Bunte Steine: Ein Festgeschenk - 08

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in früheren Jahren geschehen sei, sein Unwohlsein in kurzer Zeit wieder
heben könnte. Mein Beruf gestatte für den Augenblick keinen Besuch.
Er antwortete mir desungeachtet in einigen Zeilen, daß er sehr, sehr alt
sei, daß er geduldig harre und sich nicht fürchte.
Da der Schullehrer zwei Briefe geschrieben hatte, in denen er sagte, daß
mit dem Pfarrer keine Veränderung vorgegangen sei, kam ein dritter, der
meldete, daß derselbe nach Empfang der heiligen Sterbesakramente
verschieden sei.
Ich machte mir Vorwürfe, setzte jetzt alles beiseite und machte mich
reisefertig. Ich zog das versiegelte Papier aus meinem Schreine hervor,
ich nahm auch die Briefe des Pfarrers mit, die zur Erweisung der
Handschrift dienen könnten, und begab mich auf den Weg nach Karsberg.
Als ich daselbst angekommen war, erhielt ich die Auskunft, daß ein
Testament des Pfarrers in dem Schlosse gerichtlich niedergelegt worden
sei, daß man ein zweites in seiner Verlassenschaft gefunden habe, und
daß ich mich in zwei Tagen in dem Schlosse einfinden solle, um mein
Testament vorzuzeigen, worauf die Öffnung und Prüfung der Testamente
statthaben würde.
Ich begab mich während dieser zwei Tage in das Kar. Der Schullehrer
erzählte mir über die letzten Tage des Pfarrers. Er sei ruhig in seiner
Krankheit gelegen, wie in jener, da ich ihn so oft besucht habe. Er habe
wieder keine Arznei genommen, bis der Pfarrer aus der Wenn, ein Nachbar
des Pfarrers im Kar, welcher ihm die Sterbesakramente gereicht hatte,
ihm dargetan hätte, daß er auch irdische Mittel gebrauchen und es Gott
überlassen müsse, ob sie wirkten oder nicht. Von dem Augenblicke an nahm
er alles, was man ihm gab, und ließ alles mit sich tun, was man tun
wollte. Er lag wieder in seinem Stübchen, wo man ihm wieder aus den
Wolldecken ein Bett gemacht hatte. Sabine war immer bei ihm. Als es zum
Sterben kam, machte er keine besondere Vorbereitung, sondern er lag wie
alle Tage. Man konnte nicht annehmen, ob er es wisse, daß er jetzt
sterbe oder nicht. Er war wie gewöhnlich und redete gewöhnliche Worte.
Endlich schlief er sanft ein, und es war vorüber.
Man entkleidete ihn, um ihn für die Bahre anzuziehen. Man legte ihm die
schönste seiner Wäsche an. Dann zog man ihm sein fadenscheiniges Kleid
an und über das Kleid den Priesterchorrock. So wurde er auf der Bahre
ausgestellt. Die Leute kamen sehr zahlreich, um ihn anzuschauen; denn
sie hatten so etwas nie gesehen; er war der erste Pfarrer gewesen, der
in dem Kar gestorben war. Er lag mit seinen weißen Haaren da, sein
Angesicht war mild, nur viel blässer als sonst, und die blauen Augen
waren von den Lidern gedeckt. Mehrere seiner Amtsbrüder kamen, ihn zur
Erde zu bestatten. Bei der Einsenkung haben viele der herbeigekommenen
Menschen geweint.
Ich erkundigte mich nun auch um den Mietmann im ersten Stockwerke. Er
kam selbst in das Vorhaus des Pfarrhofes herunter, in dem ich mich
befand, und sprach mit mir. Er hatte fast keine Haare mehr und trug
daher ein schwarzes Käppchen auf seinem Haupte. Ich fragte nach seiner
schönen Tochter, die damals, als sie in meiner Gegenwart öfter in das
Krankenzimmer des Pfarrers gekommen war, ein junges, rasches Mädchen
gewesen war. Sie war in der Hauptstadt verheiratet und war Mutter von
beinahe erwachsenen Kindern. Auch diese war in den letzten Tagen des
Pfarrers nicht um ihn gewesen. Der Mietmann sagte mir, daß er jetzt wohl
zu seiner Tochter werde ziehen müssen, da er bei der Wiederbesetzung der
Pfarre gewiß seine Wohnung verlieren und im Kar keine andere finden
werde.
