Briefe an Ludwig Tieck (2/4) - 03

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trägt kein Bedenken, die angebotene Dedication anzunehmen. König und
Königinn haben mir bestimmt aufgetragen, Ihnen das innigste Bedauern
auszudrücken, wieder des ganzen Wertes Ihres Umganges beraubt gewesen
zu sein. Beide bitten Sie inständigst, doch ja fortzufahren, troz
der Frühlingslüfte Ihre Gesundheit schonend zu pflegen. Ich arbeite
trübe an dem zweiten Theil des Kosmos, von dem ich nächtlichst (denn
die gesellschaftlichen, deprimirenden Störungen sind endlos gewesen)
doch die Hälfte fast schon gedruckt sehe. Das tragische Unglück meiner
Familie, der Tod des armen Spaniers Enrique Gil den ich pflegte,
ein 4tägiger Blutsturz von H. Ackermann, der lungenkrank Berlin
und die Werke Friedrichs II. auf immer verlassen muß, die
trostlosen, Unglück bereitenden Polnischen Zustände... haben mich so
wenig aufheitern können, als der heutige litterarische Artikel der
Staatszeitung, in dem man durch 16 Verse, die unter den 1660 Versen
des Agamemnon ausgewählt werden, meinen Bruder zu züchtigen hofft. Die
Spener’sche (?) Zeitung wird morgen meine Antwort enthalten. Ich handle
nach dem Princip der Polnischen Insurgenten, die zeigen wollen, daß
sie noch existiren. Mit alter Anhänglichkeit
Ihr
gehorsamster
_A. v. Humboldt_.

XVIII.
_Potsdam_, 10. Mai 1848.
Wenn ich Ihnen, mein theurer, verehrtester Freund und College so
spät auf Ihre freundlichen Zeilen antworte, so ist es nur weil ich
erst gestern Abend von Illaire die sichere Nachricht empfangen habe,
daß der so vielbegabte, sprachgelehrte L. wirklich den erbetenen
Geldvorschuß vom König erhalten wird. Das Gelingen, so elend klein
auch die Summe noch ist, war wie ein Wunder, da seit dem Erd- und
Staatsbeben vom 18ten Merz im Geh. Cab. alles abgeschlagen wird und
der Minister keiner die Schwachheit hat zu glauben daß Kunst und
Wissenschaft etwas noch die constitutionelle Monarchie veredelndes
haben. In einem eigenen schriftlichen Berichte über L. hatte ich
mich neben Grimm und dem hier heilig glänzenden Namen Beckedorf ganz
besonders auf Ihre Gunst gestützt, auch wieder aus Joh. Damascenus
_etwas_ vorgelesen. Ich sage etwas, denn außer der nüchternen neuen
Staatszeitung und den langweiligen meerumflossenen Schleswiger
Berichten (~parturiunt montes!~) ist in dem zahlreichen Familienkreise,
in dem allbewohnten Cellulargebäude, das man das Schloß nennt, an
eigentliches litterarisches Vorlesen nicht zu denken! Über Sich Selbst
mein theurer Freund, und die Gesinnungen, die für Sie hier herrschen,
müssen Sie nicht irren. Ihr Name wird bei König und Königin immer
mit Zärtlichkeit genannt. Wie die Wohnungsangelegenheit durch Andere
behandelt worden ist, weiß ich leider! nicht, aber bei König und
Königin habe ich ununterbrochen die freundlichsten Äußerungen über Sie
vernommen. Der König, den ich nach dem unbeantworteten Gedichte zum
Geburtstag befragt, war tief betrübt darüber: er ist aber wirklich ohne
Schuld, weder er, noch die Königin, noch Illaire haben je das Gedicht
gesehen. Alle antworten: wie können Sie voraussezen, „man würde sich
nicht eines Gedichtes von Ludwig Tieck erinnern?“ Wer, theurer Freund,
soll es übergeben haben? Schicken Sie mir ja eine Abschrift davon für
die Königin: sie legt großen Werth darauf, auch der König, dessen
_heiterste_, _sorgenlose_ Liebenswürdigkeit dieselbe geblieben ist. Wie
-- -- -- (?) elende Wahlen! auch unser Friedrich Raumer nicht! Dazu das
_erbliche_ Kunstwerk von Dahlmann und den 50 Dilettanten in Frankfurth,
die unberufen den Bundestag regieren und Preußen mediatisiren! Könnten
Sie denn nicht einmal hier bei dem Könige speisen? Es würde große
Freude machen. Man _wagt_ es nicht, Sie einzuladen, in der Furcht die
ich auch theile, Ihnen zu schaden.
Mit alter Liebe und Verehrung
Ihr
_A. v. Humboldt_.
Meine Gesundheit ist nur erträglich, aber ich habe mich eifrigst
in die Arbeit geworfen. Kosmos Th. III. und eine neue (3te)
sehr vermehrte Auflage der Ansichten der Natur. Ich möchte auch als
_Arbeiter_ Geld gewinnen, da uns noch einige unsanfte Blutungen
bevorstehen mögen.

