Briefe an Ludwig Tieck (2/4) - 20

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Ich unterhalte Sie wohl recht lang mit diesen Dingen, mein geliebter
Freund, aber sie sind mir eben das Nächste und ich konnte von nichts
Anderem schreiben. Einmal ausgesprochen, werde ich sie in meinen
übrigen Briefen nicht wiederhohlen und unsern nächsten Freunden, Loeben
und Kalkreuth und Schütz, theilen Sie ja ohnehin wohl diese Blätter
mit; ausser unserm kleinen Liederkreise braucht Niemand etwas davon zu
wissen.
Wie geht es denn in diesem lieben Kreislein? vermissen Sie nicht den
Übersetzer (Ihre a. d. Winkell) ein wenig? Die geistlichen Lieder, die
ich Ihnen vorlesen wollte und bey meiner Rückkunft werde, sind durch
Eines auf der Reise vermehrt worden; sagen Sie doch das Ihrer lieben
Frau, die mir einmal etwas so Niedliches darüber gesagt hat.
Von weiteren Bestimmungen für mich ist für jetzt keine Rede; auch das
engländische Gerücht, mit dem man mich hier zur Langenweile verfolgt,
kommt nicht von oben herab. Die von den lieben Damen gewünschte Ungnade
existirt inzwischen auch nicht, denn die Herrschaften sind sehr gnädig
gegen mich und scheinen mich durch die Gleichheit unsers Schicksals
noch als genähert anzusehen. Mein liebster Wunsch ist Sie bald
wiederzusehen, wann aber, kann ich noch gar nicht sagen.
Leben Sie wohl unterdessen, Sie theures Fünfblatt, und reißen Sie
sich (ich bitte darum inständigst) bald ein Blättlein ab um es mir
zuzuschicken, sonst schreibe ich Ihnen von Escheberg aus nicht, wenn es
nicht ohne meinen Willen früher schon geschehen seyn sollte. Bleiben
Sie nur Alle recht von Herzen gut
Ihrem Freunde
_Ernst Malsburg_.

III.
_Escheberg_, d. 7ten Junius 1821.
_Mein hochgeliebter Freund_.
Wie viel tausendmal habe ich Sie im Geist über mich schmälen hören,
daß ich so lang säumen konnte, Ihnen für Ihre unaussprechlich
lieben Briefe zu danken, aber wenn Sie mich auch im Geiste gesehen
hätten, Sie würden Mitleid mit mir gehabt haben. Es war für den May
eine Familien-Conferenz bestimmt, wobey, wie ich wußte, in Allem was
Geschäftssachen betraf, vorzüglich auf mich gerechnet wurde. Denken Sie
sich nun, daß ich früher in all diesen Dingen unbewandert, ein halbes
Archiv durchlesen mußte, um nur nicht meinen hohen Ruf zu schmälern und
ganz einfältig zu erscheinen, oder gar mich und meinen Bruder, der an
Sitz- und Papierscheu leidet, von den Häusern Malsburg und Elmarshausen
übervortheilen zu lassen. Diese Studien lagen mir mit ihrer Angst
und Langenweile schwer und drückend auf dem Herzen, und je mehr ich
bald hier bald dort hinausschob, desto mehr wuchs dieser Druck, und
ich hätte in Angst und Faulheit vergehen können, wenn ich mich nicht
endlich durchgearbeitet und zuletzt in den trockensten Dingen einen
sonderbaren und pedantischen Genuß gefunden hätte. Zum Glück verschob
sich diese Zusammenkunft durch Krankheit eines jungen und Tod eines
alten Verwandten von Zeit zu Zeit und gewann ich dadurch Raum, bald
dies bald jenes, was mir immer das Allernothwendigste schien, noch zu
erschöpfen. Das Gefühl, daß ich allen meinen lieben fernen Freunden
so stumpf und undankbar scheinen mußte, war mir dabey nicht das
mindeste Trübe und nur die Hoffnung, daß Sie allem was ich sage einen
unbeschränkten Glauben beymessen, daß Sie meine Unschuld empfinden
und mich nicht entgelten lassen werden, kann mich trösten. Fräulein
Calenberg, die sich Ihnen herzlichst empfiehlt, und einige andre Damen