Die alte Sabine war die einzige, die sich nicht geändert hatte; sie sah
gerade so aus wie damals, als sie bei meiner ersten Anwesenheit den
Pfarrer in seiner Krankheit gepflegt hatte. Niemand wußte, wie alt sie
sei, und sie wußte es selbst nicht. Ich mußte deshalb in dem Vorhause
des Pfarrhofes stehen bleiben, weil das Stüblein und das neben dem
Vorhause befindliche Gewölbe versiegelt waren. Die einzige hölzerne
Bank, die Schlafstätte des Pfarrers, stand an ihrer Stelle, und niemand
hatte an sie gedacht. Die Bibel aber lag nicht mehr auf der Bank; man
sagte, sie sei in das Stüblein gebracht worden.
Als die zwei Tage vorüber waren, die man als Frist zur Eröffnung des
Testaments anberaumt hatte, begab ich mich nach Karsberg und verfügte
mich zur festgesetzten Stunde in den Gerichtssaal. Es waren mehrere
Menschen zusammengekommen, und es waren die Vorstände der Pfarrgemeinde
und die Zeugen geladen worden. Die zwei Testamente und das Verzeichnis
der Verlassenschaft des Pfarrers lagen auf dem Tische. Man wies mir
meine Bescheinigung über den Empfang des Testamentes des Pfarrers vor,
die in der Verlassenschaft gefunden worden war, und forderte mich zur
Vorzeigung des Testamentes auf. Ich überreichte es. Man untersuchte
Schrift und Siegel und erkannte die Richtigkeit des Testamentes an.
Nach herkömmlicher Art wurde nun das gerichtlich niedergelegte Testament
zuerst eröffnet und gelesen. Dann folgte das von mir übergebene. Es
lautete Wort für Wort wie das erste. Endlich wurde das in der Wohnung
des Pfarrers vorgefundene eröffnet, und es lautete ebenfalls Wort für
Wort wie die beiden ersten. Die Zeitangabe und die Unterschrift war in
allen drei Urkunden dieselbe. Sofort wurden alle drei Testamente als ein
einziges, in drei Abschriften vorhandenes Testament erklärt.
Der Inhalt des Testamentes aber überraschte alle.
Die Worte des Pfarrers, wenn man den Eingang hinwegläßt, in dem er die
Hilfe Gottes anruft, die Verfügung unter seinen Schutz stellt und
erklärt, daß er bei vollkommnem Gebrauche seines Verstandes und Willens
sei, lauten so:
»Wie ein jeder Mensch außer seinem Amte und Berufe noch etwas finden
oder suchen soll, das er zu verrichten hat, damit er alles tue, was er
in seinem Leben zu tun hat, so habe auch ich etwas gefunden, was ich
neben meiner Seelsorge verrichten muß: ich muß die Gefahr der Kinder der
Steinhäuser und Karhäuser aufheben. Die Zirder schwillt oft an und kann
dann ein reißendes Wasser sein, das in Schnelle daherkommt, wie es ja in
den ersten Jahren meiner Pfarre zweimal durch Wolkenbrüche alle Stege
und Brücken weggenommen hat. Die Ufer sind niedrig, und das am Kar ist
noch niedriger als das Steinhäuser Ufer. Da sind drei Fälle möglich:
entweder ist das Karufer überschwemmt, oder es ist auch das Steinhäuser
Ufer überschwemmt, oder es wird sogar der Steg hinweggetragen. Die
Kinder aus den Steinhäusern und Karhäusern müssen aber über den Steg ins
Kar in die Schule gehen. Wenn nun das Karufer überschwemmt ist und sie
von dem Stege in das Wasser gehen, so können manche in eine Grube oder
in eine Vertiefung geraten und dort verunglücken; denn das kotige Wasser
der Überschwemmung läßt den Boden nicht sehen; oder es kann das Wasser,
während die Kinder in ihm waten, so schnell steigen, daß sie das
Trockene nicht mehr erreichen können und alle verloren sind; oder sie
können noch von dem Steinhäuser Ufer auf den Steg kommen, können das
Wasser auf dem Karufer zu tief finden, können sich durch Beratschlagen
oder Zaudern so lange aufhalten, daß indessen auch das Steinhäuser Ufer
mit zu tiefem Wasser bedeckt wird; dann ist der Steg eine Insel, die
Kinder stehen auf ihm und können mit ihm fortgeschwemmt werden. Und wenn
auch dieses alles nicht geschieht, so gehen sie mit ihren Füßlein im
Winter in das Schneewasser, das auch Eisschollen hat, und fügen ihrer
Gesundheit großen Schaden zu.
