Der abenteuerliche Simplicissimus - 02

Total number of words is 4357
Total number of unique words is 1706
35.8 of words are in the 2000 most common words
48.3 of words are in the 5000 most common words
54.2 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
und merkte doch an seinen Augen, daß ers mit etwas in selbigem Buch
zu tun hatte. Ich gab Achtung auf das Buch, und nachdem er solches
beigelegt, machte ich mich darhinter, schlugs auf und bekam im ersten
Griff das erste Kapitel des Hiobs und die davor stehende Figur, so
ein feiner Holzschnitt und schön illuminieret war, in die Augen. Ich
fragte dieselbigen Bilder seltsame Sachen, weil mir aber keine Antwort
widerfahren wollte, ward ich ungeduldig und sagte eben, als der
Einsiedel hinter mich schlich:
»Ihr kleine Hudler, habet ihr dann keine Mäuler mehr? Habet ihr nicht
allererst mit meinem Vater lang genug schwätzen können? Ich sehe wohl,
daß ihr auch dem armen Knän da seine Schafe heim treibet und das Haus
angezündet habet. Halt! Halt! Ich will das Feuer noch wohl löschen!«
Damit stund ich auf, Wasser zu holen.
»Wohin, ~Simplici~?«
»Ei Vater, da sind auch Krieger, die haben Schafe und wollen sie
wegtreiben. Sie habens dem armen Mann da genommen, mit dem du erst
geredet hast. So brennet sein Haus auch schon lichterlohe und wird
verbrennen, wann ich nicht bald lösche.«
Und ich zeigte mit dem Finger, was ich sahe.
»Bleib nur, es ist noch keine Gefahr.«
»Bist du dann blind? Wehre du, daß sie die Schafe nicht forttreiben, so
will ich Wasser holen!«
»Ei, diese Bilder leben nicht, sie seind nur gemacht, uns vorlängst
geschehene Dinge vor Augen zu stellen.«
»Du hast ja erst mit ihnen geredet, warum sollten sie dann nicht
leben?«
Der Einsiedel mußte wider Willen und Gewohnheit lachen.
»Liebes Kind, die Bilder können nicht reden, was aber ihr Tun und Wesen
sei, kann ich aus diesen schwarzen Zeichen sehen. Das nennt man Lesen.«
Ich antwortete: »Wäre ich ein Mensch wie du, so müßte ich auch aus
denen schwarzen Zeilen sehen können, was du kannst. Wie soll ich mich
in dein Gespräch mit ihnen richten?«
»Wohlan, mein Sohn, ich will dich lehren.«
Demnach schrieb er mir ein Alphabet auf einer birkenen Rinden nach dem
Druck formiert, und ich lernte buchstabieren, folgends lesen, endlich
besser schreiben, als der Einsiedel selber konnte, weil ich alles dem
Druck nachmalete. --
Unsere Speise war allerhand Gewächs, Ruben, Kraut, Bohnen, Erbsen, und
wir verschmäheten auch nicht Buchecker, wilde Äpfel, Birn und Kirschen,
ja, die Eicheln machte uns der Hunger oft angenehm. Brotfladen buken
wir in heißer Aschen aus gestoßenem Welschkorn. Im Winter fingen wir
Vögel an Sprinkeln und Stricken, im Frühling bescherete uns Gott Junge
aus den Nestern. Wir behalfen uns mit Schnecken und Fröschen, so war
uns auch mit Reusen und Anglen das Fischen und Krebsen nicht zu wider,
welches alles unser grob Gemüs hinunterconvoieren mußte. Wir hatten
auf ein Zeit ein junges wildes Schweinlein gefangen, welches wir, in
einen Pferch versperret, mit Eicheln und Eckern auferzogen, gemästet
und endlich verzehret, weil mein Einsiedel wußte, daß solches keine
Sünde sein konnte, wann man genießet, was Gott dem ganzen menschlichen
Geschlecht zu diesem End erschaffen. Von Gewürz brauchten wir nichts,
dann wir dörften die Lust zum Trunk nicht erwecken. Die Notdurft an
Salz gab uns ein Pfarrer, der ungefähr drei Meilwegs von uns wohnete.
Des Hausrates war genug vorhanden: Schaufel, Haue, Axt, Beil und ein
eiserner Kochhafen. Das wir von obgemeldtem Pfarrer entlehnet hatten.
Jeder besaß ein stumpfes Messer zu eigen. Wir bedorften weder Schüssel
noch Teller, Löffel, Gabel, Kessel, Pfannen, Rost und Bratspieß. Unser
Hafen war Schüssel zugleich, unsere Hände Gabeln und Löffel. Wollten
wir trinken, so hingen wir das Maul hinein, wie Gideons Kriegsleute.