waren abwechselnd hier; hätte ich doch von diesen ein schriftliches
Zeugniß gefordert, daß ich nach dem Frühstück bis zu Tisch, nach
Tisch bis zum Abend beständig in den Acten saß und Galanterie und
Unterhaltung vollkommen im Stich lassen mußte; es war eine rechte
Noth, in den wenigen Momenten des Luftschnappens gehörig lustig und
anständig zu bleiben. Noch jetzt, wo Vettern und Alles fort ist, und
ich für einen Moment ganz einsam bin, fühle ich eine solche Ausdörrung,
daß ich kaum zu schreiben weiß, und nichts thun, als Sie umarmen und
weinen möchte, damit Sie mir Unschuldigen wieder gut würden. Ich kann
Ihnen nur sagen, daß ich Sie ganz unendlich lieb habe, daß Ihre Briefe
wie Lichtstrahlen in meine Finsterniß gefallen sind und daß ich Sie
seitdem noch lieber habe. Ihr Vermissen hat mich gefreut, Ihr Leiden
betrübt, Ihr Arbeiten entzückt. O Sie lieber, herrlicher Freund, welche
frohe, genußreiche Stunden werden Sie dadurch Ihren Freunden und der
Welt bereiten! Arbeiten Sie, arbeiten Sie fort, so wie Sie arbeiten
ja doch niemand wieder. Ihre Attrappe mit der Aprilsnovelle hat mich
gar nicht geärgert, wenn Sie nur thätig sind, bey Ihrer ungeheuern
Schnelligkeit wird doch alles fertig, und hinter dieser Schalksnovelle
sehe ich schon den Shakspeare hervorlauschen.
Ihre Gedichte habe ich erst in der Hamburger Zeitung gelesen, ich
hoffe, Hilscher schickt sie mir bald; und wie vergnügt werden Sie
seyn, daß der Kleist fertig ist, schenken Sie mir ihn nur je eher je
lieber und geben Sie ihn an Hilscher zum Mitschicken. Ums Himmelswillen
schreiben Sie mir nun auf ein Zettelchen, was alles noch fertig ist
und fertig wird, wenn Sie mir auch sonst böse sind und nichts mehr mit
mir zu thun haben wollen. Mit dem Edmund geht es mir ja auch, wie mit
Manchen, wenn sie fern sind; was mich verdrossen hat, sehe ich nicht
mehr, und mich rührt nur, was ich liebte, zur innigern Theilnahme und
Liebe. Jetzt mag er Camisard seyn und wüthen wie er will, ich liebe ihn
doch, ja ich glaube ihn und Sie mit nun erst zu begreifen, seit er ein
Camisard geworden ist, denn nun bleibt er es nicht und wird noch viel
lieber als zuvor. Habe ich Recht? schmunzeln Sie? --
Daß ich an dem schönen 31ten May weder selbst gekommen bin, noch ein
Briefchen, noch ein Liedchen geschickt habe, werden Sie ganz erbärmlich
gefunden haben, wenn Sie gleich ohne Zweifel mit einiger Angst aus
Ihrer Bibliothek getreten sind, ich möchte Sie wieder aus den Blumen
herauserschrecken. Sie können denken, wie es mir gieng, da meine kleine
Gabe längst vorbereitet und eingepackt war, auch schon längst abgereist
ist, und Fräul. Winkell in Schrecken und Ungewißheit gesetzt haben
wird, und ich doch nicht dazu kommen konnte, Ihnen aufs Neue meine
Liebe und meine Wünsche zu sagen. Sehen Sie die kleine Gabe an, weil
ich in dem gelben unter Bäumen versteckten Häuschen wohne und Ihnen
jetzt schreibe, und oben zu dem Dachfenster nach Ihnen hinausschaue.
Der lange Weg im Garten ist recht für Sie zum Gehen gemacht, und denken
Sie! auf die Seite des Wassers nach Ihnen zu, baue ich mir jetzt ein
eigenes Häuschen, weil das alte für zwey Haushaltungen zu klein ist.
Wie hübsch und behaglich will ich alles einrichten und auf Ihr Stübchen
soll besonders gedacht werden, daß weder Thür noch Fenster darin und
aller Zug unmöglich sey; ich habe dann die Aussicht, die Sie auf die
Tasse haben. In der Schale ist das Grabmal meiner seligen Tante, einer
schönen und lieben Frau, aber was da herausströmt, ist kein Fluß,
sondern ein Weg.
