sie griff nach einem Brand und hielt
das Licht daran und fing an zu blasen. Ich aber blies viel stärker zu,
davon das gute Mensch erschrak, daß sie Feuer und Licht fallen ließ und
sich zu ihrem Herrn retirierte.
Ich bedachte mich und wehrete meine Kameraden, die mir zu verstehen
gaben, daß sie das Haus aufstoßen wollten. Allein Spring-ins-Feld
sollte oben bleiben, die andern an das Gewehr. Inzwischen schlug der
Geistliche sich selber ein Licht an, seine Köchin aber erzählete
ihm, daß ein gräulich Gespenst mit zween Köpfen, davor sie meinen
Haarbüschel angesehen, in der Kuchen wäre. Das hörete ich, rieb mir
derowegen mein Angesicht mit Asche, Ruß und Kohlen, daß ich ohn
Zweifel keinem Engel mehr -- wie hiebevor die Klosterfrauen sagten --
gleich sahe und der Meßner mich wohl vor einen geschwinden Maler hätte
passieren lassen. Ich fing an in der Kuchen schröcklich zu poltern und
das Geschirr untereinander zu werfen. Den Kesselring hing ich an den
Hals, den Feuerhaken behielt ich auf den Notfall.
Solches ließ sich der fromme Pfaffe nicht irren, dann er kam mit
seiner Köchin prozessionsweis daher, welche zwei Wachslichter in den
Händen und einen Weihwasserkessel am Arm trug, er selbsten war mit
dem Chorrock bewaffnet samt den Stollen und hatte den Sprengel in der
einen und ein Buch in der andern Hand. Aus demselben fing er an, mich
zu exorcisieren, fragende: »Wer bist du und was willst du?« -- »Ich bin
der Teufel und will dir und deiner Köchin die Hälse umdrähen!«
Da fuhr er eifrig in seinem ~Exorcismo~ weiter fort und hielt mir vor,
daß ich weder mit ihm noch mit seiner Köchin nichts zu schaffen hätte,
hieß mich auch mit der allerhöchsten Beschwörung wieder hinfahren, wo
ich herkommen wäre. Ich aber antwortete mit ganz förchterlicher Stimme,
daß solches unmöglich sei, wannschon ich gern wollte. Indessen hatte
Spring-ins-Feld, der ein abgefäumter Erzvogel war und kein Latein
verstund, seine seltsamen Tausendhändel auf dem Dach, dann er hörete,
daß ich mich vor den Teufel ausgab, und mich auch der Geistliche also
hielt. Er wixte wie eine Eule, bellte wie ein Hund, wieherte wie ein
Pferd, blökte wie ein Geißbock, schrie wie ein Esel und ließ sich bald
durch den Kamin hinunter hören wie ein Haufen Katzen, die im Hornung
rammeln, bald wie eine Henne, die legen wollte, dann dieser Kerl konnte
aller Tiere Stimmen nachmachen. Solches ängstigte den Pfarrer und die
Köchin auf das Höchste, ich aber machte mir ein Gewissen, daß ich mich
vor den Teufel beschwören ließe.
Mitten in solchen Ängsten, die uns beiderseits umgaben, ward ich
gewahr, daß das Nachtschloß an der Tür, die auf den Kirchhof ging,
nicht eingeschlagen, sonder der Riegel nur vorgeschoben war. Ich schob
ihn geschwind zurück und wischte hinaus.
Wir liefen in den Busch, weil wir im Dorf nichts mehr zu verrichten
hatten. Dort erquickte sich die ganze Partei an dem, was von uns
gestohlen worden, und bekam kein einziger den Klucksen darvon, so
gesegnete Leute waren wir.
Also lagen wir noch zween Tage an selbigem Ort und erwarteten
diejenigen, denen wir schon so lange aufgepaßt hatten. Wir verloren
keinen einzigen Mann und bekamen dreißig Gefangene. Ich erhielt doppelt
Part, das waren drei schöne Frießländer Hengst mit Kaufmannswaren
beladen, was sie in Eil forttragen mochten. Wir retirierten uns mehrer
Sicherheit halber auf Rehnen.
