Briefe an Ludwig Tieck (2/4) - 13

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Göthe und _Schiller_, dessen jetzige abgöttische Verehrung spätere
Geschlechter mit gesunderem Sinne kaum werden begreifen können.
Doch ich muß schließen und Sie nur bitten, mir nicht zu zürnen, daß ich
schon soviel und ziemlich bunt durcheinander geschrieben habe. Meine
Frau grüßt Sie allerschönstens und empfiehlt sich mit mir der Frau
Gräfin und Ihren Fräulein Töchtern ganz gehorsamst. Sie wird nächstens
auch an Fräulein Dorothea schreiben. Gott erhalte Sie gesund und uns
noch recht, recht lange am Leben. Von ganzem Herzen
Ihr
treuer Verehrer
_Koberstein_.
Mein Herz ist immer und unwandelbar bei Ihnen und Ihren Lieben.
Lina.
~NS.~ Sollten Sie die Leipziger Allgem. Zeitung nicht lesen, oder
das Blatt vielleicht übersehen haben, so verschaffen Sie sich doch die
Beilage des Stücks vom 9. oder 10. Nvbr. Darin steht ein Artikel aus
Berlin, der eins der unzweideutigsten Zeugnisse davon ablegt, wie viel
wir bereits in der Barbarei vorgeschritten sind. In vollem Ernst heißt
es daselbst: Ihre Genoveva und Ihr Phantasus hätten in Vergessenheit
sinken müssen sammt Allem, was die romantische Schule geschaffen,
von dem Augenblick an, wo die echte vaterländische Poesie eines
Wil. Alexis’ Cabanis aufgetaucht sei, an den sich dann als weitere
Manifestationen dieses echt vaterländischen Geistes der Eckensteher
Nante, Glasbrenners Darstellungen des Berliner Volkslebens und anderes
der Art angeschlossen hätten. Das klingt toll: ich finde darin aber nur
die nothwendigen Consequenzen der Lehren unserer neuen Philosophen.


Köchy, Karl.

Es ist eine poetisch-jugendliche, für aufstrebende Talente
hoffnungsreiche Zeit gewesen, da noch wenig Verkehr von einem
Ort zum andern auf schlechten Straßen existirte; da auch in
größeren Städten Wandertruppen wechselten; da der Mangel an
Manuscripten reisende Unternehmer veranlaßte, sogenannte
„Theater-Dichter“ anzustellen, welche ihr Repertoir mit neuen,
oder umgearbeiteten älteren Stücken versahen, und zugleich den
Platz eines dramaturgischen Berathers ausfüllten. Damals fanden
junge Männer von Geist, Wissen, Erziehung, deren Seele theaterkrank
war, ohne daß sie für ihre Person den Trieb gefühlt hätten selbst
als Darsteller aufzutreten, immer noch, wo sie ihr Haupt auf ein
Weilchen niederlegen mochten, und brauchten darum nicht dem Wesen
und resp. Unwesen der Coulissenwelt mit Haut und Haar zu verfallen.
-- Man denke nur an Zschokke: an Abällino, Zaubrerin Sidonia --
an dessen spätere Werke! Mit Chausseen, guten Postverbindungen,
stehenden Bühnen, Gastrollen, kurz mit Allem was die neuere Zeit an
Verbesserungen und Verschlimmerungen (erstere für’s Leben, letztere
für die Kunst) gefördert, verflachten sich poetische Träume in
reale Prosa. Das haben diejenigen empfunden, deren Sehnsucht sie
um ein halbes Jahrhundert zu spät auf Lessings Spuren trieb. Auch
Köchy hat es in Mainz (siehe den 2. Brief) empfinden und erfahren
müssen. Glücklich genug, daß ihm in Braunschweig eine sichere
Anstellung als Intendanturrath des Hoftheaters zu Theil wurde.
