Der abenteuerliche Simplicissimus - 11

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Den folgenden Tag ließ er mich wieder zu sich kommen, und fragte, ob
ich mich auf ein und anders resolviert hätte.
Ich antwortete: »Dies Herr Obrister, ist mein Entschluß, daß ich eh'
sterben, als meineidig werden will. Wann aber mein hochgeboren Herr
Obrister mich auf freien Fuß zu stellen und mit keinen Kriegsdiensten
zu belegen belieben wird, so will ich dem Herrn Obristen mit Herz, Mund
und Hand versprechen, in sechs Monaten keine Waffen wider Schwed- und
Hessische zu tragen.«
Solches ließ er sich stracks gefallen, bot mir die Hand und schenkte
mir zugleich die Ranzion, befahl auch dem ~Secretär~, daß er einen
Revers ~in duplo~ aufsetze, den wir beide unterschrieben. Ich
reversierte neben obigem Punkte, nichts Nachteiliges wider die
Guarnison und ihren Kommandanten praktizieren noch etwas zu Nachteil
und Schaden zu unternehmen, sondern deren Nutzen und Frommen zu fördern
und dieselbe defendieren zu helfen.
Hierauf behielt er mich wieder bei dem Mittagsimbiß und tät mir mehr
Ehre an, als ich von den Kaiserlichen mein Lebtag hätte hoffen dörfen.


Das achte Kapitel

Ich hatte in Soest einen Knecht, der war mir über alle Maßen getreu,
weil ich ihm viel Gutes tät. Dahero sattelte er meine Pferde und ritt
dem Trommelschlager, der mich abholen sollte, ein gut Stück Weges
von Soest entgegen. Er begegnete ihm mit den Gefangenen und hatte
mein bestes Kleid aufgepackt, dann er vermeinete, ich wäre ausgezogen
worden. Da er mich aber nicht sahe, sondern vernahm, daß ich bei dem
Gegenteil Dienste anzunehmen aufgehalten werde, gab er den Pferden die
Sporen und sagte: »Adieu Tampour und Ihr, Korporal, wo mein Herr ist,
da will ich auch sein.«
Ging also durch und kam zu mir, eben als mich der Kommandant ledig
gesprochen hatte und mir große Ehre antät. Der priese mich glücklich,
wegen meines Knechtes Treue, verwunderte sich auch, daß ein so junger
Kerl wie ich, so schöne Pferde vermögen und so wohl montiert sein
sollte. Lobte auch das eine Pferd so trefflich, daß ich gleich merkte,
er hätte mirs gerne abgekauft. Weil er es mir aber aus ~Discretion~
nicht feil machte, sagte ich, wann ich die Ehre begehren dörfte, daß
ers von meinetwegen behalten wollte, so stünde es zu seinen Diensten.
Er schlugs aber rund ab, dieweil ich einen ziemlichen Rausch hatte, und
er die Nachrede scheute, daß er einem Trunkenen etwas abgeschwätzt, so
dem vielleicht nüchtern reuen möchte, also daß er des edlen Pferdes
gern gemangelt.
Des Morgens frühe anatomierte ich meinen Sattel und ließ mein bestes
Pferd vor des Obristen Quartier bringen. Ich sagte ihm, er wolle
belieben gegenwärtigen Soldatenklepper einen Platz unter den seinigen
zu gönnen, indem mir mein Pferd allhier nichts nütz, und solches von
mir als Zeichen dankbarer Erkanntnus vor empfangene Gnaden unschwer
annehmen. Der Obrister bedankte sich mit großer Höflichkeit und
sehr courtoisen Offerten, schickte mir auch denselbigen Nachmittag
seinen Hofmeister mit einem gemästeten lebendigen Ochsen, zwei fetten
Schweinen, einer Tonne Wein, vier Tonnen Bier, zwölf Fuder Brennholz,
welches er mir vor mein neu Losament, das mir mein Knecht erkundet und
ich auf ein Halbjahr bestellet hatte, bringen und sagen ließ, weil er
sich leicht einbilden könnte, es sei im Anfang vor mich mit Viktualien
schlecht bestellet, so schicke er mir zur Haussteuer eben einen Trunk,
ein Stück Fleisch mitsamt dem Kochholz. Ich bedankte mich so höflich
als ich konnte, verehrete dem Hofmeister zwo Dukaten und bat ihn, mich
seinem Herrn bestens zu rekommendieren.
