Briefe an Ludwig Tieck (2/4) - 07

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hervorheben, nicht so einleuchten wollten als das Charakteristische des
Werts. Doch hierüber vielleicht mündlich, wenn Sie Lust haben, mit mir
über das Buch zu sprechen.
Wegen Schlegels glaube ich doch ein ganz reines Gewißen zu haben.
Solche Scherze sind ja von jeher in der Literatur erlaubt gewesen;
blickt aus ihnen keine traurige und feindselige Absicht, schwirren sie,
wie hier, rasch ohne lastendes Gewicht vorüber, so kann man dem Urheber
wohl nicht den Willen beimeßen, das Große und Gute einer Persönlichkeit
zu verunglimpfen, von welchem Willen wenigstens meine Seele, wie ich
versichern kann, sehr fern war. Ich empfinde dankbar, was ich mit
allen übrigen Deutschen Schlegeln schuldig geworden bin. -- Wäre
das angefochtne Capitel ohne rechten Grund willkührlich geschrieben
worden, so stände die Sache wieder anders. Allein in einem Buche von
universeller Tendenz wie die Ep. mußten nothwendig an einem Punkte die
Figuren der deutschen Gelehrtenwelt repräsentirt werden, und es hätte
ohne jene Gestalt eine bedeutende Nüance in dem Tableau gefehlt, so daß
ich daher nicht nur sage, sondern auch davon überzeugt bin, daß dieß,
wie es zu stehen gekommen ist, mit Nothwendigkeit aus der Öconomie des
Ganzen hervorging[5].
Die Schlegels haben zu ihrer Zeit Niemand geschont; ihre Scherze
ergingen sich frei an Voß, Niebuhr und Schiller, die doch gewiß auch
ihre bedeutenden Verdienste hatten; warum es einem Späteren verargen,
wenn eine scherzhafte Nemesis durch ihn redet?
Doch genug hievon. Es lag mir daran, mich bei Ihnen zu rechtfertigen,
und das war mit zwei Worten nicht wohl abzuthun. Ich bitte um meine
gehorsamste Empfehlung an Frau Gräfin v. Finkenstein, und sehe mit
Ungeduld dem Augenblicke entgegen, wo es mir vergönnt seyn wird, in Ihr
liebes Antlitz zu schauen. Treuergeben
Ihr
_Immermann_.

XIII.
_Düsseldorf_, d. 22. Januar 1837.
_Theurer Freund und Gönner!_
Erlauben Sie mir, Sie nach langer Pause wieder einmal mit diesen
Zeilen zu begrüßen. Wie schmerzlich war es mir, Sie im vorigen Sommer
hier nicht sehen zu können, und wie mußte mich dieser Grund des
Entbehrens erschrecken und betrüben! Doch alle Nachrichten geben uns
die tröstliche Versicherung, daß die Folgen des bösen Falls glücklich
überstanden sind, und so habe ich denn auch die freudige Aussicht, daß,
was das vorige Jahr versagte, dieses bringen und Sie uns hieher führen
wird.
Ich bin um eine Verwendung bei Ihnen angesprochen worden, wozu ich mich
auch mit gutem Gewißen verstehen kann. Unsre Bühne geht mit dem 31ten
März d. J. aus Mangel fernerer Subsistenzmittel wenigstens vor der Hand
ein. Eines ihrer Mitglieder, der Komiker Jencke, wünscht nun auf das
lebhafteste, wenn es möglich, in Dresden placirt zu werden, wo er sich
namentlich von Ihrer Einwirkung die besten Folgen für seine fernere
Ausbildung verspricht. Er hat gehört, daß sein Fach noch immer dort
erlediget sei, und es würde ihm daher äußerst lieb seyn, wenn ihn die
Intendanz zu _Gastrollen im April_ verstatten wollte. Er glaubt,
daß Ihrer freundlichen Vermittlung dieß ein Leichtes seyn werde, zu
bewirken, und hat mich gebeten, Ihre Güte in dieser Hinsicht anzurufen.
