Briefe an Ludwig Tieck (2/4) - 02

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Umgang sollte ihm daher lieber seyn, als Raumers? -- Dieser erwirbt
sich dadurch ein großes Verdienst, nicht nur um den liebenswürdigen
Prinzen, um Preußen und Bayern, die sich nie enge genug verbinden
können, sondern auch um ganz Deutschland. -- Sootzmann wird ihm einen
Brief von mir übergeben. Ich weiß es längst, daß man eher vom Fürsten
Metternich einen _liberalen_ Rathschlag, als von Ihnen einen
_Brief_ herauszwingt, doch könnten Sie irgend einem fahrenden
Schüler auftragen, Ihre Gesinnung mit ein Paar Worten hinzuschreiben
und alsdann blos Ihren Namen darunter setzen? -- Die Fortsetzung des
_Dichterlebens_ war mir ein hoher Genuß und in den Wundersichtigen
mußte ich mich unwillkürlich an die Erscheinung der heiligen Cäcilia
und an die übrigen Mirakel erinnern, die Friedrich Schlegel und
seine Jünger, der Gräfin L. und andern, in der Jugend liederlichen,
im Alter devoten Wiener Damen gewirkt haben. Es ist nöthig, solche
Thorheiten der Zeit zu geißeln. Sie hängen nur allzugerne den Mantel
der Hypocrisie um, -- und gewinnen in Berlin immermehr Boden. -- Ich
fürchte sehr den Einfluß A’s. -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- --
-- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- Doch sein Genius wird ihn
wohl davor bewahren, wie er auch seinen Vater bewahrt hat. -- Tausend
Glück und Seegen! Rufen Sie mich doch Ihrer Fräulein Tochter und der
Frau Gräfin von Finkenstein in geneigtes Andenken zurück. Ich umarme
Sie von ganzem Herzen!
Ganz der Ihrige
_Hormayr_.

VII.
_Hannover_, am 10. May 1833.
Seit langer Zeit, verehrter Herr und theuerster Freund, haben Sie
Nichts von mir gehört, -- Ich (wie übrigens gewöhnlich,) noch weniger
von Ihnen. Inzwischen sind meine Bewunderung und meine Liebe für Sie
stets dieselben geblieben, und nie vermag ich an Sie zu denken, ohne
die innigsten Wünsche für Ihr Wohlergehen und für die dem gesammten
deutschen Volke wichtige Heiterkeit und Fruchtbarkeit Ihres Geistes.
-- Wie ergeht es mir denn mit Raumer, den ich doch stets so sehr
geachtet und gegen alle Angriffe rüstig vertheidiget hatte? -- Ich
bekomme auf keinen Brief mehr Antwort und weiß mir dieses in keiner
Art zu erklären. -- Leider sah ich Raumer in Göttingen kaum eine
Viertelstunde, als er eben nach Cassel abfuhr. -- Dringen Sie ihm doch
ein wenig auf’s Gewissen.
Diese Zeilen haben übrigens einen höchst interessirten Anlaß, --
nämlich Ihnen eine überaus werthe Freundin dringendst zu empfehlen,
die (überhaupt sehr geistreich und liebenswürdig) an Begeisterung
für Tieck’s Muse mit mir wetteifert und viele seiner Meisterwerke,
insonderheit den, trotz aller Versprechungen noch immer nicht
fortgesetzten Aufruhr in den Cevennen, aus meinem Munde gehört hat.
-- Es ist die Bankierswittwe Madam Philipp aus Hannover mit ihren
trefflichen Töchtern. Sie ist die Schwester des um das Königliche Haus
sehr verdienten Münchner Hofbanquiers und Ritters der bayerischen
Krone Baron Eichthal, der sich jetzt wegen der griechischen Anleihe
bald in London, bald in Paris befindet. -- Sie besucht ihre Familie
in Prag, München, Augsburg, St. Blasien auf dem Schwarzwald und kehrt
dann wieder nach Hannover zurück. -- Ludwig Tieck von Angesicht zu
Angesicht zu sehen, gehört zu den lange gehegten Herzenswünschen dieser
drei hochgebildeten und interessanten Damen. -- Von Ihnen, theuerer
Freund, bin ich der gütigsten Aufnahme dieser meiner intimen Freunde
gewiß, die mir den Anbeginn meiner Mission in Hannover hindurch ein
unentbehrliches und unschätzbares Kleinod gewesen sind. -- Etwas
shakespearisiren müssen Sie mit ihnen. Es ist bei Gott gut angewendet
und ich sehne mich, einmal wieder von Augenzeugen Nachrichten und
~ipsissima~, ~suprema verba~ von Ihnen zu hören.
Ihre neuesten Novellen haben mich wie immer sehr angesprochen. Aber
dennoch ist mein Wunsch nur um so heftiger, Ihre riesige Kraft wieder
einmal an einem grossen und Ihrer würdigen Gegenstande bewährt zu
sehen, vor Allem in der Beendigung des Aufruhrs in den Cevennen! Die
poetischen Gassenjungen und Zwerge dürfen nicht glauben, Tieck habe
die Kraft verlassen, den Zauberknoten zu lösen, den er geschürzt. --
Sehr wünschte ich, meine nun schon 30 Jahre bestehenden, historischen
Taschenbücher und ihre stehenden Rubriken: _Sagen und Legenden_,
-- _Ahnentafeln und Burgen_ wären Ihnen zur Hand und werth, Ihnen
interessante Novellenstoffe zu bieten? -- Fast sollte ich es meinen.
Genehmigen Sie den erneuerten Ausdruck jener aufrichtigen Bewunderung,
treuen Anhänglichkeit und Liebe, mit welchen unaufhörlich beharret
Ganz auf ewig Ihr alter,
treuester Verehrer
_Hormayr_.

