Briefe an Ludwig Tieck (2/4) - 09

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schaut sie vertraulich herein, wie ein Freundesgesicht, und wo man
den Fuß aus der Thüre setzt, tritt sie in immer neuen Ansichten dem
Auge entgegen. Einen besondern Schmuck erhält sie überdieß durch
die schöne Kirche, die man von allen Seiten in neuen Umgebungen
wiederfindet. Mit Vergnügen lernte ich manchen Anhänger Immermanns
kennen, und fand die Freude am Münchhausen, der erst kürzlich bis in
diese Hügel gedrungen war, ganz allgemein. Unter den Professoren sind
wenig bedeutende Persönlichkeiten. Mir am interessantesten war die
Bekanntschaft eines jüngern Theologen, des Prof. Thiersch, ein Sohn des
Münchner Philologen, den ich auch habe kennen lernen. Ich bin ihm durch
die Beschäftigung mit einem kürzlich von ihm erschienenen Buche nahe
getreten: Vorlesungen über Katholicismus und Protestantismus. Es ist
von ganz orthodoxem Standpunkte aus, aber so wenig aus abgeschlossenem
Protestantismus hervorgegangen, daß man dem Verfasser den Vorwurf des
Katholisirens gemacht hat, gewiß mit Unrecht, denn er übersieht nur
mit unbefangenem Auge die Mängel und Vorzüge beider Confessionen, und
sieht eine letzte und höchste Entwickelung der Kirche in der Einheit
Beider. Man sagt, unsere Königin interessire sich sehr für ihn, und
es soll davon die Rede gewesen seyn, ihn an Marheineckes Stelle nach
Berlin zu rufen; aber er ist ein wenig Antiberliner, und ich fürchte
auch, daß er sich dort nicht ganz wohl fühlen würde, denn es würden
ihn manche als den ihrigen betrachten, zu denen er nicht eigentlich
gehört. Er ist eben so duldsam in Betreff fremder Meinungen, als von
der eignen durchdrungen, und weit entfernt sich im Verkehr oder Urtheil
durch die herausgekehrte Seite irgend eines Bekenntnisses bestimmen
zu lassen. Wenn man übrigens eine Zeitlang gesehen hat, was in Hessen
die Kleinlichkeit der Polizei und Verwaltung, trotz der Constitution
hervorzubringen vermag, so freut man sich, wenn man wieder in die
Staaten seiner Preuß. Majestät gelangt, trotz manches Geschreis, was in
denselben laut wird.
Es wird Sie wohl interessiren, ein Wort von Uechtritz zu hören,
verehrter Freund. -- Ich habe viel Sorge für ihn gehabt, und finde
seinen Zustand noch immer wenig erfreulich. Den vorigen Winter hat
er viel gelitten, und war geistig oft auf die beängstigendste Weise
absorbirt und zerstreut. Nun hat er Marienbad gebraucht, und das
Gespräch mit ihm ist wieder viel leichter. Er holt mich bisweilen gegen
Abend zum Spazirengehen ab, und da habe ich mannichfache Gelegenheit,
mich seines vielseitigen Wissens und seines feinen Verständnisses
gewisser Dinge zu erfreuen. Das letzte Mal war er ganz voll von
Ihrem jungen Tischlermeister. -- An seinem Romane arbeitet er fort.
Könnte man ihm ein drei Mal schnelleres Schaffen anwünschen, so wär
es gut, und er würde hier vielleicht das Beste leisten, dessen er
fähig ist. Aber wann wird er fertig werden, oder wird er’s überhaupt
vollenden? Schnaase war im Herbst in Holland und Belgien, wohl nicht
ohne bestimmte Kunstabsichten. Die Fortsetzung seines Buches ist etwas
hinausgeschoben, denn er ist sehr unzufrieden mit dem, was er dafür
gethan hat, und will Alles noch einmal umarbeiten. Jetzt hat er einen
Freund bei sich, der beschäftigt ist, das Vollendete ins Französische
zu übersetzen, eine Arbeit, deren Anfänge Schn. für sehr gelungen
erklärt. Ich habe diesen Sommer erst seine Niederländischen Briefe
kennen lernen, und sie mit ungemeinem Vergnügen gelesen. Bisweilen ist
für meinen Verstand der Gegenstand nicht fasslich genug behandelt; aber
man wird immer für die Mühe belohnt, und erkennt recht, mit welchem
fein organisirtem Geiste man zu thun hat.
