Briefe an Ludwig Tieck (2/4) - 23

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gütigen Andenken zu empfehlen, indem ich Ihnen schüchtern mein
neues poetisches Product überreiche? Da Sie mein letztes Schreiben
unbeantwortet gelassen und auch unsern Wünschen in Betreff des Morgen-
und Literatur-Blattes nicht entsprochen haben, muß ich fürchten, Ihnen
als ein lästiger Mahner zu erscheinen. Allein so schmerzlich mir auch
Ihr Stillschweigen gewesen ist, unterstehe ich mich doch, was Ihnen
gefällt, nicht einmal zu glossiren, geschweige übel zu nehmen. Die
Liebe und Ehrfurcht, die ich für Sie hege, würden sehr verdunkelt
werden, wenn sie Ihnen im mindesten lästig fielen.
Ich setze daher auch voraus, daß Sie nur in dem Falle meinen Brief
beantworten werden, wenn Ihnen das dramatische Mährchen, das er
begleitet, einer Berücksichtigung würdig scheint. In diesem Falle bitte
ich Sie, mir Ihre Meinung darüber zu sagen und mir einen Wink zu geben,
der auf meine künftigen poetischen Bestrebungen wohlthätigen Einfluß
üben kann. Im entgegengesetzten Fall werde ich in Ihrem Stillschweigen
die Verurtheilung meines poetischen Talentes lesen und mich nicht
darüber beklagen, da ich es selbst schon seit geraumer Zeit verurtheilt
hatte, und eigentlich nicht weiß, wie ich auf den Einfall gerathen bin,
dieses Mährchen zu schreiben.
Ich bitte mich der Frau Gräfin und Fräulein Dorotheen angelegentlichst
zu empfehlen und bleibe mit unwandelbarer Liebe und Verehrung
Ihr
ergebenster
_Menzel_.

IV.
_Stuttgart_, 25. Sept. 1835.
_Verehrtester Herr und Freund!_
Im Auftrage des Vereins, der das Denkmal Schillers besorgt, soll ich
Sie dringend bitten, uns ein kleines Blatt von Ihrer Hand für das Album
Schillers zu schicken. Der gedruckte Plan liegt bey. Der König von
Bayern und eine große Menge der ausgezeichnetsten Gelehrten und Dichter
haben uns bereits Blätter geschickt. Ihrem Herzen wäre es angemessen,
es wäre höchst edel, würde einen sehr guten Eindruck machen, und Ihnen
aufs neue viele Freunde machen, wenn Sie sich der Aufforderung nicht
entzögen, auch ein Blatt in den Denkstein Schillers niederzulegen. Ich
bitte sehr darum.
Neuerdings haben sich wieder junge ungezogene Leute aufgethan in
einem gegen Sie sehr feindseligen Geist. Ich werde diese Menschen
mit aller mir zu Gebot stehenden Energie bekämpfen und sowohl in
meinem Literaturblatt, als in der zweiten Auflage meiner „Deutschen
Literatur,“ an der jetzt gedruckt wird, Ihre Sache kräftig vertreten.
In der alten, nie wankenden Liebe
Ihr
ergebenster
_Menzel_.