Von allerhand Gewand, Wolle, Seiden, Baumwolle und Leinen, alles zu
Betten, Tischen und Tapezereien, hatten wir nichts, als wir auf dem
Leibe trugen, weil wir genug zu haben schätzten, wann wir uns vor
Regen und Frost beschützen könnten. Wir hielten keine gewisse Regul
oder Ordnung, außerhalb an Sonn- und Feiertägen, an welchen wir schon
um Mitternacht hinzugehen anfingen, damit wir noch frühe genug, ohn
männliches Vermerken, in des obgemeldten Pfarrherrn Kirche kommen und
dem Gottesdienst abwarten konnten.
Ich lernete in solchem hartem Leben Hunger, Durst, Hitze, Kälte und
große Arbeit überstehen und zuvorderst Gott erkennen und wie man ihm
rechtschaffen dienen sollte, welches das vornehmste war. Zwar wollte
mich mein getreuer Einsiedel ein Mehrers nicht wissen lassen, dann er
hielte davor, es sei einem Christen genug, zu seinem Ziel und Zweck
zu gelangen. Dahero es gekommen, obzwar ich mein Christentum wohl
verstand und die deutsche Sprache so schön redete, als wann sie die
~Orthographia~ selbst ausspräche, daß ich dannoch der Einfältigste
verblieb, gestalten ich, wie ich den Wald verlassen, ein solch elender
Tropf in der Welt war, daß man keinen Hund mit mir aus dem Ofen hätte
locken können.


Das siebente Kapitel

Zwei Jahre ungefähr hatte ich zugebracht und das harte eremitische
Leben kaum gewohnet, als mein bester Freund auf Erden seine Haue nahm,
mir aber die Schaufel gab und mich an der Hand in unsern Garten führete.
»Nun, ~Simplici~, liebes Kind, dieweil gottlob die Zeit vorhanden,
daß ich aus der Welt scheiden, die Schuld der Natur bezahlen und
dich in dieser Welt hinter mir verlassen soll, so habe ich dich auf
dem angetretenen Weg der Tugend stärken und dir einzige Lehren zum
Unterricht geben wollen, wie du dein irdisch Leben anstellen solltest,
damit du gewürdigt werdest das Angesicht Gottes in jenem Leben ewiglich
zu schauen, zumalen ich deines Lebens künftige Begegnüsse beiläufig
sehe und wohl weiß, daß du in dieser Einöde nicht lange verharren
wirst.«
Diese Worte setzten meine Augen ins Wasser, wie hiebevor des Feindes
Erfindung die Stadt Villingen, und sie waren mir so unerträglich, daß
ich sie nicht ertragen konnte.
»Herzliebster Vater, willst du mich allein in diesem wilden Wald
verlassen?«
Mehrers vermochte ich nicht heraus zu bringen, dann meines Herzens
Qual ward aus überfließender Liebe, die ich zu meinem Vater trug,
also heftig, daß ich gleichsam wie tot zu seinen Füßen niedersank.
Er hingegen richtete mich auf, tröstete mich, so gut es Zeit und
Gelegenheit zuließ, und verwiese mich gleichsam fragend:
»Willst du der Ordnung des Allerhöchsten widerstreben? Was unterstehst
du dich, meinem schwachen Leib, der nach Ruhe lechzet, aufzubürden?
Ach nein, mein Sohn, laß mich fahren!«
Und er riete mir getreulich: »Anstatt deines unnützen Geschreies folge
meinen letzten Worten, welche seind, daß du dich je länger je mehr
selbst erkennen sollst. Dann daß die meisten Menschen verdammt werden,
ist Ursache, daß sie nicht gewußt haben, was sie gewesen und was sie
werden müssen. Und hüt dich jederzeit vor böser Gesellschaft, dann
derselben Schädlichkeit ist unaussprechlich. Bleib standhaft vor allen
Dingen. Wer verharret bis ans Ende, der wird selig. So du aber aus
menschlicher Schwachheit fällst, dann stehe durch rechtschaffene Buße
geschwind wieder auf.«
Nachdem mir der sorgfältige, fromme Mann solches vorgehalten, hat er
mit seiner Haue angefangen, sein eigenes Grab zu machen. Ich half, so
gut ich konnte, wie er mir befahl.
»Mein lieber und wahrer, einziger Sohn, wann meine Seele an ihren Ort
gegangen ist, so leiste meinem Leib deine Schuldigkeit und die letzte
Ehre. Scharre mich mit dieser Erde wieder zu, die wir anjetzo aus der
Grube graben.«
Darauf nahm er mich in seine Arme und druckte mich küssend viel härter
an seine Brust, als einem Mann, wie er zu sein schiene, hätte müglich
sein können.
