Bunte Steine: Ein Festgeschenk - 14

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mehr weiter. Es wäre auch sehr gut in der Höhle gewesen, es war warm, es
fiel kein Schnee, aber es war so schreckhaft blau, die Kinder fürchteten
sich und gingen wieder hinaus. Sie gingen eine Weile in dem Graben fort
und kletterten dann über seinen Rand hinaus.
Sie gingen an dem Eise hin, sofern es möglich war, durch das Getrümmer
und zwischen den Platten durchzudringen.
»Wir werden jetzt da noch hinübergehen und dann von dem Eise abwärts
laufen,« sagte Konrad.
»Ja,« sagte Sanna und klammerte sich an ihn an.
Sie schlugen von dem Eise eine Richtung durch den Schnee abwärts ein,
die sie in das Tal führen sollte. Aber sie kamen nicht weit hinab. Ein
neuer Strom von Eis, gleichsam ein riesenhaft aufgetürmter und
aufgewölbter Wall, lag quer durch den weichen Schnee und griff gleichsam
mit Armen rechts und links um sie herum. Unter der weißen Decke, die ihn
verhüllte, glimmerte es seitwärts grünlich und bläulich und dunkel und
schwarz und selbst gelblich und rötlich heraus. Sie konnten es nun auf
weitere Strecken sehen, weil das ungeheure und unermüdliche Schneien
sich gemildert hatte und nur mehr wie an gewöhnlichen Schneetagen vom
Himmel fiel. Mit dem Starkmute der Unwissenheit kletterten sie in das
Eis hinein, um den vorgeschobenen Strom desselben zu überschreiten und
dann jenseits weiter hinabzukommen. Sie schoben sich in die
Zwischenräume hinein, sie setzten den Fuß auf jedes Körperstück, das mit
einer weißen Schneehaube versehen war, war es Fels oder Eis, sie nahmen
die Hände zu Hilfe, krochen, wo sie nicht gehen konnten, und arbeiteten
sich mit ihren leichten Körpern hinauf, bis sie die Seite des Walles
überwunden hatten und oben waren.
Jenseits wollten sie wieder hinabklettern.
Aber es gab kein Jenseits.
Soweit die Augen der Kinder reichen konnten, war lauter Eis. Es standen
Spitzen und Unebenheiten und Schollen empor wie lauter furchtbares,
überschneites Eis. Statt ein Wall zu sein, über den man hinübergehen
könnte, und der dann wieder von Schnee abgelöst würde, wie sie sich
unten dachten, stiegen aus der Wölbung neue Wände von Eis empor,
geborsten und geklüftet, mit unzähligen blauen, geschlängelten Linien
versehen, und hinter ihnen waren wieder solche Wände, und hinter diesen
wieder solche, bis der Schneefall das Weitere mit seinem Grau verdeckte.
»Sanna, da können wir nicht gehen,« sagte der Knabe.
»Nein,« antwortete die Schwester.
»Da werden wir wieder umkehren und anderswo hinabzukommen suchen.«
»Ja, Konrad.«
Die Kinder suchten nun von dem Eiswalle wieder da hinabzukommen, wo sie
hinaufgeklettert waren, aber sie kamen nicht hinab. Es war lauter Eis,
als hätten sie die Richtung, in der sie gekommen waren, verfehlt. Sie
wandten sich hierhin und dorthin und konnten aus dem Eise nicht
herauskommen, als wären sie von ihm umschlungen. Sie kletterten abwärts
und kamen wieder in Eis. Endlich, da der Knabe die Richtung immer
verfolgte, in der sie nach seiner Meinung gekommen waren, gelangten sie
in zerstreutere Trümmer, aber sie waren auch größer und furchtbarer, wie
sie gern am Rande des Eises zu sein pflegen, und die Kinder gelangten
kriechend und kletternd hinaus. An dem Eissaume waren ungeheure Steine,
sie waren gehäuft, wie sie die Kinder ihr Leben lang nicht gesehen
hatten. Viele waren in Weiß gehüllt, viele zeigten die unteren schiefen
Wände sehr glatt und fein geschliffen, als wären sie darauf geschoben
worden, viele waren wie Hütten und Dächer gegeneinandergestellt, viele
lagen aufeinander wie ungeschlachte Knollen. Nicht weit von dem
Standorte der Kinder standen mehrere mit den Köpfen gegeneinander
gelehnt, und über sie lagen breite, gelagerte Blöcke wie ein Dach. Es
war ein Häuschen, das gebildet war, das gegen vorn offen, rückwärts und
an den Seiten aber geschützt war. Im Innern war es trocken, da der
steilrechte Schneefall keine einzige Flocke hineingetragen hatte. Die
Kinder waren recht froh, daß sie nicht mehr in dem Eise waren und auf
ihrer Erde standen.
