Briefe an Ludwig Tieck (2/4) - 18

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mir &c. wünschen, so werde ich gern alles thun, wie Sie es gern sehen.
Ich hatte nicht Zeit, einem meiner Freunde, den Sie als Florens aus
dem Ast’schen Journal kennen, zu schreiben; vielleicht eignet sich
manche Nelke von ihm für Ihren Garten.
Gott sei mit Ihnen und die heilige Muse! Oft drängt es mich,
niederzuknien im Schein, den Albrecht Dürers und Novalis Glorie wirft,
im alten frommen Dom, dann denk’ ich Ihrer und ich lieg’ an Ihrer
Seele, ich fühle Sie in mir, wie man eine Gottheit fühlt in geweihter
Stunde. „Liebe denkt in sel’gen Tönen, denn Gedanken stehn zu fern.“ --
Ihr Freund
_O. Heinrich Graf v. Loeben_.

II.
_Stift Joachimstein_, 15. Mai 1820.
Mein theurer geliebter Freund! ich habe mich selbst um die größte
Freude gebracht, indem ich erst jetzt die Feder ansetze, Ihnen meinen
herzlichsten Gruß zu bringen. Durch unseren Freund Malsburg werden
Sie unterdeßen von meinem Ergehen immer Nachricht gehabt haben, an
dem, ich weiß und schätze es, Sie wohlwollend und freundlich Theil
nehmen. In diesen Nachrichten aber lagen zugleich die Entschuldigungen
wegen meines bisherigen seltenen Schreibens, denn es ist mir meistens
nicht gegangen, wie der wärmere Frühlingshauch mich hoffen ließ,
und auch jezt bin ich, bei übrigens ganz gutem Befinden, an meinen
gewöhnlichen Schmerzen so leidend, daß ich die Absicht, unseren Freund
in seine Väterburg zu begleiten, und somit die Hoffnung, Ihrer bei der
Durchreise mindestens einige Tage lang wieder froh zu werden, aufgeben
mußte. Daß ich es recht oft und schmerzlich vermiße, des mir durch
freundliche Sterne gewordenen Freundschaftsumgangs mit Ihnen auf so
lange wieder zu entbehren, das fühlen Sie gewiß aus meiner Seele und
ganzem Wesen heraus, denn ich bin es überzeugt und halte es freudig
fest, daß Sie wißen, wie viel Sie mir sind und wie gern ich Ihnen so
unendlich viel verdanke. Ein frühes Ahnen und Verlangen meiner Seele
flog Ihnen zu, es hielt sich an Ihre Werke, mußten sie aber nicht den
Durst nähren, und zugleich durch ihre Höhe der Sehnsucht des Jünglings
eine unzugängliche Ferne zeigen? Nun aber traten Sie selbst in milder
Freundlichkeit auf mich zu, und wie ich früher aus Ihren mir liebsten
Werken in jener Huld, Sanftmuth und Melodie Sie festhielt, die mir
die innersten geheimnißvollen Engel Ihres Dichterwesens scheinen:
so lernte ich Sie nun, mehr und mehr in Ihrer schönen Klarheit und
Hellsichtigkeit erkennen, und davon strömten Strale auf mich aus, die
mir manche Dunkelheiten, manche Unentschiedenheiten und Kämpfe in mir
erhellten, und mir gleichsam lichte Panzer anlegten, um zu siegen und
Ihrer werth mich zu zeigen in jenem streitenden Gewühl. Gerade recht
an einer Gränze meines ganzen Strebens empfingen Sie mich, reichten
mir, wie der Ritter einem treuen Knappen, die Hand, und eröffneten mir
ein größeres und bestimmteres Feld. Da kehrte mir jenes Bewußtseyn so
schön zurück, das Sie mich von jeher -- nach dem ersten Anfange des
Guido lernte ich das Erste von Ihnen kennen -- als meinen eigentlichen
Meister betrachten ließ, und mit Dank und Freuden will ich Sie gern
immer so nennen, vor Ihnen immer gern ein Lehrling bleiben.