-- Tieck schätzte in ihm den feinen, liebenswerthen Menschen,
den ursprünglichen Poeten; wie seine (Tiecks) Dresdener Gönnerin
und Freundin ~par excellence~ sich in einem französischen
Schreiben an eine in Berlin lebende Jugendgenossin äußerte: „~il
en fait grand cas~.“ Und das mit vollem Rechte. Karl Köchy
ist ein wahrer Dichter; er ist es für Jeden, der ihn und seine
Dichtungen kennt. Daß dieser Kreis nicht größer wurde, mag wohl
an ungünstigen Umständen liegen; doch liegt es auch an und in
_ihm_. Er ließ es von jeher an sich kommen. Er verschmähte in
vornehmer Bequemlichkeit jenes „Klimpern,“ welches heutigen Tages
nicht allein „zum Handwerk“ gehört, sondern leider auch zu der
Kunst.
Eine der lieblichsten Blüthen neuerer Lyrik hat Köchy gespendet in
dem Büchlein: Garten, Flur und Wald (Berlin 1854).

I.
_Braunschweig_, d. 15ten Dec. 1827.
_Verehrtester Herr_,
Unsere Correspondenz ist sehr früh und auf lange Zeit unterbrochen
worden; die Geschäfte, die mir mein bürgerliches Amt giebt, und zum
Überfluß Krankheit führten mich bald nachdem ich Ihre gütige Antwort
erhalten hatte, von Literatur und Poesie ab. Vielleicht mußte auch
manches in mir erst zur Auflösung und Entwicklung kommen, damit ich
die Heiterkeit wieder gewönne, ohne die uns die Kunst den Eintritt
in ihr Geheimniß zu versagen scheint. Das, hoffe ich, wird mich
bei Ihnen entschuldigen, wird mich rechtfertigen, als ob ich Ihre
Freundlichkeit nicht in ihrem ganzen Werth empfunden hätte. Ich habe
in diesem Jahre einige neue Theaterstücke, ein Schauspiel und zwei
Lustspiele, ein Paar Novellen u. a. m. geschrieben. So sehr ich mich
dieser Fruchtbarkeit freuen kann, und eine gewisse Munterkeit meiner
Geisteskräfte alles in mir schnell emportreibt, so bin ich doch mit
diesen Arbeiten nichts weniger als zufrieden. Sie erhalten sie wohl
ein ander Mal zur Durchsicht, wenn Sie nicht gleichgültig geworden,
und das Vertrauen zu meinem Talent verloren haben. Ich überweise Ihnen
einstweilen nur die ersten Nummern der Horen, einer Zeitschrift, die
ich von 1828 an redigiren werde. Finden Sie den Geist und das Streben,
die sich in der Vorrede und den wenigen bis jetzt gedruckten und noch
nicht beschlossenen Mittheilungen ankündigen, Ihrer Achtung werth, so
bitte ich Sie recht herzlich, die Unternehmung durch Ihren Ruf und Ihre
große Bekanntschaft zu fördern. Das Schicksal der Zeitschrift hängt von
ihrer ersten Aufnahme ab, und schon muß ich von einem Angriff Müllner’s
hören, der sie in der Geburt sogleich tödten soll. Es wird mir aber
eine Quelle des Muths und der Begeisterung werden, wenn ich die edleren
Männer der Nation mir gewogen weiß, und wenn ich die Überzeugung habe,
daß ich meine Kräfte nicht an einen bloßem Versuch verliere.
Mit wahrhafter Hochachtung
Ihr
ergebenster
_K. Köchy_.

II.
_Mainz_, d. 30sten Mai 1831.
_Verehrter Herr Hofrath!_
Die wenigen, aber schönen und bedeutenden Stunden, die ich vor einem
Jahre in Ihrem Umgang und in Ihrem Hause gelebt habe, werden niemals
aus meinem Gedächtniß kommen. Ich wünschte, daß auch Sie sich zuweilen
an mich erinnerten, aber ich hoffe es nicht. Das Gedicht, das ich
Ihnen eben zurücklassen konnte, mag wenig dazu geeignet sein, mir eine
solche Theilnahme bei Ihnen zu gewinnen, und was könnte ich in unsern
Gesprächen Ihnen gezeigt haben, als Enthusiasmus und Empfindung, die
doch erst die Bedingungen sind, unter denen ein Mensch etwas werden und
leisten kann.