Daselbst gedachte ich wieder an den Pfaffen, dem ich den Speck
gestohlen hatte, nahm einen Saphir, in einen göldenen Ring gefaßt, aus
meiner Beute und schickte ihn von Rehnen aus durch einen gewissen Boten
mit einem Brieflein an den Geistlichen.
»Wohlehrwürdiger usw. Wann ich dieser Tagen im Wald noch etwas zu
leben gehabt hätte, so wäre kein Ursache gewesen Euer Wohlehrwürden
ihren Speck zu stehlen, wobei Sie vermutlich sehr erschröckt worden.
Ich bezeuge beim Höchsten, daß Sie solche Angst wider meinen Willen
eingenommen, hoffe derowegen um Vergebung. Was den Speck anbelangt,
schicke ich derohalben gegenwärtigen Ring mit Bitte, Euer Wohlehrwürden
belieben damit Vorlieb zu nehmen. Versichere darneben, daß Dieselbe
im übrigen auf alle Begebenheit einen dienstfertigen und getreuen
Diener hat an dem, den dero Meßner vor keinen Maler hält, welcher sonst
genannt wird
der
Jäger.«
Dem Bauren aber schickte die Partei aus gemeiner Beute sechzehen
Reichstaler.
Von Rehnen gingen wir auf Münster und von dar auf Ham und heim nach
Soest in unser Quartier, allwo ich nach einigen Tagen eine Antwort von
dem Pfarrer empfing.
»Edler Jäger usw. Wann derjenige, dem Ihr den Speck gestohlen, hätte
gewußt, daß Ihr ihm in teuflischer Gestalt erscheinen würdet, hätte er
sich nicht so oft gewünscht, den landberufenen Jäger auch zu sehen.
Gleichwie aber das geborgte Fleisch und Brot viel zu teuer bezahlt
worden, also ist auch der eingenommene Schröcken desto leichter zu
verschmerzen, weil er von einer so berühmten Person ist wider ihren
Willen verursachet worden, deren hiemit allerdings verziehen wird, mit
Bitte, dieselbe wolle ein andermal ohne Scheu zusprechen bei dem, der
sich nicht scheut, den Teufel zu beschwören.
~Vale~!«
Also machte ichs allerorten und überkam dadurch einen großen Ruf.


Das dritte Buch


Das erste Kapitel

In Soest suchte ich Ruhm und Gunst in Handlungen, die sonst strafwürdig
gewesen wären. Ich war ehrgeizig geworden, und meine Torheit ließ
mich Leib- und Lebensgefahr vor gering anschlagen. Wann andere
schliefen, hielten mich meine wunderlichen Grillen wach, und ich sann
auf neue Fündgen und Listen. So erfand ich eine Gattung Schuhe, die
man den Absatz zuvorderst anziehen konnte, deren ließe ich dreißig
unterschiedliche Paar machen. Wann ich solche unter meine Burschen
austeilete, war es unmöglich, uns aufzuspüren, dann wir trugen bald
diese, bald unsere rechten Schuhe an den Füßen, und es sahe am Ziele
aus, als wann zwo Parteien allda zusammengekommen wären und mit
einander verschwunden seien. Ohndas verwirrete ich unsere Spur, so
daß mich niemand hätte auskünden können. Ich lag oft allernächst bei
denen vom Gegenteil, die mich in der Ferne suchten, und noch öfter
etliche Meilwegs von dem Busch, den sie umstellten und durchstreiften.
Also ließ ich auch an Scheid- und Kreuzwegen unversehens absteigen und
den Pferden die Eisen das hinterst zu vörderst aufschlagen. Ganz zu
geschweigen der gemeinen Vorteil, die man brauchet, wann man schwach
auf Partei ist und doch vor stark aus der Spur judiziert werden will.
