Briefe an Ludwig Tieck (2/4) - 11

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hat, Ihnen in geschriebenen Worten, da mir mündliche leider unmöglich
sind, auszusprechen; ich nehme dazu das neue Jahr, zu dessen Beginn
ja selbst lästige Wünsche geduldig hingenommen zu werden pflegen,
der Ausdruck ächter Anhänglichkeit und Hochachtung aber eben durch
die Jahreswende und deren Bedeutsamkeit wie am Erlaubtesten so am
Angemessensten erscheinen dürfte.
Die stolze Freude, mit der ich Sie im Geiste und mit dem Herzen auf
Ihren Feierzügen der Heimreise durch Heidelberg, Darmstadt, u. s. f.
begleitete, wird nur durch den Gedanken getrübt und gedemüthigt, daß
nicht auch hier in Karlsruhe Ihnen eine huldigende Aufmerksamkeit
hatte dargebracht werden können; allein Ihr kurzbemessener Aufenthalt
vereitelte die kleine Festlichkeit, mit der es von einer Anzahl
„bekannter und unbekannter Freunde und Schätzer Tieck’s“ auf Sie
abgesehen war, und so sind Sie denn glücklich und unbewußt mit der
blosen Nachricht in der hiesigen Zeitung weggekommen, _daß_ Ihnen
ein Festmahl bereitet werden _sollte_, was übrigens in der, in der
Mehrzahl der Mitglieder seiner s. g. gebildeten Klassen hinsichtlich
des Genusses dichterischer Schöpfungen und der begeisterten Würdigung
der Dichter noch ziemlich böotischen oder beamtlichen „fächergebaueten
Sandstadt“ ein „Ereigniß“ gewesen sein würde, da man hier wol einen
neuen Bürgermeister oder Stadtdirektor oder Landtags-Abgeordneten
oder fürstlichen Namenstag befestmahlte, einen Dichter aber noch
nicht seit Serenissimus der höchstselige Markgraf Karl-Wilhelm von
Baden-Durlach Anno 1715 den Grundstein zu hiesiger Stadt legte.
Übrigens ist Ihnen die gedrohte Verherrlichung (kurios, daß man Poeten
-- diese Ambrosiaesser und Idealreichswohner -- so gern durch ein
Speisefest feiert und ihnen den Lorbeer, statt um die Schläfe, in einer
Wildschweinsauce reicht) nicht geschenkt, sondern nur aufgehoben;
lassen Sie sich nur wieder dieses Jahr in Baden finden! ja, hätte ich
Ihnen nicht gerade zum Beginn eben dieses Jahres nur gute Wünsche
darzubringen, so möchte ich fast, Sie hätten einen recht rheumatischen
Winter durchzumachen, um desto gewisser wieder die „balsamischen Lüfte“
und das „weiche warme Wellenspiel“ in der von einem schriftstellernden
Engländer so benannten „~City of the Fountains~“ aufsuchen
zu müssen; so aber will ich, aus der Fülle meines Herzens, Ihnen
ein geistig und körperlich recht behagliches Verbringen dieser
nordischen (aber nicht meiner) Lieblings-Jahreszeit und noch recht
vieler _Lenze_ und Badereisensommer und fruchtreicher Herbste
(stehen Sie ja doch selbst erst -- was auch der 31. Mai 1773 dawider
aufbringen möge -- im Lebensherbste und müssen, uns Lesern und
geistigen Feingenüßlingen zu lieb und zum Frommen, noch _mehr_
Früchte geben so reif und so schön und so erquicklich wie Ihre letzte,
aber hoffentlich nicht _letzte_, Ihre Südfrucht, Ihre Vittoria)
wünschen.