Seit dem Anfang des Winters lebe ich in Mainz, und in einer Verbindung
mit dem hiesigen Theater. Ein Freund, der Schauspieler Haake, ein
liebenswürdiger Künstler und Mensch, dirigirt dasselbe, und hat
mich auf jede Weise hier festzuhalten gesucht, weil er glaubt, ich
könne mich dem Institute nützlich machen, und zugleich das, was von
theatralischem Dichtertalent in mir sein mag, nur so, im Umgang mit
der realen Schaubühne, und aller andern Geschäfte und Lebenssorgen
entledigt, zur glücklichen Ausbildung bringen. In dem einen Stücke
setzt er wohl zu viel Vertrauen auf mich. Ich habe jedoch angefangen,
dramaturgische Blätter zu schreiben, von denen ich mir Ihnen eine
Probe zu senden erlaube, und einige ältere gute Theaterstücke neu zu
bearbeiten. Im nächsten Sommer, den ich auch meiner Gesundheit wegen,
und um die Heiterkeit meines Gemüths ganz wiederherzustellen, in
Wiesbaden zubringen will, hoffe ich nun auch eine Tragödie „Rochester“
zu vollenden, wozu der Plan während des Winters so ziemlich reif in mir
geworden ist. Da wird es sich denn zeigen, was die Kunst und ich von
mir zu erwarten haben. Ihnen theile ich das Werk zuerst mit, und bitte
Sie im Voraus herzlich, mir freimüthig und streng Ihr Urtheil zu sagen.
Einige Lustspiele, die ich mit schneller Hand in einer Anwandlung von
komischer Laune zu Stande gebracht habe, getrauen sich nicht zu Ihren
Augen, und mögen auch nur wie Kinder unserer Sünden, wenn auch nicht
weniger geliebt, im Dunklen bleiben. Wollen Sie mir jetzt schon einen
wichtigen Dienst erweisen, und zugleich dem hiesigen Theater, so nennen
Sie mir gefälligst Einiges von der älteren deutschen Schaubühne, oder
der ausländischen, was der Wiedererweckung würdig ist; ich hatte selbst
Lust, das Spanische noch zu lernen, (das Italienische lese ich, wie
das Englische ziemlich fertig) könnte ich mir von dem in Deutschland
noch ungekannten Lope de Vega Ausbeute versprechen. Werke, mit deren
Aufführung wir uns jetzt beschäftigen, sind außer dem Wallenstein,
der an drei aufeinanderfolgenden Abenden, unverkürzt, gespielt werden
soll, Ihr Blaubart, der Sturm, Richard II., Calderon’s Richter
von Zalamea, und Arnim’s Befreiung von Wesel. Im nächsten Jahre
kann ein Mehreres geschehen; Haake denkt mit seinem Theater eine
Schauspielerschule zu verbinden, worüber Sie das Nähere in meinen
Blättern erfahren sollen.
Herr von Wehlmann, der Ihnen diese Zeilen bringt, ist im Begriff
abzureisen, und ich kann nichts weiter hinzufügen, als meine Wünsche,
daß Sie mich zu lieben und mit dem freundlichen Sinn eines Lehrers und
Meisters auf mich zu wirken fortfahren mögen. Empfehlen Sie mich Ihrem
verehrten Hause, und glauben Sie mir, wenn ich sage, ich bin mit der
innigsten Verehrung und Dankbarkeit
Ihr
ergebener
_K. Köchy_.
N. S. Ich wünschte, Sie hätten eine Reihe Romanzen von mir gelesen, die
im Januarheft des diesjährigen Gesellschafters erschienen sind; auf
diese Dichtungen lege ich selbst einigen Werth.

III.
_Braunschweig_, den 7ten Februar 1834.