Ehe ich schließe, muß ich Ihnen noch erzählen, daß mein Carolinchen nun
schon ein ganz großes Mädchen wird, und ihre ersten Studien begonnen
hat. Wir malen mit nicht geringer Anstrengung verschiedne Buchstaben
auf die Tafel und lesen ohne Kopfbrechen einzelne Worte. Leider ist das
Kind sehr träge, so wenig sie dumm ist, und ich weiß nicht, wofür mich
der Himmel mit dieser bedenklichen Anlage strafen will, denn Faulheit
ist nicht mein schlimmster Fehler. Übrigens ist die Kleine doch sehr
liebenswürdig, gesund und kräftig und die Quelle unsäglicher Freude für
mich.
Nun finden Sie nur nicht, daß ich allzu geschwätzig war, mein theurer
und gütiger Freund, sondern nehmen Sie mich freundlich auf, die ich mit
immer gleicher Verehrung bin
Ihre
herzlich ergebene
_Marianne Immermann_.


Ingemann, Bernh. Severin.

Dieser dänische Poet, geb. am 28. Mai 1789, trat mit seinen
„Gedichten“ zuerst 1811-12 hervor, und hat sodann eine
große Fruchtbarkeit in romantischen Erzählungen, epischen
Dichtungen und dramatischen Werken glücklich entfaltet. Auch
vaterländisch-historische Romane hat er geschrieben.
Wie allerliebst sind diese zwei Briefe an Tieck! Der herzliche
Ton derselben erregt wehmüthige Empfindungen, durch den Vergleich
vergangener Zustände mit den gegenwärtigen. Wie nahe stand doch
die dänische Litteratur der unsrigen; wie anhänglich zeigten sich
ihre berufensten Vertreter dem deutschen Wesen! Und wie sinnig
gingen sie darauf ein! -- Ist nicht, was Ingemann über Hoffmann
sagt, so wahr und klar, als ob’s Einer unserer würdigsten Kritiker
geschrieben hätte? --
Dieses einträchtige Miteinanderstreben scheint für immer zerstört,
seitdem Dänemarks unselige Tyrannei deutsche Männer zwingen wollte
dänisch zu werden.

I.
_Copenhagen_, d. 16. Septbr. 1820.
_Theuerster Tieck!_
Sie haben glühende Kohlen auf meinem Haupte gesammelt (ich weiß nicht
ob es Deutsch ist), ich habe mich recht geschämt, meine ich nur, daß
ich nicht früher alle Scham überwunden habe, und ohne Scheu ihre edle
Sprache gerädert, um Ihnen zu sagen (was Sie doch gewiß nie bezweifelt
hätten) daß ich oft in der Ferne Ihnen recht nah und herzlich
zugesellt gewesen -- und jetzt beschämt mich ihre Liebe noch mehr,
als ich den Brief durch den Prof. Molbech empfange. Zwei freundliche
Grüße sind mir schon früher vorbeigeflogen und haben mir wohlthuend
zugeflüstert: der Tieck gedenkt Dein noch; ich habe dann auch gleich
die Feder ergriffen, was ich aber sagen wollte ist auf Dänisch in
meiner Seele geblieben. Vor einiger Zeit hat mir eine Zeitung erzählt,
daß Sie nach Berlin gerufen und nach Ihrem Wunsche da angestellt
wären. Darüber habe ich mich schweigend gefreut; jetzt halte ich aber
nicht länger ein Blättchen von den vielen großen Briefen zurück, die
ich fast alle Posttage im Geiste Ihnen geschrieben habe. Wäre ich
indessen gestorben, hätte ich gewiß bey Ihnen spuken müssen, um mein
Versprechen zu erfüllen und Ihnen -- freilich zu spät -- zu erzählen,
daß ich glücklich und gesund nach Hause gekommen. Die Braut hat mich
gesund und liebreich empfangen, und in heimathlicher Ruhe habe ich
im Winter am Ofen Abentheuer gedichtet, und mir dadurch die schönen
Abentheuer-Abende in Dresden zurückgerufen.