VIII.
_München_, am 3. Juli 1845.
Ich erlaube Mir, Hochwohlgeborner Herr Geheimerrath, und seit so lange
Hochverehrter Freund, zwei geringe Andenken zu überreichen an unsern
seit vierzig Jahren, seit der großen antibonapartischen Rüstung 1808
in Wien, in so edelm Beisein, wie der Frau von Staël-Necker, der
Nyß, der Frau von Knorring, der beiden Brüder Schlegel, so vieler
jenseits der Alpen, der Apenninen und der Pyrenäen des Fremdlingsjoches
Ungeduldigen, so vieler edeln, rachedurstigen Preußen, wie Rühle,
Grollmann, Pfuel, Marwitz, Kleist, Arnim, Valentini u. v. A.
geschlossenen Freundschaftsbund. -- 1825, zehn Jahre nachdem die Welt
in Frieden und doch nirgend ein rechter Friede war, erneute sich dieser
schöne Bund abermal in Wien, in dem herrlichen Hause Salm. Ich kann
wohl sagen, daß die unvergleichliche Fürstin Salm 1815|1825 meine
Erziehung (freilich etwas spät), gleichwohl aber mächtig vollendet
hat, bloß durch die Lesung und das Durchstudiren Ihrer sämmtlichen
Werke, aus denen insonderheit Genovefa den unauslöschlichsten Eindruck
auf mich gemacht und mehrere Meisterwerke der Historienmalerei durch
Führich, Fendi, Ruß und Petter hervorgerufen hat.
Sie erhalten hieneben die göttlichen Burgen des Tyrolischen Etschthales
und meine, der erwünschten (alle österreichischen, fatalistischen
Mißgeschicke entfernenden) Vermählungsfeier des Kronprinzen Maximilian
geweihte goldne Chronik von Hohenschwangau, der Burg der Welfen, der
Hohenstaufen und der Schyren-Wittelsbacher. -- Nehmen Sie die geringe
Gabe freundlich auf. -- Der Himmel erhalte Sie für späte Zeiten, in
denen Ihr üppig reicher Ruhmeskranz unverwelklich fortblühen wird.
-- Ihr Genius hat auch auf alle werthvollen Schöpfungen meiner mehr
als fünfzigjährigen und auf anderthalbhundert Bände betragenden
Laufbahn den entscheidendsten und wohlthätigsten Einfluß geübt. --
Ich lege hier ein Verzeichniß derselben bei, wovon ich Sie, edelster
Freund, bitte, auch an den wahrhaft großen Alexander Humboldt, auch
an Raumer, -- Waagen, von der Hagen, Abdrücke gelangen zu lassen,
die Ihnen vielleicht nicht unwillkommen und die längst von mehreren
Gelehrten-Lexicis, von den Pariser Schmierern der ~biographies des
contemporains~, der ~gallerie des hommes illustres etc.~
verlangt worden sind: -- eine wahrhafte Satyre auf das Horazische: --
_~multum non multa!~_ -- Indessen, wo es sich um Entdeckung
und Veröffentlichung überreicher Materialien handelt, und um deren
kritische Sichtung, immer noch zu rechtfertigen! -- Die in Berlin
erfahrene, außerordentliche Nachsicht und Güte, (worin freilich
_Sie_ mit dem liebenswürdigsten und unvergeßlichsten Beispiele
vorangingen), hat in mir den festen Entschluß erweckt, jedes Jahr
gegen Ende Mai, -- vier bis sechs Wochen dem Besuche Berlins zu
widmen. -- Meine Frau dankt mit mir Ihnen und der edeln Frau Gräfinn
von Finkenstein mit der innigsten Rührung und an die vielen schönen
Stunden, namentlich an Romeo und Julie, das ihre gespanntesten
Erwartungen noch weit übertraf, immer und ewig gedenkend.
Der Himmel erhalte uns in Ihnen lange noch eine der edelsten Zierden
des deutschen Gesammtvaterlandes und der europäischen Dichterwelt. --
Mit ungemeiner Hochachtung und treuester Ergebenheit
Ew. Hochwohlgeboren
ganz der Ihrigste
_Hormayr_.