_Verehrter Herr Hofrath_,
Mit der gestrigen Post habe ich an die Intendantur der Dresdner
Hofbühne ein dramatisches Gedicht „Rochester“ eingesandt, welches
nun bald auch in Ihre Hände kommen wird. Nehmen Sie es so freundlich
auf, wie einst mich selbst und frühere poetische Versuche von mir;
was Sie für mich thun mögen, ist an keinen Undankbaren verschwendet,
und wird, wenn es anders möglich ist, die Liebe und Verehrung, die
ich seit Jahren für Sie als meinen Meister und Gönner empfinde, noch
erhöhen. Damit es Sie nicht befremde, neben meinem Namen einen zweiten
auf dem Titelblatt zu finden, muß ich bemerken, daß ich mich mit einem
Freunde verbunden habe, um dem deutschen Theater rasch genug eine
Reihe von ernsten und heiteren Stücken zu liefern, wie das englische
sie einst durch Beaumont und Fletscher erhielt. Dürfen unsere Arbeiten
auch nicht sich mit dem Besten in einen Rang stellen, so behaupten
sie doch gewiß Vorzüge vor den alltäglichen Theatererscheinungen, ja
ihr eigentlicher nächster Zweck ist, diese und besonders die Masse
von Übersetzungen, die uns jetzt überdrängen, aus der vaterländischen
Scene zu entfernen. Die heroische und politische Tragödie ist leider
durch widrige Zeitumstände, durch das Mistrauen der Regierungen dem
Theaterdichter jetzt völlig verschlossen, aber vielleicht läßt das
bürgerliche Trauerspiel sich dadurch, daß eine Seite der ganzen
Menschheit in ihm zur Darstellung gebracht wird, durch die Kraft der
Charactere und Leidenschaften und durch eine hinzugegebene Ironie an
jene höhere Dichtart näher heranführen, so wie auch Sie das gewöhnliche
Leben in der Novelle erst zur Poesie erhoben haben. Von diesem Glauben
bin ich bei unserem ersten Versuche ausgegangen; mir gehört die
Idee und der ganze Plan des Stücks, meinem Freunde diesmal nur die
Ausführung einzelner Scenen an. Wenn Sie unserem Unternehmen Beifall
und Ermunterung geben, so werden wir bald ein paar Lustspiele folgen
lassen; das eine behandelt die Anecdote von Beaumont und Fletscher, wo
beide, ein Trauerspiel im Wirthshause erfindend, als Staatsverräther
und Mordanstifter ergriffen werden, das andere stellt die Situation
aus Ariosts Leben dar, da er unter die Räuber geräth. Es wird uns auch
ein leichter Entschluß sein, einmal nach Dresden hinüberzukommen,
um unter Ihrer besonderen Leitung einige fertig liegende Entwürfe
auszuarbeiten. Später, wenn das Glück gut ist, und unser Muth sich
gestärkt hat, können wir uns vielleicht ganz niederlassen in Dresden,
wo uns mit allen Vortheilen Ihrer Nähe zugleich ein vortreffliches
Theater zur Hand ist. Der Winter, die günstigste Zeit für neue
Theaterproductionen, neigt sich schon zu Ende, mit Ihrer Hilfe aber
kann Rochester noch immer zur Aufführung kommen; wir hoffen darauf,
und sehen mit Ungeduld einem Urtheil von Ihnen entgegen. Mein Freund
läßt sich Ihnen unbekannterweise empfehlen, und ich nenne mich, mein
theuerster Meister und Lehrer, mit der aufrichtigsten Verehrung Ihren
ergebensten
_Köchy_.

IV.
_Braunschweig_, den 9ten September 1840.
_Verehrtester Herr Hofrath!_
Es trifft sich seltsam, daß ich eben jetzt, wo ich in voller
Bewunderung Ihres Genius Ihre jüngste Dichtung lese, von einer
Freundin, die nach Dresden zu reisen gedenkt, ersucht werde, sie durch
einige Zeilen bei Ihnen einzuführen. Dieses Anliegen wie die Lectüre
der Vittoria Accorombona erregt mir selbst den leidenschaftlichen
Wunsch, nach so manchen Jahren wieder in Ihrer Nähe sein zu können; ich
werde ihn befriedigen müssen. Nehmen Sie mich dann gütig wie früher
auf, und gönnen Sie jetzt der Dame, die Ihnen meinen Gruß bringt, das
beneidenswerthe Glück, Sie von Angesicht zu sehen.
Madame ~des Marrès~ gehört nicht allein zu Ihren begeistertsten
Verehrerinnen, sie ist auch eine begabte Dichterin, ob sie gleich ihr
schönes, bescheidenes Talent vor der Welt verbirgt, und nur im Kreise
ihrer vertrautesten Bekannten sichtbar werden läßt. Sie und ihr Gatte,
ein Mann voll Sinn und Geschmack, werden Ihnen unendlich verpflichtet
sein, wenn Sie ihnen erlauben, einer jener Vorlesungen beizuwohnen,
wodurch Sie Ihren Zuhörern einen so einzigen Genuß verschaffen, daß
sich ihm nichts, selbst nicht die vollkommenste scenische Darstellung
eines Dichterwerks, vergleichen kann.
