Der abenteuerliche Simplicissimus - 07

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lustig Spektakul war. Mir aber wurden meine kroatischen Kälberhosen, so
voller junge Hunde gegaukelt, daß ich solche ausziehen, und weil mein
Hemd vorlängst im Walde am Leib verfaulet war, nackend dastehen mußte.
Zuletzt sprang den jungen Herzbruder ein Hündlein mit göldenem Halsband
aus dem Hosenschlitz und das verschlang alle andern Hündlein, ward aber
selbsten je länger, je kleiner, das Halsband nur desto größer, bis es
sich endlich gar in des Obristen Tischbecher verwandelte.
Da sagte der Obrist zu meinem Herzbruder:
»Siehe, du undankbarer Gast, ich habe dich zu meinem ~Secretario~ des
morgenden Tages machen wollen. Nun aber hast du mit diesen Diebsstücken
verdient, daß ich dich noch heut aufhängen ließe. Das auch unfehlbar
geschehen sollte, wann ich deinen ehrlichen, alten Vater nicht
verschonete. Geschwind, pack dich aus meinem Läger!«
Mein junger Herzbruder ward nicht gehört. Indem er fortging, ward dem
guten alten Herzbruder ganz ohnmächtig, daß man genug an ihm zu laben
und der Obrist selbst an ihm zu trösten hatte.
Sobald des jungen Herzbruders Kapitän diese Geschichte erfuhr, nahm er
ihm die Musterschreiberstelle und lud ihm eine Picke auf, von welcher
Zeit an er bei männiglich so verachtet ward, daß er sich oft den Tod
wünschete. Sein Vater aber bekümmerte sich dergestalt, daß er in eine
schwere Krankheit fiel und sich auf das Sterben gefaßt machte. Demnach
er sich ohndas prognostizieret, daß er den 26. ~Julii~ Leib- und
Lebensgefahr ausstehen müsse, verlangte er von dem Obristen, daß sein
Sohn noch einmal zu ihm kommen dörfte. Ich ward der dritte Mitgesell
ihres Leides. Da sahe ich, daß der Sohn keiner Entschuldigung bedörftig
gegen seinen Vater, der als weiser, tiefsinniger Mann unschwer ermaß,
daß Olivier seinem Sohn hatte das Bad durch den Profosen zurichten
lassen. Aber was vermochte er gegen den Zauberer! Überdies versahe
er sich des Todes und wußte doch nicht geruhiglich zu sterben, weil
er seinen Sohn in solcher Schande hinter sich lassen sollte. Es war,
versichert, dieser beiden Jammer so erbärmlich anzuschauen, daß ich
vom Herzen weinen mußte. Zuletzt beschlossen sie, Gott ihre Sache in
Geduld heimzustellen und auf Mittel zu gedenken, wie sich der junge
Herzbruder von seiner Kompagnia loswürken und anderwärts sein Glück
suchen könnte. Da mangelte es aber am Gelde und ich gedachte meiner
gespickten Eselsohren, fragte derowegen, wieviel sie zu ihrer Notdurft
haben mußten. Der junge Herzbruder meinte, mit hundert Talern aus
seinen Nöten zu kommen. Ich rief: »Hab' ein gut Herz, Bruder, ich will
dir hundert Dukaten geben!« -- »Bist du ein rechter Narr und scherzest
in unserer äußersten Trübseligkeit?«
Ich streifete mein Wams ab und melkete aus dem einen Eselsohr hundert
Dukaten, das Übrige behielt ich und sagte: »Hiemit will ich deinem
kranken Vater aufwarten.«
Da fielen sie mir um den Hals, küßten mich und wußten vor Freuden
nicht, was sie taten, wollten mir auch eine Handschrift zustellen, daß
sie mich um diese ~Summam~ samt dem Interesse hinwiederum mit großem
Dank befriedigen wollten, so ich aber nicht annahm, sondern mich in
ihre beständige Freundschaft befahl.
