Briefe an Ludwig Tieck (2/4) - 15

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Mitstifter der neuen Freischule, die Anerkennung eines großen Theiles
der Dresdner Bürgerschaft erworben.
Ich, meine Frau und Sophie, wir empfehlen uns hochachtungsvoll Ihnen,
Ihrer Frau Gemahlin, sowie der Frau Gräfin, und Ihren Fräulein
Töchtern, und ich bin stets mit Verehrung und Liebe
Ihr
ergebenster Freund
_K. Chr. Fr. Krause_.


Krickeberg, Friederike, geb. Koch.

Tochter des Schauspieldirektor Koch, unter dessen Leitung sie
bei einer reisenden Truppe vergangener Zeiten, im guten Sinne
geführt, zur beliebten Schauspielerin emporwuchs, und sich auch
in Berlin Geltung erwarb. Eine Zeitlang hatte sie dann, mit ihrem
Gatten, Hrn. Krickeberg, im Verein, die Direktion des Schweriner
Theaters. Während Graf Brühl’s Intendanz ward sie Mitglied der
Königl. Schauspiele, und behauptete, obgleich im Ganzen wenig
beschäftigt, bis zum Tode den Rang einer durch Geist und sanfte
Sitten bevorzugten und im geselligen Umgange hochgeschätzten
Schauspielerin. Sie hat sich auch mit Erfolg in verschiedenen
Umarbeitungen (nicht Übersetzungen) französischer Stücke versucht.
Aber von Allem was sie geschrieben möchte wohl nichts zu
vergleichen seyn, mit dem zweiten dieser Briefe; und keine Rolle,
in welcher sie auf mehr denn sechszigjähriger Theaterlaufbahn
Beifall erworben, kann _der_ Rolle gleich kommen, die sie
hier bekleidet. Wir haben sehr beklagt, daß alle ihren andern
Zuschriften an T. abhanden gekommen sind, und schieben, als Ersatz
für das Verlorengegangene einen Tieck’schen Brief dazwischen; einen
der wenigen, die sich für solchen Zweck ins Reine geschrieben, und
von seiner Hand korrigirt, vorfinden.

I.
_Berlin_, d. 6ten August 1823.
Es würde eitler seyn, als erlaubt ist, wenn ich mir schmeicheln
wollte, der Name am Ende des Blattes hätte jemals so viel Interreße
für Sie gehabt, um Ihrer Erinnerung einmal wieder vorzuschweben, und
Vermeßenheit darauf einen Empfehlungsbrief zu bauen. Mein Name indeß
gehört zu Ihrer Jugend und wer möchte sich deßen erinnern wollen,
wenn Sie der Morgenröthe nicht gern gedächten, die solch einem Tage
voranging? Die Liebe einer Mutter zu dem Sohne ließ mich die Furcht
überwinden, daß Sie Blatt und Überbringer unwillig bey Seite werfen
möchten, und so steht denn, wenn Sie diese Zeilen lesen, ein junger
Mensch vor Ihnen, dem das Glück Sie von Angesicht zu sehen, wie der
Stern geleuchtet hat, der einst die Hirten führte.
Er hatte sich zum Juristen bestimmt und zwey Jahre studirt; aber der
poetische Anklang in seiner Seele, ließ dem Kopfe keinen Raum für die
trockene Wißenschaft, und er hat eine Künstlerlaufbahn eingeschlagen,
auf der ich ihn nicht ganz ohne Sorgen wandeln sehe.
Er kömmt nach Dresden, um sich von den Italienern ein Urtheil über
seine Stimme zu holen, so will es seine Lehrerin, Mad. Fischer. Mit
Freuden habe ich diese Reise veranstaltet, sie wird ihm in jedem Falle
von großem Nutzen seyn. Erlauben Sie ihm, Sie zuweilen zu sehen;
schicken Sie ihn fort, wenn er Sie stört, aber vergönnen Sie ihm das
Glück, wornach er strebt. Er wird Ihnen sagen, mit welcher Freude wir
Ihre belehrenden Kritiken studirt haben; wie uns die Kunst neu belebt
erscheint, wenn solche Männer uns mit ihrem Urtheil zur Wahrheit
führen. Mein Wirkungskreis ist beschränkt, nicht dankbar, aber ich
wollte ums Brod stricken, wenn der warme Eifer für die gute Sache in
mir erkalten könnte. Ich höre auf, um Sie nicht zu ermüden. Grüße von
unserm Freunde L. Robert bringt Ihnen Karl, und ich lasse mir es nicht
nehmen, die freundlichsten von seiner schönen Frau zu schreiben.
Frau von Varnhagen wollte selbst schreiben und das wäre ein ganz
andrer Schutzbrief für meinen Sohn gewesen. -- Sie sollten nur sehen
und hören, wie oft, mit welcher Verehrung Ihr theurer Name in diesem
achtbaren Kreise tönt, gewiß Sie würden schon um deßenwillen, den
armen kleinen Brief nicht unfreundlich ansehen, den ich so gern selbst
gebracht hätte.
Ist mirs doch als könnte ich nicht enden! Der Himmel erhalte Ihre, der
Welt so theure, unschätzbare Gesundheit, damit sie nicht den hellen
Geist trübe, der sie erleuchtet durch seinen Genius verklärt.
Mit der innigsten Verehrung empfiehlt sich Ihrer Güte
Ihre
ergebenste
_Fr. Krickeberg_
geb. Koch.