Jetzt durchlebe ich noch einmahl das seltsame Reiseleben, und wie
es sich jetzt für mich gestaltet, muß ich es lyrisch und immer wie
gegenwärtig auftreten lassen. -- Noch bin ich weder angestellt noch
verheirathet; beides möchte ich recht gern, aber ich fürchte mich
erstaunlich ein Philister zu werden. Sagen Sie mir doch, wie man den
Philistergeist vom Leibe hält, wenn man ein Amt kriegt und Hausvater
wird! -- Doch das ist wohl die Dichterliebes-Probe, und wer die nicht
hält, war schon zum Philister geboren.
Der Oehlenschläger hat uns eine neue nordische Tragödie gegeben und die
nordische Mythologie in einem Epos behandelt. Der Baggesen schweigt und
auf unserm Parnaßchen scheint Friede zu sein. Von mir ist erschienen
außer Tassos Befreiung (Tod) ein Band „Erzählungen und Abentheuer“ und
„die Reiseleier“ (Reiselgren), wovon der zweite Theil jetzt gedruckt
wird. Im ersten Theil habe ich die schönen romantischen Rheinländer
mit ihren Ritterburgen und Mittelaltersagen, und das herliche
Schweitzerland mit der Leier durchgepilgert, der zweite handelt von
~bella Italia~ und Rom, wo ich mit dem Carneval endete, das ich
dramatisch wie ein lustiges Fastnachtsspiel behandelt habe. -- In der
Buchhandlung habe ich oft nach Ihrem lieben Tischler gefragt; ist er
noch nicht erschienen? Auf die letzten Theile des Sternbalds warten wir
recht mit Schmerzen, ihr Phantasus kann uns nie zu korpulent seyn, er
bleibt immer der nehmliche leichte und liebliche Genius. Den Hoffmann
in Berlin traf ich leider nicht; er saß immer auf dem Richterstuhle
gegen die politischen Umtrieben gewafnet, und hatte keine Zeit für den
poetischen Umtrieber.
Grüßen Sie die liebe Frau und die Gräfin tausend Mahl! und sagen Sie
den holden Dichter-Töchtern daß sie zu den lieblichtsten Erinnerungen
meines Reiselebens gehören. Erinnern Sie noch, wie sie mir Alle einen
Tag entgegen gekommen und mich für einen alten guten Freund genommen?
-- es was leider Täuschung, möchte es doch niemahl -- wenigstens im
Lande der Enttäuschung -- so mir wahr und wirklich begegnen! Gott segne
Sie und Alle die Ihrigen!
Ihr innigst ergebener
_B. S. Ingemann_.

II.
_Copenhagen_, d. 10t. Septbr. 1822.
_Theuerster Freund!_
Das Jahr hat jetzt seinen dreifaltigen Vergessenheitsschleier zwischen
uns ausgespant, ihr liebes freundliches Antlitz sehe ich doch immer
noch durchleuchten, und, irre ich mich nicht, lächelt es mir noch
herzlich und väterlich entgegen. Wie oft träume ich mich noch in
ihre Mitte zurück: zwischen der lebhaften Dorothea und der stillen
Agnes sitze ich da, im Kreise der freundlichen Hausfrau und der guten
Gräfin; wir hören Ihnen zu, und der große herrliche Shakespeare lebet
und dichtet uns aus Ihren Munde. Der Falstaf steht uns wieder vom
Wahlplatze auf, und der gestiefelte Kater macht dazwischen seinen
genialischen Meistersprung. Ihr schönes Familienleben ist mir ein
wahres Vorbild geworden. Jetzt bilde ich selbst eine kleine angehende
Familie, bin auch Hausvater und Gatte, ich möchte plötzlich alt werden,
um gleich zwei erwachsene liebenswürdige Töchter zu haben, und ein
Leben voll Dichtung und ein Alter voll Jugend und heiterer Ruhe.
Erinnern Sie oder die Töchter noch mein Versprechen, Ihnen voraus
meinen Hochzeitstag anzukündigen, daß Sie meiner und der Braut zur
rechten, astronomisch berechneten Stunde gedenken möchten? ich habe den
freundlichen Scherz nicht vergessen, und würde pünklich Wort gehalten,
wäre der Tag nicht zu spät bestimmt, um so weit voraus mitgetheilt
werden zu können. Es war der 30. July d. J. und im gesegneten Stande
des ächten Lebens bin ich nun fast anderthalb Monat alt.