Hierauf wollte der junge Herzbruder verschwören, sich an dem Olivier zu
rächen oder darum zu sterben. Aber sein Vater verbot ihm solches und
versicherte ihn, daß derjenige, der den Olivier totschlüge, wiederum
vom ~Simplicio~ den Rest kriegen werde. »Doch,« sagte er, »ich bin
dessen wohl vergewissert, daß ihr beide einander nicht umbringen
werdet, weil keiner von euch durch Waffen umkommen soll.«
Der junge Herzbruder entledigte sich mit dreißig Talern, daß ihm sein
Kapitän einen ehrlichen Abschied gab, verfügte sich mit dem übrigen
Geld und guter Gelegenheit nach Hamburg, montierte sich allda mit zwei
Pferden und ließ sich unter der schwedischen Armee vor einen Freireuter
gebrauchen.


Das elfte Kapitel

Keiner schickte sich besser, dem alten Herzbruder abzuwarten, als ich,
so ward mir auch solches Amt von dem Obristen aufgetragen. Es besserte
sich von Tag zu Tag mit ihm, also daß er noch vor dem 26. ~Julii~ fast
wieder überall zu völliger Gesundheit gelangte. Doch wollte er sich
noch inhalten und krank stellen, bis vermeldter Tag, vor welchem er
sich merklich entsatzte, vorbei wäre.
Indessen besuchten ihn allerhand Offizierer von beiden Armeen, die
ihr künftig Glück von ihm wissen wollten, dann weil er ein guter
~Mathematicus~ und Nativitätensteller, benebens auch ein vortrefflicher
~Physiognomist~ und ~Chiromanticus~ war, ging seine Aussag selten
fehl. Er nannte sogar den Tag, an welchem die Schlacht vor Wittstock
nachgehends geschahe, sintemal ihm viel zukamen, denen um dieselbige
Zeit, einen gewalttätigen Tod zu erleiden, angedroht war.
Dem falschen Olivier, der sich gar däppisch bei ihm zu machen wußte,
sagte er ausdrücklich, daß er eines gewalttätigen Todes sterben müsse,
und daß ich seinen Tod rächen werde, weswegen mich Olivier folgender
Zeit hochhielt. Auch mein zukünftiges Leben erzählete er mir, welches
ich aber wenig achtete.
Als nun der 26. ~Julii~ eingetreten war, vermahnete er mich und einen
Fourierschützen, den mir der Obrist auf sein Begehren denselben Tag
zugegeben hatte, ganz treulich, wir sollten niemand zu ihm ins Zelt
lassen. Er lag allein darin und betete. Da es aber Nachmittag ward,
kam ein Leutenant aus dem Reuterläger dahergeritten, welcher nach des
Obristen Stallmeister fragte. Er ward zu uns und gleich darauf wieder
von uns abgewiesen. Er wollte sich aber nicht abweisen lassen, sondern
bat den Fourierschützen mit untergemischten Verheißungen, ihn vor den
Stallmeister zu lassen, als mit welchem er noch diesen Abend notwendig
reden müßte. Weil aber solches auch nicht helfen wollte, fing er an
zu fluchen, mit Donner und Hagel dreinzukollern und zu sagen, er sei
schon so vielmal dem Stallmeister zu Gefallen geritten und hätte ihn
noch niemals daheim angetroffen, so er nun jetzt einmal vorhanden sei,
so sollte er abermal die Ehre nicht haben, nur ein einzig Wort mit
ihm zu reden? Stieg darauf ab, ließ sich nicht verwehren, das Zelt
selbst aufzuknüpfen, worüber ich ihm in die Hand biß und eine dichte
Maulschelle davor bekam.