XIX.
Sonntags.
Mein theurer, verehrter Freund! Eine starke Erkältung, die mir die
nothwendigen und häufigen Eisenbahnreisen zuziehen, hindert mich
heute wieder, Ihnen das „Hohe Lied“ selbst zu bringen. Ich habe heute
wieder auf _mehrere_ Briefe und Zusendungen des vortreflichen
~Dr.~ Böttcher freundlichst geantwortet. Der Mann träumt poetische
Vorlesungen, da, wo es sich um „Sein und Nicht Sein“ handelt -- --
-- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- --
-- -- Ich gehe unter. Sie rettet geistig Ihre Einsamkeit. Mit alter
unverbrüchlicher Verehrung
Ihr
_A. v. H._
Rückert’s Festgedicht ist wenigstens _durch mich_ nicht an die
Königin gelangt.

XX.
Dienstag.
Ich schreibe, mein theurer Freund, diese Zeilen unbequem und also noch
schiefer, als gewöhnlich, in meinem Bette, an das ich seit einigen
Tagen durch rheumatisches Unwohlsein gefesselt bin. Ihr Brief hat
mich tief geschmerzt, es ist der erste Kummer den ich empfunden,
seitdem ich in das Vaterland zurückgekehrt bin. Woher auf einmal ein
solcher Argwohn gegen mich, der, seitdem wir das Glück haben, Sie
den unsrigen zu nennen, nie abgelassen hat dieses Glück zu feiern,
den nie etwas getrübt hat, auch nicht der alte Tragiker (?), der
mir, mit einem Unrecht, das ich Ihnen und dem König zugleich anthat,
wie eine verfinsternde Wolke erschien. Ich soll Ihnen aus den schon
gedruckten Bogen freundlicheres vorgelesen haben, als der Kosmos
bringt. Mein Gedächtniß giebt mir auch auf das Entfernste nichts
wieder, die Correcturbogen (es waren nicht Aushängebogen; denn ich
lasse immer 8-10 Bogen, wie es Cotta erlaubt, zugleich abziehen und
ändere durch das, was auf dem Rand daneben geschrieben wird, bis zum
lezten Augenblick) sind zerstöhrt und Professor Buschmann erinnert
sich ebenfalls keiner Veränderung, er wird sehen ob er im ältern
Manuscripte, ~variantes lectiones~, auffinden kann. Ich rühme mich
Ihrer „edlen Freundschaft,“ ich rühme mich dessen was ich dem „tiefsten
Forscher alter dramatischen Litteratur“ verdanke. Habe ich vielleicht
durch an den Rand zugeschriebene Worte, die in der lezten Correctur
vergessen worden sind, die Worte „tiefster“ und „edel“ verstärkt, das
weiß nicht ich, der ich mein Leben mit Correctur zubringe und das
Gefühl habe, daß man die drei Heroen unseres Vaterlandes, Göthe, Tieck
und Schiller nicht zu rühmen, durch Epitheta zu rühmen unternehmen
darf. Die zwei Bände des Cosmos sind deutsch stereotypirt, und es waren
in der 6ten Woche vom 2ten Bande allein 10,000 Exemplare abgezogen,
aber auch in dem schon Stereotypirten kann ich ändern lassen. Es
kommt dazu mit dem dritten Bande eine 2te Auflage der ersten 2 Bände
heraus. Wenn theuerster Freund Ihr Gedächtniß treuer, wie das meinige
ist, so beschwöre ich Sie mir die fehlenden Worte recht einfach
niederzuschreiben. Wir werden sie wieder aufglimmen sehen, aber bei
Gott! Betrug oder Lieblosigkeit kann nicht im Spiele gewesen sein. Mir
erscheint es beängstigend, wie ein verhängnißvoller Spuck, wie ein
böses Traumgesicht, das sich zwischen Freunde drängt.
Ich will eine Wunde ganz anderer Art nicht berühren, den
schmerzlichsten Verlust, den Sie erleiden konnten. Ich war in Paris
ernsthaft um Sie, mein theurer Freund, besorgt. Wie vielen Dank bin ich
Waagen schuldig, daß er mich so liebevoll beruhigt hat. Es war eine
Frau von einem großen Sinn und Gemüthe.
Ich bitte innigst, daß Sie mir in die Wohnung von Fr. Lenz schreiben,
damit ich Sie einladen kann, sobald ich das Bett verlasse. Mit alter
Verehrung und Freundschaft
Ihr
_A. v. Humboldt_.