In diesen Tagen gedenke ich Copenhagen zu verlassen um meinen neuen
Wohnsitz in Soröe einzunehmen, wo ich bey der Academie als Lector in
dänischer Sprache und Litteratur eben angestellt bin.
Der Überbringer dieses Briefes Hr. ~Studiosus~ Hoyer ist
ein junger Liebhaber der Kunst, und eifriger Beflissener der
Kunstgeschichte und der Philosophie des Schönen, doch Gottlob noch mehr
Enthusiast als Kenner. Er theilt meine Verehrung für Sie als Dichter,
und sehnt sich recht inniglich nach Ihrer persönlichen Bekanntschaft.
Er wird einige Zeit in Dresden die Meisterwerke der Kunst genießen und
studieren: möchte ihr Geist bisweilen mit ihm und über ihn seyn und das
Göttliche der Kunst sich ihm recht klar und herlich entschleiern!
Das mitfolgende Gedicht ist schon voriges Jahr erschienen. Seitdem
habe ich Nichts ausgegeben und nur Weniges gedichtet. Die glückliche
Unbefangenheit, womit ich mich vorher dem Reize der Dichtung ganz
rücksichtslos hingegeben ist mir in den letzten Jahren theils von
unsern überlauten Realisten gestört, theils auch für eine ernstere
Selbstkritik gewichen; doch daraus komt Nichts als unfruchtbare
Reflexionen.
Über Vieles möchte ich mich mit Ihnen recht vertraulich aussprechen;
mit dem Schreiben aber, wie Sie sehn, will es nicht recht gehn, und
Dresden ist mir leider zu fern, um jetzt eine Zusammenkunft hoffen zu
können. Doch ist Ihnen mein vorüberfahrendes Bild, wie ich hoffe, nicht
auch aus dem Gemüthe entfallen -- so theilen Sie mir recht bald Etwas
mit von Ihrem Überflusse des Geistes, und von Ihrem heiteren Muthe zum
Leben und Würken im göttlichen Reiche des Schönen!
Ich bedaure das frühzeitige Ableben ihres genialischen Hoffmann;
doch ein innerlich zerrissenes Gemüth scheint sich fast immer in
seiner tiefen Ironie des ganzen Erdenlebens, selbst mitten in seinem
glücklichsten Humor, zu verrathen, und Ruhe zum Leben hat diese
sonderbare phantastische Seele wohl nie genossen; seine Originalität
hat mich mannigfaltig angezogen, und wäre er nicht in Manier verfallen
und in seinen barokken Caprizien von den Ideen verwildert, er würde
gewiß unter ihren größten Geistern, wie jetzt unter ihren sonderbarsten
erkannt gewesen.
Der Walter Scott ist hier, wie bey Ihnen der Lieblingsschriftsteller
der ganzen Lesewelt. Zwar vermisse ist oft bey ihm eine durchgehende
große Totalidee, wie er überhaupt mir größer in Colorit als in
Composition erscheint, und das historische Leben uns mehr in Stücken
darstellt, als es im Ganzen mit Bedeutung und Zusammenhang vorspiegelt,
doch meisterlich weiß er Situationen und Charakteren zu schildern, und
er ist mir ein großes Phänomen in der poetischen Welt. Gern möcht ich
Ihre Ansicht von diesem merkwürdigen Geiste kennen.
Ihre neue angekündigte Samlung von Novellen seh ich mit freudiger
Sehnsucht entgegen: fahren Sie noch lange fort uns mit Ihren
geistreichen Gaben zu ergötzen! Die herliche Malernovelle im letzen
Musenalmanach hat mir einen schönen genußvollen Abend geschenkt.
Und nun tausend Lebewohl und Grüße an die ganze Familie, die ich oft
mit Freundschaft und Sehnsucht erinnere.
Ihr innig ergebener Freund und
Verehrer
_Ingemann_.
_Verzeihen Sie mir alle die Sprechfehler_, könnte ich nur meine
Gesinnungen Ihnen so äußern, daß ihr Herz mich verstände, möchte ich
mich gern in den Formalien ein wenig prostituiren.


