Briefe an Ludwig Tieck (2/4) - 01

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Anmerkungen zur Transkription
Der vorliegende Text wurde anhand der 1864 erschienenen Buchausgabe
möglichst originalgetreu wiedergegeben. Die Zeichensetzung wurde
stillschweigend korrigiert. Aufgrund der Vielfalt der persönlichern
Schreibstile der verschiedenen Autoren wurden ungewöhnliche und
inkonsistente Schreibweisen aber beibehalten.
Der Schmutztitel sowie die Buchwerbung vor der Titelseite wurden
hier nicht wieder mit aufgenommen. Das Inhaltsverzeichnis wurde der
Übersichtlichkeit halber an den Anfang des Textes verschoben.
Die folgenden offensichtlichen Druckfehler wurden korrigiert:
S. 23: ‚theure Freund‘ → ‚theurer Freund‘
S. 35: ‚die Wohnung‘ → ‚in die Wohnung schreiben‘
S. 56: ‚vorkommend könnte‘ → ‚vorkommen könnte‘
S. 106: ‚entgegeu‘ → ‚entgegen‘
S. 116: ‚möge es Ihnen recht recht wohl ergehen‘: doppeltes ‚recht‘
als Steigerungsform beibehalten
S. 126: ‚von ihm erschienen Buche‘ → ‚von ihm erschienenen Buche‘
S. 129: ‚ich weiß nich‘ → ‚ich weiß nicht‘
S. 131: ‚Wie oft traume ich‘ → ‚Wie oft traume ich‘
S. 154: ‚langage‘ → ‚language‘
S. 163: ‚be brought unter‘ → ‚be brought under‘
S. 165: ‚ververzeih‘ → ‚verzeih‘
S. 181: ‚Schulpforte‘ → ‚Schulpforta‘
S. 184: ‚Mühlenfelschen‘ → ‚Mühlenfelsschen‘
S. 204: ‚Hoffnung mochten.‘ → ‚Hoffnung machten.‘
S. 217: ‚jenen kleine Wunden‘ → ‚jenen kleine Wunden‘
S. 231: ‚den Chevalier‘ → ‚dem Chevalier‘
S. 269: ‚meiner Natur noch‘ → ‚meiner Natur nach‘
S. 280: ‚Mai 836‘ → ‚Mai 1836‘
S. 326: ‚Ihres Herzens‘ → ‚ihres Herzens‘
S. 342: ‚ohne zutäppisch zu werden‘ → ‚ohne zu täppisch zu werden‘
S. 359: ‚Varnhagens‘ → ‚Varnhagen’s‘
Der Text in der Originalausgabe wurde in Frakturschrift gesetzt; dies
wird hier durch normale Schrift dargestellt; _Unterstriche_ stehen für
gesperrten Text, ~Tilden~ für Antiquaschrift. Fettgedruckte Passagen
werden durch =Gleichheitszeichen= hervorgehoben.
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Briefe
an
Ludwig Tieck.
Ausgewählt und herausgegeben
von
Karl von Holtei.
Zweiter Band.
Breslau, Verlag von Eduard Trewendt. 1864.


Inhalt des zweiten Bandes.

Seite.
