Briefe an Ludwig Tieck (2/4) - 21

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Frau Rosalie, die ich so glücklich war in Berlin anzutreffen. War es
nicht schön, daß mich am ersten Mittag, als ich bey Leboeuf eintrat,
Herr v. Knobelsdorf mit schallender Überraschungsfreude empfieng und
noch schöner, daß er von demselben Champagner kommen ließ, der Sie
in Dresden beynahe von der Eulenböckischen Ungerechtigkeit geheilt
hätte, und auf Ihre Gesundheit mit mir anklang? Derselbe Wollmarkt,
der alle Juden und Edelleute der Sandmark so in den Wirthshäusern von
Berlin zusammengedrängt hatte, daß ich in Gefahr stand, meinen Wagen
mitten auf der Straße einer haus- und speisereichen Stadt zu meinem
Nachtquartier und Hungerthurm erwählen zu müssen, derselbe Wollmarkt
(sage ich) hatte auch den guten Alten hereingeführt. Eine Zuflucht
(wenn Sie diesem meine vorige Periode überspringenden Umstande noch
einige Theilnahme schenken) fand ich zuletzt in einer Art Kneipe, die
ich eher türkisches als deutsches Ham nennen möchte, und woraus ich
am andern Morgen durch meinen Collegen Wilkens erlöst wurde, der mich
unter sein amtsbrüderliches Obdach nahm. Von nun an gieng auch alles
glücklich und am 20ten Junius, Nachmittags 7 Uhr wären meine Pferde
am Reisewagen gewesen, denn nachdem ich beym König in Charlottenburg
gespeist hatte, schien mir der Zweck meines Berliner Ephemerirens
erfüllt, wenn mich nicht Graf Brühl für seinen Freyschützen förmlich
eingegarnt hätte, so daß ich erst um 10 Uhr anschirren ließ. Um 10
Uhr kam aber mein verspäteter Oheim mit seiner Frau aus Oranienburg
an, um halb eilf eine schöne Brillanten-Dose von Seiner Majestät und
ich empfand nun, daß Graf Brühls Freyschuß (nicht Freybillett) mich
gehindert hatte, einige Böcke zu schießen; ich fuhr nun Nachts um
11 Uhr ab. Nie bin ich schneller, stolzer, freudiger und zugleich
erbärmlicher gereist; Brillianten in der Wagentasche, aber nichts als
Butterbrot und rothen Wein im Magen, Müdigkeit in allen Gliedern,
aber keinen Schlaf in den Augen; so kam ich nach einer gerade
sechszigstündigen Fahrt am 23ten Junius Mittags um 11 Uhr zu Cassel an.
Der Kurfürst war zu Wilhelmshöhe, aber unser theurer lieber Loeben war
Tags zuvor in meine Casselischen Hallen eingezogen und mein Tisch mit
Ihren und der Ihrigen Liebesgaben bedeckt. Wie soll ich Ihnen nun mit
der neugenommenen schwachen Feder genug danken, Sie Alle liebe liebe
Männer und Frauen, für die schönen Geschenke und die allzulieben Worte,
womit Sie dieselben begleitet hatten? Zuerst rührte es mich tief, daß
Sie aus der süßen Gewohnheit, mir an meinem Geburtstage nichts zu
schenken, diesesmal herausgetreten waren, dann rührte mich im Detail
das zarte Opfer des Kaisers Oktavianus, der nun zum zweytenmal seinen
Thron von Sammetblättern in mein Bücherherz baut, dann füllte mich ein
innerer Freudenton, wie er von Krystall und Silber nicht anders zu
erwarten war. Ihr Silberstift, mein vortreffliches Männchen, liegt nun
vor mir und ich sehe es als ein Sinnbild unsrer Liebe an, daß der ewige
Kalender auf demselben keinen Anfang und kein Ende hat. Ich fuhr mit
unserm Freunde nach Wilhelmshöhe, der Kurfürst war schon an Tafel, um
5 Uhr bekam ich Audienz, um 8 Uhr Abends standen wir an der Grundmauer
meines neuen Hauses und sahen von dieser Höhe ganz Escheberg, wie Sie
es auf der ersten Tasse haben, aber phantastisch und architektonisch
erleuchtet und von fröhlichen Bauern durchschwärmt. Die Freude, als
wir kamen, war sehr groß, die Trauung zwar eine Stunde vorher gewesen,
aber das meinem verhungerten materiellen Menschen in diesem Augenblicke
fast wichtigere Abendessen im laubverzierten Glashause empfieng uns mit
lachenden Augen und durch eine seltsame Vermischung und Verwischung
in meiner Phantasie schienen mir die dampfenden Gerichte eben so viel
hülfreiche Wesen zu seyn, die meine etwas erschöpfte Natur wieder
aufzurichten kamen. Ich hatte seit dem 20ten nicht gegessen. Nun war
ich aber auch stark genug, ein Feuerwerk am See zu bewundern, einen
mir von einem heranschwimmenden Amor (sonst in die Form einer dicken
kleinen Pächterstochter gebannt) überreichten Pfeil, trotz der mich
umgebenden weiblichen Schönheiten von allem Kaliber, ohne Gefahr in
Gnaden hinzunehmen, und zuletzt sogar bis an den hellen Morgen in
Suwarow-Stiefeln zu tanzen. Einige Tage nachher reisten wir Alle nach
Cassel und hatten die Freude, da Fräulein Calenberg eintreffen zu sehen
und mit uns hierher zu nehmen, wo wir nun ein gottselig fröhliches
Leben führen, abgesehen von viel tausend trockenen und mechanischen
Verdrießlichkeiten, die auf mein Theil und meinen Beutel fallen.
