Der abenteuerliche Simplicissimus - 05

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»Sauf zu! Willtu nicht ein guter Gesell sein, so mußt du in
gegenwärtiges Feuer!«
Die armen Teufeln wollten ihre Sprache und Stimme verquanten, damit
ich sie nicht kennen sollte, ich merkte aber gleich, daß es meines
Herrn Fourierschützen waren. So trank ich mein Teil, sie aber soffen,
weil derlei himmlischer ~Nectar~ selten an solche Gesellen kommt.
Da michs aber Zeit zu sein bedünkte, stellete ich mich mit Hin- und
Hertorkeln, wie ichs gesehen hatte, und wollte endlich gar nicht mehr
saufen, sondern schlafen. Sie hingegen jagten und stießen mich mit
ihren Hacken, die sie allezeit im Feuer liegen hatten, in allen Ecken
des Kellers herum. Und wann ich in solcher Hatz niederfiel, so packten
sie mich auf, als wann sie mich ins Feuer werfen wollten. Also ging
mirs wie einem Falken, den man wacht. Ich hätte zwar Trunkenheit und
Schlafes halber ausgedauert, aber sie lösten einander ab. Drei Täge und
zwei Nächte habe ich in diesem raucherichten Keller zugebracht. Der
Kopf fing mir an zu brausen und zu wüten, als ob er zerreißen wollte.
Ich warf mich hin und stellet mich tot. Da legten sie mich in ein
Leinlach und zerplotzten mich so unbarmherzig, daß mir alles Eingeweide
samt der Seele hätte herausfahren mögen. Wovon ich meiner Sinne beraubt
ward und nicht weiß, was sie ferners mit mir gemacht haben.
Als ich zu mir selber kam befand ich mich in einem schönen Saal unter
den Händen dreier alter Weiber, die vor eine treffliche Arznei wider
die unsinnige Liebe hätten dienen mögen, so garstig waren sie. Ich
erkannte wohl, daß die eine unsere Schüsselwäscherin, die andern zwo
aber zweier Fourierschützen Weiber waren. Da stellete ich mich, als
wann ich mich nicht zu regen vermöchte, wie mich dann in Wahrheit auch
nicht tanzerte, als die ehrlichen Alten mich auszogen und mich wie ein
klein Kindlein säuberten. Doch tät mir solches trefflich sanft. Sie
bezeugten unter währender Arbeit große Geduld und Mitleiden, also daß
ich ihnen beinahe offenbaret hätte, wie gut mein Handel noch stünde.
Zum Glück gedachte ich: Nein, ~Simplici~, vertraue keinem alten Weibe!
-- Da sie nun mit mir fertig waren, legten sie mich in ein köstlich
Bette, darin ich ungewiegt entschlummerte. Meines Davorhaltens schliefe
ich in einem Satz länger als vierundzwenzig Stunden. Da ich erwachte
stunden zween schöne, geflügelte Knaben vorm Bette, welche mit weißen
Hemden, taffeten Binden, Perlen, Kleinodien, göldenen Ketten und
andern scheinbarlichen Sachen köstlich gezieret waren. Einer hatte
ein vergöldtes Lavor voller Hippen, Zuckerbrot, Marzipan und anderm
Konfekt, der ander aber einen göldnen Becher in Händen. Diese Engel
wollten mich bereden, daß ich nunmehr im Himmel sei, weil ich das
Fegfeuer so glücklich überstanden. Derohalben sollte ich nur begehren,
was mein Herz wünsche. Mich quälte der Durst, mich verlangete nur nach
einem Trunk, der mir auch mehr als gutwillig gereichet wurde. Es war
aber kein Wein, sondern ein lieblicher Schlaftrunk.
Den andern Tag erwachte ich wiederum (dann sonst schliefe ich noch
heute), befand mich aber nicht mehr im Bette noch im vorigen Saal,
sondern in meinem Gänskerker und überdas trug ich ein Kleid von
Kalbsfellen, daran das rauhe Teil nach auswendig gekehrt war. Die Hosen
waren auf polnisch oder schwäbisch, der Wams auf närrisch gemacht.