»Damit diese Gefahr in der Zukunft aufhöre, habe ich zu sparen begonnen
und verordne, wie folgt: Von der Geldsumme, welche nach meinem Tode als
mein Eigentum gefunden wird, vermehrt um die Geldsumme, welche aus dem
Verkaufe meiner hinterlassenen Habe entsteht, soll in der Mitte der
Schulkinder der Steinhäuser und Karhäuser ein Schulhaus gebaut werden;
dann soll ein solcher Teil der Geldsumme auf Zinsen angelegt werden, daß
durch das Erträgnis die Lehrer der Schule erhalten werden können; ferner
soll noch ein Teil nutzbringend gemacht werden, daß aus den Zinsen die
jährliche Vergütung des Schadens entrichtet werden könne, welchen der
Schullehrer im Kar durch den Abgang der Kinder erleidet, und endlich,
wenn noch etwas übrig bleibt, so soll es meiner Dienerin Sabine gehören.
»Ich habe drei gleiche Testamente geschrieben, daß sie sicherer seien,
und wenn noch was immer für eine Verfügung oder Meinung in meinem
Nachlasse sollte gefunden werden, welche nicht den Inhalt und Jahres-
und Monatstag dieser Testamente trägt, so soll sie ungültig sein.
»Damit aber in der Zeit schon die Gefahr vermindert werde, gehe ich alle
Tage auf die Wiese am Karufer und sehe, ob keine Graben, Gruben und
Vertiefungen sind, und stecke eine Stange dazu. Den Eigentümer der Wiese
bitte ich, daß er entstandene Gruben und Vertiefungen so bald ausebnen
lasse, als es angeht, und er hat meine Bitten immer erfüllt. Ich gehe
hinaus, wenn die Wiese überschwemmt ist, und suche den Kindern zu
helfen. Ich lerne das Wetter kennen, um eine Überschwemmung voraussehen
zu können und die Kinder zu warnen. Ich entferne mich nicht weit von dem
Kar, um keine Versäumnis zu begehen. Und so werde ich es auch in der
Zukunft immer tun.«
Diesen Testamenten war die Geldrechnung bis zu dem Zeitpunkte ihrer
Abfassung beigelegt. Die Rechnung, die von dieser Zeit an bis gegen die
Sterbetage des Pfarrers lief, fand man in seinen Schriften. Die
Rechnungen waren mit großer Genauigkeit gemacht. Man ersah auch aus
ihnen, wie sorgsam der Pfarrer im Sparen war. Die kleinsten Beträge,
selbst Pfennige, wurden zugelegt und neue Quellen, die unscheinbarsten,
eröffnet, daraus ein kleines Fädlein floß.
Zur Versteigerung des Nachlasses des Pfarrers wurde der fünfte Tag nach
Eröffnung des Testamentes bestimmt.
Da wir von dem Gerichtshause fortgingen, sagte der Mietmann des Pfarrers
unter Tränen zu mir: »O, wie habe ich den Mann verkannt, ich hielt ihn
beinahe für geizig; da hat ihn meine Tochter viel besser gekannt, sie
hat den Pfarrer immer sehr lieb gehabt. Ich muß ihr die Begebenheit
sogleich schreiben.«
Der Schullehrer im Kar segnete den Pfarrer, der immer so gut gegen ihn
gewesen sei, und der sich so gern in der Schule aufgehalten habe.