XXI.
Freitags.
Wie soll ich Ihnen lebhaft genug für Ihren freundlichen Brief danken.
Ossa und Pelion bedecken längst den Spuck, dessen Lösungswort Sie,
Böser, mir immer noch vorenthalten. Stand etwa in den Correcturbogen
„der tiefste, geistreichste aller.....“ Das wäre immer noch schwach
gewesen, gegen das, was die Welt empfindet. Ich schreibe noch aus’m
Bette. Es ist ein kleines Schnupfenfieber, das wie eine Natter auf dem
kalten Boden schleicht. Mit dankbarer Liebe,
Ihr
_A. v. Humboldt_.


Jacobi, Friedr. Heinrich.

Geb. zu Düsseldorf am 28. Januar 1743, gest. am 10. März 1819 in
München. --
Der Philosoph hat wichtige Werke über Spinoza und David Hume
geschrieben; der _Dichter_ sprach aus „Woldemar“ und Allwills
Briefsammlung; der _Mensch_, der Beide: den Poeten und den
Weisen in sich vereinte, ist von seinen Zeitgenossen als eine der
liebenswerthesten Persönlichkeiten geschätzt worden. Tieck hat
seinem Gedächtniß mit ehrfurchtsvoller Liebe gehuldiget.

I.
(Ohne Datum.)
Verzeihen Sie, verehrtester Freund, daß ich, gestört durch Aretin und
Sömmerring, die letzten Zeilen Ihres Briefes übersah. Ich werde heute
Abend nicht zu Hause seyn, der Beleuchtung wegen, die ich mit betreiben
helfen muß. Morgen Abend bin ich höchst wahrscheinlich zu Hause: das
Nähere darüber laße ich Ihnen in der Frühe sagen. Wir alle empfelen uns
Ihnen und Ihrer Frau Schwester bestens.
_Jacobi_.

II.
_Mittewoche_, d. 14. Dec. 1809.
Wenn Sie, mein verehrtester Herr und Freund, wohl genug und dazu
gestimmt sind, so lade ich Sie ein, gegen 12 Uhr zu mir zu kommen
mit dem Niebelungen-Lied, damit ich Unglückseliger, nach so langer
Unterbrechung, doch einmahl wieder etwas davon genieße. Sie theilen
alsdann mein gewöhnliches Mittagseßen mit mir, zu dem ich auch Ihren
Hrn. Bruder, wenn er vorlieb nehmen will, mit einlade. Der Gebrauch der
anderen Hälfte des Tages wird sich finden.
_Jacobi_.


Jacobs, Christian Friedr. Wilhelm.

Geb. am 6. Oktob. 1764 zu Gotha, gest. daselbst als
Oberbibliothekar am 30. März 1847.
Philologe und belletristischer Autor: -- Erzählungen, 3 Bände
(1824-37). -- Schule für Frauen (1827-29). -- Vermischte Schriften,
8 Bde. (1823-44).