Oben am Hals stund eine Kappe wie eine Mönchsgugel, die war mir über
den Kopf gestreift und mit einem Paar großer Eselsohren gezieret. Ich
mußte meines Unsterns selbst lachen, weil ich an Nest und Federn sahe,
was ich vor ein Vogel sein sollte. Ich bedachte mich aufs beste und
satzte mir vor, mich so närrisch zu stellen, als mir immer müglich sei,
darneben mit Geduld zu verharren.


Das vierte Kapitel

Weil ich ein Narr sein sollte, der nicht so witzig ist, von sich selbst
herauszugehen, achtet ich des Loches, das der tolle Fähnrich in die
Tür geschnitten hatte, nicht, sondern blieb und stellte mich als ein
hungrig Kalb, das sich nach der Mutter sehnet. Mein Geplärr ward auch
bald von zween Soldaten gehöret, die darzu bestellt waren. Sie fragten
mich, wer da sei. Ich antwortete: »Ihr Narren, höret ihr dann nicht,
daß ein Kalb da ist?« Sie nahmen mich heraus und verwunderten sich
wie neugeworbene Komödianten, die nicht wohl agieren können, daß ein
Kalb rede. Sie beratschlagten, mich dem Gubernator zu verehren, der
ihnen mehr schenken würde, als der Metzger vor mich bezahlt hätte. Sie
fragten mich, wie demnach mein Handel stünde.
»Liederlich genug,« antwortete ich.
»Warum?«
»Darum, dieweil hier Brauch ist, redliche Kälber in Gänsstall zu
sperren.«
Sie führten mich gegen des Gouverneurs Quartier zu und uns folgte eine
große Schar Buben nach, die ebensowohl als ich, wie Kälber schrien.
Also ward ich dem Gouverneur präsentiert, als ob ich von denen Soldaten
erst auf Partei erbeutet worden wäre. Er versprach mir die beste Sach.
Ich sagte: »Wohl Herr, man muß mich aber in keinen Gänsstall sperren,
dann wir Kälber können solches nicht erdulden, wann wir anders wachsen
und zu einem Stück Hauptviehe werden sollen.«
Er vertröstete mich eines besseren und dünkte sich gar gescheit zu
sein, daß er einen solchen visierlichen Narren aus mir gemachet hätte.
Hingegen gedachte ich: Harre mein, lieber Herr, ich habe die Probe des
Feuers überstanden.
Indem trieb ein geflüchteter Baur sein Viehe zur Tränke. Ich sahe
es und eilete mit einem Kälbergeplärr den Kühen zu, so sich vor mir
ärger entsatzten als vor einem Wolf, ja, sie wurden so schellig und
zerstoben von einander, daß sie der Bauer am selbigen Ort nicht mehr
zusammenbringen konnte. Im Hui war ein Haufen Volk darbei, das der
Gaukelfuhre zusahe. Mein Herr lachte, daß er hätte zerbersten mögen,
und meinte endlich: »Ein Narr macht ihrer hundert!« Ich aber gedachte,
eben du bist derjenige, dem du jetzt wahrsagest.
Gleichwie mich nun jedermann von selbiger Zeit an das Kalb nannte,
also nannte ich hingegen auch einen jeden mit einem besonderen Namen.
~In summa~ mich schätzte männiglich vor einen ohnweisen Toren und ich
hielte jeglichen vor einen gescheiten Narren. Dieser Brauch ist meines
Erachtens in der Welt noch üblich, maßen ein jeder mit seinem Witz
zufrieden und sich einbildet, er sei der Gescheiteste unter allen.
Bei der Mittagsmahlzeit wartete ich auf wie zuvor, brachte aber
daneben seltsame Sachen auf die Bahn, und, als ich essen sollte,
konnte niemand menschliche Speise oder Trank in mich bringen. Ich
wollte kurzum nur Gras haben, was zur selbigen winterlichen Zeit zu
bekommen unmüglich war. So ließ mein Herr zweien kleinen Knaben frische
Kalbfell überstreifen, diese satzte er zu mir und traktierte uns mit
Wintersalat. Ich aber sahe so starr drein, als wann ich mich darüber
verwunderte.
»Jawohl,« sagten sie, weil sie mich so kaltsinnig sahen, »es ist nichts
Neues, daß Kälber Fleisch, Fisch, Käse, Butter und anders fressen. Sie
saufen auch zu Zeiten einen guten Rausch.«
Ich ließ mich desto ehender überreden, als ich hiebevor schon selbst
gesehen, wie teils Menschen säuischer als Schweine, geiler als Böcke,
neidiger als Hunde, unbändiger als Pferde, gröber als Esel, versoffener
als Rinder, gefräßiger als Wölfe, närrischer als Affen und giftiger als
Schlangen und Kroten waren, so dannoch allesamt menschlicher Nahrung
genossen und nur durch die Gestalt von den Tieren unterschieden waren.
