Der abenteuerliche Simplicissimus - 03

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mir als ein Büchlein von Birkenrinden, darin ich meine täglichen Gebete
geschrieben und auch meines frommen Einsiedels Zettlein, so er mir zum
~Valete~ hinterlassen, liegen hatte. Solches nahm er mir. Ich fiel vor
ihm nieder, fasste ihn um beide Knie und sagte:
»Mein lieber Hermaphrodit, laß mir doch mein Gebetbüchlein!«
»Du Narr,« antwortete er, »wer Teufel hat dir gesagt, daß ich Hermann
heiß!«
Befahl darauf zweien Soldaten mich mitsamt dem Büchlein, dann der Geck
konnte nicht lesen, zum Gubernator zu bringen. Und jedermann lief zu,
als wenn ein Meerwunder zur Schau geführet würde.
Der Gubernator fragte mich, wo ich herkäme. Ich antwortete: »Ich
weiß es nicht.« Er fragte weiter: »Wo willst du dann hin?« Meine
Antwort war: »Ich weiß es nicht.« -- »Was Teufel weißt du dann? Was
ist deine Hantierung?« Ich kunnt nur sagen: »Ich weiß es nicht.« --
»Wo bist du zuhaus?« Als ich nun wiederum antwortete, ich wüßte es
nicht, veränderte er seine Mienen, weiß nicht, ob es aus Zorn oder
Verwunderung geschahe. Dieweil aber jedermann das Böse zu argwöhnen
pfleget, zumal auch der Feind nahe war, der in voriger Nacht Gelnhausen
eingenommen und ein Regiment Dragoner darin zu Schanden gemacht hatte,
hielt mich der Gubernator für einen Kundschafter. Die Wachtsoldaten
gaben Bericht, daß anders nichts bei mir wäre gefunden worden, als
gegenwärtiges Büchlein, darin er alsbald ein paar Zeilen las und
fragte, wer mir das Büchlein gegeben hätte. Ich antwortete, es wäre von
Anfang mein Eigen und von mir selbst gemacht und überschrieben.
»Warum eben auf birkenen Rinden?«
»Weil sich die Rinden von andern Bäumen nicht darzu schicken.«
»Du Flegel, ich frage, warum du nicht auf Papier geschrieben hast.«
»Wir haben keins mehr im Wald gehabt.«
»Wo, in welchem Wald?«
Ich antwortete wieder auf meinem alten Schrot, ich wüßte es nicht.
Da wandte sich der Gubernator zu etlichen Offizierern, die ihm eben
aufwarteten: »Entweder ist dieser ein Erzschelm oder gar ein Narr.« Und
indem er redete, blätterte er in meinem Büchlein so stark herum, daß
des Einsiedel Briefchen herausfallen mußte. Solches ließ er aufheben,
ich aber entfärbte mich darüber, weil ichs vor meinen höchsten Schatz
und Heiligtum hielt, daher der Gubernator noch größeren Argwohn
schöpfte. Er las den Brief und sagte: »Ich kenne einmal diese Hand und
weiß, daß sie von einem wohlbekannten Kriegsoffizier ist geschrieben
worden, ich kann mich aber nicht entsinnen von welchem.«
So kam ihm auch der Inhalt seltsam und unverständlich vor.
»Dies ist ohn Zweifel,« erkläret er, »eine abgeredte Sprache, die sonst
niemand verstehet. Wie heißt du?«
»~Simplicius~.«
»Ja, ja, du bist eben der rechte Kauz. Fort, daß man ihn alsobald an
Hand und Fuß in Eisen schließe!«
Also wanderten die beiden Soldaten mit mir nach meiner neuen Herberge,
dem Stockhaus, und überantworteten mich dem Gewaltiger, der mich mit
Ketten an Händen und Füßen zierete, gleichsam als hätte ich nicht genug
an mir getragen.
Dieser Willkomm war der Welt noch zu lieblich, dann es kamen Henker und
Steckenknechte mit erschröcklichen Folterungsinstrumenten, die meinen
elenden Zustand allererst grausam machten.