I.
_Gotha_, d. 20. Oct. 1807.
Da ich im Begriff bin, meine bisherige Stelle an der Bibliothek zu
verlaßen, um einem Rufe nach München zu folgen, so nehme ich mir die
Freyheit, Ew. Wohlgeb. zu bitten, die Codices, welche Sie noch in
den Händen haben, nicht an mich, sondern an Herrn Rath Hamberger,
zurückzusenden, etwa mit dem Zusatze auf der Adresse: _für Herzogl.
Bibliothek_, wodurch sie für uns portofrey werden. Könnten Sie
auch die Zurückgabe etwas beschleunigen, so würden Sie uns dadurch
verbinden. Ein Bibliothekar schläft nie ohne Sorgen, wenn er die
wenigen Schätze des ihm anvertrauten Vorraths in der Ferne weiß; auch
ist gerade nach diesen Handschriften öfters Nachfrage gewesen.
Sollte ich an meinem künftigen Wohnort, in der Nähe einer der reichsten
und mit der Beute so vieler Klöster angefüllten Bibliothek, Ihnen
diesen oder jenen Dienst leisten können, so rechnen Sie auf meine
Bereitwilligkeit, und seyn Sie versichert, daß ich es mir zur Freude
mache, Ihnen Beweise der ausgezeichneten Hochachtung zu geben, mit der
ich bin
Ew. Wohlgeb.
ergebenster
_Fr. Jacobs_.

II.
_Gotha_, d. 3ten Juli 1827.
_Verehrtester Freund_.
Soeben erhalte ich Ihre Zuschrift vom 30ten Jun. und eile darauf zu
antworten, um, so viel an mir liegt, Ihren Wünschen zu entsprechen.
Herr † † † ist mir mehr durch Andre, als durch eigene Kenntniß bekannt.
Nachdem er nothgedrungen geheirathet hatte, fing er an, bald in
Göttingen, bald in Leipzig zu studiren, und machte bey vorkommenden
Gelegenheiten mittelmäßige Verse, für die er einigemal durch fürstliche
Munificenz kärglich genug, aber immer noch über Verdienst, belohnt
worden ist. Jetzt hält er sich, wie ich höre, in Leipzig auf.
Der Gedanke B.’s Leben zu schreiben, kann wohl nicht in seinem Kopfe
gekeimt seyn. Er ist aber ein Freund Ihres Neffen, des jungen B., der
mit ihm vor etwa 6 Wochen hierher gekommen, und seine Wohnung zuerst
bey † † † Frau genommen hat, um wie er mir sagte, die Bibliothek zu
benutzen, die er auch in den ersten Wochen seines hiesigen Aufenthaltes
fleißig besucht hat. Wahrscheinlich erhält † † † die Materialien zu
B.’s Leben von diesem Freunde.
Ohne Zweifel wird diese Nachricht Sie in den Stand setzen, Maasregeln
zu ergreifen, einem Ihnen unangenehmen Ereignisse vorzubeugen. Ich
kann kaum zweifeln, daß das ganze Unternehmen eigentlich in den Händen
Ihres Neffen liegt, ob er mir gleich nichts davon verrathen hat. Sobald
dieser von Ihnen erfährt, daß Sie dem unbefugten Unternehmen Ihre
Einwilligung versagen, wird er ja wohl Verzicht darauf thun. Kann ich
Etwas dazu beytragen, diese Angelegenheit zu Ende zu bringen, so werde
ich es mit Vergnügen thun.
Die Erinnerung an unser Zusammenseyn in München und an die schönen
Abende, die Sie meinen Freunden und mir verschafften, ist mir immer
gegenwärtig, und erneuert sich beym Lesen jeder Ihrer Schriften auf
das lebhafteste. Werden Sie uns nicht bald mit der Vollendung Ihrer
herrlichen Cevennen erfreuen? Sie sind hier aus einer Hand in die andre
gegangen.
Erhalten Sie mir Ihr freundschaftliches Wohlwollen, und genehmigen die
Versicherung der ausgezeichneten Hochachtung, mit der ich bin
Ihr
ergebenster
_Fr. Jacobs_.


Jagemann, Caroline.