Ich danke Ihnen tausendmal für die Einkäufe auf der Auction; ich habe
das Geld auf Fräul. Winkell, die noch andere Auslagen für mich hatte,
angewiesen, ein Begriff, was eigentlich die Nummern in sich verbergen,
fehlt mir gänzlich. Könnten Sie mir vielleicht ein Listchen darüber
schicken? Ist denn das ~theatr. Europaeum~ vollständig? Den Burnet
hat man freylich zu arg getrieben, aber was ist denn das wohlfeile
Fischchen, das Sie mir weggefangen haben? wenn es fett und schimmernd
ist, müssen Sie mir es durchaus wieder herausgeben, oder etwas anderes
Erkleckliches aus Ihren Büchern dafür, z. B. die mir fehlenden Bände
des Gozzi, oder den Montengor, oder sonst etwas. Meine ererbte
Bibliothek ist nicht sehr groß, aber ausgezeichnet hübsch gebunden und
lacht mich aus zierlichen weißen Wandglasschränken rings um mich her
an, in der Mitte des holden Zimmers steht ein platter Schreibtisch
mit Verzierungen und schönen Gefächern, alles von Ebenholz, und an
diesem schreibe ich Ihnen. Das Wichtigste sind weitläuftige historische
und geographische Werke, meist französisch, unter denen auch Burnet
französisch mit schönen Kupfern. Auch habe ich meine Freude an einer
Kupferbibel in 3 Bänden von Scheuchzer (was ist sie wohl werth?) und
an einigen prächtigen ~Atlas historiques~. Über Theater ist
wenig da, aber die ~délices des Pays bas~, die mir so oft in
der Auction entgingen. Eine Menge mathematischer medicinischer und
militärischer Bücher habe ich nebst einer franz. Clarissa Harlowa mit
Chodowieckyschen Kupfern zum Verkaufen zurückgestellt; die Letztere
wäre für Sie vielleicht ein herrlicher Austauschgegenstand.
Jetzt, da ich nun wieder Athem zu schöpfen anfange, denke ich auch
etwas an meine lieberen Beschäftigungen kommen zu können. Vor allen
Dingen quält mich die Vorrede zum 4ten Thl. Calderon, Brockhaus
schreibt, er erwarte sie unverzüglich, und es ist auch nicht eine Zeile
daran geschrieben. Der Brockhaus!! daß er nicht die ganze Urania mit
Ihnen füllt und alles andere herauswirft, ja meine Sachen mit, die
Sie noch etwas verändert finden werden! Ihr Bild kommt doch hinein?
Es ist nicht anders möglich, er muß gefürchtet haben, Sie ließen ihn
sitzen. Wie ist es denn mit dem spanischen Theaterbuch? ~Escribais,
escribais!~ --
Sagen Sie Ihren lieben Damen alles Schöne, was nur zu sagen ist, denn
wenn Sie mir auch schon jetzt wieder gut sind, wie schwer wird es
seyn, diese göttlichen Gemüther zu versöhnen, -- wie oft werde ich sie
noch schmälen hören müssen. Meine erste Absicht war, Ihnen das runde
Schächtelchen durch die liebe Gräfin überreichen zu lassen, ich wollte
ihr dabey schreiben, den 31ten May sollte alles schon dort seyn! Weh,
weh!
Danken Sie Ihrem trefflichen Kinde für das liebe Briefchen aufs
Innigste, das sie in Gefahr ähnlicher Versuche bringt. Grüßen Sie auch
Schütz, wenn er wieder kommt; ich habe seinen Brief erhalten, und
erwarte ihn nun mit oder ohne meinen lieben armen Loeben bestimmt,
aber je eher je lieber, denn ob ich gleich noch gar nicht weiß, wann
ich nach Dresden zurückkomme, so scheint mir Ende August oder Anfang
September der äusserste Termin meines Hierseyns. Sie sehen also,
Theaterdirektor werde ich nicht, aber wenn ich es würde, Sie müßten mir
gleich herbey, wenn wir es gleich schwerlich Beyde Recht machen dürften.
Und nun leben Sie wohl, theurer vielgeliebter Freund! betrachten Sie
diesen Brief nur als einen Anfang, antworten Sie mir auch gar nicht
bis ich wieder schreibe (aber dann müssen Sie ohne Barmherzigkeit
antworten!) lassen Sie mir nur sagen, daß Sie mich noch lieben, wie Sie
ewig und ewig lieben wird
Ihr
_E. Malsburg_.