»Ach Gott,« sagte ich zu mir, »wie geschiehet dir so recht! O, du
unglückseliger ~Simplici~! Dahin bringet dich deine Undankbarkeit:
Siehe Gott hatte dich kaum zu seiner Erkanntnus und in seine Dienste
gebracht, so laufst du hingegen aus seinen Diensten. O blinder Ploch,
du hast dieselben verlassen, deinen schändlichen Begierden genug zu
tun und die Welt zu sehen! Jetzt fahre hin und empfahe den Lohn deiner
gehabten eitelen Gedanken und vermessenen Torheit!«
Indessen näherten wir uns dem Diebsturm, und als die Not am größten, da
war die Hilfe Gottes am nähesten: dann als ich mit den Schergen samt
einer großen Menge vorm Gefängnus stund, zu warten bis es aufgemachet,
wollte mein Pfarrer (dann er lag zunächst dabei auch im Arrest) sehen,
was da vorhanden wäre. Er sahe mich und rief überlaut: »O ~Simplici~,
bist du es!«
Da hub ich beide Hände auf und schrie: »O Vater! O Vater!«
Er fragte mich, was ich getan hätte. Ich antwortete, ich wüßte es
nicht. Als er aber den Umstand vernahm, bat er, man wollte mit mir
inhalten, bis er meine Beschaffenheit dem Herrn Gubernator berichtet
hätte, dann solches würde verhüten, daß er sich an uns beiden
vergreife.


Das elfte Kapitel

Es wurde erlaubt, und über eine halbe Stunde ward ich auch geholt
und in die Gesindestube gesetzet, allwo sich schon zween Schneider,
ein Schuster mit Schuhen, ein Kaufmann mit Hüten und Strümpfen und
ein anderer mit allerhand Gewand eingestellt hatten, damit ich ehist
gekleidet würde. Folgends erschien ein Feldscherer mit scharfer Lauge
und wohlriechender Seife und eben als dieser seine Kunst an mir üben
wollte, kam ein anderer Befehl, welcher mich greulich erschreckte: Ich
sollte meinen Habit wieder anziehen. War aber nicht böß gemeint, dann
es kam ein Maler mit seinen Werkzeugen daher, nämlich mit Minien und
Zinober zu meinen Augenlidern, mit Lack, Endig und Lasur zu meinen
Korallenlippen, mit Auripigmentum, Rausch-schütt und Bleigelb zu meinen
weißen Zähnen, die ich vor Hunger bleckte, mit Kienruß, Kohlschwärz
und Umbra zu meinen blonden Haaren, mit Bleiweiß zu meinen gräßlichen
Augen und mit sonst vielerlei Farben zu meinem wetterfarbigen Rock,
auch hatte er eine ganze Hand voll Pensel. Dieser fing an, mich zu
beschauen, abzureißen, zu untermalen, seinen Kopf über die Seite zu
hängen, um seine Arbeit gegen meine Gestalt genau zu betrachten, und
änderte so lange, bis er endlich ein natürliches Muster entworfen
hatte, wie ~Simplicius~ eins war. Alsdann dorfte allererst der
Feldscherer über mich herwischen, derselbe zwackte mir den Kopf und
richtete wohl anderthalb Stund an meinen Haaren, folgends schnitt er
sie ab auf die damalige Mode, dann ich hatte Haar übrig. Nachgehends
satzte er mich in ein Badstüblein und säuberte meinen ausgehungerten
Leib von mehr als drei- und vierjähriger Unlust. Kaum war er fertig,
da brachte man mir ein weißes Hemd, Schuhe und Strümpfe samt einem
Überschlag und Kragen, auch Hut und Feder. Die Hosen waren gar schön
ausgemacht und überall mit Galaunen verbrämt. Die Schneider arbeiteten
noch auf die Eil am Wams. Der Koch stellte sich mit einem kräftigen
Süpplein ein und die Kellerin mit einem Trunk. Da saß mein Herr
~Simplicius~ wie ein junger Graf zum besten ~accommodiert~. Ich glaube
schwerlich, daß ich mein Lebtag ein einzig Mal eine größere Wollust
empfunden als eben damals. Mein Waldkleid samt Ketten und allem Zugehör
ward in die Kunstkammer zu andern raren Sachen und Antiquitäten getan,
daneben mein Bildnus.
Nach dem Nachtessen ward ich in ein Bette geleget, dergleichen ich nie
gekannt. Aber mein Bauch knurrte und murrte die ganze Nacht hindurch,
daß ich nicht schlafen konnte, weil er entweder nicht wußte, was gut
war, oder weil er sich über die anmütigen, neuen Speisen verwunderte.