Hormayr, Joseph Freiherr von 1
Humboldt, Alexander Freiherr von 18
Jacobi, Friedr. Heinrich 36
Jacobs, Christian Friedr. Wilhelm 37
Jagemann, Caroline 39
Iffland, August Wilhelm 43
Immermann, Karl 47
Immermann, Marianne 106
Ingemann, Bernh. Severin 129
Julius, Nik. Henrich 134
Kadach 136
Kaufmann, Alexander 140
Kerner, Justinus 149
Killinger, K. A. Freiherr von 154
Kleist, Maria 172
Koberstein, A. 181
Köchy, Karl 189
Koenig, Heinrich 196
Körber, Gottfried Wilhelm 198
Körner, Christ. Gottfr. 203
Koester, Hans 208
Koreff 212
Kratter, Franz 212
Krause, Karl Christ. Friedr. 216
Krickeberg, Friederike, geb. Koch 219
Küstner, Karl Theodor von 226
Laube, Heinrich 227
Lebrün, Karl 235
Lenz, J. R. von 238
Loebell, Johann Wilhelm 240
Loeben, Otto Heinr., Graf 264
Löwe, Ludwig 279
Ludwig, Otto 281
Lüdemann, Georg Wilhelm von 283
Mahlmann, Siegfr. August 285
Malsburg, Ernst Friedrich Georg Otto, Freiherr von 289
Maltitz, Apollonius, Freiherr von 325
Marbach, Gotthard Oswald 327
Marmier, Xavier 331
Martin, Henri und S. 333
Mendelssohn-Bartholdy, Felix 336
Menzel, Wolfgang 340
Meyerbeer, J. 348
Minckwitz, ~Dr.~ Johannes 351
Mnioch, Johann Jacob 359
Mörike, Eduard 365


Hormayr, Joseph Freiherr von.

Geb. zu Innsbruck am 20ten Januar 1781, gestorben in München am
5ten Novemb. 1848, als Direktor des Reichsarchives. Fruchtbarer
Schriftsteller: Der österreichische Plutarch, 20 Bd. (1807-20) --
Taschen-Buch für vaterländ. Geschichte, 37 Bd. von ihm redigirt
(1811-1848) -- ebenso: Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur
und Kunst, 18 Bd. (1810-28) -- Geschichtswerke über Tyrol --
Geschichte der neueren Zeit. -- Anemonen -- &c.

I.
_Schloß Raitz_, am 15. August 1822.
_Wohlgeborner Herr Hofrath!_
Ich darf mir wohl kaum schmeicheln, daß Eurer Wohlgeboren mein Andenken
und mein Name nicht schon längst aus dem Gedächtnisse entschwunden sein
sollte, seit jenen Abenden des Spätsommers 1808, die ich bei meinem
unvergeßlichen Freunde, Heinrich Collin und bei Ihrer Frau Schwester,
Sophie von Knorring, damals Bernardi, sammt dem kurz zuvor in Wien
angekommenen Friedrich Schlegel, mit Ihnen zuzubringen, die Ehre hatte.
-- Hätte sich doch das biedere, lebensfreudige Wien öfters Ihres
Besuches erfreuen dürfen!
Seit dieser Zeit sind Sie im strengsten Sinne mein Wohlthäter, der
Urheber meiner liebsten Genüsse, der Erfrischer eines, mit manchem
widrigen Geschick, mit vielen Mühen und Gefahren ringenden Lebensmuthes
gewesen. -- In keiner wichtigen Unternehmung, noch in den himmelweit
verschiedenen Studien kritischer Forschung, konnte ich Shakespeare
und Tieck entbehren. -- Das „~nulla dies sine linea~“ übte ich
buchstäblich an der Genofeva, am Octavian, am Blaubart, am Phantasus
-- und der junge Freund, der Ihnen, verehrter Herr, diesen Brief
überbringt, wiederholt es mir oft, daß er es mir als die größte
Wohlthat verdanke, daß ich sein kräftiges, glühendes, aber etwas
düsteres Gemüth, von seinem sechzehnten Jahre an, mit Ihren Werken
erquickt und genährt habe, die ihm eine ganz neue Welt, einen in allen
Farben und Tönen spielenden Zaubergarten der Romantik aufschlossen.
Dieses Briefes Überbringer ist der junge Graf Hugo von
Salm-Reifferscheid, der einst seinem Großvater in der Fürstenwürde
folgt, sich zum Staatsdienste vorbereitet, und bei großem Fleiße in
seinen Berufsstudien, eine außerordentliche Liebe für redende und
bildende Kunst hat, mein Schüler in der Historie und mittelbar wohl
auch in manchen andern Dingen, da ich seinem Hause seit vielen Jahren
in inniger Freundschaft verbunden bin. -- Sein Vater, der als Berg- und
Hüttenmann, als rationeller Landwirth und als Naturhistoriker bekannte
Altgraf Hugo von Salm-Reifferscheid führt ihn und seinen zweiten Sohn
Robert auf Reisen, vorerst in Ihr deutsches Florenz und nach Leipzig.