Ich habe Herrn Jencke seinen Fehltritt vom vorigen Jahre -- oder
vielmehr seine Fehlfahrt nach Dresden -- vergeben, da er sich seit
_der_ Zeit tadellos betragen hat, und manche Umstände ihn damals
entschuldigten, obgleich ich im Intereße des von mir verwalteten
Instituts streng zu verfahren verpflichtet war. Als Komiker kann ich
ihn nun wirklich durchaus nur empfehlen. Er besitzt natürliche Laune,
charakteristische poetische Auffassungsgabe, weiß seine Rollen vor
allem Gemeinen sehr glücklich zu bewahren, und hat das regste Streben,
sich noch viel weiter zu bringen, als wo er jetzt steht. Aus der Sphäre
des ordinair Komischen, womit sich die gute Deutsche Bühne von Tag zu
Tag hinhilft, ist es ihm schon gelungen, einigemale jenes höhere Gebiet
der Heiterkeit zu erreichen, worin Sie mit Calderon und Shakespeare
walten. Er lieferte mit entschiednem Erfolge den _Junker Winfried_
im Blaubart, den _Syrus_, _Mercutio_ und noch jüngsthin den
Chinto in der Tochter der Luft, so wie den Clarin im wunderthätigen
Magus. -- Ich lege Ihnen daher sein Gesuch an das Herz und bin
überzeugt, daß wenn er zum Spiel kommt, er sich selbst am besten
empfehlen wird.
Unsre Bühne lieferte in diesem Winter von bedeutenden Werken, Othello,
den wunderthätigen Magus, die Tochter der Luft (den 2ten Theil, mit
einem aus dem 1ten Theile entnommen Vorspiele. Semiramis und Ningas
ließ ich von _einer_ Darstellerin geben).
Noch stehen bevor Kleists Schroffensteiner, Iphigenie, Richard der
Dritte, Cäsar. Auch mein Alexis wird in nächster Woche wieder an 2
Abenden gegeben werden.
Es ist Schade, daß die Anstalt untergeht. Denn ohne sie oder mich
zu überschätzen, kann ich doch sagen, daß sie eine poetische Bühne
war, und daß immer neue schwierige Aufgaben alle Kräfte in Spannung
erhielten. Was hätte noch Alles hier möglich werden können, wenn sich
ein großgesinnter Fürst der Sache angenommen hätte!
Doch das sind Dinge, die in Deutschland sich immer wiederholen. Das
Geistige pflegt doch in seinen Nachwirkungen nicht ganz verloren zu
seyn; damit muß ich mich trösten.
Mit herzlicher Liebe und Anhänglichkeit
der Ihrige
_Immermann_.

XIV.
_Düsseldorf_, 3. August 1837.
_Verehrtester Freund und Gönner!_
Ich habe heute an Herrn v. Lüttichau das Manuscript eines Trauerspiels
mit der Bitte, die Vorstellung auf dortiger Bühne zu veranlassen,
abgesendet. Es heißt: Die Opfer des Schweigens, und der Plan dazu
entstand vor ungefähr 10 Jahren, seinen rohesten Umrißen nach, aus
der Novele 1 des Giornata IV. des Decamerone; der geistige
Inhalt ist freilich etwas Anderes geworden und basirt sich auf manche
Anschauungen, die ich von den Entfaltungen der Liebe insbesondre bei
Frauen gehabt habe.
Es schien mir räthlich zu seyn, nicht vom hergebrachten Geschäftsgang
abzuweichen, und deßhalb habe ich das Stück an die eigentliche
offizielle Behörde gesendet, Ihnen aber, mein Theuerster, lege ich
das Schicksal meiner Dichtung ans Herz, sofern sie Ihre Zufriedenheit
erhält. Ich schrieb das Stück in diesem Frühjahr in kurzer Zeit in der
Reconvalescenz von einem heftigen Fieber, nachdem ich die Direction
der hiesigen Bühne niedergelegt und vermeint hatte, mich für immer
theatralisch und dramatisch resignirt zu haben. So wenig halten unsre
Stimmungen und Entschlüsse Stich.
Wie sehr bedaure ich, Sie in diesem Jahre nicht zu sehen. Noch immer
hatte ich die leise Hoffnung darauf genährt, als Uechtritz, der seit
einigen Wochen wieder hier ist, sie mir bestimmt raubte. Wann und wo
werden wir doch wohl einander wieder einmal begegnen?
