Der abenteuerliche Simplicissimus - 10

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Eurer Exzellenz dem Orte zugesprochen. Kann aber meine Wenigkeit dero
außerhalb Herrendiensten in ichtwas zu gehorsamen die Gelegenheit
haben, so werde ich sein Eurer Exzellenz allerdienstwilligster Diener
N. N.«
Den Ort liegen zu lassen war nicht ratsam, zu stürmen ohn eine Presse
hätte viel Blut gekostet und wäre doch noch mißlich gestanden, ob
mans übermeistert hätte. Die Stücke und alles Zugehör von Münster
und Ham herzuholen, da wäre viel Mühe, Zeit und Unkosten darauf
geloffen. Indem man bei Groß und Klein ratschlagte, fiel mir ein, ich
sollte mir diese Occasion zu Nutz machen, um mich zu erledigen. Ich
ließ meinen Obrist-Leutenant wissen, daß ich Anschläge hätte, durch
welche der Ort ohne Mühe und Unkosten zu bekommen wäre, wann ich nur
Pardon erlangen und wieder auf freien Fuß gestellt werden könnte. Da
lachten etliche: wer hangt, der langt! Andere, die mich kannten, auch
der Obrist-Leutenant selbst glaubten mir, weswegen er sich in eigener
Person an den General-Feldzeugmeister wandte. Der hatte hiebevor auch
vom Jäger gehöret, ließ mich holen und solange meiner Bande entledigen.
Als er mich fragte, was mein Anbringen wäre, antwortete ich:
»Gnädiger Herr etc., obzwar mein Verbrechen und Eurer Exzellenz
rechtmäßig Gebot und Verbot mir beide das Leben absprechen, so
heißet mich doch meine alleruntertänigste Treue, die ich dero
römischen kaiserlichen Majestät meinem allergnädigsten Herrn bis in
den Tod zu leisten schuldig bin, dem Feind einen Abbruch zu tun und
erstallerhöchst gedachter römischer kaiserlicher Majestät Nutzen und
Kriegswaffen zu befördern ...«
Der Graf fiel mir in meine allerschönste Rede: »Hast du mir nicht
neulich den Mohren gebracht?«
»Ja, gnädiger Herr.«
»Wohl, dein Fleiß und Treue möchten vielleicht meritieren, dir das
Leben zu schenken. Was hast du aber vor einen Anschlag?«
»Weil der Ort vor grobem Geschütz nicht bestehen kann, so hält meine
Wenigkeit davor, der Feind werde bald accordieren, wann er nur
eigentlich glaubte, daß wir Stücke bei uns haben.«
»Das hätte mir wohl ein Narr gesagt,« fiel der Graf ein. »Wer wird sie
aber überreden, solches zu gläuben?«
»Ihre eigenen Augen. Ich habe ihre hohe Wacht mit meinem Perspektiv
gesehen. Die kann man betrügen, wann man nur etliche Holzblöcke, den
Brunnenrohren gleich, auf Wägen ladet, dieselben mit großem Gespann in
das Feld führet und hiebevor ein Stückfundament aufwerfen lässet.«
»Mein liebes Bürschchen, es seind keine Kinder darin. Die werden die
Stück auch hören wollen, und wann der Posse dann nicht angeht, so
werden wir von aller Welt verspottet.«
»Gnädiger Herr, ich will schon Stücke in ihre Ohren lassen klingen,
wann ich nur ein paar Doppelhacken und ein ziemlich groß Faß haben
kann. Sollte man aber wider Verhoffen nur Spott daraus erlangen, so
werde ich, der Erfinder, denselben mit meinem Leben aufheben.«
Obzwar nun der Graf nicht dran wollte, so persuadierte ihn jedoch mein
Obrist-Leutenant dahin, daß er sagte, ich sei in dergleichen Sachen
glückselig. Der Graf willigte endlich ein und meinte im Scherz zu ihm,
die Ehre so er damit erwürbe, sollte ihm allein zustehen.