Heinrich hat es besser; er kann schreiben und dichten, während ich
rechne und trachte, und er benutzt auch die Freyheit redlich, indem
er sich nur dann blicken läßt, wann Natur, Musik, Scherz und Nahrung
uns zusammenführt. Meine Schwägerin ist ein sehr gutes, sanftes und
liebliches Wesen, der ich mir nur Einhalt thun muß zu gut zu werden;
ihre Mutter und Schwester thun mir die Liebe, mich ein wenig zu
verziehen, mein Bruder liebt mich wie immer, es fehlt also nichts zu
meiner Zufriedenheit als vielleicht die Zufriedenheit, doch wo ist
denn die so eigentlich zu Hause? Ein Zuwachs anderer Art ist mein
Vetter aus England mit einem muntern Söhnchen von 13 Jahren; ein
schöner, sanfter und liebevoller Mann, der Gottlob von den Engländern
nur die guten Seiten hat, und ungeachtet er nichts als englisch und
gallikanisch-welsch oder Galimathias spricht, sehr bequem im Umgange
ist und Aller Liebe erwirbt.
Der erste Brief eines Reisenden pflegt äußerst faktisch zu seyn,
mein geliebter Freund. Gott gebe, daß die folgenden mehr Gedanken
und Empfindungen enthalten. Ich habe leider die Einrichtung treffen
müssen, Ihren feind- und freundlichen Genossinnen erst das Nächstemal
zu schreiben, weil der Post-Adler schon seine Fange geöffnet hält, aber
gr/k}üssen müssen Sie sie vorläufig viel tausendmal. Auch Kalkreuth
bereiten Sie umarmend auf einen Briefkuß vor, sagen Sie Schütz, der
Solgerin, Allen die mich lieben Liebes, und lassen Sie sich selbst
tausend tausendmal an ein Herz drücken, das ewig für Sie glüht und
schlägt.
Ihr
_E. Malsburg_.

VIII.
(_Ohne Datum._)
_Mein geliebter theurer Freund!_
Nur um Ihr Haupt mit feurigen Kohlen zu sengen und Ihnen zu sagen,
daß Sie ein recht abscheulicher Freund sind, nehme ich die Feder in
meine vor Wuth zitternde Hand und gebe Ihnen Zeichen eines Lebens,
das Sie diesmal mit gehörigem Gleichmuth zu betrachten scheinen. Und
doch, denke ich mir, welch’ eine Marter es ist, wenn man nicht gern
Briefe schreibt, gern schreiben mögte und es doch nicht kann, wie
diese Marter eben größer ist, je mehr man den liebt, an dem man sich
versündigt, so fühle ich einen solchen Vorrath von Liebe und Rührung
in mir, daß ich Ihnen nicht einmal ernsthaft böse seyn kann, sondern
nur daran eine hämische Lust empfinde, wie ich Sie, wenn wir uns
wiedersehen, mit Ihrem Vergehen quälen will, daß Sie doch manches Mal
im Stillen wünschen sollen, Sie hätten mir geantwortet. Was meiner
Langmuth sehr zu Hülfe kommt, ist von Kalkreuth zu wissen, daß Sie
wohl und munter sind, auch welche große Leute Sie gesehen haben, z. B.