»Liebes Kind, ich befehle dich in Gottes Schutz.«
Ich hingegen konnte nichts anders als klagen und heulen, ich hing mich
an seine Büßerketten und vermeinte ihn damit zu halten.
Er aber sagte: »Laß mich, daß ich sehe, ob mir das Grab lang genug sei.«
Legte demnach die Kette ab samt dem Oberrock und begab sich in das
Grab wie einer, der sich sonst schlafen legen will.
»Ach großer Gott, nun nimm wieder hin die Seele, die du mir gegeben!«
Hierauf beschloß er seine Lippen und Augen sänftiglich. Ich aber
stund da wie ein Stockfisch etlich Stunden, dieweil ich ihn öfters
in dergleichen Verzuckungen gesehen. Da sich aber mein allerliebster
Einsiedel nicht mehr aufrichten wollte, stieg ich zu ihm ins Grab und
fing an ihn zu schütteln, zu küssen und zu liebeln. Aber da war kein
Leben mehr.
Nachdem ich lang mit jämmerlichem Geschrei hin und her geloffen, begann
ich ihn zuzuscharren. Und wann ich kaum sein Angesicht bedeckt hatte,
stieg ich wieder hinunter, entblößte es wieder, damit ichs noch einmal
sehen und küssen konnte.


Das achte Kapitel

Über etliche Tage verfügte ich mich zu obgemeldtem Pfarrer und begehrte
Rat von ihm. Unangesehen er mir nun stark widerraten, länger im Walde
zu verbleiben, bin ich doch tapfer in meines Vorgängers Fußstapfen
getreten, maßen ich den ganzen Sommer tät, was ein frommer Einsiedel
tun soll. Aber gleichwie die Zeit alles ändert, so verringerte sich
auch nach und nach mein Leid, und die scharfe Winterkälte löschte die
innerliche Hitze meines steifen Vorsatzes zugleich aus. Jemehr ich
anfing zu wanken, je träger ward ich in meinem Gebet und ich ließ
mich die Begierde überherrschen, die Welt auch zu beschauen. Demnach
gedachte ich wieder zu dem Pfarrer zu gehen und machte mich seinem Dorf
zu, fand es aber in voller Flamme stehen, dann es eben eine Partei
Reuter ausgeplündert und angezündet hatte. Die Bauren waren teils
niedergemacht, viel verjaget und etliche gefangen, darunter auch der
Pfarrer war. Die Reuter ruckten eben wegfertig aus und führten den
Pfarrer an einem Strick daher. Unterschiedliche schrieen: Schieß den
Schelmen nieder! Andre wollten Geld von ihm. Er hub die Hände auf und
bat um des jüngsten Gerichtes willen um Verschonung und Barmherzigkeit.
Aber einer ritte ihn übern Haufen und versetzte ihm gleich eins an
Kopf, davon er alle vier von sich streckte.
Indem kam ein solcher Schwarm bewehrter Bauren aus dem Wald, als ob
man in ein Wespennest gestochen hätte. Die fingen an so gräulich zu
schreien, so grimmig drein zu setzen und drauf zu schießen, daß mir
alle Haar zu Berg stunden, weil ich noch niemals bei dergleichen
Kirchweih gewesen, dann die spessarter Bauren lassen sich fürwahr so
wenig als andre auf ihrem Mist foppen. Davon rissen die Reuter aus und
schlugen ihre ganze Beute in den Wind.
Diese Kurzweil benahm mir beinahe die Lust, die Welt zu beschauen,
dann meine Wildnus mir anmutiger erschiene. Der Pfarrer lag ganz matt,
schwach und kraftlos, doch hielt er mir vor, daß er nun selbst auf
den Bettel geraten wäre, so hätte ich mich seiner Hilfleistung nichts
zu getrösten. Zog demnach ganz traurig gegen den Wald, gedachte die
Wildnus nimmer zu verlassen und ob es nicht möglich wäre, daß ich ohn
Salz leben und also aller Menschen entbehren könnte. Mich zu bestärken
zog ich meines Einsiedels hinterlassen hären Hemd an und hing seine
Ketten über.
Den andern Tag als ich bei meiner Hütte saß und zugleich neben dem
Gebet gelbe Ruben zu meines Leibes Unterhaltung briet, umringten
mich an fünfzig Musketierer. Zwar sie ob meiner Person Seltsamkeit
erstauneten, so durchstürmten sie doch meine Hütte, suchten, was
da nicht zu finden war, und warfen die Bücher durcheinander, weil
sie ihnen nichts taugten. Endlich sahen sie, als sie mich besser
betrachteten, an meinen Federn, was vor einen schlechten Vogel sie
gefangen hatten, und konnten leicht ihre Rechnung machen; doch
verwunderten sie sich über mein hartes Leben. Ja, der Offizierer ehrte
mich und begehrte gleichsam bittend, ich wolle ihm den Weg aus dem Wald
weisen. Ich widerte mich nicht und führte sie am nächsten Weg dem Dorf
zu.