II.
_Dresden_, den 15. Mai 1835.
=Ludw. Tieck an Friederike Krickeberg.=
Wenn ich Sie, geehrte theure Freundin, so spät mit diesen Zeilen
begrüße, so müssen Sie aus Ihrem guten liebevollen Herzen nur nicht
glauben, daß Vernachläßigung oder Vergessenheit die Ursache daran sind,
-- sondern ein unglückliches Aufschieben, ein verwöhntes Gefühl, als
wenn man wie viele hundert Jahre zu leben hätte, und zu allen guten
und nothwendigen Dingen noch die gehörige Zeit finden würde. Es gehört
zu den schönen Erinnerungen meines Lebens und meiner Jugend, daß ich
Sie, Theure, in den Jahren 1794 und 1795 so oft gesehn habe, so manches
mit Ihnen besprochen, daß Sie mir so freundlich waren. Späterhin
trennten uns Schicksale und der Wechsel des menschlichen Lebens. Mich
hat es bis jetzt sehr erfreut, daß Sie meiner so wohlwollend gedenken,
daß mein Bild nicht ganz in Ihrer Phantasie erloschen ist. Wie viel
Begebenheiten, Zeiten, Weltgeschichte liegt zwischen jetzt und jenem
Abende, als Sie mir auf Ihrem Zimmer die Briefe von Gentz und Ihre
Gefühle so vertrauend mittheilten.
Wie es gekommen, daß ich Sie im Jahre 1819 in Berlin nicht aufgesucht
habe, begreife ich jetzt selbst nicht. Meine Zeit verrann mir unter den
Fingern bei den tausend Bekanntschaften meiner Vaterstadt. Oder waren
Sie damals noch nicht in Berlin? Doch glaube ich, ja! --
Was Sie mir vor einiger Zeit von Ihrer Tochter schrieben, fiel grade
in eine Zeit, in der unser Theater überfüllt war, und es in dem Fach,
in welchem Ihre Tochter auftreten konnte, keine Lücke gab. Wo befindet
sich diese jetzt?
Hochtragische ältere Frauen, ältere Anstandsdamen, ältere Coquetten,
dies Fach ist es, welches vielleicht in einiger Zeit hier zu besetzen
sein dürfte.
Wie gern sähe, spräche ich Sie einmal wieder. Mir sind fast alle
Freunde schon dahin gegangen, mit welchen wir damals lebten, die in
jenen Tagen noch jung und rüstig waren. Dann ist es mir eine wehmüthige
Erquickung, mit jemand, der diese auch noch gekannt hat, über alle
Dahingegangenen und über die Stimmungen jener Tage so recht aus vollem
Herzen sprechen zu können. -- Kommen Sie denn nicht einmal zu uns
herüber? Vielleicht daß ich bald einmal nach Berlin gehe, wo ich dann
nicht unterlassen werde, eine alte Freundin wieder aufzusuchen. Viel
möchte ich auch von Ihnen, von Ihren ehemaligen Freunden und Bekannten
hören, die mir ganz aus dem Gesicht gekommen sind: ich denke, Sie
wissen doch noch von vielen. Gedenken Sie immer meiner mit demselben
Wohlwollen und sein Sie versichert, daß ich immer, wenn ich auch ein
sehr nachläßiger Briefsteller bin, immer bin und bleibe
Ihr
ergebener Freund
_L. Tieck_.