Sobald er meinen Alten sahe, sagte er:
»Der Herr sei gebeten, mir zu verzeihen, daß ich die Frechheit
gebrauche, ein Wort mit ihm zu reden.«
»Wohl,« antwortete der Stallmeister, »was beliebt dann dem Herrn?«
»Nichts anders,« sagte der Leutenant, »als daß ich den Herrn bitten
wollte, ob er sich ließe belieben, mir meine Nativität zu stellen.«
Der Stallmeister entgegnete: »Ich will verhoffen, mein hochgeehrter
Herr werde mir vergeben, daß ich demselben vor diesmal meiner Krankheit
halber nicht willfahren kann. Weil diese Arbeit viel Rechnens brauchet,
wirds mein blöder Kopf jetzo nicht verrichten können. Wann er sich aber
bis morgen zu gedulden beliebet, will ich ihm verhoffentlich genugsame
~Satisfaction~ tun.«
»Herr,« sagte hierauf der Leutenant, »Er sage mir nur etwas dieweil aus
der Hand.«
»Mein Herr,« antwortete der alte Herzbruder, »dieselbe Kunst ist gar
mißlich und betrüglich, derowegen bitte ich, der Herr wolle mich damit
soweit verschonen, ich will morgen hergegen alles gern tun, was der
Herr von mir begehret.«
Der Leutenant wollte sich doch nicht abweisen lassen, sondern trat
meinem Vater vors Bette, streckte ihm die Hand dar und sagte:
»Herr, ich bitte nur um ein paar Worte, meines Lebens Ende betreffend
mit Versicherung, wann solches etwas Böses sein sollte, daß ich des
Herren Rede als eine Warnung von Gott annehmen will, um mich desto
besser vorzusehen. Darum bitte ich um Gottes willen, der Herr wolle mir
die Wahrheit nicht verschweigen!«
Der redliche Alte antwortete ihm hierauf kurz und sagte: »Nun wohlan,
so sehe sich der Herr dann wohl vor, damit er nicht in dieser Stunde
noch aufgehängt werde.«
»Was, du alter Schelm,« schrie der Leutenant, »solltest du einen
Kavalier solche Worte vorhalten dörfen!« Zog damit vom Leder und stach
meinen lieben alten Herzbruder im Bette zu Tode.
Ich und der Fourierschütz riefen alsbald Lärmen und Mordio, also daß
alles dem Gewehr zulief. Der Leutenant aber machte sich unverweilet auf
seinen Schnellfuß und wäre auch ohn Zweifel entritten, wann nicht eben
persönlich der Kurfürst von Sachsen mit vielen Pferden vorbei gekommen
wäre und ihn hätte einholen lassen. Als derselbe den Handel vernahm,
wandte er sich zu dem von Hatzfeld, als unserm General, und sagte
nichts andres als dieses:
»Das wäre eine schlechte ~Disciplin~ in einem kaiserlichen Läger, wann
auch ein Kranker im Bette vor den Mördern seines Lebens nicht sicher
sein sollte!«
Das war ein scharfer Sentenz und genugsam, den Leutenant um das Leben
zu bringen, gestalt ihn unser General alsbald an seinem allerbesten
Hals aufhängen ließ.
Aus dieser wahrhaftigen Histori ist zu sehen, daß nicht sogleich alle
Wahrsagungen zu verwerfen sein, wie etliche Gecken tun, die gar nichts
glauben können. Allein ich habe oft gewünscht und wünsche es noch, daß
mein lieber alter Herzbruder zu mir geschwiegen hätte. Dann der Mensch
kann sein vorausgesetztes Ziel schwerlich überschreiten, also auch ich
die unglücklichen Fälle, so er mir angezeiget, habe niemals umgehen
können. Was half mir, daß der alte Herzbruder hoch und teuer schwur,
ich wäre von edlen Eltern geboren und erzogen worden, da ich doch von
niemand anders wußte, als von meinen Knän und meiner Meuder! ~Item~ was
halfs dem Wallenstein, Herzog von Friedland, daß ihm profezeit ward,
er werde gleichsam mit Saitenspiel zum König gekrönt werden. Weiß man
nicht, wie er zu Eger ist eingewieget worden?


Das zwölfte Kapitel

Meine beiden Herzbrüder hatte ich verloren, das ganze Läger vor
Magdeburg war mir verleidet, ich ward meines Standes so müd und satt,
als wann ich's mit lauter eisernen Kochkesseln gefressen hätte.
Olivier, der ~Secretarius~, welcher nach des alten Herzbruders Tod mein
Hofmeister geworden war, erlaubte mir oft mit den Knechten auf Fourage
zu reuten. Als wir nun einsmals in ein großes Dorf kamen, darin etliche
den Reutern zuständige Bagage logierte, und jeder hin und wider in die
Häuser ging, zu suchen, was etwan mitzunehmen wäre, stahl ich mich auch
hinweg und suchte, ob ich nicht ein altes Baurenkleid finden möchte.
Aber ich mußte mit einem Weiberkleid vorlieb nehmen, zog es an und warf
den Narrenhabit in ein ~Secret~. In diesem Aufzuge ging ich über die
Gasse etlichen Offiziersweibern entgegen und machte enge Schrittlein.