Auch die andern Leute erfuhren den Inhalt des Testamentes.
Nur die einzigen, die es am nächsten anging, die Kinder in den
Steinhäusern und Karhäusern, wußten nichts davon, oder wenn sie es auch
erfuhren, so verstanden sie es nicht und wußten nicht, was ihnen
zugedacht worden sei.
Weil ich auch bei der Versteigerung gegenwärtig sein wollte, so ging ich
wieder in das Kar zurück und beschloß die vier Tage dazu anzuwenden, um
manche Plätze im Steinkar und andern Gegenden zu besuchen, wo ich
einstens gearbeitet hatte. Es war alles unverändert, als ob diese Gegend
zu ihrem Merkmale der Einfachheit auch das der Unveränderlichkeit
erhalten hätte.
Da der fünfte Tag herangekommen war, wurden die Siegel von den Türen der
Pfarrerswohnung abgenommen und die hinterlassenen Stücke des Pfarrers
versteigert. Es hatten sich viele Menschen eingefunden, und die
Versteigerung war in Hinsicht des Testamentes eine merkwürdige geworden.
Es trugen sich auffallende Begebenheiten bei derselben zu. Ein Pfarrer
kaufte einen unter den Kleidern des Verstorbenen gefundenen Rock, der
das Schlechteste war, was man unter nicht zerrissenen Kleidern finden
kann, um einen ansehnlichen Kaufschilling. Die Gemeinde des Kar erstand
die Bibel, um sie in ihre Kirche zu stiften. Selbst die hölzerne Bank,
die man nicht einmal eingesperrt hatte, fand einen Käufer.
Auch ich erwarb etwas in der Versteigerung, nämlich das kleine aus Holz
geschnitzte Kruzifix von Nürnberg und sämtliche noch übrigen, so schönen
und feinen Leinentücher und Tischtücher. Ich und meine Gattin besitzen
die Sachen noch bis auf den heutigen Tag und haben die Wäsche sehr
selten gebraucht. Wir bewahren sie als ein Denkmal auf, daß der arme
Pfarrer diese Dinge aus einem tiefen, dauernden und zarten Gefühle
behalten und nie benutzt hat. Zuweilen läßt meine Gattin die Linnen
durchwaschen und glätten; dann ergötzt sie sich an der unbeschreiblichen
Schönheit und Reinheit, und dann werden die zusammengelegten Stücke mit
den alten ausgebleichten, rotseidenen Bändchen, die noch vorhanden sind,
umbunden und wieder in den Schrein gelegt. --
Nun stellt sich die Frage, was die Wirkung von all diesen Dingen gewesen
sei.
Die Summe, welche der Pfarrer erspart hatte, und die, welche aus der
Versteigerung seines Nachlasses gelöst worden war, waren
zusammengenommen viel zu klein, als daß eine Schule daraus hätte
gegründet werden können. Sie waren zu klein, um nur ein mittleres Haus,
wie sie in jener Gegend gebräuchlich sind, zu bauen, geschweige denn ein
Schulhaus, mit den Lehrzimmern und den Lehrerswohnungen, ferner das
Gehalt der Lehrer festzustellen und den früheren Lehrer zu entschädigen.
Es lag das in der Natur des Pfarrers, der die Weltdinge nicht verstand
und dreimal beraubt werden mußte, bis er das ersparte Geld auf Zinsen
anlegte.
Aber wie das Böse stets in sich selber zwecklos ist und im Weltplane
keine Wirkung hat, das Gute aber Früchte trägt, wenn es auch mit
mangelhaften Mitteln begonnen wird, so war es auch hier: »Gott bedurfte
zur Krönung dieses Werkes des Pfarrers nicht.« Als die Sache mit dem
Testamente und dessen Unzulänglichkeit bekannt wurde, traten gleich die
Wohlhabenden und Reichen in dem Umkreise zusammen und unterschrieben in
kurzem eine Summe, die hinlänglich schien, alle Absichten des Pfarrers
vollziehen zu können. Und sollte noch etwas nötig sein, so erklärte
jeder, daß er eine Nachzahlung leisten würde. Ich habe auch mein
Scherflein dazu beigetragen.