III.
_Berlin_, d. 9ten May 1841.
Sie würden, mein sehr verehrter, nimmer vergeßner Freund, es gewiß
nicht bereuen, ein paar Minuten an mich verschwendet zu haben, wenn
Sie Zeuge der Freude gewesen wären, die mir Ihr theurer lieber Brief
brachte. Aus der Kirche zurückkehrend, wo ich das Abendmahl empfangen,
fand ich ihn, den beglückenden Gruß aus der Ferne, und mit zehnfachem
Willkommen ward er von mir begrüßt. Recht herzlichen Dank dafür! Und
welche schöne Hoffnung enthält er außerdem noch! Sie werden zu uns
kommen. Sie werden Ihre Vaterstadt wiedersehen, die so viele, so sehr
viele Ihrer Verehrer in sich faßt, wie werden wir alle uns Ihrer
Anwesenheit freuen! Und ich -- vielleicht die einzige noch lebende aus
dem jugendfrohen Kreise -- ich werde wieder jung werden.
Ja, mein theurer Freund, noch jetzt im 71ten Jahre bewahre ich lebhaft
und treu die Erinnerungen aus jener schönen Zeit -- aber sie ist
vorüber! Nicht für mich allein -- für Alle! Es ist nicht das Alter,
was mich so sprechen läßt, Sie selbst werden es finden. Welch ein
geistreiches Treiben war damals unter der jungen Welt; welch ein Kreis
junger Männer reihte sich um Sie her; welche Blüthen entfalteten sich
da, und welche Früchte reiften der litterarischen Welt entgegen! Es mag
seyn, daß ich nicht mehr in diese Welt komme, aber ich höre auch nichts
davon. Ihre Anwesenheit bey uns möchte vielleicht zeigen, was hier noch
zu finden ist, denn um Sie wird sich gewiß Alles drängen, was fähig
ist, Sie zu begreifen, zu verehren! Aber wo gerathe ich hin! Wollten
Sie denn das von mir wissen?
Sie sprachen von einer vergangenen schönen, sehr schmerzhaft theuer
bezahlten Zeit.
Sie wünschen Briefe von Gentz an mich, um sie der heutigen krittlichen
Welt zu übergeben? fodern Sie das nicht von mir! Ihnen durfte ich
Sie damals vertrauen, Sie würden sie noch heute fühlen -- aber
wer sonst? Auch diese Zeit ist vorüber; die Liebe hat ein anderes
Gewand umgehängt; die zarten Stoffe sind verweht, und ich glaube,
ein junger Mann, der jetzt solche Briefe schrieb, würde sich nicht
mehr männlich erhaben vorkommen. Die Briefe würden durch den Namen
Intereße vielleicht erregen, aber kein ehrenvolles für ihn; ich habe
den lebenden geschont, wenn er auch das ganze Leben mir zerstört, und
sollte nun des Todten Asche stören? Zudem, wer würde es beachten,
daß ein Mann der die geheimen Fäden der Staatsgeheimniße ent- und
verwirren konnte, das Herz eines armen Mädchens durch seine hinreißende
Beredtsamkeit entzückte, bethörte und -- brach? Nein mein Freund -- wie
ich mit Todesschmerzen sagte: Vergebung dem Lebenden, so sagt heute die
alte Frau mit gefalteten Händen: Friede dem Todten! Er soll nicht, wenn
er mir auf einem andern Sterne einmal begegnete, sagen: -- „Auch du?“ --
Seyn Sie mir nicht böse daß ich Ihnen abschlage, was Sie wünschen;
gewiß ich vermag es nicht. Auch nach meinem Tode soll Niemand finden,
was mir so nahe war!
Ich will aufhören, sonst muß ich befürchten, Sie geben mir nie wieder
die Erlaubniß mich mit Ihnen zu unterhalten. Wie viel hätte ich Ihnen
zu sagen, über unser künstlerisches Treiben! Aber nur Ihnen; hier
spreche ich nie darüber. Kommen Sie nur, Sie finden mich noch in voller
Aktivität; zwar bey der Invalidenkompagnie; aber noch kann ich, wenn
eine meiner Colleginnen plötzlich heiser wird, eine Rolle vom Tage
vorher, auch noch denselben übernehmen, und das will doch etwas sagen,
wenn man 66 Jahre _auf dem Comödienzettel steht_. Wie freue
ich mich Ihnen eine Reliquie zu zeigen, einen Comödienzettel worauf
_Ekhof_ und ich stehen.
Legen Sie das Blatt nicht weg, ich schreibe kein Wort mehr! Nur meinen
nochmaligen innigen Dank für Ihren Brief, und die Bitte auch ferner
noch meiner zu gedenken; gewiß Sie würden es, wenn Sie wüßten, wie
sehr, wie über Alles Sie dadurch beglücken und ehren Ihre
alte treue Verehrerin und Freundin
_Fr. Krickeberg_ geb. Koch.


