Briefe an Ludwig Tieck (2/4) - 19

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deßhalb wandte ich mich an Sie. Ich weiß nur zu gut, wie schwer es ist,
das Tüchtige in einer Kunst zu leisten; ich weiß, wie wenig ich noch
leisten kann, aber ich will ja eben lernen, Tüchtiges zu leisten. Daß
ich dies aber für erreichbar halten dürfe, den Glauben hat mir Ihre
Meinung von meinem Talente gegeben, an dem ich bis zur Muthlosigkeit
zweifelte. So hab’ ich bei Ihnen gefunden, was ich bei Ihnen suchte und
was nur Sie mir geben konnten, Belehrung und Ermuthigung in solchem
Grade. Ihr Brief ist mir ein Talisman, zu dem ich mich flüchte; sobald
Eitelkeit zur Überhebung mich kitzelt oder Zweifel niederzieh’n will
zur Muthlosigkeit. Dazu Ihre freundliche Erlaubniß, komme ich nach
Berlin, Sie sehen zu dürfen, die einem sehnlichen Wunsche von mir
entgegen kommt, der wenig jünger ist, als ich selbst. Und für Alles das
weiß ich Ihnen nicht anders zu danken, als dadurch, daß ich selbst Ihr
Werk in mir nach Kräften zu fördern suche.
Wie soll ich’s nun entschuldigen, daß ich Ihnen eine neue Anmuthung
mache, indem ich beifolgende Novelle Ihnen zusende? Was nicht zu
entschuldigen ist, soll man nicht entschuldigen wollen. Ich will dies
Ihrer eigenen Güte überlaßen, zu der ich mehr Vertrauen habe als zu
meiner Kunst.
Ich weiß, daß ich zuviel verlange; ist es Ihnen bei Ihrer Überhäufung
mit Geschäften zu beschwerlich, so senden Sie mir sie ungelesen
zurück. Sie ist aus der Anekdote von dem reichen jungen Voigtländer
Leinwandhändler entstanden, den die Wirthstochter, in dem Gemache,
durch welches er in das seine geführt wird, scheintodt aufgebahrt zur
Leidenschaft und zu dem unnatürlichen Vergehen verlockt, zufolge deßen
er, wie er nach Jahren hier wieder einkehrt, die Begrabengeglaubte als
Mutter wiederfindet, die den Vater ihres Kindes nicht zu nennen weiß.
Ich habe sie mehren Buchhändlern, ohne Honorar zu verlangen, angeboten,
aber vergeblich. Und doch, mein’ ich, wird jährlich so manches noch
Unvollkommnere gedruckt.
Es kann Sie Niemand mehr hochachten und verehren, als
Ihr ergebenster
_Otto Ludwig v. Eisfeld_.
Niedergarsebach bei Meißen, Schleifmühle, wo mich Ihre wertheste
Zuschrift bis Ende Septembers trifft. Später -- -- so würden Sie die
Güte haben, sie an Herrn Direktor Jenke in Dresden gelangen laßen zu
wollen.


Lüdemann, Georg Wilhelm von.

Geb. am 15. Mai 1796 zu Cüstrin, wo sein Vater Direktor der
Neumärkischen Kriegs- und Domainenkammer war. Noch nicht volle
siebzehn Jahre alt verließ er das Berliner Gymnasium zum „grauen
Kloster,“ um die Feldzüge von 1813 &c. im ersten ostpreußischen
Infanterie-Regimente mitzumachen. Dreimal verwundet kehrte
er zurück, und wendete sich auf der Universität vorzugsweise
dem Studium der neueren Sprachen, der Statistik, so wie auch
juristischen und kameralistischen Wissenschaften zu. Schon 1817
wurde er bei der K. Regierung angestellt, doch sah er sich durch
Rücksichten auf seine schwankende Gesundheit genöthigt, längere
Urlaube zu nehmen, die er zu großen Reisen benützte. 1833 trat
er interimistisch den Posten eines Landraths zu Sagan, 1835
jenen eines Polizeidirektors zu Aachen an, und wurde 1843 zur K.
Regierung in Liegnitz berufen, wo er am 11. April 1863 als Geheimer
Regierungs-Rath, Ritter &c. gestorben ist. Über die Art seines
Todes gingen verschiedene Gerüchte um, doch läßt sich für gewiß
annehmen, daß er auf einem Spaziergange vom Ufer abgleitend in den
Mühlgraben gestürzt ist.