Ich blieb aber liegen, bis die liebe Sonne wieder leuchtete.
Denselben Morgen gab mir der Gubernator einen Leibschützen, der mich zu
meinem Pfarrer brachte. In dessen ~Museo~ satzten wir uns und er ließ
mich vernehmen:
»Lieber ~Simplici~, der Einsiedel, den du im Walde angetroffen und
bis zu seinem Tode Gesellschaft geleistet hast, ist nicht allein
des hießigen Gouverneurs Schwager, sondern auch im Krieg sein
Beförderer und wertester Freund gewesen, wie dem Gubernator mir zu
erzählen beliebet. Ihm ist von Jugend auf weder an Tapferkeit noch an
Gottseligkeit niemals nichts abgegangen, welche beiden Tugenden man
zwar selten bei einander zu finden pflegt. Sein geistlicher Sinn und
widerwärtige Begegnüsse hemmten endlich den Lauf seiner weltlichen
Glückseligkeit, daß er Adel und ansehnliche Güter verschmähete und
hintan setzte und sein Dichten und Trachten fortan nur nach einem
erbärmlichen, eremitischen Leben gerichtet war. -- Ich will dir aber
auch nicht verhalten, wie er in den Spessart zu solchem Einsiedlerleben
gekommen sei.
Die zweite Nacht hernach, als die blutige Schlacht von Höchst verloren
worden, kam er einzig und allein vor meinen Pfarrhof, als ich eben mit
meinem Weib und Kindern gegen den Morgen entschlafen war, weil wir
wegen des Lärmens im Land, beides: der Flüchtigen und Nachjagenden, die
vorige und auch selbige halbe Nacht durch und durch gewachet hatten.
Er klopfte erst sittig an, folgends ungestüm genug, bis er mich und
mein schlaftrunkenes Gesind erweckte. Nach wenig Wortwechseln, welches
beiderseits gar bescheiden fiel, ward ihm die Tür geöffnet, und ich
sahe den Kavalier vom Pferde steigen. Sein kostbarlich Kleid war
ebenso sehr mit seiner Feinde Blut besprengt als mit Gold und Silber
verbrämt. Er besänftigte Forcht und Schrecken, indem er seinen bloßen
Degen einsteckte, und ich sprach ihn seiner schönen Person und des
herrlichen Ansehens halber vor den Mansfelder selbst an. Er aber sagte,
er sei denselben vor diesmal nur in der Unglückseligkeit nicht allein
zu vergleichen, sondern auch vorzuziehen. Drei Dinge beklagte er: Seine
verlorene, hochschwangere Gemahlin, die verlorene Schlacht und, daß er
nicht vor das Evangelium sein Leben zu lassen das Glück gehabt hätte.
Ich wollte ihn trösten, sahe aber bald, daß seine Großmütigkeit keines
Trostes bedurfte. Er begehrte ein Soldatenbett von frischem Stroh.
Das erste am folgenden Morgen war, daß er mir sein Pferd schenkte
und sein Gold samt etlichen köstlichen Ringen unter meine Frau,
Kinder und Gesinde austeilete. Ich trug Bedenken, so große Verehrung
anzunehmen. Er aber sagte, er wollte mich vor Gefahr des Argwohns mit
seiner eigenen Handschrift versichern, ja er begehrte sogar sein Hemd,
geschweige seine Kleider aus meinem Pfarrhof nicht zu tragen. Ich
wehrete mit Händen und Füßen, was ich konnte, weil solches Vorhaben
zumal nach dem Papsttum schmäcke (dann er eröffnete unumwunden, ein
Eremit zu werden) mit Erinnerung, daß er dem Evangelio mehr mit
seinem Degen würde dienen können. Aber vergeblich. Ich mußte ihn mit
denjenigen Büchern und Hausrat montieren, die du bei ihm gefunden,
und er ließ sich einen Rock aus der wollenen Decke machen, darunter
er dieselbe Nacht auf dem Stroh geschlafen. So mußte ich auch meine
Wagenketten mit ihm um eine göldene, daran er seiner Liebsten
Conterfait trug vertauschen.