Gleichwie meine beiden Schmarotzer mit mir zehreten, also mußten sie
auch mit mir zu Bette, wann mein Herr anders nicht zugeben wollte, daß
ich im Kühestall schliefe. Der grundgütige Gott gab mir so viel Witz
vor meinen Stand, als er einem jeden Menschen zu seiner Selbsterhaltung
verleihet, dannenhero ich erkannte: Doktor hin, Doktor her, was bildet
ihr euch ein, allein witzig zu sein und Hans in allen Gassen. Hinter
den Bergen, da wohnen auch noch Leute.
Gegen Mittag so mußte ich auch in die Stube, weil adelig Frauenzimmer
bei meinem Herren war, den neuen Narren zu hören und zu sehen. Ich
erschiene und stund da wie ein Stummer. Dahero diejenige, so ich
hiebevor beim Tanze erdappet hatte, Ursach nahm zu sagen, sie hätte
gehört, daß dieses Kalb könne reden, nunmehr verspüre sie aber, daß es
nicht wahr sei.
Ich antwortete: »So habe ich vermeint, die Affen können nicht reden,
höre aber wohl, das dem auch nicht so sei.«
»Wie,« sagte mein Herr, »vermeinst du dann, diese Damen seien Affen?«
»Sein sie es nicht,« gab ich entgegen, »so werden sie es bald werden.
Wer weiß wie es fällt, ich habe mich auch nicht versehen, ein Kalb zu
werden, und bins doch.«
Da fragte mein Herr, woran ich sehe, daß diese Damen Affen werden
sollten.
Ich antwortete: »Der Affe trägt seinen Hintern bloß, diese Jungfer
allbereits ihre Brüstlein, dann andre Mägde pflegen sonst solche zu
bedecken.«
»Schlimmer Vogel,« sagte mein Herr, »so redest du? Diese lassen billig
sehen, was sehenswert ist, der Affe aber gehet aus Armut nackend.
Geschwind bringe ein, was du gesündiget hast, oder man wird dich mit
Hunden in den Gänsstall hetzen!«
Hierauf betrachtete ich die Dame so steif und lieblich, als hätte
ich sie heuraten wollen. Endlich sagte ich: »Herr, ich sehe wohl der
Diebsschneider ist an allem schuldig, er hat das Gewand, das oben um
den Hals gehört, unten am Rock stehen lassen, darum schleift es so weit
hinten nach. Man soll dem Hudler die Hand abhauen. Jungfer, schafft
ihn ab, wann er Euch nicht so verschänden soll und sehet, daß ihr
meiner Meuder, des Ursele und der Ann Schneider bekommt, die haben Röck
gehabt, so nicht im Dreck geschlappt wie Eurer.«
Mein Herr fragte, ob dann meines Knäns Ann und Ursele schöner gewesen
als diese Jungfer.
»Ach wohl nein,« sagte ich, »diese Jungfer hat ja Haare so gelb,
als kleine Kindlein die Windlen zeichnen, und sie sein so hübsch
zusammengerollt, als hätte sie auf jeder Seite ein paar Pfund Lichter
oder ein Dutzend Bratwürst hangen. Wie hat sie so eine schöne glatte
Stirn, weißer als ein Totenkopf, der viel Jahr lang im Wetter gehangen.
Jammerschad ist, daß ihre zarte Haut durch den Puder bemackelt wird,
als habe die Jungfer den Erbgrind, der solche Schuppen von sich werfe.