Außer seinem bekannten Reisewerke über die Pyrenäen hat er im
Gebiete der schönen Wissenschaften und Künste wie auch der Kritik
unübersehbar viel geschrieben. Er war fleißiger Mitarbeiter an
den Blättern für litterarische Unterhaltung, und mehreren anderen
gediegenen Zeitschriften, gab sehr beliebte Novellen heraus,
lieferte auch eine Geschichte der Kupferstech-Kunst. Mit den
meisten litterarischen Persönlichkeiten seiner Zeit stand er in
Verbindung. Vielseitige Gelehrsamkeit, gründliche Bildung, feiner
künstlerischer Geschmack, durch langen Aufenthalt in Italien,
Frankreich und Spanien erweitert, leuchten aus all’ seinen Arbeiten
hervor; verleiteten ihn aber auch zu einer Schärfe der Kritik,
welche, wenn gleich für treffend anerkannt, doch nicht immer
beitrug, ihm Freunde unter seinen näheren Umgebungen zu erwerben.

_Zyrus_ b. Freystadt in Schlesien,
d. 31. Januar 1832.
_Wohlgebohrner
Hochverehrter Herr Hofrath!_
Wenn ich es wage, Ihrem Urtheil, hochverehrter Herr Hofrath,
die beiliegende Bearbeitung der ~Two Gentlemen of Verona~
unterzulegen, in der Hoffnung, damit der deutschen Bühne vielleicht
ein Shakspearisches Stück mehr anzueignen, so geschieht es mit
demjenigen Vertrauen, das man dem erleuchtetsten Richter entgegen
bringt. Ich habe dies Schauspiel vor Jahren, und mit stets wachsendem
Vergnügen mehrmals in London darstellen sehn, und indem es dadurch bey
mir zu einem Lieblingswerk des großen Meisters wurde, habe ich der
Versuchung nicht widerstehen können, es, wie irgend möglich, zu einem
deutschen Bühnenstücke umzubilden. Ob und wie dies nun gelungen sey,
darüber erdreuste ich mich, ohne jedes Vorwort die Entscheidung in Ihre
Hand zu legen. Es wäre thöricht, den dichterischen Werth, den Glanz
der neuen Auffassung uralter Naturverhältnisse, die echtdramatische
Handhabung der Fabel, die Wirkung von Charakteren und Verwickelungen,
kurz den ganzen Bau dieses poetischen Schauspiels mit einem Wort
hervorzuheben, wenn man das Glück hat, Ihnen gegenüber davon zu
sprechen. Das Ganze ist von der Art, daß jedes hinzugefügte oder
hinweggelassene Wort als ein hineingetragener Mangel anzusehn ist.
Indeß foderte die deutsche Auffassungsweise einige Abänderungen. Ich
habe mich begnügt, die schonendste Hand an das zu legen, was unleugbar
anders werden mußte. Den etwas verborgenen Hauptgedanken deutlicher
hervorzuheben ist fast mein Hauptbemühen gewesen. Eben dies führte
auf die Änderung des Titels, auf den Umguß der fünf Akte in Drey. Am
meisten haben mir die humoristischen Scenen unantastbar geschienen und
als Grundsatz hat mir vorgeschwebt, unberührt zu lassen, was irgend
bleiben konnte. Die Stellung der Scenen ist an zwey Orten verändert,
weil die Deutlichkeit der Handlung dabey zu gewinnen schien. Szenisch
scheinen keine Schwierigkeiten für die Darstellung übrig geblieben zu
sein und was die Diktion betrifft, so habe ich es, wenigstens nicht an
Bemühung fehlen lassen, auszugleichen, zu ebnen und zu mildern, wo die
Empfindung unserm Ohre allzu rauh erscheinen konnte.
Doch alles dies sind völlig nutzlose Bemerkungen. Ich lege den Versuch
in Ihre Hand, hochverehrter Herr Hofrath! Mit einem Blick werden Sie
darin erkennen, was auseinanderzusetzen vieler Worte bedurfte. Ist
dieser Versuch nun des Meisters nicht unwürdig, ist er geeignet, den
großen Geist auf eine entsprechende Art einem deutschen Theaterpublikum
vorüberzuführen, der auch in dieser minder bekannten Arbeit die
Sonnenlichter der Poesie zurückstrahlt, in denen seine Wohnung ist, --
so wird dieser Versuch _Ihrer_ Bevorwortung nicht zu entbehren
haben.