In den letzten Tagen las ich mit großem Erstaunen Ben Johnson und seine
Schule. Noch habe ich von diesen höchst sonderbaren und ausgezeichneten
Werken keinen Begriff, ja kaum eine klare Vorstellung, da sie von
allen mir bis dahin bekannt gewesenen Gattungen des dramatischen Styls
abweichen; ich werde mir aber daraus ein eignes Studium machen. Wenn
ich der Structur der Massinger’schen Sachen erst recht inne geworden
bin, und einsehe, was davon seiner Zeit angehört, und was auch heutigen
Augen und Ohren noch verständlich seyn möchte, so werde ich vielleicht
eine Bearbeitung vom Herzog von Mailand für die jetzige Bühne machen.
Leben Sie, mein Verehrtester, recht herzlich wohl und erhalten Sie mir
auch ferner ein gutes Andenken. Mit der treusten Gesinnung
der Ihrige
_Immermann_.

XV.
_Halle_, d. 21. September 1839.
Diese flüchtigen Zeilen, mein hochverehrter Gönner und Freund, werden
an Sie aus den Händen Düsseldorfer Freunde -- einer Familie von Sybel
-- gelangen, welche sich sehr beglückt fühlen würden, wenn mein Wort
es ihnen vermittelte, sich Ihnen und Ihrem gastlichen Hause nahen zu
dürfen, was schon lange ihr inniger Wunsch war. Sie bringen Ihnen meine
herzlichsten Grüße, denen ich selbst vermuthlich bald nachfolgen werde.
Ich denke nämlich nach meiner Verheirathung, welche am 2ten October
seyn wird, mit meiner jungen Frau auf einige Tage nach Dresden zu
kommen. Wie ich mich freue, Sie wiederzusehen, kann ich nicht sagen, da
ich über Tausend und mehrere Dinge mit Ihnen reden möchte.
Ich habe Ihnen einen gedruckten Brief vor dem Publico geschrieben.
Hoffentlich war es Ihnen nicht unlieb. Ich kann sagen, es war eine
glückliche Stunde, als ich Ihnen so unumwunden meinen Dank und meine
Verehrung öffentlich aussprechen durfte. Baron Friesen, den ich in
Leipzig sprach, sagte mir, die letzten Theile des Münchhausen seien
Ihnen auch lieb geworden. Das erfreut mich außerordentlich, denn als
ich das Buch zu schreiben anfing, hatte ich noch keinen Begriff davon,
daß ich so etwas auch machen könnte.
Mit bekannter treuer Anhänglichkeit
Ihr
_Immermann_.

XVI.
_Düsseldorf_, den 29. März 1840.
_Theuerster Gönner!_
Wollte ich Sie quälen, so könnte ich, Ihren drei Nummern entsprechend,
sagen
1) 2 Theile Hafner sind verloren gegangen; schießen Sie nun wie
Bassanio zu Antonio sagt, noch einen Pfeil desselben Weges, d. h.
theilen Sie mir ein zweites vollständiges Exemplar mit, so finden
Sie vielleicht das erste wieder;
2) Johnson ist mir auf der Herreise abhanden gekommen;
3) Münchhausen ist vergriffen, der Verleger scheute aber dennoch
das Risico einer zweiten Auflage, ich kann daher mit ~Tom.~ I.
u. II. nicht dienen.
Allein
~ad~ 1. Ich habe nach Hafner in Weimar redlich gesucht,
jedoch nichts gefunden. Der Kanzler v. Müller theilte mir nun die
Vermuthung mit, der verstorbene Großherzog könne _ihn_ (nämlich
Hafner, nicht v. Müller;) vielleicht in eine Soirée zur Heigendorf
geschleppt haben und erbot sich, danach zu recherchiren. Ich mußte
nun meinen Substituten, den mitgebrachten Theil zur Legitimation
da lassen. Gestern habe ich an Hrn. v. Müller geschrieben und ihn
gebeten, Ihnen im glücklichen Falle beide Theile, im nichtglücklichen
Nichtfindungsfalle aber wenigstens das Depositum zu remittiren.
~ad~ 2. 3. Johnson und Münchhausen erfolgen. Ersterer mit
schönstem Danke, letzterer auch mit Dank für gütige Erinnerung.