Aus den kümmerlichen und wol auch mitunter unrichtigen
Korrespondenznotizen der Zeitungen habe ich mir über Ihr seitheriges
Befinden und Thätigseyn doch manches Erfreuliche zusammengelesen,
besonders über Ihren Aufenthalt in Potsdam-Berlin; die Feier, die Ihnen
dort veranstaltet worden, habe ich nachbegangen, Ihre Mühwaltung um die
Aufführung der „Antigone“ getheilt, den Genuß der Anschauung dieses
erhabenen und erschütternden Spiels Ihnen beneidet, die Auszeichnung
und Freundschaft, die Ihnen ein König bewies, über den man _hier_,
wo man häufig entweder hitzig-liberal oder, infolge gewisser
Einflüsse, österreichisch-dirigirt denkt und ist, die seltsamsten und
zweifelndsten Urtheile hören muß, den _ich_ aber als einen Fürsten
voll der reinsten und hellsten An- und Absichten für die allerdings
nicht französisch-übereilte Förderung des Volksbesten und als einen
Mann von tiefem, aber eben darum dem gewöhnlichen und oberflächlich
blickenden Auge nicht breit offen gelegten Gemüthe und von reichem
feinem Geiste ansehe und hoch halte, herzlich gegönnt. Verzeihen Sie
mir diese, in einem freundschaftlicher Ergießung bestimmten Briefe,
vielleicht unangemessene Hereinbringung meiner Ansicht über den
Herrscher Preußens; allein wie überflüssig und werthlos sie an sich
auch sein mag, so hat sie doch das Verdienst, die eines Mannes zu sein,
der sich einer _ächten_ freien Gesinnung bewußt und unabhängig
genug ist, um nicht einen Bierbank-Liberalismus oder den Servilismus
der Kriecher und Hungerleider sich andenken oder anheucheln zu müssen,
und zudem drängte es mich, gerade Ihnen, dem von mir so Hochverehrten
und hier vor so vielen zum zuständigsten Urtheil Befähigten, das
meinige darzulegen.
Von _meinem_ Leben, Thun und -- Lassen (denn ich Kleiner leide
wie gewisse viel viel Größere auch an der Bequemlichkeitssünde) werden
Sie wol keinen Bericht verlangen und ich Ihnen wahrhaftig auch keinen
geben; zwischen den Freuden und Genüssen des Familienkreises und meiner
Bibliothek -- den besten, den ich kenne -- einerseits und ~the
usual routine of newspaper-writing and dictionary-making~ und just
so vieler Theilnahme an freundschaftlichem Verkehr und öffentlichen
Vergnügen, als nöthig ist, um nicht für einen Menschenfeind oder
Pedanten sich ansehen lassen zu müssen, andrerseits, ~runs the
smooth course of my life~, den selbst der Ärger über die immer
materieller werdende, in Fabrikenwuth und Fabrikennoth sich verrennende
Welt nicht zu stören vermag. Einen besondern Genuß gewährt mir
allsonntäglich Abends das Lesen (versteht sich im Original) und
Besprechen Shakespeare’s gemeinschaftlich mit dem Hofbibliothekar Gentz
hier, einem tüchtigen Sprachenkenner, und dem Ministerialrath Zell,
der Ihnen wol noch von Ihrem letzten Hierseyn in freundlichem Andenken
ist, jedenfalls sich Ihnen dazu wieder empfiehlt. Wir gedenken bei
diesem Shakespeare-Kränzchen oft Ihrer; allein lieber noch, als im
Geiste, möchten wir Sie leiblich bei uns haben zum _Vorlesen_,
was Ihnen aber auch, sobald wir Sie wieder in Karlsruhe bekommen und
festhalten können, sicherlich nicht soll erlassen werden. -- Ein Wunder
hat Hr. M. R. Zell hier gewirkt, das Sie ebenso erstaunen als freuen
wird: angeregt durch die ebenso eigenthümliche wie schöne Idee jener
Wiederauferweckung der altgriechischen Tragödie und die vielbesprochene
Aufführung der sophokleischen Antigone in Potsdam hat er über Beides
eine Reihe freier Vorträge in dem hiesigen Museum gehalten, welche
mit der lebhaftesten Theilnahme und stets, selbst von Seiten der
zahlreichst anwesenden Damenwelt, gespannter Aufmerksamkeit angehört
wurden und mich und andere Freunde _geistiger_ Anregungen und
Genüsse hoffen lassen, daß letztere wenigstens _neben_ dem Tanzen
und Geigen noch ihre Stelle in jenem gesellschaftlichen Vereine
erhalten und Wurzel fassend erfreuliche Blüten treiben und wohlthätige
Früchte tragen werden; es war etwas Unerhörtes, Niegeschautes,
Nimmererlebtes, Hunderte und Hunderte diesen Vorträgen zuziehen
zu sehen, und mag schon Manche der Umstand, daß sie (natürlich)
_umsonst_ gehalten wurden, gelockt oder die Mode hingeführt
haben, so ist doch in Viele der Same eines bessern Geschmacks und
einer reineren Genußrichtung gestreut worden und das Verdienst Hrn.