Frl. Indianerin ist durch Cassel nach Hanau geeilt; da ich aber hier
war, habe ich sie verfehlt.
Kalkreuth ist fort; sonst umarmen Sie ihn von mir.

IV.
_Escheberg_, 2. Octob. 1821.
Es hat zwar etwas Rührendes, mein lieber theurer Freund, daß Sie meine
Bitte, mir nicht zu schreiben, eh’ ich zum zweitenmal geschrieben,
so gewissenhaft erfüllen, aber es hat auch etwas Trauriges, weil ich
darüber so ganz nichts von Ihnen höre. Es ist als wäre Ihr Geburtstag
der Todestag unsers Briefwechsels gewesen, der ein so rüstiger Bursche
zu werden versprach, und wenn ich ihm selbst durch meine Albernheit
den Hals umgedreht haben sollte, so kann ich mir nicht Vorwürfe genug
machen. So lang es Sommer war, obgleich ein so kalter widerspenstiger
Sommer, fühlte ich mich, der ich nie geistig bey Ihnen zu seyn
aufgehört habe, ganz ruhig, ich sah Sie vergnügt, munter, jeden
Sonnenschein benutzend, um sich darin zu ergehen und durchbähen zu
lassen, jetzt aber, wo die grünen Blätter abfallen, heut vollends,
wo das erste Stubenfeuer in meinem Ofen flackert, fühlen sich meine
Herzblätter zu mächtig nach Ihnen hinbewegt und das Liebesfeuer treibt
mich, einige Papier- aber nicht papierne Blätter zu Ihnen hinwehen zu
lassen. Wie geht es Ihnen, Sie Lieber, Guter, Herrlicher, von dem ich
nicht weiß, ob ich ihn lieber liebe oder bewundere, von dem geliebt
zu seyn mir aber eine Seligkeit ist? Die Gicht quält Sie doch nicht,
die Hand ist doch nicht dick, die liebe Hand, die nur von all dem
Trefflichen geschwollen seyn sollte, auf das wir Heißhungrigen noch
warten? Der Gedanke quält und peinigt mich auf einmal recht, daß Sie
nicht wohl seyn könnten, und ich beschwöre Sie, behandeln Sie diesen
Brief wie einen Wechsel auf Sicht, den Sie in drey Tagen auszahlen
müßten, und antworten Sie mir mit umgehender Post, oder wenn Sie nicht
selbst schreiben können, tragen Sie es jemandem zu schreiben auf, daß
und wie gut es Ihnen geht? Diese Nacht, wo ich nicht schlafen konnte,
weil die Aequinoctialstürme sich um unser Haus balgten und sich
verschiedene alte unbefestigte Schaltern an die Köpfe warfen, war ich
sehr lebhaft bey Ihnen und eine so unbezwingliche Sehnsucht trieb mich
zu wissen, wie es so ganz eigentlich mit Ihnen stehe und aussehe, daß
ich mich wenig gewundert hätte, wenn ich auf einmal durch die Luft zu
Ihnen geschritten wäre, mich jetzt vielmehr darüber wundere, daß ich
Ihnen nur dies Blatt als Beglaubigungsschein überschicken kann, das
Sie aber gewiß als ein Creditiv meines Herzens an das Ihrige aufnehmen
werden. Glauben Sie aber nicht, daß es wieder etwa ein begütigender
Vorläufer meiner eigenen Person seyn solle, wie Sie dafür (aber völlig
mit Unrecht) meinen vorjährigen Brief immer ausgaben; vielmehr hat mich
der Gedanke schon geängstigt, daß ich diese Tücke wieder werde erfahren
müssen, so sehr, daß ich darüber bald gar nicht geschrieben hätte. Im
Gegentheil, bilden Sie sich nur recht fest ein, daß ich gewiß noch
vier Wochen ausbleibe und daß also darin noch Raum für manchen Hin-
und Her-Gruß liegt, wiewohl ich die traurige Bemerkung machen muß, daß
meine Briefe mehrentheils so unleidlich und unbegreiflich lang reisen,
eine Bemerkung, die mich auch heut ganz niederschlagen würde, wenn mich
die Hoffnung, ein günstiger Wind werde in die Segel dieses Schiffchens
blasen, nicht aufrecht erhielte. Suchen Sie nur ja nicht in jener
Bemerkung einen Vorwand, mein heißes Verlangen ungesäumt und rasch von
Ihnen zu erfahren, unbefriedigt zu lassen, denn die Briefe von Dresden
sind regelmäßig den vierten oder fünften Tag bey mir, und wie gesagt,
vier Wochen dauert es gewiß noch mit meinem Hierseyn. Erst muß Graf
Bose kommen, dann muß ich mit den Hauptsachen hier in Ordnung seyn,
dann nimmt auch der Abschied in Cassel immer seine Zeit hinweg. Dann
aber und bestimmt sehen wir uns wieder.
