Der abenteuerliche Simplicissimus - 12

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geschehe, so ihn hernach reuen möchte.
»Was? Herr Obrist-Leutenant, brauchet Euere hohe Vernunft und bedenkt
das Sprüchwort, daß man zu geschehenen Dingen das beste reden soll.
Dies schöne junge Paar, das seinesgleichen schwerlich im Lande hat, ist
nicht das erste und nicht das letzte, so sich von den unüberwindlichen
Kräften der Liebe hat meistern lassen. Dieser Fehler, da es anders ein
Fehler zu nennen, den sie beide begangen, kann auch durch sie wieder
leichtlich gebessert werden. Zwar lobe ichs nicht, sich auf diese Art
zu verehelichen, aber gleichwohl hat dieses junge Paar hiedurch weder
Galgen noch Rad verdient. Es ist auch keine Schande zu erwarten, wann
der Herr Obrist-Leutenant seinen Consens zu beider Verehelichung geben
und diese Ehe durch den gewöhnlichen Kirchgang öffentlich bestätigen
lassen wird.«
»Was! Ich wollte sie ehe morgenden Tags beide zusammen binden und in
der Lippe ertränken lassen! In diesem Augenblick müssen sie copuliert
sein! Deswegen habe ich Euch holen lassen!«
Ich dachte, was willtu tun -- es heißt: Vogel friß oder stirb. Zudem
ist sie eine solche Jungfrau, deren du dich nicht schämen darfst. Doch
schwur ich und bezeugte hoch und teuer, daß wir nichts Unehrliches
miteinander zu schaffen gehabt hätten.
Hierauf wurden wir von gemeldtem Pfarrer im Bette sitzend
zusammengegeben und, nachdem dies geschehen, aufzustehen und
miteinander aus dem Haus zu gehen gemüßiget.
Unter der Tür sagte der Obrist-Leutenant zu mir und seiner Tochter,
wir sollten uns in Ewigkeit vor seinen Augen nicht mehr sehen lassen.
Ich aber, da ich den Degen an meiner Seite hatte, antwortete gleichsam
im Scherz: »Ich weiß nicht, Herr Schwehrvater, warum Er alles so
Widersinns anstellet! Wann andre neue Eheleute copuliert werden, so
führen sie die nächsten Verwandten schlafen. Er aber jaget mich nach
der Copulation nicht allein aus dem Bette, sondern auch aus dem Haus.
Und anstatt des Glücks, das Er mir in Ehestand wünschen sollte, will Er
mich nicht so glückselig wissen, meines Schwehers Angesicht zu sehen
und Ihm zu dienen. Wahrlich, wann dieser Brauch aufkommen sollte,
so würden die Verehelichungen wenig Freundschaft mehr in der Welt
stiften!« --
Die Leute in meinem Losament verwunderten sich alle, da ich diese
Jungfrau mit mir heimbrachte, und noch viel mehr da sie sahen, daß ich
so ungescheut mit ihr schlafen ging. Dann obzwar mir dieser Posse, so
mir widerfahren, grandige Grillen in Kopf brachte, so war ich doch
so närrisch nicht, meine Braut zu verschmähen. So hatte ich zwar die
Liebste im Arm, hingegen aber tausenderlei Gedanken, wie ich meine
Sache heben und legen wollte. Zuweilen vermeinete ich, es wäre mir der
allergrößte Schimpf widerfahren, welchen ich ohn billige Rache mit
Ehren nicht verschmerzen könnte, wann ich aber besann, daß solche Rache
wider meinen Schwehrvater und also auch wider meine unschuldige, fromme
Liebste laufen müßte, fielen alle meine Anschläge dahin. Ich schämete
mich so sehr.
Endlich war mein Schluß, vor allen Dingen meines Schwehrvaters
Freundschaft wieder zu gewinnen und mich im übrigen gegen jedermann an
zu lassen, als ob mir nichts Übles widerfahren sei.
In solchen Gedanken ließ ich mir früh tagen und schickte am allerersten
nach meinem Schwager, hielt ihm kurz vor, wie nahe ich ihm verwandt
worden, und ersuchte ihn, er wolle seine Liebste kommen lassen, um
etwas ausrichten zu helfen, damit ich den Leuten auch bei meiner
Hochzeit zu essen geben könnte, er aber wolle belieben unsere Schwehr
und Schwieger meinetwegen zu begütigen.