-- Wärmere Verehrer als diesen jungen Mann hatten Sie wohl nie in dem
großen Kreise derer, die in Ihnen mit Recht einen der größten Dichter
aller Zeiten und aller Nationen bewundern und lieben, und nichts erhebt
so sehr, als jene freudige Begierde jugendlicher Gemüther: den Mann
von Angesicht zu Angesicht zu schauen, dessen Thaten oder Werke ihr
Herz oder ihre Einbildungskraft beschäftiget haben. -- Nehmen Sie ihn
freundlich auf.
Wie sehr freue auch ich mich, durch ihn Kunde zu erhalten von Ihrer
Gesundheit, die leider öfters als leidend geschildert wird und von den
Hoffnungen, die unsre Literatur auf Sie ihren festen Hort und in so
Manchem einzig und unübertroffen, bauen darf? --
Sollten Sie in Wien Aufträge haben, (den großen Theil des Sommers
verlebe ich auf dem Salm’schen Schlosse Raitz bei Brünn in Mähren)
erlaube ich mir hier meine Addresse herzusetzen: Herrn Joseph Freiherrn
von Hormayr zu Hortenburg, Ritter des Leopoldsordens, wirklichen
Hofrath und Historiographen des kaiserlichen Hauses -- zu Wien No.
747 Untere Bäckerstraße. -- Es sei mir dagegen auch erlaubt, um
Ihre Addresse und um den Namen jener Buchhandlung zu bitten, mit
der Sie am füglichsten verkehren und durch die man Ihnen verläßlich
Sendungen machen kann. -- Mein historisches Taschenbuch dürfte Ihrer
Aufmerksamkeit nicht ganz unwerth sein. -- Seine drei Hauptrubriken:
„_Ahnentafeln_,“ -- „_Burgen_,“ -- „_Sagen und Legenden, Zeichen
und Wunder_“ sind das vorzüglichste Vehikel meiner Haupttendenz,
der Popularisirung der Historie durch die redende und bildende
Kunst und vorzugsweise Anwendung dieser Beiden auf _vaterländische_
Gegenstände. -- Die lezte Wiener Kunstausstellung gab wirklich schon
Proben vorherrschenden nationalen Sinnes. Möchte er nur auch in die
Balladen-Dichtung und in die Dramaturgie hinübergehen! -- Mein nun
schon im XIV. Jahre bestehendes Archiv für Historie, Staats- und
Kriegskunst hatte jahrelang gleichfalls eine eigene Rubrik poetischer
Stoffe aus der Vaterlandsgeschichte und lieferte über hundert solcher
Balladen, worunter freilich auch nicht wenig Mittelmäßiges, aber viel
Gutes und einiges Vortreffliche war. -- Dürfte doch auch mein Journal
oder mein Taschenbuch sich schmeicheln, mit Ihrem Namen prangen zu
dürfen? -- Ich würde stolz darauf sein und gewärtige nur, daß Sie mir
die Bedingungen vorschrieben! Wer weiß wie Sie die Leyer der Sage zu
rühren und bei aller historischen Tendenz ist doch ganz und gar kein
Zwang weder in der Wahl des Gegenstandes, noch in der Behandlung.
Hocherfreut über diese Gelegenheit, meinen Namen wieder in Ihr
Gedächtniß zurückzurufen, erneuere ich angelegentlich den Ausdruck
tiefgefühlter Verehrung und Ergebenheit
Euerer Wohlgeborn
gehorsamster Diener
Frhr. _v. Hormayr_.