Ich habe in den vergangenen Wochen nicht nur mit Ihnen gelebt, sondern
Sie selbst mitgelebt, als ich den reichen Seelengarten Ihrer Liebe
nicht durchwanderte, sondern mich in seinen Rosengebüschen hier ruhte,
dort aus seinen Quellen trank, unter seinen Nachtigallentönen schwelgte
und träumte. Dies sind nicht Redensarten, Sie Geliebter, in denen ich
mir etwa selbst gefalle, sie sind wahrhaft was ich empfunden habe,
und was man bey einem Dichter, wie Sie sind, soll, und wenn ich mit
innerer Herzenslust an den wohlbekannten Gebüschen und Blumen flatterte
und sog, so gelangte ich gewiß immer mit entzückter Überraschung
an die mir neuen anmuthigen, von ewiger Liebes- und Frühlingssonne
durchleuchteten Plätze. So haben die Sonette an Anna den zugleich
tiefsten, sehnsüchtigsten und lieblichsten Eindruck auf mich gemacht,
den ich mir seit langer Zeit erinnere, und ich sterbe sowohl vor Zorn,
daß Sie sie mir nicht früher mitgetheilt hatten, als vor Verlangen,
das Lieben selbst kennen zu lernen, das alle Töne, die in der Liebe
zusammen klingen, auf eine nahmenlos wonnige Weise umfassen muß. Lassen
Sie dieses ja einen der ersten Gegenstände Ihrer Beschenkung unsers
kleinen Liederkreises seyn, den hoffentlich der Winter eben so wieder
verbinden soll, wie ihn der Sommer auseinanderflattern ließ. Für mein
Theil werde ich übrigens mit der tiefsten Beschämung der Armseligkeit
darin auftreten, und ich bitte mir zum Voraus die Erlaubniß zu geben,
den ganzen Winter nur als zuhörender Singvogel figuriren zu dürfen, den
erst der Gesang der Übrigen wieder belebt, oder als welke Pflanze, die
durch den Thau, der von den benachbarten Blumen abträuft, neue Belebung
erhält. Es wird an sich viel Zeit brauchen, eh’ ich den ganzen Schwall
von Prosa, den ich wie ein Schwamm in mich gesogen habe und durch den
ich auch ganz unbildlich so kalt und schwer wie ein Schwamm geworden
bin, der seine leeren Fächer sämmtlich mit Wasser erfüllt sieht, unter
Ihren Händen wieder ausgerungen fühle. Sie werden ja nicht mit Wein
und Geist karg seyn dürfen, um dann die leeren Schwammkammern und
Höhlen wieder so auszustaffiren, daß auch einmal ein Frühlingsgeruch
oder ein Tropfen, der wie Thau und Perle aussieht, ihm entquellen
könne. Diese bleyerne und unabgesetzte Beschäftigungsweise hält zwar
meine Thätigkeit selbst in Thätigkeit, zuweilen lähmt sie mir aber
alle Fittige, und dann denke ich, ob es nicht gar besser wäre, ich
würfe alles hin und würde wieder wie sonst durch Armuth reicher, wenn
nicht Eigen- und Bruderliebe und die Aussicht wieder ruhen zu können,
sobald ich mich aus dem Vorgestrüpp herausgewunden, mich zurückhielte.
