Bunte Steine: Ein Festgeschenk - 09

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das andere Musikstück auf dem Flügel vortragen, oder man saß an der
Staffelei und sprach über die Farben eines Bildes oder über die Linien
einer Zeichnung. Gerade in dem letzteren war Dall am erfahrensten und
war selber ein bedeutender Zeichner. Zu den Pappgestalten des Rentherrn
gab er Länge und Breite, er gab Beziehungen und Verhältnisse an.
In bezug auf die an die Wände geklebten Bildnisse berühmter Männer legte
er sich auf das niederste Ruhebett und musterte die untere Reihe durch.
Der Rentherr mußte ihm bei jedem erzählen, was er von ihm wußte, und
wenn beide nichts Ausreichendes von einem Manne sagen konnten, als daß
er berühmt sei, so suchten sie Bücher hervor und forschten so lange, bis
sie Befriedigendes fanden. Dann legte er sich auf die höheren
Ruhebetten, dann saß er auf dem nächsten, dann stand er, und endlich
befand er sich auf den verschiedenen Stufen der Leiter. Bei dieser
Gelegenheit lernte er die Bequemlichkeit solcher Ruhebetten kennen, und
der Rentherr mußte ihm einen großen Rollsessel machen lassen, der eine
gepolsterte Rücklehne und gute Seitenarme hatte.
In diesem Rollsessel saß er gern, wenn er kam, und man überließ sich der
Plauderei.
Auf diese Weise verging eine geraume Zeit.
Endlich fing Dall ein Liebesverhältnis mit der Frau des Rentherrn an und
setzte es eine Weile fort. Die Frau selber sagte es endlich in ihrer
Angst dem Manne.
Dall mußte davon gewußt haben oder er mußte es an dem Gewissen der Frau
gemerkt haben, daß sie ihrem Manne das Verhältnis mit seinem Freunde
bekennen würde. Denn er kam in diesen Tagen nicht, obwohl er sonst in
der letzten Zeit häufiger in die Wohnung am Sankt-Peters-Platze gekommen
war, als es in der früheren Zeit der Fall gewesen war.
Der Rentherr war in einer außerordentlichen Wut, er wollte zu Dall
rennen, ihm Vorwürfe machen, ihn ermorden; aber auch in seiner Wohnung
war Dall nicht zu finden, er spielte auch in jener Zeit nicht im
Theater, und man wußte nicht, wo er war. Der Rentherr gab sich Mühe,
Dall aufzufinden, er ging alle Tage zu verschiedenen Zeiten in dessen
Wohnung, aber er fand ihn niemals, und die Leute sagten, Dall habe eine
kleine Erholungsreise gemacht. Dasselbe war auch in der Stadt in allen
Kreisen bekannt, und man sagte, der Künstler werde wohl bald wieder
zurückkehren und die Welt mit seinem Glanze erfreuen. Der Rentherr aber
ließ sich nicht irremachen, er fuhr fort, Dall zu suchen. Er suchte ihn
in allen Teilen der Stadt, er suchte ihn an öffentlichen Plätzen, in der
Kirche, an Vergnügungsorten, auf Spaziergängen, er suchte ihn neuerdings
in seiner Wohnung. Der Gesuchte war nirgends zu finden.
So trieb es der Rentherr eine geraume Weile fort. Plötzlich aber wurde
er sehr stille. Seine Freunde sahen, daß die Unruhe, die ihn in der
letzten Zeit befallen hatte, verschwunden war. Er saß ruhig und sinnend.
Da ging er zu seinem Weibe und sagte, sie habe an Dall fallen müssen,
warum habe er ihn ins Haus geführt; sie habe ihm das Herz gegeben, wie
er es Tausenden an einem Schauspielabende aus dem Leibe nehme.
Selber gegen Freunde, denen aus leisen Vermutungen, die in der Stadt
herumgingen, die Sache im allgemeinen bekannt wurde, äußerte er sich
bewußt oder unbewußt in einem Sinne, daß sie eine Gemütslage in ihm
vermuten mußten, wie die eben geschilderte war.
Auch Dall mußte in seiner Entfernung von dem Stande der Sache Nachricht
erhalten haben, und er mußte wissen, daß der Rentherr ruhig sei; denn da
sich nichts Besonderes ereignete und die Dinge ihren Gang zu gehen
schienen, war Dall wieder in der Stadt und wurde wieder auf der Bühne
gesehen.