Wie wohl thut es mir schon, an Sie zu schreiben! Bald hoffe ich, Ihnen
gegenüber zu stehen.
Mit unwandelbarer Liebe und Verehrung
Ihr
ergebenster
_Köchy_.


Koenig, Heinrich.

Geboren den 19. März 1790 zu Fulda. Die besten und zuverläßigsten
Aufschlüsse über diesen -- einen unserer beliebtesten und
vielgelesensten Schriftsteller, und über sein inneres Werden findet
man in dem Buche: „Auch eine Jugend“ (1852.) -- Sein erstes Werk:
Die hohe Braut, 2 Bde. (1833) sicherte ihm gleich den Antheil
der Verständigen, und diesen hat er, Schritt für Schritt, sich
erhalten, bis heute immer nur gesteigert.
Die Waldenser (1836) -- Williams Dichten und Trachten (1839) --
Regine (1842) -- Veronika (1844) -- Die Klubbisten in Mainz (1847)
-- König Jeromes Karneval (1855) -- Seltsame Geschichten (1857) --
Georg Forsters Leben (1858) -- Ein Stillleben (1861) -- u. a. m.
sind sprechende Belege für seine vielseitigen Verdienste.
Daß in nachstehendem Briefe Heinrich Koenig auch als Theaterdichter
erscheint, macht denselben doppelt interessant. Wir wissen
nicht, was Tieck in dieser Sache gethan haben mag? fürchten
jedoch sehr, die Berufung auf Müllners günstige Beurtheilung
möge keinen guten Erfolg gehabt haben. Es würde uns nicht Wunder
nehmen, wenn Zuschrift und Dramen stillschweigend ~ad acta~
gelegt worden wären. In derlei Dingen leistete Meister Ludwig
bisweilen das Unglaubliche. Carl Maria Weber sagte einmal in
seiner bezaubernd-scherzhaften Weise einem jungen Schriftsteller,
der sich beschwerte, daß er keine Entscheidung erhalten habe
über Schauspiele, welche er der Dresdener General-Direktion
eingeschickt: „Ja, sehen Sie, Lieber, die Manuskripte bekommt der
Tieck zur Ansicht, und der hat sich unter seinem Schreibtische eine
Spalte in den Fußboden machen lassen, die führt durch einen langen
Schlund tief in’s Kellerloch hinab, dort steckt er sie hinein, und
weg sind sie!“
_Hanau_, 25. Merz 1827.
_Hochverehrter Herr Hofrath_.
Ein gänzlich Unbekannter entblödet sich, Eure Wohlgeboren mit Brief
und Pack zu behelligen. -- Ich würde nur die Wahrheit sagen, wenn ich
mich damit entschuldigte, daß es mich längst gedrängt habe, Ihnen meine
herzlichste Verehrung an den Tag zu legen.
Schwerlich würde ich aber sobald aus manchen, Eurer Wohlgeboren wegen,
_gerechten_ Rücksichten und Bedenklichkeiten gekommen seyn, hätte
sich der Eigennutz nicht zum Vorspann gefunden. -- Dieser Vorspann
liegt, blau eingebunden, vor Ihren Augen. -- Beide Hefte waren für die
Direction des Dresdener Hoftheaters bestimmt, und ich überredete mich
gern, daß ich solche auch an Sie, als Mitglied jener Direction senden
könnte, um so auf _einem_ Wege zwei Ziele zu erreichen, da mir
ja doch an Ihrer Meinung von meinen Stücken noch mehr, als an deren
Aufführung gelegen war.
Das gedruckte Heft ist eine Abkürzung jenes Schauspiels, dessen im
Mitternachtblatte (No. 136 v. J. 1826) von Herrn Müllner rühmlich genug
gedacht ist. In dieser Umarbeitung ist das Stück von der frankfurter
Bühne zur Aufführung angenommen worden.