Aber es war auch endlich finster geworden.
»Sanna,« sagte der Knabe, »wir können nicht mehr hinabgehen, weil es
Nacht geworden ist, und weil wir fallen oder gar in eine Grube geraten
könnten. Wir werden da unter die Steine hineingehen, wo es so trocken
und so warm ist, und da werden wir warten. Die Sonne geht bald wieder
auf, dann laufen wir hinunter. Weine nicht, ich bitte dich recht schön,
weine nicht, ich gebe dir alle Dinge zu essen, welche uns die Großmutter
mitgegeben hat.«
Sie weinte auch nicht, sondern, nachdem sie beide unter das steinerne
Überdach hineingegangen waren, wo sie nicht nur bequem sitzen, sondern
auch stehen und herumgehen konnten, setzte sie sich recht dicht an ihn
und war mäuschenstille.
»Die Mutter,« sagte Konrad, »wird nicht böse sein, wir werden ihr von
dem vielen Schnee erzählen, der uns aufgehalten hat, und sie wird nichts
sagen; der Vater auch nicht. Wenn uns kalt wird -- weißt du -- dann mußt
du mit den Händen an deinen Leib schlagen, wie die Holzhauer getan
haben, und dann wird dir wärmer werden.«
»Ja, Konrad,« sagte das Mädchen.
Sanna war nicht gar so untröstlich, daß sie heute nicht mehr über den
Berg hinabgingen und nach Hause liefen, wie er etwa glauben mochte; denn
die unermeßliche Anstrengung, von der die Kinder nicht einmal gewußt
hatten, wie groß sie gewesen sei, ließ ihnen das Sitzen süß, unsäglich
süß erscheinen, und sie gaben sich hin.
Jetzt machte sich aber auch der Hunger geltend. Beide nahmen fast zu
gleicher Zeit ihre Brote aus den Taschen und aßen sie. Sie aßen auch die
Dinge -- kleine Stückchen Kuchen, Mandeln und Nüsse und andere
Kleinigkeiten --, die die Großmutter ihnen in die Tasche gesteckt hatte.
»Sanna, jetzt müssen wir aber auch den Schnee von unsern Kleidern tun,«
sagte der Knabe, »daß wir nicht naß werden.«
»Ja, Konrad,« erwiderte Sanna.
Die Kinder gingen aus ihrem Häuschen, und zuerst reinigte Konrad das
Schwesterlein vom Schnee. Er nahm die Kleiderzipfel, schüttelte sie,
nahm ihr den Hut ab, den er ihr aufgesetzt hatte, entleerte ihn von
Schnee, und was noch zurückgeblieben war, das stäubte er mit einem Tuche
ab. Dann entledigte er auch sich, so gut es ging, des auf ihm liegenden
Schnees.
Der Schneefall hatte zu dieser Stunde ganz aufgehört. Die Kinder spürten
keine Flocke.
Sie gingen wieder in die Steinhütte und setzten sich nieder. Das
Aufstehen hatte ihnen ihre Müdigkeit erst recht gezeigt, und sie freuten
sich auf das Sitzen. Konrad legte die Tasche aus Kalbfell ab. Er nahm
das Tuch heraus, in welches die Großmutter eine Schachtel und mehrere
Papierpäckchen gewickelt hatte, und tat es zu größerer Wärme um seine
Schultern. Auch die zwei Weißbrote nahm er aus dem Ränzchen und reichte
sie beide an Sanna. Das Kind aß begierig. Es aß eines der Brote und von
dem zweiten auch noch einen Teil. Den Rest reichte es aber Konrad, da es
sah, daß er nicht aß. Er nahm es und verzehrte es.
Von da an saßen die Kinder und schauten.