Sie vergeben einer langjährigen Augenschwäche, den Übelstand, Alles
fremder Hand zu diktiren.

II.
_Schloß Raitz_, 27. Juni 1825.
Obgleich Ihre eigene Aussage, theuerster Freund, bekräftigt, daß Sie es
mit Ihrer Correspondenz, selbst gegen gekrönte oder zu krönende Häupter
eben nicht allzu gewissenhaft zu nehmen pflegen, erlaube ich mir doch,
Ihnen eine Briefetikette vorzuschlagen, die Ihnen weder viel Zeit, noch
viel Mühe kosten wird und von der Etikette des alten französischen
Hofes erborgt ist, wo man bekanntlich, nur mit einem einzigen Wort auf
alle Fragen antworten durfte. -- Es sollte sie zwar auch in München ein
Briefchen von mir ereilt haben, allein das thut nichts zur Sache. --
Schreiben Sie mir nur gütigst wenige Buchstaben und wenige Ziffern auf
die rückwärts stehenden Fragen, durch den Überbringer dieses. -- Das
ganze Salmische Haus grüßt Sie hochachtungsvoll und mit den allerbesten
Wünschen. -- Anschütz empfiehlt sich voll Dank und Verehrung Ihrem
Gedächtniß.
Ganz der Ihrige
_Hormayr_.

I.
Haben Sie den gütigst übernommenen Brief und Paquet richtig zu
behändigen Gelegenheit gehabt?
Ja. Nein.

II.
Wie lange bleiben Sie in Dresden und wann gehen Sie nach Töplitz?
Datum.

III.
Wann ist es Zeit, gegen den Nachdruck Ihrer Werke, die gehörigen
Schritte zu thun und Ihnen die diesfälligen Formulare zuzusenden?
Datum.

III.
_Wien_, am 20ten November 1826.
Wäre ich an Divinationsgabe nur einigermassen dem Pfarrer von S.
Sulpice zu vergleichen, so würde ich aus der Stellung ihrer Beine und
Knie augenblicklich errathen, daß es die Beine und Knie eines überaus
geistreichen und liebenswürdigen Mannes sind, der aber zur Abbüßung
schwerer Jugendsünden, ein heiliges Gelübde gethan hat, Niemandem eine
Zeile Antwort zu geben.
Seit Sie Wien verließen, weis ich von Ihnen, zuerst durch einige höchst
scharfblickende und liebevolle Zeilen des damaligen Kronprinzen,
nunmehrigen Königs von Bayern, -- dann brachte mir der Schauspieler
_Stein_ eine Karte, worauf zu meinem versteinernden Erstaunen
sogar ihr Name und noch eine halbe Zeile eigenhändig standen, --
zuletzt hat mir die liebenswürdige _Sophie Müller_ recht
umständliche, meiner Ungeduld halb und halb genügende Auskünfte von
Ihnen, von Ihrem Befinden und von Ihrer Familie gegeben. Noch Näheres
hoffe ich dieser Tage durch Grillparzer zu vernehmen.
Das Haus der Grafen Salm hat hieran den lebendigsten Antheil genommen.
-- So wie ich selbst die tiefere Bekanntschaft Ihres Genius, (denn ich
lese _alle_ Jahre _alle_ Ihre Werke einmal ganz durch,) der
Gräfin Salm verdanke, so wünschte die ganze Familie nichts sehnlicher,
als Sie einmal zu längerem Sommeraufenthalt auf ihrem Schlosse Raitz
bei Brünn zu besitzen. -- Der älteste Sohn, Graf Hugo Salm, ist in Prag
angestellt, Ihnen also recht nahe. -- Er hat seiner Mutter zu ihrem
letzten Geburtsfeste, von dem talentvollen Prager Maler Führich, der
jetzt nach Rom geht, einen Cyklus aus Ihren Elfen componiren laßen, den
ich unendlich zart und genialisch finde. -- Von demselben Führich ist
ein Cyklus aus Ihrer Genovefa, mir lieber, als alle Umrisse von Retzsch
und Cornelius.