Ich war aber kaum außer Dach, da mich etliche Fouragierer sahen und
besser springen lehrten. Sie schrieen: Halt! Halt! -- ich lief zu den
obgemeldten Offiziererinnen, vor denselben fiel ich auf die Knie und
bat, meine Jungfernschaft vor diesen geilen Buben zu schützen. Da ward
ich von einer Rittmeisterin vor eine Magd angenommen, bei welcher ich
mich auch beholfen, bis Magdeburg von den unseren eingenommen ward.
Die Rittmeisterin war kein Kind mehr, wiewohl sie noch jung war,
und vernarrete sich dermaßen in meinen glatten Spiegel und geraden
Leib, daß sie mir endlich nach lang gehabter Mühe und vergeblicher,
umschweifender Weitläufigkeit nur allzu deutsch zu verstehen gab,
wo sie der Schuh am meisten drucke. Ich aber, damals noch viel zu
gewissenhaft, tät, als wann ichs nicht merkte und ließ keine anderen
Anreizungen erscheinen, als solche daraus man eine fromme Jungfer
urteilen mochte. Der Rittmeister und sein Knecht lagen an derselben
Kränke wie die Rittmeisterin, dahero befahl er seinem Weibe, sie sollte
mich besser kleiden, damit sie sich meines garstigen Baurenkittels
nicht schämen dörfte. Sie tät mehr, als ihr befohlen war, und putzte
mich heraus wie eine franzsche Poppe, welches das Feuer bei allen
dreien noch mehr schürete. Ja, es ward endlich bei ihnen so groß, daß
Herr und Knecht eifrigst von mir begehreten, was ich ihnen nit leisten
konnte und der Frau selbst mit einer schönen Manier verweigerte. Und
weil die Rittmeisterin mich noch endlich zu überwinden verhoffte,
verlegte sie dem Manne alle Pässe und liefe ihm alle Ränke ab, also
daß er vermeinete, er müsse toll und töricht darüber werden. Einsmals
stund der Knecht vor dem Wagen, darin ich alle Nacht schlafen mußte,
klagte mir seine Liebe mit heißen Tränen und bat andächtig um Gnade und
Barmherzigkeit. Ich aber erzeigte mich härter als Stein und gab ihm zu
verstehen, daß ich meine Keuschheit bis in Ehstand bewahren wollte. Da
er mir die Ehe wohl tausendmal anbot, und ich ihm stets versicherte,
daß es unmöglich sei, verzweifelte er endlich gar, dann er zog den
Degen aus, satzte die Spitze an die Brust, den Knopf an den Wagen und
tät nicht anders, als wann er sich jetzt erstechen wollte. Ich sprach
ihm zu und gab ihm Vertröstung auf morgen frühe. So ward er ~content~
und ging schlafen, ich aber wachte desto länger. Und ich befand,
daß meine Sache mit der Zeit nicht gut tun würde. Die Rittmeisterin
ward je länger, je ~importuner~ mit ihren Reizungen, der Rittmeister
verwegener mit seinen Zumutungen, der Knecht verzweifelter in seiner
Liebe. Ich mußte oft meiner Frau bei hellem Tage Flöhe fangen, nur
darum, daß ich ihre Alabasterbrüstlein sehen und ihren zarten Leib
genug betasten sollte, welches mir, weil ich auch Fleisch und Blut
hatte, zu ertragen stets schwerer fallen wollte. Ließ mich die Frau
zufrieden, so quälete mich der Rittmeister, und wann ich von diesen
beiden Ruhe haben sollte, so peinigte mich der Knecht. Also kam mich
das Weiberkleid zu tragen viel sauerer an, als meine Narrenkappe. Ich
steckte würklich in derjenigen Gefängnus, auch Leib- und Lebensgefahr,
als mein alter Herzbruder wahrgesaget hatte. Was sollte ich tun? Ich
beschloß endlich, mich dem Knecht zu offenbaren, sobald es Tag würde,
dann ich dachte, seine Liebesregungen werden sich alsdann legen.
Mein Hans ließ es gleich nach Mitternacht tagen, sein Jawort zu holen,
und fing an am Wagen zu rappeln, als ich eben am allerstärksten
schlief. Er rief etwas zu laut: »Sabina, Sabina, ah, mein Schatz,
stehet auf und haltet mir Euer Versprechen!« Also weckte er den
Rittmeister eher als mich, weil der sein Zelt am Wagen stehen hatte.