Ich verfügte mich zum Kommandanten, dem erzählte ich mit einer
kurzweiligen und artlichen Manier, was ich und mein Schwehrvater vor
eine neue Mode angefangen hätten, Hochzeit zu machen, welche Gattung
so geschwind zugehe, daß ich in einer Stunde die Heiratsabrede,
den Kirchgang und die Hochzeit auf einmal vollzogen. Weil nun mein
Schwehrvater die Morgensuppe gesparet hätte, wäre ich bedacht, anstatt
deren, ehrlichen Leuten von der Specksuppen mit zu teilen, zu der ich
untertänig einlade. Der Kommandant wollte sich meines lustigen Vortrags
schier zu Stücken lachen. Er fragte mich, wie es mit der Heurats-Notul
beschaffen wäre, und wie viel mir mein Schwehrvater Füchse, deren der
alte Schabhals viel hätte, zum Heiratgut gebe. Ich antwortete, daß
unsere Heiratsabrede nur in einem Punkt bestünde, der laute, daß ich
und seine Tochter sich in Ewigkeit vor seinen Augen nicht mehr sollten
sehen lassen, dieweil aber weder Zeugen noch Notarien dabeigewesen,
hoffte ich, es solle wieder revociert werden.
Mit solchen Schwänken, deren man an mir diesorts nicht gewohnt war,
erhielt ich, daß der Kommandant samt meinem Schwehrvater, welchen er
hiezu wohl persuadieren wollte, bei meiner Specksuppe zu erscheinen
versprach. Er schickte auch gleich ein Faß Wein und einen Hirsch in
meine Küchen. Ich aber ließ dergestalt zurichten, als ob ich Fürsten
hätte tractieren wollen, brachte auch eine ansehnliche Gesellschaft
zuwege, die sich nicht allein miteinander recht lustig machten,
sondern auch vor allen Dingen meinen Schwehrvater und die Schwieger
mit mir und meinem Weibe versöhneten, daß sie uns mehr Glückes
wünschten, als sie uns die vorige Nacht fluchten. In der ganzen Stadt
aber ward ausgesprengt, daß unsere Copulation mit Fleiß auf so fremde
Art wäre angestellt worden, damit uns beiden kein Posse von bößen
Leuten widerfahre. Mir war diese Hochzeit trefflich gesund, dann wann
ich gemeinem Brauch nach über der Kanzel hätte abgeworfen werden
sollen, so hätten sich besorglich Schleppsäcke gefunden, die mir ein
verhinderliches Gewirr drein zu machen unterstanden.
Den andern Tag traktierte mein Schwehrvater meine Hochzeitsgäste, aber
bei weitem nicht so wohl als ich. Da ward erst mit mir geredet, was
ich vor eine Hantierung treiben und wie ich die Haushaltung anstellen
wollte, und ich merkte, daß ich meine edle Freiheit verloren hatte.
Ich ließ mich dabei gar gehorsamlich an und begehrte zuvor meines
lieben Schwehrvaters, als eines verständigen Kavaliers, Rat. Das lobte
der Kommandant und sagte: »Dieweil Er ein junger, frischer Soldat ist,
so wäre es eine große Torheit mitten in jetzigen Kriegsläuften ein
anderes, als das Soldatenhandwerk zu treiben. Was mich anbelanget, so
will ich Ihm ein Fähnlein geben, wann Er will.«
Mein Schweher und ich bedankten uns und ich schlugs nicht mehr aus.
Wiese aber doch dem Kommandanten des Kaufmanns Handschrift, der meinen
Schatz zu Köln in Verwahrung hatte. »Dieses«, sagte ich, »muß ich
zuvor holen, ehe ich schwedische Dienste nehme, dann sollte man gewahr
werden, daß ich dem Gegenteil diene, so werden sie mir zu Köln die
Feige weisen und das Meinige behalten.«
Sie gaben mir beide recht, ward also zwischen uns dreien abgeredet,
zugesaget und beschlossen, daß ich in wenig Tagen mich nach Köln
begeben und nachgehends ein Fähnlein annehmen sollte.