Ich hätte Ihnen längst geschrieben, allein ich wollte gern mein neues
Buch beilegen, welches schon im Herbst herauskommen sollte. Nun ist es
noch nicht da. Sobald es erscheint, sende ich es Ihnen. -- Obgleich Sie
mir nur ein Paar Zeilen zugewendet haben, so bin ich doch sehr dadurch
erfreut worden
{ 1) weil es ein Meerwunder ist, daß Sie
{ überhaupt schreiben und man sich
Sie sehen, daß { über jedes Wunder in einer
Sie mich in die { rationalistischen Zeit freuen soll;
Numeromanie {
getrieben haben. { 2) weil Sie in einer so allerliebst heitern
{ Stimmung geschrieben zu haben
{ scheinen. --
Das ist hübsch von Ihnen, Sie alter, lieber Herr, bleiben Sie uns fein
lange heiter und frisch.
Mir ist es den Winter über wohl ergangen. Ich danke Gott und der Natur,
daß ich endlich einfache, solide Verhältnisse habe. Man fühlt sich
dadurch erst als Mensch und Bürger, und auch mit den Studien und der
Poesie soll es nun, denk’ ich, erst recht angehen. Am Tristan wird
fleißig geschrieben, der 2te Gesang ist fertig, der 3te wirds in dieser
Woche. Ich habe sehr lange daran gesonnen, nun fließt es nur so, Gott
gebe, nicht wie Wasser. Ich bin während der Arbeit ganz frei geworden
über das Thema. Das conventionell Ritterliche oder Romantische, wie man
es nennen will, würde mich geniren und kein Leben unter meiner Hand
gewinnen; nun dichte ich ihn mir um in das Menschliche und natürliche
Element, und mache mir einen übersprudelnden Liebesjungen zurecht, wie
er ~mutatis mutandis~ auch allenfalls heut zu Tage noch zur Welt
kommen könnte.
Dann machte ich eine Arbeit: Düsseldorfer Anfänge, worin ich eine neue
schon abgewichene Jugendperiode unserer hiesigen Zustände zu schildern
versuchte. Lesen Sie sie doch, wenn sie Ihnen vorkommt. Sie erscheint
in der deutschen Pandora, welche das Literaturcomtoir in Stuttgart
herausgiebt. Viel beschäftigte ich mich dabei mit Aristophanes und
Platon, den ich noch so gut als gar nicht kannte. So ging denn ein Tag
nach dem andern rasch hin. Außerdem brachte ich mit hiesigen Malern
und Dilettanten etwas ganz Curioses zu Stande, was aber noch eine
Überraschung für Sie bleiben soll.
Recht von Herzen dankbar sind wir Ihnen -- meine Frau und ich, für die
guten Tage geblieben, die wir bei Ihnen verlebt haben. Es ist eine
schöne Erinnerung! -- Meine Frau denkt mit großer Liebe an Sie und
Ihre väterliche Güte, sie empfiehlt sich Ihnen, der Frau Gräfin und
Dorotheen angelegentlichst. Ist es Dorotheen lieb, so sagen Sie ihr,
daß sie meiner Frau ganzes Herz gewonnen hat, und daß diese oft das
größte Verlangen empfindet, mit Ihrer Tochter zusammen zu seyn. --
Jetzt sind hier bei mir allerhand kurze Waaren eingerückt, als da sind
Wickelbänder, Jäckchen und Mützchen, ich weiß nicht, was die Bescherung
bedeuten soll. Von Uechtritz die schönste Empfehlung und die Nachricht,
daß er Sie im Herbst besuchen werde. Er schreibt an seinem zweiten
Theile und ich höre, daß dieser noch im Sommer herauskommen soll.
Die deutsche Bühne fährt fort, zu jedem Tage ihr Scherflein Unsinn
beizusteuern. Otto III. hat begonnen auf seinen Stelzen als
großes Meisterwerk die Runde durch Deutschland zu machen, in Berlin
geben sie _Schwärmereien nach der Mode_, worin ein pietistischer
Bösewicht durchgehechelt wird, nachdem man einen harmlosen Scherz über
den Gegenstand, _die Schule der Frommen_, den ich vor einigen
Jahren schrieb und der sich auf der Bühne ganz gut macht, zurücklegte
„weil die Zeitumstände die Darstellung verböten.“ -- Ich bin froh, daß
der Theaterteufel mich verlassen hat.