Sophie Müller erzählte mir, sie habe Ihnen bereits kundgegeben, wie
mich Ihr „_Dichterleben_“ entzückte, wie ich durch ganz Wien, die
Honneurs desselben gemacht, es den Leuten auf die Brust gesetzt und
Mehreren, mit Gewalt vorgelesen habe. -- Hier und in der Vorrede zu
Heinrichs von Kleist dramaturgischem Nachlaß, fand ich meine eigenen
Ansichten und Wünsche hinsichtlich der Nationalität der Tragödie
und des historischen Drama siegend ausgesprochen. -- Aber was soll
ich Ihnen sagen von dem Krieg in den Cevennen, in dem ich beinahe
jeden Tag wieder lese und über die einzelnen Partien desselben recht
eigentliche Studien mache? -- In unserer deutschen Literatur hat
dieses Meisterwerk nicht seines Gleichen und ich zweifle sehr, ob in
irgend einer andern? Da ich selbst den Tyrolerkrieg von 1809 geleitet
habe und den Gebirgskrieg und den Volkskrieg genau kenne, mögen Sie
auch die Steigerung des Eindruckes ermessen, den die ungeheure,
psychologische Wahrheit, die grandiose Anordnung des Ganzen, die
präcise Charakteristik, die hohe Ruhe in der beständigen Unruhe, das
Unbewegliche im ewig Beweglichen, auf mich gemacht haben. -- Ich weiß
diesen Eindruck mit Nichts zu vergleichen, seit langen Jahren in
unserer wahrlich verhängnißreichen Zeit.
Aber um des Himmelswillen, wie haben _Sie_ es über sich vermocht,
den ersten Theil _allein_ herauszugeben. -- Das heißt, die Leute
bei den Haaren aufhängen und die Schwachen mit aller Gewalt irre
machen. -- Solche Reitze vertragen wenige, ohne endliche Befriedigung.
Ist aber doch ernstliche Hoffnung, daß der zweite Theil =bald=
nachfolge? daß er nicht ~ad Calendas Graecas~ hinausgeschoben
werde? -- Was Sie bereits gegeben haben, ist so bewundernswürdig, so
zart und zugleich so groß, daß Sie die Gesundheit und die Nerven aller
echten und rechten Leser zu verantworten haben und daß Sie meinen
Kindern dafür responsabel sind, wenn auch über mich in allem Ernst der
Geist des Herrn kömmt und ich mich auf ein Haar so gebärde wie der
lange, blöde Michel! -- Was nur unser dicker Friedrich Schlegel dazu
sagen wird? Ich denke, er macht eine bedenkliche Miene, darauf einen
schlechten Witz und ärgert sich zuletzt, daß nichts anders heute Abends
zum Souper kommen soll! So ist in der That sehr zu beklagen, daß ein
_solches_ Talent _so_ endigt! daß es in all den mystischen
Grimassen nicht einmal ~de bonne foi~ ist und daß ihm diese
mühsame Hypokrisie noch obendrein schlecht genug bezahlt wird, ja, daß
er gar keine Partei für sich hat, außer einige Mönche, einige junge
Leute, die er noch ins Narrenhaus bringen wird und eine Dame, die er,
wie die Leute sagen, auszieht, was ich eben nicht glauben will, die
aber eine boshafte Thörin ist.
In der That, wenn Sie auch dem Gelübde nicht abtrünnig werden können
noch wollen, Niemandem eine Zeile zu antworten, so könnten Sie mich
doch durch dritte Hand wissen laßen, bis wann Hoffnung ist, daß der
zweite Theil erscheinen werde? -- In den Almanachen, die mir bisher
unter die Hände kamen, suchte ich vergebens nach einer Novelle von
Ihnen, weiß auch kein Wort, was wir sonst hoffen dürfen? und wie es mit
der Herausgabe Ihrer sämmtlichen Werke stehe?