Wie zwitzern doch ihre funkelnden Augen, vor Schwärze klärer als meines
Knäns Ofenloch. Und die zwei Reihen Zähne, so in ihrem Maul stehen,
schimmern so schön, als wann sie aus einem Stück von einer weißen Rübe
geschnitzelt wären worden. O Wunderbild, ich glaube nicht, daß es einem
wehe tut, so du einen damit beißest! Wie ist ihr Hals schier so weiß,
als eine gestandene Sauermilch und ihre Brüstlein sein von gleicher
Farbe und ohn Zweifel so hart, als eine Geißmämm, die von übriger Milch
strotzet. Ach Herr, sehet ihre Hände und Finger so subtil, so lang, so
gelenk, so geschmeidig und so geschickt, damit sie einem in den Sack
greifen können, wann sie fischen wollen. Aber was soll dieses gegen
ihren ganzen Leib, den ich zwar nicht sehen kann. Ist er nicht so zart,
so schmal und anmutig, als wann sie acht ganzer Wochen die schnelle
Katharina gehabt hätte?«
Hierüber erhub sich eine solch Gelächter, daß man mich nicht mehr
hören, noch ich mehr reden konnte. Ging hiemit durch wie ein Holländer
und ließ mich, solang mirs gefiel, von andern vexieren.


Das fünfte Kapitel

Bei allen Mahlzeiten ließ ich mich tapfer gebrauchen, dann ich hatte
mir vorgesatzt, alle Torheiten zu bereden und alle Eitelkeiten zu
bestrafen. Ich rupfte ihre Laster, und wer sichs nicht gefallen ließe,
ward noch darzu ausgelacht.
Der erste, der mir mit Vernunft begegnen wollte, war der ~Secretarius~,
dann ich denselben einen Titulschmied nannte und ihn fragte, wie man
der Menschen ersten Vater titulieret hätte.
»Du redest wie ein Kalb, maßen nach unseren ersten Eltern Leute gelebt,
die durch seltene Tugenden und gute Künste sich und ihr Geschlecht
dergestalt geadelt haben, daß sie übers Gestirn zu den Göttern erhoben
worden. Wärest du ein Mensch, so hättest du die Historien gelesen und
verstündest auch den Unterscheid, sintemalen du aber ein Kalb und
keiner menschlichen Ehre würdig noch fähig, so redest du wie ein dummes
Kalb und gönnest ihnen den Ehrentitul nicht.«
»Ich bin«, antwortete ich, »sowohl ein Mensch gewesen als du und habe
bei meinem Einsiedel auch ziemlich viel gelesen. Sage mir, was sein
vor herrliche Taten begangen und Künst erfunden, die genugsam seien,
ein ganzes Geschlecht von etlich hundert Jahr nach Absterben des
Helden und Künstlers zu adlen? Ist nicht beides: des Helden Stärke
und des Künstlers Weisheit mit hinweggestorben? So aber der Eltern
Qualitäten auf die Kinder überkommen, halt ich davor, daß dein Vater
ein Stockfisch und deine Mutter eine Schneegans gewesen.«
»Ha,« rief der ~Secretarius~, »wann es damit wohl ausgericht sein
wird, wann wir einander schänden, so könnte ich dir vorwerfen, daß dein
Knän ein grober spessarter Bauer gewesen, und daß du dich noch mehr
verringert habest, indem du zum unvernünftigen Kalb geworden bist.«
»Da recht! Das ist, was ich behaupten will, daß der Eltern Tugenden
nicht allerweg auf die Kinder vererbt werden, und dahero die Kinder
ihrer Eltern Tugendtitul auch nicht allerweg würdig sein. Mir zwar ist
es keine Schande, daß ich ein Kalb bin worden, dieweil ich in solchem
Falle dem großmächtigen König Nabuchodonosor nachzufolgen die Ehre
habe.«
»Nun gesetzt, aber nicht zugestanden, du habest recht, so mußt du doch
gestehen, daß diejenigen alles Lobs wert sein, die sich selbst durch
Tugend edel machen. Wann aber -- so folget, daß man die Kinder der
Eltern wegen billig ehre, dann der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
Wer wollte in ~Alexandri Magni~ Nachkömmlingen, wann anders noch
einzige vorhanden wären, ihres alten Ur-Ahnherren herzhafte Tapferkeit
nicht rühmen? Hat er nicht vor dem dreißigsten Jahr die Welt bezwungen,
hat er nicht in einer Schlacht mit den Indiern, da er von den Seinigen
verlassen war, aus Zorn Blut geschwitzet? War er nicht von lauter
Feuerflammen umgeben, daß die Barbaren vor ihm flohen? Bezeugt nicht
~Quintus Curtius~, daß sein Atem wie Balsam, der Schweiß wie Bisem,
sein toter Leib aber nach köstlicher Spezerei roch? -- Da könnte ich
auch den ~Julium Cäsarem~ und ~Pompeium~ anführen, deren der eine
fünfzigmal in offener Feldschlacht gestritten und 1152000 Mann erlegt
und totgeschlagen hat, der ander aber hat neben 940 den Meerräubern
abgenommenen Schiffen vom Alpengebürg an bis in das äußerste Hispanien
876 Städte und Flecken eingenommen und überwunden. Ist nicht von dem
~Lucio Siccio Dentato~, welcher Zunftmeister in Rom war, zu sagen, daß
er in 110 Feldschlachten gestanden und achtmal diejenigen überwunden
hat, die ihn herausgefordert, und daß er 45 Wundmäler an seinem Leib
zeigen konnte. Mit neun Obrist Feldherren ist er in ihren Triumphen
in Rom eingezogen. Wo bleibet der starke Herkules, Theseus und andre,
deren unsterbliches Lob zu beschreiben unmüglich.