Ihm ward vor Eifersucht grün und gelb vor den Augen, doch kam er nicht
heraus, sondern stund nur auf zu sehen, wie der Handel liefe. Zuletzt
weckte mich der Knecht. Ich schalt ihn, er aber nötigte mich mit seiner
Importunität, aus dem Wagen zu kommen, oder ihn einzulassen. Wie ich
nun mit meinen aufgestreiften Ärmeln herabstieg, ward mein Hans durch
meine weißen Arme so heftig ~inflammieret~, daß er mich mit Küssen
anfiel. Solches vermochte der Rittmeister nicht zu erdulden, sondern
sprang mit bloßem Degen aus dem Zelt, meinem armen Liebhaber den Fang
zu geben, aber der ging durch und vergaß das Wiederkommen.
»Du Bluthur, ich will dich lernen ...« mehrers konnte der Rittmeister
vor Zorn nicht sagen, sondern schlug auf mich zu, als wann er unsinnig
wäre. Ich fing an zu schreien, darum mußte er aufhören, damit er keinen
Alarm erregte, dann beide Armeen, die sächsische und die kaiserliche,
lagen damals gegeneinander, weil sich die schwedische unter dem Panier
näherte.
Als es nun Tag worden, gab mich mein Herr den Reuterjungen preis, eben
als beide Armeen aufbrachen. Das war nun ein Schwarm von Lumpengesind,
und dahero die Hatz desto größer und erschröcklicher. Sie eileten
mit mir einem Busch zu, ihre viehischen Begierden zu sättigen, wie
dann diese Teufelskinder im Brauch haben, wann ihnen ein Weibsbild
dergestalt übergeben wird. So folgten ihnen auch sonst viel Bursche
nach, die dem elenden Spaß zusahen, unter welchen auch mein Hans war.
Der ließ mich nicht aus den Augen. Er wollte mich mit Gewalt erretten,
und sollte es seinen Kopf kosten. Er bekam Beiständer, weil er sagte,
ich sei seine versprochene Braut. Solches war den Reuterjungen, die ein
besser Recht auf mich zu haben vermeineten, allerdings ungelegen. Da
fing man an Stöße auszuteilen, der Zulauf ward je länger, je größer,
ihr Geschrei lockte den Rumormeister herzu, welcher eben ankam, als
sie mir die Kleider vom Leibe gerissen und gesehen hatten, daß ich
kein Weibsbild war. Seine Gegenwart machte alles stockstill, weil er
mehr geförchtet ward als der Teufel selbst. Er informierte sich der
Sache kurz und nahm mich gefangen, weil es ein ungewöhnlich und fast
argwöhnisch Ding war, daß sich ein Mannsbild in Weiberkleidern sollte
finden lassen.
Ich ward zum General-Auditor geführt, der fing an mich zu examinieren.
Da erzählete ich meine Händel, wie sie waren, es ward mir aber nicht
geglaubt. Auch konnte der General-Auditor nicht wissen, ob er einen
Narren oder einen ausgestochenen Bösewicht vor sich hatte. Frage und
Antwort fiel so artlich und der Handel an sich selbst war seltsam.
Er hieß mich, eine Feder nehmen und schreiben, ob etwa meine
Handschrift bekannt oder doch so beschaffen wäre, daß man etwas daraus
abnehmen möchte. Ich ergriff Papier und Feder geschicklich und fragte,
was ich schreiben sollte. Der General-Auditor, der vielleicht unwillig
war, weil das Examen sich verzog, antwortete.
»Hei, schreib: deine Mutter, die Hur!«
Ich satzte ihm diese Worte hin, und sie machten meinen Handel nur desto
schlimmer, dann der General-Auditor glaubte jetzt erst, daß ich ein
rechter Vogel sei. Er fragte den Profosen, ob man mich visitiert, der
Profos antwortete: nein, dann mich der Rumormeister gleichsam nackend
eingebracht hätte. Aber ach, das half nichts, der Profos mußte mich
besuchen und fand meine beiden Eselsohren mit den Dukaten.