Ich gedachte mir aber auch durch meinen Knecht bei dem gemeinen Mann
ein gutes Lob zu machen, damit man mich vor keinen kahlen Bernheuter
hielte. Ließ derowegen in Gegenwart meines Hauswirtes meinen Knecht vor
mich kommen, zu demselben sagte ich:
»Lieber Niklas, du hast mir mehr Treue erwiesen, als ein Herr seinem
Knecht zumuten darf, nun aber, da ich selbst keinen Herren habe, daß
ich etwas erobern könnte, dich zu belohnen, so gedenke ich keinen
Knecht mehr zu halten. Ich gebe dir hiemit vor deinen Lohn das andere
Pferd, samt Sattel-Zeug und Pistolen, mit Bitte, du wollest damit
vorlieb nehmen und dir vor diesmal einen andern Herren suchen. Kann ich
dir ins Künftige in etwas bedienet sein, so magst du jederzeit mich
darum ersuchen.«
Hierauf küßte er mir die Hände und konnte vor Weinen schier nicht
reden, wollte auch durchaus das Pferd nicht haben bis ich ihm
versprochen, ihn wieder in Dienst zu nehmen, sobald ich jemand brauche.
Über diesem Abschied ward mein Hausvater so mitleidig, daß ihm auch die
Augen übergingen. Und gleichwie mich mein Knecht bei der Soldateska, so
erhub mich der Hausvater bei der Bürgerschaft mit großem Lob über alle
schwangere Bauren. Der Kommandant aber hielt mich vor einen resoluten
Kerl, daß er auch getraute Schlösser auf meine Parole zu bauen.
Ich glaube es ist kein Mensch in der Welt, der nicht einen Hasen im
Busen habe, dann wir sind ja alle einerlei Gemächts und ich kann bei
meinen Birnen wohl merken, wann andere zeitig sein. »Hui, Geck,« möcht
mir da einer antworten, »wann du ein Narr bist, meinest du darum
andre seien es auch?« -- »Nein, das sage ich nicht, dann es wäre
zuviel geredt, aber dies halte ich davor, daß einer den Narren besser
verbirgt als der ander.« Es ist einer darum kein Narr, wann schon er
närrische Einfälle hat, dann wir haben in der Jugend gemeiniglich alle
dergleichen. Welcher aber seinen Narren hinausläßt, wird vor einen
gehalten, weil teils etliche ihn gar nicht andere aber nur halb sehen
lassen. Welche den ihren gar unterdrücken sein rechte Saurtöpfe. Ich
halte vor die besten und verständigsten Leute, die den Ihren nach Zeit
und Gelegenheit bisweilen ein wenig mit den Ohren fürragen und Atem
schöpfen lassen, damit er nicht gar bei ihnen ersticke. Den Meinen ließ
ich mir zu weit heraus, da ich mich in einem so freien Stand sahe,
maßen ich einen Jungen annahm, den ich als Edelpagen kleidete, und zwar
in die Farben Veigelbraun und Gelb. Derselbe mußte mir aufwarten, als
wann ich ein Freiherr wäre.
Dies war die erste Torheit, die ich in der Stadt beging, sie ward aber
von niemand getadelt. Die Welt ist der Narreteien so voll, daß sie
keiner mehr achtet, noch selbige verlacht oder sich darüber verwundert;
sie ist deren gewohnt.
Ich dingte mich und meinen Jungen bei meinem Hausvater in die Kost und
gab ihm an Bezahlung auf Abschlag, was mir der Kommandant verehret
hatte. Zum Getränk aber mußte mein Jung den Schlüssel haben, weil ich
denen, die mich besuchten, gern davon mitteilete. Sintemalen ich weder
Bürger noch Soldat war, hielt ich mich zu beiden Teilen und bekam
dahero Kameraden genug, die ich ungetränkt nicht bei mir ließ.