Wann ich nicht auf Partei dorfte, so ging ich sonst aus zu stehlen,
und dann war kein Stall vor mir sicher. Rindviehe und Pferden wußte
ich Stiefel und Schuhe anzulegen, bis ich sie auf eine gänge Straße
brachte. Die großen fetten Schweinspersonen, die Faulheit halber nicht
reisen mögen, wußte ich meisterlich fort zu bringen, wann sie schon
grunzten und nicht daran wollten. Ich machte ihnen mit Mehl und Wasser
einen wohlgesalzenen Brei, ließ solchen einen Badeschwamm in sich
saufen, an welchen ich einen starken Bindfaden gebunden hatte. Ließ
nachgehends diejenigen, um welche ich buhlete, den Schwamm voll Mus
fressen und behielt die Schnur in der Hand, worauf sie ohne Wortwechsel
geduldig mitgingen und mir die Zeche mit Schinken und Würsten
bezahleten.
Was ich brachte, teilete ich sowohl den Offizierern als meinen
Kameraden getreulich mit. Im übrigen dünkte ich mich viel zu gut darzu
zu sein, daß ich die Armen bestehlen, Hühner fangen oder andere geringe
Sachen hätte mausen sollen.
Dahero fing ich an nach und nach mit Fressen und Saufen ein epikuräisch
Leben zu führen, weil ich meines Einsiedels Lehren vergessen und
niemand hatte, der meine Jugend regierte. Meine Offizierer schmarotzten
bei mir und reizten mich viel mehr zu allen Lastern, wo sie mich hätten
strafen und abmahnen sollen. So ward ich endlich gottlos und verrucht,
daß mir kein Schelmstück zu groß schien, und zuletzt auch heimlich
beneidet, beides: von Kameraden und Offizieren, da ich mir einen
größeren Namen und Ansehen machte, als sie selbst hatten.
Während ich im Begriffe stund, mir einige Teufelslarven und
darzugehörige Kleidungen mit Roß- und Ochsenfüßen machen zu lassen,
vermittels deren ich Freund und Feind in Schröcken setzen könnte,
bekam ich Zeitung, daß ein Kerl sich in Werle aufhielte, welcher ein
trefflicher Parteigänger sei, sich grün kleiden lasse und hin und her
auf dem Land, sonderlich bei unsern Kontribuenten, unter meinem Namen
mit Weiberschänden und Plünderungen allerhand Exorbitantien verübe,
maßen dahero gräuliche Klagen auf mich einkamen. Solches gedachte ich
ihm nicht zu schenken, weit weniger zu leiden, daß er sich länger
meines Namens bediene. Ich ließ ihn mit Wissen des Kommandanten in
Soest auf Degen und Pistolen ins freie Feld zu Gast laden, nachdem er
aber das Herz nicht hatte zu erscheinen, ließ ich mich vernehmen, daß
ich mich an ihm revangieren wollte, so ich ihn auf Partei ertappte,
werde er von mir als Feind traktiert werden. Darauf verbrannte ich
in Soest vor meinem Quartier offentlich meine ganze grüne Kleidung,
unangesehen, daß sie über hundert Dukaten wert war, und fluchte in
solcher Wut noch darüber hin, daß der nächste, der mich mehr »Jäger«
nenne, entweder mich ermorden oder von meinen Händen sterben müsse, und
sollte es auch meinen Hals kosten. Ich wollte auch keine Partei mehr
führen, ich hätte mich zuvor an meinem Widerpart zu Werle gerochen.
Dies erscholl gar bald in der Nachbarschaft, davon wurden die Parteien
vom Gegenteil so kühn und sicher, daß sie schier täglich vor unsern
Schlagbäumen lagen. Was mir aber gar zu unleidlich viel war, daß der
Jäger von Werle noch immer fortfuhr sich vor mich auszugeben.