Indem ich diese für meine Arbeit in Anspruch zu nehmen, so dreust
bin, und indem ich bitte, wenn dieser Versuch Ihren Beifall finden
sollte, diesen auch durch die _Beschützung_, deren er bedarf, zu
bethätigen -- habe ich das Glück, bey diesem Anlaß meine unbegrenzte
Hochachtung für Sie, verehrter Herr Hofrath, auszusprechen und die
verehrende Ergebenheit bezeugen zu können, mit der ich bin
Ew. Wohlgeboren
ganz gehorsamer Diener
_v. Lüdemann_.


Mahlmann, Siegfr. August.

Geboren am 13. März 1771 in Leipzig; gestorben daselbst am 16.
December 1826.
Erzählungen und Mährchen, 2 Bde. (1802). -- Marionetten-Theater
(1806). -- Sämmtliche Gedichte (1825). -- Sämmtliche Werke, 8 Bde.
(1839-40).
Lange redigirte er mit Umsicht und Geschmack die „Elegante Zeitung“
die wahrlich besser und deutscher war, als ihr zieriger Titel; die
auch bedeutenden schönwissenschaftlichen Einfluß übte, denn sie
stand damals in ihrer Art fast allein.
Mahlmann ist ein _Dichter_; dafür gilt er uns heute noch,
wenn wir nach seinen Schriften voll Gemüth und Seele greifen. In
Wehmuth, Innigkeit und Scherz hat er liebliche Lieder gesungen.
Doch unerreichter Meister bleibt er in einer Gattung, die ihrem
Wesen nach eigentlich _unpoetisch_ erscheint; die, wenn
sie nur persönlich verspotten und verletzen will, zu niedriger
Gemeinheit herabsinkt; die, wo sie sich voll gerechten edlen Zornes
erhebt, hochpoetisch werden kann: in der Satyre! Sein „_Herodes
vor Bethlehem_“ ist nur eine Parodie... aber was für eine!
Sie geißelt nicht allein Kotzebue’s Thränenpresse, die wahrhaft
abgeschmackten (mit aller sonstigen Anerkennung Kotzebue’s in Posse
und Lustspiel sei’s gesagt!), „Hussiten vor Naumburg.“ Nein, sie
trifft mit scharfen Hieben, und mehr noch als Jenen, das Publikum,
die Kritik, die ganze Zeit. --

I.
_Leipzig_, d. 9ten Jan. 1803.
Ihr langes Stillschweigen mein werther Freund setzt mich in nicht
geringe Verlegenheit. Kann ich noch auf die Erfüllung Ihres mir
in Dresden gethanen Versprechens rechnen? Wird das projectirte
Marionetten-Theater noch auf Ostern fertig werden? Wenn Sie sich in
meine Lage versetzen, so werden Sie finden, daß mir diese Ungewißheit
in mehreren Rücksichten beträchtlich schadet. Das Papier ist gedruckt:
Meine Dispositionen zur Ostermeße sind im Vertrauen auf die Erfüllung
Ihres Versprechens eingerichtet, und ich habe, weil ich das Geld
_dazu_ bestimmt habe, manchen andern Plan von mir weisen müßen,
um mich am Ende nicht in Geld-Verlegenheiten zu setzen. Verkennen Sie
mich nicht mein werther Freund, ich will Sie weder mahnen noch drücken,
nur _Gewißheit_, nur das Wort eines Mannes verlange ich von Ihnen.
Können oder wollen Sie es nicht zu Ostern liefern, ist Ihnen die Lust
dazu ganz und gar vergangen, haben Sie etwas anders vor, das Sie
gern an die Stelle setzen möchten, so schreiben Sie mir nur darüber.
Ich mache dann andre Dispositionen. Ich schmeichle mir, daß Sie mich
wenigstens in so weit achten, daß Sie mich nicht mit Versprechungen
zum Besten haben werden, und verlaße mich daher auf das Wort, das Sie
mir in der Beantwortung dieses Briefs geben werden.
Von Fr. Schlegel habe ich kürzlich wieder Briefe erhalten, er schreibt
mir ich würde wohl sein Journal _Europa_ schon in Händen haben.