Fouqué, nur daß Sie nicht selbst hierüber schreiben, nicht sagen, was
sie Dummes und Kluges geschwatzt haben, das ist für mich ein großer,
unersetzlicher, fast literarischer Verlust und im Nachdenken hierüber
würde es mir ein Leichtes werden, mich wieder in Zorn zu schreiben,
wenn ich es nicht lieber gewaltsam abbrechen wollte. Ihren lieben
Frauen und Kindern nehme ich es fast noch ungnädiger, daß auch sie
nicht einen Hauch aufs Papier für mich thun, da man weiß, daß Frauen
wie gern sprechen auch gern schreiben und sie zum Theil bey der frommen
Wallfahrt nach Mariaschein wohl gelernt haben sollten, daß die Krone
und Zier der Frauen, die einzige Himmelsfrau, mildthätig war und
keinen Gruß ohne Erwiederung ließ. Sehen Sie, wie groß ich thue, wenn
ich mich einmal außer Schuld weiß, das aber will ich mir wenigstens
nicht wieder sagen lassen, daß ich aus Angst kurz vor dem Thorschlusse
geschrieben hätte, denn wenn Sie es anders wollen, so haben Sie noch
volle Zeit zu antworten (aber nach Cassel, von wo wir erst Ende dieses
Monates abgehen.) Thun Sie es nur, dann verspreche ich Ihnen auch ein
parlamentarisches Silentium über Ihre Grausamkeit sowohl als über
den gleichen Thorschlußfall. Auch unser herrlicher Loeben theilt oft
Wehmuth und Schmälen über Sie, aber wir sind Beyde so außerordentlich
gut, daß wir schon dahin gekommen sind, Sie gegenseitig durch das
Grauen zu entschuldigen, das Ihnen der Gedanke an Zwey auf Einmal
schreiben zu müssen einflößen werde. Punktum.
Wir haben, mein Geliebter, den Sommer dichterisch aber nicht dichtend
durchlebt und sehen nun doch fast mit Freude auf den gelbenden Blättern
den Abschied von hier und das Wiedersehen und Wiederschaffen in Dresden
geschrieben. Wie die Blätter es anfangen, so löst sich auch allmählig
das Leben aus unserm hiesigen Kreise ab. Erst reisten Mutter und
Schwester meiner Schwägerin, dann bald dieser, bald der, und gestern
komme ich mit dem Freunde über Paderborn und Neuhaus, wo Loeben seine
Cousine wiedersah, von Detmold zurück, bis wohin wir die gute und
geistreiche Fräul. Calenberg auf der Reise ins Stift begleitet haben.
Bald reisen auch wir (nächste Woche zuvor mein englischer Vetter), mein
Vater geht nach Cassel und nach genossener Waidlust, im November, führe
ich Ihnen einmal Bruder und Schwägerin ins Haus.
Auch zu einem rechten ächten Lesen hat es ein Leben nicht kommen
lassen, das fast noch zerstreuter war als das Winterleben, über das
Sie so oft schelten und ich selbst seufze. Jetzt eben aber bin ich mit
einem Buche beschäftigt, das Sie gewiß auch kennen und für mich gern in
den Katalog der verbotenen Bücher gesetzt haben würden, denn es ist
selbst ein Katalog, nämlich der Eschenburgische, in welchem ich aus
Bosheit alle Artikel doppelt anstreiche, von denen ich denken kann, daß
Sie sie haben mögten, z. B. die dramatischen, theatralischen u. dgl.
Den Ärger bin ich wenigstens dem Racheteufelchen schuldig, daß Sie mit
Nichts großzufüttern wissen. Wollen Sie aber Schreckliches verhüten, so
entschließen Sie sich schnell mit umgehender Post zu schreiben, denn
Anfang Oktober gehen meine Commissionen nach Braunschweig. In dieser
Hoffnung lassen Sie sich von uns beyden Freunden umarmen, Sie lieber
Gottloser, und umarmen Sie die Lieben, die Sie noch umgeben und die
Freunde, die etwas weiter wohnen wieder von Ihrem
_Ernst Malsburg_.
N. S. Die Kinder kriegen diesesmal zur Strafe nichts. Das ist ja
herrlich mit Ihrem Fleiße und der neuen Novelle! wie freue ich mich
darauf und auf das Wiedersehen meiner _Reisenden_, mit denen ich
die _Verlobung_ schon vorausgefeyert habe.