Das Mspt. wäre als _Lustspiel_ einer Bühne vielleicht
willkommener, wenn es überhaupt zur Aufführung geeignet sollte gefunden
werden. Ich biete es der Dresdener Bühne vor allen andern an. Es ist
die Fortsetzung jenes gedruckten Schauspiels, auf welche dann, zum
Schluß einer Art Trilogie, ein Trauerspiel: „Kaiser Ottos (3) Bußfahrt“
-- wiewol in anderm Sinn, als das Raupach’sche Stück, folgen soll.
Übrigens ist an das Lustspiel die letzte Hand noch nicht gelegt worden,
und es erscheint in vorliegender Abschrift aus Rücksicht auf eine
Bühnendarstellung gekürzt. Daher manche zerriß’ne Verszeile und selbst
auch die Rolle des Herzogs Udo, der den Abt von Fulda vertritt, welchem
in ein Theater keine Eintritts-Karte würde zu verschaffen gewesen seyn.
Sollten Sie nun, verehrtester Herr Hofrath, beide Stücke selber
durchsehen können, so wäre mir ein großer Wunsch erfüllt. Sollten Sie
es nicht können -- und um Alles möchte ich Ihre kostbare und fruchtbare
Zeit nicht verkürzen! -- so wird es Sie doch nicht beschweren, die
Stücke an die Behörde abzugeben, wo solche ihr Glück versuchen mögen.
Noch einmal bitte ich um Vergebung meiner Zudringlichkeit. Ein
berühmter Name wird ja so gern für eine offene Zuflucht von denen
angesehen, die sich eines höhern Beistandes bedürftig fühlen.
Mit besonderer Verehrung verharret
Ew. Wohlgeboren
ergebenster Diener
_Koenig_,
Finanzkammer-Sekretär.


Körber, Gottfried, Wilhelm.

Geboren am 5ten Febr. 1775 zu Breslau, gestorben am 16ten November
1827 zu Hirschberg in Schlesien, wohin er 1800 als Prorector des
damaligen Lyceum’s berufen, daselbst 1808 Rektor dieser Anstalt
ward und die ehrenvolle Freude genoß, im Jahre 1816 dieselbe zum
Gymnasium und sich zu dessen Königl. Direktor erhoben zu sehen. Der
besonders gute Ruf jener gelehrten Anstalt darf zuvörderst seiner
segensreichen Wirksamkeit zugeschrieben werden.
Er war verheirathet mit Christine Hermes, einer Tochter des
Verfassers von „Sophiens Reisen von Memel nach Sachsen,“ aus
welcher Ehe gegenwärtig zwei Töchter und ein Sohn noch seinen Namen
führen.
Körber war ein gründlich-gelehrter Linguist, Historiker und
Philosoph. Was er sprach und schrieb trug ein geistreiches
Gepräge. Gleichwohl hat er, pflichtgetreu an die Berufsgeschäfte
gefesselt, für größere literarische Leistungen keine Zeit
gewonnen, sondern nur in Schulprogrammen, Reden und in originellen
Gelegenheitsdichtungen die Fülle und Eigenthümlichkeit seines
geistigen Wesens bekundet. Im geselligen Verkehr sprudelte er
von witzigen, schlagenden Einfällen, deren viele durch treffende
Wahrheit geradezu populair geworden sind. Und Gneisenau, der
mit ihm in vertraulichem Verhältnisse lebte, und ihn oft in
Erdmannsdorf zu sehen liebte, pflegte ihn „den zweiten Lichtenberg“
zu nennen.
Ausführlicheres über ihn bietet die Schrift von _Balsam_:
~De vita G. G. Koerberi~ (1829.)

_Hirschberg_, 20ten Nov. 1812.
_Hochgeehrter Herr_.
In einer Sache, wie die folgende, werden Sie mir wohl die
„Wohlgeborenheit“ &c. erlassen, mit der sich männiglich, ohnehin zum
Überdruß beschleppen muß.
Die Sache ist weiter nichts als -- ein inniger Dank für Ihren
Phantasus. So ein Dank von mir hat freilich Ihnen so wenig zu bedeuten
als mein Urtheil, objectiv gesprochen. Aber wenn nun der Mund
überfließt, wes das Herz voll ist?