Das Theater macht Ihnen wohl noch hübsch viel Galle? -- Das ist nun
einmal nicht anders. -- Die Wiener und Berliner Direktionen wetteifern
darin mit einander, das Problem zu lösen, wie man mit einem Verein der
ausgezeichnetsten Kräfte so wenig als möglich leisten könne? -- Die
Censur gibt den Herren freilich leider manche Entschuldigung an die
Hand, allein nichts destoweniger könnten sie weit mehr thun, als sie
wirklich leisten. -- Anschütz bezeigte Ihnen seine tiefe Verehrung. Das
ist doch noch ein Mensch, mit dem es eine Freude ist, von Ihnen und von
Ihren Werken zu sprechen und der eben so die Alten, wie den Shakespeare
in der Ursprache zu lesen vermag. --
Genehmigen Sie mit gewohnter Güte den erneuerten Ausdruck der wärmsten
Theilnahme des Salmischen Hauses und meiner unwandelbaren Bewunderung
und Anhänglichkeit.
Ganz der Ihrige
_Hormayr_.
Meine Addresse ist: Nr. 707 am alten Fleischmarkt, dieselbe Wohnung, wo
wir so glücklich waren, Sie zu sehen.

IV.
_Wien_, am 27. September 1827.
Ich benütze sehr gerne die Gelegenheit einer, die Dresdner Gallerie
besuchenden Künstlerin Therese Eisl, Wittwe eines im Fache der
Archäologie und der rationellen Landwirthschaft verdienten
Schriftstellers, um Ihnen, verehrungswürdigster Freund! ein Zeichen des
Lebens zu übersenden und die hochachtungsvollsten, freudig erneuerten
Grüße von mir und von der gräflich Salm’schen Familie, die wir uns Alle
in gleichem Maße der Anbetung nach Ihrem Wiedersehen sehnen, aber auch
die bittern Vorwürfe des gesammten Deutschlandes theilen, über das
nicht genug zu beklagende lange Ausbleiben des IIten Theiles
Ihres unübertrefflichen Aufruhrs in den Cevennen. -- Das heißt doch
wirklich dem Publikum mehr aufladen, als es zu tragen vermag -- und
was wäre das für ein Publikum, das diese, je wildere, desto heiligere
Ungeduld, nicht aus ganzer Seele theilte!?
Ranke hat mir Ihre theuren Zeilen übergeben, -- ich hoffe, ihm nützlich
gewesen zu seyn, ich hoffe auch, daß er alle seine Zwecke gloriös
erreichen wird.
Es freut mich unendlich, daß Raumer mit meiner Anzeige seiner
Hohenstauffen zufrieden ist. -- Es ist jetzt in der deutschen
Journalistik ein, nicht genug zu bekämpfender, abscheulicher Ton:
nachsichtig gegen das Schlechte und Gemeine, verwöhnend gütig gegen das
Mittelmäßige, aber unerbittlich gegen alles Gute und Treffliche.
Scheuten Sie nur das Clima nicht so sehr, Sie hätten müssen nach
München gehen, wo so viele Schätze altdeutscher Dichtkunst, wo das
Theater einer so kolossalen Reform bedarf und der König ein so feuriger
Bewunderer von Ihnen ist.
Hochachtungsvoll umarmt Sie tausendmal
Ganz der Ihrige
_Hormayr_.

V.
_München_, den 21. Februar 1828.