IX.
_Dresden_, 23. Juny 1824.
Gegen Mitternacht.
Lassen Sie sich nochmals danken, Sie Liebster, für den heutigen schönen
Tag, für Ihren Gruß und Segen auf den Weg.
Seyn Sie doch so lieb, beykommendes Buch der lieben Gräfin an Ihrem
nahen Geburtstage zu den Gaben zu legen.
Ich bin sehr müde und darf doch nicht schlafen; ich gehe gar nicht
zu Bette und krame. Leben Sie wohl, ängstigen Sie sich ja nicht über
Ihren Cervantes; er ist nicht verlohren, aber ich habe ihn unstreitig
irgendwo aufs Trefflichste niedergelegt.
Gute Nacht, ich umarme Sie tausendmal; wäre die gute Gräfin nur schon
ganz wieder gesund!
Ihr
_E. Malsburg_.

X.
_Escheberg_, 8. August 1824.
Eine geraume Zeit ist verstrichen, mein theurer geliebter Freund,
und ich habe Ihnen noch nicht geschrieben, auch Ihre liebe Stimme
noch nicht anders vernommen, als tief in meinem Herzen, und da leider
gewaltig zürnend und scheltend. Aber ich versichere Sie, ich bin doch,
bey allem Anschein, so übel nicht und Sie würden ein Paket erhalten,
das alle Postmeister entsetzte, wenn ich Ihnen die tausend Gedanken
aufschriebe, die ich an Sie gerichtet habe, seit Sie mir so lieblich
aus dem dritten Fenster am Altmarkt Lebewohl zuriefen.
Inzwischen ist es sonderbar: wenn sonst Angst und Unruhe meine
Gemächlichkeit quälend zu einem Briefe spornten, so habe ich jetzt
die behaglichste Empfindung, wenn ich meine ganze Seele zu Ihnen hin
transportire (Sie wissen ja: ~translate~) und statt wie sonst
von Katarrh und Gicht zermartert, am Migränentage mit weißem Überrock
und schwarzen Käppchen im Sorgenstuhl kauernd, oder gar noch viel
kränker und schmerzhafter, umseufzt und umweint, kann ich Sie mir
jetzt nur höchst annehmlich und bequemlich, innerlich und äußerlich
rein gewaschen, sehr freundlich faul und nach Morgen-, Mittags- und
Nachtschlaf sehr munter, gescheut und witzig vorstellen. Zu diesem
erquicklichen Gestaltchen rede ich denn jetzt in Liebe und leidlichem
Aberwitz, und weiß doch, daß Sie mit kleiner inwendiger Freude
holdselig dazu zu schmunzeln geruhen. In Töplitz muß Sie dieser Brief
durchaus noch vorfinden, sonst verrückt sich der ganze Standpunkt,
aus dem ich ihn schreibe, denn das ist doch entschieden, daß man zu
demselben Menschen nicht dasselbe Ding in zwey verschiedenen Stuben
sagen würde, geschweige an zwei verschiedene Orte schreiben. Nun denn,
Sie lieber herrlicher Mann! sind Sie denn recht gebadet vergnügt, nun
noch eingewohnter in Töplitz, in Luft und Wasser den zweyten Theil des
himmlischen _Dichterlebens_ saugend, wie ich Sie Tag und Nacht
vor mir sehen muß? sollte mir der Blüthengeist der Gesundheit, aus
dem mir das Ende der Cevennen und des Tischlers und der Anfang des
Shakespearewerkes &c. entgegenstrahlt, nur ein Phantom gewesen seyn?
gewiß nicht.