Ich will aber die Waffen fahren lassen und mich zu den Künsten wenden.
Was findet sich für Geschicklichkeit am ~Zeuxis~, welcher mit seinen
Schildereien die Vögel in der Luft betrog, ~item~ am ~Apelles~, der
eine ~Venus~ so natürlich, so ausbündig und mit allen Lineamenten
so subtil und zart dahermalete, daß sich die Junggesellen darein
verliebten. ~Plutarchus~ schreibet, daß ~Archimedes~ ein großes Schiff
mit Kaufmannswaren über den Markt von Syrakus nur mit einer Hand, an
einem einzigen Seil vermöge seiner Schrauben daher gezogen, welches
200 deinesgleichen Kälber nicht hätten zu tun vermocht. Sollten diese
Meister nicht mit einem besonderen Ehrentitul begabt sein? Und welcher
die edle und der ganzen Welt höchst nutzbare Kunst der Buchdruckerei
erfunden, wer wollte den nicht preisen? Zwar ist wenig daran gelegen,
ob du grobes Kalb solches in deinem unvernünftigen Ochsengehirn fassest
oder nicht! Es geht dir eben wie jenem Hund, der auf einem Haufen Heu
lag und solches dem Ochsen auch nicht gönnte, weil er es selbst nicht
genießen konnte.«
Da ich mich so gehetzt sahe, satzte ich dagegen: »Die herrlichen
Heldentaten wären höchlich zu rühmen, wann sie nicht mit anderer
Menschen Untergang und Schaden vollbracht wären worden. Was ist
das aber vor ein Lob, welches mit so vielem unschuldig vergossenem
Menschenblut besudelt, und was vor ein Adel, der mit so vieler tausend
anderer Menschen Verderben erobert und zuwegen gebracht worden? Und die
Künste, was seinds anders als lauter Vanitäten und Torheiten, dienen
zum Geiz, zur Wollust, zur Üppigkeit. So könnte man der Druckerei
und Schriften auch wohl entbehren, dann der Heilige saget: Die ganze
Welt ist Buchs genug, die Wunder des Schöpfers zu betrachten und die
göttliche Allmacht zu erkennen.«
Mein Herr wollte auch mit mir scherzen und sagte: »Ich merke wohl, weil
du nicht edel zu werden getrauest, verachtest du des Adels Ehrentitul.«
Ich antwortete: »Wann schon ich in dieser Stund an deine Ehrenstell
treten sollte, ich wollte sie doch nicht annehmen.« Mein Herr lachte.