V.
_Stuttg._, 4. Oct. 1838.
_Verehrtester Herr und Freund!_
Herr von Bülow wird Ihnen gesagt haben, daß ich durch die lange
Abwesenheit des durch den Tod seiner Frau tief erschütterten Herrn
von Cotta außer Stand gesetzt war, Ihnen früher seine Entschließung
zu melden. Er ist endlich zurückgekehrt und hat mir gesagt, er habe
bereits an Herrn von Bülow geschrieben. Ich hoffe demnach, daß diese
Angelegenheit in Richtigkeit gebracht werden wird. In Bezug auf das,
was Sie mir noch besonders aufgetragen, hat mich Cotta gebeten, Ihnen
zu antworten: Er sey mit dem größten Vergnügen bereit in jedwede
buchhändlerische Unternehmung mit Ihnen einzutreten, entsinne sich
aber nicht, daß Sie ihm desfalls schon irgend einen _bestimmten_
Vorschlag gemacht hätten. Es wird also nur von Ihnen abhängen, das
Nähere mit ihm zu besprechen. Wenn Sie nicht nach einer andern Seite
hin verpflichtet sind, so würde Ihren sämmtlichen Werken wohl keine
Firma besser anstehen, als die von Cotta.
Wenn Ihnen der Himmel nicht vergönnen sollte, die ganze und völlige
Gesundheit wiederzuerlangen, so wollen wir ihn wenigstens bitten, Sie
bey der bisherigen Dauerbarkeit, Fülle des Organs und herrlichen Jugend
und Klarheit des Geistes zu erhalten, die Ihren Krankheitszustand fast
beneidenswürdig macht. Ich wünsche sehr, einmal wieder in Ihr helles
und tiefes Auge blicken zu können. Hoffentlich sehn wir Sie einmal
wieder in Baden. Vielleicht unternehme ich endlich nach zwanzig Jahren
wieder einmal eine Reise nach Norddeutschland und besuche Sie.
Uhland, Reinbeck, Hartmann, Schott, meine Frau, alle Ihre hiesigen
Freunde empfehlen sich Ihnen aufs angelegentlichste. Uhland ist eben
hier beym Landtag. Schwab aber ist schon seit einem Jahre aufs Land
gezogen und lebt als Pfarrer gar idyllisch. Mit den herzlichsten
Wünschen für Ihr Wohl und mit der Bitte, mich den Ihrigen ehrerbietigst
empfehlen zu wollen
Ihr
treu ergebner
_Menzel_.

VI.
_Stuttg._, 27. Dez. 1839.
_Verehrtester Herr und Freund!_
Wir hoffen auf die in der Anlage bezeichnete Art und Weise seltene
Sachen zum Druck zu befördern, für welche sich schwerlich ein Verleger
finden würde. Wir wünschen besonders die höhere Aristokratie dafür zu
interessiren. An Sie, als den Freund und tiefen Kenner altdeutscher
und altromanischer Poesie geht nun die Bitte, uns mit Rath und That zu
unterstützen und uns auf Manches aufmerksam zu machen, was des Abdrucks
würdig wäre. Auch schmeicheln wir uns, Sie werden, wenn Ihnen unser
Unternehmen gefällt, die höhern Kreise, in denen Sie walten, dafür
interessiren.
Wir haben unter Anderm im Sinn, einige altspanische Romane abdrucken zu
lassen. Was halten Sie davon?
Mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit und den herzlichsten
Empfehlungen an die Theuern, die Ihnen angehören
Ihr
ergebenster
_Menzel_.


Meyerbeer, J.

Die erste der drei Zuschriften, welche den Namen des berühmten
Compositeurs tragen, ist doppelt interessant; nicht nur weil sie
die gemeinsamen Autorängste eines Dichters und eines Musikers auf
einem und demselben Blatte ausstöhnt, sondern noch mehr weil es
eben Maëstro Joachimo und L. _Rellstab_ sind, zwei ehemalige
Erbfeinde aus höchst verschiedenen Lagern, welche sich hier im
„Schlesischen Feldlager“ gleichsam zu einer Person verschmelzen,
und wie in der _Ehe_ Mann und Weib es sein sollten, in der
_Kunst_ eine Seele und ein Leib geworden scheinen.
Das zweite und dritte Zettelchen soll eben nur belegen, wie Tieck
von allen Seiten in Anspruch genommen ward. Für Michael Beer’s
„Struensee,“ welchen Meyerbeer, voll brüderlicher Anhänglichkeit,
durch musikalisches Beiwerk zu neuem Dasein auferweckte, hatte T’s.
Kritik von jeher väterliche Milde gezeigt.