Es ist so lange her geworden mit meiner Reise, daß ich sie fast
vergessen habe, und Ihnen nicht ein Zehntel der Dinge zu sagen weiß,
die Ihnen zu ihrer Zeit Gemüth und Phantasie zu sagen gedachten. In
Weimar empfieng Goethe mich und mein Buch, ja selbst meinen kleinen,
mich ihn mitzunehmen peinigenden Neffen sehr holdselig und väterlich;
ich fand den alten Herrn schöner und größer (an Leibesstatur) als vor
zwey Jahren, keine Spur von Krankheit, warme und schalkhafte Augen. Er
sprach schön über Sie, über Shakspeare, über Calderon, und ich verließ
ihn nach einer Stunde viel zufriedener über ihn als über mich, denn
ich weiß nicht, was für ein Dämon in mich gefahren war, ihm tausend
Dinge sagen, ich glaube gar ihm gefallen zu wollen, worüber ich, bald
dies bald jenes vergessend, bald manches im bewegten Gespräch nicht
anbringen könnend, mir in holdem Wechsel bald ein zerstreutes bald
ein albernes Aussehen anfühlte. Und wie ich fort war, glaubte ich gar
meine Hauptsachen ausgelassen (d. h. sie nicht ausgelassen), manches
was er sagte, nicht gehörig aufgefaßt, dagegen fast nie benutzt, oder
aufs Dümmste beantwortet zu haben. Gestehen Sie nur, großer Mann,
daß Ihnen meine Physiognomie recht oft in einem ähnlichen Spiegel
gegenüber gesessen hat, als hier in meiner Selbstbespiegelung,
besonders im Anfang unsrer Bekanntschaft; ich habe gewiß mehr als
Jemand Unbefangenheit und Breite (der Zeit) nöthig, um nicht horribel
zu erscheinen. Glücklicher lief ich (bin ich nicht mit meinem kühnen
Ichgeschreibe etwas wie Kuhn?) bey der Schopenhauer ab (die Arnim nennt
sie Hopfenschauer). Thee, Morgenfahrt nach Belvedere, Mittags-Essen,
wieder Thee und Abschied, bezeichnen die Hauptpunkte meines Lebens
in ihrem Hause. Bey der Frau und ihrer ganzen Art empfand ich wieder
dieselbe Gattung von Anmuth wie das erstemal, gleichsam ein kühlwarmes
und durchsichtiges Gemüthsbad ohne Schwüle und Tiefe; ihre sehr
verbindliche Freundlichkeit tanzte wie eine angenehme Libelle um die
verschiedenen Brunnquellchen meiner dankbaren und diplomatischen Seele.
Mein süßer Gerstenfreund setzte sich mit seinem Malzgenossen (ein
Tröpfchen Wasser auf Ihre Mühle und für Ihr Biergedicht) in chemisch
äugelnde Wahlverwandtschaft, aber mit entsetzlichem Geistesgepolter
rasselte und stolzirte die Tochter, alle Schellen und Orgelzüge ihres
Genius aufgezogen, durch und umher. Diese Bekanntschaft war mir neu,
und ich gestehe, im Anfang entsetzlich, fast lächerlich, dann in
Momenten wieder recht leidlich, so daß ich zwischen Schrecken und
Verwunderung, manchmal auch tragischem Mitleid und Angezogenheit auf-
und abschwankte. Es ist etwas Sonderbares mit solchen Geistreichen; man
wird sehr häufig von Erstaunen angefallen, wie bey einem kunstreichen
Uhrwerke auf einem Marktthurme, aber auf einmal, und da, wo man sich
bewandert glaubt, erscheinen sie Einem ganz unwissend oder einfältig,
und so gieng es mir recht oft bey dieser berühmten Adele. Jeder Ort hat
seinen Heiligen; wie man in Dresden bey Ihnen schwört (in Cassel bei
Arnim), so in Weimar bey Goethe, aber wie es Ihnen dort geht, so auch
diesem großen Manne hier; man rafft Fäserchen auf, zaselt sie umher
und schmückt sich damit, aber das Ganze, das eigentliche, innerste
Wesen wird nicht verstanden, oder neben aller Bewunderung her noch gar
misdeutet. Dabey wird in Weimar der Einfluß der Goetheschen Kritik,
über deren Schwäche wir oft gesprochen haben, besonders empfindlich,
und ich hätte nur gewünscht, daß Sie bey manchem Aberwitze, der auf
diesem Instrumente gespielt wurde, gegenwärtig gewesen wären, oder mir
etwas von den Waffen Ihrer wunderbaren Geistesgegenwart, höflichen Ruhe
und ironischen Beweglichkeit dagegen hätten herleihen wollen. Denken
Sie sich u. a., daß man da über Ihre Theaterkritiken höchst verstimmt
ist; im herrlichen Aufsatze über Wallenstein finden sie ein modiges
Herabsetzen Schillers, auch Goethe würde es mit dem Shakspeare zu arg,
und sey er ganz ärgerlich darüber, und dergl. Plattituden mehr. Wie
selten wird doch ein Geist verstanden!