Meine einzige, aber auch große und wahrhafte Erquickung besteht in dem
Wohlwollen, das ich in dem Herzen meines Bruders immer fester begründe,
in der Aufheiterung, die mir öfters durch die Anwesenheit meiner lieben
und trefflichen Freundin Calenberg wird, und in den Stunden, die
ich dem Lesen guter oder gescheiter Bücher widmen kann. Im letztern
Betracht gereicht es mir jedoch zum wahren Verdruß, daß ich noch immer
nicht Ihren Kleist habe erlangen können, indem Krieger sein herkömmlich
einziges Exemplar sofort abgesetzt und noch ein neues nicht geschafft
hat. Nun weiß ich zwar, daß Sie mir das Buch, sobald ich nach Dresden
komme, schenken, es fällt mir aber unmöglich, so lang zu warten, eh’
ich die gewiß herrliche Vorrede kennen lerne. Wäre es möglicherweise
erlaubt, nach einer Vorrede von Ihnen eine von mir auch nur zu nennen,
so würde ich Ihnen vertrauen, daß die zum 4ten Calderon das Einzige
ist, was ich hier von allem Vorgesetzten habe durchwinden können, und
demnach fürchte ich auch ernstlich, daß ausser einigen Episoden von
Schütz und Kalkreuth nicht viel daran ist. Es ist etwas Widerwärtiges
und muß mit meiner Natur und meinem Nahmen zusammenhängen, daß alles
unter meinen Fingern dicker und ernsthafter hervorgeht, als ich es
will; dabey ist Brockhaus auf dem Wege, Vorgedachtes dem ersten
Aushängebogen nach auch durch Druckfehler vollends albern zu machen,
wovon ich Ihnen nur _Graciose_ statt _Gracioso_ angeben
will. Ich habe ihn beschworen umzudrucken, zu cartoniren und sonst
alle Verlagsgriffe anzuwenden, um mein gepreßtes Herz durch die Presse
zu beruhigen. Ohnehin bin ich noch zwiefach wüthend auf ihn, einmal,
daß er in der Urania statt einiges dummen Zeuges nicht alles, was Sie
ihm geben wollten, mit vollen Händen ergriffen, dann, daß er auch mein
Montemayor-Novellchen nicht hineingenommen hat, auf das ich mich in
der That freute, und mit dem mir nun ein Pandin[7] (~pantin~)
mit einer Versudelung durch die dritte Hand, nach Malaspina, halb
und halb zuvorgekommen ist. Ihr Bild in der Urania befriedigt mich
auch ganz und gar nicht, und facht nur meine Sehnsucht, ein Bild von
Ihnen zu besitzen, neu und stärker an; dennoch gestehe ich, daß ihm
die Entfernung einigen Werth giebt, und daß ich öfters mit wahrer
Lust diesen oder jenen Zug, diesen oder jenen Blick von Ihnen daraus
hervorspinne.
Ich bin begierig, Ihre Urtheile über die verschiedenen Wanderjahre
zu hören. Die ächten, worin gerade nur die fatalen Personen
aus den Lehrjahren vorkommen, gefallen mir mit ihrem kuriosen
Entsagungs-Einfall, ihren Erziehungs-Anstalten und drey Ehrfurchten
&c. gar nicht und doch ist in einer der darin verstreuten niedlichen
Novellchen wieder mehr Geist und Poesie, als in dem Doppelgänger;
dieser scheint mir dagegen Wahrheit für sich zu haben, wenn auch nicht
als Muse und zuweilen eben so einseitig als im Umgekehrten Schubart
das Luftbild, das er als Wahrheit angezogen hat, und ich finde den
Einfall, seine Polemik gerade so einzukleiden, eben so gescheit als
boshaft, weshalb es mich für den doch auch etwas empfindlichen alten
Herrn in der Seele dauert, daß er dies noch bey seinem Leben erfahren
muß. Er könnte darüber hinsehen in jeder Hinsicht, aber er hat es
sich dadurch schwerer gemacht, daß es den unstreitig noch schwächeren
Schubart präconisirte. Am mattherzigsten scheint es übrigens bey dem
Unbekannten mit der Kritik bestellt zu seyn; seine Urtheile über diesen
und jenen sind kaum zu lesen, er scheint zu den zusammenraffenden
Milden zu gehören, die ich überall nicht leiden kann. Fräul. Calenberg
glaubt, Jakobs habe das Buch geschrieben, wissen Sie nichts davon?
-- Mit viel größerem Gefallen habe ich übrigens den Schweinichen
gelesen, mit minderm lese ich jetzt den Nikolaus Marggraf, bey dem ich
fortgesetzt sagen muß, daß der alte Jean Paul nicht mehr der alte ist.
Gries Semiramis gefällt mir so zu lesen sehr gut, vergleichen konnte
ich nicht, weil mir das Original fehlt, aber ich wollte wetten, daß die
Übersetzung viel besser ist als die mislungene des Tetrarchen.