Ehe wir aber vor den Wald kamen, sahen wir ungefähr zehn Bauren, deren
ein Teil mit Feuerrohren bewehrt, die übrigen aber beschäftigt waren,
etwas einzugraben. Die Musketierer schrieen: Halt! Halt! Jene aber
antworteten mit den Rohren. Wie sie jedoch sahen, daß sie übermannet
waren, gingen sie schnell durch. Die müden Soldaten konnten keinen
ereilen, huben aber an auszugraben. Sie hatten wenig Streich getan, da
hörten sie eine Stimme von unten herauf:
»O, ihr Erzbösewichter, vermeinet ihr wohl, daß der Himmel euer
unchristliche Grausamkeit und Bubenstücke ungestraft hingehen lassen
werde? Nein, eure Unmenschlichkeit soll vergolten werden.«
Hierüber sahen die Soldaten einander an, weil sie nicht wußten, was sie
tun sollten. Etliche vermeinten, sie hätten ein Gespenst. Ich gedachte,
es träume mir. Ihr Offizier hieß sie tapfer zu graben.
Sie kamen auf ein Faß, schlugens auf und fanden einen Kerl darin, der
weder Nasen noch Ohren mehr hatte, gleichwohl noch lebte. Sobald er
sich ein wenig ermunterte, erzählte er: Ihrer sechs seines Regiments,
so auf Fourage gewesen, seien von den Bauren ergriffen worden. Sie
hätten hintereinander stehen müssen, davon die ersten Fünf von einer
Kugel tot geschossen worden seien, ihn aber, den letzten, habe
die Kugel nicht mehr erlanget. Da hätten sie ihm Nase und Ohren
abgeschnitten, zuvor aber ihn gezwungen, daß er ihrer fünfen (~salva
venia~) den Hintern lecken müssen. Da er sich so gar geschmähet
gesehen, hätte er ihnen die allerunnützesten Worte gegeben, der
Hoffnung, es würde ihm etwan einer aus Ungeduld eine Kugel schenken,
aber vergebens. Nachdem er sie so erbittert, hätten sie ihn in
gegenwärtig Faß gesteckt und also lebendig begraben, sprechend: Weil er
des Todes so eifrig begehre, wollten sie ihm zum Possen hierin nicht
willfahren.
Indem kam eine andre Partei Soldaten den Wald herauf, sie hatten
obgedachte Bauren angetroffen, fünf davon gefangen, die andern
erschossen. Unter den gefangenen waren vier, denen der übel
zugerichtete Reuter zuvor so schandlich hatte zu Willen sein müssen.
Als nun beide Parteien erkannten einerlei Kriegsvolk zu sein, traten
sie zusammen.
Da sollte man sein blaues Wunder gesehen haben, wie die Bauren getrillt
wurden. Etliche wollten sie zwar in der ersten Furi totschießen,
andere aber sagten: »Nein, man muß die leichtfertigen Vögel zuvor
rechtschaffen quälen und ihnen eintränken, was sie diesem Reuter zu
tun geheißen.« Dahingegen sagte ein anderer: »Dieser Kerl ist nichts
wert, dann wäre er kein Bernheuter gewesen, so hätte er allen redlichen
Soldaten zu Spott solch schändliche Arbeit nicht verrichtet, sondern
wäre tausendmal lieber gestorben.« Endlich ward beschlossen, daß ein
jeder von den sauber gemachten Bauren an zehn Soldaten wett mache,
was er von dem Reuter empfangen, und darzu sagen sollte: ‚Hiermit
lösche ich wieder aus und wische ab die Schande, die sich die Soldaten
einbilden empfangen zu haben, als uns ein Bernheuter tat, wie ich ihnen
tue.’
Darauf schritten sie zur Sache, aber die Bauren waren so halsstarrig,
daß sie weder durch Verheißung des Lebens noch durch Marter dazu
gezwungen werden konnten.
Einer führete den fünften Bauren, an dem der Reuter nicht schandbar
geworden war, etwas beiseits und sagte zu ihm: »Wann du Gott und seine
Heiligen verläugnen wilt, werde ich dich dahin laufen lassen, wohin
du begehrest.« Der Bauer antwortete, er hätte sein Lebtag nichts auf
Heilige gehalten und auch geringe Kundschaft mit Gott selbst gehabt.