Julius, Nik. Henrich.

Geb. den 3. Oktober 1783 in Altona. Daß dieser menschenfreundliche
Mann sein thätiges Dasein dem Gefängnißwesen gewidmet, und von
der preuß. Regierung auf jede Weise gefördert, unendlich viel zur
Aufklärung und Verbesserung in jenen düsteren Regionen irdischen
selbstverschuldeten (und darum desto traurigeren) Elendes gethan,
ist allbekannt und dankbar gewürdiget. Minder bekannt dürften im
Allgemeinen seine Bestrebungen schönwissenschaftlicher Art auf
litterar-historischem Grund und Boden geblieben seyn. Er hat auch
eine vortreffliche Übersetzung geliefert, des Buches: „Geschichte
der schönen Litteratur in Spanien;“ ein Werk des Amerikaners
Ticknor, von welchem letzteren wir unter T. einen Brief an Tieck
bringen.

_Berlin_, 25. Febr. 1834.
_Verehrtester Herr Hofrath!_
Dem im umgekehrten Verhältnisse mit seiner Dauer stehenden
unvergleichlichen Genusse, den mir vorigen Herbst Ihre so lang ersehnte
_persönliche_ Bekanntschaft gewährt hat, möchte es, wie ich
wünsche, Ihre Güte zuschreiben, wenn ich meinen liebsten Freunden ein
Gleiches verschaffen will.
Aus diesem Gesichtspunkte wollen Sie es auch freundlichst erlauben, daß
ich durch diese Zeilen Lord Cantelupe (Sohn des Grafen v. Delaware)
und Hrn. Wordsworth (Neffen von Wm. Wordsworth, dem englischen, meines
Bedünkens Tiek am nächsten tretenden Dichter) bei Ihnen einführe. Die
Bekanntschaft dieser Herrn, welche 4-6 Wochen in Dresden zu bleiben
gedenken, wird Ihnen hoffentlich nicht unerfreulich seyn.
Nun ersuche ich Sie noch um die Erlaubniß, Ihnen in meinem und
zahlreicher Freunde Nahmen, für den unbeschreiblichen Genuß zu
danken, den Sie uns durch Ihren Camoens gewährt haben. So wie durch
ein wunderbares, und wahrlich nicht zufälliges Zusammentreffen, der
Untergang Don Sebastians und seines Heeres den düstren Hintergrund
bilden mußte, auf dem die Verklärung der Lusiaden desto herrlicher
hervorleuchtet, so der schreckliche Bruder- und Bürgerkrieg an den
Gestaden des Tejo und Mondego, während durch Sie in Deutschland diese
Apotheose des so wenig gekannten Dichters, unvergänglich für unser
Volk, und hoffentlich auch für fremde Nationen, heraufsteigt.
Portugall, _wenn_ es nach den Zuckungen, in welchen die
pyrenäische Halbinsel und deren edle und ritterliche Bewohner ein
bisher ungekanntes Daseyn zu führen beginnen, noch in Zukunft ein
solches giebt, wird, wenn auch erst nach Menschenaltern, dem deutschen
Dichter danken, der es erkannte und verherrlichte, als es sich selbst
aufzugeben begann. -- --
Das Herz blutet mir, wenn ich an die Ströme des edelsten castilischen
und portugiesischen Blutes denke, die aus diesen von begeistertem Leben
durchrollten Adern, fließen werden, wenn die leichtsinnigen, tückisch
das Holz zum ungeheuren Brande herbeitragenden Buben, schon längst
wieder bald diesem, bald jenem, monarchischen oder republikanischen,
stets aber ihrer Eitelkeit und Genußsucht fröhnenden Trugbilde,
nachgejagt haben werden.
Doch ich werde bitter, das soll man aber nie seyn, am allerwenigsten
Angesichts des Dichters, der Freude und Liebe um sich verbreitend, und
alle welche sein geflügeltes Wort erreicht, beseeligend, auch nichts
als Freude, Liebe und Seeligkeit um und an sich sehen sollte.
Leben Sie wohl, und sein Sie so glücklich, wie Sie es verdienen.
Ihr dankbarer Bewunderer
_Julius Dr_.


Kadach.