Soweit sie in die Dämmerung zu sehen vermochten, lag überall der
flimmernde Schnee hinab, dessen einzelne winzige Täfelchen hie und da in
der Finsternis seltsam zu funkeln begannen, als hätte er bei Tag das
Licht eingesogen und gäbe es jetzt von sich.
Die Nacht brach mit der in großen Höhen gewöhnlichen Schnelligkeit
herein. Bald war es ringsherum finster, nur der Schnee fuhr fort, mit
seinem bleichen Lichte zu leuchten. Der Schneefall hatte nicht nur
aufgehört, sondern der Schleier an dem Himmel fing auch an, sich zu
verdünnen und zu verteilen; denn die Kinder sahen ein Sternlein blitzen.
Weil der Schnee wirklich gleichsam ein Licht von sich gab, und weil von
den Wolken kein Schleier mehr herabhing, so konnten die Kinder von ihrer
Höhle aus die Schneehügel sehen, wie sie sich in Linien von dem dunkeln
Himmel abschnitten. Weil es in der Höhle viel wärmer war, als es an
jedem andern Platze im ganzen Tage gewesen war, so ruhten die Kinder eng
aneinandersitzend und vergaßen sogar die Finsternis zu fürchten. Bald
vermehrten sich auch die Sterne, jetzt kam hier einer zum Vorschein,
jetzt dort, bis es schien, als wäre am ganzen Himmel keine Wolke mehr.
Das war der Zeitpunkt, in welchem man in den Tälern die Lichter
anzuzünden pflegt. Zuerst wird eines angezündet und auf den Tisch
gestellt, um die Stube zu erleuchten, oder es brennt auch nur ein Span,
oder es brennt das Feuer auf der Leuchte, und es erhellen sich alle
Fenster von bewohnten Stuben und glänzen in die Schneenacht hinaus; --
aber heute erst -- am heiligen Abende -- da wurden viel mehr angezündet,
um die Gaben zu beleuchten, welche für die Kinder auf den Tischen lagen
oder an den Bäumen hingen, es wurden wohl unzählige angezündet; denn
beinahe in jedem Hause, in jeder Hütte, jedem Zimmer war eines oder
mehrere Kinder, denen der heilige Christ etwas gebracht hatte, und wozu
man Lichter stellen mußte. Der Knabe hatte geglaubt, daß man sehr bald
von dem Berge hinabkommen könne, und doch, von den vielen Lichtern, die
heute in dem Tale brannten, kam nicht ein einziges zu ihnen herauf; sie
sahen nichts als den blassen Schnee und den dunkeln Himmel, alles andere
war ihnen in die unsichtbare Ferne hinabgerückt. In allen Tälern bekamen
die Kinder in dieser Stunde die Geschenke des heiligen Christ: nur die
zwei saßen oben am Rande des Eises, und die vorzüglichsten Geschenke,
die sie heute hätten bekommen sollen, lagen in versiegelten Päckchen in
der Kalbfelltasche im Hintergrunde der Höhle.
Die Schneewolken waren ringsum hinter die Berge hinabgesunken, und ein
ganz dunkelblaues, fast schwarzes Gewölbe spannte sich um die Kinder
voll von dichten, brennenden Sternen, und mitten durch diese Sterne war
ein schimmerndes, breites, milchiges Band gewoben, das sie wohl auch
unten im Tale, aber nie so deutlich gesehen hatten. Die Nacht rückte
vor. Die Kinder wußten nicht, daß die Sterne gegen Westen rücken und
weiterwandeln, sonst hätten sie an ihrem Vorschreiten den Stand der
Nacht erkennen können; aber es kamen neue und gingen die alten, sie aber
glaubten, es seien immer dieselben. Es wurde von dem Scheine der Sterne
auch lichter um die Kinder; aber sie sahen kein Tal, keine Gegend,
sondern überall nur Weiß -- lauter Weiß. Bloß ein dunkles Horn, ein
dunkles Haupt, ein dunkler Arm wurde sichtbar und ragte dort und hier
aus dem Schimmer empor. Der Mond war nirgends am Himmel zu erblicken,
vielleicht war er schon früh mit der Sonne untergegangen oder er ist
noch nicht erschienen.