Der Kommandant versahe sich auf den künftigen Frühling einer Belägerung
und bewarb sich dahero um gute Soldaten, sintemal der Graf von Götz
damalen mit vielen kaiserlichen Soldaten in Westfalen lag.


Das elfte Kapitel

Es schicket sich ein Ding auf mancherlei Weise. Des einen Unstern kommt
staffelweis und allgemach und einen andern überfällt der seinige mit
Haufen. Mein Unstern aber hatte einen so süßen und angenehmen Anfang,
daß ich mirs wohl vor das höchste Glück rechnete.
Kaum über acht Tage hatte ich mit meinem lieben Weib im Ehstand
zugebracht, da ich in meinem Jägerkleid, mit einem Feuerrohr auf der
Achsel, von ihr und ihren Freunden Abschied nahm. Ich schlich mich
glücklich durch, weil mir alle Wege bekannt waren, also daß mir keine
Gefahr unterwegs aufstieß, ja ich ward von keinem Menschen gesehen, bis
ich nachher bei Dütz, so gegen Köln über, diesseits des Rheins lieget,
vor den Schlagbaum kam.
In Köln kehrete ich bei meinem Jupiter ein, so damals ganz klug war. Er
sagte mir aber gleich, daß ich besorglich leer Stroh dreschen würde,
weil der Kaufmann, dem ich das Meinige aufzuheben gegeben, Bankerott
gespielet und ausgerissen wäre. Zwar seien meine Sachen obrigkeitlich
verpetschiert und der Kaufmann citiert worden, aber man zweifle sehr an
seiner Wiederkunft. Bis nun die Sache erörtert würde, könne viel Wasser
den Rhein hinunterlaufen.
Wie angenehm mir diese Botschaft kam, kann jeder leicht ermessen. Ich
fluchte ärger als ein Fuhrmann, aber was halfs! Auch hatte ich über
zehn Taler Zehrgeld nicht zu mir genommen, daß ich also auch nicht
so lang aushalten konnte, als die Zeit erforderte. So mußte ich auch
besorgen, daß ich verkundschaft' würde, weil ich einer feindlichen
Guarnison zugetan wäre. Unverrichteter Sache wollte ich aber nicht
wieder zurück und das Meinige mutwillig dahinten lassen. So ward ich
mit mir selber ein: Ich wollte mich in Köln aufhalten, bis die Sache
erörtert würde, und die Ursache meines Ausbleibens meiner Liebsten
berichten. Verfügte mich demnach zu einem ~Procurator~, der ein
~Notarius~ war, und erzählete ihm mein Tun, bat ihn, mir um die Gebühr
mit Rat und Tat beizuspringen. Ich wollte ihm neben dem Tax, wann er
meine Sache beschleunigte, mit einer guten Verehrung begegnen. Er
nahm mich gutwillig an, dann er an mir zu fischen hoffte, und dingte
mich auch in die Kost. Darauf ging er des andern Tags mit mir zu
denjenigen Herrn, welche die Bankerott-Sachen zu erörtern haben, gab
die vidimierte Copie von des Kaufmanns Handschrift ein und legte das
Original vor, worauf wir die Antwort bekamen, daß wir uns bis zur
gänzlichen Erörterung gedulden müßten, weil nicht alle Sachen, davon
die Handschrift sage, vorhanden wären.
Also versahe ich mich des Müßiggangs wieder auf eine Zeitlang. Mein
Kostherr war, wie gehört, ein ~Notarius~ und ~Procurator~, darneben
hatte er ein halb Dutzend Kostgänger und hielt stets acht Pferde auf
der Streu, welche er den Reisenden um Geld hinzuleihen pflegte, darbei
hatte er einen deutschen und einen wällischen Knecht, die sich beides:
zu Führen und zu Reiten gebrauchen ließen. Und weil keine Juden nach
Köln kommen dörfen, konnte er mir allerlei Sachen desto besser wuchern.