Nachdem nun neulich die Schlacht vor Nördlingen verloren, habe ich mich
hierher in Sicherheit geflehnet, weil ich ohn das schon meine besten
Sachen hier hatte. Als mir die baren Geldmittel aufgehen wollten, nahm
ich drei Ringe und obgemeldte göldene Kette mit samt dem anhangenden
Conterfait und trugs zum Juden, solches zu versilbern. Der hat es aber
der Köstlichkeit und schönen Arbeit wegen dem Gubernator käuflich
angetragen, welcher das Wappen, maßen ein Petschierring darunter
war, und das Conterfait erkannt, nach mir geschickt und mich befragt
hat. Ich wiese des Einsiedlers Handschrift oder Übergabsbrief auf
und erzählte, wie er gelebet und gestorben. Er wollte solches nicht
glauben, sondern kündete mir den Arrest an, bis er die Wahrheit am Orte
ergründet und dich hierher gebracht hätte. Da ist mir nun durch dich,
indem du mich erkannt, insonderheit aber durch das Brieflein, so in
deinem Gebetbuch gefunden ward, ein trefflichs Zeugnis gegeben worden.
Als will er dir und mir wegen seines Schwagers selig Gutes tun, du
darfst dich jetzt nur resolviern, was du wilt, daß er dir tun soll.«
Ich antwortete, es gälte mir gleich.
Der Pfarrer zögerte mich auf seinem Losament bis zehn Uhr, eh er mit
mir zum Gubernator ging, damit er bei demselben zu mittags Gast sein
könne. Dann es war damals Hanau blockiert und eine solche klemme
Zeit bei dem gemeinen Mann, bevor aber den Flüchtlingen in selbiger
Festung, daß auch etliche, die sich etwas einbildeten, die angefrorenen
Rubschälen auf den Gassen, so die Reichen etwa hinwarfen, aufzuheben
nicht verschmäheten. Es glückte dem Pfarrer auch sowohl, daß er
neben dem Gubernator selbst über der Tafel zu sitzen kam. Ich aber
wartete auf mit einem Teller in der Hand, wie mich der Hofmeister
anwiese, in welches ich mich zu schicken wußte wie ein Esel ins
Schachspiel. Aber der Pfarrer ersatzte allein mit seiner Zunge, was die
Ungeschicklichkeit meines Leibes nicht vermochte. Er erzählte meine
Auferziehung in der Wildnus und wie ich dahero wohl vor entschuldigt zu
halten, meine Treue, die ich dem Einsiedel erwiesen und unser hartes
Leben, weiters daß der Einsiedel all seine Freude an mir gehabt, weil
ich seiner Liebsten von Angesicht so ähnlich sei. Er rühmte meine
Beständigkeit und unveränderlichen Willen. ~In summa~ er konnte nicht
genugsam aussprechen, wie der Einsiedel mich ihm mit ernstlicher
Inbrünstigkeit kurz vor seinem Tod ~rekommendieret~.
Dies kützelte mich dermaßen in Ohren, daß mich bedünkte, ich hätte
schon Ergötzlichkeit genug vor alles empfangen, das ich je bei dem
Einsiedel ausgestanden. Der Gubernator fragte, ob sein seliger Schwager
nicht gewußt hätte, daß er derzeit in Hanau kommandiere. »Freilich,«
antwortete der Pfarrer, »ich habe es ihm selbst gesagt. Er hat es aber
zwar mit einem fröhlichen Gesicht und kleinem Lächlen, jedannoch so
kaltsinnig angehört, daß ich mich über des Mannes Beständigkeit und
festen Vorsatz verwundern muß.«
Dem Gubernator, der sonst kein weichherzig Weibergemüt hatte, stunden
die Augen voll Wasser, da er sagte:
»Hätte ich gewußt, daß er noch im Leben, so wollte ich ihn auch wider
Willen haben holen lassen, damit ich ihm seine Guttaten hätte erwidern
können. Als will ich anstatt seiner seinen ~Simplicium~ versorgen.
Ach, der redliche Kavalier hat wohl Ursache gehabt, seine schwangere
Gemahlin zu beklagen, dann sie ist von einer Partei kaiserlicher Reuter
im Spessart gefangen worden. Ich habe einen Trompeter zum Gegenteil
geschickt, meine Schwester zu ranzionieren, habe aber nichts erfahren,
als daß meine Schwester denen Reutern im Spessart verloren gegangen
sei, da sie von etlichen Bauren zertrennt worden.«
Ich ward also des Gubernators Page und ein solcher Kerl, den die Leute,
sonderlich die Bauren, bereits Herr Jung nannten.