Doch, mein vielgeliebter Freund, Liebe und Vertrauen arten in
Geschwätzigkeit aus, das merke ich an diesem Briefe, und höre es an
den Seufzern, die Sie über seine Länge ausstoßen. Lassen sie mich nur
noch einmal sagen, wie meine Gedanken Sie tausendmal umarmen, wie
ich mich darauf freue, Sie wiederzusehen, wieder zu hören, Worte,
Scherze, Gefühle, Betrachtungen und Ansichten wieder mit Ihnen
auszutauschen. Ja auch handeln, jüdeln müssen wir wieder; es ist noch
so manches unter Ihren Büchern, was ich haben muß, und ich werde alle
Belagerungs-Maschinen gegen Ihren Geiz in Bewegung setzen. Könnte ich
darunter nur auch Einiges mitbringen, aber es will mir hier nichts
recht dazu passen.
Aber noch einmal bitte ich Sie, daß Sie mir das Wörtchen Ihrer
Gegenfreude nicht vorenthalten, daß Sie mir hier in Escheberg noch
sagen, wie es Ihnen lieb im Herzen ist, daß wir bald wieder unsern
Shakspeare zusammen lesen. Sagen Sie mir dann auch, ob Sie den doch
so herzlich lieben Edmund und die Schalksnovelle vom April fertig,
ob Sie an den Leonhard, den Sternbald und das Werk über Shakspeare
fortschreitend gedacht haben. Ich lasse ein Haus bauen und darin eine
nette Buchstube; wehe Ihnen, wenn ich Sie einmal vollständig und
persönlich im Zimmer habe und nicht complett in den Schränken! --
Leben Sie wohl! wenn nur Loeben auch recht gesund wieder nach Dresden
kommt! ich freue mich auch gar innig auf Kalkreuth und Schütz. Fräulein
Calenberg will Ihnen herzlichst empfohlen seyn. Leben Sie wohl und
gesund, lieben Sie mich, aber sagen Sie es auch
Ihrem
Ihnen so treu ergebenen
_E. Malsburg_.

V.
_Dresden_, zweyten Pfingstfeyertag 1822.
Der Jasmintropfen, der graue Staar und der Frierwein hatten Sie ja zum
Erbarmen heruntergebracht, zärtlichst geliebter Freund! und zuletzt
waren Sie mir gar unter den Händen fortgekommen. Sie sind doch heut
wieder wohl? --
Ich werde Sie heut nicht bey Kalkreuth treffen, weil mich Rumigny, zu
dem ich schon gebeten war, nicht loslassen will. Fast weiß ich Sie
mit Angst bey dem _unheimlichen Gast_, er wird Sie noch kränker
machen, und doch thut es mir wegen einer gewissen dummen Neugier selbst
fast leid, nicht dabey zu seyn.
Jean Paul schlug das Diner wegen Müllner aus; der Pudel war mit im
Spiel, denn J. P. sagte: er fürchte, Mllnr möge ihm Terpentin ins Ohr
gießen.
Heut oder morgen wird meine Recension von Bärmanns ~casa con dos
puertas~ fertig. Ich möchte Sie gern wegen mancher Stellen zu Rathe
ziehen, könnten Sie mir einmal ein halb Stündchen dazu bestimmen?
Diesen Abend sehe ich Sie vielleicht ein Augenblickchen, da bereden wir
das.
Sind Ihre Reisenden fertig? soll ich denn darauf warten, bis sie
gedruckt sind? Lesen Sie sie nicht vorher einmal? -- Ich bin ja selbst
Reisender.
Den _Cain_ und den _spanischen Ortiz_ geben Sie wohl dem
Pagen mit; Jener ist mir abverlangt worden. Allerschönsten guten Morgen.
Ihr
treuer
_E. Malsburg_.
Zum Lohn, daß mich die Damen nicht überrascht haben, schicke ich ihnen
hierbey etwas Zuckerwerk.

VI.
3ten Pfingstfesttag 1822.
_Mein lieber herrlicher Freund_.