Laßen Sie mich aber nun auch recht bald wißen, wie Ihr eigenes Befinden
ist, mein theuerer Freund, an dem ich wahrlich den zärtlichsten Antheil
nehme. Sie sind nun gewiß in der neuen Wohnung, möge dieselbe Ihrer
Gesundheit und auch unserem Sehnen nach dem Phantasus, dem Werk über
den göttlichen Shakespeare, der schönen Tischlergeschichte u. s. w.
recht förderlich seyn! Wäre ich nur da, mit Ihnen auf der Gallerie
und in der freundlichen Gegend den Geist und die Schönheit beider
doppelt zu empfinden! Luft, Blüthe und Vogelsang hier um mich her aus
der ersten Hand möchte ich Ihnen dagegen manchmal schicken und vor
Ihr Quartier rücken laßen, denn sie sind gar zu lieblich. Auf diesen
Wellen rudre ich nun jezt meinen Karl den Großen mit seiner Hildegard
hin, sie tragen mir auch einen Gruß auf und werden die Fahrt zu Ihnen
als eins Ihrer liebsten Ziele betrachten. Jetzt ist noch viel Weg
zurückzulegen, aber Freude scheint mir rechts und links zu stehn. Der
liebliche Tristan, der hohe Shakespeare (in den Übersetzungen, denn
ich kann kein englisch _noch_) werden nie zur Hand genommen, ohne
stillen Frühlingsgruß an Sie. Der Gräfin, allen den lieben Ihren, meine
herzlichsten Empfehlungen, der freundlichen Pflegerin meines goldenen
Vögleins den schönsten Dank. Unser Gott mit Ihnen Allen!
Ewig Ihr _Loeben_.
Meine Frau ist vielleicht, während ich dies schreibe, in Ihrer Nähe.
Die anderen Werke Solgers muß ich schon als Commentare des gelesenen
herrlichen mir zu lesen wünschen. Davon ein andermal.

III.
_Nieder-Rudelsdorf_, 7. Sept. 1820.
Der inliegende Brief, mein geliebter Freund, war mir schon längst für
Sie zugesendet. Meine Frau, Ihrer Güte für mich und sie vertrauend,
wendet sich darin mit einer Bitte zu Ihnen, der ich jedoch, einmal zum
auf die angenehmste Weise dabei compromittierten Mitwißer gemacht,
nicht unbedingt das Siegel meiner Beistimmung aufdrücken konnte.
Gern und die schöne Absicht ehrend, war ich auf ihren Vorschlag
eingegangen, einen Catalog durchzusehn, der alte gute Nürnberger
Waare anbot, und ich habe mir aus demselben mehreres, z. B. einige
Dürerische Holzschnitte und Stiche die mir fehlen, etliche Blätter von
Kranach, verschiedene Bücher und insonderheit die -- selten beisammen
zu findende -- Folioausgabe von Hans Sachs Werken, vollständig, --
ausgezeichnet, und so auch etwas Prädestination versucht, doch denke
ich, das immer noch dem Gange des Ganzen dabei Überlaßene, und die
Bestimmung zum christlichsten und kindlichsten Fest, schüzt mich
vor aller Beschuldigung des Islamismus. Nun kann aber leichtlich,
wenn das Meiste davon mir zu Gute kommt, der Auctionswerth 40-50
Thaler betragen, und aus diesem Grunde erinnerte ich meine Frau,
als ich den Bittbrief an Sie empfing, nochmals an ihre Zusage, mir
inskünftige unbeträchtlichere Gaben zu spenden, und an die Haltung
unsers gegenseitig neuerrichteten Vertrags. Sie hat dagegen excipiert,
daß es das Leztemal seyn solle, und ich Ihnen, mein verehrter theurer
meisterlicher Freund, ihre Zeilen und mein ihr einst gegebenes
Verzeichniß -- ein anderes hat sie verloren -- nur überreichen und
das Weitere Ihrer Weisheit überlaßen möchte. So stelle ich diese nun
täglich zwischen uns beide, die in diesem Falle wie immer mit der
ächten Liebesgüte eins ist -- sind Sie nicht selbst der Salomo auf
dem Throne der Poesie? Entschuldigen Sie also meine vielen, aber
nothwendigen Worte über diese Angelegenheit, nur das laßen Sie mich
noch hinzusetzen, daß ich mich darauf verlaße, Sie werden freundlich
auf mein obiges Bedenken zurückblicken, auch denke ich, daß vielleicht
_eins_ oder keins der angegebenen Werke in der gegenwärtigen
Dresdener Auction vorkommen wird, was mir gewißermaßen zur Beruhigung
gereicht, ob ich gleich auf Bücher meiner Natur nach ein rechtes
reißendes Thier bin.