Der Stadtorganist, zu dem ich Kundschaft erhielt, lehrete mich, wie
ich komponieren sollte, ~item~ auf dem Instrument besser schlagen, als
auch auf der Harfe; ohn das war ich auf der Lauten ein Meister. Wann
ich dann satt hatte am Musicieren, ließ ich meinen Kürschner kommen,
der mich im Paradeis in allen Gewehren unterwiesen, mit dem exerzierte
ich mich, um noch perfecter zu werden. So erlangete ich auch beim
Kommandanten, daß er mich von einem Constablen die Büchsenmeisterkunst
und etwas mit dem Feuerwerk umzugehen lernte. Im übrigen hielt ich
mich sehr still, also daß sich die Leute verwunderten, weil ich auch
viel über den Büchern saß wie ein Student, da ich doch Raubens und
Blutvergießens gewohnt gewesen.
Mein Hausvater war des Kommandanten Spürhund und mein Hüter, maßen
ich merkte, daß er all mein Tun und Lassen demselben hinterbrachte.
Doch ich gedachte des Kriegswesens kein einziges Mal, und wann man
davon redete, tät ich, als ob ich niemals kein Soldat gewesen. Zwar
wünschte ich, daß meine sechs Monate bald herum wären, es konnte aber
niemand abnehmen, welchem Teil ich alsdann dienen wollte. Sooft ich dem
Obristen aufwartete, behielt er mich bei seiner Tafel, da setzte es
zuweilen solche Diskurse, dadurch mein Vorsatz ausgeholt werden sollte,
ich antwortete aber jederzeit vorsichtig.
»Wie stehet es, Jäger, wollet Ihr noch nicht schwedisch werden? Gestern
ist ein Fähnrich gestorben.«
»Herr Obrister, stehet doch einem Weib wohl an, wann sie nach ihres
Mannes Tod nicht gleich wieder heuratet, warum sollte ich mich dann
nicht sechs Monate gedulden?«
Kriegte gleichwohl des Obristen Gunst je länger, je mehr, so daß er
mich in und außerhalb der Festung herumspatzieren, ja, endlich den
Hasen, Feldhühnern und Vögeln nachstellen ließ. Darum leget ich mir
ein schlicht Jägerkleid bei, in demselben strich ich des Nachts in das
Soestische und holet meine verborgenen Schätze hin und wieder zusammen,
schleppte solche in die Festung und ließ mich an, als ob ich ewig bei
den Schweden wohnen wollte.
Da stieß einmal die Wahrsagerin von Soest zu mir, die mich erkannte.
»Ich versichre dich, es war dein Glück,« sagte sie, »daß du gefangen
worden. Einige Kerle, welche dir den Tod geschworen, weil du ihnen bist
beim Frauenzimmer vorgezogen worden, hätten dich auf der Jagd erwürgt.«
Ich antwortete: »Wie kann jemand mit mir eifern, da ich doch dem
Frauenzimmer nichts nachfrage?«
»Du wirst des Sinnes nicht bleiben, sonst wird dich das Frauenzimmer
mit Spott und Schande zum Lande hinausjagen. Ich schwöre dir, daß sie
dich nur gar zu lieb haben und daß dir solche übermachte Liebe zum
Schaden gereichen wird, wann du dich nicht accommodierst.«
Ich fragte sie, wann sie ja so viel wüßte, so sollte sie mir davon
sagen, wie es mit meinen Eltern stünde und ob ich sie mein Lebtag
wieder zu sehen bekommen würde, sie sollte aber fein deutsch mit der
Sprache heraus.
Darauf sagte sie, ich sollte alsdann nach den Eltern fragen, wann
mir mein Pflegvater unversehens begegnen würde und führete meiner
Säugeammen Tochter am Strick daher. -- Lachte darauf überlaut und
machte sich geschwind von mir.
Ich hatte damals ein schön Stück Geld und viel köstliche Ringe und
Kleinodien beieinander. Solches schriee mich immerzu an, es wollte gar
gern wieder unter die Leute. Ich folgte auch, dann weil ich ziemlich
hoffärtig war, prangte ich mit meinem Gut und ließ solches meinen Wirt
sehen, der bei den Leuten mehr daraus machte, als es war.