Also wurden drei Blöcke zuwegen gebracht und vor jeden vierundzwenzig
Pferde gespannt, die führeten wir gegen Abend dem Feind ins Gesicht,
dreien Doppelhacken gab ich zweifache Ladung, die ließ ich durch
ein Stückfaß losgehen, gleich ob es drei Losungsschüsse hätten sein
sollen. Das donnerte dermaßen, daß jedermann Stein und Bein geschworen
hätte, es wären Quartierschlangen oder halbe Kartaunen. Unser
General-Feldzeugmeister mußte der Gugelfuhre lachen und ließ dem Feind
abermals einen Accord anbieten mit Anhang, wann sie sich nicht noch
diesen Abend bequemen würden, daß es ihnen morgen nicht mehr so gut
werden sollte.
Darauf wurden alsbald beiderseits Geißeln geschickt, der Accord
geschlossen und uns noch dieselbige Nacht ein Tor der Stadt eingegeben.
-- Das kam mir trefflich gut, dann der Graf schenkte mir nicht allein
das Leben und ließ mich noch selbige Nacht auf freien Fuß stellen,
sondern er befahl dem Obrist-Leutenant in meiner Gegenwart, daß er
mir das erste Fähnlein, so ledig würde, geben sollte. Das kam dem
Obrist-Leutenant ungelegen, dann er hatte der Vettern und Schwäger so
viel.
Ich fing an mich etwas reputierlicher zu halten als zuvor, weil ich
so stattliche Hoffnungen hatte, und gesellete mich allgemach zu den
Offizierern und jungen Edelleuten, die eben auf dasjenige spanneten,
was ich in Bälde zu kriegen mir einbildete. Sie waren deswegen meine
ärgsten Feinde und stelleten sich doch als meine besten Freunde gegen
mich. So war mir der Obrist-Leutenant nicht gar grün, weil er mich
vor seinen Verwandten hätte befördern sollen. Mein Hauptmann war mir
abhold, dann ich mich an Pferden, Kleidern und Gewehr viel prächtiger
hielt als er. Also hassete mich auch mein Leutenant wegen eines
einzigen Wortes halber, das ich neulich unbedachtsam hatte laufen
lassen. Wir waren miteinander in der letzten Cavalcada kommandiert,
eine gleichsam verlorene Wacht zu halten. Als nun die Schildwacht an
mir war, kroch der Leutenant auch auf dem Bauch zu mir und sagete:
»Schildwacht, merkst du was?« Ich antwortete: »Ja, Herr Leutenant.« --
»Was da! Was da!« sagte er. -- »Ich merke, daß sich der Herr förchtet.«
Von dieser Zeit an hatte ich keine Gunst mehr bei ihm, und wo es am
ungeheuersten war, ward ich zum ersten hinkommandiert. Nicht weniger
feindeten mich die Feldwaibel an, weil ich ihnen allen vorgezogen ward.
Was aber gemeine Knechte waren, die fingen auch an in ihrer Liebe und
Freundschaft zu wanken, weil es das Ansehen hatte, als ob ich sie
verachte, indem ich mich nicht sonderlich mehr zu ihnen, sondern zu den
großen Hansen gesellete. Ich lebte eben dahin wie ein Blinder in aller
Sicherheit und ward je länger, je hoffärtiger.
Ich scheuete mich nicht einen Koller von sechzig Reichstalern, rote
scharlachene Hosen und weiße atlassene Ärmel, überall mit Gold
und Silber verbrämt, zu tragen, welche Tracht damals den höchsten
Offizierern anstund. Ich war ein schröcklich junger Narr, daß ich den
Hasen so laufen ließ, dann hätte ich mich anders gehalten und das
Geld, das ich so unnützlich an den Leib hing, an gehörige Ort und Ende
verschmieret, so hätte ich nicht allein das Fähnlein bald bekommen,
sondern mir auch nicht so viel zu Feinden gemacht.
Nichts vexierte mich mehr, als daß ich mich nicht als Edelmann wußte,
damit ich meinen Knecht und Jungen auch in meine Livrei hätte kleiden
können. Und ich gedachte, alle Dinge hätten ihren Anfang -- wann du ein
Wappen hast, so hast du schon ein eigne Livrei, und wann du Fähnrich
wirst, so mußt du ja ein Petschier haben, wannschon du kein Junker
bist. Ich ließ mir also durch einen ~Comitem Palatinum~ ein Wappen
geben. Das waren drei rote Larven in einem weißen Feld und auf dem
Helm das Brustbild eines jungen Narren in kälbernem Habit mit ein Paar
Eselsohren, vorn mit Schellen gezieret. Und dünket mich wahrlich schon
jetzt keine Sau zu sein. So mich jemand damit hätte foppen wollen, so
wären ihm ohn Zweifel Degen und ein Paar Pistolen präsentieret worden.