Geb. zu Weimar 1778, gestorben zu Dresden 1847. Erste
Schauspielerin des weimarischen Hoftheaters, durch ihren
fürstlichen Freund zur „Frau von Heygendorf“ erhoben.
Ihr Brief wurde aufgenommen, theils weil sie, sowohl durch ihr
intimes Verhältniß zu Karl August, als auch durch ihre Stellung
zu jener ewig denkwürdigen Bühne eine historische Figur geworden
ist; theils aber auch, weil er Kennern der Schauspielkunst tiefen
Einblick gestattet in die leichtsinnige Zuversicht, womit wir in
Deutschland die Vorstudien dramatischer Darstellung behandeln --
-- dürfen! Eine Künstlerin von anerkanntem Rufe, von _langer_
Praxis und Erfahrung, dressirt eine Anfängerin, welche „nicht gehen
und nicht stehen kann,“ binnen kürzester Frist so vortrefflich,
daß selbige Schiller’s Maria Stuart „auf jeder Bühne darstellen
könnte!“ --
Man glaube nicht, daß dergleichen Wunderwerke Ausnahmen sind. Sie
tragen sich alltäglich zu, werden von enthusiastischem Beifall
belohnt. -- Deshalb stehts auch mit unserm Theater gar so gut!

_Brückenau_, d. 25t. Juli 42.
_Theuerster Herr Hofrath_.
Schon längst wollte ich mir die Freude machen, Ihnen zu schreiben,
indem ich glaubte auf Ihre Verzeyhung rechnen zu dürfen, die Sie sich
mir immer so gütig und freundlich bewießen haben und es sogar meine
Pflicht ist, Ihnen für die menschenfreundliche Aufnahme, welche die
Schwabhaussen von Ihnen erfahren, meinen wärmsten Dank auszusprechen.
Nehmen Sie ihn Liebster Herr Hofrath gütig auf und erlauben mir über
dieselbe meine Ideen und Ansichten Ihnen mitzutheilen. Sie kam neml.
zu mir und indem sie mir ihre traurige Lage schilderte -- (sie hat
eine kränkliche Mutter und die kleine Stadt bietet nur spärliche
Erwerbsmittel), bat sie mich so dringend, ich möchte versuchen, ob sie
nicht vielleicht so viel Talent hätte, um dadurch auf dem Theater ihr
Fortkommen finden zu können; daß ich es für Härte gehalten haben würde,
sie zurückzuweißen und ohne Prüfung ihre Hoffnungen zu vernichten.
Sie laß mir die Leonore in dem Stükk gleichen Namens, und ich fand,
sie laß mit Ausdruck und Verstand. Ob mehr aus ihr hervorzubringen
seyn würde, mußte ich versuchen, indem ich ihr die Iphigenie in meiner
Weiße vorlaß, und sie nun in der gehörigen Deutlichkeit, in steigen und
Fallen der Töne mich imitiren mußte. Es gieng über Erwartung gut für
eine _solche_ Anfängerin. Sie hatte mich neml. verstanden. Hieraus
schöpfte ich die Hoffnung oder vielmehr den Schluß, es fehle ihr nicht
an Auffassungsgabe, und da ich mir vorgenommen hatte, keine Mühe zu
sparen, sie sich auch unverdrossen zeigte hundertmahl Wiederholungen
dießer oder jener Stelle; so zweifelte ich nicht, es werde ein Resultat
herauskommen was meinen Wünschen und meinen Bemühungen entspräche.
_Weimar_, d. 1ten Aug.
So lange mußte ich die Fortsetzung dießer Zeilen verschieben. Die
Aufforderungen, die herrliche frische Luft zu genießen in dem
wunderschönen Brückenau waren zu mächtig. Doch vorgestern hier
angekommen, will ich vollenden, was ich vielleicht zum Besten meiner
bisherigen Schützlingin unternommen, und hoffe Liebster Herr Hofrath
auf Ihre gütige Verzeyhung.
Die Schwabh. konnte nicht stehn, vielweniger gehen. Ihr ganzes
Wesen hat nicht eine Spur von der Leichtigkeit und Elegance die das
Lustspiel erfordert. Ich machte also nur im Tragischen Versuche mit
ihr, Studirte ihr die Tecla ein und mußte ihr zugleich die Füße
setzen zu jedem Schritt und iedem Abgang. Es gelang aber zu meiner
besondern Zufriedenheit, und gab mir den Muth gleich auf Maria Stuart
überzugehen, eine Rolle in welcher sie mich nicht nur nach Verhältniß
zufrieden stellte; sondern in einzelnen Stellungen in Ausdruck des
Gesichts oft überraschte, und ich bin überzeugt, würde sie dieße Rolle
so spielen, wie sie hier bey mir gethan; sie würde auf iedem Theater
Glück damit machen. Eben so mit Griseldis, welches die dritte Rolle
war, die sie bey mir einstudirt: Sie hatte noch die Catharine in
Guttenberg gelernt, indeß dieße Rolle verlangt schon mehr Gewandtheit
als die hochtragischen, und ich war mit ihr einverstanden, daß sie
dießelbe erst besser würde spielen können, wenn sie etwas festen Fuß
auf der Bühne würde gefaßt haben. Die Jungf. v. Orleans kann im Zimmer
gar nicht einstudirt werden, denn immer tritt einem der Mangel an der
Scenerie störend in den Weg, und selbst die größern Reden und Monologe
gelingen vielleicht nur einer geübten Künstlerinn im Zimmer ohne die
gehörigen Umgebungen einzulernen und auf die unbekannten Verhältniße
der Bühne zu übertragen. Die Jeanne d’arc ist die einzige Rolle, in
die auch ich mich niemals habe finden können. Es ist zu wenig darinnen
Künstlerisches zu leisten. Warum aber die Schwabh. niemals hat erlangen
können, sich wenigstens durch kleine Rollen auf der hießigen Bühne
einige Routine zu verschaffen, das hat verschiedne Ursachen, die
ich Ihnen mündlich lieber erzählen möchte. Ich bin billig genug zu
vermuthen, daß H. v. Spiegel gefürchtet hat, sich durch die Protection
theils der meinigen, theils derer des Publicums eine Last aufzuladen,
wenn er die Schwabhaussen auch nur in kleinen Rollen hätte auftreten
lassen, dieß ist gewiß _eins_ der Dinge, die sie des Glücks sich
auf der Bühne bewegen zu können nicht theilhaft werden ließen. Nun
aber geht sie nach Dresden, und anstatt sich in den Rollen zu zeigen,
in denen sie _zum wenigsten_ Aufmerksamkeit erregen mußte; stellt
sie sich dar in denen von denen sie selber weiß sie gelingen ihr für
iezt noch nicht. -- Ich konnte nun weiter nichts für sie thun, als
Ihnen theuerster Herr Hoffrath meine Meynung über ihre Fähigkeiten
mittheilen, im Fall daß dieß ihr von Nutzen seyn könnte. Meine Meynung
aber ist, daß sie nur für das hochtragische sich eignet. Ich würde eine
gute Iphigenie, L. Macbeth, Sappho auch Elisabeth aus ihr zu machen
mich getrauen. -- Noch einmal bitte ich Sie liebster Herr Hoffrath mir
meinen langen langen Brief zu verzeyhen. Sie selbst aber sind so gut,
daß Sie zum besten andrer, wohl auch etwas wagen würden. In dießer
Zuversicht hoffe Sie erhalten mir Ihr Wohlwollen; und nehmen die
Versicherung gütig auf das ich mit größter Hochachtung bin
Ihre
Ergebenste Dienerin
_C. v. Heygendorf_.
_Weimar_, d. 2ten Aug. 1842.