Humboldt, Alexander Freiherr v.

Mit zwei Ausnahmen vom 10. und 25. Juni 1846 und vom 10. Mai
1848 entbehren sämmtliche durch Tieck aufbewahrte Humboldt’sche
Briefchen und Billete die Angabe einer Jahreszahl. Dieselben
mit Bestimmtheit chronologisch zu ordnen, dünkte uns unmöglich,
weil bei jedesmaligem Prüfen und Vergleichen des Inhalts immer
einzelne Widersprüche hervortraten. Wir sind, um unsrerseits keinen
Fehlgriff zu thun, endlich bei der Reihenfolge stehen geblieben, in
welcher Tieck sie hintereinander zusammengeheftet seiner Sammlung
einverleibt hatte, obgleich diese Anordnung kaum richtig sein kann,
wie sich beim Lesen ergiebt.
Was den Inhalt anlangt, so _mußte_ Mancherlei weggestrichen
werden. Es ist wohl noch Einiges stehen geblieben, und läßt sich
Anderes aus den Lücken halb und halb errathen, was sich mit dem
edlen Charakter des großen Mannes nicht gut verträgt. Doch war
darauf um so weniger Bedacht zu nehmen, nachdem bereits ungleich
schlimmere kleine Perfidieen weltkundig geworden. Auch hegen wir
die feste Überzeugung, daß jene oft verletzenden Worte, welche
hier und da Humboldts Munde und Feder entschlüpften, niemals aus
seinem _Herzen_ kamen, sondern lediglich einer, allerdings
nicht löblichen, Angewohnheit entsprangen. Er vermochte nicht, was
ihm gerade Witziges, Spöttelndes einfiel, zu unterdrücken, ob es
auch boshaft war. Diese Schwäche hat ihm den Ruf der Falschheit
zugezogen, den er darum doch nicht verdient.
Räthselhaft bleibt es immer, wie zwei Brüder, die sich so nahe
standen, die sich so innig geliebt und geachtet, dabei so
verschieden sein konnten. _Wilhelm_, der Diplomat, der
Staatsmann, dessen Laufbahn recht eigentlich durch alle Irrgewinde
der Kabinets-Intrigue und unerläßlichen Verstellungskünste geführt,
wird von Allen, die jemals mit ihm in Berührung kamen, als ein
Muster aufrichtigster, geradester Wahrheitsliebe verehrt; als
ein Edelstein vom reinsten Wasser; als ein Gelehrter, dessen
Äußerungen, Silbe für Silbe, die Goldprobe bestanden.
_Alexander_, den sein selbst erwählter Lebensweg über
Steppen und Prairieen, über himmelhohe Berghöhen und unermeßliche
Meere, durch Urwälder und Palmenhaine geleitet; der ein langes
Menschenalter an die Natur und deren Erforschung gesetzt; der
bis zum Tode _Freiheit_ und _Wahrheit_ predigte; der
rothe Revolutionaire als seine „theuren Freunde“ zu bezeichnen
keinen Anstand nahm; -- Er gilt für falsch, und seinen fast
schmeichlerischen Artigkeiten ließ sich durchaus nicht ablauschen,
ob ihnen nicht, wenn sie in’s Gesicht ausgesprochen waren, hinter
dem Rücken bitterer Hohn folgen dürfte? Wie wenig würde, was er
auch hinter Tiecks Rücken von diesem gesprochen, übereinstimmen mit
den Versicherungen, die er ihm hier so freigebig ertheilt!
Wodurch lassen sich solche Kontraste erklären?