Das zwölfte Kapitel

Damals war bei mir nichts schätzbarliches als ein rein Gewissen. Ich
kannte von den Lastern nichts anderes, als daß ich sie etwan nennen
gehört oder davon gelesen hatte, und wann ich deren eines wirklich
begehen sahe, wars mir eine erschröckliche und seltene Sache. Herr
Gott, wie wunderte ich mich anfänglich, wann ich das Gesetz und
Evangelium samt den getreuen Warnungen Christi betrachtete und hingegen
derjenigen Werke ansahe, die sich vor seine Jünger und Nachfolger
ausgaben! Ich fand eitel Heuchelei und unzählbare Torheiten bei allen
Weltmenschen, daß ich verzweifelte, ob ich Christen vor mir hätte oder
nicht. Also hatte ich wohl tausenderlei Grillen und seltsame Gedanken
in meinem Gemüt und geriet in schwere Anfechtung wegen des Befehles
Christi: Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet.
Nächst der Hoffart und dem Geiz samt deren ehrbaren Anhängen waren
Fressen und Saufen, Huren und Buben bei den Vermüglichen eine tägliche
Übung. Aus ihrer Gottlosigkeit und dem heiligen Willen Gottes machten
sie nur einen Scherz. Zum Exempel hörete ich einsmals einen Ehebrecher,
der seiner Tat noch gerühmet sein wollte: »Es tuts dem geduldigen
Hanrei genug, daß er meinetwegen ein Paar Hörner trägt. Ich habs mehr
dem Mann zu Leid als der Frau zu Lieb getan, damit ich mich an ihm
rächen möchte.«
»O, kahle Rache,« antwortete ein ehrbar Gemüt, »dadurch man sein
eigen Gewissen beflecket und den schändlichen Namen eines Ehebrechers
überkommt!«
»Was Ehebrecher,« antwortete der mit Gelächter, »ich bin darum kein
Ehebrecher, wannschon ich diese Ehe ein wenig gebogen habe. Dies
seind Ehebrecher, wovon das sechst Gebot saget, daß keiner einem
andern in Garten steigen und die Kirschen eher brechen solle als der
Eigentumsherr.«
Und er nannte nach seinem Teufelskatechismo den gütigen Gott einen
Ehebrecher, weil er Mann und Weib durch den Tod von einander trennet.
Ich sagte, wiewohl er ein Offizierer war, aus übrigem Eifer und Verdruß
zu ihm: »Meinst du nicht, daß du dich mit diesen gottlosen Worten mehr
versündigest, als mit dem Ehebruch selbst?«
Er aber antwortete: »Du Mauskopf, soll ich dir ein paar Ohrfeigen
geben?«
Und ich vermerkte bald, daß jeder Weltmensch einen besonderen Nebengott
hatte, ja, etliche hatten wohl mehr als die alten und neuen Heiden
selbsten. Einige hatten den ihren in den Geldkisten, andere in der
Reputation, noch andere in ihrem Kopf, so ihnen Gott ein gesund Gehirn
verliehen, also daß sie einzige Künste und Wissenschaften zu fassen
geschickt waren. Auch gab es viel, deren Gott ihr eigener Bauch war,
welchem sie täglich zu allen Mahlzeiten opferten, und wann solcher
sich unwillig erzeigte, so machten die elenden Menschen einen Gott aus
dem ~Medico~ und suchten ihres Leibes Aufenthalt in der Apotheke, aus
welcher sie zwar öfters zum Tod befördert wurden. Manche Narren machten
Göttinnen aus glatten Metzen, sie nannten sie mit andern Namen und
beteten sie Tag und Nacht an mit tausend Seufzen und Liedern. Hingegen
waren Weibsbilder, die hatten ihre eigene Schönheit vor ihren Gott
aufgeworfen. Sie brachten ihr Opfer mit Schminke, Salben, Wassern,
Pulvern und sonst Schmiersel genug. Ich sahe Leute, die wohlgelegene
Häuser vor Götter hielten, und ich kannte einen Kerl, der konnte in
etlichen Jahren vor dem Tabackhandel nicht recht schlafen, weil er
demselben sein Herz, Sinne und Gedanken geschenkt hatte. Aber der
Phantast starb und fuhr dahin wie der Tabakrauch selbst. Ein anderer
Gesell, als bei einer Gesellschaft erzählet ward, wie jeder sich in dem
greulichen Hunger und teueren Zeiten ernährt und durchgebracht, sagte
mit deutschen Worten: Die Schnecken und Frösche seien sein Herrgott
gewesen.