Wiewohl ich damals noch nichts nach dem Weibervolk fragte, so ging
ich doch gleichwohl mit denen von Adel, wann sie irgends Jungfern
besuchten, mich sehen zu lassen und mit meinen schönen Haaren,
Kleidern und Federbüschen zu prangen. Ich muß gestehen, daß ich andern
vorgezogen wurde, aber auch, daß verwöhnte Schleppsäcke mich einem
wohlgeschnitzten hölzernen Bild verglichen, an welchem außer der
Schönheit sonst weder Kraft noch Saft wäre. Ich sagte, so man mich der
holzböckischen Art und Ungeschicklichkeit halber anstach, daß mirs
genug sei, wann ich noch zur Zeit meine Freude an einem blanken Degen
und einer guten Muskete hätte. Die Frauenzimmer billigten auch solche
Reden, da keiner war, der das Herz hatte, mich heraus zu fordern oder
Ursach zu ein Paar Ohrfeigen oder sonst ziemlich empfindlichen Worten
zu geben, zu denen ich mich bereit zeigte.


Das sechste Kapitel

Wann ich so durch die Gassen daherprangete und mein Pferd unter mir
tanzte, da sagte das alberne Volk wohl: »Sehet, das ist der Jäger! Min
God, wat vor en prave Kerl is nu dat!« Ich spitzte die Ohren gewaltig
und ließ mirs gar sanft tun. Aber ich Narr hörete meine Mißgönner
nicht, die mir ohn Zweifel wünschten, daß ich Hals und Bein bräche.
Verständige Leute hielten mich gewißlich vor einen jungen Lappen,
dessen Hoffart notwendig nicht lang dauern würde.
Meine Gewohnheit war, herum zu terminieren und alle Wege und Stege,
alle Gräben, Moräste, Büsche und Wasser zu bereiten, um vor eine
künftige Occasion des Orts Gelegenheit so offensive als defensive
zu Nutz machen zu können. Einst ritt ich unweit der Stadt bei einem
alten Gemäuer vorüber, darauf vor Zeiten ein Haus gestanden. Ich drang
mit meinem Pferd in den Hof ein, zu sehen, ob man sich auch auf den
Notfall zu Pferd darin salvieren könne. Als ich nun bei dem Keller,
dessen Gemäuer noch rund umher aufrecht stund, vorüberreiten wollte,
war mein Pferd, das sonst im geringsten nichts scheute, weder mit Liebe
noch Leid dahin zu bringen. Ich stieg ab und führete es an der Hand
die verfallene Kellersteigen hinunter, wovor es doch scheuete, damit
ich mich ein andermal darnach richten könnte. Mit guten Worten und
Streichen brachte ich es endlich so weit, indem ward ich gewahr, daß
es vor Angst schwitzte und die Augen stets nach der Ecke des Kellers
richtete, dahin es am allerwenigsten wollte, ob ich auch gleich nichts
gewahrete. Ich stund mit Verwunderung, und wie mein Pferd je länger,
desto ärger zitterte, da kam mich ein solches Grausen an, als ob man
mich bei den Haaren aufzöge und einen Kübel voll kalt Wasser über mich
abgösse. Mein Pferd stellete sich immer seltsamer, doch konnte ich
nichts sehen, also daß ich mir nichts anders einbilden konnte, als ich
müßte vielleicht mitsamt dem Pferd verzaubert sein. Derowegen wollte
ich wieder zurück, aber mein Pferd folgte mir nicht. Dahero ward ich
noch ängstlicher und so verwirrt, daß ich schier nicht wußte, was ich
tät. Zuletzt nahm ich meine Pistole auf den Arm und band mein Pferd an
eine Holderstockwurzel, der Meinung, aus dem Keller zu gehen und Leute
zu suchen, die meinem Pferde heraushülfen. Indem fällt mir ein, ob
nicht in dem Gemäuer vielleicht ein Schatz läge, dahero es so ungeheuer
sein möchte. Ich sehe mich um, sonderlich nach der Ecke, dahin mein
Pferd nicht wollte, und ward eines Stückes im Gemäuer gewahr, so groß
als ein gemeiner Kammerladen, welches in Farbe und Arbeit dem andern
Gemäuer nicht allerdings glich. Ich wollte hinzugehen, da sträubten
sich alle meine Haare gen Berg und das bestärket mich in der Meinung,
daß ein Schatz verborgen sein müsse.