I.
_Potsdam_, 10. Juni 1846.
Ich eile Ihnen, zu melden mein edler Freund, daß ich im Auftrag des
Königs, (ich muß hinzusezen der Königinn, die vor Ihrer Abreise am 15.
Juli noch gern Sich Ihrer Nähe zu erfreuen wünscht), 2 Conferenzen
mit dem Schloßbaumeister H. gehabt, auch vor wenigen Stunden alle
Zimmer Ihrer Wohnung unter Leitung der weinerlichen, allen Maurern
und Staubmenschen feindlichen Hausfrau inspicirt habe. Es ist
schlechterdings nichts im Inneren berührt worden, bloß in ihrem
Schlafgemach ist die Wand übermalt: ich rathe daher vielleicht: in
der ähnlichen Kammer rechts wo Schränke standen zu schlafen. Der
Schloßbaumeister H. wünscht, daß Sie in 10, die Frau Kastellanin (item
Hausfrau), daß Sie in 14 Tagen von heute an kommen. Die Meubles werden
alle bis dahin hereingebracht, Graf Keller, der einen herzlichen
Antheil an Ihrer Rückkehr nimmt, hat in meiner Gegenwart die nöthigen
Befehle an den Hofstaatssecretär wegen der Meubles gegeben. Die Gerüste
werden Sie abgerissen finden. Die Communication mit dem heidnischen
Tempelsitze wird erst im Spätherbst hergestellt. Das Parquettiren
der scheußlichen Fußböden scheint mir nothwendiger als die Dorischen
canellirten Säulen, die man dem Hause gegeben. ~Povera e nuda va la
Filosofia~ sagen wir beide, aber auch
Mit alter Verehrung
Ihr
_A. v. Humboldt_.
Die Königin von Sachsen kommt mit Carus in den lezten Tagen des Monats.
Der Gemal holt sie ab, die Baiern werden auch wohl sich entfernen,
nicht so die holländischen Medusenhäupter.

II.
_Potsdam_, den 25. Juni 1846.
Der König und besonders auch die Königin sehen nach Ihren Fenstern
und betrüben sich. Beide möchten dem Sächsischen Hofe (Könige reisen
vermummt, fast eisig verpuppt..) zeigen, daß wir stolz sind, Sie zu
besizen. Geben Sie, theurer Freund, der Bitte aber nur nach, wenn Sie
gewiß sind, daß die Reise Ihnen nicht schade.
Mit alter Verehrung
Ihr
_A. v. Humboldt_.

III.
_B._, Donnerstags.
Wie sehr bedaure ich, daß Sie mich, verehrter Freund, gestern in meiner
transatlantischen Wohnung verfehlt haben. Diese Zeilen enthalten eine
Bitte: schenken Sie einige Augenblicke einem sehr talentvollen jungen
Manne, 21 Jahre alt, Übersezer eines wunderbar nüchternen allegorischen
indischen Dramas, das man zur Erholung nach dem Saul und David
aufführen könnte. Der junge Mann heißt Goldstücker und will in Paris
über indische Philosophie arbeiten.
Mit alter Verehrung
Ihr
_A. v. Humboldt_.