Da hieß es: was bedörfen wir ferner Zeugnus; dieser Verräter hat ohn
Zweifel ein groß Schelmstück zu verrichten. Warum sollte sich sonst
ein Gescheiter in ein Narrenkleid oder ein Mannsbild in Weiberkittel
verstellen, zu was End wäre er sonst mit einem so ansehnlichen Stück
Geld versehen? Saget er nicht selbst, er habe bei dem Gubernator zu
Hanau, dem allerverschlagensten Soldaten in der Welt, lernen auf der
Lauten schlagen? Was mag er sonst bei denselben Spitzköpfen vor listige
Praktiken gesehen haben! Der nächste Weg ist, daß man ihn auf die
Folter bringe!
Wie mir damals zu Mut gewesen, kann sich ein jeder leicht einbilden.
Aber eh man diesen strengen Prozeß mit mir ins Werk satzte, gerieten
die Schweden den Unsrigen in die Haare. Gleich anfänglich kämpften die
Armeen um den Vortel und gleich darauf um das schwere Geschütz, dessen
die Unsrigen stracks verlustig wurden.
Unser Profos hielt zwar ziemlich weit mit seinen Leuten und den
Gefangenen hinter der Battaglia, gleichwohl waren wir unserer Brigade
so nahe, daß wir jeden von hinterwärts an den Kleidern erkennen
konnten. Und als eine schwedische Eskadron auf die unsrige traf, waren
wir sowohl als die Fechtenden selbst in Todesgefahr, dann in einem
Augenblick flog die Luft so häufig voller singender Kugeln über uns
her, daß es das Ansehen hatte, als ob die Salve uns zu Gefallen wäre
gegeben worden. Davon duckten sich die Forchtsamen, als ob sie sich in
sich selbst hätten verbergen wollen, diejenigen aber, so Courage hatten
und mehr bei dergleichen Scherz gewesen, ließen solche unverblichen
über sich hinstreichen. Im Treffen selbst suchte jeder seinem Tode
mit Niedermachung des Nächsten, der ihm aufstieß, vor zu kommen. Das
gräuliche Schießen, das Gekläpper der Harnische, das Krachen der
Piken, das Geschrei beider: der Verwundeten und Angreifenden machten
neben den Trompeten, Trommeln und Pfeifen eine erschröckliche Musik.
Da sahe man nichts als einen dicken Rauch und Staub, welcher schien,
als wolle er die Abscheulichkeit der Verwundeten und Toten bedecken.
In demselben hörete man ein jämmerliches Wehklagen der Sterbenden und
ein lustiges Geschrei derjenigen, die noch voller Mut staken. Die
Pferde selbst hatten das Ansehen, als wenn sie zur Verteidigung ihrer
Herren je länger, je frischer würden, so hitzig zeigten sie sich in
dieser Schuldigkeit. Deren sahe man etliche unter ihren Herren tot
darniederfallen, voller Wunden, die sie unverschuldet in getreuem
Dienste empfangen hatten, andere fielen auf ihre Reuter und wurden
so von ihnen getragen, die sie bei Lebzeiten hatten tragen müssen,
wiederum andere, nachdem sie ihrer herzhaften Last, die sie kommandiert
hatte, entladen worden, ließen die Menschen in ihrer Wut und Raserei,
rissen aus und suchten im weiten Feld ihre einstige Freiheit.
Die Erde, die sonst alle Toten deckt, war damals selbst mit Toten
überstreut. Köpfe und Leiber lagen getrennt, etlichen hing in grausamer
und jämmerlicher Weise das Ingeweid heraus, andern war der Kopf
zerschmettert und das Hirn zerspritzt. Da sahe man die entseelten
Leiber ihres eigenen Geblüts beraubet und hingegen Lebendige mit
fremdem Blute begossen. Da lagen abgeschossene Arme, an welchen sich
die Finger noch regten, gleichsam als ob sie wieder in das Gedräng
wollten, hingegen rissen Kerle aus, die noch keinen Tropfen Blut
vergossen hatten. Dort lagen abgelöste Schenkel, die, obwohl der Bürde
ihres Körpers entladen, dennoch viel schwerer geworden waren. Da sahe
man verstümmelte Soldaten um Beförderung ihres Todes, hingegen andere
um Quartier und Verschonung ihres Lebens bitten. ~Summa summarum~ da
war nichts anderes als ein elender, jämmerlicher Anblick.