Mein ~Notarius~ zehrete von seinen Kostgängern, doch seine Kostgänger
nicht von ihm, er hätte sich und sein Hausgesind reichlich ernähren
können, wanns der Schindhund nur darzu hätte angewendet. Aber er
mästete uns auf schwedisch und hielt gewaltig zurück. Ich aß anfangs
nicht mit seinen Kostgängern, sondern mit seinen Kindern und Gesind,
weil ich nicht viel Geld bei mir hatte. Da satzte es schmale Bißlein,
so meinen Magen, der nunmehr zu den westfälischen Tractamenten gewöhnet
war, ganz spanisch vorkamen. Kein gut Stück Fleisch kriegten wir auf
den Tisch, sondern nur dasjenige, so acht Tage zuvor von der Studenten
Tafel getragen, von denselben überall wohl benagt und nunmehr vor Alter
so grau als Methusalem geworden war. Darüber machte dann die Kostfrau
eine schwarze, sauere Brühe und überteufelts mit Pfeffer. Da wurden
dann die Beiner so sauber geschleckt, daß man alsbald Schachsteine
daraus hätte drehen können. Und doch waren sie dann noch nicht recht
ausgenutzt, sondern sie kamen in einen hiezu verordneten Behalter,
und wann unser Geizhals deren eine Quantität beisammen hatte, mußten
sie erst kleingehackt und das übrige Fett bis auf das alleräußerste
herausgesotten werden. Nicht weiß ich, wurden die Suppen daraus
geschmälzt oder die Schuhe damit geschmieret. An den Fasttägen, deren
mehr als genug einfielen und alle ~solenniter~ gehalten wurden, weil
der Hausvater diesfalls gar gewissenhaft war, mußten wir uns mit
stinkenden Bücklingen, versalzenen Polchen, faulen Stock- und andern
abgestandenen Fischen herumbeißen, dann er kaufte alles der Wohlfeile
nach und ließ sich die Mühe nicht dauren, zu solchem Ende selbst auf
den Fischmarkt zu gehen und anzupacken, was die Fischer auszuschmeißen
im Sinne hatten. Unser Brot war gemeiniglich schwarz und alt, der Trank
aber ein dünn, saur Bier, das mir die Därme hätte zerschneiden mögen,
und mußt doch gut abgelegen Märzbier heißen.
Von dem deutschen Knecht vernahm ich, daß es Sommerszeit noch schlimmer
hergehe, dann da sei das Brot schimmlich, das Fleisch voller Würmer
und ihre beste Speise wäre irgends zu Mittags ein paar Rettiche und
auf den Abend eine Handvoll Salat. Ich fragte, warum er dann bei dem
Filz bleibe, da antwortete er mir, daß er die meiste Zeit auf der Reise
sei, und derhalben mehr auf der Reisenden Trinkgelder als auf seinen
Schimmel-Juden bedacht sein müßte. Er getraue seinem Weib und Kindern
nicht im Keller, wie er sich selbsten den Tropfen Wein nicht gönne.
Einsmals brachte er sechs Pfund Sülzen oder Rinderkutteln heim, das
setzte er in seinen Speiskeller. Weil zu seiner Kinder großem Glück das
Tagfenster offen stund, banden sie eine Eßgabel an einen Stecken und
angelten damit die Kuttelflecke heraus, welche sie also bald in großer
Eile verschlangen, dann sie waren gekocht. Darnach gaben sie vor, die
Katze hätte es getan, aber der Erbsenzähler wollte es nicht glauben,
fing derhalben die Katze, wog sie und befand, daß sie mit Haut und Haar
nicht so schwer war, als seine Kutteln gewesen.
Weil er dann so gar unverschämt handelte, begehrte ich an gemeldter
Studenten Tafel zu essen, es koste was es wolle. Dort ging es zwar
etwas herrlicher her, ward mir aber wenig damit geholfen, dann alle
Speisen waren nur halb gar, was meinem Kostherrn zwiefach zu baß kam,
erstlich am Holz, so er gesparet, und daß wir viel zurück ließen. Über
das so dünkte mich, er zählete uns alle Mundvoll in Hals hinein und
kratzte sich hintern Ohren, wann wir einmal recht futterten. Sein Wein
war gewässert, der Käs, den man am Ende jeder Mahlzeit aufstellete,
steinhart, die holländische Butter aber dermaßen versalzen, daß keiner
über ein Lot davon auf einen Imbiß genießen konnte. Das Obst mußte man
wohl so lang auf- und abtragen, bis es mürbe und zum essen tauglich
war. Wann dann etwan ein oder der andere darauf stichelte, so fing
er einen erbärmlichen Hader mit seinem Weibe an, daß wirs höreten,
heimlich aber befahl er ihr, sie solle nur bei der alten Geigen bleiben.