Hundertmal lieber hätte ich Kugel gewechselt, als mich in solcher Angst
befunden. Ich ward gequält und wußte doch nicht recht von wem, dann ich
sahe oder hörte nichts. Ich wollte durchbrennen, vermochte aber die
Stiegen nicht hinauf zu kommen, weil mich eine starke Luft aufhielt. Da
lief mir die Katze wohl den Buckel hinauf! Zuletzt fiel mir ein, ich
sollte meine Pistole lösen, damit mir die Bauren im Feld zuliefen. Ich
war so erzörnt oder viel mehr desperat, da ich sonst kein Mittel noch
Hoffnung sahe, aus diesen ungeheuern Wunderort zu kommen, daß ich mich
gegen den Ort kehrete, wo ich die Ursache meiner seltsamen Begegnus
vermeinete, und traf obgemeldtes Gemäuerstück mit zweien Kugeln so
hart, daß es ein Loch gab, zwo Fäuste groß.
Als der Schuß geschehen, wieherte mein Pferd und spitzte die Ohren,
was mich herzlich erquickte. Ich faßte einen frischen Mut und ging ohn
Forcht zu dem Loch, da brach die Maur vollends ein. Ich fand einen
reichen Schatz an Silber, Gold und Edelsteinen. Es waren aber sechs
Dutzend altfränkische silberne Tischbecher, ein großer göldner Pokal,
etliche Duplet, eine altfränkische göldene Kette, unterschiedliche
Diamanten, Rubine, Saphire und Smaragde, alles in Ringe und Kleinodien
gefasset, ~item~ ein ganz Lädlein voll großer Perlen, aber alle
verdorben und abgestanden, dann ein verschimmelter lederener Sack mit
achtzig von den ältesten Joachimsthalern aus feinem Silber, sodann 893
Goldstücke mit dem französischen Wappen und einem Adler. Dieses Geld,
die Ringe und Kleinodien steckte ich in meine Hosensäcke, Stiefeln,
Hosen und Pistolenhalftern und, weil ich keinen Sack bei mir hatte,
schnitt ich meine Schabracke vom Sattel und füllete sie zwischen Zeug
und Futter mit Silber- und Goldbechern, hing die gölden Kette um den
Hals, saß fröhlich zu Pferd und wandte mich meinem Quartier zu. Wie
ich aber aus dem Hof kam, rissen zween Bauren vor mir eilends aus, ich
ereilete sie leichtlich, weil ich sechs Füße und ein eben Feld hatte
und rief sie an. Da erzählten sie mir, daß sie vermeinet hätten, ich
wäre das Gespenst, das in gegenwärtigem, ödem Edelhof wohne und Leute,
die zu nahe kämen, elendiglich zu traktieren pflege. Aus Furcht vor
dem Ungeheuer käme oft in vielen Jahren kein Mensch an diesen Ort.