Küstner, Karl Theodor von.

Ein Mann der seiner Vaterstadt Leipzig ein gutes Theater
gegeben, und zu dessen ehrenhafter Aufrechterhaltung jahrelange,
bedeutende Opfer gebracht, hätte ein besseres Schicksal
verdient, als dann den Rest seines Lebens sich mit Intendanz-
und Generalintendanz-Mühen komplicirter Hofbühnen abzumartern,
und bei allem Fleiß und redlichstem Wollen auf die Länge von
Niemand Dank einzuerndten. Die theuer bezahlten, schwererworbenen
Erfahrungen eines selbstständigen Privatunternehmers konnten
unmöglich zu durchgreifender Anwendung gelangen, wo so mannichfach
sich durchkreuzende Interessen Rücksichten über Rücksichten
gebieten, und wo Jeder, vom Höchsten bis zum Niedrigsten, offne
oder versteckte Gegnerschaft übt. Aber das alte Sprüchwort sagt:
„der Mensch ist seines Schicksal’s Schmied,“ und hat nun der
großmüthige, für Poesie und wahre Kunst unermüdlich wirksame
Leipziger Theaterdirektor, sich auf Münchener und Berliner Ambosen,
Rang, Titel und Orden zu schmieden den Drang gefühlt, so mußte er’s
auch hinnehmen, daß er sich an der, von so vielseitigen Blasebälgen
angeströmten Gluth mancherlei Brandwunden holte. Sie sind verheilt;
und er darf, in hohen Jahren, sich an dem Bewußtsein laben, daß
kein gerechter und vom Theaterwesen unterrichteter Mensch, an
seinem unausgesetzten Bestreben für’s Beste der ihm untergebenen
Bühnen zweifelt.

_München_, den 10ten Juni 1841.
Da ich höre, daß Sie, hochgeehrtester Herr, in unserer Nähe sind,
kann ich nicht unterlassen diese Zeilen an Sie zu richten. Als ich
im vorigen Herbste von Dresden zurückkehrte, gedachte ich gegen S.
Majestät den König Ihrer und unserer Gespräches über Ihre Anherokunft
nach München, wobei S. Maj. äußerten, daß Dieselben Sie mit Vergnügen
hier sehen würden. Führt Sie vielleicht Ihr Weg von Baden nach München?
Ich muß jedoch dabei bemerken, daß wenn Sie S. Maj. treffen wollen,
dieß vor dem 10ten Juli geschehen müßte, indem der König an diesem Tage
von hier abreiset.
Ich benutze diese Gelegenheit, um Ihnen meine innigste Theilnahme an
dem Schlimmen -- und Guten zu bezeigen, das Sie erfahren haben. Schwer
war der Verlust einer lieben vortrefflichen Tochter und geistreichen
Gehülfin; -- gerecht die Huldigung dreier deutscher Könige, die sie
dem Lieblingskinde der Poesie darbrachten! Ehrend für die Geber, den
Empfänger, die deutsche Nation!
Möchte Ihnen Baden Tröstung und Stärkung, so wie der spätere Aufenthalt
in Potsdam Zerstreuung und Freude gewähren! Dieß wünscht von ganzem
Herzen
einer Ihrer innigsten Verehrer
_K. Th. v. Küstner_,
~K. Bair. Hoftheater-Intendant~.


Laube, Heinrich.