Mein Vorsatz, die Büchsenmeisterei und Fechtkunst in diesen sechs
Monaten zu lernen, war gut und ich begriffs auch. Aber es war nicht
genug, mich vor Müßiggang allerdings zu behüten, vornehmlich weil
niemand war, der mir zu gebieten hatte. Ich saß zwar auch emsig über
allerhand Büchern, aus denen ich viel Gutes lernete, es kamen mir aber
auch teils unter die Hände, die mir wie dem Hund das Gras gesegnet
wurden. Die unvergleichliche ~Arcadia~, daraus ich die Wohlredenheit
lernen wollte, war das erste Stück, das mich von den rechten Historien
zu den Liebe-Büchern und von den wahrhaften Geschichten zu den
Heldengedichten zog. Solcherlei Gattung brachte ich zuwege, wo ich
konnte, und wann mir eins zuteil ward, hörete ich nicht auf, bis ichs
durchgelesen und sollte Tag und Nacht darüber gesessen sein. Diese
lerneten mich statt wohlreden mit der Leimstange laufen, doch war
dieser Mangel damals vor mich keine Ursach zu klagen, dann wo meine
Liebe hinfiel, erhielt ich ohn sonderbare Mühe, was ich begehrete,
und ich brauchet nicht wie andere Buhler und Leimstängler voller
phantastischer Gedanken, Begierden, heimlich Leiden, Zorn, Eifer,
Rachgier, Weinen, Protzen und dergleichen tausendfältigen Torheiten
stecken und mir vor Ungeduld den Tod zu wünschen.
Ich hatte Geld und ließ mich dasselbe nicht dauren, überdas eine
gute Stimme, übete mich stetig auf allerhand Instrumenten, wiese die
Geradheit meines Leibes, wann ich mit meinem Kürschner focht. So hatte
ich auch einen trefflich glatten Spiegel und gewöhnte mich zu einer
freundlichen Lieblichkeit, also daß mir das Frauenzimmer von selbst
nachlief.
Um dieselbige Zeit fiel Martini ein, da fängt bei uns Deutschen das
Fressen und Saufen an und währet teils bis in die Fastnacht. Da ward
ich an unterschiedliche Örter, sowohl bei Offizierern als Bürgern, die
Martinsgans verzehren zu helfen, eingeladen. Bei solchen Gelegenheiten
kam ich mit den Frauenzimmern in Kundschaft. Meine Laute und Gesang,
die zwangen eine jede mich anzuschauen, und wann sie mich also
betrachteten, wußte ich zu meinen neuen Buhlenliedern, die ich selber
machte, so anmutige Blicke und Gebärden hervorzubringen, daß sich
manches hübsche Mägdlein darüber vernarrete und mir unversehens hold
ward.
Und damit ich nicht vor einen Hungerleider gehalten wurde, stellete ich
auch zwo Gastereien, die eine zwar vor die Offizierer und die andere
vor die vornehmsten Bürger, an, dadurch ich mir bei beiden Teilen
Gunst und einen Zutritt vermittelte, weil ich kostbar auftragen ließ.
Es war mir aber alles nur um die lieben Jungfern zu tun. Und obgleich
ich bei einer oder der andern nicht fand, was ich suchte, so ging ich
gleichwohl allerweg zu ihnen als zu andern, daß alle glauben sollten,
daß ich mich bei den andern auch nur Diskurs halber aufhielte. Ich
hatte gerade sechs und sie hinwiederum mich, doch hatte keine mein Herz
gar und mich allein.
Mein Jung, der ein Erzschelm war, hatte genug zu tun mit Kupplen und
Buhlenbrieflein hin und wider tragen und wußte reinen Mund zu halten.
Davon bekam er von den Schleppsäcken einen Haufen ~Favor~, so mich aber
am meisten kostete. Was mit Trommeln gewonnen wird, gehet mit Pfeifen
dahin.
Ich hielt meine Sachen so geheim, daß mich kaum einer vor einen Buhler
halten konnte, ausgenommen der Pfarrer, bei dem ich nicht mehr so viel
geistliche Bücher entlehnte.


Das neunte Kapitel

Ich ging oft zum ältesten Pfarrer und brachte ich ihm ein Buch zurück,
so diskutierete er von allerhand Sachen mit mir. Wir accomodierten
uns so miteinander, daß einer den andern gern leiden mochte. Als nun
nicht nur die Martinsgans hin und wider und alle Metzelsuppen sondern
auch die heiligen Weihnachtsfeiertäge vorbei waren, verehrete ich ihm
eine Flaschen voll Straßburger Branntewein zum Neuen Jahr, welchen er
dem westfälischen Gebrauch nach mit Kandelzucker gern einläpperte.