Zell’s gewiß auch in Ihren Augen nicht unbedeutend. Doch ich merke mit
Schrecken, wie ich mit unsern Herrlichkeiten kleinstädtisch groß thue
und breit werde, und nehme Ihre Nachsicht und Augen nur noch für ein
paar erklärende Worte über die Inlage in Anspruch. Sie rührt von einem
jungen hiesigen Handwerksmeister her, der -- ein ächter, kräftiger,
schlichter, kluger, allgemein geachteter hiesiger Bürgersmann -- neben
seinem Gewerbe, das er tüchtig treibt, in arbeitsfreien Stunden sein
unverkennbares Talent zur Dichtkunst als Erholung und vom inneren
Drang bewegt, walten läßt und pflegt, manches, ja vieles recht Hübsche
und Ansprechende in Versen schon geleistet und geliefert hat (ich
glaube, es würde den Mann und Naturdichter _glücklich_ machen,
wenn Sie ihm erlaubten oder ihn einladen, Ihnen das 1840 gedruckte
Bändchen seiner Dichtungen zu senden?) und gelegentlich mich über
seinen literarischen Bedarf oder dieses und jenes von ihm gelesene
gute Buch zu Rathe zieht; so kam er letzthin ganz im Feuer zu mir,
erzählend, wie er so eben mit inniger Lust Ludwig Tieck’s „jungen
Tischlermeister“ gelesen, in dem die herrlichste, einsichtsvollste
Anerkenntniß des Bürger- und Handwerker-Standes gefunden und sich an
dem Buche ordentlich aufgerichtet und aufs Tiefste erquickt habe; wie
er bedauere, daß ihm jede Gelegenheit mangele, dem Verfasser selbst
sein Entzücken und seine Verehrung auszusprechen u. s. w. Auf meine
Bemerkung, daß Sie mich mit Ihrer Bekanntschaft und Freundschaft
beehrten und ich überzeugt sei, daß jene seine Äußerungen, brieflich
an Sie gerichtet, von Ihnen freundlich würden aufgenommen werden, hat
er mir denn das Beiliegende zur Beförderung an Sie, verehrter Herr,
zugestellt. Ich bin gewiß, seine -- wenn schon manchmal überschwänglich
gesetzten -- Worte werden Ihnen wohler thun, als Dutzende zierlich
gedrehter oder gewöhnlicher Rezensionen.
Indem ich Sie bitte, Ihren Reisebegleiterinnen den Ausdruck meiner
Ehrfurcht und meiner Freude, ihrer Bekanntschaft wenn auch leider nur
kurz gewürdigt worden zu sein, darzulegen, hoffe ich, daß _Sie_
mir -- und meiner Frau, die sich Ihnen bestens empfehlen läßt -- Ihre
freundliche Zuneigung auch ohne _briefliches_ Zeichen, um das ich
Sie bei Ihrer so viel in Anspruch genommenen Zeit anzugehen kaum wagen
darf, immergleich bewahren und _vor Allem_ in diesem Jahre mich,
auf Ihrer Badefahrt, mit Ihrem Besuche wieder beehren und beglücken
werden.
Mit Hochachtung und Anhänglichkeit
Ihr
_v. Killinger_.
N. S. vom 15ten. Eben da ich meinen Brief für die Post siegeln will,
kommt mir die neueste Nummer des londoner ~Athenaeum~ vom 8.
Januar und damit der Prospektus einer bei Whittaker & Comp. in London
erscheinenden, _neuen_ Ausgabe von Shakespeare’s ~Plays and
Poems~ zu, welche der Ihnen sicherlich wohlbekannte unermüdliche
und vielfach auch recht scharfsinnige Sammler und Forscher aller,
Shakespeare und seine Werke betreffenden Notizen und Bücher, Hr.