Einsmals brachte ihm einer seiner Klienten einen Hasen zur Verehrung,
den sahe ich in der Speiskammer hangen und gedachte, wir würden einmal
Wildpret essen. Aber der deutsche Knecht sagte, daß der Has uns nicht
an den Zähnen brennen würde, ich sollte Nachmittags auf den Alten Markt
gehen und sehen, ob er nicht dort zum Verkauf hinge. Darauf schnitt ich
dem Hasen ein Stücklein vom Ohr. Als wir über dem Mittagsimbiß saßen,
und unser Kostherr nicht bei uns war, erzählete ich, daß unser Geizhals
einen Hasen zu verkaufen hätte, um den ich ihn zu betrügen gedächte,
wann mir einer von ihnen folgen wollte. Jeder sagte ja, dann sie hätten
unserm Wirt gern vorlängst einen Schabernack angetan.
Also verfügten wir uns den Nachmittag auf den Alten Markt, da unser
Kostherr stund, um aufzupassen, was der Verkäufer lösete. Wir sahen ihn
bei vornehmen Leuten, mit denen er discurierte.
Ich hatte nun einen Kerl angestellt, der ging zu dem Höcker, wo der
Hase hing:
»Landsmann, der Has ist mein. Ich nehme ihn als mein gestohlen Gut auf
Recht hinweg. Er ist mir heut Nacht von meinem Fenster hinweggefischet
worden. Läßt du ihn nicht gutwillig folgen, so gehe ich auf deine
Gefahr und Unrechts Kosten mit dir hin, wo du wilt.«
Der Unterhändler antwortete, er sollte sehen, was er zu tun hätte. Dort
stünde ein vornehmer Herr, der ihm den Hasen zu verkaufen gegeben und
ohn Zweifel nicht gestohlen habe.
Als nun die Zween so wortwechselten, bekamen sie gleich einen Umstand,
so unser Geizhals stracks in Acht nahm und hörete, wieviel die Glocke
schlug. Winkte derohalben dem Unterkäufer, daß er den Hasen folgen
lassen sollte. Mein Kerl aber wußte den Umstehenden das Stück Ohr zu
weisen und an dem Schnitte zu messen, daß ihm jedermann recht gab.
Indessen näherte ich mich auch von ungefähr mit meiner Gesellschaft,
stund an dem Kerl, der den Hasen hatte und fing an mit ihm zu marken,
und nachdem wir des Kaufs eins wurden, stellete ich den Hasen meinem
Kostherrn zu mit Bitte, solchen mit sich heimzunehmen und auf unsern
Tisch zurichten zu lassen, dem Kerl aber gab ich statt der Bezahlung
ein Trinkgeld zu zwo Kannen Bier. Also mußte uns der Geizhals den Hasen
wider Willen zukommen lassen und dorfte noch darzu nichts sagen. Dessen
wir genug zu lachen hatten.


Das vierte Buch


Das erste Kapitel

Allzuscharf machet schartig und wenn man den Bogen überspannet, so
muß er endlich zerbrechen. Der Posse, den ich meinem Kostherren mit
dem Hasen riß, war mir nicht genug. Ich lehrete seine Kostgänger, wie
sie die versalzene Butter wässern und dadurch das überflüssige Salz
herausziehen, den harten Käs aber wie Parmesaner schaben und mit Wein
anfeuchten sollten, was dem Geizhals lauter Stiche ins Herz waren. Ich
zog durch meine Kunststücke über Tisch das Wasser aus dem Wein, und
machte ein Lied, darin ich den Geizigen einer Sau vergliche, von der
nichts Gutes zu hoffen sei, bis sie der Metzger tot auf dem Schragen
hätte. Dafür bezahlete er mich mit folgender Untreue.
Die zween Jungen von Adel bekamen einen Wechsel und Befehl von ihren
Eltern, sich nach Frankreich zu begeben und die Sprache zu lernen.