Die schwedischen Sieger trieben die Unsrigen, um sie mit ihrer
schnellen Verfolgung vollends zu zerstreuen. Mein Herr Profos ergriff
die Flucht und nötigte uns, samt ihm durchzugehen. Da jagte der junge
Herzbruder daher mit noch fünf Pferden und grüßte ihn mit einer
Pistole:
»Siehe da, du alter Hund, ist es noch Zeit junge Hündlein zu machen?
Ich will dir deine Mühe bezahlen!«
Aber der Schuß beschädigte den Profosen so wenig wie einen stählernen
Ambos.
»Oho, bist du der Haare,« rief mein Herzbruder, »ich will nicht
vergeblich dir zu Gefallen herkommen sein. Du mußt sterben und wäre dir
deine Seele angewachsen!«
Er befahl darauf einen Musketierer von des Profosen eigener Wacht, ihn
mit der Axt niederzuschlagen.
Ich aber ward erkannt, meiner Ketten und Bande entlediget und auf ein
Pferd gesatzt, das mein Herzbruder durch einen Knecht in Sicherheit
führen ließ.


Das dreizehnte Kapitel

Demnach die sieghaften Überwinder ihre Beuten teilten und ihre Toten
begruben, ermanglete mein Herzbruder, der durch Begierde der Ehre und
Beute sich hatte so weit verhauen, daß er gefangen ward. So erbte mich
sein Rittmeister, bei welchem ich mich vor einen Reuterjungen mußte
gebrauchen lassen.
Gleich hernach ward er zum Obrist-Leutenant befördert, ich aber schlug
ihm in den Quartieren die Lauten, im Marschieren mußte ich ihm den
Küraß nachtragen, welches mir eine beschwerliche Sache war. Dann
obzwar diese Waffen vor feindlichen Püffen schützen, so befand ich
an ihnen ein Widerspiel, indem unter ihrem Schutz auf meinem Leibe
eine Armada oder Heerhauf ausgebrütet ward, die ihren freien Paß und
Tummelplatz behaupteten, sintemal ich mit meinen Händen nicht unter
den Harnisch konnte, einen kleinen Streif unter sie zu tun. Ich hatte
weder Zeit noch Gelegenheit, sie durch Feuer, Wasser oder Gift (maßen
ich wohl wußte was Backöfen und Quecksilber vermöchten) auszurotten
und mußte mich mit ihnen schleppen, meinen Leib und Blut zum besten
geben. Endlich erfand ich eine Kunst, daß ich einen Pelzfleck um den
Ladestecken der Pistole wickelte, wenn ich dann mit dieser Lausangel
unter den Harnisch fuhr, fischte ich sie dutzendweis aus ihrem Vorteil,
es mochte aber wenig erklecken.
Einsmals ward mein Obrist-Leutenant kommandiert eine Cavalcada mit
einer starken Partei in Westfalen zu tun, und wäre er so stark an
Reutern gewesen, als ich an Läusen, so hätte er die ganze Welt
erschröckt, so aber mußte er behutsam gehen. Ich war damals mit meiner
Einquartierung auf höchste kommen und ich getraute meine Pein nicht
länger zu gedulden. Als teils die Reuter fütterten, teils schliefen und
teils Schildwacht hielten, ging ich abseits unter einen Baum, meinen
Feinden eine Schlacht zu liefern. Zu solchem End zog ich den Harnisch
aus, unangesehen andre einen anziehen, wann sie fechten wollen, und
fing ein solches Würgen und Morden an, daß mir gleich beide Schwerter
an den Daumen vom Blut troffen. So oft mir dieses ~Rencontre~ zu
Gedächtnus kommt, beißt mich die Haut noch allenthalben. Ich dachte
zwar, ich sollte nicht so wider mein Geblüt wüten, vornehmlich wider so
getreue Diener, die sich mit einem hängen und radbrechen ließen, aber
ich fuhr mit meiner Tyrannei unbarmherzig fort, daß ich nicht gewahrte,
wie die Kaiserlichen meinen Obrist-Leutenant ~chargierten~, bis sie
endlich auch an mich kamen, meine Läus entsatzten und mich selbst
gefangen nahmen. Sie scheueten meine Mannheit gar nicht, mit der ich
kurz zuvor viel Tausend erlegt und den Titul des Schneiders »Sieben auf
einen Streich« überstiegen hatte. Mich kriegte ein Dragoner, und ich
mit ihm meinen sechsten Herrn, weil ich sein Jung sein mußte.