Schwur darauf ~solenniter~, daß er Gott nicht kenne. Hierauf jagte ihm
der Soldat eine Kugel an die Stirn, welche aber so viel effektuiert,
als wann die an einen stählernen Berg gangen wäre. Also zuckte er seine
Plempe und rief:
»Holla, bist du solch ein Schelm! Ich habe versprochen, dich laufen
zu lassen, wohin du begehrest, so schicke ich dich nun ins höllische
Reich, weil du nicht in den Himmel wilt!«
Und spaltete ihm damit den Kopf bis an die Zähne.
Indessen banden die andern Soldaten die vier übrigen Bauren mit
Händen und Füßen an einen umgefallenen Baum so artlich, daß sie ihre
Posteriora gerad in die Höhe kehrten. Nachdem sie den Bauren die Hosen
abgezogen, nahmen sie etliche Klafter Lunten, machten Knöpfe daran und
fidelten die armen Schelme also bis Haut und Fleisch ganz von dem Bein
hinweg war. Mich aber ließen sie nach meiner Hütte gehen.
Da ich wieder heim kam, befand ich, daß mein Feuerzeug und ganzer
Hausrat samt allem Vorrat an armseligen Speisen, die ich im Garten
erzogen und auf den künftigen Winter vor mein Maul gesparet hatte, mir
einander fort war. -- Wo nun hinaus?
Überdas lagen mir die Sachen, so ich denselben Tag gehöret und gesehen,
ohn Unterlaß im Sinn. Ich dachte nicht sowohl meiner Erhaltung nach als
der ~Antipathia~, die sich zwischen Soldaten und Bauren enthält. Ich
meinte, es müßten ohnfehlbar zweierlei Menschen in der Welt sein, wilde
und zahme, weil sie einander so grausam verfolgten.


Das neunte Kapitel

In solchen Gedanken entschlief ich vor Unmut und Kälte mit einem
hungrigen Magen.
Da dünkte mich, als wenn sich alle Bäume gähling veränderten. Auf
jedem Gipfel saß ein Kavalier und anstatt der Blätter trugen die Äste
allerhand Kerle. Von solchen hatten etliche lange Spieße, andere
Musketen, kurz Gewehr, Partisanen, Fähnlein, auch Trommeln und Pfeifen,
lustig anzusehen und fein gradweis auseinandergeteilet. Die Wurzel aber
war von ungültigen Leuten, als Handwerkern, Taglöhnern, mehrenteils
Bauren und dergleichen bestanden, welche nichts desto weniger dem Baum
seine Kraft verliehen und erneureten; ja, sie ersetzten den Mangel
der abgefallenen Blätter aus den Ihrigen zum eigenen noch größeren
Verderben. Benebens seufzten sie über diejenigen, so auf dem Baume
saßen, dann die ganze Last des Baums lag auf ihnen und drückte sie
dermaßen, daß ihnen das Geld aus dem Beutel herfürging. So es aber
nicht herfürwollte, striegelten sie die ~Commissarii~ mit Besen, die
man militarische ~Execution~ nennet, daß ihnen die Seufzer aus dem
Herzen, die Tränen aus den Augen, das Blut aus den Nägeln und das Mark
aus den Beinen herausging.
Also mußten sich die Wurzeln dieser Bäume in lauter Mühseligkeit,
diejenigen aber auf den untersten Ästen in größerer Arbeit und Ungemach
gedulden und durchbringen. Doch waren diese jeweils lustiger, aber auch
trotzig, mehrenteils gottlos und jederzeit eine schwere, unerträgliche
Last der Wurzel.
Hunger und Durst, auch Hitz und Kält,
Arbeit und Armut, wie es fällt,
Gewalttat, Ungerechtigkeit
Treiben die Landsknecht allezeit.
Schlemmen und dämmen, Hunger und Durst, huren und buben, raßlen und
spielen, morden und gemordet werden, tribulieren und wieder getrillet
werden, jagen und gejagt werden, plündern und geplündert werden,
förchten und wieder geförchtet werden, Jammer anstellen und wieder
jämmerlich leiden, ~in summa~ nur verderben, beschädigen und verderbt,
beschädigt werden, das war ihr ganzes Tun und Wesen. Und nicht Winter
und Sommer, nicht Regen noch Wind, Berg noch Tal, weder Morast, Gruben,
Meer, Mauer, Feuer noch Wälle, weder Vater noch Mutter, weder Gefahr
ihrer Leiber, Seelen und Gewissen, ja, nicht Verlust des Lebens noch
des Himmels verhinderte sie daran. Sie weberten in ihren Werken emsig
fort, bis sie endlich in Schlachten, Belägerungen, Stürmen, Feldzügen
und den Quartieren selbsten umkamen, verdarben und krepierten. Etliche
wenige, die in ihrem Alter, wann sie nicht wacker geschunden und
gestohlen hatten, Bettler und Landstürzer abgaben.