IV.
Donnerstags.
Erlauben Sie, theurer Freund und College, daß ich Ihrem Schuze einen
sehr angenehmen jungen spanischen Litteraten, Enrique Gil empfehle,
der mir freundliche Briefe von dem Dichter -- Präsidenten und Minister
Martinez de la Rosa gebracht. Herr Gil ist Legations-Secretär, aber
hier bloß mit commerciellen und Zollsachen, nicht mit Diplomatie
beschäftigt. Ich komme vor meiner nicht sehr nahen Abreise gewiß Sie,
verehrter Freund, noch eingesponnen in Ihrer Winterheimath zu umarmen
und der liebenswürdigen Gräfin meine herzliche Verehrung zu bezeigen.
Ihr
_A. v. Humboldt_.

V.
Sonntag.
Hier die wunderbare Neugier der Frau von Woltmann über die ~generatio
spontanea p. 169~, über Göthe ~p. 36~, Planetenbildung ~p. 116~, Eva
~p. 160~ und Concentration im Christenthum! Malebranche ahndete die
Natur-Philosophie, wenn er sagte: ~toute philosophie nait de ce que
nous avons l’esprit curieux et la vue courte~.
Ich lege Ihnen bei: in der Staats-Zeitung ein Umlaufschreiben von Mnr.
Rochow, der die _Physiognomie_ des Staats zu ergründen hofft, eine
Redaction voll litterarischer Prätension, wie man sie wohl kaum je
gesehen im Polizei-Amte!
Grimms Brief geben Sie mir, theurer hochverehrter Freund, bei Tische
wieder, um den _teutschen_ König zu heilen.
Ihr
_A. v. Humboldt_.

VI.
_Potsdam_, Sonnabend.
Ich werde, mein theurer edler Freund, mir eine Freude daraus machen,
dem Könige das romantische Drama des Herrn Eckardt selbst zu
überreichen. Lieber würde Er es gewiß aus Ihrer Hand empfangen haben,
wenn leider Ihr Unwohlsein Sie izt nicht von dem „historischen Hügel“
entfernt hielte. Der Dichter nennt das Publikum eine „geistreiche
und gesellige Dame.“ Als solche zeigt es sich weniger, nördlich vom
Thüringer Waldgebirge. Ich glaube mehr an einen geistreichen jedem
geistigen Bestreben holden König. Mit alter Verehrung und Herzlichkeit
Ihr
_Al. Humboldt_.

VII.
_Donnerstag._
Hier, mein liber, haben Sie einige leere Phrasen wie man sie selbst
deutsch schreiben kann.
Der König hat den Johanniter Ritter ser freundlich, lächelnd
aufgenommen. „Wenn es Tiek gern sit, so thue ich es wohl, Sie mussen es
im aber allein noch sagen.“
Da mich die Eckardtsche Schreibart etwas genirt, so sage ich in
gewöhnlich christlicher Weise, daß König und Königin _unbändige_
Freude über Ihre so schön fortschreitende Besserung geäußert haben.
Da ich es sehr nöthig halte, den König an den Ritter zu erinnern,
und zwar schriftlich, so bitte ich Sie mir schreiben zu lassen:
ob er nicht ein Bären-Kammerherr (nach Bettina, eine heraldische
Bestie) von Anhalt-Dessau ist, ob Sie wissen wer der Vater sei oder
war? Solche Probleme sind zu lösen, wenn man nicht das Glük hat,
ein Ulahnen-Lieutenant von der Garde zu sein und nur altenglisches
Schauspiel kennt. Die Albernheiten des Lebens bannt kein königlicher
Geist.
Ihr
_A. v. Humboldt_.

VIII.
_Freitags_, Oranienburger Str. Nr. 67.
Ob Sie, Verehrter Freund, mir gleich nichts über den Vater unseres
Bülow in Dresden geschrieben haben (eine Auskunft, die der König
wünschte) so freut es mich doch unendlich, Ihnen zu sagen, was Sie
vielleicht auf anderen Wegen bereits erfahren haben, daß Herrn von
Bülows Ernennung zum Johanniter-Ritter ganz gewiß ist. Der König hat
mir aber befohlen, den G. C. R. Müller daran zu erinnern, was ich auch
schriftlich gethan. Ich muß Sie aber nun bitten, mir recht bald zu
schreiben wegen der Bezeichnung:
1) wie sein Vornahme ist?
2) ob er Herz. Anhalt-Dessauer Kammerherr ist?
Mit alter Verehrung
Ihr
_A. v. Humboldt_.