Unsere Wirtin wollte nicht, daß ich sie und ihr ganzes Haus mit meinen
Völkern besetzte, so machte sie ihnen den Prozeß kurz und gut, steckte
meine Lumpen in Backofen und brannte sie so sauber aus wie eine alte
Tabakpfeife.
Hingegen bekam ich ein neues Kreuz auf den Hals, weil mein Herr einer
von denjenigen war, die in Himmel zu kommen sich getrauen. Er ließ
sich glatt am Sold genügen und betrübte im übrigen kein Kind. Seine
ganze Prosperität bestund in dem, was er mit Wachen verdienete und von
seiner wochentlichen Löhnung erkargete. Ich und sein Pferd mußten ihm
sparen helfen. Davon kams, daß ich den trockenen Pumpernickel gewaltig
beißen und mich, wanns wohl ging, mit Dünnbier behelfen mußte. Wollte
ich aber besser futtern, so mußte ich stehlen, aber mit ausdrücklicher
Bescheidenheit, daß er nichts davon innewurde. Seinethalben hätte man
weder Galgen, Esel, Henker, Steckenknechte noch Feldscherer bedörft,
auch keinen Marketender noch Trommelschlager, die den Zapfenstreich tun
müssen. Sein ganzes Tun war fern von Fressen, Saufen, Spielen und allen
Duellen, ward er aber auf ~Convoi~, Partei oder sonst einen Anschlag
kommandiert, so schlenderte er mit dahin, wie ein alt Weib am Stecken.
Ich hatte mich keines Kleides bei ihm zu getrösten, weil er selbst
zerflickt daherging. Sein Pferd war vor Hunger so hinfällig, daß sich
weder Schwede noch Hesse vor seinem dauerhaften Nachjagen zu förchten
hatten. Dieses alles bewegte seinen Hauptmann, ihn ins sogenannte
Paradeis, einem Frauenkloster, auf ~Salvaguardi~ zu legen. Dort sollte
er sich begrasen und wieder montieren. Auch hatten die Nonnen um einen
frommen und stillen Kerl gebeten.
»Potz Glück, Simprecht,« sagte er, dann er konnte meinen Namen nicht
behalten, »kommen wir gar in das Paradeis! Wie wollen wir fressen!«
Und wir fanden, was wir begehrten, daß ich in Kürze wieder einen
glatten Balg bekam. Dann da satzte es das fetteste Bier, die besten
westfälischen Schunken und Knackwürste, wohlgeschmack und sehr delikat
Rindfleisch, das man aus dem Salzwasser kochte und kalt zu essen
pflegte. Da lernte ich das schwarze Brot fingersdick mit gesalzener
Butter schmieren und mit Käs belegen, damit es desto besser rutschte,
und wann ich so über einen Hammelskolben kam, der mit Knoblauch
gespickt war, und eine gute Kanne Bier darneben stehen hatte, so
erquickte ich Leib und Seele und vergaß meines ausgestandenen Leides.
Das Glück wollte es wieder wettspielen, da mich ehebevor das Unglück
haufenweis überfallen hatte: dann als mich mein Herr nach Soest
schickte, seine Bagage vollends zu holen, fand ich unterwegs einen Pack
mit etlichen Ellen Scharlach, samt einem Sammetfutter. Das vertauschte
ich zu Soest bei einem Tuchhändler um gemein, grünwullen Tuch zu einem
Kleid samt Ausstaffierung mit dem Geding, mir das Kleid machen zu
lassen. Ich gab ihm auch die silbernen Knöpf und Galaunen vor ein Hemd
und ein Paar neuer Schuhe. Also kehrete ich nagelneu herausgeputzt
wieder ins Paradeis zu meinem Herrn zurück, der gewaltig kollerte, daß
ich ihm den Fund nicht zugebracht, und der Filz schamet sich wohl auch,
daß sein Junge besser gekleidet war als er selbst. Derowegen ritt er
nach Soest, borgte Geld auf seinen wochentlichen ~Salvaguardi~-Sold und
montierte sich damit aufs beste.
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