I.
_Berlin_, d. 26t. Novbr. 1844.
_Hochgeehrtester Herr Hofrath!_
Je näher der Zeitpunkt der Eröffnung des Opernhauses rückt, je
dringender fühlen wir die Verpflichtung, uns Ihnen gegenüber,
hochgeehrtester Herr Hofrath, von dem Verdacht zu reinigen, als wüßten
wir den Werth Ihres trefflichen Rathes nicht hinreichend zu erkennen.
Wahrlich aber, es ist nicht eigener Wille, noch weniger Eigensinn oder
Selbstschätzung, die uns zurückgehalten, uns Ihrer rathenden Hülfe noch
mehr zu bedienen: es sind nur die immerfort theils hindernden, theils
eilig drängenden Umstände, unter denen unser Werk ins Leben gefördert
werden mußte. Im Sommer hatten das Bedürfniß der Muße zum Arbeiten,
und andere Ursachen uns örtlich zerstreut; als wir im späten September
(Componist und Dichter) uns wieder an einem Orte zusammenfanden, war
indessen die Zeit so vorgerückt, daß nur _vorwärts_ gearbeitet
werden mußte, häufig selbst so, daß wir nicht einmal mit einander
Rath pflegen konnten. Noch heut giebt es Theile des Werks, die wir
gar nicht _gemeinsam_ betrachtet haben, namentlich den ganzen
so wesentlichen Schluß mit den geschichtlichen Gemälden, den Dichter
und Componist jeder für sich allein behandeln mußten, ohne nur den
Versuch der Zusammenwirkung gemeinsam angestellt zu haben. Die Proben
sind jetzt das einzige, späte Mittel, uns über das Nothwendigste zu
verständigen. Wenn es Ihre Zeit, Ihre Gesundheit irgend gestattete,
daß Sie einer, oder einigen derselben beiwohnten, so würde uns
dies gewiß von unschätzbarem Werthe sein, und dürfte uns Ihr so
einsichtsvoller Rath, vielleicht noch im letzten Augenblick zu größtem
Dank verpflichten. Freilich aber dürfen wir ein solches Ansinnen kaum
stellen, sondern haben nur das Recht und die Pflicht, unsre Gesinnung
in dieser Hinsicht anzudeuten.
Jedenfalls verdanken wir Ihnen schon, besonders über die Verknüpfung
der Oper mit dem Nachspiel, sehr Vieles, wäre es auch nur die Warnung
vor dem Unzulässigen. --
Es bleibt uns jetzt nichts übrig, als die günstigen Auspicien Apollo’s,
dem das Haus, das wir einweihen sollen, gewidmet ist, auch für unser
Werk anzuflehen; wir haben gewiß Viel gefehlt, Manches versäumt; jedoch
wenigstens nach Kräften versucht, uns durch die Klippen der sehr
schwierigen Verhältnisse zum Ziel zu kämpfen.
Möge dieses Bestreben uns auch Ihre Gunst und Nachsicht zuwenden,
wenigstens das Wohlwollen nicht entziehen, was Sie uns bis dahin so
gütig geschenkt haben.
Mit der Versicherung der aufrichtigsten Verehrung haben wir die Ehre
uns zu nennen
Ihre ergebensten
_Meyerbeer_,
_L. Rellstab_.

II.
Sonnabend früh.
_Hochverehrter Herr Hofrath!_
Ich wähnte das hier mitfolgende Schreiben von mir an Sr. Majestät
den König, dem Plane des Festspiel’s beigelegt zu haben, welches ich
neulich die Ehre hatte Ihnen zu überreichen. Da dieses Schreiben die
Gründe darlegt, welche mich bei der Wahl des Stoffes leiteten, so war
es mein sehnlicher Wunsch, daß Sie hochverehrter Herr Hofrath die große
Güte hätten, davon Kenntniß zu nehmen. Ich sehe so eben beim Ordnen
einiger Papiere, daß dieses Schreiben bei mir liegen geblieben ist,
und bin daher so frei, es Ihnen nachträglich mit der Bitte zu senden,
einen Blick darauf zu werfen. Verzeihen Sie theurer hochverehrter Herr,
Ihren Rath und Ihre Zeit so dreist in Anspruch zu nehmen. Aber Ihr
wohlwollender liebenswürdiger Empfang giebt mir den Muth dazu.
Ich werde daher auch so frei sein, Ihnen, wie Sie es mir neulich
erlaubten, heute Vormittag zwischen 12 und 1 Uhr meine Aufwartung zu
machen.
Genehmigen Sie hochverehrter Herr Hofrath die Versicherung von der
reinsten Verehrung
Ihres
ganz ergebensten
_Meyerbeer_.