Noch habe ich es nicht gesehen. Man sagt, er habe Aussichten, auf dem
linken Rheinufer als Professor angestellt zu werden. Es würde mich sehr
freuen, wenn diese Reise nach Paris sein Glück befördern sollte.
Leben Sie wohl mein werther Freund, empfehlen Sie mich Ihrer Frau
Gemahlin und haben Sie die Güte mir baldigst und recht offen über unsre
Angelegenheiten zu schreiben. Meine Frau empfiehlt sich.
Ihr
ergebenster
_A. Mahlmann_.

II.
(Ohne Datum.)
_Liebster Freund!_
Ich habe mich den ganzen Sommer über so wenig um die Handlung
bekümmert, daß die Verabredung mit Herrn Schulze über das
_Marionetten-Theater_, welche eigentlich durch Spazier zwischen
Voß und Schulze zu Stande gekommen ist, mir nicht eher bekannt wurde,
als wie Schulze hier in Leipzig war und darüber mit _Voß_ sprach.
Es ist mir vielleicht unangenehmer wie Ihnen, daß eine Idee, die
zuerst in uns Beiden lebendig wurde, und von der ich _Voß_ nur
obenhin sagte, von ihm an einen andern übertragen worden ist, der --
so wenig ich auch an seinen Talenten zweifle -- doch vielleicht nicht
_daßelbe_ darunter versteht, was wir damals wollten. Da ich
keinen Antheil an der Voßischen Handlung habe, und überdieß Willens
bin, auf künftiges Jahr, das unter uns bestehende Verhältniß ganz
aufzuheben, so habe ich bey diesen Affairen nur eine Rath gebende, aber
nicht entscheidende Stimme, welches ich gern allen meinen Freunden
sagen möchte, die vielleicht das, was Voß druckt, für das halten, was
mir gefällt. Sie sehen also liebster Tieck, daß ich an der Verabredung
mit Schulzen keinen Antheil habe, und Schulze wird Ihnen _daßelbe_
bestätigen, wenn Sie ihn darüber befragen. Ihr Musenalmanach hat mir
einige herrliche Stunden gegeben, Ihr Gedicht _Sanftmuth_ scheint
mir das vollendetste, und das Sonet von Fr. Schlegel „_wir können
nicht heraus aus unserm Leibe, und Einer kann etc._,“ ist das
tollste. Ich wollte dieser Brief wäre nicht an _Sie_, damit ich
desto freyer davon sprechen könnte, wie lieb ich alles habe was von
Ihnen kommt. Ihre Gedichte sind alle Melodien einer reinen edeln und
stillen Seele, die nicht so wohl gespielt _werden_ als _selbst
spielen_, fromme Töne aus einem frommen Gemüthe. Daher verdrießt es
mich, wenn ich sehe, daß Sie von andern nachgeahmt werden, die sich ein
dichterisches heiliges Gemüth anraisonniren wollen. Nicht jedes O! und
ach! ist ein Gebet, und wenn man spricht wie ein Kind, ist man deshalb
noch nicht kindlich.
Sie sehen ich bin offen, aber ich bin es gegen _Sie_ und damit bin
ich ruhig.
Erlauben Sie mir wegen Ihres Octavianus mit einigen hiesigen
Buchhändlern zu sprechen, denn bei Voß ist eben eine breite Mathematik
für den Landmann angekommen, die das kleine Plätzchen, das allenfalls
zur Ostermeße noch übrig geblieben wäre, ganz besetzt hat. Ich will mir
aber -- wenn Sie noch keinen Verleger haben sollten -- Mühe geben, es
Ihren Wünschen gemäß unterzubringen, und zwar, außer dem Wunsch Ihnen
gefällig zu seyn, aus dem Intereße ein Manuscript von Ihnen zu erhalten
und es im Kreise meiner Freunde zu lesen.
Ich bin Ihrer Meinung, daß die Streitereien mit Merkel überflüssig
sind, aber es ist ganz _Spaziers Sache_, und ich habe an der
Zeitung weder direct noch indirect den mindesten Antheil. Wenn man
diesem Menschen einen Kampf anbietet, so thut man ihm einen großen
Gefallen, denn er lebt von seiner Gallenblase.