Die gemeine Sage ginge im Land, es wäre ein eiserner Trog voller
Geldes darin, den ein schwarzer Hund hüte zusamt einer verfluchten
Jungfer. Sollte aber ein fremder Edelmann, der weder seinen Vater noch
seine Mutter kenne, ins Land kommen, so werde er die Jungfer erlösen,
den eisernen Trog mit einem feurigen Schlüssel aufschließen und das
verborgene Geld davonbringen. Derlei alberne Fabeln erzählten sie
mir noch viel. Ich fragte, was sie dann beide da gewollt hätten. Sie
sagten, sie hätten einen Schuß samt einem lauten Schrei gehöret, da
seien sie zugeloffen. Sie wollten viel Dings von mir wissen, und ich
hätte ihnen sattsam Bären aufbinden können, aber ich konnte schweigen
und ritt meines Wegs in mein Quartier. --
Diejenigen, die wissen, was Geld ist, und dahero solches vor ihren
Gott halten, haben dessen nicht geringe Ursach, dann ist jemand in der
Welt, der des Geldes Kräfte und beinahe göttliche Tugenden erfahren
hat, so bin es ich: Ich weiß wie einem zu Mut ist, der einen ziemlichen
Vorrat hat, und wie der gesinnet sei, der keinen einzigen Heller
vermag. Kräftiger als alles Edelgestein ist Geld, dann es vertreibet
die Melancholei wie der Diamant, es machet Lust und Beliebung zu den
~Studiis~ wie der Smaragd, darum werden gemeiniglich mehr reicher als
armer Leute Kinder Studenten; es nimmt hinweg Forchtsamkeit, machet den
Menschen fröhlich und glückselig wie der Rubin; oft ist es dem Schlafe
hinderlich, wie die Granate; hingegen hat es auch eine große Kraft,
die Ruhe und den Schlaf zu befördern, wie der Hyazinth; es stärket das
Herz und machet den Menschen freudig, sittsam, frisch und mild wie
der Saphir und Amethyst; es vertreibet böse Träume, machet fröhlich,
schärfet den Verstand und so man mit jemand zanket, machet es, daß man
sieget wie der Sardonyx, vornehmlich wann man den Richter brav damit
schmieret; es löschet die geile Begierden, weil man schöne Weiber um
Geld kriegen kann. In Kürze, es ist nicht auszusprechen, was das liebe
Geld vermag, wann man es nur richtig brauchen und anzulegen weiß.
Das meinige war seltsamer Natur, es machte mich hoffärtiger, es
hinderte mir den Schlaf, es machte mich zu einem bekümmerten
Rechenmeister, es machte mich geizig.
Einmal kam mirs in Sinn, ich sollte den Krieg quittieren, mich irgends
hinsetzen und mit einem schmutzigen Maul zum Fenster aussehen, dann
gereuete mich aber wieder mein freies Soldatenleben und die Hoffnung,
ein großer Hans zu werden. Oder verwünschete ich wiederum mein
unvollkommen Alter und ich sagte zu mir selber, dann so nähmest du eine
schöne, junge, reiche Frau und kauftest du irgendeinen adeligen Sitz
und führtest ein geruhiges Leben. Allein ich war noch viel zu jung.
Damals hatte ich meinen Jupiter noch bei mir, der redete zu Zeiten sehr
subtil und war etliche Wochen gar klug, hatte mich auch über alle Maßen
lieb. Er warnete mich: »Liebster Sohn, schenkt euer Schindgeld, Gold
und Silber hinweg!«
»Warum, mein lieber Jove?«
»Darum, damit Ihr Euch Freunde dadurch machet und Eurer unnützen Sorgen
los werdet. Lasset die Schabhälse geizig sein. Haltet Euch, wie es
einem jungen, wackeren Kerl zustehet!«
Ich dachte der Sache nach. Zuletzt verehrete ich dem Kommandanten
ein paar silberner und vergöldter Duplet, meinem Hauptmann ein paar
silberner Salzfässer, aber es wurde ihnen das Maul nach dem Übrigen
nur wässeriger, weil es rare Antiquitäten waren. Meinem getreuen
Spring-ins-Feld schenkte ich zwölf Reichstaler. Auch er riet mir, ich
solle meinen Reichtum von mir tun, dann die Offizierer sähen nicht
gern, daß der gemeine Mann mehr Geld hätte als sie. Auch wären etlich
um Geldes halber heimlich ermordet worden. Es ginge um im ganzen Läger,
und jeder mache den gefundenen Schatz größer, als er an sich selbst
sei, er müsse oft hören, was unter den Burschen vor ein Gemürmel gehe.
Er ließe Krieg Krieg sein, und setzte sich irgendwo in Sicherheit.
Ich sagte zu ihm: »Höre, Bruder, wie kann ich die Hoffnung auf mein
Fähnlein so leicht in den Wind schlagen!«
»Hol mich dieser und jener, wann du ein Fähnlein bekommst. So die
andern sehen, daß ein Fähnlein ledig, möchten sie tausendmal eh dir den
Hals brechen helfen. Lerne mich nur keine Karpfen kennen, mein Vater
war ein Fischer!«
Ich erwog diese und meines Jupiters Reden und bedachte, daß ich keinen
einzigen angeborenen Freund hätte, der sich meiner in Nöten annehmen,
oder meinen Tod rächen würde. -- Indem sich nun eben eine Gelegenheit
präsentierte, daß ich mit hundert Dragonern, etlichen Kaufleuten und
Güterwägen von Münster nach Köln convoieren mußte, packte ich meinen
Schatz zusammen und übergab ihn einen von den vornehmsten Kaufleuten zu
Köln gegen spezifizierte Handschrift aufzuheben. Meinen Jupiter brachte
ich auch dahin, weil er in Köln ansehnliche Verwandte hatte, gegen die
er meine Guttaten rühmete, daß sie mir viel Ehre erwiesen.