IX.
_Potsdam_, 16t. Oct.
Ich habe vorgestern (14ten) mit tiefer Rührung theurer Freund, Ihren
liebenswürdigen Brief erhalten und die Einlage am 15t. Morgens
sogleich dem König eigenhändig im Marmorsaal übergeben. Der Brief ist
hastig in meiner Gegenwart erbrochen und von _beiden_ Majestäten
mit dem lebhaftesten Ausdruck schmerzlicher Theilnahme gelesen worden.
Von der herzlichen Zuneigung _beider_ brauche ich Ihnen nichts
zu sagen, es ist mehr als die Huldigung eines Geistes, der groß und
wohlthätig auf sein Zeitalter gewirkt, es ist bei König und Königin das
unverbrüchlichste unwandelbarste Anerkenntniß der Anmuth der Sitten,
der tiefen Achtung des Charakters, der Zartheit der Gefühle, welche
sich durch Gebehrde und Stimme verkündigen. Herrn Altmann _aus der
Ferne_ des Hallischen Thores und den violett-sammtnen brieflosen
Herrn Eckardt, der laut der Vorrede sich das Publikum als den „Salon
einer geistreichen Dame“ denkt, vergesse ich auch nicht. Was mich aber
neben dem so rein menschlichen Antheil des Königs und der Königin an
Ihren Leiden im innersten bewegt sind die erhebenden, freundlichen
Worte, die Sie an mich richten. Wie soll ich meinen Dank dafür
aussprechen: er ist enthalten in den wärmsten Wünschen, die ich zum
Himmel schicke. Meine _feste_ Hofnung ist Ihre herrliche kräftige
Constitution.
_A. Hdt._
Meine Verehrung der vortreflichen Gräfin. _In Eile._

X.
Sonnabend früh.
Sie müssen nicht glauben, mein edler Freund, daß ich Sie verrätherisch
in Sanssouci verlassen habe: ich werde vor meiner sehr ungewissen
Abreise nach der großen Babel, wo die „Herrenkammer“ mordet und sticht,
Sie gewiß noch umarmen. Eine plötzliche sehr heftige Erkältung und der
große Camin mit Flammfeuer in den „Neuen Kammern“ hat mich plötzlich
hineingejagt, um mich hier besser zu pflegen und meinen lezten Bogen,
der angekommen ist, selbst noch zu corrigiren -- eine Tugend, die dem
industriellen Weltgeiste sehr gleichgültig ist.
Diese Zeilen werden Ihnen von einem jungen Officier gebracht, den
dieser Weltgeist so wenig ergriffen, daß er, bei einem gewiß viel
Hofnung erregenden, dichterischen Talente, ganz würdig ist, Ihnen
vorgestellt zu werden. Herr B. von L., verwandt mit dem Adjutanten des
Pr. Heinrich in Rom, soll Ihnen, (darum flehe ich) eine Ode über das
Weltall selbst vorlesen, die er mir zu meinem Geburtstag (14. Sept.)
geschenkt. Die großen und einfachen Formen seiner Dichtung haben etwas
sehr anziehendes. Ich hatte den jungen Mann, der schon in Sicilien an
Platens Grabe stand, nie vorher gesehen und ich kann das Lob, das er
mir gespendet ihm nicht schöner und wohlthuender remuneriren, als wenn
ich ihm freundliche Aufnahme und Rath bei Ihnen verschaffe.
Empfangen Sie und die liebenswürdige Gräfinn, die erneuerte
Versicherung meiner Verehrung und unverbrüchlichen Dankgefühle
Ihr
_A. v. Humboldt_.
Ich denke den König noch zu erwarten.