K. war Prediger in Ziebingen, und während Tieck’s mehrjährigem
Aufenthalte daselbst fanden sich die beiden Männer. Wie würdig
ihr freundschaftliches Verhältniß gewesen und geblieben ist,
und wie selbstständig der „Landprediger“ dem Poeten gegenüber
sich benommen, geht aus dem Tone dieses (leider ganz vereinzelt
vorgefundenen) Schreibens hervor. Späterhin ward er zum Mitglied
der dortigen Regierung als Konsistorialrath nach Frankfurt
a/O. berufen, und vermählte sich daselbst in reiferen Jahren
zum zweitenmale mit der Tochter des Vice-Präsidenten von R.
Diese Ehe führte denn im Verlaufe der Zeit durch mannichfache
Familienverbindungen dahin, daß die Tochter seines Ziebinger
Freundes zur Pflegemutter und liebevollen Erzieherin der von ihm
hinterlassenen Waisen geworden ist. Und so dauert das vor länger
als einem halben Säkulo gestiftete Seelenbündniß, über Tod und Grab
hinaus, lebendig fort.
(ohne Datum.)
An den Königl. Sächsischen Hofrath und 2ten Theaterdirektor
Herrn ~Dr.~ Tieck.
_Mein herzlichgeliebter Freund!_
Die Nachricht von Ihrer Standeserhebung, Ihrem neuen Amte und der
damit verbundenen Dotation hat uns hier als die größte Neuigkeit des
neuen Jahres ganz außerordentlich angenehm überrascht und bey Marie
und mir eine so große und theilnehmende Freude verursacht, daß ich
mirs nicht versagen kann, Ihnen davon ein schriftliches Zeugniß zu
schicken und Ihnen zugleich zu Ihren neuen Titel und Würden, so wie
zu Ihrem Amte und Gehalte von Herzen Glück zu wünschen. Denn das
letzre, denk ich, werden Sie bei all Ihrem Talent, Ihrer Kentniß und
Ihrer Liebe fürs Theater doch wohl gar sehr brauchen und dessen nicht
leicht zu viel oder genug haben können. Möge Ihnen denn bei Bildung des
Theater- und Künstler-Volks und bei Leitung desselben zu einem schönen
und edlen Ziele ~Fortuna~ aufs günstigste seyn und es Ihnen
besser als Göthen und Lessing gelingen, uns ein wahrhaft deutsches
National-Theater zu geben, oder doch näher dazu zu verhelfen, als es
jenen gelungen ist. Jetzt ist für Sie die Zeit gekommen, Ihre deutschen
Tragödien zu schreiben und Ihr Vorbild Shakespeare, nachzunahmen und
wie ihn, so auch Ihren eigenen patriotischen Genius auf die Bühne zu
stellen. Was würde Deutschland auf der Dresdner Bühne hören, was sehen,
wenn es Ihnen gefallen wollte, die Hand an die Feder zu legen, durch
sie Ihre jugendlich und männliche Begeisterung aussprechen zu lassen
und Ihr ganzes amtliches Ansehen vereinigt mit Ihrer Kunstkenntniß, für
gediegene Darstellung desselben einwirkend zu verwenden. Wie will ich
mich freuen über alles Gute, das durch Ihren Einfluß in diesem Gebiete
der Kunst hervorgebracht wird, wenn auch das wünschenswertheste
und beste nicht erreicht werden könnte. Unter Ihnen wird sich doch
wieder eine Schule bilden, wo die Acteurs und Actricen reden, gehen,
stehen und agiren lernen, und wo das eigentliche Talent sich bilden
kann, ohne verbildet zu werden aus eigner Schuld oder fremder! Mögen
Sie nur dazu recht lange die Lust behalten und recht viele angenehme
Erfahrungen machen, die die natürliche Lust und Liebe zum Dinge in
Ihnen verstärken; und möge zu Ihrem Wirken für diese Kunst Ihnen nur
niemals die Gesundheit fehlen. Bei Ihrer alten Vorliebe, bei der freien
Gunst, die Sie bisher schon der Dresdner Bühne geschenkt hatten, bei
dem Ansehen, in dem Sie schon standen und das jetzt durch das amtliche
noch viel mehr zunimmt, bey der schon vorbereiteten Geneigtheit des