War ich das erstemal mit Wehmut von der Gegend geschieden, so flossen
jetzt Tränen aus meinen Augen, als ich die einsamen Steine verließ. --
Jetzt, da ich rede, steht die Schule längst in den Steinhäusern und
Karhäusern; sie steht in der Mitte der Schulkinder auf einem gesunden
und luftigen Platze. Der Lehrer wohnt mit seiner Familie und dem
Gehilfen in dem Gebäude; der Lehrer im Kar erhält seine jährliche
Entschädigung, und selbst Sabine ist noch mit einem Teile bedacht
worden. Sie wollte ihn aber nicht und bestimmte ihn im vorhinein für die
Tochter des Schullehrers, die sie immer lieb hatte.
Das einzige Kreuz, das für einen Pfarrer in dem Kirchhofe des Kar steht,
steht auf dem Hügel des Gründers dieser Dinge. Es mag manchmal ein Gebet
dabei verrichtet werden, und mancher wird mit einem Gefühle davor
stehen, das dem Pfarrer nicht gewidmet worden ist, da er noch lebte.


Turmalin.

Der Turmalin ist dunkel, und was da erzählt wird ist sehr dunkel. Es hat
sich in vergangenen Zeiten zugetragen wie sich das, was in den ersten
zwei Stücken erzählt worden ist, in vergangenen Zeiten zugetragen hat.
Es ist darin wie in einem traurigen Briefe zu entnehmen, wie weit der
Mensch kommt, wenn er das Licht seiner Vernunft trübt, die Dinge nicht
mehr versteht, von dem innern Gesetze, das ihn unabwendbar zu dem
Rechten führt, läßt, sich unbedingt der Innigkeit seiner Freuden und
Schmerzen hingibt, den Halt verliert und in Zustände gerät, die wir uns
kaum zu enträtseln wissen.
In der Stadt Wien wohnte vor manchen Jahren ein wunderlicher Mensch, wie
in solchen großen Städten verschiedene Arten von Menschen wohnen und
sich mit den verschiedensten Dingen beschäftigen. Der Mensch, von dem
wir hier reden, war ein Mann von ungefähr vierzig Jahren und wohnte auf
dem Sankt-Peters-Platze in dem vierten Geschosse eines Hauses. Zu seiner
Wohnung führte ein Gang, der mit einem eisernen Gitter verschlossen war,
an welchem ein Glockenzug herniederhing, an dem man läuten konnte,
worauf eine ältliche Magd erschien, welche öffnete und den Weg zu ihrem
Herrn hinein zeigte. Wenn man durch das Gitter eingetreten war, setzte
sich der Gang noch fort; rechts hatte er eine Tür, die in die Küche
führte, in welcher die Magd war, und deren einziges Fenster auf den Gang
herausging; links hatte er ein fortlaufendes eisernes Geländer und den
offenen Hof. Sein Ende stieß an die Tür zur Wohnung. Wenn man die braune
Tür öffnete, kam man in ein Vorzimmer, welches ziemlich dunkel war und
in welchem sich die großen Kästen befanden, die die Kleider enthielten.
Es diente auch zum Speisen. Von diesem Vorzimmer kam man in das Zimmer
des Herrn. Es war aber eigentlich ein sehr großes Zimmer und ein kleines
Nebenzimmer. In dem Zimmer waren alle Wände ganz vollständig mit
Blättern von Bildnissen berühmter Männer beklebt. Es war kein Stückchen
auch nur handgroß, das von der ursprünglichen Wand zu sehen gewesen
wäre. Damit er, oder gelegentlich auch ein Freund, wenn einer kam,
diejenigen Männer, die ganz nahe oder hart an dem Fußboden sich
befanden, betrachten konnte, hatte er ledergepolsterte Ruhebetten von
verschiedener Höhe und mit Rollfüßen versehen machen lassen. Das
niederste war eine Hand hoch. Man konnte sie zu was immer für Männern
rollen, sich darauf niederlegen und die Männer betrachten. Für die hoch
und höher hängenden hatte er doppelgestellige Rolleitern, deren Räder
mit grünem Tuche überzogen waren, welche Leitern man in jede Gegend
rollen, und von deren Stufen aus man verschiedene Standpunkte gewinnen
konnte. Überhaupt hatten alle Dinge in der Stube Rollen, daß man sie
leicht von einer Stelle zu der andern bewegen konnte, um im Anschauen
der Bildnisse nicht beirrt zu sein. In Hinsicht des Ruhmes der Männer
war es dem Besitzer einerlei, welcher Lebensbeschäftigung sie angehört
hatten und durch welche ihnen der Ruhm zuteil geworden war; er hatte sie
womöglich alle.