XI.
Sonnabend.
Ich komme, mein theurer Freund, wie ich versprach um von Ihnen Abschied
zu nehmen. Ich reise morgen oder übermorgen nach der ewigen Babel nicht
über Weimar, wo die Sphinxe am Wege liegen, sondern über Hannover, wo
man uns beide hängen möchte. „Du hast doch niemand von die verfluchte
Landstände vor Dich gelassen?“ So reden sich -- -- an. Ich bitte, daß
Sie mir erlauben, nach 2 Uhr Sie bei erneuertem Sonnenlichte (auch eine
Naturbegebenheit!) heute zu besuchen. Auf den Fall, daß der junge
Mann aus der Caserne von Kaiser Franz, den Sie so freundlich empfangen
(ohne Rache für die _Lange_weile des Überlangen Onkelgeschlechts)
Ihnen das Gedicht, in dem er das Weltall und mich hat verherrlichen
wollen, nicht vor seiner abermaligen gestrigen Abreise hat zu senden
gewagt, biete ich Ihnen ein Exemplar dar. Härten der Sprache, fast
gesuchte, und Schwierigkeit der Construction (der Relativa) abgerechnet
ist doch nicht gewöhnliche dichterische Ader in so einem preußischen
Exercierlieutenant! Werfen Sie doch auch einen Blick auf die ganz
geognostische Mythe des Aufsteigens des Vulcans von Ischia.
Mit alter Verehrung und Anhänglichkeit
Ihr
_A. v. Humboldt_.

XII.
_Potsdam_, Donnerstag 9ten.
Da ich von Paretz nach Berlin muß zu einer Hochzeit bei dem Geh.
Leg. R. Borck, so benuze ich die wenigen Augenblicke der Durchreise,
um Ihnen zu sagen, theurer Freund, wie dankbar der König für „Ihren
schönen herzlichen Brief“ ist. Er trägt mir auf, es Ihnen zu sagen,
auch hat er mir gedankt, daß ich Sie abgehalten zu erscheinen da „Ihre
Gesundheit ihm und der Königin über alles theuer sei.“ Wir waren im
langweiligen Paretz 130 Personen zu Mittag, mit den Leuten an 300
Personen!
Ihr
_A. H._
Der König kommt heute Morgen und geht Sonnabend auf 1 Tag nach Berlin.

XIII.
Sonnabend.
Ob Sie mich werden lesen können?
Ich will Ihnen Reue einflößen, mein theurer, edler Freund: ich will die
geistreiche Gräfin zu Hülfe rufen, damit Sie mich beschüze. Während
~Dr.~ Ruthenberg, den die Polizei verfolgt, in der polytechnischen
Gesellschaft meinen Kosmos, als eine „_Naturbibel_ und als ein
_inspirirtes_ Erbauungsbuch“ vorliest, versagen Sie mir die Hülfe,
um die ich flehe. Ich flehte um Bezeichnung durch einen symbolischen
Seidenfaden, ohne allen schriftlichen Commentar (Schriftsteller
schreiben bekanntlich ungern) von zwei Stellen des _Calderon_ und eines
gewissen _Shakespeare_, den Sie vielleicht auf dem Tische haben, in
denen sich _Naturgefühl_ und ein Hang zu _Naturbeschreibung_ finden. Im
Calderon soll dergleichen wunderschön, ~en boca de Segismundo, en la
Vida es sueño~ stehen: „~Los peces y las aves que gozan de la libertad
son come rayos de un astro oscurecido etc.~“ Das alles weiß man in der
Oranienburger Straße, aber mein Flehen wiederholend, will ich kommen,
Ihnen dehmütigst zu danken, wenn Sie den Zauber lösen wollen[1].
Mit alter Verehrung
Oranienburger Str.
Nr. 67.
der wüthende
_A. v. Humboldt_.
Meine Verehrung der theuren Gräfin.
Meine Unterhaltungen sind jetzt: _zu begraben_; du armer Wach! --
und zu christnen (?) in Charlottenburg (2 Stunden Ehrenberg!). Da ist
der Kampf der beiden Hofprediger in der Athalie, ~veuve Soram~,
doch unterhaltender.
Ein Prediger T., einst Pfarrer bei Chemnitz, der den Heiland in meinem
Kosmos sucht und ihn vermißt, mir aber doch viel langweiliges über die
Kartoffel-Seuche schreibt (Dresden, Lange Gasse Nr. 10 vier Treppen)
trägt mir auf Sie innigst zu grüßen. Ich thue es um mich für Ihr
Stillschweigen zu rächen.