Ich riß mich 1½ Tage vom Amte los, um am dritten Orte Fessern (den
Sie ja kennen gelernt haben, Kgl. Gerichts-Kanzler in Grüssau) Ihren
Phantasus vorzulesen. (Hätten wir ihn von Ihrem Munde hören können!)
Sie haben uns Einen der schönsten Tage gegeben, dergleichen sich
nur irgend einem überladenen Geschäftsmenschen (juristischen oder
scholastischen, gleichviel) entwinden lassen. Wie lebhaft dachten wir
an Ihre Gegenwart in Warmbrunn und Grüssau zurück! Und wie genußreich
wirkte der Geist des Symposions auf Manfreds Schlosse auf unser
einsames! Dürfen Lehrlinge den Meister zu guter Stunde irgend einmal
fragen: Meister, wie meinst du dies oder jenes? oder: warum thust du
das? so dürfen wir vielleicht uns auch Belehrung ausbitten,
ob nicht das Malen der Wasserfälle damit noch zu vertheidigen sey,
daß die ewig rege Phantasie das ewig successive Leben der Natur im
Tanzen, Sprudeln, Murmeln, Rauschen &c. von selbst supplire;
wie denn wohl die Erzählung des Tannhäusers mit der Geschichte zu
reimen sey, die _Sie_ erzählen -- war das nur ein Phantasma
und Wahnsinn, daß er den Freund gemordet und daß Emma im Kloster
gestorben, welcher Glaube bleibt uns für die ~eodem tenore~
erzählte Wirklichkeit der Ereignisse im Venusberge? --
ob es nicht zu herzangreifend sey, daß Emil’s Seufzer zur Madonna
und Gott, das Vertrauen, die ewige Liebe werde ihn schützen,
so wenig erhört wird, daß er vielmehr wirklich in den Zauber
verstrickt wird und untergeht;
ob es nicht noch herzergreifender sey, daß der unschuldige
Friedrich von Wolfsburg (soll ihm seine _Freundschaft_ mit dem
Tannhäuser zum Vorwurf gereichen?) um des brennenden Kusses willen
auch hinunter muß -- so etwas kommt freylich in Volkssagen vor,
aber spielt hier nicht das dunkle Verhängniß mit einer zu grausamen
Willkühr, die über alles Tragische hinausliegt? --
wie doch wohl Emil’s Geliebte, die in allem Übrigen untadelig
erscheint, zu der gräßlichen Verbindung mit der Alten im rothen
Leibchen kommt, da man doch von ihr vermuthet, sie werde gut und
fromm seyn -- daß sie ihrer Liebe sogar das Leben des Kindes und
ihr Seelenheil zum Opfer bringen werde, erscheint nicht ganz
motiviert und ist fast gar nicht angedeutet. _Sollte_ sie
in diesem mystischen Dunkel bleiben? und liegt dieses Dunkel
nicht viel mehr in der Composition, als in der Sache? (Daß sie
_nach_ dem Morde von Reue, Bekenntniß, Rettung &c. fern
bleibt, ist sehr natürlich.)
ob wohl die Deduction, wirkliche Vorfälle von der Art, wie
z. E. Urbain Grandier’s Martern im Pitaval, seyen eben so
grauenhaft als der Runenberg und der Liebeszauber, völlig treffe.