Als eine lange Zeit vergangen war, sagte der Knabe: »Sanna, du mußt
nicht schlafen; denn weißt du, wie der Vater gesagt hat, wenn man im
Gebirge schläft, muß man erfrieren, so wie der alte Eschenjäger auch
geschlafen hat und vier Monate tot auf dem Steine gesessen ist, ohne daß
jemand gewußt hatte, wo er sei.«
»Nein, ich werde nicht schlafen,« sagte das Mädchen matt.
Konrad hatte es an dem Zipfel des Kleides geschüttelt, um es zu jenen
Worten zu erwecken.
Nun war es wieder stille.
Nach einer Zeit empfand der Knabe ein sanftes Drücken gegen seinen Arm,
das immer schwerer wurde. Sanna war eingeschlafen und war gegen ihn
herübergesunken.
»Sanna, schlafe nicht, ich bitte dich, schlafe nicht,« sagte er.
»Nein,« lallte sie schlaftrunken, »ich schlafe nicht.«
Er rückte weiter von ihr, um sie in Bewegung zu bringen, allein sie sank
um und hätte auf der Erde liegend fortgeschlafen. Er nahm sie an der
Schulter und rüttelte sie. Da er sich dabei selber etwas stärker
bewegte, merkte er, daß ihn friere, und daß sein Arm schwerer sei. Er
erschrak und sprang auf. Er ergriff die Schwester, schüttelte sie
stärker und sagte: »Sanna, stehe ein wenig auf, wir wollen eine Zeit
stehen, daß es besser wird.«
»Mich friert nicht, Konrad,« antwortete sie.
»Ja, ja, es friert dich, Sanna, stehe auf,« rief er.
»Die Pelzjacke ist warm,« sagte sie.
»Ich werde dir emporhelfen,« sagte er.
»Nein,« erwiderte sie und war still.
Da fiel dem Knaben etwas anderes ein. Die Großmutter hatte gesagt: Nur
ein Schlückchen wärmt den Magen so, daß es den Körper in den kältesten
Wintertagen nicht frieren kann.
Er nahm das Kalbfellränzchen, öffnete es und griff so lange, bis er das
Fläschchen fand, in welchem die Großmutter der Mutter einen schwarzen
Kaffeabsud schicken wollte. Er nahm das Fläschchen heraus, tat den
Verband weg und öffnete mit Anstrengung den Kork. Dann bückte er sich zu
Sanna und sagte: »Da ist der Kaffee, den die Großmutter der Mutter
schickt, koste ihn ein wenig, er wird dir warm machen. Die Mutter gibt
ihn uns, wenn sie nur weiß, wozu wir ihn nötig gehabt haben.«
Das Mädchen, dessen Natur zur Ruhe zog, antwortete: »Mich friert nicht.«
»Nimm nur etwas,« sagte der Knabe, »dann darfst du schlafen.«
Diese Aussicht verlockte Sanna, sie bewältigte sich so weit, daß sie
fast das eingegossene Getränk verschluckte. Hierauf trank der Knabe auch
etwas.
Der ungemein starke Auszug wirkte sogleich, und zwar um so heftiger, da
die Kinder in ihrem Leben keinen Kaffee gekostet hatten. Statt zu
schlafen, wurde Sanna nun lebhafter und sagte selber, daß sie friere,
daß es aber von innen recht warm sei und auch schon in die Hände und
Füße gehe. Die Kinder redeten sogar eine Weile miteinander.
So tranken sie trotz der Bitterkeit immer wieder von dem Getränk, sobald
die Wirkung nachzulassen begann, und steigerten ihre unschuldigen Nerven
zu einem Fieber, das imstande war, den zum Schlummer ziehenden Gewichten
entgegenzuwirken.
Es war nun Mitternacht gekommen. Weil sie noch so jung waren und an
jedem heiligen Abend in höchstem Drange der Freude erst sehr spät
entschlummerten, wenn sie nämlich der körperliche Drang übermannt hatte,
so hatten sie nie das mitternächtliche Läuten der Glocken, nie die Orgel
der Kirche gehört, wenn das Fest gefeiert wurde, obwohl sie nahe an der
Kirche wohnten. In diesem Augenblicke der heutigen Nacht wurde nun mit
allen Glocken geläutet, es läuteten die Glocken in Millsdorf, es
läuteten die Glocken in Gschaid, und hinter dem Berge war noch ein
Kirchlein mit drei hellen, klingenden Glocken, die läuteten. In den
fernen Ländern draußen waren unzählige Kirchen und Glocken, und mit
allen wurde zu dieser Zeit geläutet, von Dorf zu Dorf ging die Tonwelle,
ja man konnte wohl zuweilen von einem Dorfe zum andern durch die
blätterlosen Zweige das Läuten hören: nur zu den Kindern herauf kam kein
Laut, hier wurde nichts vernommen; denn hier war nichts zu verkündigen.