Haben Sie Wilhelm v. Schütz „Maria Stuart“ gelesen. Ich hätte nicht
geglaubt, daß Ihr alter Freund solche Advocatenstreiche machen könnte.
Maria und Bothwell sind ein Paar platonisch Liebender, bis ganz
zuletzt, wo das Dritte, was nach Pater Brey zu jeglichem Sacrament
gehört, hinzugekommen ist. Unter Andrem erfährt man auch aus dem
Buche, daß Shakespeare’s ganze dramatische Laufbahn ein Abfall
vom Katholicismus war. Es wäre zu wünschen, daß der Herr uns mehr
dergleichen Apostasieen beschert hätte.
Leben Sie wohl, mein theurer Gönner! Ich lasse diesen Brief doch den
Büchern vorangehen, damit Sie in einigen Tagen wenigstens Antwort
bekommen. Die Bücher schleichen hinterher mit Buchhändler-Gelegenheit.
Nochmals Lebewohl und die Bitte, daß Sie lieb behalten mögen
den
Ihrigen
_Immermann_.

XVII.
_Düsseldorf_, d. 15. Juli 1840.
Hiebei, theurer Freund und Gönner, sende ich Ihnen die Rolle, welche
die Überraschung enthält, wovon mein letzter Brief redete. Es wird
Ihnen, denke ich, Freude machen, daß Ihre gelegentlich geäußerte Idee
Thatsache geworden ist, und ich kann meinem gedruckten Texte nur noch
privatim hinzufügen, daß er keine gedruckte Lüge ist, vielmehr eher
zu wenig als zu viel sagt in Beziehung auf _das_ Factum, daß ein
Shakespeare’sches Gedicht aus dem Alt-Englischen Gerüste selbst durch
Dilettanten ein Leben und eine drastische Anschauligkeit gewinnt, die
ich nie bei den Aufführungen in unsern Theatern wahrgenommen habe.
Ich hätte Ihnen die Blätter schon weit früher gesendet, allein die
erste nur für die Festgenossen abgezogene Auflage war vergriffen und
so mußte ich die zweite abwarten, die erst in diesen Tagen erschienen
ist.
Wollen Sie mein eingerichtetes Buch kennen lernen, worin alle
szenischen Arrangements eingezeichnet sind, so kann ich es Ihnen bei
Gelegenheit schicken.
Es wäre gut, wenn über die Thatsache, daß ein Werk Shakespeare’s
auf „_seiner_ Bühne“ dargestellt worden, einmal etwas im
größeren Publico verlautete. Wir leben hier in Beziehung auf solche
Notizertheilungen im Zustande klösterlichster Abgeschiedenheit.
Vielleicht finden Sie selbst einmal Gelegenheit dazu, oder Einer Ihrer
vielen hundert literarischen Gäste übernimmt es, davon zu reden.
Wie gern hätte ich von Ihnen gehört die Zeit her! Es ist mir aber nicht
so gut geworden. Auch die Anwesenheit der Solger, die hier einen Tag
verweilte, hat nicht dazu geführt, denn sie hat mir keine Veranlassung
gegeben, mit ihr zusammenzutreffen, warum? Das weiß _sie_
vermuthlich allein, ich wenigstens weiß es nicht. Ganz fabelhaft
klingt die Nachricht, daß Sie in tiefster Stille einen Roman in zwei
Bänden geschrieben haben, wovon der verehrte Autor trotz achttägigen
Zusammenseyns im vorigen Herbste mir kein Wort sagte.
Mein Memorabilien-Buch ist noch immer nicht heraus, doch nun zum
künftigen Monat versprochen. Sobald es da ist, werde ich ein Exemplar
übersenden.
Der Canzler Müller schrieb mir vor einigen Wochen, Hafner I. sei Ihnen
remittirt, diesen wiedergekehrten Sohn drücken Sie also wenigstens an
Ihre väterliche Brust, wegen seines Bruders ist nun freilich nichts
weiter zu machen.
Von Tristan habe ich eilf Gesänge geschrieben, d. h. den ersten Theil.