Geb. am 18ten Sept. 1806 zu Sprottau.
Als er nachstehende Blätter -- (zwei Briefe, und das Bruchstück
eines dritten) -- an Tieck sendete, lag eine ganze Reihe
erzählender Werke: Das junge Europa -- Liebesbriefe -- Die
Schauspielerin -- Das Glück -- Reisenovellen -- Moderne
Charakteristiken -- Französische Lustschlösser -- Die Bandomire
-- Der Prätendent -- Gräfin Chateaubriand &c. schon hinter ihm,
und er war, den Monaldeschi beginnend, eben „mit vollen Segeln an
die Bühne gegangen.“ Dadurch werden diese Briefe sehr interessant.
Sie schildern in frischen Farben die mancherlei Nöthe, ja Kämpfe,
welche der Theaterdichter, bevor er festen Fuß auf den Brettern
gefaßt, zu überstehen hat. Deshalb auch fügen wir (unter Nr. IV.)
ein Schreiben bei, welches nicht an Tieck, sondern an den Dresdener
Hoftheater-Intendanten gerichtet, von Ersterem aber, als hierher
gehörig, aufbewahrt worden ist.
Wie mag dem dramaturgischen Direktor des k. k. Hofburgtheaters,
dem würdigen Nachfolger Schreyvogels, jetzt manchmal zu Muthe
sein, wenn aus allen Gauen, wo deutsch gesprochen und geschrieben
wird, ihm die Erstlinge dramatischer Muse, begleitet von
hoffnungsathmenden, eindringlichen Gesuchen zugehen? Ob er da,
und mit welchen Empfindungen, des Heinrich Laube gedenkt, der
ähnliche Begleitschreiben _seinen_ Erstlingen mit auf den Weg
gab? Sie blieben allerdings nicht lange Erstlinge. Monaldeschi
-- Rokoko -- Die Bernsteinhexe -- Struensee -- Gottsched und
Gellert -- Die Karlsschüler -- Prinz Friedrich -- reichten eines
dem andern die Hand. Und wenn gleich Laube, seitdem er selbst
Lenker des Burgtheaters ist, seine Gewalt meistens gebraucht,
Anderer Versuche fördernd zu stützen, so zeigte er doch durch Essex
-- Montrose -- u. s. w., daß er von Arbeiten überhäuft, eigene
Produktionskraft als Dichter zu bewahren versteht. Das ist viel,
doch läßt es sich mit seinem Amte als vereinbar erklären. Wie es
ihm jedoch möglich wurde, an letzteres solch’ beispiellosen, bis in
die kleinsten Details der Scenenproben reichenden Fleiß zu setzen,
und _daneben_ einen umfassenden historischen Roman: „Der
dreißigjährige Krieg“ zu schreiben... das ist _sein_ Geheimniß.