Kommen Sie bald nach Leipzig, damit ich Ihnen in meiner Wohnung bei
einem Glase alten Rheinwein sagen kann, daß ich Sie hochschätze und
liebe. Meine Frau grüßt Sie, und erwünscht auch, daß Sie bald zu uns
kommen möchten, aber Ihre Frau müßen Sie mitbringen. Wo bleibt denn Ihr
poetisches Journal? Hat Schillers _Jungfrau_ nicht Ihre Meinung
über Schiller geändert? Was sagen Sie zu den Eumeniden? Doch ich frage
soviel untereinander, und Sie werden nicht Lust haben meine Fragen zu
beantworten.
Leben Sie wohl, und bleiben Sie mein Freund.
Ihr
_A. Mahlmann_.


Malsburg, Ernst Friedrich Georg Otto, Freiherr von.

Geb. den 23. Juni 1786 zu Hanau, gest. den 20. September 1824
auf seinem Schlosse Eschenberg in Hessen. Seine diplomatische
Anstellung führte ihn als Geschäftsträger der Kurfürstlichen
Regierung nach Dresden.
Gedichte (1817). -- Übersetzungen aus Calderon, 6 Bde. (1819
bis 25). -- Stern, Scepter, Blume, Übertragung dreier Lope de
Vegaschen Schauspiele (1824). -- Poetischer Nachlaß und Umrisse
aus seinem Leben (1825). -- Die Lope de Vega’schen Dichtungen,
enthaltend: der Stern von Sevilla -- der beste Richter ist der
König -- das Krugmädchen -- bilden den Inhalt jenes Goethe’n
zugeeigneten Buches, wovon im zehnten dieser Briefe (dem letzten,
den er an Tieck geschrieben, denn sechs Wochen nachher lag er im
Grabe) die Rede ist, wie er es in Weimar selbst überreicht habe.
Die Meisterschaft dieser Verdeutschung, im Erhabenen gleichwie
im Scherz-, ja Possenhaften, vermag am Besten zu würdigen,
wer Gelegenheit fand ihren klaren Redefluß durch Recitation
zu erproben. Eine solche Reproduktion wiegt manche poetische
Produktion auf.
Wenn Malsburg’s Briefe an seinen geliebten Freund unser Herz mit
Liebe auch für ihn erfüllen, so erwecken sie doch nicht minder
wehmüthige Empfindungen, welche sich in der bedenklichen Frage
aussprechen:
Wäre solche ehrfurchtsvolle Anhänglichkeit, solche innige
Freundschaft, solch uneigennütziges Zusammenleben, wie es vor
vierzig Jahren waltend, hier frühlingblühend an unsere Seele tritt,
heut zu Tage noch möglich?

I.
_Eschenberg_, 2. August 1820.
Mein Herz wird doch wohl nicht ruhig seyn, lieber theurer Freund, bis
es Ihnen einmal geschrieben hat. Hoffentlich wissen Sie schon durch
die Fama, wie schwer es mir hier überhaupt wird zu schreiben, denn ich
mag es Ihnen nicht wiederhohlen; das kann ich Sie aber versichern,
daß die Umstände meiner natürlichen Faulheit auf eine Weise zu Hülfe
kommen, die sich kaum ausdrücken läßt, und selbst in diesem Augenblick
habe ich eine halbstündige Voranstalt treffen müssen, ehe ich dazu
kommen konnte, dem Drang meines Herzens Luft zu machen. Dies rührt
daher, daß wir gestern von Cassel kamen, wo wir zehn bis zwölf Tage
verweilt und ich mir die bewußte Fristerstreckung von vier Wochen
gehohlt habe, so daß ich Sie nun erst im nächsten Monat umarmen werde.
Sie glauben nicht, wie viel Treppen ich habe auf und ab laufen, wie
viel kleine und große Schlösser auf- und zuschließen müssen, bevor ich
weiter nichts als Dinte, Papier und Feder zusammen gebracht, und nun
ist doch die Dinte dick, das Papier dünn und die Feder mittelmäßig.