Iffland, August Wilhelm.

Geb. am 19. April 1759 zu Hannover, gest. am 22. Sept. 1814, als
Generaldirektor der Königl. Schauspiele.
Wie hart in seinen Urtheilen Tieck über diesen Mann gewesen; wie er
erst spät, in reiferem Alter, die Gerechtigkeit dem Verstorbenen
erwies, deren der _Lebende_ weder als Schauspieler, noch als
Theaterdichter, noch als gewissenhafter Führer der Bühnenleitung,
als treuer Diener seines Königes sich zu erfreuen gehabt,... das
ist bekannt.
In dem kleinen Briefchen vom 21. December 1799 liegt vielleicht der
_Keim_ zu dem giftigen Unkraut, welches ein Jahr nachher schon
üppig aufgeschossen war zwischen zwei edlen Gemüthern, die sich
sonst leicht verständiget hätten.
Sprach doch der _alte_ Tieck ungleich milder und wohlmeinender
von Ifflands Verdiensten, wie einst der _junge_ Tieck darüber
geschrieben! --
Die zwei nachfolgenden Zuschriften sind, wie wir vernehmen, bereits
in Teichmann’s Berliner Theatergeschichte abgedruckt. Sie liegen
uns in der Original-Handschrift vor. Wahrscheinlich hatte Iffland,
bevor er sie an Tieck sendete, Abschriften für die Kanzelei-Akten
vorsichtigerweise zurückbehalten.
Dem sey wie ihm wolle; wir haben darin keinen Grund gesehen, sie
hier auszulassen.