I.
_Leipzig_, Sylvesterabend.
Erlauben Sie, hochgeehrter Herr, daß ich Ihnen, glückwünschend zum
neuen Jahre, meine Freude ausdrücke über das nachsichtige Urtheil,
welches Sie meinem Rokoko haben angedeihen lassen. Möchten Sie ihm
auch zum Geleit auf die Bühne Ihre hilfreiche Hand nicht versagen,
und den von Ihnen weniger günstig angesehenen Monaldeschi an solcher
Hilfe Theil nehmen lassen. Vielleicht gelänge es mir häufiger, mit
dramatischer Arbeit Ihren Beifall zu gewinnen, wenn wir einen großen
Mißstand mit unserm Publicum besiegt hätten. Und der ist nur langsam zu
besiegen: unser Lese-Publikum und unser Schau-Publikum sind himmelweit
von einander verschieden, und das letztere verlangt grobe Striche, um
gereizt zu werden. In den Theaterleitungen ist nicht Fleiß und Energie
genug, um einen Unterschied, der theilweise in der verschiedenen
Form begründet ist und immer bestehen wird, durch scharfe und exacte
Darstellung zu vermitteln und durch ein konsequentes System in der Wahl
auszugleichen. So müssen wir, die wir auf den Brettern Platz greifen
wollen, nach zweifacher Front hin fechten: nach unserm Lesepublicum
mit feinern Interessen, und nach dem Schaupublicum mit stärkeren
Mitteln. Hoffentlich giebt die Übung den Takt, der uns dann vor dem
Schlendrian bewahren möge. Aufgeführt zu werden ist aber allerdings
die unerläßliche Hilfe. Mann sieht erst dann, wo es fehlt. Nach bloßem
Vorlesen hab’ ich Monaldeschi um ein Viertheil gestrichen, und auch
in Rokoko kleine Breiten ausgemerzt, obwohl es bei diesem, welches
sich enger und besser um seinen Mittelpunkt bewegt, viel schwieriger
wird. Ich weiß nicht, zu welchem Resultate Sie bei Ihrer fast gleichen
Vorliebe für Shakespeare und die antike Tragödie gekommen sein mögen
im Betreff des Wunsches nach Einheit in Zeit und Raum. Ich habe in der
Praxis unabweisbar gefunden, daß die Wirkung wie die eines Schusses in
geometrischer Progression steigt, auf je geringeren Raum die Handlung
zusammengedrängt wird, und ich halte es für einen unmittelbaren
Nachtheil, daß gerade die derartige Ausschweifung in Shakespeare
_nachgeahmt_ wird. Dies eben macht meines Erachtens so viele
Talente unpraktisch, das ist in diesem Falle unwirksam. Die antike
Einheit auf Kosten aller Wahrscheinlichkeit hilft uns da freilich auch
nicht viel, aber so viel mir im Augenblicke gegenwärtig, sind die
spanischen Mantel- und Degen-Stücke eine vortreffliche Schule. Ich
weiß nicht, ob Sie diese Rücksicht überhaupt eine pedantische schelten
werden, mir ist sie eine ebenso künstlerisch nothwendige ge -- -- -- --
(Schluß fehlt.)

II.
_Leipzig_, 9. Novbr. 1842.
Ihr Erkranken, hochgeehrter Herr, hat uns in große Bestürzung und
Besorgniß versetzt. Möchten Sie diese Zeilen zunächst als einen
Ausdruck herzlicher Theilnahme und herzlicher Wünsche für Ihr Wohl
ansehn, und die literarische Behelligung, welche folgt, nur als
untergeordnete Veranlassung betrachten.
Hoffentlich ist Ihnen letztere doch von einigem Interesse, auch wenn
Sie meine damit zusammenhängende Bitte abweisen müßten.
Ich habe nämlich vor, aus der eleganten Zeitung, die ich von Neujahr
wieder übernehme, ein Journal zu machen, welches sich entschieden von
der herrschenden Phraseologie abwenden, und sich der Förderung einer
von politischen Sympathieen unabhängigen schönwissenschaftlichen
Production widmen soll. Die Tagesmaaßstäbe, die Einmischung aller
möglichen vorübergehenden Ansprüche an literarische Schöpfung richten
uns die schöpferische Literatur zu Grunde.
Dagegen will ich nicht nur kritisch ankämpfen -- denn mit Theorie
dringt man im jetzigen Lärmen aller ersinnlichen Theorien nicht durch
-- sondern ich will durch die That die Aufmerksamkeit der Nation wieder
zu sammeln suchen. Das heißt: ich will nur von zweifellosen und sich
zweifellos ankündigenden Talenten Erzählungen und Beiträge aufnehmen,
und solcherweise einen abgeschlossenen Mittelpunkt bilden. Die Noth ist
einleuchtend, und die freilich geringe Zahl unzweifelhafter Talente
unterstützt mich.
Es würde uns übel anstehn, wenn wir Ihre Hilfe nicht in Anspruch
nähmen. Möchten Sie Willens und im Stande sein, mir einen Beitrag zu
gewähren. Je bedrohter Ihre körperliche Existenz zu sein scheint,
desto wünschenswerther wird es uns, daß Sie zum Beispiele Ihr Leben
ausführlich beschrieben. Einzelne Abschnitte daraus, Berliner Jugend,
Jena, Reisen, wären uns, wenn auch nur skizzirt, ein Schatz, und was
Sie davon in dem Journale veröffentlichen, thäte dem gesammelten Buche
keinen Eintrag, wäre aber dem Zwecke des Journals, der Ihnen sicherlich
genehm ist, eine unschätzbare Lebenskraft.
Seien Sie, ich bitte sehr, von der Freundlichkeit, dies wohlwollend
in’s Auge zu fassen.
Durch Ihre Theilnahme an „Rokoko“ aufgemuntert, werde ich mir erlauben,
Ihnen den nächster Tage zur Versendung fertigen Roman von mir „Gräfin
Chateaubriant“ zu überreichen. Vielleicht lesen Sie ihn, und vielleicht
gefällt Ihnen Einiges von diesem aus dem Torso eines Stücks (Drama’s)
ausgearbeiteten Romans. Die fünf Bücher darin waren die fünf Akte; ich
wollte, es wäre eine Art „griechischen Kaiser’s“ daraus geworden.
Rokoko hat in Stuttgart, Cassel, (dort am Meisten) Mannheim gutes
Glück gemacht, und jedesmal bei der ersten Aufführung zu ungetheiltem
Beifalle überwältigt. Hinterher zeigt sich unser Publicum immer in
seiner Eigenschaft wunderlichen Tugendverlangnisses, und beschwert
sich, daß lauter „Hallunke“ (Mannheimsch) drinn seien. Ich habe
Lust, für die Berliner Aufführung dem Chevalier (der Liebhaber)
als Repräsentanten besserer Jugend noch einige Äußerungen der
Uneigennützigkeit anzuheften, weil dies dem Stück unbeschadet geschehen
kann, und dem Geschwätze einen Vorwand nimmt. Gestrichen hatte ich zu
Ihrer Unzufriedenheit und zu meiner Qual, weil unsere Schauspieler zu
langsam sprechen; in Berlin kann ich vielleicht die Striche aufheben,
aber leider zögert Herr v. Küstner auf unbegreifliche Weise mit der
Inscenesetzung. Ihnen von Herzen Gesundheit wünschend empfehle ich mich
Ihrem Wohlwollen als Ihr ergebenster
_Laube_.