Ich kam einsmals mit einem vornehmen Herrn in eine Kunstkammer, darin
schöne Raritäten waren. Unter den Gemälden gefiel mir nichts besser als
ein ~Ecce-Homo~ wegen seiner erbärmlichen Darstellung, mit welcher es
die Anschauenden gleichsam zum Mitleiden verzuckte. Darneben hing eine
papierene Karte, in China gemalt, darauf stunden der Chineser Götter
in ihrer Majestät sitzend, deren teils wie die Teufel gestaltet waren.
Der Herr im Haus fragte mich, welches Stück in seiner Kunstkammer
mir am besten gefiele. Ich deutete auf besagtes ~Ecce-Homo~. Er aber
sagte ich irre mich, der Chineser Gemält wäre rarer und dahero auch
köstlicher, er wolle es nicht um zehen solcher ~Ecce-Homo~ manglen.
Ich antwortete: »Herr ist Euer Herz wie Euer Mund?« Er sagte: »Ich
versehe michs.« Darauf ich: »So ist auch Eures Herzens Gott derjenige,
dessen Conterfait Ihr mit dem Mund bekennet, das Köstlichste zu sein.«
»Phantast,« rief er, »ich ~aestimiere~ die Rarität!«
So sehr wurden nun diese Abgötter nicht geehret, als hingegen die wahre
Göttliche Majestät verachtet. Christus spricht: ‚Liebet eure Feinde,
segnet die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, bittet für
die, so euch beleidigen und verfolgen, aufdaß ihr Kinder seid eures
Vaters im Himmel. Dann so ihr liebet, die euch lieben, was werdet ihr
für einen Lohn haben? Tun solches nicht auch die Zöllner? Und so ihr
euch nur zu eueren Brüdern freundlich zeiget, was tut ihr Sonderlichs?
Tun nicht die Zöllner also auch?’
Aber ich fand nicht allein niemand, der diesem Befehl Christi
nachzukommen begehrte, sondern jeder tät gerade das Widerspiel.
Es hieß: viel Schwäger, viel Knebelspieße. Und nirgends fand ich mehr
Neid, Haß, Mißgunst, Hader und Zank als zwischen Brüdern und Schwestern
und andern angeborenen Freunden, sonderlich wann ihnen ein Erbe zu
teilen zugefallen. Wo die größte Liebe und Treue sein sollte, fand ich
höchste Untreue und den gewaltigsten Haß. Herren schunden ihre getreuen
Diener, und solche wurden an ihren frommen Herren zu Schelmen. Den
continuierlichen Zank vermerkte ich zwischen vielen Eheleuten. Mancher
Tyrann hielt sein ehrlich Weib ärger als einen Hund, und manch lose
Vettel ihren frommen Mann vor einen Narren und Esel. Die Handelsleute
und Handwerker rannten mit dem Judenspieß gleichsam um die Wette und
sogen durch allerhand Fünde und Vorteil dem Baursmann seinen sauren
Schweiß ab. Hingegen waren teils Bauren so gottlos, andere Leute, wann
die nicht rechtschaffen genug mit Boßheit durchtrieben waren, oder wohl
gar ihren Herren selbst, unter Schein der Einfalt zu begaunern.
Ich sahe einsmals einen Soldaten einem andern eine dichte Maulschelle
geben und bildete mir ein, der Geschlagene würde den andern Backen
auch darbieten. Aber ich irrte, dann der Beleidigte zog vom Leder und
versatzte dem Täter eins vor den Kopf.
Ich sagte: »Ach Freund, was machst du!«
Er antwortete: »Da wäre einer ein Bernheuter! Ich will mich, schlag
mich der Donner und hol mich der Teufel, selbst rächen oder das Leben
nicht haben! Hei, müßte doch einer ein Schelm sein, der sich so
coujonieren ließe!«
Das Lärmen zwischen den zweien Duellanten vergrößerte sich, weilen
beiderseits Beiständer auch in die Haare kamen. Da bliebs bei geringen
Kinderschwüren nicht. Die heiligen Sakramente mußten nicht nur
siebenfach, sondern auch mit hunderttausenden soviel Tonnen, Galeeren
und Stadtgräben voll heraus, also daß mir alle Haare zu Berg stunden.