Darauf besuchete ich ihn und er machte mich zu ihm sitzen, lobte
den Branntewein und kam nach einigem Hin und Wider auf obgemeldten
Umstand, nämlich daß ich in geistlichen Dingen merklich nachlasse. Ich
entschuldiget mich mit der edlen Musik und der Büchsenmeistereikunst.
Er aber antwortete: »Ja, ja, das glaube ich gern. Aber Er versichere
sich, daß ich mehr von Ihm weiß, als Er sich einbildet.«
Ich erschrak, da ich diese Worte hörete, und dachte, hat dir's St.
Velten gesagt. Und weil er sahe, daß ich meine Farbe änderte, fuhr er
ferner fort: »Der Herr ist frisch und jung, Er ist müßig und schön, Er
lebet ohn Sorge und wie ich vernehme, in allem Überfluß, darum bitte
und vermahne ich Ihn im Herrn, daß Er bedenken wolle, in was vor einem
gefährlichen Stand Er sich befindet. Er hüte sich vor dem Tier, das
Zöpfe hat, will Er anders Sein Glück und Heil beobachten. Der Herr
möchte zwar bedenken, was geht's dem Pfaffen an -- (ich gedachte,
du hast es erraten) -- oder was hat er mir zu befehlen! Herr, seid
versichert, daß mir Euere, als meines Guttäters, zeitliche Wohlfahrt
aus christlicher Liebe hoch angelegen ist. Ihr habet Talente, leget
doch Euere Jugend und Euere Mittel, die Ihr hier unnütz verschwendet,
zu ernsten Studien an, damit Ihr heut oder morgen beides: Gott und den
Menschen und Euch selbst bedient sein könnet. Lasset das Kriegswesen,
eh Ihr eine Schlappe davontraget, dann: Junge Soldaten, alte Bettler.«
Ich hörete die Sentenz mit großer Ungeduld, jedoch stellete ich mich
viel anders, als mir ums Herz war, damit ich mein Lob, daß ich ein
feiner Mensch wäre, nicht verliere, bedankte mich zumal auch sehr vor
seine erwiesene Treuherzigkeit und versprach, mich auf sein Einraten
zu bedenken. Allein ich war des Zaumes und der Sporen der Tugenden
entwohnet und wollte nunmehr gekostete Liebe-Wollüste nicht mehr
entbehren.
Jedoch so gar ersoffen in den Leidenschaften und so dumm war ich
nicht, daß ich nicht gedacht hätte, jedermanns Freundschaft zu
behalten, solange ich in der Festung zu bleiben willens war. Ich
erkannte auch wohl, was es einem vor Unrat bringen konnte, wann er der
Geistlichen Haß hätte, als welche Leute einen großen Kredit haben.
Derowegen nahm ich meinen Kopf zwischen die Ohren und trat gleich den
andern Tag wieder auf frischem Fuß zu obgedachten Pfarrer und log
ihm mit gelehrten Worten einen solchen Haufen daher, was gestalten
ich mich resolvieret hätte, ihm zu folgen, daß er sich sichtbarlich
darüber freuete. Mir hätte seithero auch schon in Soest ein solcher
englischer Ratgeber gemangelt, wann nur der Winter bald vorüber, daß
ich fortreisen könnte. Bat ihn darneben, er wollte mir doch ferner mit
gutem Rat beförderlich sein, auf welche Universität ich mich begeben
sollte. Er antwortete, was ihn anbelange, so hätte er in Leyden
studieret, mir aber wollte er nach Genf geraten haben, weil ich ein
Hochdeutscher wäre.