III.
_Leipzig_, 21. Oct. 1843.
Ich übersende Ihnen anbei, verehrter Herr, ein Exemplar meines neusten
Stückes, genannt „die Bernsteinhexe,“ mit der Bitte, dasselbe einer
Lectüre zu würdigen. Vielleicht finden Sie darin irgend ein Interesse,
welches Ihnen „Rokoko“ anmuthend gemacht hat, befriedigt. Daß es ein
Bühnenstück werden sollte, hat mich allerdings in Deutlichkeit, Kraft
und Nachdruck für den dämonischen Lebensstoff des Stückes vielfach
behindert: ich habe die wilden Rosse schärfer im Zügel halten müssen,
als ich, bloß für’s Lesepublikum schreibend, gethan hätte. Daß
Intendanzen wie die Dresdner vor solchem Stoffe des Todes erschrecken,
wird Ihnen nicht zweifelhaft sein, nur für Berlin, wo dies Erschrecken
nicht vorauszusetzen, fehlt es leider gar sehr an Schauspielern.
Möchten Sie doch in diesem Betracht es nicht an Aufmunterung für neue
Acquisitionen fehlen lassen: unter den jetzigen Umständen muß ich zum
Beispiele die Aufführung Rokokos immer noch zurückhalten, weil es
absolut an einem Schauspieler für den Marquis fehlt. Auch in dieser
Bernsteinhexe würde der „Wittich“ an einen leider ganz manierirten und
unerquicklich gewordenen Schauspieler, Herrn Rott, kommen müssen. Es
ist dieser Mangel an Schauspielern eine wahre Verzweiflung für uns;
denn was ließe sich sonst an einem so wichtigen Heerde wie Berlin
kochen und braten! Aufgeführt muß aber doch werden! Das Leben ist kurz
und wir müssen lernen, und lernen nur dadurch, daß wir uns aufgeführt
sehn.
Ich wünsche herzlich, daß Ihr körperliches Befinden erträglich sein
möge. Seit Sie mir gesagt -- ein schreckliches Wort! -- daß Sie
_nie_ ohne Schmerzen, ist ja dies leider der höchste Wunsch.
Von der Stoffquelle „Marie Schweidler &c.“ sprech ich Ihnen nicht, da
sie Ihnen ja sicherlich genau bekannt ist.
Mich Ihrem Wohlwollen empfehlend
Ihr
ergebener Diener
~Dr.~ _H. Laube_.