Unseres Kostherren deutscher Knecht war anderwärts auf Reise und dem
wälschen wollte er die Pferde nicht vertrauen. Er bat mich derowegen,
ob ich ihm nicht den großen Dienst tun und beide Edelleute mit den
Pferden nach Paris führen wollte, weil ohn das meine Sache in vier
Wochen noch nicht erörtert werden könnte, indessen wollte er hingegen
meine Geschäfte, wann ich ihm vollkommene Gewalt geben würde, so
getreulich befördern, als ob ich selbst gegenwärtig wäre. Die von Adel
ersuchten mich deswegen auch, und mein Fürwitz, Frankreich zu besehen,
riet mir solches gleichfalls, weil ichs jetzt ohn sondere Unkosten tun
konnte.
Also macht ich mich mit diesen Edelleuten anstatt eines Postillions auf
den Weg, auf welchem mir nichts Merkwürdiges zuhanden stieß.
Da wir nach Paris kamen und bei unseres Kostherren Korrespondenten, von
dem die Edelleute auch ihre Wechsel empfingen, einkehrten, ward ich den
andern Tag nicht allein mit den Pferden arrestiert, sondern derjenige,
so vorgab, mein Kostherr wäre ihm eine Summe Geldes schuldig, griffe
mit Bewilligung des Viertels-~Commissarii~ zu und versilberte die
Pferde. Also saß ich da wie Matz von Dresden und wußte mir selber nicht
zu helfen viel weniger zu raten, wie ich einen so weiten Weg wieder
zurückkommen sollte.
Die von Adel bezeugeten ein groß Mitleiden mit mir und verehreten mich
desto ehrlicher mit einem guten Trinkgeld, wollten mich auch nicht
ehender von sich lassen, bis ich entweder einen guten Herrn oder eine
Gelegenheit hätte wieder nach Deutschland zu kommen. Ich hielt mich
etliche Tage in ihrem Losament, weil ich den einen, so etwas unpäßlich
war, auswartete. Demnach ich mich so fein anließ, schenkte er mir sein
Kleid, dann er sich auf die neue Mode kleiden ließ.
Als ich nun in Zweifel stund, was ich tun sollte, hörete mich einsmals
der ~Medicus~, so meinen kranken Junker kurieret, auf der Laute
schlagen und ein deutsch Liedlein darein singen. Das gefiele ihm so
wohl, daß er mir eine gute Bestallung anbot samt seinem Tisch, da ich
mich zu ihm begeben und seine zween Söhne unterrichten wollte, dann
er wußte schon besser, wie mein Handel stund, als ich selbst und, daß
ich einen guten Herrn nicht ausschlagen würde. Ich verdingte mich aber
nicht länger als von einem Vierteljahr zum andern.
Dieser Doktor redete so gut deutsch als ich und italienisch wie seine
Muttersprache. Als ich nun die Letze mit meinen Edelleuten zehrte, war
er auch dabei. Mir gingen üble Grillen im Kopf herum, dann da lag mir
mein frischgenommen Weib, mein versprochen Fähnlein und mein Schatz
in Köln im Sinn, von welchem allem ich mich so leichtfertig hinweg zu
begeben hatte bereden lassen. Ich sagte auch über den Tisch: »Wer weiß,
ob vielleicht unser Kostherr mich nicht mit Fleiß hierher praktizieret,
damit er das Meinige zu Köln erheben und behalten möge.«
Der Doktor meinte, das könne wohl sein, vornehmlich wann ich ein Kerl
von geringem Herkommen sei.
»Nein,« antwortete der eine Edelmann, »wann er zu solchem Ende hierher
geschickt worden ist, daß er hier bleiben solle, so ists darum
geschehen, weil er ihm seines Geizes wegen soviel Drangsal antäte.«
Der Doktor sagte: »Es sei geschehen, aus was vor einer Ursache es
wolle, so lasse ich wohl gelten, daß die Sache so angestellt worden,
daß Er hier bleiben muß. Er lasse sich aber das nicht irren. Ich will
Ihm schon wieder mit guter Gelegenheit nach Deutschland verhelfen.