Die Rückkehr meiner Frau von Wien ist noch nicht bestimmt, sie hat eben
jetzt die Fahrt nach Ungarn zu ihrem Bruder gethan, und scheint sich,
wie es ja nicht anders seyn kann, wenn man ein Gast des wirthlichen
Praters und der Donaunixe ist, sehr wohl zu gefallen. Mit mir geht
es Gott Lob! recht erwünscht und gut, und ich hoffe sonach diesen
Herbst und Winter als rüstiger Ritter zu bestehn und damit meines
gütigen antheilsvollen Freundes Beifall zu erwerben. Unser lieber
Malsburg wird, denke ich, in diesen Tagen bei Ihnen seyn; ich habe
ihm einen Gruß nach Eisenach entgegengesandt; fragen Sie ihn doch,
ob er denselben bei unserer gemeinschaftlichen Freundin, Julie von
Bechtolsheim, erhalten? Graf Kalkreuth wird wohl längst seine Reise
nach Wien angetreten haben; möge auch er uns recht wohl heimkehren!
Wilh. Müller (~i. e.~ der Dessauer Elb-Müller) schreibt mir im
lezten Briefe: „Wie sehr mich diesmal Dresden gefeßelt hat, werden Sie
Sich leicht einbilden können, wenn Sie wißen, daß ich _Tieck_
fast täglich gesehen und genoßen habe, da er überaus mittheilend und
theilnehmend sich gegen mich erwies“ --! und dies freut mich! Wird
uns wohl auch Schütz gewiß zum Winter wiederkehren? ich freue mich
darauf, so wie, seine Evadne und Guiscardo und Gismunda gedruckt zu
sehn. Gedruckt angesehn -- in der Ascania -- scheint mir sein Karl
der Kühne _noch_ ungenießbarer, als an jenem Abende bei Ihnen.
Gern, wie gern möchte ich mich recht bald in dem mir so lieben,
geistesheimathlichen Kreise befinden! Mehrere Umstände vereinen
sich aber, mir vermuthlich eine etwas längere Dauer meines hiesigen
Aufenthalts aufzulegen, und da er mit der Nähe einer innig geliebten
und verehrungswerthen Mutter verknüpft ist, so ist des Herzens Meinen
und Verlangen getheilt. Die Liebe ist von oben, denn sie möchte
_zugleich_ umfaßen, -- darum ist die selige Schmerzlichkeit ihr
Kind. Der theuern Gräfin, allen den lieben Ihrigen meine besten, meine
herzlichsten Grüße. Ihnen die treusten Wünsche für Ihre Gesundheit!
Behalten Sie lieb
Ihren _O. H. G. Loeben_.
Von Helmina habe ich kürzlich recht liebe und werthe Gedichte erhalten.

IV.
14. Nov. 1820.
Höchst ungern, mein geliebter Freund, bequemte ich mich gestern nach
den Launen meines kleinen Schnupfenfiebers, und entbehrte doppelt, da
Sie und Shakespeare mir fehlten. Aber der Kopf war mir so eingenommen,
daß ich schon um seiner Unfähigkeit willen mich des Erscheinens für
unwerth hielt und mich nun auf den Donnerstag freue. Schon am Sonntag
blieb ich zu Hause, und hätte lieber bei Ihnen den Abend zugebracht.
Wenn es mir am heutigen nicht wie gestern geht, komme ich vielleicht
ein wenig. Vergeben Sie, daß ich die Minnelieder nicht gleich schickte,
aber sie lagen noch in einer Bücherkiste, die meine Reisegefährtin war.
Mit dem innigsten Gruß
Ihr
_Loeben_.
N.S. Die _Brambilla_ bekenne ich sogleich, ohne Aufschnitt,
zurückgeschickt zu haben. Dagegen erfreuen mich jetzt _Griesels_
Mährchen, seine Undine vor allem, aber wie kommt nur der alberne
„_Jünglingsgeist_“ in das höchst glückliche, selbst undinenartige
Büchelchen hinein?

V.
Stift _Joachimstein_ bei Ostriz, 14. Mai 1821.