Zum allerschröcklichsten kam es mir vor, wann ich etliche Großsprecher
sich ihrer Boßheit, Sünden, Schande und Laster rühmen hörte. Da vernahm
ich zu unterschiedlichen Zeiten:
»Potz Blut, wie haben wir gestern gesoffen! Ich habe mich in einem Tag
wohl dreimal vollgesoffen und eben soviel Mal gekotzt!«
»Potz Stern, wie haben wir die Bauren, die Schelmen, tribuliert!«
»Potz Strahl, wie haben wir Beuten gemacht!«
»Potz hundert Gift, wie haben wir einen Spaß mit den Weibern und Mägden
gehabt!«
»Ich habe ihn darniedergehauen, als wenn ihn der Hagel hätte darnieder
geschlagen.«
»Ich habe ihn geschossen, daß er das Weiße über sich kehrte.«
»Ich habe ihn so artlich über den Tölpel geworfen, daß ihn der Teufel
hätte holen mögen. -- Ich habe ihm den Stein gestoßen, daß er den Hals
hätte brechen mögen.«
In Gottes Namen sündigten sie, was wohl zu erbarmen ist: »Wir wollen in
Gottesnamen auf Partei, plündern, niedermachen, in Brand stecken.«
Wann ich so etwas hörete und sahe und, wie meine Gewohnheit war, mit
der Hl. Schrift hervorwischte, so hielten mich die Leute vor einen
Narren und ich ward ausgelachet, daß ich endlich auch unwillig wurde
und mir vorsatzte, gar zu schweigen.
Als ich demnach vermeinete, ich hätte Ursach zu zweifeln, ob ich unter
Christen wäre oder nicht, ging ich zu dem Pfarrer mit der Bitte, er
wolle mir doch aus dem Traum helfen. Der Pfarrer antwortete: »Freilich
sind sie Christen und wollte ich dir nicht raten, daß du sie anderst
nennen solltest. Dessen verwundere dich nicht. Wann die Apostel selbst
anjetzo auferstehen und in die Welt kommen sollten, sie würden jeder
männiglich vor Narren gehalten sein. Was du siehest und hörest ist eine
allgemeine Sache und nur Kinderspiel dagegen, was sonsten so heimlich,
als offentlich und mit Gewalt wider Gott und den Menschen vorgeht.
Laß dich das nicht ärgern. Du wirst wenig Christen finden, wie dein
Einsiedel einer gewesen ist.«
Indem führet man etliche Gefangene über den Platz und wir beschaueten
sie auch. Da vernahm ich eine neue Mode einander zu grüßen und zu
bewillkommnen, dann einer unserer Guarnison kannte einen Gefangenen. Zu
dem ging er, gab ihm die Hand und druckete sie vor lauter Freude und
Treuherzigkeit, dabei er sagte: »Daß dich der Hagel erschlage, lebst du
noch, Bruder? Potz Fickerment, wie führt uns der Teufel hier zusammen!
Ich habe, schlag mich der Donner vorlängst gemeinet, du wärest gehängt
worden!«
Darauf antwortete der andere: »Potz Blitz Bruder, bist dus oder bist
dus nicht? Daß dich der Teufel hole, wie bist du hierher gekommen? Ich
hätte mein Lebtag nicht vermeinet, daß ich dich wieder antreffen würde,
sondern habe gedacht, der Teufel hätte dich vorlängst hingeführet!«
Und als sie von einander gingen, sagte einer zum andern:
»Strick zu, Strick zu, morgen kommen wir vielleicht zusammen, dann
wollen wir brav mit einander saufen!«
Ich verwunderte mich und ging, dem Gubernator aufzuwarten, dann ich
hatte gewisse Zeiten Erlaubnus, die Stadt zu beschauen, weil mein Herr
von meiner Einfalt Wind hatte und gedachte, solche würde sich legen,
wann ich herumterminierte und von andern gehobelt und gerülpt würde.