In den Talkrümmen gingen jetzt an den Berghängen die Lichter der
Laternen hin, und von manchem Hofe tönte das Hausglöcklein, um die Leute
zu erinnern; aber dieses konnte um so weniger heraufgesehen und gehört
werden, es glänzen nur die Sterne, und sie leuchteten und funkelten
ruhig fort.
Wenn auch Konrad sich das Schicksal des erfrorenen Eschenjägers vor
Augen hielt, wenn auch die Kinder das Fläschchen mit dem schwarzen
Kaffee fast ausgeleert hatten, wodurch sie ihr Blut zu größerer
Tätigkeit brachten, aber gerade dadurch eine folgende Ermattung
herbeizogen: so würden sie den Schlaf nicht haben überwinden können,
dessen verführende Süßigkeit alle Gründe überwiegt, wenn nicht die Natur
in ihrer Größe ihnen beigestanden wäre und in ihrem Innern eine Kraft
aufgerufen hätte, welche imstande war, dem Schlaf zu widerstehen.
In der ungeheuern Stille, die herrschte, in der Stille, in der sich kein
Schneespitzchen zu rühren schien, hörten die Kinder dreimal das Krachen
des Eises. Was das Starrste scheint und doch das Regsamste und
Lebendigste ist, der Gletscher, hatte die Töne hervorgebracht. Dreimal
hörten sie hinter sich den Schall, der entsetzlich war, als ob die Erde
entzweigesprungen wäre, der sich nach allen Richtungen im Eise
verbreitete und gleichsam durch alle Äderchen des Eises lief. Die Kinder
blieben mit offenen Augen sitzen und schauten in die Sterne hinaus.
Auch für die Augen begann sich etwas zu entwickeln. Wie die Kinder so
saßen, erblühte am Himmel vor ihnen ein bleiches Licht mitten unter den
Sternen und spannte einen schwachen Bogen durch dieselben. Es hatte
einen grünlichen Schimmer, der sich sachte nach unten zog. Aber der
Bogen wurde immer heller und heller, bis sich die Sterne vor ihm
zurückzogen und erblaßten. Auch in andere Gegenden des Himmels sandte er
einen Schein, der schimmergrün sachte und lebendig unter die Sterne
floß. Dann standen Garben verschiedenen Lichtes auf der Höhe des Bogens
wie Zacken einer Krone und brannten. Es floß hell durch die benachbarten
Himmelsgegenden, es sprühte leise und ging in sanftem Zucken durch lange
Räume. Hatte sich nun der Gewitterstoff des Himmels durch den unerhörten
Schneefall so gespannt, daß er in diesen stummen, herrlichen Strömen des
Lichtes ausfloß, oder war es eine andere Ursache der unergründlichen
Natur: nach und nach wurde er schwächer und immer schwächer, die Garben
erloschen zuerst, bis es allmählich und unmerklich immer geringer wurde,
und wieder nichts am Himmel war als die tausend und tausend einfachen
Sterne.
Die Kinder sagten keines zu dem andern ein Wort, sie blieben fort und
fort sitzen und schauten mit offenen Augen in den Himmel.
Es geschah nun nichts Besonderes mehr. Die Sterne glänzten, funkelten
und zitterten, nur manche schießende Schnuppe fuhr durch sie.
Endlich, nachdem die Sterne lange allein geschienen hatten, und nie ein
Stückchen Mond an dem Himmel zu erblicken gewesen war, geschah etwas
anderes. Es fing der Himmel an, heller zu werden, langsam heller, aber
doch zu erkennen; es wurde seine Farbe sichtbar, die bleichsten Sterne
erloschen und die andern standen nicht mehr so dicht. Endlich wichen
auch die stärkeren, und der Schnee vor den Höhen wurde deutlicher
sichtbar. Zuletzt färbte sich eine Himmelsgegend gelb, und ein
Wolkenstreifen, der in derselben war, wurde zu einem leuchtenden Faden
entzündet. Alle Dinge waren klar zu sehen, und die entfernten
Schneehügel zeichneten sich scharf in die Luft.