III.
Montag.
_Hochverehrter Herr Geheimer Rath!_
Bei dem Interesse, welches Sie die Güte haben dem Werke meines
verstorbenen Bruders Michael zu schenken, wollen Sie mir nun erlauben,
an Ihr Urtheil zu appelliren. Es ist über die Besetzung einiger
Rollen noch einige Meinungsverschiedenheit, die ich zu lösen Sie ganz
ergebenst ersuche, mit der Bitte mir zu sagen, welche Sie für die
beste halten. Herr Hofrath Teichmann hat es freundlich übernommen,
Ihnen mündlich die nähere Mittheilung hierüber zu machen. Genehmigen
Sie hochverehrter Herr Geheimer Rath die Versicherung der reinsten
Verehrung und Ergebenheit
Ihres
gehorsamsten
_Meyerbeer_.


Minckwitz, ~Dr.~ Johannes.

Geb. am 21. Januar 1812 zu Lückersdorf bei Camenz, studirte in
Leipzig (von 1830-35) und ging 1836, 37 nach Italien. Durch Bunsen
in London erhielt er 1845 von dem Könige Friedr. Wilh. IV.
von Preußen eine Pension und habilitirte sich an der Universität
Leipzig 1855, wo er 1861 zum Professor ernannt, klassische
Litteratur lehrt. Als Dichter setzte er die Richtung seines
Jugendfreundes Platen fort. Humboldt hat ihn, durch ein an die
deutsche Nation gerichtetes Sendschreiben (1856) für den größten
Übersetzer der Alten anerkannt.
Aeschylos und Sophokles, verdeutscht in den Versen des Orig. (5.
Aufl. 1862) -- Homer, verdeutscht in Prosa, 2 B. (2. Ausg. 1864) --
Euripides, verdeutscht in den Versarten des Originals, bis jetzt
9 Th. (1857-64) -- Aristophanes, verdeutscht im Versmaaße des
Originals bis jetzt 5 Th. (1855-64) -- Gesammelte Werke, erster
Band Lyrik enthaltend (1854) -- Lehrbuch der deutschen Verskunst
(5. Aufl. 1863) -- Rhytmische Malerei der deutschen Sprache (1856)
-- Der neuhochdeutsche Parnaß (1861). -- Sein wissenschaftliches
Hauptwerk ist: die Vorschule zum Homer (1863), worin die Homerfrage
vom Standpunkte der Volksdichtung aus gelöset wird. --
Außerdem mehrere _mythologische_ (z. B. Taschenwörterbuch der
Mythologie aller Völker, 1856), _poetische_ (namentlich „der
Prinzenraub,“ Schausp. 1839 und „der Künstler,“ Novelle 1862) und
_kritische_ Werke von größerem Umfange (z. B. die Schriften
über Platen). Endlich: Übersetzte Stücke von Pindar, Josephus und
Lucian.