Indessen jedermann meinete, ich läge auf der Bernhaut, kündigte ich
meines Gegenteils von Werle Tun und Lassen aus und machte meinen
Anschlag darauf. Meine beiden Knechte, sonderlich Spring-ins-Feld,
hatte ich nach und nach abgerichtet wie die Wachtelhunde. Davon
schickte ich den einen nach Werle zu meinem Gegenteil. Der wandte
vor, daß ich nunmehr anfinge zu leben, wie ein anderer Kujon und
verschworen hätte nimmer auf Partei zu gehen, so hätte er nicht mehr
bei mir bleiben mögen. Er wisse alle Wege und Stege im Lande und könne
manchen Anschlag geben, gute Beute zu machen. Der einfältige Narr von
Werle glaubte meinem Knecht und nahm ihn an. So bekam ich Wind, daß sie
in einer bestimmten Nacht auf eine Schäferei zuhielten, etliche fette
Hämmel zu holen. Ich bestach den Schäfer, daß er seine Hunde anbinden
und die Ankömmlinge unverhindert in die Scheuer minieren lassen sollte,
so wollte ich ihnen das Hammelfleisch schon gesegnen. Indessen paßte
ich und Spring-ins-Feld mit einem andern Knecht auf, die ich hiebevor
beide mit meinen Teufelslarven und Kleidern wohl ausstaffieret.
Da nun der Jäger von Werle und sein Knecht ein Loch durch die Wand
gegraben hatten, wollte der Jäger haben, daß der Knecht zum erstenmal
hineinschliefe. Der aber sagte: »Ich sehe wohl, daß Ihr nicht mausen
könnt, man muß zuvor visieren, ob Bläsi zu Hause sei oder nicht.«
Er zog hierauf seinen Degen und hing den Hut an die Spitze, stieß
etliche Male durchs Loch. Als solches geschehen, kroch der Jäger als
erster hinein, aber Spring-ins-Feld erwischte ihn gleich bei der
Degenhand. Da hörete ich, daß sein anderer Gesell durchgehen wollte,
und weil ich nicht wußte, welches der Jäger sei, eilete ich nach und
ertappte ihn.
»Was Volks?« -- »Kaiserisch.« -- »Was Regiments, ich bin auch
kaiserisch, ein Schelm, der seinen Herrn verleugnet!« -- »Wir seind von
den Dragonern von Soest,« sagte er, »Bruder, ich hoffe, Ihr werdet uns
passieren lassen.« -- »Wer seid Ihr dann aus Soest.« -- »Mein Kamerad,
den Ihr im Stall ertappet, ist der Jäger.« -- »Schelmen seid ihr! Warum
plündert ihr dann euer eigen Quartier, der Jäger von Soest ist so kein
Narr, daß er sich in einem Schafstall fangen läßt!« -- »Ach, von Wörle
wollt ich sagen,« antwortete er mir.
Indem ich so disputierte, kam mein Knecht und Spring-ins-Feld mit
meinem Gegenteil auch daher.
»Siehe da, du ehrlicher Vogel, kommen wir hier zusammen? Wann ich
kaiserliche Waffen nicht respektierte, so wollte ich dir gleich eine
Kugel durch den Kopf jagen. Ich bin der Jäger von Soest und du bist
ein Schelm, bis du einen von gegenwärtigen Degen zu dir nimmst und den
andern auf Soldatenmanier mit mir missest.«
Indem legte Spring-ins-Feld uns zwei gleiche Degen vor die Füße. Der
arme Jäger erschrak so gewaltig, daß er seine Hosen verderbte, davon
schier niemand bei ihm bleiben konnte. Er und sein Kamerad zitterten
wie nasse Hunde, sie fielen auf die Knie und baten um Gnade. Aber
Spring-ins-Feld kollerte wie aus einem hohlen Hafen heraus: »Du
mußt einmal raufen, oder ich will dir den Hals brechen!« -- »Ach,
hochgeehrter Herr Teufel, ich bin nicht des Raufens halber herkommen!
Der Herr Teufel überhebe mich dessen, so will ich hingegen tun, was du
willst.«
Mein Knecht zwang ihm den Degen in die Hand, er zitterte aber so, daß
er ihn nicht halten konnte. Der Schäfer kam herbei und stellte sich,
als ob er von den beiden Teufeln nichts sähe, er fragte mich, was ich
mit diesen beiden Kerlen lang in seiner Schäferei zu zanken hätte, ich
sollte es an einem andern Ort ausmachen, dann unsere Händel gingen ihm
nichts an. Er gäbe monatlich seine Konterbission und wolle in Frieden
leben. Zu den beiden sagte er, warum sie sich von mir einzigem Kerl
geheien ließen und mich nicht niederschlügen.