J. Payne-Collier, auf acht Demioktavo-Bände (zu 12 Schillings
der Band) berechnet, vorbereitet, und wovon der erste Band die
Lebensbeschreibung, die Geschichte des engl. Drama’s u. s. w. enthalten
soll. Wenn die Ausführung nur die Hälfte von dem leistet, was der
Prospekt verspricht, so giebt’s wirklich ~an unique and the most
complete and correct edition of all Shakespeare’s~. In Bezug auf
die von ihm den einzelnen Stücken beizugebenden Anmerkungen sagt der
Verfasser u. a.: „~What may have been well and justly said by German
critics, especially by such men as Tieck and Schlegel, will also
be brought under the reader’s notice, taking care, however, not to
obtrude the rhapsodical outpouring of their extravagant and ignorant
_imitators_, whether abroad or at home.~“ Collier hat übrigens
ein, auf diese seine Unternehmung bezügliches, um eine Bagatelle
bei jeder londoner Buchhandlung zu habendes Druckschriftchen u. d.
T. „~Reasons for a New Edition of Shakespeare’s Works~ (London
1841|42 bei Whittaker),“ vorausgehen lassen.
Doch diese meine Notiz ist wol für Sie eine spätkommende und
überflüssige, da Sie wol bereits von dieser literarischen Entreprise
Kenntniß und den _rechten_ Maßstab der Würdigung haben.
_v. Kr_.

III.
_Karlsruhe_, 4. Oktober 1845.
_Hochverehrter Herr_,
Ich wollte, ich könnte Ihnen das Gefühl meines Dankes für den Gruß
gütiger Erinnerung, welchen mir Fräulein von Böckh bei ihrer Rückkehr
nach Karlsruhe von Ihnen gebracht hat, inniger als durch kalte
Briefzeilen, und bedeutender, als durch die beigelegte (materiell
allerdings ziemlich „gewichtige“) Weihgabe ausdrücken. Jener Gruß
und was mir die Überbringerin von dem wohlwollenden Andenken sagte,
das Sie mir, der Ihnen durch so gar kein Verdienst als das der
herzlichsten Verehrung für Sie empfohlen sein kann, bewahren, -- hat
mir den Anlaß und den Muth gegeben, Ihnen einmal wieder mit einer
Zuschrift beschwerlich zu fallen und den soeben herausgekommenen
ersten Band einer Arbeit anzubieten, für welche ich wenigstens das an
der großen Mehrzahl unserer modernen Übersetzer (schmählicherweise)
seltene Verdienst großer Sorgfalt ansprechen darf. Es ist -- seit
meiner „Englischen Bibliothek“ und außer einem von mir mitbearbeiteten
unlängst und endlich (in der G. Braunschen Hofbuchhandlung hier
erschienenen) „großen Deutsch-Englischen Wörterbuche“ -- wieder das
erste von mir erschienene _Buch_, indem meine literarische
Thätigkeit in der Zwischenzeit, und nach der Niederlegung der von
mir versuchten, aber vorzüglich dem Verleger gegenüber für unmöglich
befundenen, selbstständigen und anständigen Redaktion der „Karlsruher
Zeitung,“ auf Beiträge in’s Cotta’sche „Ausland“ und einige
englische Artikel in londoner Zeitschriften sich beschränkte oder --
zersplitterte.
Kann Ihnen das (leider mit Druckfehlern stark durchsetzte) Harris’sche
Reisewerk in seiner Erzählung von mannigfaltigen und eigenthümlichen
Erlebnissen in einer, gewissermaßen erst seit einem Jahrfünft
wieder -- nach jahrhundertelanger Abgeschiedenheit -- den Europäern
erschlossenen Erdgegend ein kleines Interesse abgewinnen, und
erlauben Sie mir daraufhin, Ihnen den (wahrscheinlich um Neujahr
herauskommenden) zweiten Band zu übersenden, so würde ich mich ebenso
beglückt wie geehrt finden. Die Beschäftigung mit dieser -- wie
des Übersetzers natürliche Vorliebe meint -- ebenso unterhaltenden
als belehrungsreichen Arbeit hat mir inmitten des wirren und
unerquicklichen politischen und religiösen (!) Treibens im deutschen
Vaterlande eine wohlthuende Ableitung und Wehr wider das mit Übermacht
sich aufdrängende und anschwellende lügenreiche (und geistarme)
Zeitungengewäsch und kannegießernde dünkelvolle Rednerwesen gewährt;
denn ich mag wohl sagen „~I am sick of politics~“ -- und Gott
verzeih mir’s, fast hätt’ ich geschrieben „~religion too~“