Der zweite wird _neun_ enthalten und soll nun ungesäumt folgen,
denn ich will das Gedicht mir vom Herzen haben. Hoffentlich ist das
Ganze gegen Ende des Jahres fertig. Es wird mir bei dieser Arbeit
so gut, daß ein Paar Enthusiasten sie ohne alle Kritik von Gesang zu
Gesang begleiten, was bei einer Production die fast über _eines_
Menschen Kräfte geht, beinahe nothwendig ist.
Sonst lebe ich still und friedlich fort. Ich wollte, es würde mir noch
einmal so gut, Sie an meinem Heerde sitzen zu haben. Meine gute Frau
empfiehlt sich Ihnen und Ihrem ganzen Hause. Sie sieht ihrem Stündlein
in einigen Wochen entgegen, ist hoffnungsvoll, froh und kräftig. Geht
Alles gut, so werde ich wohl im Herbst einen Abstecher nach Belgien
machen, Brüssel, Gent, Brügge, Antwerpen sehen.
Friedrich Wilhelm IV.! Welche Constellationen, Combinationen
und Figuren des Schicksals! Ist Ihnen auch so wunderbar bei diesem
Thronwechsel geworden? Gott gebe dem neuen Herrn recht gesunden
nüchternen Menschenverstand! Das Andre hat er wohl Alles.
Können Sie mir denn gar keine sichere Notiz über die Gestalt (d. h. die
Architektonik des Gerüstes) der ältern Spanischen Bühne nachweisen?
Ich brauche sie so nöthig. Meine freundlichste Empfehlung allen Ihren
Angehörigen, und behalten Sie lieb
Ihren
_Immermann_.
Auf der Adresse: Hiebei eine Rolle in grauer Leinwand Sign. ~H. T. à
Dresden~ enthaltend einen Kupferstich.


Immermann, Marianne.

Der letzte Brief Immermanns an Tieck ist einige Wochen vor
seinem unerwartet raschen Tode geschrieben; am 15. Juli hatte er
noch einmal mit seinem theuren Meister und Freund vertraulich
aus der Ferne geplaudert, -- am 26. Aug. lag er auf der Bahre.
An diese _seine_ letzte Zuschrift schließt sich, obgleich
beinah ein Jahr dazwischen, doch recht unmittelbar die erste
der zurückgebliebenen _Wittwe_, die einen ganzen Reigen
nachfolgender beginnt, jede voll von Geist, Seele, wahrhaft
weiblichem Gemüth. Wie Marianne Immermann zu ihrem Verstorbenen
steht; wie sie gleichsam nur in ihm, durch ihn, mit ihm fortlebt;
wie dies aus jeder Zeile hervortritt -- das verklärt seine
dichterische und menschliche Bedeutung mit mildem, wohlthuendem
Glanze.
Wir haben, obgleich schweren Herzens, das Opfer gebracht,
diejenigen Briefe zu beseitigen, die nach irgend einer Seite hin
hätten verletzen können; weil sich _gedruckt_ bisweilen
kränkend zeigt, was eine edle Frau dem väterlich-vertrauten Freunde
offen und rücksichtslos mittheilen durfte, ohne Furcht, ihrer
redlichen Gesinnung für andere Freunde treulos zu werden. Doch
schon die vier aufgenommenen Episteln thun genugsam dar, welch’
eine Lebensgefährtin in dieser Frau der Himmel Tieck’s edlem
Freunde zugeführt!

I.
_Düsseldorf_, den 27. April 1841.
Wie oft und seit wie langer Zeit habe ich Ihnen in Gedanken
geschrieben, mein theuerer, innig verehrter Freund! Ihr schöner Brief,
Ihre liebevoll gütige Aufforderung, und mein eigenes Herz trieben mich
zu Ihnen, und doch fehlte mir der Ausdruck, der Ihnen gesagt hätte, was
ich empfand, die Kraft von dem Nächstliegenden zu reden, und der Muth
bei andern Dingen anzuknüpfen. Es giebt Stimmungen, die sich in Worte
nicht fassen lassen, wenn auch das Herz zu brechen droht an der stummen
Last, mit der sie es erfüllen, denen man geduldig still halten muß, bis
die himmlische Gnade uns mit leiser Hand auch über die wegführt. Es
waren die meinigen in der verflossenen Winterzeit und sie ließen mich
lange nicht zu Ihnen kommen. -- Vor einiger Zeit war ich nun wirklich
im Begriff Ihnen zu schreiben, da vernahm ich Ihr Geschick und wollte
nicht mit Worten an Ihren Kummer rühren. Ich weiß zu wohl an meinem
eigenen Herzen, wie die treuste Meinung in ihrer Äußerung oft Mißklänge
in den Saiten des bewegten Inneren hervorbringt, weil unser Gefühl
augenblicklich nicht mit des Andern Stimmung harmonirt, und wollte um
Alles in der Welt Ihre Betrübniss nicht schärfen. Drum sag’ ich auch
heute nichts weiter. Sie wissen, welches schöne reine Bild Ihre Tochter
in meiner Seele gelassen, wissen, wie meine innige Liebe und Verehrung
Ihren Tagen das Schönste und Heiterste gewünscht hätte, und fühlen,
daß der Schmerz, an dem ich trage, mich jedes andere Leid tiefer
mitempfinden läßt, als es ein vom Kummer unberührtes Herz vermöchte.