»Das glaub ich, dann dem Ochsen gehöret Haberstroh. Ich meinesteils
acht es für kein Geringes, wann mich das Glück über andere erhebet.«
Ich seufzte und sagte: »Ach, armselige Glückseligkeit! Herr, du bist
der allerelendeste Mensch in ganz Hanau.«
»Wieso, wieso, du Kalb!«
»Wann du nicht weißt oder empfindest, mit wieviel Sorgen und Unruhe du
als Gubernator beladen bist, so verblendet dich allzu große Begierde
der Ehre. Zwar hast du zu befehlen und wer dir unter Augen kommt, muß
dir gehorsamen, aber bist du nicht ihrer aller Knecht? Schaue, du
bist jetzt rund umher mit Feinden umgeben und die Konservation dieser
Festung liegt dir auf dem Hals. Bedörfte es nicht öfters, daß du
selber wie ein gemeiner Knecht Schildwacht stündest? Du mußt um Geld,
Munition, Proviant und, daß dein Volk im Posten erscheine, bedacht
sein und das ganze Land durch stetiges Exequieren und Tribulieren
in Kontribution erhalten. Schickest du die Deinigen zu solchem End
hinaus, so ist Rauben, Plündern, Stehlen, Brennen und Morden ihre beste
Arbeit. Sie haben erst neulich Orb geplündert, Braunfels eingenommen
und Staden in Asche gelegt. Davon haben sie sich zwar Beuten, du dir
aber eine schwere Verantwortung vor Gott gemacht. Und wirst du nicht
Ehr und Reichtum in der Welt lassen und nichts mit dir nehmen als die
Sünde, dadurch du selbige erworben hast? Du verschwendest der Armen
Schweiß und Blut, die jetzt gar verderben und Hungers sterben. Und
dafern anders etwas versäumet wird, das zur Erhaltung deiner Völker
und der Festung hätte observiert werden sollen, so kostet es deinen
Kopf. Sterbe ich jung, so bin ich der Mühseligkeit eines Zugochsens
überhoben, dir aber stellet man auf tausendfältige Weise nach und dein
ganzes Leben ist Sorge und Schlafbrechen, dann du mußt Freunde und
Feinde förchten umb deiner Reputation und deines Kommandos willen. Ich
geschweige, daß dich täglich deine brennenden Begierden quälen, wie du
dir einen noch größeren Namen und Ruhm zu machen, höher in Kriegsämtern
zu steigen, größeren Reichtum zu sammeln, dem Feind eine Tücke zu
beweisen, einen oder den andern Ort zu überrumpeln, ~in summa~ fast
alles tun solltest, was andere Leute schädigt, deine Seele verderbt
und der göttlichen Majestät mißfällt. Du aber lässest dich von deinen
Fuchsschwänzern verwöhnen, daß du dich selbst nicht mehr erkennst
und den gefährlichen Weg nicht siehest. Sie hetzen und jagen dich zu
anderer Leute Schaden, ihrem Beutel zu nutz.«
»Du Bernheuter, wer lernet dich so predigen?«
»Sage ich nicht wahr, daß du von deinen Ohrenbläsern und Daumendrehern
dergestalt verderbt seiest, daß dir bereits nicht mehr zu helfen ist?
Aber auch du entgehst dem Tadel nicht. Hast du nicht Exempel genug an
hohen Personen, so vor der Zeit gelebet? Die Lacedämonier schalten an
ihrem ~Lycurgo~, daß er allezeit gesenkten Hauptes daherging, die Römer
verargeten dem ~Scipioni~ das Schnarchen und es dünkte sie häßlich zu
sein, daß sich ~Pompeius~ nur mit einem Finger kratzte. Des ~Julii
Cäsaris~ spotteten sie, weil er den Gürtel nicht artig und lustig
antrug. Die Uticenser verleumdeten ihren ~Catonem~, weil es zu gierig
auf beiden Backen aß. Die Karthager redeten dem ~Hannibali~ übel nach,
weil er immerzu mit der Brust aufgedeckt und bloß daherging. Herr, ich
tausche mit keinem, der vielleicht neben zwölf Fuchsschwänzern und
Schmarotzern tausend so heimliche als öffentliche Feinde hat. Ich sehe
wohl, wie sauer du dirs mußt werden lassen und wieviel Beschwerden du
trägst. Und was wird endlich dein Lohn sein? Sage mir, lieber Herr, was
hast du davon? Wann dus nicht weißt, so laß dirs von dem griechischen
~Demosthenes~ sagen, den die Athener des Landes verwiesen und ins Elend
gejagt haben. Dem ~Sokrati~ ist mit Gift vergeben worden. ~Hannibal~
hat elendiglich, in der Welt landflüchtig herumschweifen müssen.
~Lykurg~ ward gesteiniget. ~Solo~ wurde verbrannt, nachdem ihm ein Aug
ausgestochen ward. Darum behalte du dein Kommando samt seinem Lohn.