XIV.
_Potsdam_, Sonnabend.
Der König und auch die Königin fragen immer so ängstlich und so
liebevoll nach dem Tage, wo wir endlich Sie hier besizen können, daß
ich wohl das Stillschweigen brechen und Sie, hochverehrter Freund und
College, bitten muß, mir einige vertrauliche Worte zu schreiben. Sie
wissen, daß die leiseste Furcht, die Übersiedelung könne Ihrer theuren
Gesundheit oder der der Gräfin nachtheilig werden, jeder Anfrage ein
Ende machen wird. Das Wetter ist warm und schön, viel schöner wird es
ja in dem Scythen Lande nie. Der Hof ist freilich nicht so allein, als
Sie und ich es wünschen möchten, aber Sie wissen ja, daß Sie nicht
alle Tage bei Tische zu erscheinen brauchen, ja daß der Tyrann allen
Freiheit läßt und Freiheit ehrt! Der König sagte heute „er glaube, Sie
müßten nach Töpliz gehen.“ Könnten Sie denn nicht vorher einen kleinen
Aufenthalt in Syracus machen? Die Kaiserin kann sich erst am 26. Juni
entscheiden, es ist wahrscheinlicher, daß sie gar nicht kommt. Mit
inniger Verehrung und Liebe
Ihr
_A. v. Humboldt_.
In dem heute angekommenen ~Journal des Debats~ steht ein Artikel
von Jules Janin (?) über die Antigone voll Freundlichkeit für Sie.

XV.
Montag früh.
Ich gebe Ihnen, theurer Freund die frechen, unverständlichen,
unehrlichen Aphorismen Schellings zurück. Um den „Jug“ (?) (--
_unlesbar_ --) den er gemacht zu haben sich rühmt, beneide ich
ihn nicht. S. XLIV lesen Sie die verruchtesten Säze über das
Recht der Staatsgewalt, auch giebt es S. XLII „ein Christenthum
vor dem Christenthum.“ Zwischen den Citationen von Luthers Tischreden
und der Kirchenzeitung bin ich auch ~p.~ X citirt und des
„Zurücknehmens“ beschuldigt. Empfangen Sie noch meinen freundlichsten
Dank für lange Geduld, die Sie mir gestern geschenkt.
Ihr
_A. v. Humboldt_.

XVI.
Sonntag Nacht.
Herr Tholuck, religiöse Dinge, Family Prayers, oder gar Thierquälerei,
mein edler Freund, sind Dinge die _von mir_ kommend, bei dem König
und der Königin nur Lächeln erregen müssen. Sie können denken, wie
gern ich Sie von dergleichen gern befreien möchte, aber da Briefe die
nicht an den König oder die Königin gerichtet sind, ungelesen bleiben,
da alles was man darüber mündlich vorbringt, spurlos verhallet, so
giebt es für Sie und mich nur ein Mittel der Befreiung von solchen
theologischen und thierischen Anmuthungen; das Mittel ist: Briefe zu
fordern, die man _versiegelt_ und _unterzeichnet_ übergeben
wird.
Ich lebe mit den Toten, erst B. und die Pflichten, die eine Familie von
5 Kindern mir auflegt: heute hab’ ich wieder eine Leiche: Der junge
talentvolle spanische Litterator, Enrique Gil, Verf. des Romans ~el
Sr. de~[2]....., ist heute morgen 29 Jahr alt an der Schwindsucht
hier gestorben. Ich bin morgen mit seinem Begräbniß beschäftigt. Das
sind _meine_ Beschäftigungen. Bülow’s Dedication wird gewiß dem
König angenehm sein. Der König und die Königin sind immerdar mit
_Ihnen_ liebevoll beschäftigt wie
Ihr
unverbrüchlich
treuer
_A. v. Humboldt_.
Zürnen Sie mir heute nicht. Meine Verehrung der theuren Gräfinn.

XVII.
Montag Nacht.
Verzeihen Sie die Unvorsicht der verkehrt angefangenen
Seite!
Mein verehrter Freund!
Ich habe den König heute in Bellevue, wo man neben dem blühenden
Treibhause speiste, an die „Novellen des Hrn. v. Bülow“ erinnert. Er
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