»Sanna, der Tag bricht an,« sagte der Knabe.
»Ja, Konrad,« antwortete das Mädchen.
»Wenn es nur noch ein bißchen heller wird, dann gehen wir aus der Höhle
und laufen über den Berg hinunter.«
Es wurde heller, an dem ganzen Himmel war kein Stern mehr sichtbar, und
alle Gegenstände standen in der Morgendämmerung da.
»Nun, jetzt gehen wir,« sagte der Knabe.
»Ja, wir gehen,« antwortete Sanna.
Die Kinder standen auf und versuchten ihre erst heute recht müden
Glieder. Obwohl sie nicht geschlafen hatten, waren sie doch durch den
Morgen gestärkt, wie das immer so ist. Der Knabe hing sich das
Kalbfellränzchen um und machte das Pelzjäckchen an Sanna fester zu. Dann
führte er sie aus der Höhle.
Weil sie nach ihrer Meinung nur über den Berg hinabzulaufen hatten,
dachten sie an kein Essen und untersuchten das Ränzchen nicht, ob noch
Weißbrot oder andere Eßwaren darinnen seien.
Von dem Berge wollte nun Konrad, weil der Himmel ganz heiter war, in die
Täler hinabschauen, um das Gschaider Tal zu erkennen und in dasselbe
hinunterzugehen. Aber er sah gar keine Täler. Es war nicht, als ob sie
sich auf einem Berge befänden, von dem man hinabsieht, sondern in einer
fremden, seltsamen Gegend, in der lauter unbekannte Gegenstände sind.
Sie sahen heute auch in größerer Entfernung furchtbare Felsen aus dem
Schnee emporstehen, die sie gestern nicht gesehen hatten, sie sahen das
Eis, sie sahen Hügel und Schneelehnen emporstarren, und hinter diesen
war entweder der Himmel oder es ragte die blaue Spitze eines sehr fernen
Berges am Schneerande hervor.
In diesem Augenblicke ging die Sonne auf.
Eine riesengroße, blutrote Scheibe erhob sich an dem Schneesaume in den
Himmel, und in dem Augenblicke errötete der Schnee um die Kinder, als
wäre er mit Millionen Rosen überstreut worden. Die Kuppen und die Hörner
warfen sehr lange, grünliche Schatten längs des Schnees.
»Sanna, wir werden jetzt da weiter vorwärtsgehen bis wir an den Rand des
Berges kommen, und hinuntersehen,« sagte der Knabe.
Sie gingen nun in den Schnee hinaus. Er war in der heiteren Nacht noch
trockener geworden und wich den Tritten noch besser aus. Sie wateten
rüstig fort. Ihre Glieder wurden sogar geschmeidiger und stärker, da sie
gingen. Allein, sie kamen an keinen Rand und sahen nicht hinunter.
Schneefeld entwickelte sich aus Schneefeld, und am Saume eines jeden
stand alle Male wieder der Himmel.
Sie gingen desungeachtet fort.
Da kamen sie wieder in das Eis. Sie wußten nicht, wie das Eis daher
gekommen sei, aber unter den Füßen empfanden sie den glatten Boden, und
waren gleich nicht die fürchterlichen Trümmer, wie an jenem Rande, an
dem sie die Nacht zugebracht hatten, so sahen sie doch, daß sie auf
glattem Eise fortgingen, sie sahen hie und da Stücke, die immer mehr
wurden, die sich näher an sie drängten, und die sie wieder zu klettern
zwangen.
Aber sie verfolgten doch ihre Richtung.