Dann wann alles wohl mit dir abgehet, so bringst du aufs wenigste ein
böses Gewissen davon.«


Das sechste Kapitel

Und währendem meinem Diskurs sahe mich jedermann verwundert an. Mein
Herr aber sagte:
»Ich weiß nicht, was ich an dir habe. Du bedünkest mich vor ein Kalb
viel zu verständig zu sein. Ich vermeine schier, du seiest unter deiner
Kalbshaut mit einer Schalkshaut überzogen.«
Ich stellete mich zornig und rief: »Vermeinet ihr Menschen dann wohl,
wir Tiere seien gar Narren? Das dörft ihr euch wohl nicht einbilden.
Ältere Tiere möchten euch anderst aufschneiden, so sie reden könnten
als ich. Saget mir doch, wer die wilden Waldtauben, Häher, Amseln und
Rebhühner gelehret hat sich mit Lorbeerblättern zu purgieren und die
Turteltäublein und Hühner mit St. Peterskraut? Wer lehret Hunde und
Katzen das betaute Gras fressen, wann sie ihren vollen Bauch reinigen
wollen? Wer den angeschossenen Hirsch seine Zuflucht zur wilden Poley
nehmen? Wer hat das Wieselin unterrichtet, daß es Raute gebrauchen
solle, wann es mit der Feldmaus oder irgendeiner Schlange kämpfen will?
Wer gibt den wilden Schweinen Efeu und den Bären Alraun vor Arznei zu
erkennen? Wer unterweiset die Schwalbe, daß sie ihrer Jungen blöde
Augen mit dem Chelidonio arzneien soll? Wer instruieret die Schlange,
daß sie Fenchel esse, wann sie ihre Haut abstreifen will? Schier dorfte
ich sagen, daß ihr eure Künste und Wissenschaften von uns Tieren
erlernet habt. Aber ihr freßt und sauft euch krank und tot, das tun wir
Tiere nicht. Ein Löw oder Wolf, wann er zu fett werden will, so fastet
er, bis er frisch und gesund wird. Wer aber sagt den Sommervögeln,
wann sie im Frühjahr zu uns kommen, Junge hecken und im Herbste wieder
von dannen in warme Länder ziehen sollen? Leihet ihr Menschen ihnen
vielleicht eueren Kalender oder Seekompaß? Beschauet die mühsame
Spinne, deren Geweb beinahe ein Wunderwerk ist. Sehet ob ihr auch einen
einzigen Knopf in aller ihrer Arbeit finden möget. Welcher Jäger hat
sie gelehrt, das Wildpret zu belaustern? Die alten Philosophi haben
solches ernstlich erwogen und sich nicht geschämet zu fragen und zu
disputieren, ob die Tiere nicht auch Verstand hätten. Gehet hin zu den
Immen und sehet, wie sie Wachs und Honig machen, und alsdann saget mir
euer Meinung wieder.«
Hierauf fielen unterschiedliche Urteile über mich. Der ~Secretarius~
hielt davor, ich sei närrisch, weil ich mich selbsten vor ein
unvernünftig Tier schätze, maßen diejenigen, so einen Sparen zu viel
oder zu wenig hätten und sich jedoch weise zu sein dünkten, die aller
artlichsten und visierlichsten Narren wären. Andere sagten, wann man
mir die Imagination benehme, daß ich ein Kalb sei, so würde ich vor
vernünftig und witzig gelten müssen.
Mein Herr sagte: »Er ist ein Narr, weil er jedem ungescheut die
Wahrheit sagt, hingegen stehen seine klugen Diskursen keinem Narren zu.«
Solches redeten sie auf latein, damit ich's nicht verstehen sollte.
Der tolle Fähnrich aber schloß: »Wat wolts met deesem Kerl sin, hei
hett den Tüfel in Liff, hei ist beseeten. De Tüfel, de kühret ut jehme!«
Dahero nahm mein Herr Ursache, mich zu fragen, sintemal ich dann
nunmehr zu einem Kalb worden wäre, ob ich noch wie vor diesem, gleich
andern Menschen zu beten pflege und in Himmel zu kommen getraue.
»Freilich,« antwortete ich, »ich habe ja meine unsterbliche menschliche
Seele noch, die wird ja, wie du leicht gedenken kannst, nicht in die
Hölle begehren, vornehmlich weil mir's schon einmal so übel darin
ergangen. Ich bin verändert wie vordem Nabuchodonosor und dörfte ich
noch wohl zu einer Zeit wieder zu einem Menschen werden.«
»Das wünsche ich dir,« sagte mein Herr mit einem ziemlichen Seufzen.