Zunächst darüber saßen alte Hühnerfänger, die sich etliche Jahre mit
höchster Gefahr auf den untersten Ästen gehalten hatten, sie sahen
etwas reputierlicher aus. Darüber befanden sich noch höhere, die
Wammesklopfer, weil sie die untersten zu kommandieren hatten. Sie
fegten den Pikenieren mit Prügeln und Höllenpotzmarter Rücken und Kopf
und gaben den Musketierern Baumöl.
Darüber hatte des Baumes Stamm einen Absatz, ein glatt Stück ohne Äste
mit seltsamen Seifen der Mißgunst geschmieret. Kein Kerl, er sei dann
vom Adel, konnte da hinaufsteigen, dann der Stamm war glätter poliert
als ein stählerner Spiegel.
Und darüber saßen die mit den Fähnlein, Junge, denen ihre Vettern
hinaufgeholfen, Alte, so auf der silbernen Leiter, die man Schmiralia
nennet, oder mangels anderer hinaufgestiegen waren. Je höher, desto
besser saßen sie.
Wann ein ~Commissarius~ daherkam und eine Wanne voll Geld über den Baum
abschüttete, solchen zu erquicken, ließen sie den Untersten soviel
wie nichts zukommen. Dahero pflegten von den Untersten mehr Hungers
zu sterben, als ihrer vom Feind umkamen. So war ein unaufhörliches
Gekrappel und Aufklettern an diesem Baum. Die Untersten hofften der
Oberen Fall, geriet es einem unter zehentausend, so stund er im
verdrüßlichen Alter, daß er besser hinter den Ofen taugte, Äpfel zu
braten, als im Feld vor dem Feind zu liegen. Man nahm dahero anstatt
der alten Soldaten viel lieber Plackschmeißer, Kammerdiener, arme
Edelleute, irgends Vettern und Schmarotzer und Hungerleider, die denen,
so etwas meritiert, das Brot vorm Maul abschnitten und Fähnrich wurden.
Dieses verdroß einen Feldwaibel so sehr, daß er trefflich anfing zu
schmälen. Aber Adelhold sagte:
»Graue Bärte schlagen den Feind nicht, man könnte sonst eine Herde
Böcke zu solchem Geschäft dingen. Sage mir, du alter Krachwadel, ob
nicht edelgeborene Offizierer von der Soldateska besser respektieret
werden, dann die, so zuvor gemeine Knechte gewesen? Ist einem
Baurenbuben, der seinem Vater vom Pfluge entlaufen, besser zu trauen?
Ein rechtschaffener Edelmann, eh er seinem Geschlecht durch Untreue,
Feldflucht oder sonst dergleichen einen Schandfleck anhinge, eh
würde er ehrlich sterben. Und wann schon einer von euch ein guter
Soldat ist, der Pulver riechen und in allen Begebenheiten treffliche
Anschläge geben kann, so ist er darum nicht gleich tüchtig andere zu
kommandieren. Wenn man den Baur über den Edelmann setzte und also
strack zu Herren machte, es stünde nach dem gemeinen Sprichwort nicht
fein:
Es ist kein Schwert, das schärfer schiert,
Als wann der Baur zum Herren wird.
Hingegen aber ist ein junger Hund zum jagen viel freudiger als ein
alter Löw.«
Der Feldwaibel antwortete: »Welcher Narr wollte dann dienen, wann
er nicht hoffen darf, um seine Treue belohnt zu werden? Der Teufel
hole solchen Krieg! Dann gilt es gleich, ob sich einer wohl hält oder
nicht. Ich habe von unserm alten Obristen vielmals gehöret, daß er
keinen Soldaten begehre, der sich nicht festiglich einbilde, durch
Wohlverhalten ein General zu werden.
Die Lampe leucht' dir fein, doch mußt du sie auch laben
Mit fett Olivensaft, die Flamm sonst bald verlischt.
Getreuer Dienst durch Lohn gemehrt wird und erfrischt.
Soldatentapferkeit will Unterhaltung haben.
Ich sehe wohl, die Türen zu Würde und Amt werden uns durch den Adel
verschlossen gehalten. Man setzet den Adel, wann er aus der Schalen
gekrochen, gleich an solche Örter, da wir uns nimmermehr keine Gedanken
hin machen dörfen, wanngleich wir mehr getan haben, als mancher
~Nobilist~, den man jetzo für einen Obristen vorstellet. Also veraltet
manch wackerer Soldat unter seiner Muskete, der billiger ein Regiment
meritierte.«
Ich wollte dem alten Esel nicht mehr zuhören, der oft die armen
Soldaten prügelte wie die Hunde.