-- „~and all that sort of thing~,“ satt und ekel _der_
Politik, wie sie jetzt unter dem Aushängschild und Deckmantel der
Staatsverbesserung und Volkserhebung von verdorbenen Literaten und
vorlauten Judenbuben in den meisten s. g. Organen der öffentlichen
Meinung getrieben wird, ohne Herz, ohne Wahrheit, um’s Geld im
hochfahrenden Übermuthe der Unwissenheit, in Liederlichkeit und im
Straßenjungengelüst an Unfug und Durcheinander, jener Politik, die
den Parteien zum Tummelplatz und zum Blendwerk des nichtsdenkenden
Volkstheils dient, der nicht begreift, daß -- wie der politisch so
erfahrene, so gediegene, und so besonnen freie Engländer weiß und sagt
-- ~party „is the madness of many for the gain of a few.“~
Empfinde schon _ich_, ein Mensch, der zwar tief und lebhaft
für Poesie fühlt, aber doch ihren Drang und ihre Herrlichkeit aus
eigenem Schaffen nie gelernt hat, das Prosaische und Entnüchterte
unsrer Tage und Literaturrichtung, wie im Dampf der Eisenbahnen
der vom Aktienfieber bethörte Sinn für die Stralen und Genüsse der
Dichtung sich trübt und unlustig wird, wie in den von unbedachten
Schwärmern oder schlauberechnenden Böswilligen aus dem üppigen
aber trüglichen Boden der Theorien und Lehren vom „Musterstaate“
und von der „Glücksgleichheit Aller“ aufgetriebenen Dünsten die
Köpfe sich verwirren und wie selbst Viele der s. g. gebildeten
Klassen den gesunden, klaren, keuschen Born ächter Poesie zu
verkennen und zu verschmähen beginnen, um begierig aus dem nur zu
häufig mit französischem politischem und moralischem Schmutz noch
mehr verunreinigten, unlauteren Quell politischer Dichtung oder
liedermachender Politik zu trinken, -- vergegenwärtige ich mir dann
_Sie_, hochverehrter Mann, der als der letzt- (und hoffentlich
noch _recht lange lange_) lebende Vertreter einer Poesie-reichen
und -freudigen Zeit wie die Abendsonne über die Sturmwolkenmasse
eines vom Parteihader verdüsterten und von der maßlosesten und
grobstoffigsten Geld- und Genuß-Sucht und -Jagd bewegten Deutschland
herleuchtet, so möchte ich fast bedauern, daß Ihre jetzige Stellung
so mildgeborgen, so heiterumglänzt ist, daß Sie sich wohl nicht
versucht oder gedrungen fühlen werden, den alten mächtigen Blitz der
Ironie wieder im Dichterzorn und in einer neuen Dichterschöpfung in
all’ das konfuse und prosaische Wesen hineinzuschleudern. Während
ich aber, mit dem Reichthum und Reiz der Hervorbringungen, die wir
-- Ihre Verehrer -- von Ihnen _haben_ und _genießen_, noch
nicht begnügt -- den „Gewaltigen der Ironie“ zu einer frischen, uns
Allen hochwillkommenen, Lebensäußerung aufrufen möchte, erbitte
ich _mir_ ganz stille von Ihnen eine gnädige Verschonung mit
eben jenem mächtig wirksamen Element für diese etwas wunderlichen
Herzensergießungen.
Meine Frau, welche die Ehre und Freude eines wiederholten Besuchs
Tieck’s in unserem Hause unwandelbar lebhaft in dankbarem und
beglücktem Herzen trägt, empfiehlt sich durch mich Ihrer wohlwollenden
Erinnerung, wie der Fortdauer Ihrer Freundschaft.
Ihr aufrichtigst ergebener
_v. Killinger_.

IV.
_Karlsruhe_, 30. November 1846.
Beghuinenstraße Nr. 14.
_Hochverehrter Herr und Freund_,
Ich habe ordentlich mit Ungeduld dem (durch überhäufte Arbeiten der
Druckerei bedeutend verzögerten) Fertigwerden des zweiten Bandes
meiner Übersetzung der Harris’schen Reise entgegensehen, weil ich
dadurch eine hochwillkommene Gelegenheit, ja gewissermaßen ein Recht
erhalten, mich Ihnen, wenn auch leider nur mit einigen kalten Zeilen,
anstatt des warmen Wortes, und mit einer an eigenem Geistesverdienst
trotz ihrem stofflichen Gewicht gar leichten Gabe nähern zu können;
denn da Sie ~A~ gesagt, d. h. den ersten Band nicht ausdrücklich
zurückgewiesen (also der Regel ~qui tacit consentit~ sich
unterworfen) haben, so _müssen_ Sie auch ~B~ sagen, d. h.