In dem Zimmer stand auch ein sehr großer Flügel, auf dessen Pulte viele
Notenhefte lagen, und auf dem er gern spielte. Es waren auch zwei Fächer
auf zwei Gestellen, in welchen sich Geigen befanden, auf welchen er
ebenfalls spielte. Auf einem Tische war ein Fach mit zwei Flöten, die er
zu seinem eigenen Vergnügen und zu seiner Vervollkommnung in dieser
Kunst behandelte. An einem der Fenster stand eine Staffelei mit einem
Malerkasten, woran er Bilder in Öl malte. In dem Nebenzimmer hatte er
einen großen Schreibtisch, auf welchem er eine Menge Papiere liegen
hatte, Gedichte machte, Erzählungen schrieb, und neben welchem sein
Bücherkasten stand, wenn er etwa ein Buch herausnehmen und sich mit
Lesen ergötzen wollte. In diesem Zimmer stand auch sein Bett, und in dem
Hintergrunde des Gemaches war eine Vorrichtung, in welcher er in Pappe
arbeiten konnte und Fächer, Behältnisse, Schirme und andere Kunstsachen
verfertigte.
Diesen Mann hießen sie im Hause den Rentherrn; die meisten aber wußten
nicht, ob er den Namen habe, weil er von einer Rente lebte oder weil er
in einem Rentamte angestellt war. Dies letztere aber konnte nicht der
Fall sein, weil er sonst zu bestimmten Zeiten hätte in sein Amt gehen
müssen, er aber zu den verschiedensten Zeiten und oft ganze Tage lang zu
Hause war und in den mannigfaltigen Geschäften, die er sich aufgeladen
hatte, herumarbeitete. Außerdem ging er in das Kaffeehaus, um den
Schachspielern zuzuschauen, oder er ging in der Stadt herum, um die
verschiedenen Dinge zu betrachten, die da zu sehen sind, oder er
besuchte ein Gasthauskränzchen, zu dem sich regelmäßig an bestimmten
Tagen einige Freunde zusammenfanden. Er mußte also offenbar eine kleine
Rente haben, von welcher er dieses Leben führen konnte.
Dieser Mann hatte eine wunderschöne Frau von etwa dreißig Jahren, die
ihm ein Kindlein, ein Mädchen, geboren hatte. Die Frau bewohnte ein
Gemach, das an das große Zimmer ihres Mannes stieß, ebenfalls so groß
war und ebenfalls ein kleineres Seitengemach hatte. Man konnte aus dem
Zimmer des Mannes in das der Frau gelangen, man konnte aber auch aus dem
Vorzimmer durch einen kleinen heimlichen Gang dahin kommen; denn die
vier Zimmer der Wohnung lagen in einer Reihe quer gegen die Richtung des
äußeren Ganges. Der kleine Gang war darum nützlich, weil die Frau, wenn
Freunde bei ihrem Manne waren, unbeirrt und die Männer nicht störend in
das Vorzimmer und von da in die Küche hinausgehen konnte.