Der Anblick Ihrer lieben Handschrift, mein theuerer Freund, war meinen
Augen und meinem Herzen eine Weide, die alle zwei mit freudiger
Rührung in sich aufnahmen. Ja, wahrhaft gerührt hat mich dies zarte
Zeichen Ihrer Liebe, doch was sage ich es Ihnen erst, Sie fühlten
meinen Dank, meine Freude, meine Erwiederung, als Ihre Feder mir Ihre
freundlichen Gedanken zulenkte. Auch ich, mein geliebter Freund, habe
Ihnen im Geist schon Brief über Brief, und zwar lauter Frühlingsbriefe
geschrieben, und mit all’ den köstlichen Blüthen, dem frischen Laube,
das ich hier athmete, in Gedanken unzähligemale Ihr theures Haupt
bekränzt. Wundervoll entfaltete sich hier der Frühling vor meinen
Augen in den ersten Tagen meiner Ankunft und bei dem holden Flüstern
und Wehen, wobei er seine Lauben webt, konnte man fast sagen, daß man
alles wachsen hörte. Diese ersten Tage waren indeß minder genußreich
für mich, da ich mich nicht recht wohl fühlte, als die folgenden,
wahrhaft entzückenden, in denen ich die Flügel der Gesundheit wieder
auseinanderfaltete und neuen Lebensmuth schöpfte. Innigen Dank für
Ihr treues Theilnehmen an meinem Befinden. Es geht, etwas Müdigkeit
abgerechnet, die mich oft überfällt und demüthigt, wieder völlig gut
mit mir. Nun soll die Hildegard wieder vorgenommen werden, die lange
Pause hat mich etwas zu bedächtlich gemacht, und ich freue mich, bald
mehr ins Feuer zu kommen. Meine erste Arbeit hier war eine Erzählung,
„Versöhnende Liebe“, die ich auf die Grundlage der aus dem lezten
Roman weggelaßenen norwegischen Geschichte gebaut habe; ich habe sie
mit großer Liebe und Lust geschrieben, und hätte sie Ihnen gar zu
gern vor der Absendung nach dem Ziele, wo ich längst erwartet wurde,
vorgelegt. Ja wohl ist es übereilt, daß ich Klotar und Sigismunda
nicht noch etwas länger destillieren ließ; obwohl das Beßermachen und
Concentrieren nicht immer gedeihlich ist. Ich werde darin wohl noch
lange ein junger Schwabe bleiben, und wenn ich es nicht mehr seyn
werde, dann wird die unbewußte Zuversicht des Fortschritts, die meinen
Fehler eigentlich beseelt, mich verlaßen haben. Aber Ihr Fehler, mein
theuerer meisterlicher Freund, ist freilich viel, viel größer; denn Sie
halten mehr zurück, als wir alle zu geben vermögen! Indessen waren ja
in der lezten Zeit unseres für mich so schönen Beisammenseyns so manche
Aspecten da, die uns die Gunst Ihres prächtigen Sternhimmels verhießen:
ach so schön es seyn mag, daß Sie alles in Sich selbst fertig dichten,
möchte Ihnen dennoch die Feder und das Papier unentbehrlich erscheinen
und seyn! Sie sagen mir nicht, ob der schlimme Edmund sich wieder aus
seinen Irrgewinden hervortretend hat blicken laßen, und wie es den
Salvator Rosas des jovialen Fabrikanten weiter ergangen? Recht oft muß
ich an diese Gegenstände denken und mich der Stunden erinnern, die Sie
uns schenkten. Graf Kalkreuth schreibt mir von einer schönen Fahrt
auf der Elbe, von Blitzen umleuchtet, und von der allen erfreulichen
Stimmung, in welche der Abend Sie zu versenken geschienen habe. Daß ich
doch hätte mitfahren und Ihre Gespräche theilen können! Meine Pläne
sind aus mehreren Gründen noch unentwickelt, auch hat Malsburg so
lange nichts von sich hören laßen, und ich hege immer noch die Ahnung,
daß seine Bestimmung sich doch wohl unter dem neuen Regiment ändern
wird. Vielleicht ist es dann am Besten für ihn und für alles Tiefere
in ihm, wenn jene ihn an seine Heimath bindet. Doch Gott allein weiß
ja, was einem jeden von uns am meisten frommt. Die Befürchtung, daß
eine weitere diplomatische Bestimmung unseren Freund immer mehr in
die Welt verwickeln möchte, könnte ja z. B. leichtlich in Petersburg
durch Entbehrung und Sehnsucht beseitigt werden. Schütz ist reisefertig
und dabei so geduldig mit Abwarten meiner Entschlüße, daß ich seiner
Gefälligkeit Gerechtigkeit wiederfahren laßen muß. Den 1. bei ihm uns
vorgelesenen Act seines Falieri hatte er mir, wie ich Ihnen mittheilte,
zum Wiederlesen zugestellt, allein der Mangel der Zeit mußte mich bei
ihm entschuldigen. Es ist unbegreiflich, daß er die Hölzernheit und
völlige Todtheit des Dialogs darin nicht selbst einsieht, und leider
bestätigt dies Ihr in dem Brief an mich ausgesprochenes strenges
Urtheil. Weiter als bis Escheberg werde ich wohl nicht reisen, wenn
noch aus dieser Fahrt etwas wird; die Pläne nach dem deutschen Süden
hin sollen, denke ich, im nächsten Frühling zur Ausführung kommen. Bald
schreibe ich wieder. Mag die herrliche Luft Ihnen recht wohlthuend
seyn und bleiben! Der lieben Gräfin und allen den werthen Ihrigen die
Versicherung meines herzlichen Andenkens! Meine Mutter habe ich in der
Erholung gefunden, Gottlob! denn sie war aufs neue sehr übel gewesen.