Theaterpersonales, des Publikums und der Direktion, Lehre, Rath,
Beispiel gern anzunehmen und aufs beste zu benutzen, darf jedermann
etwas ausgezeichnetes Gutes und Schönes erwarten, und Ihre Freunde und
Freundinnen dürfen sich Ihrer neuen Thätigkeit, Ihres belebenden Eifers
und Ihres -- neuen Ruhmes freuen, den Sie dem schriftstellerischen
beifügen. Freilich ist nicht zu erwarten, daß jener überall ganz rein
glänzen werde; ebenso wenig als dieser ganz fleckenlos erscheint und
überall anerkannt wird. Vielleicht wird jener grade im Vaterlande eben
so angefochten als es diesem seit Ihren letzten Werken, den Novellen,
ergeht, die viele kaum wollen dafür gelten lassen, aus keinem andern
Grunde, als weil sie sich mit denen des Cervantes und andern ältern
gar nicht in Vergleichung stellen ließen. Soll ich Ihnen, damit Sie
ja nicht bei Ihrem neuen Glücke übermüthig werden, eine Probe der
einheimischen Kritik geben, welche Sie wohl demüthigen könnte, wenn
Sie sich davon wollten demüthigen lassen? Aus Frankfurth schreibt man
mir: „Tieks Novelle, das Landleben, haben wir gelesen; aber unter
allen Erzählungen dieses geistreichen Mannes hat sie uns am wenigsten
gefallen. Das Zopfwesen wird doch zuletzt ein abgehetzter Haase, an
dem weder Fell noch Fleisch zu brauchen ist. Eine ächt humoristische
und wahrhaft witzige Situation abgerechnet, ward uns zuletzt der Zopf
nach allen seinen politischen, moral- und martialischen Beziehungen
sehr langweilig. Kein einziger der aufgeführten Charaktere ist uns
recht klar in sich selbst begründet und poetisch und psychologisch
wahr genug vorgekommen. Auch kommen und gehen die Personen wie in
einem Puppenspiele und damit die Geschichte sich fortbewege, bekommt
sie immer durch einen ~deus ex machina~ einen äußern Anstoß.
Man begreift nicht, wie die zum Theil albernen Menschen zu einem so
tiefen, wahrhaften und wunderbaren Gespräch über Friedrich II.,
das preußische Volk, Lessing, Klopstock, Voltaire, den rel. Unglauben
seiner Zeit u. s. w. kommen! -- Welche gehaltvolle, gediegene Worte!
welch ein tiefes, festbegründetes Urtheil, in dem jedes Wort gewichtig
ist, haben wir da gefunden, aber wie kommt und geht es mit den übrigen
Figuren der Novelle zusammen? Sonst ist alles, was von Tieck kommt,
ein wahres Kunstwerk, wo alles zu einem schönen Ganzen in einander
gewebt ist; aber dieß ist kein Kunstwerk, sondern -- (erschrecken Sie
nicht!) -- Aphorismen und Rhapsodie. -- Wir müßen den herrl. Geist,
dem Shakespeare zur Aufgabe seines Lebens geworden ist, beklagen, daß
er seine Kraft in solchen ~details minutieux~ versplittert. Nicht
als wenn wir die Novelle gering achteten. Es hat uns im Gegentheil oft
verdrossen, daß wir Deutsche auf die lyrische Poesie so viel Fleiß
verwandten und die Erzählungen wie von der Bank gefallene Kinder in die
Findelhäuser des Morgenblattes, der Abendzeitung, des Gesellschafters
&c. absetzen, aber Tieck kann sie anders schreiben als die geschrieben
sind. Höchst gespannt sind wir auf das Dichterleben und den Aufruhr in
den Cevennen, von denen Sie uns so viel gesagt haben; bedauern aber um
so mehr, über das Landleben nicht Ihrer Meinung seyn zu können!“ und
so kann ich mich Ihnen denn mit keiner bessern zu freundl. Andenken
empfehlen; verbleibe aber
Ihr getreuer
_Kadach_.
Gern schriebe ich mehr, aber ich kann nicht -- die Briefe müßen endlich
fort! Leben Sie wohl!


Kaufmann, Alexander.