Überhaupt stelle ich jetzt recht oft wehmüthige Reflexionen über die
Unzulänglichkeit alles Schreibens an, wie die Liebe sich davor fürchtet
und wenn sie daran ist, doch nie fertig werden kann, und wie gewiß kein
Mensch mehr schreiben würde, wenn die Aussicht auf eine eigene oder
fremde Freude am Geschriebenen aufhörte. Was für Dinge habe ich Ihnen
und so viel Andern nicht oft schriftlich verkünden wollen, wie oft
habe ich die Briefe im Geist zusammengesetzt, wo Gedanken, Munterkeit
und Rührendes abwechselten, ganze Stellen waren schon mit Wohlgefallen
ausgearbeitet, und nun ich daran komme, ist dies und jenes weggeflogen,
oder wird ganz anders, und ganz neue Dinge drängen sich hervor, so daß
zuletzt vielleicht das Beste vergessen wird. Eine andere Betrachtung
ist die, daß ich was meine gewöhnliche Beschäftigung betrifft, nirgends
weniger zu Hause bin, als in meiner Heimath, und eine dritte, daß ich
mich recht unordentlich angeordnet habe, indem ich die Faulheit mit dem
Fleiß gar nicht in Verbindung zu bringen, keinen Tag einzutheilen und
keine Stunde zu halten weiß, die edelmüthigsten und solidesten Vorsätze
gehen immer in meiner eigenen Schwäche unter, mein Leichtsinn ist so
gewaltig, daß mir die Zerstreuungen zuweilen ganz gelegen sind, und
ich würde mich über mich selbst todtärgern, wenn ich nicht eben diesen
Ärger und diese Schmerzen empfände, die mir die Gewähr einer bessern
Natur und einer möglichen Besserung sind. So thut es mir meist wahrhaft
weh, wenn ich vorauszusehen glaube, daß ich einmal gar nichts mehr thun
werde, wenn ich, wie wahrscheinlich, mich zum Beschließen meiner Tage
hier niederlasse und mir die bestimmte Sorgfalt für einen Grund und
Boden, für vielerley Menschen auch Thiere meine schönsten und feinsten
Gedanken fortnimmt. Inzwischen sey diesem wie ihm wolle, ich freue mich
doch, wieder einmal geradezu mit Ihnen zu plaudern, wenn ich gleich das
Wesentliche dabey vermisse, daß ich Sie nicht wieder sprechen höre,
was mir immer einer der reitzendsten Genüsse war. Die Begebenheiten
meiner Reise, tausend kleine Vorfälle, die possierlich genug sind,
muß ich mir für die mündliche Erzählung zurückbehalten, damit ich Sie
und die lieben Damen lachen sehe; nur das vorläufig, daß Christian
einmal auf dem ~rucio~ des Sancho Pansa angesprengt kam. Die ersten
zehn Tage in Cassel waren wahrhaftig austrocknend, wenn ich irgendwo
noch Hörner gehabt habe, müssen sie sämmtlich abgelaufen, wenigstens
an die Füße verpflanzt worden seyn. Die ersten zehn Tage hier waren
um so schöner und vergiengen in gegenseitiger Freude am Wiederbesitz,
Rührung, und Aberzählen des gegenseitig Erlebten; die zweyten zehn Tage
fingen mit meinem Geburtstag an, Freundinnen, Verwandte und Nachbarn
trafen ein mit schönen Geschenken, sogar ein Sonett, das Herrn von
Sydow zum Verfasser hatte, Kanonen und Tanz wechselten anmuthig ab,
eine Erleuchtung aber litt der Regen nicht. Die dritte Decade brachte
uns den Kurprinzen und mit ihm die Erleuchtung, bey welcher ich Sie
unter andern einmal wieder recht lebhaft hierher wünschte. Die vierte
Decade verging wieder in der Residenz und zu Hofgeismar und die
fünfte, welche jetzt da ist (denn diesen am 2ten angefangenen Brief
setze ich erst heut am 12ten August fort) wird übermorgen durch den
Geburtstag des guten Onkels verherrlicht, für welchen die schöne Tasse
_Aus kindlicher Liebe_ mit einem ebenso schönen Sonett schon bereit
steht. Ohne dieses Sonett hätte ich von der Fähigkeit einige Verse
zusammenzusetzen auch keine Ahndung mehr gehabt, denn daß muß ich
Ihnen leider mit herzlicher Betrübniß gestehen, daß ich von all den
vorgesetzten Herrlichkeiten auch nicht Eine gefördert habe. Kein Sonett
von Shakspeare, keine Recension des Soden, kein Alcalde, keine ~blancas
manos~ -- alles, alles liegt da, und starrt mich gespensterartig an,
-- doch nichts mehr davon, ich komme sonst in ein großes wehmüthiges
Klagen und damit will ich Sie wenigstens schriftlich verschonen, Sie
möchten mich sonst nicht mündlich ausschmälen, was ich doch sehr nöthig
für mich erachte. Vielleicht kann ich Sie im Voraus einigermaßen durch
die Nachricht versöhnen, daß wir aus der Waldeckschen Auction sammt
und sonders für 3 Thlr. 5 ggr. Bücher erhalten haben und Sie mit Ihrem
gewöhnlichen Glück davon wieder die meisten und wohlfeilsten, z. B.