Ich habe sie durch Ihre Begrüßung erfreut. Nehmen Sie, geliebter
Freund, für heute mit diesen Zeilen vorlieb, die Ihnen lange nicht so
viel sagen, als ich zu sagen wünschte, und als mein Herz Ihnen täglich
sagt.
Ihr
_O. H. G. Loeben_.

VI.
_Laußke_ bei Bautzen, 4. Juli 1821.
Schon längst, mein geliebter Freund, hätte ich Ihnen sagen sollen, wie
sehr Ihre reiche Sendung mich erfreut, und mit wie innigem Danke die
Freude mich erfüllt hat. Wir haben hier, wie am Strande des Meers,
abwechselnd Ebbe und Flut gehabt, ich meine bald tiefe Einsamkeit,
bald rauschende Geselligkeit. Daß ich während dieser nicht schrieb,
bedarf bei Ihnen, der Sie mich freundlich erkannten, wohl kaum einer
Entschuldigung; wohl aber würde sie mein Schweigen während _jener_
bedürfen, wenn die Dauer derselben länger, und die zwei theuern Gaben
von Ihnen mir zur Hand gewesen wären, die ich noch nicht gebunden
vor mir habe, und über die ich Ihnen doch gern ein Wort, als den
eigentlichen Dank, sagen wollte. Indeß gehn wir morgen auf 8 Tage zu
der Fürstin Hohenzollern nach Hohlstein, und ich muß Ihnen durchaus
zuvor dies Wörtchen des Danks zufliegen laßen. Daß Sie die herrlichen
Gedichte und die Schriften unseres Kleist sogar mit einigen Zeilen
begleiteten, setzte Ihrer Freundlichkeit in meinen Augen die Krone
auf. Ich habe durch die eben nach Löbichau reisende Herzogin von
Sagan in voriger Woche selbst an Tiedge geschrieben, um Ihre Aufträge
auszurichten und ihm die Übergabe des Exemplars von Kleist an Frau v.
der Recke anzuempfehlen. Was ich, vorkostend, von der Fortsetzung der
Vorrede zu Kleists Schriften gelesen, hat mich sehr durchdrungen, ich
rechne darunter auch die Mittheilung aus Solgers Briefe. Erst kürzlich
hatte ich den Kohlhaas gelesen und mehrere Bemerkungen gemacht, die ich
in Ihrer Beurtheilung der Kleistischen Erzählungen bestätigt fand. So
wenig das Publicum sich in die Sammlung bereits zerstreut erschienener
Novellen nach dem wahren Gesichtspunkt findet, weil es ja immer und
immer den Zweck augenblicklicher Ergötzung festhält und mit dieser
den Begriff ephemerer Dauer verbindet; so wenig, ahndet mir, wird es
Ihre Gedichtesammlung wahrhaft verstehn und es würde sie vielleicht
zu tadeln wagen, wenn Sie ihm überhaupt nicht zu unerreichbar am
Dichterhimmel ständen. O es hat Sie, es hat Göthe ja nie verstanden,
es müßte sonst anders beschaffen seyn, indeß es wäre Thorheit sich
darüber zu wundern und Thorheit zu denken, daß Sie es anders erwarten.