Seit den letzten Dezembertagen befinde ich mich in München, in
archivarischen Forschungen, sowohl um die Vorarbeiten zu meinem
großen Werk über die vorzugsweise romantische Heldendynastie der
_Babenberger_ zu vollenden, als auch, nach dem Wunsch und nach dem
Rufe des Königs, eine _Geschichte Bayerns_ bis zum westphälischen
Frieden zu schreiben. -- Wie diese Arbeiten auch immer ausfallen
mögen, bleibt es doch gewiß ein großer Gewinn für die Historie
des ganzen südlichen und mittleren Deutschlands, daß ich, der die
österreichischen, böhmischen und ungarischen Archive reorganisirte,
und daher genau kennt, auch noch zu dem Überblick der bayerischen und
fränkischen und zum Theil der schwäbischen komme. Beynebens trachte
ich eifrig jene chinesische Mauer zwischen dem österreichischen
und deutschen Buchhandel hie und da einzureissen, in der sichern
Überzeugung, daß die Geschichte der süddeutschen Länder durchaus nicht
isolirt, sondern nur im strengen Zusammenhang mit glücklichem Erfolge
behandelt werden könne. -- Ich schmeichle mir auch, neues Leben in
die hiesigen archivarischen Forschungen gebracht zu haben, da die
historische Klasse der Akademie, ganz uneingedenk ihres alten Ruhmes,
den Aufschwung des Königreichs nicht getheilt, sondern die letzten 25
Jahre in einem förmlichen Winterschlaf zugebracht hatte.
Professor Rauch aus Berlin ist gestern wieder dahin zurückgekehrt,
nachdem er die Vorbereitungen zum künftigen Gusse seines sitzenden
Bildes des verstorbenen Königs angeordnet hatte. Ich freute mich innig,
Rauch so enge Ihrem geistreichen Bruder verbunden zu wissen. Er war
erstaunt über die hiesigen Kunstschätze, sowohl aus dem griechischen
und römischen Alterthum, als auch in der altitalienischen und
altdeutschen Malerey, nicht minder über die Kunstschule, die sich hier
bildet unter Cornelius, Julius Schnorr und Heinrich Heß. -- Wer München
vor 20 Jahren gesehen hat, kann es unmöglich wieder erkennen. Es ist
nicht allein eine ganz neue Stadt geworden, sondern auch eine Masse
von Kenntnissen, Streiflichtern und heller Tagsbeleuchtung, die nur
noch wenige Zuckungen und Nebel der altbayerischen Schlagschatten zu
überwinden haben. -- Als 1799 König Max Joseph die Regierung antrat,
wollte Niemand der Königin protestantischen Hofprediger Schmidt in
eine Wohnung aufnehmen, und man war gezwungen, ihm bey Hof Quartier
zu geben. -- Wie ganz und gar ist darin Alles umgestaltet und Alles
anders -- und in noch wie vielen andern Dingen?! -- Mit Unrecht würde
man den König einer katholischen Einseitigkeit beschuldigen. Er hat
sich vielmehr stark und entschieden gegen die Jesuiten und gegen die
Kongregation ausgesprochen, und wacht strenge über die Gleichheit
der Rechte beyder Religionspartheyen. -- Was etwa in dieser Hinsicht
früher zuviel geschehen ist, das hat die Wohldienerey dieses und jenen
Werkzeugs verschuldet, das der König, so wie er es gewahr wurde,
ernstlich gerügt und abgewiesen hat. -- In 10 Jahren hat München gewiß
ein unerwartet großes, intellectuelles und künstlerisches Übergewicht,
zumal je verblendeter und ärger Zensur und Geistesdruck ostwärts ihr
lichtscheues Wesen treiben.
Witt-Döring, den ich übrigens gar nicht gesehen oder begegnet, desto
mehr aber von ihm gehört, wollte seine (von Osten wie von Nordost
her) inspirirte Jakobiner- und Demagogen-Riecherey auch in München
fortsetzen, wo er binnen 7 Tagen Alles durcheinander hetzte und
verwirrte, ein unglückliches Duell veranlaßte, und zum Federführer
der Hoch-Torys gerufen schien. -- Der König hat ihn fortgejagt -- und
wahrlich, die Epoche der jetzigen Ständeversammlung bedurfte keines
neuen Brandlegers. -- Zugleich erschien in mehreren öffentlichen
Blättern ein, hier mit allgemeinem Beifall gelesener Aufsatz über
Witts niedrige Ausfälle und unaufhörliche Denuntiationen wider mehrere
geehrte deutsche Dichternamen. Ich schicke denselben als ein pikantes
~Novissimum~.