IV.
_Schloß Muskau_, d. 9. Septbr. 1841.
_Eurer Excellenz_
wohlwollendes Schreiben an mich aus Pillnitz habe ich hier erhalten,
und danke ergebenst für den Antheil, welchen Sie dem Monaldeschi
geschenkt haben. Es war mir von allergrößtem Interesse, daß dies Stück
gerade Ihnen, Excellenz, Theilnahme abgewinne, weil mir die Aufführung
desselben auf keiner Bühne so wünschenswerth scheint, als auf der
Ihrigen. In Deutschland nämlich ist jetzt keine, welche so gute Mittel
dafür besäße, sei’s im Personale wie im Dekorativen. Emil Devrient ist
für die Titelrolle einzig. In Berlin und München hält es zum Beispiele
sehr schwer mit der Besetzung, nur Stuttgart, welches die Herbstsaison
nächsten Monat mit meinem Stück zu beginnen gedenkt, bringt eine der
Dresdner sich annähernde gute Übersetzung der Rollen in Menschen zu
Stande. Nun haben mir Excellenz zwar in Ihrem Schreiben nicht eben gar
viel Hoffnung gemacht für Annahme des Stücks von Ihrer Seite, weil
Ihnen einige Situationen bedenklich scheinen, Sie haben mir indessen
die Aussicht nicht benommen. Erlauben Sie nun, daß ich dringend um
einen geneigten Spruch bitte. Fürst Pückler, ein lebhafter Gönner des
Monaldeschi, ersucht Excellenz unbekannterweise, seine eben dahin
gerichtete Bitte mit der meinen vereinigt anzunehmen. Das Kecke in
den Situationen ist doch anderwärts für kein Hinderniß der Aufführung
erachtet worden, an einigen Orten wohl auch für eine Empfehlung des
Stücks, das Auffallende in den Ausdrücken ist zu streichen, und ich
gebe das Stück ganz und gar der Konvenienz preis, welche jede Bühne
je nach ihren Rücksichten zu nehmen hat, gut Wirksames streicht doch
keine kundige Direktion. Ew. Excellenz aber werden mir zugestehn,
daß es fast unmöglich ist, unsre brach liegende dramatische Poesie
zu fördern, wenn man an neue Stücke mit so speciellen Forderungen
ginge, daß sie um einiger kecken Situationen willen zurückgewiesen
würden. Unser Vorrath an neuen Originalstücken müßte wohl reichlicher
sein für so strenge Auswahl, als er in der That ist, und die Herren,
welche der produktiven Poesie gegenüber eine so wichtige Position
einnehmen, wie die Intendanten der besten Bühnen des Vaterlands wären
dann allerdings dem Vaterlande verantwortlich für die Aufmunterung
oder frühzeitige Verurtheilung dramatischer Schriftsteller. Eurer
Excellenz Brief sagt dem Monaldeschi zum Beispiele so viel Gutes nach,
daß man als Literarhistoriker den logischen Grund schwer herausfände,
um deswillen das Stück doch nicht gegeben würde, und ich fürchte, wenn
Excellenz nicht ein Übriges thun, so wird es eben doch nicht gegeben,
weil man sich gewöhnt hat, Theaterstücke wie diplomatische Handlungen
anzusehn, und neuen Stücken nicht nachzusehn, was man alten Stücken
unbedenklich nachsieht. Ermessen Sie Excellenz, wie niederschlagend
es auf den Autor wirkt, aus Gründen eine lange Arbeit abgewiesen zu
sehn, aus Gründen, die dem Autor fast immer unverständlich bleiben.
Ich zum Beispiele bin, den Monaldeschi schreibend, mit vollen Segeln
an die Bühne gegangen, und ich raffe ein Segel nach dem anderen ein,
und ich ziehe mich zuverlässig von einem Meere zurück, das mit so viel
Klippen der Rücksicht droht, Rücksichten, die man beim Schreiben für
den Druck nicht zu nehmen braucht, Rücksichten, die man nicht nehmen
_lernt_, weil man eben gleich von vornherein abgewiesen wird, und
nicht zur Übung kommt. Und ich kann Ew. Excellenz nicht ausdrücken,
wie schwer Einem das wird, eine Richtung aufgeben zu müssen, für die
man sich Talent zutraut, und für die Einem nun die Phantasie Pläne auf
Pläne zudrängt, desto reichlicher, je bestimmter man weiß: Du schreibst
sie doch nicht.
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