Wer hinanblickt, für den sind Sie da; und es blicken ja noch manche
aufwärts, -- nur bei stiller Sternennacht, einsam und doch nicht!
Unzähligemal denke ich daran, wie Sie Sich bei dem ungünstigsten aller
Sommer befinden mögen, und theils sorge ich mich darum, theils ist es
mir leid, daß meine liebe Vaterstadt Ihnen einen solchen unbehaglichen
Zustand nicht erspart. Mit mir, mein theurer Freund, werden Sie recht
zufrieden seyn müßen: denn ich schrieb die ganze Zeit gar nicht, aber
wäre es nicht beßer gewesen, da man den Sommer nicht loben konnte? Doch
diesmal sollen Selbst Sie entschuldigt seyn, nicht vor uns, sondern vor
Apoll und der Muse, wenn Sie nicht schreiben; denn so lange wir Dichter
noch Menschen sind, behaupte ich, auch der größte mußte das Joch dieses
Unwetters fühlen. Von unserem bösen holden Freunde erhielt ich --
gerade an seinem Geburtstag -- den ersten Brief seit 2 Monaten! Das
Blatt schien mir durch den Siegel (Spiegel?) der Freundschaft selbst,
zu meiner Besänftigung, bestellt zu seyn, und ich brauchte nicht Milch
statt Blut in den Adern zu haben, um ihm gleich auf der Stelle mit
frohem Herzen zu verzeihn. Im August kehrt er wieder und so ist es nun
wohl zu knapp, um die Flügel meiner Sehnsucht zuvor zu lösen. Meine
Novelle ist noch nicht da! Sie glauben aber gar nicht, was ich für
Angst habe; sie wird Ihnen gedruckt weniger gefallen, und da tröste ich
mich wieder wie ein Thörichter mit der Hoffnung, sie schon in einer
zweiten verbesserten Auflage vor mir und Ihnen zu sehn. Das Blatt ist
voll und ich habe noch so viel Grüße auszutheilen, aufzutragen, --
alles in dieser herzlichen Umarmung!
_Loeben_.

VII.
_Escheberg_, 23. Juli 1822.
Mein geliebter Freund! Ich glaube, die schöne innere Zuversicht Ihrer
vielfachen Gegenwärtigkeit unter uns macht mich so faul und nachläßig
gegen Sie, und so bilde ich mir denn steif und fest ein, daß meinem
Schweigen die nämliche Liebe und Hinneigung zu Ihnen zum Grunde liegt,
die mich manchmal, obwohl immer mit einiger, vielleicht lächerlicher,
aber doch auch hübscher, und inniglicher Schüchternheit gepaart,
zum Schreiben trieb und nun auch jezt längst dazu angespornt haben
sollte. Unser Freund hat Ihnen seine Blätter zufliegen laßen, dies
war ein zureichender Grund, bei meinem Briefphlegma zu verharren; Sie
wißen nun, wie es ihm im Sande der Mark, wie es mir in seinen schönen
Wäldern erging und ich habe nur hinzuzusetzen, daß mich das Leben hier
immer herrlicher umfängt, je älter ich darin werde. Der Wechsel von
stiller und lauter Lust thut mir hier so wohl, so ganz in der Mitte
prächtiger Wälder, hoher mannichfacher Abhänge zu wohnen, ohne sich
im freien Athemzug gehindert zu fühlen, thut gar zu wohl. Escheberg
würde Sie sehr anziehen, nur, mein theuerer Freund, müßten wir in der
großen Wetterküche durchaus die Regensuppe oder vielmehr Kalte Schaale
verbitten, denn hat es gegoßen, dann ist das schöne Escheberg nichts
für Sie. Aber wie lange haben wir uns doch der Trockenheit erfreut!