Er schreibe dem ~Notarius~ nur, daß er den Schatz wohl beachte,
sonst werde er scharfe Rechenschaft geben müssen. Es gibet mir einen
Argwohn, daß es ein angestellter Handel sei, weil derjenige, so sich
vor den ~Creditor~ dargegeben, Eures Kostherren und seines hiesigen
Korrespondenten sehr guter Freund ist.«
~Monsigneur Canard~, so hieß mein neuer Herr, erbot sich mir mit
Rat und Tat beholfen zu sein, damit ich des Meinigen zu Köln nicht
verlustig würde, dann er sahe wohl, daß ich traurig war. In seiner
Wohnung begehrete er, ich sollte ihm erzählen, wie meine Sachen
beschaffen wären. Ich gab mich vor einen armen deutschen Edelmann
aus, der weder Vater noch Mutter, sondern nur etliche Verwandte in
einer Festung hätte, darin schwedische Guarnison läge, welches ich vor
meinem Kostherrn und denen von Adel verborgen hätte, damit sie das
Meinige als ein Gut, so dem Feinde zuständig, nicht an sich zögen.
Meine Meinung wäre, ich wollte dem Kommandanten der Festung schreiben,
als unter dessen Regiment ich die Stelle eines Fähnrichs hätte, und
ihm berichten, was gestalten ich hierher praktiziert worden, ihn
auch bitten, sich des Meinigen habhaft zu machen und indessen meinen
Freunden zuzustellen.
~Canard~ befand mein Vorhaben ratsam und versprach mir die Schreiben an
ihren Ort zu bestellen, und sollten sie gleich nach Mexiko oder China
lauten.
Demnach schrieb ich an meine Liebste, an meinen Schwehervater und
den Obristen ~de S. A.~, Kommandanten in L., an welchen ich auch das
~Copert~ richtete und ihm die übrigen beiden beischloß: Ich wollte mich
mit ehisten wieder einstellen, dann ich nur die Mittel in die Hand
kriegte, eine so weite Reise zu vollenden. Er und mein Schweher möchten
vermittels der ~Militiae~ das Meinige zu bekommen unterstehen, eh Gras
darüber wüchse. Darneben berichtete ich, wieviel es an Gold, Silber und
Kleinodien sei. -- Solche Briefe verfertigte ich ~in duplo~, ein Teil
bestellete ~Mons. Canard~, den andern gab ich auf die Post, damit eins
desto gewisser einliefe.
Also ward ich wieder fröhlich und ich instruierte meines Herrn zween
Söhne desto leichter. Die wurden wie die Prinzen erzogen, dann weil
~Mons. Canard~ sehr reich als auch überaus hoffärtig war, wollte er
sich sehen lassen. Welche Krankheit er von großen Herren an sich
genommen, weil er täglich mit Fürsten umging und ihnen alles nachäffte.
Sein Haus war wie eines Grafen Hofhaltung, in welcher kein anderer
Mangel erschien, als daß man ihn nicht auch einen gnädigen Herrn
nannte. Einen ~Marquis~, da ihn etwan einer besuchen kam, traktierte er
nicht höher als seinesgleichen. So teilete er zwar auch geringen Leuten
von seinen Arzeneien mit, nahm aber kein geringstes Geld von ihnen,
sondern schenkte ihnen eher ihre Schuldigkeit, damit er einen großen
Namen haben möchte.
Weil ich ziemlich ~curiös~ war und wußte, daß er mit meiner Person
prangte, als weil ich auch stets in seinem Laboratorio ihm arzeneien
half, davon ich einigermaßen vertraut mit ihm ward, fragte ich ihn
einsmals, warum er sich nicht von seinem adeligen Sitz her schreibe,
den er neulich nahend Paris um 20000 Kronen gekauft, ~item~ warum
er lauter Doktores aus seinen Söhnen zu machen gedenke und sie so
streng studieren lasse, ob nicht besser wäre, daß er ihnen, wie andern
Kavaliers, irgend Ämter kaufe und sie also vollkommen in den adeligen
Stand treten lasse, den sie durch den Landsitz schon namensweis
erworben hätten.