Über die Lebensverhältnisse dieses Gelehrten wissen wir leider
nichts Näheres zu sagen. Von seinem gediegenen Wirken geben die
beiden Briefe das beste Zeugniß. Während er in Berlin verweilte,
schien Kränklichkeit häufig den Arbeitsfleiß des tüchtigen Mannes
zu hemmen, und aufmunternder Förderung dürfte er sich eben auch
nicht besonders erfreut haben. Die Übertragung, welche er vom
_Lear_ geliefert, ist ein vorzügliches Werk, dessen praktische
Brauchbarkeit wir durch selbst eingeübte Darstellung schätzen
lernten. Einem so gründlichen, nach Wahrheit ringenden Kenner
Shakespeare’s sind die, vielleicht allzu harten, Urtheile, die er
einer etwas übereilten Bearbeitung des „Caesar“ entgegenstellt,
gern zu verzeihen; wenn wir auch einzugestehen wagen, daß uns die
im vierten und fünften Akte jener Tragödie angebrachten Berliner
Kürzungen nicht so tadelnswerth erscheinen, wie Kaufmann sie
findet. Denn ableugnen wollen, daß mit Caesars Ermordung, und mit
den Reden des Brutus und Antonius, die dramatische Wirkung abnimmt
-- das heißt der Erfahrung widersprechen; in welchem Widerspruche
sich allerdings viele Theoretiker ausnehmend gefallen.

I.
_Berlin_, d. 4ten Juli 1829.
_Hochgeehrtester Herr!_
Mit der innigsten Freude habe ich die Bemerkungen gelesen und
immer wieder gelesen, die Ew. Wohlgeboren die Güte hatten, meiner
Übersetzung des Macbeth beizufügen. Ihre Theilnahme an meinen
Bestrebungen, die Bemühungen, deren Sie meine Arbeit gewürdigt, so wie
Ihre gütige Beurtheilung derselben, zeigen mir, daß Sie meine Richtung
im Ganzen nicht mißbilligen, und diese freudige Überzeugung ermuthigt
mich zu neuem Eifer. Es war mir daher schmerzlich, Ihnen nicht
sogleich bei Empfang des Manuscripts, den herzlichen Dank, von dem
ich mich durchdrungen fühlte, sagen zu können, aber eine hartnäckige
Krankheit, die mich kaum verlaßen hat, hielt mich Anfangs, und später
der Wunsch, Ihnen durch die That zu zeigen, wie ich Ihre Anweisungen
beherzigt habe, bis jetzt davon ab. Wenn ich gleich nur zu gut fühle,
daß es mir unmöglich wird, jetzt schon die hohen Anforderungen,
die Sie (und gewiß auch ich selbst) an einen Übersetzer des großen
Dichters machen, überall zu befriedigen, so kann ich doch schon jetzt
bemerken, welchen wohlthätigen Einfluß, das immer wiederholte Streben
nach diesem Ziel auf meine Arbeit übt. Aus der beiliegenden Probe
des König Lear, die in den letzten Tagen ganz umgearbeitet wurde,
werden Sie, gewiß mit Freude, bemerken, daß Ihre Saat nicht ganz auf
unfruchtbaren Boden gefallen ist, daß dieselbe im Ganzen, der, wegen
ihrer Worttreue gerühmten Voßischen Übersetzung von 1819, in dieser
Hinsicht nicht nachsteht, und zuweilen noch wörtlicher ist, ohne der
Sprache jene Gewalt anzuthun, die dem Voßischen Shakspeare so sehr
schadet. Ich halte es für die erste Pflicht des Übersetzers, den Sinn,
die Intention im Ganzen, die Totalwirkung einer Stelle, namentlich ihr
eigenthümliches Leben in Sprache und Rhythmus wiederzugeben, und erst
für eine zweite, dies soweit es die Natur unserer Sprache zuläßt, mit
denselben Worten und Stellungen zu thun, wie sie das Original hat;
und bin der Meinung, daß man sogar unermüdet streben müsse, beides zu
erreichen, daß aber im Collisionsfalle die letztere Rücksicht der
ersteren weichen müsse. Es kann, wenn ich hier von Nachahmung des
Rhythmus im Ganzen rede, natürlich nicht meine Ansicht sein, daß man
sclavisch Alles nachahmen müsse; denn es giebt natürlich eine Menge
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