~Bükerstaff~ 4 ~Voll.~ 4 Gr., ~Etherege~ 4 Gr., ~Histoire du Théatre~
2 ~Voll.~ 4 Gr., ~Le Grand Théatre~ 3 ~Voll.~ 4 Gr., ~the british
stage~ 5 ~Voll.~ 22 Gr. Wir wollen doch sehen, ob Sie mir ähnliche
gute Geschäfte in der Ramsgasse gemacht haben. Zum Vertauschen mögte
ich wohl gern manches mitbringen, aber ich fürchte, daß mein Wäglein
sich widersetzt. Dieses werde ich in etwa zehn Tagen besteigen, um nach
Cassel zu fahren, da vielleicht wieder zehn Tage bleiben und mich dann
nach Dresden einschiffen, wo ich, wenn ich alle Zwischenprojekte, wie
Jena &c. betrachte, nach nicht viel weniger als zehn Tagen anlangen
kann. Empfangen Sie mich dann nur recht herzlich und liebevoll, um mir
die verlassene Heimath etwas zu überfärben. Haben Sie einstweilen den
innigsten Dank für das liebe Wort ~Salve~, das mich von Kalkreuths
Brief gleich so traut und lieblich ansah und mir mit den wohlbekannten
Zügen so viel sagte, daß ich mir einen ganzen Brief daraus bilden
konnte. Empfehlen Sie mich Ihrer holden weiblichen Whistpartie aufs
Innigste und Angelegenste und danken Sie besonders der lieblichen
~Reyna Micomicona~ für die Güte, mit welcher sie meinem armen Mohrchen,
über das Sie vielleicht ein mit Lachen vermischtes Mitleiden mit mir
empfunden haben, das Gastrecht angeboten. Doch war mir vor solcher
Pflege zu bang, er wäre mir dann immer und immer wieder weggelaufen.
-- Vielleicht merken Sie es diesem Briefchen ein wenig an, daß ich im
Lesen des Don Quixote eben noch einmal begriffen bin, es ist doch ein
herrliches Buch und gewiß für einen Landjunker, davon jedes Exemplar
mehr oder weniger etwas Don Quixotenmäßiges an sich hat, eine sehr
passende Lectüre. --
Seyn Sie mir noch einmal aus ganzer Seele gegrüßt und umarmt,
Sie lieber theurer Freund, und glauben Sie mir, so viel ich hier
verlasse, so ist doch Freude und Verlangen im Gedanken an das, was ich
wiederfinden werde, sehr groß. Ewig
Ihr
_Ernst Malsburg_.

II.
_Cassel_, 21. März 1831.
_Mein geliebter theurer Freund!_
Die Vorwürfe, die Sie mir Alle so schelmisch gemacht haben, will ich
diesesmal nicht hören; wehe Ihnen aber, wenn Sie dieses Opfern meiner
Zartheit nicht anerkennen und mich zwingen, Sie vielleicht Jahre
hindurch mit meinen Vorwürfen zu plagen. Doch wer weiß, ob sich Ihrem
hoffentlich wieder ganz geschmeidigen, des Eisenpanzers entledigten
Händchen nicht vielleicht etwas mehr als das mir so wohlthuende
~Salve~ entringt, ob Sie nicht denken, ich sey im italienischen
Dörfchen, Sie hätten ein Buch nöthig und schrieben mir ein Billet? denn
mehr verlange ich ja wirklich nicht. Aber ein Billet, einen noch so
kurz aufgeschriebenen Gruß halte ich für ganz unerläßlich; ich lasse
Ihnen sonst kein einziges Buch mehr in der Auction.