I.
_Dresden_, den 4ten November 1841.
_Hochgeehrtester Herr Hofrath!_
Umstrahlt von dem Glanz einer Weltstadt, sollten Sie noch an einen
einsamen, armen Freund der hellenischen Muse denken, so würde ich
mich höchst glücklich schätzen. Der Herr Graf v. Baudissin, welchen
ich ersucht habe, diese Zeilen einzuschließen, erzählte mir etwas
Näheres über die Aufführung der Antigone, welche das Interesse so
Vieler, auch meines um so mehr erregt hat, als binnen kurzer Zeit der
Sophokles vollständig von mir übersetzt die Presse verlassen wird. Es
wird Ihnen vermuthlich entfallen sein, daß bereits vor sechs Jahren
meine Antigone zu Stuttgart erschienen. Daher haben Sie, wenigstens
melden die Zeitungen dergleichen, die Donner’sche oder Solger’sche
Übersetzung zu Grunde gelegt. Ich will mich nun nicht zum Lobredner
meiner eignen Arbeit aufwerfen, aber deutlicher und sinnrichtiger,
vielleicht auch poetischer achte ich sie, als jene beiden, was freilich
gegen das göttliche griechische Original nicht viel sagen will. Sollte
Ihnen daher, Herr Hofrath, vorausgesetzt, daß Sie weitere Stücke, nach
langem Todesschlaf, wieder die Bühne beschreiten lassen, an einer
bessern Übertragung gelegen sein, die auch in metrischer Hinsicht dem
großen Componisten die Arbeit erleichtere, so erbiete ich mich, Ihnen
ein deutliches Manuskript der Elektra durch Herrn Grafen v. Baudissin
zu übersenden[9]. Oder sollten Sie lieber ein Stück des Euripides
wünschen, da von den drei bisher durch mich ausgearbeiteten Stücken
blos das eine, Ihrem Freund Baudissin gewidmete, die Iphigenie auf
Tauris, einige Theilnahme sich versprechen dürfte, so wäre ich bereit,
für diesen Zweck eine von Ihnen zu bestimmende Tragödie dieses Dichters
zu übertragen.
Indessen scheint es mir, als ob die Elektra des Sophokles unter allen
uns erhaltenen Stücken des attischen Dichtergestirns bei weitem das
wirksamste sei, was, für unsere Zeit wenigstens, den tragischen Effekt
betrifft. Im Übrigen gleichwohl steht sie der Antigone nicht nach.
Gerade für dieses Stück beschloß ich denn schon im vorigen Sommer die
Aufmerksamkeit des Publikums auch dadurch zu suchen, daß ich demselben
Ihren Namen vorsetzte, wozu Sie mir für eines der sophokleischen Dramen
die Erlaubniß zu geben so gütig waren.
Es wäre mir persönlich um so wichtiger, als Sie, der Wiedererwecker
so vieles Schönen, vielleicht Gelegenheit nähmen, ein empfehlendes
Wort an Se. Majestät den König zu meinen Gunsten zu richten. Ich
trachte schon seit mehreren Jahren nach einer kleinen Lehrerstelle in
preußischen Landen, doch hat das Cultusministerium meine Bitte seither
unberücksichtigt gelassen. Nun bin ich zwar Sr. Majestät bereits schon
als Kronprinzen bekannt geworden, indem mir Höchstderselbe meine
Übersendung der Aeschyleischen Stücke sehr huldvoll erwiederte. Wie
gern aber wollte ich Ihnen mein Lebensglück verdanken; das Glück, nicht
mehr von dem großentheils leben zu müssen, was ich schreibe! Denn sehr
vortheilhaft würde mir eine anderweitige philologische Beschäftigung
sein.
Verzeihen Sie diese Wünsche, verehrungswürdiger Greis, deren
Berücksichtigung ich zwar nicht verdiene, aber bedürftig bin, und
der Himmel schütze Sie im hohen Norden, daß Sie noch lange über die
deutschen Gauen Segen verbreiten.
Mit steter Verehrung
Ihr
ergebenster
~Dr.~ _Johannes Minckwitz_.