»Du Flegel,« rief ich, »sie haben dir deine Schafe stehlen wollen!«
Da sagte der Bauer: »So wollte ich, daß sie meinen Schafen müßten den
Hintern lecken.« Damit ging er weg.
Ich drang auf das Fechten, mein armer Jäger aber konnte vor Forcht
schier nicht mehr auf den Füßen stehen, also daß er mich daurete. Er
und sein Kamerad brachten so bewegliche Worte vor, daß ich ihm endlich
alles verziehe und vergab.
Aber Spring-ins-Feld war damit nicht zufrieden, er zwang den Jäger an
dreien Schafen zu tun, was der Baur gewünscht hatte, und zerkratzte
ihn mit seinen Teufelskrallen noch darzu so abscheulich im Gesicht,
daß er aussahe, als ob er mit den Katzen gefressen hätte, mit welcher
schlichten Rache ich mich zufrieden gab.
Der Jäger von Werle verschwand bald aus der Gegend, weil er sich zu
sehr schämte, dann sein Kamerad sprengte aller Orten aus und beteuret
es mit heftigen Flüchen, daß ich wahrhaftig zween leibhaftiger Teufel
hätte, die mir auf den Dienst warteten. Darum ward ich noch mehr
geförchtet, hingegen aber desto weniger geliebet.


Das ander Kapitel

Solches wurde ich bald gewahr, daher stellete ich mein vorig gottlos
Leben allerdings ab. Ich ging zwar auf Partei, zeigete mich aber gegen
Freund und Feind so leutselig und diskret, daß alle, die mir unter die
Hände kamen, ein anderes glaubten, als sie von mir gehöret hatten.
Ich sammlete mir viel schöne Dukaten und Kleinodien, welche ich hin
und wieder auf dem Lande in hohle Bäume verbarg, dann ich hatte mehr
Feinde in der Stadt Soest und im Regiment, die mir und meinem Gelde
nachstellten, als außerhalb und bei den feindlichen Guarnisonen.
Ich saß einsmals mit fünfundzwanzig Feuerröhren nicht weit von Dorsten
und paßte einer Bedeckung mit etlichen Fuhrleuten auf, die nach Dorsten
kommen sollte. Ich hielt selbst Schildwacht, weil wir dem Feinde nahe
waren. Da sah ich einen Mann daherkommen, fein ehrbar gekleidet, der
redete mit sich selbst und focht dabei seltsam mit den Händen.
»Ich will einmal die Welt strafen, es sei dann, mir wolle es das große
~Numen~ nicht zugeben!«
Woraus ich mutmaßete, er möcht etwan ein mächtiger Fürst sein, der so
verkleideter Weise herumginge, seiner Untertanen Leben und Sitten zu
erkunden. Ich dachte, ist dieser Mann vom Feind, so setzt es ein gutes
Lösegeld, wo nicht, so willst du ihn aufs höflichste traktieren. Sprang
derohalben hervor und präsentierte mein Gewehr mit aufgezogenem Hahnen.
»Der Herr wird belieben, vor mir hin in den Busch zu gehen.«
Er antwortete sehr ernsthaftig: »Solcher ~Tractation~ ist
meinesgleichen nicht gewohnt.«
Ich tummlete ihn höflich fort. »Der Herr wird sich vor diesmal in die
Zeit schicken.«
Als die Schildwachen wieder besetzt waren, fragte ich ihn, wer er
sei. Er antwortete großmütig, es würde mir wenig daran gelegen sein,
wannschon ich es wüßte: Er sei auch ein großer Gott!
Ich gedachte, er mochte mich vielleicht kennen und etwan ein Edelmann
von Soest sein und so sagen, um mich zu hetzen, weil man die Soester
mit dem großen Gott und dem göldenen Fürtuch zu vexieren pfleget, ward
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