Möge des Himmels gnädigster Beistand über Ihnen und über Ihrem Hause
seyn! --
Und nun lassen Sie mich Ihnen danken, mein verehrter Freund, recht
innig und von ganzem Herzen danken für die Güte, mit der Sie meine
Zeilen aufgenommen und erwiedert haben, mit der Sie meinen Wünschen
entgegengekommen sind. Sie haben mir eine große Liebe erwiesen,
die ich immer gleich lebhaft anerkennen werde, selbst wenn die nun
eingetretenen Umstände Ihnen die Erfüllung Ihres gütigen Versprechens
unmöglich machten, wie mich mein Gefühl fast fürchten läßt. -- Ich
komme mir recht unbescheiden vor, wenn ich heute Sie wieder an dasselbe
erinnere, und ständen die Sachen nicht so, daß ich Andern Unrecht
thäte, wenn ich meine Scheu nicht überwände, so würde ich den Muth zu
meiner heutigen Bitte und Anfrage nicht finden. Als Sie mir im November
schrieben, gaben Sie die Hoffnung, daß das Werk mit Ihren Zusätzen zu
Ostern erscheinen könnte. Der Verleger, der Immermann bereits einen
Theil des Honorars bezahlt hatte, trieb zur Herausgabe, und der Druck,
der um Weihnachten begonnen, ist so weit vollendet, daß ich heute
den letzten Gesang „Branyane“ nach Leipzig geschickt habe und die
nächste Woche bis auf Ihre Beigaben alles zum Erscheinen bereit seyn
wird. Von allen Seiten fragt man darnach, der Buchhändler erinnert
unaufhörlich, so daß ich gar zu gern von Ihnen baldmöglichst wüßte, ob
Ihr Versprechen Ihnen überhaupt nicht leid ist, und ob es vielleicht
möglich wäre, mir vor Ihren Sommerreisen aus der Verlegenheit zu
helfen? Es thäte mir und Allen, die sich mit mir über Ihren Vorsatz
freuten, unendlich leid, wenn wir das Buch ohne Ihre Ausstattung in’s
Publikum geben müßten, und es wäre gar schön, wenn Sie den Gedanken,
etwas über I.’s Talent und Bestreben hinzuzusetzen, ausführten, doch
will ich gewiß nicht unbescheiden dazu drängen, und werde begreiflich
finden, wenn Ihnen die Arbeit jetzt unmöglich seyn sollte, so betrübt
es mir auch wäre. Denn freilich geht einerseits dem Gedichte viel
verloren und dann wäre die Meinung eines Freundes wie Sie über I.
ein wahrer Schatz neben manchem Verkehrten und Unerschöpfenden, was
über ihn laut geworden. Doch lassen Sie mich davon aufhören, mein
Wunsch möchte mich immer unbescheidner machen, und es ist doch meine
ernste Absicht, Sie nicht zu quälen, sondern nur Sie zu bitten, Ihren
Entschluß mich irgend wie in einer Zeile wissen zu lassen, damit wir
uns darnach richten können. Darf ich darauf wohl hoffen und darf ich
vor allen Dingen hoffen, daß Sie mir nicht böse sind?