»Nein,« sagte er, »wann ich zu einem Fürsten komme, so heißt es: Herr
Doktor, setze Er sich nieder. Zum Edelmann aber wird gesagt: Wart auf!«
Ich sagte: »Weiß aber der Herr Doktor nicht, daß ein Arzt dreierlei
Angesichter hat: Das erste eines Engels, wann ihn der Kranke ansichtig
wird, das ander eines Gottes, wann er hilft, das dritte eines Teufels,
wann man gesund ist und ihn wieder abschafft. Also währet solche Ehrung
nicht länger, als solang dem Kranken der Wind im Leib herumgeht, höret
das Rumpeln auf, so hat die Ehre ein Ende und heißt alsdann auch:
Doktor, vor der Tür ist's dein! Der Edelmann kommt aber niemals von des
Prinzen Seite. Auch hat der Herr Doktor neulich etwas von einem Fürsten
in den Mund genommen und demselben seinen Geschmack abgewinnen müssen,
da wollte ich lieber zehn Jahre stehen und aufwarten, als ich eines
andern Kot versuchete und wanngleich man mich auf Rosen setzte.«
Er antwortete: »Das muß ich nicht tun, sondern tus gern. Wann der Fürst
sieht, wie sauer michs ankommt, seinen Zustand recht zu erkunden, wird
meine Verehrung desto größer. Und warum sollte ich dessen Kot nicht
versuchen, der mir etlich hundert Dukaten dafür zum Lohn gibet? Ihr
redet von der Sache wie ein Deutscher. Wann Ihr aber einer andern
Nation wäret, so wollet ich sagen, Ihr hättet geredet wie ein Narr.«
Mit dieser Sentenz nahm ich vorlieb.


Das ander Kapitel

~Mons. Canard~ hatte täglich viel Schmarotzer und hielt gleichsam eine
freie Tafel. Einsmals besuchte ihn des Königs Zeremonienmeister und
andere vornehme Personen vom Hof, denen er eine fürstliche Collation
darreichte. Damit er nun denselben seinen allergeneigtesten Willen
erzeugte und ihnen alle Lust machte, begehrete er, ich wolle ihm
zu Ehren und der ansehnlichen Gesellschaft zu Gefallen ein deutsch
Liedlein in meine Laute hören lassen. Ich folgte gern, weil ich eben in
Laune war und befliß mich derhalben, das beste Geschirr zu machen.
Daran fanden die Anwesenden ein solch Ergötzen, daß der
Zeremonienmeister sagte, es wäre immer schade, daß ich nicht die
franzsche Sprache könnte, er wollte mich trefflich wohl beim König und
der Königin anbringen.
Mein Herr besorgte, ich möchte ihm aus seinen Diensten entzuckt werden
und antwortete, ich sei einer von Adel, der nicht lange in Frankreich
zu verbleiben gedächte, würde mich demnach schwerlich vor einen
Musikanten gebrauchen lassen.
Darauf sagte der Zeremonienmeister, daß er seine Tage nicht eine so
seltene Schönheit, eine so klare Stimme und einen so künstlichen
Lautenisten in einer Person gefunden. Es sollte ehist vorm König
in ~Louvre~ eine ~Comoedia~ gespielet werden, wann er mich darzu
gebrauchen könnte, so verhoffe er große Ehre mit mir einzulegen. Das
hielt mir ~Mons. Canard~ vor, und ich antwortete, wann man mir sagete,
was vor eine Person ich darstellen und was vor ein Lied ich in meine
Laute singen sollte, so könnte ich ja beides: Melodeien und Lieder
auswendig lernen, wannschon sie in franzscher Sprache wären. Als mich
der Zeremonienmeister so willig sahe, mußte ich ihm versprechen den
andern Tag in ~Louvre~ zu kommen, um zu probieren. Also stellete ich
mich ein. Die Melodeien schlug ich gleich perfekt auf dem Instrument,
weil ich das Tabulaturbuch vor mir hatte. Die franzschen Lieder, welche
mir zugleich verdeutscht wurden, kamen mich gar nicht schwer an, also
daß ichs eher konnte, als sichs jemand versahe.
Ich habe die Zeit meines Lebens keinen so angenehmen Tag gehabt, als
mir derjenige war, an welchem die ~Comoedia~ gespielet ward. ~Mons.
Canard~ gab mir etwas ein, meine Stimme desto klärer zu machen; da er
aber meine Schönheit mit ~oleo talci~ erhöhen und meine halbkrausen
Haare, die vor Schwärze glitzerten, verpudern wollte, fand er, daß er
mich dadurch nur entstellet hätte.
Ich ward mit einem Lorbeerkranz gekrönt und in ein antiquisch meergrün
Kleid angetan, in welchem man mir den ganzen Hals, den Oberteil der
Brust, die Arme bis hinter die Ellenbogen und die Knie von den halben
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