Daraus ich leichtlich schließen konnte, daß ihm eine Reue ankommen.
»Aber laß hören, wie pflegst du zu beten?«
Darauf kniete ich nieder, hub Augen und Hände auf gut einsiedlerisch
zum Himmel, und weilen mich meines Herren Reue mit Trost berührte,
konnte ich mich der Tränen nicht enthalten. Betete also mit größter
Andacht das Vaterunser und bat weiters vor meine Freunde und Feinde
und, daß mich Gott in dieser Zeitlichkeit also leben lasse, daß ich der
ewigen Seligkeit würdig werde. Mein Einsiedel hatte mich ein solches
Gebet mit andächtig concipierten Worten gelehret. Hievon etliche
weichherzige Zuseher auch beinahe zu weinen anfingen, ja meinem Herren
selbst stunden die Augen voll Wasser.
Alsbald schickte mein Herr zum Pfarrer, dem erzählte er alles, daß er
besorge, es gehe nicht recht mit mir zu, und daß vielleicht der Teufel
mit unter der Decke läge. Der Pfarrer aber, dem meine Beschaffenheit am
besten bekannt war, meinte, man sollte solches bedacht haben, eh man
mich zum Narren zu machen unterstanden hätte, Menschen seien Ebenbilder
Gottes, mit welchen nicht wie mit Bestien zu scherzen sei. Doch glaube
er nicht an ein Spiel des Bösen, dieweil ich jederzeit inbrünstig zu
Gott bete. Sollte aber solches wider Verhoffen zugelassen werden, so
hätte man es bei Gott schwer zu verantworten, maßen es keine schwerere
Sünde gibt, als einen Menschen der Vernunft zu berauben. Er wisse
aber, daß ich auch hiebevor Witz genug gehabt, mich aber in diese
Welt nicht habe schicken können. Hätte man sich ein wenig geduldet,
so würde ich mich mit der Zeit besser angelassen haben. »Wann man ihm
nur die Einbildung nehmen kann, daß er nicht mehr glaubet, er sei ein
Kalb! Ich habe selbsten einen kranken Baur in meiner Pfarr gehabt,
der klagte mir, daß er auf vier Ohm Wasser im Leib hätte, ich sollet
ihn aufschneiden oder ihn in Rauch hängen lassen, damit dasselbe
herauströckne. Darauf sprach ich ihm zu und überredete ihn, es könne
das Wasser auf eine andere Weise von ihm gebracht werden. Nahm demnach
einen Weinhahn, daran ich einen Darm steckte, das ander End des Darms
band ich an das Spuntloch eines Wasserzubers. Darauf stellet ich mich,
als wann ich ihm den Hahn in den Bauch steckte, welchen er überall mit
Lumpen umwickelt hatte, damit er nicht zerspringen sollte. Ich ließ das
Wasser durch den Hahn hinweglaufen, darüber sich der Tropf herzlich
erfreuete. Er tät nach solcher Verrichtung die Lumpen von sich und
kam in wenigen Tagen wieder allerdings zurecht. Also kann dem guten
~Simplicio~ auch wieder geholfen werden.«
»Dieses alles glaube ich wohl,« sagte mein Herr, »allein es liegt mir
an, daß er zuvor so unwissend gewesen, nun aber ein jeder sein Reden
vor ein Orakul oder Warnung Gottes halten muß.«
»Herr,« sagte der Pfarrer, »dieses kann natürlicher Weise wohl sein,
doch weiß ich, daß er belesen ist, maßen er sowohl als sein Einsiedel
alle meine Bücher durchgangen hat. Obgleich er nun seiner eigenen
Person vergißt, kann er dannoch hervorbringen, was er hiebevor ins
Gehirn gefaßt hat.«
Also satzte der Pfarrer den Gubernator zwischen Forcht und Hoffnung,
das brachte mir gute Tage und ihm einen Zutritt bei meinem Herrn, so
daß er ihn endlich bei der Guarnison zum Kaplan machte.
Von dieser Zeit besaß ich meines Herrn Gnade, Gunst und Liebe
vollkömmlich, nichts manglete mir zu meinem besseren Glück, als daß
ich an einem Kalbskleid zu viel und an Jahren noch zu wenig hatte. So
wollte mich der Pfarrer auch noch nicht witzig haben, weil ihm solches
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