Sollte wohl das Bewußtseyn des _Nicht_wirklichen (welches
Bewußtseyn ja ganz cryptisch wird) mildern und trösten können? Das
Individuelle ist es ja nicht, was uns erschüttert, sondern die in
einem fingierten Paradigma dargestellte Wahrheit der wirklichen
Menschennatur. Auch ist der Schauder bei Grandier’s Geschichte,
der mich freylich ein wenig beschlich, als ich sie im Pitaval
las, doch anderer und, daß ich so sage, traulicherer Art; er ist
zusammengesetzt aus physischem Grauen und sittlichem Unwillen,
zweyen Mißgefühlen, deren Gegenstände uns täglich vorstoßen. Aber
in dem Crescendo-Mährchen des Phantasus greift die übersinnliche
Welt gespenstisch in das Leben hinein und da halte Einer dagegen
aus, wem Gott eine Phantasie gab. Nicht als wollte ich das Recht
dieses Genre, zu existiren, nicht anerkennen. Auch ein schauderhaft
Schönes ist schön und schauderhaft ist noch nicht häßlich. Aber
die Gründe, mit welchen die holden Recensentinnen geschlagen
werden, dünken mir zum Theil Vexirwaffen zu seyn (wenn gleich die
Hiebe auf Kotzebue, Iffland &c. treffend sind, denen Gott von
ihrem dramatischen Unwesen eine fröhliche Urstäte verleihe!) Eine
wahrhaft gebildete Frau sagte mir, sie habe Ihre Grauengebilde
immer noch lieber als Jean Paul’s. Das finde ich auch; Sie martern
uns doch nicht, sondern bestreichen die ~lanx satura~ nur
mit einer guten Dosis ~Asa foetida~, die freylich den Mund
mit verzieht, aber doch nachher wohl bekommt (~si ventri bene
est pedibusque~ u. s. w., denn nervenschwachen Leuten möchte
ich den Runenberg und Liebeszauber nicht rathen). Die weichliche,
zerfließende Qual im Jean Paul ist -- des Teufels ~implicite~
mehr als irgend etwas und man möchte immer hinterher eine Dosis
~de la Motte Fouqué~ oder noch lieber classisches Alterthum
zur Cur nachtrinken, so gern ich auch sonst in den Toast auf Jean
Paul in dem Manfredschen Schlosse einstimme und so unsterblich
er ist. -- Daß Christian _wieder kommt_, das ist besonders
entsetzlich; sowie im Liebeszauber, daß wir mitten im socialen,
modernen Leben von dem Ungeheuren so überfallen werden, wobei
vorzüglich das grüne, schielende Auge des Drachenfelses trefflich
secundirt: äußere Angst zur inneren (sittlichen) gesellt. Emil
fällt bewußtlos nieder, und ich, der ich jenes Mährchen zwischen
Geschäften zu Hause still für mich ganz munter gelesen, der
ich noch dazu dem Freunde, der an Christian schon mit Grauen
gesättigt war, den Liebeszauber absichtlich recht schlecht voraus
erzählt hatte, und das schauderhafte Interesse der _Neuheit_
wenigstens abzuschwächen, las dennoch dieses Mährchen, in banger
Erwartung schon, zitternd schlecht vor, und bei der ersten und
zweiten Catastrophe, besonders bei der ersten, schlich mein Blut
zum Herzen zurück, ich wurde blaß, die Hände erkalteten mir und
ich war im Daseyn angegriffen. Es war Abend, Leser und Hörer frey
von aller Störung und ganz dem Mährchen hingegeben. -- Im Grunde
aber möchte ich doch den wiederkehrenden Christian den Gipfel des
Grauens nennen; wenigstens ich als Mann (ein Weib setzt vielleicht
den Liebeszauber eine Stufe höher, wie es auch Ihre Manfredischen
Damen thun). Ob ein Rest von Krankheit Sie in diese schauderhafte
Gebilde hinein vibrirt hat? oder ob Sie nicht vielleicht auf dieses
Anklopfen an den Gränzen des Menschengeistes etwas krank geworden?
so habe ich fragen hören.
Doch genug des Lehrlingsgeschwätzes. Wie könnten Sie überhaupt
es zu beantworten sich abmüßigen!? Ich darf es wenigstens nicht
_erwarten_. Denn wenn Sie jeden unreifen Zweifel schriftlich
heben wollten, wo nähmen Sie die Zeit her! Aber beweisen wollte ich
Ihnen wenigstens, wie aufmerksam ich das Buch gelesen und wie sehr ich
(wie Fesser) Sie verehre und wie glücklich uns Ihre Nähe machen würde.
Dürfen wir Sie nicht im Sommer 1813 hoffen?
Phantasus II. soll bald erscheinen, höre ich. Möge es wahr seyn!
Und wie sehne ich mich nach Ihrem „Frauendienst, 1813,“ den ich noch
nicht habe erhalten können.
Mit der reinsten Hochachtung
der Ihrige.
_Körber_.


Körner, Christ. Gottfr.

Geb. zu Leipzig 1756, gest. zu Berlin am 13ten Mai 1831. -- Der
würdige Mann steht uns nahe; denn seine hohen Eigenschaften
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