»Jesus Maria,« rief ich, »Genf ist weiter von meiner Heimat als Leyden!«
»Was vernehme ich,« sagte er hierauf mit großer Bestürzung, »ich
höre wohl, der Herr ist ein Papist! O mein Gott, wie finde ich mich
betrogen!«
»Wieso, wieso, Herr Pfarrer? Weil ich nicht nach Genf will?«
»O nein, weil Er Mariam anrufet!«
»Sollte es einem Christen nicht gebühren, die Mutter seines Erlösers zu
nennen?«
»Das wohl, aber ich vermahne und bitte Ihn so hoch als ich kann,
Er wolle Gott die Ehre geben und mir gestehen, welcher Religion Er
beigetan sei, dann ich zweifle sehr, daß Er dem Evangelio glaube.«
»Der Herr Pfarrer höret ja wohl, daß ich ein Christ bin. Im übrigen
gestehe ich, daß ich weder petrisch noch paulisch, sondern allein
~simpliciter~ glaube, was die zwölf Artikul des allgemeinen, heiligen,
christlichen Glaubens in sich halten. Ich werde mich auch zu keinem
Teil vollkommen verpflichten, bis mich einer durch genugsame Erweisung
persuadieret zu glauben, daß er vor den andern die rechte, wahre und
allein seligmachende Religion habe.«
»Jetzt glaube ich erst recht, daß Er ein kühnes Soldatenherz habe, sein
Leben dran zu wagen, weil Er gleichsam ohn Religion und Gottesdienst
auf den alten Kaiser hinein dahinleben und frevelhaftig seine Seligkeit
in die Schanze schlagen darf. Mein Gott, wie kann ein sterblicher
Mensch immermehr so keck sein!«
»Herr Pfarrer, es sagen alle von ihrer Religion, daß sie die rechte
sei und deren Fundamente sowohl in Natur als in der heiligen Schrift
sonnenklar am Tage liegen. Welchem soll ich aber glauben? Vermeinet
der Herr, es sei so ein Gerings, wann ich einem Teil, den die andern
alle lästern und einer falschen Lehre bezüchtigen, meiner Seelen
Seligkeit anvertraue? Er sehe doch mit unparteiischen Augen, was
Konrad Vetter und Johannes Nas wider Lutherum, und hingegen Luther
und die Seinigen wider den Papst, sonderlich aber Spangenberg wider
~Franciscum~, der etliche hundert Jahr vor einen heiligen und
gottseligen Mann gegolten, in offenem Druck ausgehen lassen. Zu welchem
Teil soll ich mich dann tun, wann je eins das ander ausschreiet, als
sei kein gut Haar an ihm? Sollte mir wohl jemand raten, hineinzuplumpen
wie eine Fliege in den heißen Brei? O nein, das wird der Herr Pfarrer
verhoffentlicht mit gutem Gewissen nicht tun können! Ich will lieber
gar von der Straßen bleiben, als nur irr laufen. Zudem sein noch mehr
Religionen, dann die in Europa, als die Armenier, Abessinier, Griechen,
Gregorianer und dergleichen. Was ich vor eine davon annehme, so muß ich
mit meinen Religionsgenossen den andern allen widersprechen.«
Darauf sagte er: »Der Herr steckt in großem Irrtum, aber ich hoffe zu
Gott, er werde Ihm aus dem Schlamm helfen, zu welchem Ende ich Ihm dann
unsere Confession ins Künftige dergestalt aus der heiligen Schrift
bewähren will, daß sie auch wider die Pforten der Hölle bestehen
sollte.«
Ich antwortete, dessen würde ich mit großem Verlangen gewärtig sein,
gedachte aber bei mir selber, wann du mir nur nichts mehr von meinen
Liebgen vorhältst, so bin ich mit deinem Glauben wohl zufrieden, und
bis du mit deinen Beweistümern fertig bist, so bin ich vielleicht, wo
der Pfeffer wächst.


Das zehent Kapitel

Gegen meinem Quartier über wohnete ein reformierter Obrist-Leutenant,
der hatte eine überaus schöne Tochter, die sich ganz adelig trug. Ich
hätte längst gern Kundschaft mit ihr gemachet, unangesehen, daß ich
sie anfänglich allein zu lieben und auf ewig zu haben begehrete. Ich
schenkte ihr manchen Gang und noch viel mehr liebreicher Blicke. Sie
ward mir aber so fleißig verhütet, daß ich kein einzig Mal mit ihr
reden konnte. So unverschämt dorfte ich auch nicht hineinplatzen, weil
ich mit ihren Eltern keine Kundschaft hatte und mir der Ort vor einen
Kerl von so geringem Herkommen, als mir das meinige bewußt war, viel
zu hoch vorkam. Am allernächsten gelangte ich zu ihr, wann wir etwan
in oder aus der Kirche gingen. Da nahm ich dann die Zeit so fleißig in
Acht, mich ihr zu nähern, daß ich oft ein paar Seufzer anbrachte, was
ich meisterlich konnte, obzwar sie alle aus falschem Herzen gingen.