Eines Tages verschwand die Frau des Rentherrn. Sie war ausgegangen, wie
sie gewöhnlich auszugehen pflegte, und war nicht wiedergekommen.
Der Rentherr hatte gewartet, er hatte bis in die Nacht gewartet; aber da
sie nicht erschien, hatte er gedacht, es könne sie ein Unglück betroffen
haben, und er fuhr in einem Mietwagen zu allen Bekannten und Freunden
und fragte, ob sie seine Gattin nicht gesehen hätten; aber niemand wußte
eine Auskunft zu geben. Am andern Tage zeigte er die Sache bei den
Behörden an; er forderte den Schutz der Ämter und er bekümmerte sich um
alle Verunglückten oder Aufgefundenen. Aber auch die Ämter fanden
nichts, und unter den Verunglückten, die sich vorfanden, war sie nicht,
und unter den Aufgefundenen, die sich als heimatlos auswiesen, war sie
nicht.
Da dachte der Rentherr, Dall könne sie irgendwohin geführt haben und
halte sie dort verborgen. Er ging zu Dall und forderte von ihm, daß er
ihm sage, wo sein Weib sei, und daß er ihm dasselbe zurückgebe. Dall
beteuerte, er wisse nichts von der Frau, er habe sie seit seinem letzten
Besuch in der Wohnung auf dem Sankt-Peters-Platze nicht mehr gesehen; er
gehe von seiner Wohnung nicht viel aus, und zwar nur in das Theater und
wieder zurück.
Der Rentherr ging nach Hause.
Nach einiger Zeit kam er wieder zu Dall, kniete vor ihm nieder, faltete
die Hände und bat ihn um sein Weib. Dall erwiderte wieder, er wisse von
dem Weibe gar nichts, dasselbe habe sich nicht mit seinem Willen
entfernt, er kenne dessen Aufenthalt nicht und könne es nicht
zurückgeben.
Der Rentherr entfernte sich wieder.
Nach einigen Tagen kam er abermals, kniete abermals nieder und bat mit
gefalteten Händen um sein Weib. Dall schwor, daß er nicht wisse, wo die
Frau sei, und daß er sie nicht zurückgeben könne.
Der Rentherr kam nach einigen Tagen noch einmal, tat dasselbe und bekam
dieselbe Antwort. Dann kam er nicht mehr. Er verabschiedete seine Magd,
er nahm das kleine Kindlein aus dem Bette, er nahm es auf den Arm, ging
aus seiner Wohnung, sperrte hinter sich zu und ging fort.
Wenn Freunde zu dem Rentherrn kamen, um ihn zu besuchen, so hörten sie
von den Leuten in dem Hause, der Rentherr sei fort, er müsse eine Reise
angetreten haben; denn er habe das Kindlein mitgenommen und habe, obwohl
es Sommer war, den Mantel angehabt.
So stand die Wohnung in dem vierten Stockwerke des Hauses auf dem
Sankt-Peters-Platze leer, und das eiserne Gitter auf dem Gange war
geschlossen.
Als ein halbes Jahr vergangen war und weder der Rentherr zurückgekehrt
war noch auch jemand die Miete für die Wohnung bezahlt hatte, zeigte der
Besitzer des Hauses den Vorfall bei der Obrigkeit an. Man ließ mehrere
Freunde des Abwesenden kommen und fragte sie, ob sie dessen Aufenthalt
wüßten; allein keiner wußte ihn. Man ließ nach und nach alle kommen, von
denen man wußte, daß sie mit dem Rentherrn in Beziehung gewesen seien;
aber kein einziger konnte eine Auskunft geben. Auf das Anraten des
Gerichtes, und weil ihn sein eigenes Wohlwollen gegen den Rentherrn dazu
trieb, entschloß sich der Hausbesitzer, noch eine Zeit zu warten, ob der
Rentherr nicht etwa von selber zurückkehren würde. Nach der Aussage der
Bewohner des Hauses und des Pförtners desselben hatte der Rentherr nicht
das kleinste von seiner Wohnung fortbringen lassen; ja man erinnerte
sich nicht einmal genau, ob er bei seiner Abreise einen Koffer gehabt
habe oder nicht. Da man nun wußte, daß viele und kostbare Sachen in der
Wohnung seien, so war es wahrscheinlich, daß der Rentherr nur verreist
sei, daß ihn irgendein Zufall getroffen haben müsse, der ihn hindere,
zurückzukehren oder eine Nachricht zu geben, und daß er schon
wiederkommen werde.