Wenn ich Ihnen nun noch Einiges über unsern hiesigen Zustand, über den
Kreis sagen soll, der Ihnen zum Theil bekannt, so haben Sie leider
nicht viel Frohes zu hören. Ich glaube zwar wohl, daß mir der Blick
für Manches geschwächt ist, seit ich nicht mehr mit befriedigtem
Herzen an den Dingen Theil nehme, indessen, daß es anders geworden
ist, als es war, empfinden auch wohl meine Freunde. Das Leben geht
seinen stillen Weg, Jeder nimmt Theil an _dem_ Schönen, das es
bietet; aber es fehlt oft die Kraft, die es uns schuf oder wenigstens
belebend nahe brachte, und weil man verwöhnt war, fühlt man den Mangel
desto drückender. Mir wenigstens tritt er immer näher, und je mehr ich
wieder Kraft gewinne, mit dem äußern Leben anzuknüpfen, desto tiefer
empfinde ich die Mißstellung, in die mich mein Geschick versetzt hat.
Das macht mich gewiß nicht undankbar gegen den Himmel, ach nein, je
ärmer mir Anderer Leben um mich erscheint, gegen das was ich genossen,
desto jubelnder freue ich mich meiner heiligen Erinnerungen und desto
muthiger fühle ich mich, in ihnen die Gegenwart zu ertragen; aber
eiskalt überläuft es mich dazwischen, wenn ich über heute und morgen
wegsehe, und immer das Unvermögen in mir finde, durch mich selbst
anzueignen, was, eine Himmelsgabe, mir die Liebe bescheerte. Was im
Glück uns Frauen der höchste Segen ist, das eigene Daseyn nur in einem
Zweiten zu empfinden, das macht uns so tief unglücklich, wenn uns das
Geschick allein in das Leben schickt, und wir Alles nur um unsrer
selbst willen thun können. Warum ich Ihnen das Alles schreibe? Weil
ich ein unbeschreibliches Vertrauen habe, von Ihnen auch in _dem_
verstanden zu werden, was Andere leicht für Hochmuth oder Prätension
halten könnten, und weil _das_ Vertrauen so wohl thut. Ich weiß
gewiß, daß mir noch Vieles Gute tagtäglich zu Theil wird; aber ich
kann den Schmerz nicht hindern, mit dem ich nach dem Schönen sehe,
was vielleicht nur ein so hohes Dichtergemüth, wie mir nahe war, in
unendlicher Fülle uns zu reichen vermag. Weinen und klagen kann der
Schmerz selten; aber er macht, daß alle Gegenwart sich nur durch die
Erinnerung beleben kann. --
In voriger Woche war Ihr Freund Loebell bei Schnaases. Das gab manchen
Verkehr unter den Freunden, und daß Ihr Name oft genannt ward, können
Sie denken. Besonders haben wir uns noch gemeinsam mit Ihrer Vittoria
beschäftigt, denn das schöne Gedicht hatte uns Alle hoch erfreut, und
je mehr wir uns damit in Gedanken beschäftigten, desto tiefer empfanden
wir den Reichthum und die unendliche Fülle der Poesie, von der Alles
in dem Buche durchweht ist. Sie haben den Deutschen ein herrliches
Geschenk gemacht, und die schnelle zweite Auflage zeigt Gott sei Dank
einmal, daß auch das größere Publikum es so begriffen. -- Mir hat es
außer der allgemeinen Erhebung, die Poesie uns giebt, in mancher bangen
Stunde Kraft gegeben, denn oft, wenn Alles um mich her zu verschwinden
schien, habe ich mir einige gar zu schöne Stellen wiederholt, in denen
Sie Vittorias Schmerz und ihre Haltung schildern und daran mich selbst
zu stärken gesucht. --
Vielen Dank habe ich Ihnen außerdem im Stillen gesagt. Ich habe den
ganzen Winter sehr häufig Novalis Schriften, durch Sie uns zugänglich,
gelesen; und mich zu keinem Anderen immer aufs Neue so innig hingezogen
gefühlt. Alles habe ich freilich nicht verstanden; aber Vieles ist mir
unendlich nahe getreten. Da fand ich oft in Worten wieder was mich
durchzog, und mit dem schmerzerfüllten Dichter konnte ich auch von den
Klängen der Wehmuth mich zu heitereren Gebieten wenden und mich darin
erquicken. --
Hier beschäftigt man sich bereits mit Festgedanken für den erwarteten
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