I.
_Berlin_, am 21. Xbr. 99.
Haben Sie das Vertrauen in mich, mir auf _drei_ Tage nur Ihre
Arbeit zu senden. Ich will dann mit Gradheit[3], sogleich Ihnen
dieselbe zurücksenden und sagen, was wir können, was wir nicht können.
Ich hoffe alles für uns davon.
Von Herzen der Ihre.
_Iffland_.

II.
_Berlin_, den 14. Novbr. 1800.
Euer Wohlgeboren haben bey Ihrem neulichen Besuch lebhafte
Empfindlichkeit über eine Karikatur, ein Lustspiel Kamäleon geäußert,
welches die Wirkung eines Hörensagens war, das Ihnen Verdruß gemacht
hat und mir sehr leid war.
Ich habe wahre Achtung für Sie und Ihr Verdienst empfunden und stets so
gut ich konnte zu beweisen gesucht, deshalb fragte ich auf der Stelle
bei Ihnen an, ob Sie das Stück ausgesezt verlangten.
Sie bestimmten Sich damals nicht darüber, verlangen es iezt nicht,
wünschen das Stück wiederhohlt, woran Sie Recht haben, auch durfte ich
es nicht füglich zurücknehmen.
Ich wiederhole Ihnen, daß ich mich völlig überzeugt hatte, wie weder
auf Sie, noch irgend Jemand, der durch die Würde welche den Gelehrten
ankündet Sich bewährt, mit dieser flachen Karikatur hat können gedeutet
werden sollen, daher sehe ich auch nicht ein, weshalb -- wie Sie mir
schreiben -- von Ihrer Seite etwas gesagt werden müßte. Vielmehr glaube
ich, daß Mißverstand, den, wie Sie sagen, Einzelne genommen haben
sollen, durch jede öffentliche Erklärung allgemeines Mißverständniß
geben kann.
Das von Ihnen neulich und gestern wiederhohlt zur Durchsicht verlangte
Manuscript, ward von mir einzig in der Rücksicht verwilligt, damit Sie
Sich überzeugen möchten, daß keine Beziehung darin vorkomme, die ein
Gelehrter von gutem Bewußtsein, auf sich zu deuten Ursach habe.
Pflichten gegen den Dichter, welcher der hiesigen Schaubühne ein
Manuscript anvertraut, versagen mir jede Veranlaßung, daß sein Stück,
an welchem er vor dem Druck ja noch ändern kann was ihm beliebt, und
wovon bis er diesen Druck veranstaltet, durch das Sehen der Vorstellung
nur, nicht durch kaltes Lesen geurtheilt werden soll, einer Prüfung
unterworfen werde, für welche es noch der Dichter selbst nicht reif
hält.
Ihr Billet an mich, droht ausdrücklich mit einer solchen Untersuchung.
Indeß will ich zur Ehre des Ihnen unbefangen und nicht zu einem solchen
Zwecke gegebnen Wortes, mich mit meinem ältern Freunde abzufinden
suchen und Ihnen das Stück übersenden aber auch nur Ihnen und in der
gerechten Erwartung, daß Sie solches so bald zurückschicken als Ihre
Durchsicht geendet ist und mit der unerläßlichen Bedingung, daß es in
keine andern Hände komme, als in die Ihrigen. Denn Ihnen brauche ich
ja nicht erst hinzuzusetzen, was sich von selbst versteht, daß die
gedruckte Bekanntmachung einzelner Szenen, dieses von dem Dichter noch
bloß für die Vorstellung bestimmten Lustspiels, von mir pflichtvergeßen
sein würde und daß ich solche daher auch keinem andern verstatten darf.
Mit Achtung
Ihr ergebner
_Iffland_.