den zweiten ebenfalls, wohl oder übel, annehmen -- übrigens ohne
Verbindlichkeit ihn zu lesen oder gar gegen bessern Geschmack und
Überzeugung ihn zu loben. -- Die zahllosen Fallgruben der Druckfehler,
die ich noch mit einem geschriebenen und beigelegten Verzeichniß weiter
ins Licht gestellt habe, bitte ich _mir_ auf keinen Fall zur Last
zu legen. --
Es hat mich schon lange gedrängt, wieder einmal aus wahrem aufrichtigem
Herzen Ihnen zu versichern, wie Sie in meiner Erinnerung ohne Wandel
und ohne Nachlaß geliebt und verehrt fortleben, und in letzter
Zeit mehr als je, anzufragen und -- wenn auch nur in kürzesten
Worten -- Beruhigung von Ihnen selbst zu erhalten, inwiefern an der
Zeitungen Nachricht von Ihrer bedenklichen Erkrankung, „infolge
einer übelgebrauchten Traubenkur,“ _etwas_ Gegründetes (oder,
_hoffentlich_, Nichtgegründetes) _gewesen_ sei? und ob Sie
fortwährend, oder wieder, sich des Wohlseyns erfreuen, welches die
innigen Wünsche Ihrer zahlreichen Freude Ihnen „anewigen“ möchten. Und
so hätte ich denn, in meinen Zweifeln und Besorgnissen, auch ohne die
nun eben noch zu rechter Zeit gekommene, dieses mitgehende Schreiben
gewissermaßen deckende, „nothwendige“ Buch-Sendung noch vor dem
Schlusse des alten Jahres durch ein leises briefliches Anklopfen bei
Ihnen den Versuch gemacht, ob Sie durch eine freundlich bereite Antwort
mich über Sie beruhigt und froh in das neue Jahr hätten eintreten
lassen wollen. --
Da ich nichts, auch gar nichts, mitzutheilen _habe_, was Sie
von _hier_ interessiren könnte, so muß ich, um nicht ganz
neuigkeitenleer vor Ihnen zu erscheinen, ächt-deutsch mit interessantem
Fremdem mir helfen: Die Lind ist hier, singt hier, hat schon zweimal
gesungen, und wird noch zweimal singen. Da Sie den Lind-Taumel in
Berlin und eines Berliner Theaterpublikums in seinen ungeheuerlichen
Ausbrüchen ohne Zweifel erlebt und überlebt haben, so brauche ich Ihnen
keine Beschreibung vom hiesigen zu machen, den Sie sich gefälligst,
nur natürlich im Verhältniß von 24,000 (s. g. Seelen) zu 400,000, in
seiner Gewaltigkeit und Überschwänglichkeit selbst vorstellen wollen.
Ich habe sie noch nicht gehört, da ich meinen theuer bewahrten 1
Sperrsitz und den ersten und zweiten Kunstgenuß oder die Befriedigung
der Neugierde beim ersten und zweiten Auftreten der Sängerin wie billig
meiner Frau überließ, und erst in ihrer dritten Rolle der Vestalin
sie, wo möglich in Ekstase, zu bewundern vorhabe: denn ich will
die „schwedische Nachtigall“ doch lieber im Granaten-, Lorbeeren-,
Pinien- und Eichen-Haine dieser Spontinischen Musik schlagen hören,
als in den trübseligen und saftlosen Cypressen einer Bellini’schen
Nachtwandlerin oder in den ganz marklosen und unsinnig ausgeschnitzten
Kinderspiel-Gehölzen und Kirchhofsbäumchen einer Donizetti’schen Lucia
di Lammermoor -- ihren bisherigen Gesangsproduktionen, die übrigens
in der That, wie mir selbst strenge Kenner und Freunde der Tonkunst
versichert haben, der Bewunderung würdig gewesen seien.