dies setze ich ausdrücklich hinzu, denn wenn unser Freund meine Zeilen
überläse, ich würde selbst in eine Wetterküche kommen, daß ich ein
Wetterfähnchen nach Ihnen hin auf das Escheberger Haus gepflanzt
habe. Nein, mein herrlicher Freund, jede Freude, jede Mittheilung von
ächter Schönheit, deren wir hier genießen, ist zugleich eine Fahne,
die wir grüßend nach Ihnen zuschwenken, womit wir Sie einladen, „in
allen guten Stunden“ -- und derer giebt es hier so viele, so unendlich
viele! unter uns zu seyn. Denken Sie Sich, daß wir gestern Abend
ein Stückchen Sommernachtstraum, die rührenden Liebesirrsale des
Pyramus und der Thisbe, aufgeführt haben. Unser Freund war der Herzog
Theseus, Fräulein von Calenberg -- die schon manchmal unsern lieben
Meister Ludwig mit uns leben ließ -- die Hyppolita, ich machte den
Prolog (von einem ellenlangen Zeddel ablesend) und kroch, brüllte,
und fraß den Mantel als Löwe, wofür mir das gebührende Lob wurde, gut
gebrüllt zu haben. Wir waren alle recht lustig und das Misglückende
selbst war ein neckendes Geistchen des Spiels. -- In Cassel hat mich
die Bekanntschaft von Wilhelm Grimm besonders erfreut, Sie glauben
leicht, daß auch da vielfach von Ihnen die Rede war, obwohl Cassel der
eigentliche Dichterthron Arnims ist. -- Ruhl, den ich übrigens sehr
liebgewonnen habe, und der gewiß sehr hoffnungsvoll ist, (man darf
nur sein Skizzentagebuch aus Italien durchblättern) liest täglich in
der Dolores, wie in Capiteln der poetischen Bibel. Ich habe es nicht
gewagt, ihm zu sagen, daß ich von der ganzen Dolores nur erst ein Paar
Seiten kenne; mir jedoch auch ernstlich vorgenommen, sie denn doch hier
auf ihrem _klassischen_ Boden zu lesen. Neulich machte ich mich
über die vier Rheinfahrts-Erzählungen Arnims, (die Isabella von Ägypten
&c.) und obwohl ich mich alles dessen erinnern mußte, was Sie so oft
geäußert haben, so fand ich mich doch wieder geneigt, mich von manchem
anziehen zu laßen, und eine reiche innere Poesie nicht verkennen zu
mögen, die um so mehr durch den Misbrauch derselben im Wahn, die Fülle
an sich sei das Gesuchte, das Alleinige in der Production, beleidigt.
Wie schön ist der ganze Anfang des glücklichen Färbers, und wie hat
er ihn durch die Einmischung des ganz Fremdartigen, das er auf das
Typische der Geschichte pfropft, verwüstet!
Doch was soll dies Geschwätz vor Ihnen, mein meisterlicher Freund! wir
können es alle gar nicht erwarten, Ihre _Reisenden_ im Wendtischen
Phöbuswagen 1823 ankommen zu sehn. Wendt hat von mir eine Reihe
„Junggesellenlieder“ erhalten, die, wenn sie noch Platz fanden, Ihnen
wie ich glaube gefallen werden. Zweie darunter (es sind ihrer neun)
kennen Sie aus unseren schönen, ach ich weiß nicht warum im Beginnen
besonders schönen, Abenden. Ist Schütz noch unter Ihnen anwesend, so
erinnern Sie ihn doch ja, nebst meinem Gruß, mir wegen des in seinen
Händen gebliebenen Gedichts von mir recht bald Auskunft zu geben.
Der lieben _Feindin_, der theuern Dorothee, ihrer Mutter und
Schwester, meine freundlichsten, meine herzlichsten Grüße. Sie können
uns nicht vergeßen, wir fühlen es aus uns selbst heraus. Unser Gott mit
Ihnen, mein lieber Freund! es ist gar nicht zusammenzufaßen, wieviel
ich Ihnen danke, und wie schön es ist, daß ich Sie gefunden habe.
Ihr
_Loeben_.


Löwe, Ludwig.

Weshalb mag Tieck dies unbedeutende Blättchen sorgsam aufbewahrt
haben? Enthält es denn etwas weiter, als gewisse höfliche
Versicherungen eines auf Gastrollen gehenden Schauspielers, der
sich anmeldet, und um freundlichen Empfang bittet.