Sie kletterten neuerdings an Blöcken empor. Da standen sie wieder auf
dem Eisfelde. Heute bei der hellen Sonne konnten sie erst erblicken, was
es ist. Es war ungeheuer groß, und jenseits standen wieder schwarze
Felsen empor, es ragte gleichsam Welle hinter Welle auf, das beschneite
Eis war gedrängt, gequollen, emporgehoben, gleichsam als schöbe es sich
nach vorwärts und flösse gegen die Brust der Kinder heran. In dem Weiß
sahen sie unzählige vorwärtsgehende, geschlängelte blaue Linien. Zwischen
jenen Stellen, wo die Eiskörper gleichsam wie aneinandergeschmettert
starrten, gingen auch Linien wie Wege, aber sie waren weiß und waren
Streifen, wo sich fester Eisboden vorfand, oder die Stücke doch gar
nicht so sehr verschoben waren. In diese Pfade gingen die Kinder hinein,
weil sie doch einen Teil des Eises überschreiten wollten, um an den
Bergrand zu gelangen und endlich einmal hinunterzusehen. Sie sagten kein
Wörtlein. Das Mädchen folgte dem Knaben. Aber es war auch heute wieder
Eis, lauter Eis. Wo sie hinübergelangen wollten, wurde es gleichsam
immer breiter und breiter. Da schlugen sie ihre Richtung aufgebend den
Rückweg ein. Wo sie nicht gehen konnten, griffen sie sich durch die
Mengen des Schnees hindurch, der oft dicht vor ihrem Auge wegbrach und
den sehr blauen Streifen einer Erdspalte zeigte, wo doch früher alles
weiß gewesen war; aber sie kümmerten sich nicht darum, sie arbeiteten
sich fort, bis sie wieder irgendwo aus dem Eise herauskamen.
»Sanna,« sagte der Knabe, »wir werden gar nicht mehr in das Eis
hineingehen, weil wir in demselben nicht fortkommen. Und weil wir schon
in unser Tal gar nicht hinabsehen können, so werden wir gerade über den
Berg hinabgehen. Wir müssen in ein Tal kommen, dort werden wir den
Leuten sagen, daß wir aus Gschaid sind, die werden uns einen Wegweiser
nach Hause mitgeben.«
»Ja, Konrad,« sagte das Mädchen.
So begannen sie nun in dem Schnee nach jener Richtung abwärts zu gehen,
welche sich ihnen eben darbot. Der Knabe führte das Mädchen an der Hand.
Allein, nachdem sie eine Weile abwärts gegangen waren, hörte in dieser
Richtung das Gehänge auf, und der Schnee stieg wieder empor. Also
änderten die Kinder die Richtung und gingen nach der Länge einer Mulde
hinab. Aber da fanden sie wieder Eis. Sie stiegen also an der Seite der
Mulde empor, um nach einer andern Richtung ein Abwärts zu suchen. Es
führte sie eine Fläche hinab, allein die wurde nach und nach so steil,
daß sie kaum noch einen Fuß einsetzen konnten und abwärts zu gleiten
fürchteten. Sie klommen also wieder empor, um wieder einen andern Weg
nach abwärts zu suchen. Nachdem sie lange im Schnee emporgeklommen und
dann auf einem ebenen Rücken fortgelaufen waren, war es wie früher:
entweder ging der Schnee so steil ab, daß sie gestürzt wären, oder er
stieg wieder hinan, daß sie auf den Berggipfel zu kommen fürchteten. Und
so ging es immer fort.
Da wollten sie die Richtung suchen, in der sie gekommen waren, und zur
roten Unglückssäule hinabgehen. Weil es nicht schneit, und der Himmel so
hell ist, so würden sie, dachte der Knabe, die Stelle schon erkennen, wo
die Säule sein solle, und würden von dort nach Gschaid hinabgehen
können.
Der Knabe sagte diesen Gedanken dem Schwesterchen, und diese folgte.
Allein auch der Weg auf den Hals hinab war nicht zu finden.
So klar die Sonne schien, so schön die Schneehöhen dastanden, und die
Schneefelder dalagen, so konnten sie doch die Gegenden nicht erkennen,
durch die sie gestern heraufgegangen waren. Gestern war alles durch den
fürchterlichen Schneefall verhängt gewesen, daß sie kaum einige Schritte
von sich gesehen hatten, und da war alles ein einziges Weiß und Grau
durcheinander gewesen. Nur die Felsen hatten sie gesehen, an denen und
zwischen denen sie gegangen waren: allein auch heute hatten sie bereits
viele Felsen gesehen, die alle den nämlichen Anschein gehabt hatten, wie
die gestern gesehenen. Heute ließen sie frische Spuren in dem Schnee
zurück; aber gestern sind alle Spuren von dem fallenden Schnee verdeckt
worden. Auch aus dem bloßen Anblick konnten sie nicht erraten, welche
Gegend auf den Hals führe, da alle Gegenden gleich waren. Schnee, lauter
Schnee. Sie gingen aber doch immer fort und meinten, es zu erringen. Sie
wichen den steilen Abstürzen aus und kletterten keine steilen Anhöhen
hinauf.