Allein da bereits zwei Jahre vergangen waren, und da der Rentherr weder
selbst zurückgekehrt war noch auch eine Nachricht von sich gegeben
hatte, ließ man ihn amtlich durch die Zeitungen auffordern, daß er von
sich Nachricht zu geben und sich auszusprechen hätte, ob er seine
dermalige Wohnung auf dem Sankt-Peters-Platze noch ferner behalten und
die Miete gesetzmäßig berichten würde. Wenn in einer gegebenen Frist
keine Nachricht einginge, so würde man seine Wohnung als aufgekündet
betrachten, würde seine Zurücklassenschaft versteigern, davon die
angelaufene Miete bezahlen und den etwaigen Rest in gerichtliche
Verwahrung nehmen.
Allein auch die Frist verstrich, ohne daß der Rentherr kam oder eine
Nachricht eintraf oder jemand erschien, der sich um die Wohnung annahm.
Da schritt man zur amtlichen Öffnung derselben.
Ein Schlosser mußte das Schloß des eisernen Gitters öffnen. Die ältliche
Magd erschien nicht mehr, die Leute in das Vorzimmer und in die Stube
des Rentherrn zu geleiten; ihr Küchenfenster war nicht glatt und rein
wie ehedem, sondern es war voll Staub und hing voll Spinngeweben. In der
Küche war alles wie nach dem Gebrauche; die Magd hatte vor ihrem
Weggange alles noch gereinigt und an seinen Platz gestellt; nur war
jedes Ding voll Staub, und die hölzernen Küferarbeiten waren zerfallen,
und die Reifen lagen um sie. In dem Vorzimmer waren die großen Kästen
mit Kleidern gefüllt; von den wollenen flog eine Wolke Motten auf, die
andern waren unversehrt. Es hingen auch die Sachen der Frau da und
darunter schöne seidene Gewänder. In dem Speisekasten befanden sich die
Eßgeräte und das Silbergeschirr.
Da man das Zimmer des Rentherrn eröffnet hatte, fand sich alles, wie es
sonst gewesen war. Der Flügel stand eröffnet, die zwei Geigen waren da,
die Fächer mit den Flöten; nur eine Flöte fehlte. Auf der Staffelei war
ein angefangenes Bild, auf dem Schreibtische lagen Bücher und Schriften,
und das Bett war mit seiner feinen Decke überzogen. Die berühmten Männer
waren bestaubt und von der eingeschlossenen Luft vergelbt. Die
Ruhebetten standen umher, aber sie waren lange nicht gerollt worden. Der
große Armsessel des Schauspielers stand mitten in dem Zimmer.
In der Wohnung der Frau war schier keine Veränderung; es standen die
Geräte in der alten Ordnung, und es lagen die alten Sachen auf ihnen;
aber die kleinen Veränderungen, die doch vor sich gegangen waren,
zeigten, wie es hier anders geworden sei. Die schweren Vorhänge hingen
ruhig herab, da sie doch sonst bei den geöffneten Fenstern sich leicht
bewegt hatten, die Blumen und Pflanzen standen als verdorrte Reiser, die
Uhr mit dem sanften Gange hatte auch diesen nicht, das Pendel hing
stille, und sie zeigte unabänderlich auf dieselbe Stunde. Die Linnen und
andern Arbeiten lagen wohl auf den Tischen, aber sie zeigten keine
anfassende Hand und trauerten unter dem Staube. In dem Seitengemache
hingen die weißen Vorhänge in den vielen Falten hernieder, aber in den
Falten war der leichte, schnell rieselnde Staub; die heilige Mutter
schaute von dem Bilde nieder, die rote Umhüllung war grau; der
vergoldete Engel hielt die Spitze des Linnenzeltes, aber auf dem Linnen
lag der Staub, und unter ihnen war der leere Korb, und in ihm nicht mehr
das rosige Angesicht des Kindes.