II.
_Berlin_, den 12. Dezember 1844.
_Hochzuverehrender Herr Geheimrath!_
Die freundliche Aufnahme, die Sie mir vorgestern angedeihen ließen, hat
mich auf die erfreulichste Weise überzeugt, daß Sie mich nach Ihrer
Trennung von Sachsen nicht vergessen haben. Wie Sie meine Wünsche
liebevoll angehört, so darf ich auch mit Zuversicht hoffen, daß Ihnen
deren Erfüllung wahrhaft am Herzen liegt. Daher beeile ich mich, Ihnen
die Vorlagen zu machen, die Sie für nöthig halten, um meine Sache
bei dem Könige praktisch und mit Erfolg zu führen. Erstens sende ich
Ihnen ein unterthänigstes Schreiben an Sr. Majestät, worin ich meine
persönliche Lage und meine literarischen Zielpunkte auseinandergesetzt,
und zweitens die Stücke von Sophokles und Aeschylos, so gut ich sie in
der Eile hier gebunden erhalten konnte. Bei der Überreichung derselben
bleibt es Ihrer wohlwollenden Gesinnung anheimgestellt, was Sie zu
meinen Gunsten mündlich hinzufügen wollen, und ich zweifle nicht, daß
Ihre Verwendung, da Sie das Ohr Friedrich Wilhelms des Vierten haben,
einen glücklichen Ausgang verbürgen werden. Ein Monarch, der, wie die
öffentlichen Blätter auch aus England melden, so eben im Begriffe
steht, seinem Volke das edelste Geschenk zu geben, welches er ihm geben
kann, wird auf Ihr Andringen kein Bedenken tragen, die Laufbahn eines
einzelnen Gelehrten sicher zu stellen, die seither von so widerwärtigen
Stürmen begleitet gewesen ist. Sie erinnern sich ja Ihres eigenen
Schicksales in Sachsen! Sie wissen, daß es in diesem kleinen Lande
an Männern fehlt, die den ernstlichen Willen haben human zu wirken,
während Überfluß an Leuten ist, die aus niedriger Denkart stets bereit
sind, jedem wackeren Streben Luft und Sonne zu beschneiden.
Vom Aeschylos erwarte ich täglich die drei letzten Stücke aus der
Stuttgarter Presse. Sobald sie, nach meiner Rückkehr, in Leipzig
eintreffen, werde ich um so weniger zaudern, auch diese Ihnen
nachträglich zu senden, als ich hierdurch die beste Gelegenheit
erhalte mein Gesuch in Ihrem Gedächtniß aufzufrischen. Aus den heute
Ihnen vorgelegten Arbeiten werden Sie unterdessen erkennen, daß ich
und Baudissin nicht so sehr im Unrecht waren, wenn wir bedauerten,
daß Sie die Donner’sche Übersetzung der Antigone zur Aufführung
gewählt hatten. Dem Sophokles von Donner fehlt die Hauptsache:
die Poesie und der eigenthümliche Charakter des Urbildes, der in
dieser scheinbaren Glätte verloren gegangen ist. Eine Unzahl feiner
Tinten sind von ihm verwischt, eine Menge Sätze falsch oder schief
wiedergegeben, die Chöre vollständig zur Prosa herabgedrückt. Dazu
kommt, daß bei ihm die logische Gedankenfolge durchaus nicht so
scharf und klar vorgelegt worden ist, wie sie im griechischen Urbilde
dasteht, dessen anmuthige und sonnige Darstellung einst die Hellenen
entzückt hat. Zu einem eigentlich _deutschen_ Gepräge mangelt der
Donner’schen Sprachweise sehr Vieles, zu einem wahrhaft dramatischen
Style Alles. Denn wie die rhythmische Darstellung richtig auf die
Füße zu stellen sei, das ist ihm unbekannt. Ich wundere mich daher
keineswegs, daß unsere guten Freunde, die „jungen Deutschen,“ von
dieser Diktion abgeschreckt, die ganze Antigone mit Stumpf und Stiel
als ein veraltetes Gewächs aus der Kindheit der dramatischen Poesie
verdammen. Noch weniger wundert es mich, daß man fortfährt, gegen
die Anwendung der sechsfüßigen Jambenform zu eifern, als sei sie für
unsere Sprache eine unnatürliche, häßliche und ungelenke. Freilich
bedarf sie einen Meister, der die Zügel sicher und geübt zu handhaben
versteht, nicht blos einen Versifer oder einen jener goethisirenden und
schillerisirenden Nachäffer, die zugleich kein Organ für den Ton des
Trimeters im Kopfe haben.
Was die Form anbelangt, in welcher die „ewigen“ Attischen Poeten
verdeutscht werden müssen, so haben wir uns über dieselbe schon im
Jahre 1835 verständigt, als Sie mir die Wohlthat erzeigten, meine
Antigone in einem zahlreichen Kreise Ihres gastfreundlichen Hauses am
Dresdener Altmarkte vorzulesen. Den modernen Reim für die Chorgesänge
wiesen wir einmüthig ab: er ist und bleibt für die griechische Poesie
ein heterogenes Element. Es handelt sich für den nachdichtenden
Übersetzer nicht darum, antike Stoffe aufs Neue zu bearbeiten und in
einer Weise auszuspinnen, als ob die Dichter nicht schon ihre Gedanken
in die rechte Form gebracht hätten; in diesem Falle würde der begabte
Übersetzer besser thun, freigewählte Stoffe selbstständig nach seinem
eigenen Genius auszuführen, wie etwa der Schöpfer der Aeneïde mit dem