Zu Neuhausen verlebte ich zwey angenehme Tage und wohl zweyhundertmal
klang Ihr Nahme über vier bis sechs Lippen. Zu Cassel wurde ich zwey
Wochen aufgehalten, ehe ich nach Escheberg kommen konnte, und seitdem
bin ich hier in der sogenannten ländlichen Ruhe. Mein Bruder, Fräul.
Calenberg, der englische Vater mit den Söhnen aus Dresden und Brüssel
sind die nahen Umgebungen, die ferneren wechseln wie das Wetter und
dies ist ja in diesem Sommer meist schlimm. So hat Carl jetzt zwey
Familien aufgegabelt, leidliche Männer mit unleidlichen Frauen,
worunter Eine eine standeserhöhte Bäckerstochter mit einem gespreitzten
greulich singenden oder vielmehr schnalzenden Töchterchen. Während
ich mich möglichst zurückziehe und der Scheidestunde mit Verlangen
entgegensehe, wird der gute Carl nicht müde, sie zum Bleiben zu
nöthigen, und er ist so unruhig und bewegsam, daß ich nicht einmal
die Zeit finde ihm zuzuwinken: lasse sie ziehen. Im Übrigen ist
Escheberg hübsch. Eine neue Felsenpartie, zu der Carl die Basalte
von der Malsburg fahren läßt, überraschte mich; zur Nachfeyer meines
Geburtstages ließ mich der gute Junge mit klingendem Spiel in mein
bekränztes neues Haus einziehen, dessen Anblick mich wahrhaft erquickt
hat, indem es manche innere Unruhe durch das Harmonische seines
Eindrucks beschwichtigte. Daneben haben sich mir manche Geschäfte
gehäuft; der Morgen geht sie abhaspelnd hin, die übrige Zeit in
heiterer Unterhaltung, von manchen Rührungen und Erinnerungen wie von
einem bald dunkeln bald schimmernden Saume umdrängt. Wären Sie nur
einmal hier! ich denke mir immer, wie Ihnen dieses gefallen, jenes Sie
entsetzen würde -- aber schön wäre es doch, Sie, wenn auch in Ihren
Gewitterstündchen, zu haben. Daß ich Carl wegen des Weinverrathes
weidlichst abgescholten habe, können Sie denken; noch behauptet er, die
zwölf Apostel für Sie aufbewahrt zu haben und damit die verscherzte
Gunst wieder zu erringen. Er küßt und liebt Sie zärtlich, Ihr Ruhm
stirbt nicht auf seinen Lippen.
Von unserm Loeben habe ich ein silbernes Lorbeerzweiglein zum
Geburtstag und einen schönen lieben Brief erhalten, der von Gesundheit
nicht spricht, aber Lebenslust und Vergnüglichkeit athmet. Albrecht hat
meinen Bruder hier besucht.
Die Dualität meiner Lebenserscheinungen führte mir in Cassel zwey
geniale Weibsleute vorbey. Primo die Helwig, die auf die Gallerie lief,
um kein einzig Bild anzusehen, sondern über ihre eigenen zu schwatzen,
und sich einen Abend durch bey Fräul. Calenberg mit untermischten
Klagen über ihre Halsschwindsucht absprach; secundo die Arnim, die
einen andern Abend bey meiner Cousine so unablässig schraubelte, daß
sie von einem plötzlichen Halskrampfe ergriffen wurde. Die Grimms und
Andere saßen ihr bewundernd und beyfallachend gegenüber und es ist
wahr, daß mitten unter dem Tollen, Rohen und Groben, das ihre Zunge
drosch, auch wohl dann und wann ein Mutterwitzkorn emporflog. Diesmal
fand ich, daß die vormalige Verliebtheit in Sie einer ziemlichen
Ungezogenheit Platz gemacht hatte; doch ist freylich nicht zu läugnen,
daß Sie auf einen solchen ~dépit amoureux~ reichlich pränumerirt
haben.