Vom „Auslande“ komme ich auf etwas, das mir „am Nächsten ist,“ nämlich
auf mich „Selbst.“ Meine Carlsruher Mitbürger haben mich nämlich zum
Bürgermeister der Residenz wählen wollen, was ich zwar als einen
Beweis ihres Vertrauens, daß ein Bücherwurm und „Übersetzer aus dem
Englischen“ auch für praktische Zwecke und strenge Geschäftsthätigkeit
noch brauchbar sei, recht erfreuend gefunden, aber natürlich abgelehnt
habe, da ich aus dem Staatsdienst ausgetreten bin, weil ich nicht
der unbedingt gehorsame Diener des Staats d. h. der Regierung sein
wollte, also noch viel weniger Lust haben konnte, meine Unabhängigkeit
aufzugeben, um der Diener einer Stadt oder der Sündenbock zu werden,
auf den ihre Bürger gar zu leicht den Verdruß, den ihnen häusliche
oder gewerbliche Bedrängniß vielleicht verursacht, abzuladen geneigt
sein dürften. Darauf wollten sie mich zum Deputirten machen. Da
ich aber keine Geduld und kein Spezifikum wider die ungeheure
Langeweile und den unendlichen Ärger besitze, welche das Anhörenmüssen
zwei-drei-vierstündiger Vorträge und Abhandlungen selbstliebiger und
ehrsüchtiger radikaler Kammer-Redner jedem wohlorganisirten Menschen
bereiten muß da ich ferner, weder unbedingt mit der Regierung hätte
stimmen können oder stumm sein mögen, noch den oft unmöglichen und
unsinnigen oder hinterlistigen Forderungen der Ultraliberalen resp.
Radikalen mich anzuschließen vermocht hätte, zur Behauptung einer
Stellung _in der Mitte_ aber, (wo nach _meinem_ Gefühl und nach
_meiner_ Denkart oder Anschauungsweise die Wahrheit, die Möglichkeit
einer Ausgleichung und Verwirklichung der widerstreitenden, von oben
herunter und von unten hinauf gehenden, s. g. Rechtsforderungen und die
schön menschliche, jede _treugemeinte_ Gesinnung achtende, jedes neue
Gute fördernde und jedes vielleicht einst Gutgewesene aber mit der Zeit
zum _Un_guten gewordene schonlich entfernende Billigkeit liegt), --
weder in _mir_ die zur _tüchtigen_ Wirkung nach Außen erforderlichen
Anlagen und Gaben fand, noch in der _Kammer_ zur Unterstützung eine
hinlänglich große Anzahl Unbefangener und Ungezwungener hätte erwarten
dürfen, so lehnte ich auch diese „Auszeichnung“ ab.
Daß ich nun so viel von der Lind _und_ von mir geredet habe,
haben eigentlich Sie selbst verschuldet: denn thäten _Sie_ Ihre
Schuldigkeit und schrieben _mehr_ Bücher oder auch nur wieder eine
kleine liebenswürdige und geistvolle Erzählung, zur Erbauung und zur
Freude ihrer _vielen_ Freunde und Verehrer und zur Beschämung und
zum Ärger Ihrer _wenigen_ Feinde und Neider, so hätte ich einen
unendlich weit anziehenderen und bedeutenderen Stoff der Besprechung
Ihnen gegenüber gehabt, als selbst schwedische Nachtigallen oder gar
projektirte Oberbürgermeister und Volksvertreter!
Indem ich die Bitte meiner Frau, sie Ihrem gütigen Andenken zu
empfehlen, hiemit erfülle, bin ich stets mit den _herzlichsten_
Wünschen für Ihr Wohlergehen,
Ihr treu ergebener
K. A. Frhr. _v. Killinger_.

V.
_Karlsruhe_, 30. Juli 1847.
_Verehrter Herr und Freund!_
Sie sehen, daß ich schon wieder versuche, mich in Ihr Andenken
zurückzurufen, und zwar durch eine Darbringung wieder aus einer andern
Gegend der Welt, als die letzte war. Nachdem ich Sie voriges Jahr mit
zwei ziemlich schwerfälligen Erinnerungszeichen aus _Abyssinien_
(d. h. durch 1 Ex. meiner Bearbeitung der Harris’schen Reise dahin)
heimgesucht habe, nahe ich mich Ihnen jetzt aufs Neue mit zwei
allerdings leichtern Gedächtnißbüchern aus _Irland_, die Sie
übrigens so wenig zu lesen verpflichtet sind wie die vorige Zusendung:
denn schon, daß Sie einem (allerdings fleißigen und gewissenhaften)
Dilettanten in der Literatur stillschweigend erlauben Ihnen seine
Arbeiten vorzulegen, ist mir eine Gunst wie meiner ergebenen
Freundschaft einige Befriedigung, daß sie mit solchen wenn auch
geringen und aus der Ferne dargebrachten Gaben im Geiste sich an Ihr
Herz legen und von ihm vielleicht einer freundlichen Aufnahme sich
getrösten darf.