Homer verfahren ist. Was soll aber der mit poetischen Meisterstücken
schon so reichgesegneten modernen Welt an einer derartigen Verarbeitung
antiker Stoffe liegen, die unserer Anschauungsweise, bei vorgerückter
Kulturepoche, mehr oder wenig fremd sind? Es handelt sich vielmehr um
eine getreue und strenge Darlegung der Urbilder selbst, nicht blos
nach dem Gehalt, sondern auch nach der eigenthümlichen Form, so weit
diese Form für uns erreichbar ist: um eine ähnliche Darlegung, wie sie
Luther und seine Zeitgenossen in der Bibelübersetzung geboten haben.
Wir wollen in unserer Sprache lesen, was ein Sophokles, ein Aeschylos,
ein Euripides und Aristophanes gedacht, empfunden und gesagt haben,
nicht was wir etwa denken, empfinden und sagen würden: wir wollen ganz
besonders auch wissen, _wie_ die Alten selbst ihre Gedanken und
Empfindungen entfaltet haben. Daran allein kann uns heutzutag liegen,
uns, die wir in den Alten unsere Muster sehen wollen.
Aus diesem Grunde verwarfen Sie mit mir ebenfalls den Gebrauch der
fünf- und fünfeinhalbfüßigen Jamben: aus richtiger Erkenntniß des
höheren Tones, welcher das antike Drama vor dem heutigen auszeichnet.
Von Lessing ist die uns jetzt gewohnte Weise der Jambenreihen
ausgegangen: hätte dieser Mann im Nathan die sechsfüßigen Reihen
angewandt, welchen unendlichen Einfluß würde dieß auf die rechtzeitige
Gestaltung unsers Rhythmus ausgeübt haben! Wir dürfen nicht glauben,
daß durch Goethe und Schiller die eigentliche Höhe erstiegen worden
ist, welche dem deutschen Drama, bei der herrlichen Beschaffenheit
unsers Sprachmaterials, vorgezeichnet scheint. Es werden in künftigen
Zeiten noch ganz andere, viel vollendetere Harmonieen auf dem deutschen
Parnaß ertönen: dafür bürgt uns schon der Anlauf, welchen Schiller in
der Braut von Messina genommen hat.
Mein Ziel war es, im Sophokles und Aeschylos den antiken Trimeter,
durch angemessene Umgestaltung desselben, in unserer Sprache
einzubürgern und einen neuen Styl für das deutsche Drama vorzubereiten,
einen höheren, reicheren und mannichfaltigeren. Sehen Sie zu, ob mir
dieß gelungen ist, mein verehrter Meister! Schwer und voll klingt
mein dramatischer Vers: das ist sicher; so leicht und locker wie der
Donner’sche tritt er nicht auf, aber ich behaupte demungeachtet,
_deutscher_ und die Poesie erschöpfender. Vergebens werden unsere
Hinkjambenschreiber mich im deutschen Gepräge zu übertreffen suchen:
sie kommen nicht einmal über Christian von Stolberg im Sophokles
hinaus. Auf den ersten Blick mag zwar meine Darstellung etwas
fremdartiger erscheinen, aber hat nicht jeder originelle Autor anfangs
etwas Fremdartiges für uns, und muß man sich nicht erst in die Neuheit
(wenn ich so sagen darf) hineinlesen? Hat die Bibel nicht auch die
Fremdartigkeit beibehalten, die von den Autoren selbst herrührt und die
um dieser Autoren willen nicht übertuscht werden darf: und erachtet die
Bibel Jemand für undeutsch? Ein Mode-Deutsch hat sie freilich nicht.
Lies’t man ein Werk von Ihnen, verehrter Freund, oder eins von Goethe,
Schiller, Jean Paul: versteht man da Alles gleich auf den ersten Blick
und muß man nicht lesen und wiederlesen und nicht nachdenken, um den
Geist, der plötzlich vor uns tritt, aufzufassen und sich mit ihm zu
befreunden?
So waren meine Betrachtungen, als ich über Sophokles und Aeschylos
arbeitete; Werke, die mich sieben volle Jugendjahre, nach einem genauen
Überschlage der Zeit, in welcher ich geradezu Tag und Nacht brütete,
gekostet haben. Glauben Sie aber nicht, daß Ihre Wahl der Antigone von
Donner mir ärgerlich ist. Ich besitze keinen Ehrgeiz, nur Liebe zur
Sache; und wenn man die Verse von Donner lobt, rechne ich im Stillen
mit um so größerer Zuversicht darauf, daß man die meinigen dermaleinst
in ihrer Vollendung erst recht erkennen wird. Sie, verehrter Herr
Hofrath, wirken auf praktischem Wege für den Fortschritt und die Hebung
unsers Theaters, indem Sie jene unvergänglichen Meisterskizzen der
Attiker vor das Auge öffentlich hinstellen: ich meinerseits betheilige
mich an Ihren Bestrebungen dadurch, daß ich für dieses Ziel einen neuen
Styl schaffen helfe.
Leben Sie wohl und bleiben meiner in Liebe eingedenk! Noch fällt mir
bei, Ihnen zu sagen, daß unser beiderseitiger Freund, der Freiherr
Friedrich von Rumohr, denselben Schritt für mich thun wollte, von
welchem ich im Eingange meines Briefs zu Ihnen gesprochen. Im Mai
vorigen Jahres versprach er es mir freiwillig, aber schon im August
raffte ihn zu Dresden der Tod dahin.
Der Ihrige.
~Dr.~ _Johannes Minckwitz_.
Während eines kürzeren Aufenthaltes in Berlin geschrieben.