Ihre ausserordentlich prächtige und einzige Geschichte hatte mich
so munter gemacht, daß ich noch bis 2 Uhr gearbeitet habe und doch
schon nach 6 aufgestanden bin. Ich habe Ihnen auch noch einen Dank zu
sagen; vor nichts habe ich mich sonst mehr gefürchtet als davor, toll
zu werden, nun Sie mich aber gelehrt haben, wie weise die Narrheit
ist und welch ein Glück darin liegt, bin ich ganz darüber getröstet,
weil ich eben nicht groß sehe, was ich verliehren würde. Sie schließen
da eine neue Welt auf, und bringen Sie bey Allen, Narren und Klugen,
eine gleiche Wirkung hervor, so werden Sie ein Wohlthäter des
Menschengeschlechts. Schreiben Sie, schreiben Sie, daß es fertig wird.
Ich wollte Ihnen gestern beykommendes Briefchen lesen und vergaß es
über meinem innern Jubel; ich schicke es Ihnen. Ich habe dem Lieben
geschrieben, er sey dringend zu Ihnen eingeladen, ich habe doch recht
gethan? Wenn er auch nur ein Stückchen von der Novelle bekommt, so ist
er schon glücklich.
Leben Sie wohl, allerliebstes Männchen! Es ist entsetzlich, daß der
Liederkreis nun auch noch ein liederliches Kreislaufen beginnt. Das
gäbe eine neue Licht- und Wonnepartie in Ihrem Geschichtchen, wenn Sie
nicht etwa eine eigene Novelle daraus machen wollen.
Ihr
_E. M._

VII.
_Escheberg_, d. 9ten Julius 1822.
_Mein lieber trefflicher Freund!_
Es geht schon in die vierte Woche, daß ich den Abschieds-Kuß auf Ihre
Lippen drückte, und noch habe ich die Finger nicht krümmen können,
um Ihnen zu schreiben, zu danken und zu sagen, wie unendlich lieb
ich Sie habe. Wenn ich Ihnen alle die Anregungen erzählen wollte,
die ich ausser meiner Liebe hatte, an Sie zu denken, mein Brief
würde länger werden als Ihre Langmuth; ganz Berlin kam mir wie ein
Boden vor, der nur dadurch so öde, langweilig und sandig geworden
sey, weil Sie ihn verlassen hatten, aber Ihr Nahme, Ihre Erinnerung
schwebte und hallte überall um mich her und das setzte die Flügel
meiner Seele in hinlängliche Bewegung, um den faustdicken Staub
abzuschütteln, der dort auf alle Blüthen fällt. Ich hätte so gern
Ihren prächtigen Bruder besucht, aber ich lebte wie ein Gefangener in
steter Erwartung der befreyenden Audienz und an dem Morgen, wo mich
das gute Henselchen, das täglich bey mir war, hinführen wollte, stand
ich schon in Luthers erbärmlicher und finstrer Stube zu Wittenberg
und statt heiterer Marmorbilder sahen mich zwey hässliche Konterfeye
von Luther und Melanchthon (nicht Wellington -- nach Casselischer
Pfeifenkopf-Nomenclatur --) an, die von zwey sentimentalen
Superintendenten-Mamsellen mit moderig duftenden Eichenkränzen umhangen
waren. Wahrscheinlich wissen Sie schon, daß ich die Freude hatte, die
Mutter der lieben Solger kennen zu lernen und einen Abend bey ihr
zu seyn, das wissen Sie aber gewiß nicht, daß sie mir Ähnlichkeit
mit Ihnen fand, und daß ich darüber eben so hochmüthig aufschwoll,
als ich in diesem Augenblicke Sie dieses Lesenden gedemüthigt
zusammenschrumpfen sehe. Frau v. Bardeleben fand ich noch so gut und
verständig wie sonst, für Sie noch eben so liebevoll, als Sie es nicht
verdienen, im Übrigen fast zu ätherisch mager; der Geyer des Leidens
frißt der armen Frau den Leib ab, aber das Herz bleibt dasselbe, wenn
es nicht gar noch wächst. Leid war es mir sehr, meine alten Bekannten
Savigny und Bettina nicht einmal aufsuchen zu können, das diplomatische
Handwerk verschlang das poetische (so daß mir gar Hoffmann unter den
Händen gestorben ist) und Hensel hatte ich mir völlig umstellt und
eingefangen wie einen edeln Hirsch, als er von Madame Neumanns runden
Armen umstrickt (ich meyne das blos phantastisch) aus dem Theater kam.
Ich warf ihn dann gleich gewaltsam in meinen Wagen und führte ihn zu
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