Das Amt nahm alle Gegenstände dadurch in Empfang, daß es dieselben in
ein Buch verzeichnete. Dann wurden sie in zwei Zimmer zusammengestellt,
daß man sie besser übersehen und überwachen könnte. Hierauf wurde die
Wohnung wieder verschlossen und versiegelt.
Unter den vorgefundenen Sachen war nichts, was von dem Aufenthalte und
den weiteren Verhältnissen des Rentherrn hätte Kunde geben können. Auch
kein Geld wurde gefunden; man vermutete, daß er alles bare auf die Reise
mitgenommen habe.
Der Tag der Versteigerung wurde anberaumt, und als diese vor sich
gegangen war, wurde ein Teil des Erlöses dem Besitzer des Hauses als
angewachsener Mietbetrag samt dessen Zinsen gegeben, der Rest für den
abwesenden Rentherrn von dem Amte in Verwahrung genommen. Die Helden
waren sämtlich von den Wänden abgelöst worden, die Wohnung in dem
vierten Stockwerke im Hause auf dem Sankt-Peters-Platze stand leer, und
auf einem an dem Tore desselben angeschlagenen Zettel war zu lesen, daß
sie an einen neuen Mieter zu vergeben sei.
Die Sache hatte in Wien großes Aufsehen gemacht; man hatte mehr oder
minder eine Ahnung von dem wahren Sachverhalte und redete eine geraume
Zeit davon. Einmal ging die Sage, der Rentherr sei in den böhmischen
Wäldern, wohne dort in einer Höhle, halte das Kind in derselben
verborgen, gehe unter Tags aus, um sich den Lebensunterhalt zu erwerben,
und kehre abends wieder in die Höhle zurück. Aber es kamen andere
Ereignisse der großen Stadt, wie sich überhaupt die Dinge in solchen
Orten drängen; man redete von etwas anderem, und nach kurzem war der
Rentherr und seine Begebenheit vergessen.
Es war seit der Zeit, in welcher sich das zugetragen hatte, was oben
erzählt worden ist, eine Reihe von Jahren vergangen. Die Erzählung rührt
von einer Freundin her, welche den Künstler recht gut gekannt hat, und
welche das genauere Verhältnis desselben zur Familie des Rentherrn von
seinen Freunden erfahren hatte. Denn sie selber war zur Zeit, da die
Begebenheit sich zugetragen hatte, noch zu jung gewesen, um viel von ihr
berührt zu werden. Wir lassen nun aus ihrem Munde das Weitere folgen.
Vor ziemlich langer Zeit, erzählte sie, als ich mit meinem Gatten
erst einige Jahre vermählt war, hatten wir eine sehr angenehme und
freundliche Vorstadtwohnung. Mein Gatte konnte recht leicht den kleinen
Weg in die Stadt, in welche ihn täglich seine Amtsgeschäfte riefen,
zurücklegen; ich kam nicht oft hinein, weil ich mit meiner Häuslichkeit
sehr viel beschäftigt war, weil mir damals die kleinen Kinder viel zu
tun gaben, weil ich mich ihrer Pflege sehr gern widmete, und wenn ich
doch in die Stadt mußte, so war, wenn es schön war, der Weg nur ein
Spaziergang, und am Ende kostete bei schlechtem Wetter ein Wagen auch
nicht gar viel. Für die Kinder aber war die luftige und freie Wohnung,
zu welcher auch ein geräumiger Garten gehörte, von entschiedenem
Vorteile, und ein bedeutender Arzt, der Freund meines Mannes, widerriet,
als der letztere einmal die Wohnung aufgeben wollte, ihm diesen Vorsatz
auf das eindringlichste. Die Fenster eines Teils der Wohnung gingen auf
den Garten und über ihn weg auf andere Gärten und endlich auf die nahen
Weinberge und Waldhügel der Umgebung. Hier war hauptsächlich ich mit den
Kindern. Die vorderen Fenster sahen auf die breite, gerade und schöne
Hauptstraße der Vorstadt, in welcher ein angenehmes, nicht zu bewegtes
Leben herrschte, Kaufbuden und Warenstände waren und Wagen fuhren und
Menschen gingen. In diesem Teile der Wohnung war unser Gesellschaftszimmer,
noch ein schönes Zimmer und das Arbeitsgemach meines Mannes. Die
Entfernung zwischen der Stadt und dem Lande war so gleich und so kurz,
daß wir zu keinem einen großen Weg zurückzulegen hatten.