Mnioch, Johann Jacob.
Geb. zu Elbing den 13. Oktober 1765; gestorben in Warschau am 22.
Febr. 1804, als Direktionsrath der preuß. Lotterie-Verwaltung.
Lyriker, vorzüglich in launigen Dichtungen und geselligen Liedern.
Sämmtliche auserlesene Werke, 3 Bde. (1798) -- Analekten, 2 Bde.
(1804).
Sein Schwiegersohn war _Wilhelm Neumann_, der innige Freund
Hitzig’s, Chamisso’s, Varnhagen’s, mit welchem letzteren er
in jüngeren Jahren den parodischen Roman: Karls Versuche und
Hindernisse schrieb.

_Warschau_, d. 10. Febr. 1801.
Eben hatte ich einen Brief an Fichte geschlossen, worin ich mich
mit ihm über Sie und für Sie (ich hab’ ihn ersucht, Ihnen den Brief
mitzutheilen) unterhalte, als mir Ihr liebes und werthes Schreiben
(vom 1. Febr.) gebracht wird. Sie sind meinen Wünschen und meiner
stillen Absicht bey Schreibung jenes Briefes auf die erfreulichste
Art zuvorgekommen. Wir lieben und verehren Sie lange in Ihren Werken,
und freuen uns über das herrliche Aufleben der Poesie sowohl in ihrer
unbefangenen Kindlichkeit als im heroischen Ankämpfen gegen die
Befangenheit. Auch in mir ist ein alter Funke, den die Kritik einer
anmaßlich-geschlossnen Grammatik mit Asche bestreut hatte, wieder
geweckt worden. Er wird nun zwar bald verglimmen, aber er verglimmt
dann doch im Freyen, und erstickt nicht. -- Ihre Gedanken über den
Reim gehn aus Ihrem Reim hervor. Ehe man über das Leben im Lebendigen
sprechen kann, muß ein Lebendiges daseyn und man muß es inne werden.
Meine verstorbne Gattin hat in Gesprächen, die ich erst jetzt besser
verstehe, Manches geahnet, auch wohl traummäßig gebildet, was jetzt
im Wachen erkannt und _unaussprechlich-ausgesprochen wird, d. h.
poetisch_. Unsre Reimspiele gehn nicht tief. Das zweite Stück von
den eingesandten ist nehmlich von meiner verst. Frau, und war schon
vor 5 Jahren geschrieben. Das größere und letzte ist von mir; und
schwerlich würd’ ich das erste zum Druck angeboten, noch das zweite im
vorigen Frühjahr selbst versucht haben, wenn ich nicht vorher Ihren
Zerbino gelesen hätte, dieses harmonische Chaos, worüber ich noch
manches zu schreiben gedenke und bereits geschrieben habe. Dieser
Zerbino hat in Bezug, nicht auf mein _Innewerden_ der Poesie,
sondern auf mein _verständliches Denken_ und _Sprechen_
darüber, ein wahres Pfingst-Wunder an mir verübt, an _mir_,
sag ich, d. i. eben an keinem Apostel, sondern vielleicht an einem
von denen, die im 2. Kapitel der Apost. Gesch. vom 9. bis 11. Vers
~inclus.~ genannt werden, vielleicht einem _Kretenser_.
(Den ganzen Epistolischen Kirchen-Text dieses Kapitels vom 1. bis 13.
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