Auf dringendste Selbstempfehlung der Helwig haben wir ihre Helene von
Tournon hier gelesen. Die arme Person wird ohnmächtig, weil sie der
Amant nicht auf die richtige Art ansieht, und stirbt, weil er sie nicht
auf die richtige Art anredet; das ist die ganze Geschichte auf 165
Seiten. Am Schlusse sieht man wohl, wo die würdige Vf. hinausgewollt
hat und daß so etwas vielleicht einmal hätte poetisch passiren können,
aber der gespreitzte, geschnörkelte Stylus, der in ellenlangen,
heckerlingartig geschnitzelten Perioden tausend Abgeschmacktes zu
Markte trägt, macht das Büchelchen gewaltig widerwärtig. Jetzt habe
ich ein Buch angefangen, das Goethe dreymal gelesen hat, vier dicke
Bände ~Don Alonso ou l’Espagne~, deren erste 52 Seiten allerdings
einen eigenthümlichen Karakter zu haben scheinen. Wissen Sie denn auch,
daß das erbärmliche Buch W. Meisters Meisterjahre wieder von einem
Pseudo-Pustkuchen ist? Schade, denn der Kuchen ist um nichts besser als
die Hefe.
Was lesen, was treiben, was schreiben Sie denn? wie geht es der lieben
Gräfin und Amalien? sind die Kinder von der Hochzeit zurück? haben Sie
mein Buch abgegeben? hat es Freude gemacht? haben Sie mir etwas in der
Auction gekauft? was macht unser armer Kalkreuth? hat er Sie in T.
besucht? glauben Sie mir es, daß ich Sie auch in diesem Sommer gern
besucht hätte, und nicht nach Prag gelaufen wäre? Sehen Sie, das sind
tausend Fragen, ach und nicht Eine werden Sie mir beantworten, fauler,
hartherziger Freund! Und doch waren Ihre Briefe vor drey Jahren so
schön! und vor zwey Jahren schrieben Sie mir gar nicht! Die winzige
Beylage, nach welcher der Postbote bereits die Hand ausstreckt, wird
auch nichts helfen, denn ich sehe schon das höhnische Kind, wie es
sagt: was will mir das? mit Speck fängt man die Mäuse! und so werde ich
nichts von Ihnen erfahren, bis ich wiederkomme, und das ist doch noch
recht lange. Dieser Gedanke macht mich wahrhaft melankolisch, deshalb
sage ich Ihnen ein trauriges, halb empfindliches Lebewohl, wie denn nie
Jemand das Talent gehabt hat, meine Empfindlichkeit so schmerzlich zu
reitzen, aber freylich auch ihr so wohl zu thun, als eben Sie. Leben
Sie wohl, lieber herrlicher Mann! umarmen Sie die Ihrigen, wie ich
Sie und Alle von meinem Bruder und Frl. C. begrüßen und umarmen soll,
und lassen Sie Ihre Gedanken jeden Kuß zurückgeben Ihrem Sie zärtlich
liebenden Freunde
_Ernst Malsburg_.


Maltitz, Apollonius, Freiherr von.

Geb. 1796, Kais. russischer wirklicher Staatsrath, in
diplomatischen Sendungen an verschiedensten Höfen, zuletzt
Geschäftsträger am Weimarischen. Weder zu verwechseln mit seinem
Bruder, welcher ebenfalls Diplomat und ebenfalls Schriftsteller
gewesen; noch weniger mit dem in Dresden verstorbenen Herrn von
Maltitz, der mit Bezug auf eine (unter ähnlichem Titel verfaßte)
epigrammatische Broschüre „der Pfefferkörner-Maltitz“ genannt wurde.
Apollonius hat u. A. drucken lassen: Gedichte (1817). --
Geständnisse eines Rappen (1826). -- Neuere Gedichte, 2 Bde.
(1838). -- Dramatische Einfälle, 2 Bde. (1838-43). -- Drei Fähnlein
Sinngedichte (1844). -- Lucas Cranach, Roman, 3 B. (1860). -- Der
Herzog von der Leine, Roman, 4 Bde. (1861) &c.
Das hier mitgetheilte Schreiben gilt jener früh verstorbenen
Freundin des Tieck’schen Hauses, Adelh. Reinbold, der wir später
noch begegnen.

_München_, am 22sten Februar 1839.
Ich stehe mit Ihnen, verehrter, gütiger Freund, an einem Grabe,
welches, ich darf es sagen, Niemand mehr angehört, als Ihnen
und mir und _so_ wage ich es Ihnen, dem ich nur Namen der
Bewunderung geben sollte, den des Freundes zu geben. Ich habe im
vollsten Frühlingsglanze diese Adelheid gesehen, die Sie als Leiche
haben sehen müssen -- ich habe sie _so_ lächeln gesehen, wie
ihr _ursprüngliches_ Schicksal ihr gelächelt haben mag, ehe
andre _Fügungen_ dazwischen traten; _Fügungen_, um nicht
_Menschen_ zu nennen. Denn der Glaube an ein _unbeugsames_
Verhängniß bewahrt uns, wie kein anderer, vor _Menschenhaß_.