Das siebente Kapitel

Auf dem Zurückweg machte ich mir allerhand Gedanken, wie ich mich
ins Künftige halten wollte, damit ich doch jedermanns Gunst erlangen
möchte, dann Spring-ins-Feld hatte mir einen Floh ins Ohr gesetzt
und mich zu glauben persuadieret, als ob mich jedermann neide. Ich
verwunderte mich, daß alle Welt so falsch sei, mir lauter gute
Wort gebe und mich doch nicht liebe. Derowegen gedachte ich mich
anzustellen wie die andern und zu reden, was jedem gefiele, auch jedem
mit Ehrerbietung zu begegnen, obschon es mir nicht ums Herz wäre.
Vornehmlich aber merkte ich klar, daß meine eigene Hoffart mich mit
den meisten Feinden beladen hatte, deswegen wollte ich mich fürder
demütig stellen, obschon ichs nicht sei, mit den gemeinen Kerlen wieder
unten und oben liegen, vor den Höheren aber den Hut in Händen tragen,
mich der Kleiderpracht enthalten, bis ich etwan meinen Stand änderte.
Ich hatte mir von meinem Kaufmann in Köln hundert Taler geben lassen,
dieselben gedachte ich unterwegs dem ~Convoi~ halb zu verspendieren.
Solcher Gestalt war ich entschlossen, mich zu ändern und auf diesem Weg
schon den Anfang zu machen. Ich machte aber die Zeche ohn dem Wirt.
Da wir durch das bergische Land passieren wollten, lauerten uns an
einem sehr vortelhaften Ort 80 Feuerröhrer und 50 Reuter auf, eben als
ich selbfünft mit einem Korporal geschickt ward voran zu reuten. Der
Feind hielt sich still, als wir in seinen Halt kamen, ließ uns auch
passieren, damit der ~Convoi~ nicht gewarnet würde, bis er auch in
die Enge käme. Da wir den Hinterhalt merkten und umkehrten, gingen
sie beiderseits los und fragten, ob wir Quartier wollten. Ich hatte
mein bestes Roß unter mir, schwang mich herum auf eine kleine Ebene,
zu sehen, ob da Ehre einzulegen sei, indessen hörete ich stracks an
der Salve, welche die Unsrigen empfingen, was die Glocke geschlagen,
trachtete derowegen nach der Flucht, aber ein Kornet hatte uns den Paß
abgeschnitten. Indem ich mich durchhauen wollte, bot er mir, weil er
mich vor einen Offizier ansahe, nochmals Quartier an, und ich besann
mich, das Leben davon zu bringen.
Also präsentierte ich ihm den Degen. Er fragte mich, was ich vor einer
sei, er sehe mich vor einen Edelmann und Offizier an. Da ich ihm
antwortete, ich werde der Jäger von Soest genannt, sagte er: »Da hat Er
gut Glück, daß Er uns nicht vor vier Wochen in die Hände geraten, dann
zur selben Zeit hätte ich Ihm kein Quartier halten können, dieweil man
Ihn bei uns vor einen offentlichen Zauberer gehalten hat.«
Dieser Kornet war ein tapferer, junger Kavalier, es freuete ihn
trefflich, daß er die Ehre hatte, den berühmten Jäger gefangen zu
haben, deswegen hielt er mir das versprochene Quartier sehr ehrlich
und auf holländisch, deren Brauch ist, den gefangenen Feinden von dem,
was der Gürtel beschleußt, nichts zu nehmen. Da es an ein Parten ging,
sagete ich ihm heimlich, er sollte sehen, daß ihm mein Pferd, Sattel
und Zeug zuteil würde, dann im Sattel dreißig Dukaten seien und das
Pferd ohndas seinesgleichen schwerlich hätte. Davon ward mir der Kornet
so hold, als ob ich sein leiblicher Bruder wäre, er saß auch gleich auf
mein Pferd und ließ mich auf dem seinigen reuten.