Ich wandte mich wieder gegen die Bäume. Das ganze Land stund deren voll
und ich sahe, wie sie sich bewegten und zusammenstießen. Da prasselten
die Kerl haufenweise herunter, augenblicklich frisch und tot. Und
mich bedauchte alle Bäume wären nur einer, auf dessen Gipfel saße der
Kriegsgott ~Mars~ und bedeckte mit des Baumes Ästen ganz Europam.
Da hob sich ein scharfer Nordwind. Unter gewaltigem Gerassel und
Zertrümmerung des Baums höret ich eine Stimme:
Die Steineich, durch den Wind getrieben und verletzet,
Ihr eigen Äst abbricht, sich ins Verderben setzet:
Durch innerlichen Krieg und brüderlichen Streit
Wird alles umgekehrt und folget lauter Leid.
Und ich ward aus dem Schlaf erweckt und sahe mich nur allein in meiner
Hütte.
Dahero fing ich wieder an zu bedenken, was ich immermehr beginnen
sollte. Nichts war mir übrig als noch etliche Bücher, welche hin- und
hergestreut und durch einander geworfen lagen. Als ich solche mit
weinenden Augen auflase, fand ich ungefähr ein Brieflein, das mein
Einsiedel bei seinem Leben noch geschrieben hatte.
‚Lieber ~Simplici~, wenn du dies Brieflein findest, so gehe alsbald
aus dem Wald und errette dich und den Pfarrer aus gegenwärtigen Nöten.
Bedenke und tue ohn Unterlaß nach meinen letzten Reden, so wirst du
bestehen mögen. ~Vale~!’
Ich küßte das Brieflein und das Grab des Einsiedels zu viel tausend
Malen und machte mich auf den Weg, Menschen zu suchen. Den dritten Tag
kam ich nach Gelnhausen auf ein Feld, das lag überall voller Garben,
welche die Bauren, weil sie nach der namhaften Schlacht vor Nördlingen
verjagt worden, nicht hatten einführen können. Da genosse ich gleichsam
eines hochzeitlichen Mahles und sättigte mich mit ausgeriebenem Weizen.


Das zehent Kapitel

Da es tagete, begab ich mich zum nächsten nach Gelnhausen und fand
das Tor offen, zum Teil verbrannt, halber noch mit Mist verschanzt.
Ich konnte keines lebendigen Menschen gewahr werden. Die Gassen hin
und her lagen mit Toten überstreut, deren etliche ganz, etliche aber
bis aufs Hemd ausgezogen waren. Dieser jämmerliche Anblick war mir
ein erschröcklich ~Spectacul~. Kaum zween Steinwürfe weit kam ich in
die Stadt, als ich mich derselben schon sattgesehen hatte. Derowegen
kehrete ich wieder um, ging durch die Aue nebenhin und kam vor die
herrliche Festung Hanau. Aber mich erdappten von deren erster Wacht
gleich zween Musketierer, die mich in ihre ~Corps de Garde~ führten.
Meine Kleidung und Gebärden waren genugsam verwunderlich, widerwärtig
und durchaus seltsam: Meine Haare waren in dritthalb Jahren weder
auf griechisch, deutsch, noch französisch abgeschnitten, gekampelt,
noch gekräuselt oder gebüfft worden, sondern sie stunden in ihrer
natürlichen Verwirrung noch mit mehr als jährigem Staub anstatt des
Puders durchstreut. Ich sahe darunter mit meinem bleichen Angesicht
herfür, wie eine Schleiereule, die auf eine Maus spannet. Und weil
meine Haare von Natur kraus waren, hatte es das Ansehen, als wann
ich einen Turban aufgehabt hätte. Der übrige Habit stimmte mit der
Hauptzier überein. Ich trug meines Einsiedels tausendfältig geflickten
Rock und darüber das hären Hemd wie ein Schulterkleid, weil ich
die Ärmel an Strumpfs Statt brauchte und dieselben zu solchem End
herabgetrennt hatte. Der ganze Leib war mit eisernen Ketten hinten
und vorn, fein kreuzweis, wie man ~St. Wilhelmum~ zu malen pfleget,
umgürtet, so daß ich fast denen glich, so von den Türken gefangen und
vor ihre Freunde zu betteln im Land umziehen. Meine Füße schlurften
in Holzschuhen und waren krebsrot, als wann ich ein Paar Strümpfe auf
spanisch Leibfarb angehabt oder die Haut mit Fernambuc gefärbt hätte.