Hingegen nahm sie solche so kaltsinnig an, daß ich mir einbilden mußte,
sie werde sich nicht so leicht wie eine Bürgerstochter verführen
lassen. Indem wurden meine Begierden nach ihr nur desto heftiger.
Der Stern, den die Schüler zu Hl. Dreikönig umtragen, ist es gewesen,
der mir in ihre Wohnung geleuchtet, da ihr Vater selbst nach mir
schickte.
»Monsieur,« sagte er zu mir, »seine Neutralität zwischen Bürgern und
Soldaten ist eine Ursache, daß ich Ihn habe zu mir bitten lassen. Ich
will zwischen beiden Teilen eine Sache ins Werk richten, die eines
unparteiischen Zeugen bedarf.«
Ich vermeinete, er hätte was Wundergroßes im Sinn, weil Schreibzeug und
Papier auf dem Tisch lag, bot ihm derowegen mit sondern Komplimenten
meine bereitwilligsten Dienste an, daß ich mirs nämlich vor eine große
Ehre halten würde, wann ich so glücklich sei, ihm beliebige Dienste zu
leisten. Es war aber nichts andres als ein Dreikönigsfest zu machen.
Dabei sollte ich zusehen, daß es recht zuginge, wie die Ämter ohn
Ansehung der Personen durch das Los ausgeteilet würden. Zu diesem
Geschäft, bei welchem des Obristen ~Secretarius~ auch war, ließ der
Obrist-Leutenant Wein und Konfekt bringen, weil er ein trefflicher
Zechbruder und es ohn das nach dem Nachtessen war. Der ~Secretarius~
schrieb, ich las die Namen und die Jungfer zog die Zettel, ihre Eltern
aber sahen zu. Sie beklagten sich über die langen Winternächte und
gaben mir zu verstehen, daß ich, solche desto leichter zu passieren,
wohl zu ihnen zu Licht kommen dörfte.
So fing ich wieder auf ein Neues an mit der Leimstangen zu laufen und
am Narrenseil zu ziehen, also, daß sich beide: die Jungfrau und ihre
Eltern einbilden mußten, ich hätte den Angel geschluckt, wiewohl mirs
nicht halber Ernst war. Ich stellete Buhlenbrieflein an meine Liebste,
eben als ob ich hundert Meilwegs von ihr gewohnet hätte oder in viel
Jahren erst zu ihr könne. Zuletzt machte ich mich gar zutätig, weil
mir meine Löffelei nicht sonderlich von den Eltern gewehret, sondern
zugemutet ward, ich sollte ihre Tochter auf der Laute lernen schlagen.
Da hatte ich nun meinen freien Zutritt bei Tag sowohl als wie hiebevor
des Abends, also daß ich meinen gewöhnlichen Reimen:
Ich und meine Fledermaus
Fliegen nur bei Nachtzeit aus
änderte und ein frommes Liedlein machte, darin ich mein Glück lobte,
weil es mir auf so manchen guten Abend auch so freudereiche Tage
verliehe, in denen ich in meiner Liebsten Gegenwart meine Augen weiden
und mein Herz um etwas erquicken könnte, hingegen beklagte ich meine
Nächte. Ich sang es meiner Liebsten mit andächtigem Seufzen und einer
lustreizenden Melodei, dabei die Laute das Ihre trefflich tät und
gleichsam die Jungfer mit mir bat, sie wollte doch cooperieren, daß
mir die Nächte so glücklich als die Täge bekommen möchten. Aber ich
bekam ziemlich abschlägige Antwort, dann sie war trefflich klug und
konnte mich auf meine Erfindungen gar höflich beschlagen. Ich nahm
mich gleichwohl in Acht, von der Verehelichung zu schweigen, und wenn
schon discursweis davon geredet ward, stellete ich alle meine Worte auf
Schrauben. Welches meiner Jungfrau verheiratete Schwester bald merkte
und dahero mir und meinem Mägdlein alle Pässe verlegte, dann sie sahe
wohl, daß mich ihre Schwester von Herzen liebete und daß die Sache in
die Länge kein Guttun würde.
Es ist unnötig alle Torheiten meiner Löffelei umständlich zu erzählen.
Genug, zuletzt kam es dahin, daß ich erstlich mein liebes Dingelgen zu
küssen und endlich auch andre Narrenpossen zu tun mich erkühnen dorfte.