Da ich Ihre Augen und Geduld für mein Geschriebenes noch viel weniger
als für mein Gedrucktes unbescheiden in Anspruch nehmen möchte, so
erlaube ich mir, wenn Sie letzteres irgendwelcher Beachtung würdigen
wollten, in Bezug auf das, was ich _mit_ und _in_ dem Erin
beabsichtige, Ihnen die Vorrede des ersten Bändchens als hinreichende
Auskunft zu empfehlen und außerdem die fertiggedruckten ersten zwölf
Bogen des _dritten_ Bändchens (bis ich dieses vollständig, Text
und Erläuterungen, Ihnen zu überreichen im Stande bin) beizulegen,
welches den 1sten „Theil“ der eigentlichen „Märchen und Sagen“ enthält.
Diesen nebst den weitern Theilen der eigentlichen „Märchen und Sagen“
entweder durch eine Einleitung von Ihnen geschmückt und gewerthet zu
erhalten oder doch wenigstens mit einer Widmung meiner anhänglichen
Verehrung an Sie zu begleiten, ist mir längere Zeit ein lebhafter und
lieber Wunsch gewesen; allein vom Erstern hat mich minder mein Zweifel
in Ihre Güte als die Äußerung und das Bedenken Cotta’s, der selbst
einen _hohen_ Werth auf einige Einleitungsworte von _Ihnen_
für diese Sammlung gelegt hätte, „daß Sie ähnliche Anliegen abzulehnen
pflegten und so auch das meinige schon aus Rücksichten auf Ihre,
jede Arbeit verbietende, Gesundheit würden unerfüllt lassen müssen,“
abgeschreckt und vom Letztern die Besorgniß, _Ihnen_ aufdringlich
oder gar dem _Publikum_ als unverdient nach Ihrer Gunst haschend
oder mit Ihrem Wohlwollen prahlend zu erscheinen. Glücklich würde es
mich machen, sähen _Sie_ die Sache anders an!
Selbst auf die Gefahr hin, Sie mit weitern Zeilen zu langweilen oder zu
plagen, möchte ich die mir so liebe Unterhaltung mit Ihnen verlängern;
allein eine heitere Stimmung -- und in _der_ bliebe ich doch gern
Ihnen gegenüber -- kann ich auf die Dauer nicht aufbringen und mit
meiner traurigen Sie selbst zu verstimmen, würde ich mir nicht getrauen
noch vergeben. Zu recht tiefer Trauer und schwerem Gemüthsleid habe
ich aber den schmerzlichsten Grund; denn zu Anfang Juni’s ist mir,
nach einer mehrmonatlichen und peinlichen Lungenkrankheit, meine Frau
gestorben. Wir hatten uns in gegenseitiger Jugendliebe versprochen,
erst nach siebenjährigen Schwierigkeiten und Ausharren heirathen können
und auf’s Allerglücklichste mit und für einander gelebt -- --. Ich
verlor in ihr mein bestes Lebenstheil und meine treueste Lebensstütze,
unsere Kinder die sorglichste und aufopferndste Mutter und _Sie_,
wie jeder Schöpfer, Pfleger und Vertreter des Schönen, Guten und
Rechten, eine warme und eifrige Verehrerin.
Über Ihren jetzigen Lebensgang und Ihr körperliches Befinden muß ich
mich leider stets nur aus den zerstreuten Nachrichten in öffentlichen
Blättern, die ich freilich mit der lebhaftesten Begierde und dem
innigsten Antheil aufsuche und lese, unterrichten, und sah soeben aus
einem Berliner Briefe in der Allgemeinen Zeitung vom 27. d. M., daß
Ihre Genesung von Ihrer letzten Krankheit nur langsam vorrücke: möge
sie um so nachhaltiger und ungestörter seyn -- dies ist mein heißes
Hoffen und Wünschen -- und aus ihr Ihnen erfrischte Lust zu geistiger
Schaffensthätigkeit erblühen.
Mit unwandelbar freundschaftlicher Verehrung
Ihr ergebener
K. A. Frhr. _v. Killinger_.


Kleist, Maria.
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