Schweden und Hessen gingen noch am selbigen Abend in ihre
unterschiedlichen Guarnisonen mit ihrer Beute und den Gefangenen.
Mich und den Korporal samt noch dreien Dragonern behielt der Kornet
und führet uns in eine Festung, die nicht gar zwei Meilen von unserer
Guarnison lag. Und weil ich hiebevor demselben Ort viel Dampfs angetan,
war mein Name daselbst wohl bekannt, ich selber aber mehr geförcht als
geliebt. Der Kornet schickte einen Reuter voran, dem Kommandanten zu
verkünden, wie es abgeloffen und wen er gefangen brächte. Davon gab
es ein Geläuf in der Stadt, das nit auszusagen, weil jeder den Jäger
gern sehen wollte, und war nicht anders anzusehen, als ob ein großer
Potentat seinen Einzug gehalten hätte.
Wir wurden zum Gewaltiger geführt, doch ward es dem Kornet erlaubt, uns
zu gastieren, weil ich hiebevor meinen Gefangenen, darunter sich des
Kornets Bruder befunden, auch solcher Gestalt diskret begegnet war.
Da nun der Abend kam, fanden sich unterschiedlich Offizierer, sowohl
Soldaten von Fortun, als geborenen Kavaliers ein, und ich ward, die
Wahrheit zu bekennen, von ihnen überaus höflich traktiert. Ich machte
mich so lustig, als ob ich nichts verloren gehabt, und ließ mich so
vertreulich und offenherzig vernehmen, als ob ich nicht in Feindeshand,
sondern bei meinen besten Freunden wäre. Dabei beflisse ich mich
der Bescheidenheit, dann ich konnte mir leicht einbilden, daß dem
Kommandanten mein Verhalten notifiziert würde.
Den andern Tag wurden wir Gefangenen von dem Regimentsschulzen
examiniert. Sobald ich in den Saal trat, verwunderte er sich über meine
Jugend und sagte: »Mein Kind, was hat dir der Schwede getan, daß du
wider ihn kriegest?«
Das verdroß mich, antwortete derhalben: »Die schwedischen Krieger
haben mir meine Schnellküglein und mein Steckenpferd genommen, die
wollte ich gern wieder haben.«
Da ich ihn so bezahlete, schämten sich seine beisitzenden Offizierer,
maßen einer auf Latein sagte, er solle von ernstlichen Sachen mit
mir reden, er hätte kein Kind vor sich, und ich merkte dabei, daß
er Eusebius hieße. Darauf fragte er mich nach meinem Namen, und als
ich ihn genannt, sagte er: »Es ist kein Teufel in der Hölle, der
~Simplicissimus~ heißet.«
Ich antwortete, so sei auch vermutlich keiner in der Höllen, der
Eusebius hieße, was aber von den Offizierern nicht am besten
aufgenommen ward, dann sie erinnerten mich, daß ich ihr Gefangener sei
und nicht scherzenshalber wäre hergeholet worden.
Ich ward dieses Verweises wegen darum nicht rot, bat auch nicht um
Verzeihung, sondern gab zurück, weil sie mich vor einen Soldaten
gefangen hielten und nicht vor ein Kind wieder laufen lassen würden, so
hätte ich mich nicht versehen, als ein Kind gefoppt zu werden. Wie man
mich gefraget, so hätte ich geantwortet.
Darauf ward ich um mein Vaterland, Herkommen, Geburt examiniert,
vornehmlich aber ob ich auf schwedischer Seite gedienet hätte, ~item~
wie es in Soest beschaffen. Ich antwortete auf alles behend, wegen
Soest und selbiger Guarnison aber soviel, als ich zu verantworten
getrauet.
Indessen erfuhr man zu Soest, wie es mit dem ~Convoi~ abgeloffen,
derhalben kam gleich am andern Tag ein Trommelschläger, uns abzuholen.
Dem wurden der Korporal und die andern drei ausgefolgt und ein
Schreiben mitgegeben, das mir der Kommandant zu lesen überschickte.