Und solchen erwünschten Fortgang verfolgte ich mit allerhand Reizungen,
bis ich bei Nacht von meiner Liebsten eingelassen ward und mich so
hübsch zu ihr ins Bette fügte, als wann ich zu ihr gehöret hätte.
Weil jedermann weiß, wie es bei derlei Kirchweih pfleget gemeiniglich
herzugehen, so dörfte sich wohl der Leser einbilden, ich hätte etwas
Ungebührliches begangen. Jawohl nein! Dann alle meine Gedanken waren
umsonst. Ich fand einen solchen Widerstand, dergleichen ich nimmermehr
bei keinem Weibsbild anzutreffen gewähnet hätte, weil ihr Absehen
einzig und allein auf Ehre und Ehestand gerichtet war. Wenngleich ich
ihr solchen mit den allergrausamsten Flüchen versprach, so wollte sie
doch vor der Copulation kurzum nichts geschehen lassen. Doch gönnete
sie mir auf ihrem Bette neben ihr liegen zu bleiben, auf welchem ich
auch ganz ermüdet vor Unmut sanft einschlummerte.
Ich ward aber gar ungestüm aufgeweckt. Dann morgens um vier Uhr stund
der Obrist-Leutenant vorm Bette mit einer Pistole in der einen und
einer Fackel in der andern Hand.
»Krabat,« schrie er überlaut seinem Diener zu, der auch mit einem
bloßen Säbel bei ihm stund, »geschwind, Krabat, hole den Pfaffen!«
Wovon ich dann erwachte.
O weh, gedachte ich, du sollst gewiß zuvor beichten, eh er dir den
Rest gibet! Es ward mir ganz grün und gelb vor den Augen und ich wußte
nicht, ob ich sie recht auftun sollte oder nicht.
»Du leichtfertiger Geselle,« schrie er mich an, »soll ich dich finden,
daß du mein Haus schändest! Tät ich dir unrecht, wenn ich dir und
dieser Vettel den Hals bräche? Ach, du Bestia, wie kann ich mich doch
nur enthalten, daß ich dir nicht das Herz aus dem Leib herausreiße und
den Hunden vorwerfe!«
Dabei biß er die Zähne zusammen und verkehrte die Augen als wie ein
unsinnig Tier.
Ich wußte nicht, was ich sollte, und meine liebe Beischläferin konnte
nichts als weinen. Endlich, da ich mich ein wenig erholete, wollte ich
etwas von unserer Unschuld vorbringen, er aber hieß mich das Maul
halten. Indessen war seine Frau auch darzu gekommen, die fing eine
nagelneue Predigt an, also daß ich wünschte, ich läge irgends in einer
Dornhecke. Sie hätte auch in zweien Stunden nicht aufgehört, wann der
Krabat mit dem Pfarrer nicht gekommen wäre.
Wohl hatte ich, eh dieser ankam, etlichmal aufzustehen unterstanden,
aber der Obrist-Leutenant machte mich unter bedrohlichen Mienen liegen
bleiben, also daß ich erfahren mußte, wie gar keine Courage ein
Kerl hat, der auf einer bösen Tat ertappt wird, und wie einem Dieb
ums Herz wird, den man erwischt, wann er eingebrochen, obgleich er
noch nichts gestohlen hat. Ich gedenke der lieben Zeit, wann mir der
Obrist-Leutenant samt zwei solchen Kroaten aufgestoßen wäre, daß ich
sie alle drei zu jagen unterstanden. Aber jetzt lag ich da wie ein
Bernheuter und hatte nicht das Herz nur das Maul, geschweige die Fäuste
recht auf zu tun.
»Sehet, Herr Pfarrer das schöne Spektakul, zu welchen ich Euch zum
Zeugen meiner Schande berufen muß.«
Und kaum hatte er diese Worte vorgebracht, so fing er wieder an zu
wüten und das Tausendste ins Hundertste zu werfen, daß ich nichts
anderes als vom Halsbrechen und Hände in meinem Blut waschen verstehen
konnte. Er schaumete ums Maul wie ein Eber und stellete sich also, daß
ich alle Augenblicke gedachte, jetzt jagt er dir eine Kugel durch den
Kopf.
Der Pfarrer aber wehrete mit Händen und Füßen, daß kein Totschlag
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