Was die Arme gelitten, ist gewiß längst in Ihrer edlen Menschen- und
Dichterbrust niedergelegt, denn Sie waren der _Wohlthäter_ ihres
Herzens und jeder ihrer schönen Gaben. Sie fühlte es tief, daß Ihre
Stelle bei Ihnen war und bei unserm letzten Wiedersehen bestätigte
ich sie, mit aller Wärme meines Antheils an ihrem Schicksal, in
_diesem_ Glauben. Könnte ich vor Ihnen die Blätter aufschlagen,
die Sie mir über das Meer sandte! -- nein, könnte ich Ihnen mit
lebenden Worten schildern, _wie_ ich sie einst unter Neid,
Mißgunst und unverdienter Verachtung welken und vergehen sah, ehe sie
in Ihre Nähe gelangte! Bald einem tröstenden Glauben an sie, bald einem
Heere von verhaßten Zweifeln und Wahrscheinlichkeiten hingegeben,
die Verworfenheit und Leichtsinn immer zu nähren wissen, wenn ein
_schönes_ Wesen _erniedrigt_ werden soll -- konnte ich nur
in _einer_ Empfindung für sie mit mir selbst einig werden, in
einem ungeheuern Schmerz um sie. Wie wohl wurde mir, als ich nun die
Verfolgte in eine Nähe, wie die _Ihre_ -- hingeflüchtet fand! Sie
hatte dort den Frieden und die Ruhe gefunden, die ihr die Welt noch
geben konnte. Aber wenige Frühlinge sind so gemordet worden! Sie wird
mir nie als ein Schatte vorschweben, sondern immer in jener blühenden
Gestalt, deren Namen, wie noch zum ersten Male, in mein Ohr tönt! Man
hat viel von meinem Herzen mit ihr hinabgesenkt -- und selbst mit
höherer Beredsamkeit, als mir verliehen ist, möchte ich sie nicht
_mit mehr_ Worten rühmen, als mit diesen: Sie war eine zarte,
_große Seele_. Möge es mir vergönnt seyn, ihr in Gesprächen mit
ihrem erhabnern Freunde eine Todtenfeyer halten zu können! Sie waren
ihr mehr, unendlich mehr, als ich -- nur war es mir vergönnt, unter so
vielen Verfolgern ihr wenigstens den Blick des Wohlwollens zu zeigen.
In einem andern Welttheil, wo die Erinnerungen unserer meisten Freunde
so oft vom Ozeane hinweggespült scheinen, erklang mir auf ein Mal
Adelheids liebe Stimme -- ich muß nun wissen, daß ihr Mund auf immer
verstummt ist! -- Bis über die Meere hatte sie Treue an mir geübt --
wie leicht hüte ich sie ihrem Grabe! --
Sie haben, mein hoher Freund, eine Tochter verloren -- der Schmerz
in einer Seele wie die Ihre, kann nicht ganz der bodenlosen Wehmuth
gleichen, mit der ich der theuern Vollendeten nachblicke, aber erlauben
Sie mir, mich Ihrem Herzen jetzt sehr nahe zu glauben.
Mit Bewunderung und Verehrung:
_A. Maltitz_.


Marbach, Gotthard Oswald.

Geb. zu Jauer in Schlesien, wo er dem dort verstorbenen Senior K.
C. H. M. am 13. April 1810 geboren wurde. Unter Franke in Liegnitz
gediehen seine ersten poetischen Versuche. In Halle gerieth er aus
der Theologie in die Philosophie, und diese führte ihn auf Spinoza,
den er 1831 in einer Gedächtnißrede gefeiert. Nachdem er als Doktor
promovirt hatte, zog er nach Leipzig, wo er sich an der Universität
habilitirte, sich mühsam aber energisch durchkämpfte, und sowohl
wissenschaftlich wie kritisch anerkennende Achtung erwarb. Er ist
mit Rosalie Wagner (siehe Ad. Wagners Briefe in dieser Sammlung)
verheirathet gewesen; und die Verbindung mit dieser liebenswerthen,
sanften Künstlerin (die der Tod ihm nach kurzer, beglückender
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