Als einmal ein sehr schöner, milder Morgen war -- ich glaube, es war zur
Zeit des Frühlingsanbruches --, als mein Gatte bereits in der Stadt war,
die Kinder aber sich in der Schule befanden, ließ ich mich von der
einschmeichelnden Luft bewegen, die Fenster zu öffnen, um die Wohnung zu
lüften, und bei dieser Gelegenheit, wie das immer so folgt, auch ein
wenig Staub abzuwischen, aufzuräumen und dergleichen. Wir hörten in
unserer Wohnung gern das Kirchenglöcklein des Krankenhauses, wenn es zur
Messe rief, und ich ging nicht selten, wenn ich eben danach angekleidet
war, hinüber, meine Andacht zu verrichten. Eben tönte auch wieder das
Glöcklein durch die Lüfte, als ich bei einem Fenster unsers schönsten
Zimmers gegen die Straße hinaussah und ein Abwischtuch ausschwang. Ich
hatte aber außer dem Klingen des Glöckleins auch noch einen andern
Eindruck, der mich bewog, noch ein Weilchen an dem Fenster zu bleiben.
Da ich nämlich hinuntersah, was denn für Leute gingen, erblickte ich ein
seltsames Paar. Ein Mann, nach dem Rücken zu schließen, den er mir
zukehrte, schon ziemlich bejahrt, mit einem dünnen, gelben
Moldonröckchen, blaßblauen Beinkleidern, großen Schuhen und einem
kleinen, runden Hütchen angetan, ging auf der Straße dahin; er führte
ein Mädchen, das ebenso seltsam gekleidet war in einem braunen Überwurf,
der ihr fast wie eine Toga um die Schultern lag. Das Mädchen hatte aber
einen so großen Kopf, daß es zum Erschrecken gereichte, und daß man
immer nach demselben hinsah. Beide gingen mäßig schnell ihres Weges,
aber beide so unbeholfen und ungeschickt, daß man sogleich sah, daß sie
Wien nicht gewohnt seien, und daß sie sich nicht so zu bewegen
verstünden wie die andern Menschen. Aber bei aller Unbeholfenheit und
Ungeschicklichkeit war der Mann doch noch beflissen, das Mädchen zu
leiten, mit ihm den fahrenden Wagen auszuweichen und es vor dem
Zusammenstoße mit Personen zu hüten. Sie schlugen gerade den Weg ein,
der zu dem Kirchlein führte, von dem eben das Glöcklein tönte.
Von Neugierde getrieben und weil ich dachte, daß der Mann etwa das
Mädchen in die Messe führe, beschloß ich, auch dahin zu gehen, meine
Andacht zu verrichten und nebenbei auch etwas Näheres von den beiden zu
erfahren oder sie zu betrachten. Ich kleidete mich schnell an, warf ein
Tuch um, setzte den Hut auf und ging fort. Ich bog in das kleine Gäßchen
ein, das von unserer Hauptstraße um die Ecke der Soldatenarzneischule
herum gegen die Gegend des Kirchleins führt, wohin ich die zwei Menschen
hatte einlenken gesehen; allein ich erblickte sie nicht in dem Gäßchen.
Ich ging dasselbe entlang, ging durch den Schwibbogen, der dasselbe
damals noch schloß, wendete ich um die Häuserecke und wandelte bis zur
Kirche; aber ich sah sie nirgends. Auch in der Kirche, in der wenig
Menschen waren, erblickte ich sie nicht. Ich verrichtete nun meine
gewöhnliche Andacht, vertiefte mich in dieselbe, und da die Messe
vorüber war und ich mich zum Fortgehen rüstete, sah ich noch einmal
ringsherum, um ihnen Hilfe anzubieten, wenn sie deren vielleicht
bedürfen; allein ich hatte mich geirrt, das Paar war wirklich nicht in
der Kirche. Ich verfügte mich nun wieder nach Hause.