Schenks Belisar hat ja in Weimar sehr viel Glück gemacht? -- Ich höre
Adam Müller spitze gewaltig die Feder zu jesuitischer Polemik? -- Daß
doch die Leute geschwiegen haben, wo sie hätten reden sollen, und nun
reden, wo sie lieber schweigen sollten. -- Es ist nichts hübscher,
als die Frau seines Gastfreundes zu entführen, zu heirathen, dabey
hyperkatholisch zu seyn, und Bonald über die =Unauflösbarkeit= der
katholischen Ehen, im Geiste des Trientner Conciliums zu übersetzen. --
Wellingtons und Huskissons Erklärungen sind ein neuer Beweis, wie eitel
die Hoffnung sey, die Welt rückwärts zu drehen.
Die Familie Salm empfiehlt sich hochachtungsvoll Ihrem Andenken, und
hofft, _Sie_ doch einmal wieder in Wien oder in den böhmischen
Bädern oder bey sich auf dem Schlosse Raitz zu begrüssen.
Ist denn um Gotteswillen gar keine Hoffnung auf die Fortsetzung der
Cevennen? -- War Raumer zufrieden mit Paris?
Mein brüderlicher Freund Schenk war entzückt über Ihre Bemerkungen
zum Belisar. -- Solche Reflexionen müssen es freilich seyn, um nur
einigermassen zu trösten über die erbärmliche Gehaltlosigkeit fast
aller mimischen und dramaturgischen Critiken. --
Der König Ludwig gedenkt Ihrer stets mit dem ausgezeichnetsten
Wohlwollen. Ich umarme Sie herzlichst mit der innigsten Verehrung und
mit der alten freundschaftlichen Ergebenheit.
Ganz der Ihrige
_Hormayr_.

VI.
_München_, am 15. Oktober 1830.
Nur um wenige Minuten, mein unvergeßlicher, theurer Freund, habe ich
Sie bey Ihrer Abreise von München verfehlt und wie ich höre, ist es
der Frau Ministerin von Schenk in Regensburg auch nicht viel besser
ergangen. -- Mit mir gab es aber noch einen komischen Zufall. Ich fuhr
Ihnen auf der Stelle nach in die Schleißheimer Allee, in der Gewißheit,
Sie noch einzuholen und Ihnen noch einmal zum Abschiede die Hand zu
drücken. Auch erreichte ich glücklich binnen einer halben Viertelstunde
einen Wagen, der nach der Beschreibung dem Ihrigen glich, aber um des
Regens willen ganz zugeknöpft war, sprang aus, hielt den Wagen an
und bat, das Leder aufzuknüpfen, weil ich mich noch gerne von Ihnen
beurlauben wolle; statt dessen aber sah gar bald ein kupferrothes und
grimmiges Gesicht zum Wagen heraus, versichernd, der Inhaber dieser
Schnautze sey kein Hofrath Tieck, sondern ein Bierbräuer von Erding,
der es mir keineswegs gut aufnahm, daß ich ihn aufgehalten hatte.
-- Ich fuhr also voll Ärger unverrichteter Dinge wieder zurück und
drücke Ihnen jetzt noch einmal meine Freude aus, Sie so wohl und so
heiter gesehen und von Ihnen selbst die langersehnte, ernstliche
Fortsetzung der Cevennen erhalten zu haben. -- Jetzt ist wohl auch
Raumer glücklich bei Ihnen angekommen, den ich tausendmal umarme. --
Er möge sich den Kronprinzen von Bayern, den ich voriges Jahr in der
Historie unterrichtete, beßtens empfohlen seyn lassen und ihn so oft
als möglich sehen. -- Der schöne und hoffnungsvolle junge Herr hegt
eine ungemeine Vorliebe für Geschichte und Dramaturgie. -- Welcher
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