Ich weiß gar nicht wie es kommt, daß ich auf einmal so ganz launig
schreibe. Sie werden mich für sehr fröhlich halten, und ich bin gerade
das Gegentheil; ich denke mich aber jetzt so lebhaft zu Ihnen hin, wo
Sie alle fünf um das Ölkrüglein von Sarepta sitzen, und da kommt es mir
vor, als scherzten wir miteinander. Ich höre Ihren Ton und sehe Ihre
Mienen, mit denen Sie mich gern ein wenig ärgern möchten und doch nicht
können. Lassen Sie mich immer mich so einträumen, es ist mir ein süßer
Genuß, nachdem ich die Brieffaulheit überwunden habe.
Cassel ist wie ein großes weites Grab; alle die schwarzbeflorten
Männer, die langschleyerigen Frauen scheinen nur zerstreute
Bestandtheile eines Leichenzuges, und kein Gespräch wird geführt, das
nicht Tod und Beerdigung und alle Folgen davon zur Basis oder zum
Resultat hätte. Für mich und die Meinigen ist dies Alles in doppeltem
Maße schwermüthig; die natürliche Theilnahme, die wir überall finden,
die mitfühlende Art, womit Jeder, den wir sehen, die Landestrauer
mit unsrer Familientrauer verbindet, thut indessen auch wieder wohl.
Überall muß ich es auch anerkennen und bewundern, wie Gott jedem zu
trüben Eindruck irgend eine Linderung oder Zerstreuung beygesellt;
ich fühle es deutlich, daß der unbeschäftigte Schmerz aufreibend seyn
würde. Meine Furcht vor dem ersten Eintritt in unser hiesiges Haus,
an dessen Schwelle ich meinem theuern Todten zum letztenmal die Hand
geküßt habe, wurde zum großen Theil durch das liebevolle Entgegenkommen
meines Vaters, meines Bruders und aller Hausgenossen vergütet; die
Wehmuth als mein zu behandeln, was mir immer noch würdigeren Händen
zu gehören scheint, wird oft durch eine Reihe kleiner nothwendiger
Beschäftigungen unterbrochen, die bis jetzt nur aus der Pflicht, nicht
aus der Freude der Erhaltung hervorgehen. In drey Tagen fahre ich nach
Escheberg, wohin mein Bruder voraus ist und den 26ten Montags, wird das
Testament publicirt, das mir eine erschütternde Urkunde einer mehr als
väterlichen und zwiefach väterlichen Liebe seyn wird. Drey Tage vor
seinem Tode hat mein seliger Onkel meinem Vater eröffnet, daß er meinen
Bruder und mich zu Universal-Erben nicht nur des Allodiums, sondern
auch der Lehne einzusetzen wünsche, und den Vater deshalb bitte, uns
seine Rechte auf letztere gleich zu überlassen. Mein Vater, der uns
so zärtlich liebt und sich erst in hohem Alter zur Übernahme mancher
Sorgen ohnehin nicht entschließen wollte, hat darein gegen eine Apanage
mit Freuden gewilligt, und wir gelangen so vor der Hand zu einem
Besitz, der unsrer brüderlichen Auseinandersetzung überlassen ist. Vor
dieser ist mir nicht eben bange, da wir Brüder uns von jeher so sehr
geliebt haben, aber doch habe ich zum Himmel gefleht, daß er keine
Wolke in ein Verhältniß kommen lassen möge, das so ungetrübt war, so
lange wir nichts hatten; ich habe solche Entschlüsse gefaßt, mich durch
kleine Neigungen, Vorlieben u. dgl. nicht übereilen zu lassen, und mein
Bruder ist in manchem Betracht noch viel besser als ich, daß es gewiß
gut gehen wird. Ich fürchte nur den Schmerz und die Last des Besitzes
und deswegen thut mir nichts so weh, als wenn mir auch hier manche
Gemeinheit entgegentritt, die es nicht begreifen will, daß ich das
Leben meines Onkels mit Allem was ich habe zurückkaufen möchte. Meine
nächsten Freunde und mein Bruder theilen hingegen ganz mein Gefühl, und
es war mir eine meiner schönsten Nächte, als mein Bruder vor meinem
Bette saß und mir bis drey Uhr Morgens die ganze Geschichte der letzten
Lebenstage unsers väterlichen Freundes erzählte und wir Beyde dabey
abwechselnd und zusammen weinten.
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