Ein Gaukler oder Marktschreier vermochte mich wohl als einen Samojeden
oder Grünländer dargeben, so daß er manchen Narren angetroffen hätte,
der einen Kreuzer an mir versehen konnte. Obzwar ich nach meinem
magern und ausgehungerten Anblick keinem Frauenzimmer oder irgendeines
großen Herrn Hofhaltung entlaufen sein mochte, so ward ich jedoch
unter der Wacht streng examiniert. Und gleichwie sich die Soldaten
an mir vergafften, also betrachtet ich hingegen ihres Offizierers
tollen Aufzug, dem ich Red und Antwort geben mußte. Ich wußte nicht,
ob er Sie oder Er wäre, dann er trug Haare und Bart auf französisch:
zu beiden Seiten hatte er lange Zöpfe wie Pferdeschwänze und sein
Bart war so elend zugerichtet und verstümpelt, daß zwischen Maul und
Nase nur noch etliche wenige Haare kurz davongekommen. Nicht weniger
satzten mich seine weiten Hosen des Geschlechtes halber in nicht
geringe Zweifel, als welche mir vielmehr einen Weiberrock dann ein Paar
Mannshosen vorstelleten. Gewißlich ist es ein Weib, gedachte ich, dann
eine ehrlicher Mann wird seinen Bart wohl nimmermehr so jämmerlich
verketzern lassen. Endlich hielt ich ihn für einen Mann und Weib
zugleich.
Dieser weibische Mann ließ mich überall besuchen, fand aber nichts bei
You have read 1 text from German literature.
Next - Der abenteuerliche Simplicissimus - 03
  • Parts
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 01
    Total number of words is 4215
    Total number of unique words is 1687
    35.6 of words are in the 2000 most common words
    48.0 of words are in the 5000 most common words
    53.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 02
    Total number of words is 4357
    Total number of unique words is 1706
    35.8 of words are in the 2000 most common words
    48.3 of words are in the 5000 most common words
    54.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 03
    Total number of words is 4367
    Total number of unique words is 1633
    38.4 of words are in the 2000 most common words
    49.9 of words are in the 5000 most common words
    55.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 04
    Total number of words is 4381
    Total number of unique words is 1633
    35.0 of words are in the 2000 most common words
    47.2 of words are in the 5000 most common words
    52.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 05
    Total number of words is 4492
    Total number of unique words is 1682
    34.0 of words are in the 2000 most common words
    46.1 of words are in the 5000 most common words
    53.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 06
    Total number of words is 4384
    Total number of unique words is 1634
    35.3 of words are in the 2000 most common words
    47.9 of words are in the 5000 most common words
    53.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 07
    Total number of words is 4405
    Total number of unique words is 1600
    35.9 of words are in the 2000 most common words
    48.8 of words are in the 5000 most common words
    54.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 08
    Total number of words is 4468
    Total number of unique words is 1558
    37.5 of words are in the 2000 most common words
    49.8 of words are in the 5000 most common words
    54.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 09
    Total number of words is 4333
    Total number of unique words is 1668
    36.2 of words are in the 2000 most common words
    48.6 of words are in the 5000 most common words
    54.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 10
    Total number of words is 4461
    Total number of unique words is 1557
    37.8 of words are in the 2000 most common words
    50.4 of words are in the 5000 most common words
    56.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 11
    Total number of words is 4523
    Total number of unique words is 1534
    38.6 of words are in the 2000 most common words
    50.3 of words are in the 5000 most common words
    56.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 12
    Total number of words is 4477
    Total number of unique words is 1545
    38.3 of words are in the 2000 most common words
    51.4 of words are in the 5000 most common words
    56.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 13
    Total number of words is 4526
    Total number of unique words is 1591
    36.5 of words are in the 2000 most common words
    48.0 of words are in the 5000 most common words
    53.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 14
    Total number of words is 4473
    Total number of unique words is 1557
    37.4 of words are in the 2000 most common words
    48.0 of words are in the 5000 most common words
    54.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 15
    Total number of words is 4540
    Total number of unique words is 1599
    36.4 of words are in the 2000 most common words
    49.4 of words are in the 5000 most common words
    55.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 16
    Total number of words is 4479
    Total number of unique words is 1531
    39.0 of words are in the 2000 most common words
    51.4 of words are in the 5000 most common words
    58.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 17
    Total number of words is 4502
    Total number of unique words is 1565
    38.1 of words are in the 2000 most common words
    50.2 of words are in the 5000 most common words
    55.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 18
    Total number of words is 4385
    Total number of unique words is 1597
    36.2 of words are in the 2000 most common words
    47.8 of words are in the 5000 most common words
    53.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 19
    Total number of words is 4329
    Total number of unique words is 1679
    33.8 of words are in the 2000 most common words
    46.6 of words are in the 5000 most common words
    52.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der abenteuerliche Simplicissimus - 20
    Total number of words is 904
    Total number of unique words is 494
    31.9 of words are in the 2000 most common words
    40.3 of words are in the 5000 most common words
    42.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.