Es war seit diesem Vorfalle eine bedeutende Zeit vergangen, und ich
hatte ihn längst vergessen, als ich mit meinem Gatten einmal in einer
sehr schönen Nacht von der Stadt nach Hause ging. Wir waren in dem
Theater in der Hofburg gewesen, und da die Nacht gar so schön und heiter
war, so bestimmte uns dieser Umstand, das Anerbieten eines Freundes, der
mit uns der Vorstellung beigewohnt hatte, anzunehmen und, bevor wir nach
Hause gingen, noch ein wenig bei seiner Familie einzutreten. Wie es zu
geschehen pflegt, man sprach dort von dem Stücke, man stritt hinüber und
herüber, man brachte Erfrischungen, und es wurde Mitternacht, ehe wir
aufbrachen. Wir lehnten den Antrag unseres Freundes, uns seinen Wagen zu
geben, ab und sagten, es wäre ein Raub an dieser schönen Nacht, wenn wir
in dem Wagen säßen und den freien Raum, der zwischen der Stadt und der
Vorstadt ist, durchflögen, statt ihn langsam zu durchwandeln und seine
freie, erhellte Schönheit zu genießen. Man widersprach uns nicht mehr,
und wir machten uns zu Fuß auf.
Als wir aus dem Tore hinaustraten und die Stadt hinter uns ließen,
empfing uns der heitere große Grasplatz mit seinen vielen Bäumen, und
eine wirklich herrliche Mondnacht stand über dem Raume. Ein ungeheurer
Himmel, wie aus einem Edelsteine gegossen, war über der großen Rundsicht
der Vorstädte, nicht ein einziges Wölklein war an ihm, und von seinem
Gipfel schien das Rund des Mondes lichtausgießend nieder. Wir wandelten
an der Reihe der Bäume, die den Fahrweg säumten, dahin; mancher einzelne
Wanderer und manches Paar begegneten uns. Weil die Nacht so duftend und
beinahe südlich war, machten wir den Weg über den freien Raum noch
einmal hin und zurück, so daß wir endlich beinahe die letzten auf dem
Platze waren. Wir wendeten uns nun auch, um nach Hause zu gehen. Als wir
an der Häuserreihe unserer Vorstadt hin gingen und uns kein Mensch mehr
begegnete, merkten wir, daß wir doch nicht die einzigen waren, welche
von dieser schönen Mondnacht angezogen wurden, sondern daß auch noch ein
anderer von ihren Strahlen in seinem Herzen erregt war; denn wir hörten
in der allgemeinen Stille, die nur durch unsere Tritte und durch manchen
fernen Ruf einer Nachtigall unterbrochen wurde, ein seltsames
Flötenspiel. Wir hörten es anfangs ganz leise, dann, da wir weiterkamen,
lauter. Wir blieben ein wenig stehen, um zu horchen. Wenn es ein
gewöhnliches Flötenspiel gewesen wäre, würden wir wahrscheinlich bald
weitergegangen sein; denn es ist nichts Seltenes, daß man auch noch spät
in der Nacht aus irgendeinem Hause unserer Stadt Musik hört; aber das
Flötenspiel war so sonderbar, daß wir länger stehen blieben. Es war
nicht ein ausgezeichnetes Spiel, es war nicht ganz stümperhaft, aber was
die Aufmerksamkeit so erregte, war, daß es von allem abwich, was man
gewöhnlich Musik nennt, und wie man sie lernt. Es hatte keine uns
bekannte Weise zum Gegenstande; wahrscheinlich sprach der Spieler seine
eigenen Gedanken aus, und wenn es auch nicht seine eigenen Gedanken
waren, so gab er doch jedenfalls so viel hinzu, daß man es als solche
betrachten konnte. Was am meisten reizte, war, daß, wenn er einen Gang
angenommen und das Ohr verleitet hatte mitzugehen, immer etwas anderes
kam, als was man erwartete und das Recht hatte zu erwarten, so daß man
stets von vorn anfangen und mitgehen mußte und endlich in eine
Verwirrung geriet, die man beinahe irrsinnig hätte nennen können. Und
dennoch war trotz des Unzusammenhanges eine Trauer und eine Klage und
noch etwas Fremdartiges in dem Spiele, als erzählte der Spieler in
ungefügen Mitteln seinen Kummer. Man war beinahe gerührt.