Auch heute blieben sie öfter stehen, um zu horchen; aber sie vernahmen
auch heute nichts, nicht den geringsten Laut. Zu sehen war auch nichts
als der Schnee, der helle weiße Schnee, aus dem hie und da die schwarzen
Hörner und die schwarzen Steinrippen emporstanden.
Endlich war es dem Knaben, als sähe er auf einem fernen, schiefen
Schneefelde ein hüpfendes Feuer. Es tauchte auf, es tauchte nieder.
Jetzt sahen sie es, jetzt sahen sie es nicht. Sie blieben stehen und
blickten unverwandt auf jene Gegend hin. Das Feuer hüpfte immer fort,
und es schien, als ob es näher käme; denn sie sahen es größer und sahen
das Hüpfen deutlicher. Es verschwand nicht mehr so oft und nicht mehr
auf so lange Zeit wie früher. Nach einer Weile vernahmen sie in der
stillen blauen Luft schwach, sehr schwach etwas wie einen lange
anhaltenden Ton aus einem Hirtenhorne. Wie aus Instinkt schrieen beide
Kinder laut. Nach einer Zeit hörten sie den Ton wieder. Sie schrieen
wieder und blieben auf der nämlichen Stelle stehen. Das Feuer näherte
sich auch. Der Ton wurde zum dritten Male vernommen, und dieses Mal
deutlicher. Die Kinder antworteten wieder durch lautes Schreien. Nach
einer geraumen Weile erkannten sie auch das Feuer. Es war kein Feuer, es
war eine rote Fahne, die geschwungen wurde. Zugleich ertönte das
Hirtenhorn näher, und die Kinder antworteten.
»Sanna,« rief der Knabe, »da kommen Leute aus Gschaid, ich kenne die
Fahne, es ist die rote Fahne, welche der fremde Herr, der mit dem jungen
Eschenjäger den Gars bestiegen hatte, auf dem Gipfel aufpflanzte, daß
sie der Herr Pfarrer mit dem Fernrohre sähe, was als Zeichen gälte, daß
sie oben seien, und welche Fahne damals der fremde Herr dem Herrn
Pfarrer geschenkt hat. Du warst noch ein recht kleines Kind.«
»Ja, Konrad.«
Nach einer Zeit sahen die Kinder auch die Menschen, die bei der Fahne
waren, kleine schwarze Stellen, die sich zu bewegen schienen. Der Ruf
des Hornes wiederholte sich von Zeit zu Zeit und kam immer näher. Die
Kinder antworteten jedesmal.
Endlich sahen sie über den Schneeabhang gegen sich her mehrere Männer
mit ihren Stöcken herabfahren, die die Fahne in ihrer Mitte hatten. Da
sie näherkamen, erkannten sie dieselben. Es war der Hirt Philipp mit dem
Horne, seine zwei Söhne, dann der junge Eschenjäger und mehrere Bewohner
von Gschaid.
»Gebenedeiet sei Gott,« schrie Philipp, »da seid ihr ja. Der ganze Berg
ist voll Leute. Laufe doch einer gleich in die Sideralpe hinab und läute
die Glocke, daß die dort hören, daß wir sie gefunden haben, und einer
muß auf den Krebsstein gehen und die Fahne dort aufpflanzen, daß sie
dieselbe in dem Tale sehen und die Böller abschießen, damit die es
wissen, die im Millsdorfer Walde suchen, und damit sie in Gschaid die
Rauchfeuer anzünden, die in der Luft gesehen werden, und alle, die noch
auf dem Berge sind, in die Sideralpe hinab bedeuten. Das sind
Weihnachten!«
»Ich laufe in die Alpe hinab,« sagte einer.
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