O doch! Es redet ja von _Liebich_, von dem Schauspieler
und Schauspieldirektor, für welchen Tieck enthusiasmirt war;
als dessen würdigsten Zögling er Ludwig Löwe betrachtete. Auch
diesem hatte er aus der Zeit seines Prager Aufenthaltes ein
liebevolles Gedächtniß bewahrt, und Löwe hatte, da er (1821) die
erste Kunstreise unternahm, solch’ nachsichtiges Wohlwollen zu
aufrichtiger Anerkennung gesteigert. Wer die Schauspielkunst liebt,
ihre Wichtigkeit für höhere poetische Zwecke erkennt und unbefangen
würdiget; wer alt genug ist, um _Ludwig Löwe_ jung gesehen und
gehört zu haben, -- der wird gern zugestehen, daß es wohl selten
einen jugendlichen Verkörperer dichterischen Lebens auf der Bühne
Deutschlands gegeben, welchem das oft verschwendete Epitheton:
„hinreißend“ mehr gebührte, als ihm. Tieck bestätigte das;
erblickte in Jenem einen Freund aus alter, besserer Theaterzeit,
dessen Zeilen ihm wie ein Gruß der Vergangenheit klangen.
_Deshalb_ hat er sie in seine Briefsammlung aufgenommen.
Deshalb auch drucken wir sie ab, damit der Name des Künstlers
in Ehren erwähnt sei, der oft und voll Begeisterung deutschen
Landsleuten Lessing, Goethe, Schiller, Kleist, Oehlenschläger,
Calderon und Shakspeare zur klarsten Anschauung gebracht.
_Wien_, d. 11ten Mai 1836.
_Hochgeehrter Herr Hofrath!_
Ihre gütigen Zeilen, welche ich durch Fräulein Bauer erhielt, haben
mich unendlich glücklich gemacht, und ich bringe Ihnen meinen innigsten
herzlichsten Dank dafür. Es war mir eine große Freude durch jenes
liebe Blatt die Überzeugung zu erhalten, daß Sie sich meiner noch aus
jener Zeit erinnern, in der ich als Anfänger den Unterricht meines
unvergeßlichen Liebich’s genoß. -- Ist als Schauspieler etwas aus
mir geworden, so danke ich es nur diesem vortrefflichen Manne, der
auch noch bey Ihnen in ehrenvollem Andenken ist. Mich führt in diesem
Sommer nach Leipzig eine Einladung auf Gastrollen, vielleicht werde
ich bey meiner Rückreise über Dresden auch auf Ihrem Theater mein
Glück versuchen; die Freundlichkeit des Herrn Emil Devrient forderte
mich dazu auf, und ich ergriff gerne die Gelegenheit, um einige Zeit
in Ihrer Nähe verweilen zu können, und Ihnen, Hochverehrter Herr
Hofrath! meine Verehrung und Bewunderung persönlich darzubringen, die
mich stets für Sie durchglüht hat. -- In der Hoffnung, daß ich bey der
Aufwartung, die ich Ihnen bald zu machen gedenke, als eine Erscheinung
aus längstvergangner Zeit, -- nicht unangenehm sein werde, schließe ich
diese Zeilen, und verharre mit der größten Hochachtung und Verehrung
als Ihr
ergebenster
_Ludwig Löwe_,
K. K. Hofschauspieler.


Ludwig, Otto.

Daß der Dichter so bedeutsamer dramatischer und epischer Werke
als: der Erbförster -- Die Makkabäer -- Zwischen Himmel und Erde
-- Thüringer Naturen &c. sich zuerst an _Tieck_ gewendet und
Ursache gefunden hat, ihm zu sagen, was er ihm in diesem Schreiben
so schön sagt, kann als schlagende Erwiderung gegen den ungerechten
Vorwurf gelten, der sich öfters erhob: der alte Meister habe junge
Gesellen zurückstoßend empfangen und von der neuen Zeit sich
hochmüthig abgewendet. Es bewährt sich auch hier, was Alle die ihm
näher gestanden aus Erfahrung wissen, daß er jedwedem Vertrauen
liebevoll entgegen kam, und sich an jeglichem Talente väterlich
erfreute.

Am dreißigsten August 1844.
_Hochgeehrtester Herr geheimer Hofrath!_
Ihr gütiges Urtheil über meinen Engel von Augsburg und Hanns Frei hat
mir Muth und Kraft gegeben. Den Tadel, den Sie darin aussprachen, hatt’
ich erwartet, grade so, wie Sie ihn aussprachen, nur nicht so mild, und
so konnt’ ich mich doppelt über ihn freuen, da er mich Vertrauen zu
der Richtigkeit meines Gefühles gewinnen lehrte. Wie dank’ ich Ihnen
den Tadel! Was ich nicht recht gemacht habe, wollt’ ich ja wißen,
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