»Das ist sonderbar,« sagte mein Gatte, »der muß das Flötenspiel auf
einem eigentümlichen Wege gelernt haben; er stimmt richtig an, er fährt
nicht fort, er verhaftet die Sache, er kann mit dem Hauche nicht
aushalten, er überstürzt ihn und reißt ihn ab und hat doch eine Gattung
Herz darin.«
Wir konnten auch nicht ergründen, woher das Spiel kam; fast hätten wir
geglaubt, daß es aus dem alten Perronschen Hause klinge, in dessen Nähe
wir uns befanden; aber das Haus war im Begriffe abgetragen zu werden, es
war schon nur mehr sehr wenig bewohnt, und die Töne klangen durchaus
nicht, als kämen sie von irgendeinem Fenster herab.
Als wir noch ein Weilchen gestanden waren, gingen wir weiter, das
seltsame Flötenspiel wurde hinter uns undeutlich, endlich hörten wir es
gar nicht mehr; wir kamen nach Hause und begaben uns neben unsern
Kindern, die schon mehr als die Hälfte ihres erquickenden Schlafes
ausgeschlafen hatten, zur Ruhe.
Nach dieser Begebenheit verging wieder eine geraume Zeit.
Wer schon länger in unserer Stadt lebt, wird sich noch des alten
Perronschen Hauses erinnern. Wer überhaupt etwa fünfzehn bis zwanzig
Jahre her Wien kennt, der wird wissen, daß diese Stadt in beständigem
Umwandeln begriffen und daß sie trotz ihres Alters eine neue Stadt ist;
denn die Häuser werden immer nach neuer Art und zu dem Zwecke der
Benützung umgebaut; alte, unveränderliche Denkmale, wie etwa die Kirche
von Sankt Stephan, gibt es zu wenige, als daß sie der Stadt ein
allgemeines Aussehen aufdrücken könnten, und so sieht sie immer wie eine
von gestern aus. Das alte Perronsche Haus stand an der Hauptstraße der
Vorstadt, in welcher wir wohnten, und war nicht gar weit von unserer
Wohnung entfernt. Es hatte noch die Eigentümlichkeit, welche die
jetzigen jungen Bewohner der Hauptstadt nicht mehr kennen, daß es
unterirdische Wohnungen hatte. Die Fenster solcher Wohnungen gingen
gewöhnlich dicht an dem Pflaster der Straßen heraus. Sie waren nicht
sehr groß, hatten starke eiserne Stäbe, hinter denen sich gewöhnlich
noch ein dichtes, eisernes Drahtgitter befand, das, wenn der Bewohner
nicht besonders reinlichkeitliebend war, mit dem hingeschleuderten und
getrockneten Kote der Straße bedeckt war und einen traurigen Anblick
gewährte. Das Perronsche Haus war auch ohnedem schon ein sehr altes
Haus; es sah schwarz aus und hatte Verzierungen aus sehr alten Zeiten.
Es ging nur mit seiner schmäleren Seite auf die Straße; mit den größeren
Räumen ging es gegen einen Garten zurück. Es hatte ein kleines
Pförtlein, das mit dunkelroter, fast schwarz gewordener Farbe
angestrichen und mit vielen metallenen Nägeln beschlagen war, deren
Stoff man nicht mehr erkennen konnte, weil sich die breiten Köpfe mit
Schwärze überzogen hatten. Es war wohl neben dem Pförtchen ein größeres
Haustor, aber dasselbe war seit undenklichen Zeiten nicht mehr benützt
worden; es war geschlossen, es war voll Straßenkot und Staub und hatte
zwei Querbalken, die mit eisernen Klammern an der Mauer befestigt waren.
Wir hatten damals einen Freund, der es auch in allen folgenden Zeiten
geblieben ist. Es war der Professor Andorf. Er war unvermählt, war ein
heiterer, freundlicher Mann, voll geistiger Anlagen, er hatte ein
warmes, empfindendes Herz und war für alles Gute und Schöne empfänglich.