III.
_Berlin_, den 22. Novbr. 1800.
_Hochgeehrter Herr!_
Die Thorheiten und Laster, welche durch gelungene Darstellungen auf
der Bühne lächerlich und abscheulich gemacht werden, sind überall zu
Hause. Einzelne Züge eines treffend geschilderten Charakters, müßen bei
einzelnen Menschen zutreffen, wenn gleich diese Menschen dem Dichter
und dem Künstler unbekannt waren, welche beide nicht individualisiren,
sondern besonders ihre komischen Personen als Representanten einer
Gattung Narren angesehen wißen wollen. Unerhört ist es daher, einen
Geitzigen, einen Verläumder, einen Intriganten auftreten zu sehen,
der dem Dichter und Künstler zuruft: haltet ein mit der Darstellung
des Geitzes, der Verläumdung, der Intrigue: sie paßt auf mich! Nur
Molierens Tartüffe soll eine ähnliche Wirkung hervorgebracht haben.
Urtheilen Sie folglich was ich empfinden mußte, als ein Mann Ihrer
Art zu mir kam, und mir klagte, der elende Schulberg werde auf ihn
gedeutet. Ich konnte Sie in diesem Augenblicke nur für krank halten
und wünschen, man hätte Sie lieber an einen Arzt als an mich gewiesen.
Indeßen behandelte ich Sie wie einen achtungswürdigen Kranken, deßen
man schont, wenn man ihn nicht zu heilen versteht. Ich fürchtete Sie
durch Widerspruch ohne Noth zu reizen, ich gab Ihrer wiederhohlten
Zudringlichkeit so viel nach, daß, wenn man etwas gewaltsam zu deuten
entschloßen sei, gewiße übertriebne Ausdrücke Schulbergs die Sprache
Friedrich Schlegels nachahmen zu wollen scheinen könnten; ich überließ
es sogar Ihrem Ermeßen, ein Stück von der hiesigen Bühne auf einige
Zeit zu entfernen, das freilich nur dann auf Sie angewendet werden
kann, wenn man es nicht kennt. Ich sezte natürlicher Weise dabei zum
voraus, daß Ihre beßere Besinnung zurückkehren, und Ihnen selbst in
Kurzem sagen würde, was eigne Vernunft wohlthätiger als fremde geltend
zu machen weiß.
Sie haben mich mißverstanden und Ihr lezter Brief beweiset mir, daß Sie
mehr als jemals von der Stimmung entfernt sind, auf welche Nachsicht
und Mäßigung heilsam wirken. Aber was ich Ihnen vielleicht nicht mehr
schuldig bin, kann ich doch meiner selbstwegen nicht aus den Augen
setzen.
Nein mein Herr! Sie sind nicht Schulberg und keiner Ihrer Freunde
ist es. Keiner von Ihnen schmeichelt Sich für adlich zu gelten, ohne
geadelt zu sein; keiner von Ihnen kriecht, schmarozt und borgt von
kleinen Großen; keiner macht einem thörichten alten Weibe den Hof, um
sich vor Pfändungen der Juden zu sichern, keiner von Ihnen verlebt
seine Nächte in leeren Schilderhäusern und Portechaisen. Gott verhüte,
daß es unmöglich werden sollte, einen pöbelhaften Schmierer und seine
Rotte aufzustellen, ohne das Ideal dazu von Ihnen und Ihren Freunden zu
entlehnen!
Die Bibliothek der hiesigen Schaubühne würde in einen leeren Raum
verwandelt werden, wenn jeder mißtrauische Mensch das Recht hätte, alle
Schauspiele daraus zu entlehnen, in welchen etwa ein einzelner Zug
vorkommt, wovon er einige entfernte Ähnlichkeit mit sich zu entdecken
glaubt und die theatralischen Vorstellungen würden zulezt aufhören,
wenn lauter solche Gebrechen dargestellt werden sollten, die im ganzen
Lande nicht zu Hause sind.
Ihre litterarische und physische Existenz vielleicht sogar Ihr Name,
ist dem Verfaßer des Kameleons gänzlich unbekannt.
Ich wohne iezt mit Ihnen an einem Orte und habe nichts von Ihnen
gelesen, als Ihren Sternbald und Ihre beiden Briefe an mich. Die lezten
hätte ich Ihnen gern erlaßen.
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