»Monsieur etc. Auf Ihr Schreiben schicke ich gegen empfangene Ranzion
den Korporal samt den übrigen drei Gefangenen. Was aber ~Simplicium~,
den Jäger, anbelanget, kann selbiger, weil er hiebevor auf dieser
Seite gedienet, nicht hinübergelassen werden. -- Kann ich aber dem
Herren im übrigen außerhalb Herrenpflichten in etwas bedienet sein, so
hat derselbe in mir einen willigen Diener, als der ich soweit bin und
verbleibe dem Herren dienstwilliger
~N. de S. A.~«
Dieses Schreiben gefiel mir nicht halb und ich mußte mich doch für die
Mitteilung bedanken. Ich begehrete mit dem Kommandanten zu reden, bekam
aber zur Antwort, daß er schon selbst nach mir schicken würde.
Das geschahe und mir widerfuhr das erste Mal die Ehre, an seiner
Tafel zu sitzen. Solang man aß, ließ er mir mit dem Trunk zusprechen,
gedachte aber weder klein noch groß von demjenigen, was er mit mir
vorhatte. Demnach man abgegessen und nur ein ziemlicher Dummel
aufgehängt war, sagte er: »Lieber Jäger, Ihr habet aus meinem Schreiben
verstanden, unter was vor ein ~Prätext~ ich Euch hier behalte. Ich
habe nichts vor, das wider ~Raison~ oder Kriegsbrauch wäre. Ihr
habet selbst gestanden, daß Ihr hiebevor auf unserer Seite bei der
Hauptarmee gedienet, werdet Euch derhalben resolvieren müssen, unter
meinem Regiment Dienst zu nehmen. So will ich Euch mit der Zeit
dergestalt accommodieren, dergleichen Ihr bei der kaiserlichen Armee
nimmer hättet hoffen dörfen. Widrigen Falls ich Euch wieder demjenigen
Obrist-Leutenant überschicke, welchen Euch die kaiserlichen Dragoner
abgefangen haben.«
Ich antwortete: »Hochgeehrter Herr Obrister (dann damals war noch
nicht Brauch, daß man Soldaten von Fortun »Ihr Gnaden« titulierte) ich
hoffe, weil ich weder der Krone Schweden noch deren Konföderierten,
viel weniger dem Obrist-Leutenant niemalen mit Eid verpflichtet,
sondern nur ein Pferdejung gewesen, daß dannenhero ich nicht verbunden
sei, schwedische Dienste anzunehmen und dadurch den Eid zu brechen, den
ich dem römischen Kaiser geschworen, derowegen ich hochgeboren Herrn
Obristen allergehorsamst bitte, er beliebe mich dieser Zumutung zu
überheben.«
»Was, verachtet Ihr dann schwedische Dienste? Eh' ich Euch wieder nach
Soest lasse, dem Gegenteil zu dienen, eh' will ich Euch einen andern
Proceß weisen oder im Gefängnus verderben lassen.«
Ich erschrak zwar über diese Worte, gab mich aber doch nicht, sondern
antwortete: Gott wolle mich vor solcher Verachtung sowohl als vor dem
Meineid behüten. Im übrigen stünde ich in untertäniger Hoffnung, der
Herr Obrist würde mich seiner weitgerühmten ~Discretion~ nach, wie
einen Soldaten traktieren.
»Ja,« sagte er, »ich wüßte wohl, wie ich Euch traktieren könnte. Aber
bedenkt Euch besser.«
Darauf ward ich wieder ins Stockhaus geführet und jedermann kann
unschwer erachten, daß ich dieselbige Nacht nicht viel geschlafen.
Den Morgen aber kamen etliche Offizierer mit dem Kornet unter Schein,
mir die Zeit zu kürzen, in Wahrheit aber mir weis zu machen, als ob
der Obrist gesinnet wäre, mir als einem Zauberer den Proceß machen
zu lassen, sofern ich mich nicht anders bequemen würde. Wollten mich
also erschröcken und sehen, was hinter mir stecke, weil ich mich aber
meines guten Gewissens getröstete, nahm ich alles gar kaltsinnig an
und redete nicht viel. Ich merkte wohl, daß es dem Obristen um nichts
andres zu tun war, als daß er mich ungern in Soest sahe. Er konnte sich
leicht einbilden, daß ich den Ort wohl nicht verlassen würde, weil ich
meine Beförderung dort erhoffte, zwei schöne Pferde und sonst köstliche
Sachen allda hatte.
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