Er kam sehr oft zu uns, war mit meinem Manne in gelehrten Verbindungen,
und es wurde öfter etwas Schönes vorgelesen oder Musik gemacht oder
traulich von verschiedenen Dingen gesprochen. Dieser Professor Andorf
wohnte in dem Perronschen Hause; er wohnte nicht einmal auf die Gasse
heraus, sondern in dem Hofe. Er hatte freiwillig diese Wohnung gewählt,
weil sie für seine Beschäftigungen, die im Lesen, Schreiben oder etwas
Klavierspielen bestanden, sehr ruhig war; und obwohl er ein heiterer,
geselliger Mann war, hatte er doch gerade diese Wohnung gewählt, weil es
seinen dichtenden Kräften, die sich nicht sowohl im Hervorbringen als
vielmehr im Empfangen äußerten, zusagte, das allmähliche Versinken,
Vergehen, Verkommen zu beobachten und zu betrachten, wie die Vögel und
andere Tiere nach und nach von dem Mauerwerke Besitz nahmen, aus dem
sich die Menschen zurückgezogen hatten; es gehe ihm in der Welt nichts
darüber, pflegte er zu sagen, an einem Regentage an seinem Fenster zu
stehen und das Wasser von den Disteln, dem Huflattich und den anderen
Pflanzen, die in dem Hofe stehen, niederträufeln und die Nässe sich in
den alten Mauern herabziehen zu sehen.
Einmal sagte mein Gatte, da er schon angezogen war und eben in sein Amt
gehen wollte: »Da ist ein Buch, es gehört dem Professor Andorf, es ist
sehr wichtig, mir ist daran gelegen, daß es nicht in fremde Hände komme;
sei so gut, schlage es in ein Papier ein, siegle das Papier zu und
schicke das Buch durch jemand Zuverlässigen an den Professor. Ich hatte
nicht mehr Zeit, das Geschäft selber zu besorgen, und wende mich daher
an dich.«
Er legte das Buch auf mein Nähtischchen; ich sagte ihm zu, daß ich
seinen Auftrag vollziehen würde, und er ging fort, um sich an seine
Dienstgeschäfte zu begeben.
Da mir aber im Laufe des Vormittags einfiel, daß ich ohnedem in die
Stadt gehen müsse, und daß ich da an dem Perronschen Hause vorübergehe,
so dachte ich, daß ich bei dieser Gelegenheit das Buch selber abgeben
könnte, so könne es ganz gewiß in keine unrechten Hände kommen. Ich
beschloß, also so zu tun. Da die Zeit gekommen war, kleidete ich mich
an, tat das Buch in meine Arbeitstasche, die ich gern am Arme
mitzutragen pflege, und machte mich auf den Weg. Als ich zu dem
Perronschen Hause gekommen war, drückte ich auf die Klinke des kleinen,
roten Pförtchens. Ich war nie in dem Hause gewesen. Die Klinke gab
leicht nach, und das Pförtchen öffnete sich. Als ich aber in dem Gange
stand, der sich hinter dem Pförtchen öffnete, sah ich mich vergeblich
nach einer Stube oder Wohnung um, in der ein Pförtner oder dergleichen
wäre, der mir Auskunft geben könnte. Ich ging also in dem Gange weiter,
der mir keine Treppe in die höheren Stockwerke zeigte, und gelangte in
den Hof. Derselbe war mit großen, aber zum Teile schon zerbrochenen
Steinen gepflastert. Ich sah da die Pflanzen des Professors Andorf
stehen, die ihn bei dem Regen mit ihrem triefenden Wasser ergötzten, ich
sah aber auch bei allen Fugen der Steine das Gras herausstehen, das
schön und unzertreten wuchs. An den Mauern, die den Hof bildeten, sah
ich mehrere Tore, die zu Stallungen oder Wagenbehältern führen mochten,
aber die Tore wurden nie geöffnet, was ihr ausgewittertes, vertrocknetes
und zum Teil zerfallenes Aussehen, das hohe Gras zu ihren Füßen und die
braunverrosteten Angeln bewiesen. Es waren auch drei Mündungen, die zu
Treppen führten, aber die Mündungen sahen unwirtlich aus, und die
Treppen schienen nicht betreten zu werden. Unter den erblindeten oder
bläulich schillernden oder teils mit hölzernen Läden verschlossenen
Fenstern sah ich auch einige mit reinem Glase, hinter denen weiße
Vorhänge waren. Ich schloß, daß diese zu der Wohnung des Professors
gehören mochten, wußte aber nicht, wie ich zu dieser Wohnung
hinangelangen könnte.
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