Das dreizehnte Kapitel

Meines Herren Gunst mehrete sich täglich, weil ich nicht allein seiner
Schwester je länger, je gleicher sahe, sondern auch ihm selbsten,
indem die guten Speisen und faulen Täge mich glatthärig machten. Wer
etwas mit dem Gubernator zu tun hatte, erzeigte sich mir günstig,
und sonderlich mochte mich der ~Secretarius~ wohl leiden, indem mir
derselbe rechnen lernen mußte.
Er war erst von den Studien gekommen und stak noch voller Schulpossen,
die ihm zu Zeiten ein Ansehen gaben, als wann er einen Sparren zu viel
oder zu wenig gehabt hätte. Er überredete mich oft, schwarz sei weiß
und weiß sei schwarz, dahero kam es, daß ich ihm in der Erste alles und
aufs letzte gar nichts mehr glaubte.
Einsmals tadelte ich sein schmierig Tintenfaß, er aber antwortete
solches sei sein bestes Stück in der ganzen Kanzlei, dann daraus lange
er hervor, was er begehre, die schönsten Dukaten, Kleider und ~in
summa~, was er vermöchte, hätte er nach und nach herausgefischt. Ich
wollte das von einem so kleinen, verächtlichen Ding nicht glauben.
Hingegen sagte er, solches Vermöge der ~spiritus papyri~ (also nannte
er die Tinte) und das Tintenfaß würde darum Faß genannt, weil es große
Dinge fasse.
»Wie soll mans herausbringen, sintemal man kaum zween Finger
hineinstecken kann?«
Er antwortete, er hätte einen Arm im Kopf, der solche Arbeit verrichten
müsse und verhoffe sich bald auch eine schöne, reiche Jungfrau
herauszulangen. Wann er Glück hätte, so getraue er auch ein eigen Land
und Leute heraus zu bringen.
Ich mußte mich über diese künstlichen Griffe verwundern und fragte, ob
noch mehr Leute solche Kunst könnten.
»Freilich, alle Kanzler, Doktoren, ~Secretarii~, Prokuratoren oder
Advokaten, ~Commissarii~, ~Notarii~, Kauf- und Handelsherren, so, wann
sie nur fleißig fischen, zu reichen Herren daraus werden.«
Ich meinte so seien die Bauren und andere arbeitsame Leute nicht
witzig, daß sie im Schweiß ihres Angesichtes ihr Brot essen und diese
Kunst nicht auch lernen. Er aber sagte: »Etliche wissen der Kunst
Nutzen nicht, dahero begehren sie solche auch nicht zu lernen; etliche
wolltens gern, mangeln aber des Arms im Kopfe oder anderer Mittel;
etliche lernen die Kunst und haben Arms genug, wissen aber die Griffe
nicht, so die Kunst erfordert, wenn man dadurch will reich werden;
andere wissen und können alles, was dazu gehöret, sie wohnen aber in
der Fehlhalde und haben keine Gelegenheit wie ich, die Kunst zu üben.«
Als wir dergestalt vom Tintenfaß diskurierten, kam mir das Titularbuch
ungefähr in die Hände, darin fand ich mehr Torheiten, als mir bisher
noch nie vor Augen gekommen.
Ich rief: »Alles sind ja Adamskinder und eines Gemächts miteinander,
Staub und Aschen, woher kommt ein so großer Unterschied? Allerheiligst,
Unüberwindlichst, Durchleuchtigst! Sind das nicht göttliche
Eigenschaften? _Der_ ist gnädig, der ander gestreng und was tut das
Geboren dabei? _Die_ heißen Hoch-, Wohl-, Vor-Großgeachte! Was ist das
vor ein närrisch Wort: Vorsichtig! Wem stehen dann die Augen hinten
im Kopf? Es ist viel rühmlicher, wann einer freundlich tituliert
wird. ~Item~ wann das Wort Edel an sich selbsten hochschätzbare
Tugenden bedeutet, warum es bei Fürsten und Grafen zwischen hoch und
geboren setzen? Und Wohlgeboren ist eine Lüge, solches möchte eines
jeden Barons Mutter bezeugen, wann man sie fragte, wie es ihr bei der
Entbindung ergangen sei.«
Der ~Secretarius~ und ich lacheten gar sehr. Indem entrann mir ein
so grausamer Leibsdunst, daß beide ich und der ~Secretarius~ darüber
erschraken.
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