Die Zimmer der Frau waren nach ihrer Art eingerichtet. Das größere hatte
dunkle Vorhänge an den Fenstern; es standen weiche Ruhesitze von
demselben Stoffe darin, es stand ein schöner, großer Tisch da, der immer
auf das glänzendste vom Staube reingehalten war und auf seiner Platte
einige Bücher oder Zeichnungen oder gelegentlich irgendein anderes Ding
trug. An den Fensterpfeilern waren Spiegel, unter denen schmale
Pfeilertische standen, auf welchen sich einige schöne Dinge von Silber
oder Porzellan befanden. An einem Fenster stand ein sehr feines
Arbeitstischchen, auf dem schöne Linnen, zarte Stoffe und andere
Arbeitsdinge lagen und davor ein knappes, in die Fenstervertiefung
passendes Stühlchen stand. An dem zweiten Fenster war der Stickrahmen
mit einem gleichen Stühlchen, und an der kurzen Seitenwand des dritten
stand der Schreibtisch, auf dessen reiner, grüner Fläche sich die Mappe,
das Tintengefäß und geordnete Schreibgeräte zeigten. Um den Tisch wie im
Halbkreise standen hohe dunkle und zum Teil breitblätterige Pflanzen.
Die große Wanduhr hatte kein Schlagwerk und ging so sanft, daß man sie
kaum hörte. Übrigens war im Hintergrunde des Zimmers noch ein
Fachgestelle mit Gläsern und Seidenvorhängen, daß die Frau verschiedene
Dinge in die Fächer hineinstellen und die Seide davor zusammenziehen
konnte.
Das zweite, kleinere Zimmer hatte schneeweiße, in dichte Falten gelegte
Fenstervorhänge; in der Nähe der Fenster stand ein Tisch, aber nicht
zum Darauflegen schöner Sachen, sondern zu häuslichen Zwecken bestimmt.
Dann war ein großes Ruhebett, verschiedene Sessel und Schemel. Im
Hintergrunde stand das weiße Bett der Frau, von weißen Vorhängen
umhüllt; an demselben war ein Nachttischchen mit einem Leuchter, mit
einer Glocke, mit Büchern, Zündzeug und andern Dingen. In der Nähe
dieses Bettes stand auf einem Gestelle ein vergoldeter Engel, welcher
die Flügel um die Schultern zusammengefaltet hielt, mit der einen Hand
sich stützte, die andere aber sanft ausstreckte und mit den Fingern die
Spitze eines weißen Vorhanges hielt, der in reichen Falten in der
Gestalt eines Zeltes auseinander- und niederging. Unter diesem Zelte
stand auf einem Tische ein feiner Korb; in dem Korbe war ein feines
Bettchen, und in dem Bettchen war das Kind der beiden Eheleute, das
Mädchen, bei dem sie öfter standen und die winzigen roten Lippen und die
rosigen Wangen und die geschlossenen Äuglein betrachteten. Zum Schlusse
war noch ein sehr schön gemaltes großes Bild in dem Zimmer, die heilige
Mutter mit dem Kinde vorstellend. Es war mit einer Faltung von dunklem
Sammet umgeben.
Die Frau waltete in ihrem Zimmer; sie besorgte alles Nötige, was das
Kindlein brauchte, beschäftigte sich mit Arbeit, mit Lesen, mit Sticken,
mit Besorgung des Hauswesens und andern Dingen dieser Art. Sie verkehrte
nicht sehr viel mit der Außenwelt, so wie auch nicht häufig Frauen zu
ihr zum Besuche kamen.
Zu derselben Zeit, da dieses Ehepaar auf dem Sankt-Peters-Platze wohnte,
lebte in Wien auch ein anderer Mann, der von sich reden machte. Er war
ein glänzender Künstler, ein Schauspieler, und bildete damals das
Entzücken der Welt. Mancher alte Mann unserer Zeit, der ihn noch in
seiner Blüte gekannt hat, gerät in Begeisterung, wenn er von ihm
spricht, und erzählt, wie er diese oder jene Rolle aufgefaßt und
dargestellt habe, und gewöhnlich ist der Schluß solcher Reden, daß man
jetzt dergleichen Künstler nicht mehr habe, und daß alles, was die neue
Zeit bringe, keinen Vergleich mit dem aushalten könne, was die Väter in
dieser Art gesehen haben. Manche von uns, die sich jetzt dem höheren
Alter nähern, mögen jenen Schauspieler noch gekannt und mögen Leistungen
von ihm gesehen haben, aber wahrscheinlich haben sie ihn nicht in der
Mitte seines Ruhmes, sondern erst, da derselbe schon von dem Gipfel
abwärts ging, gekannt, obwohl er seinen Glanz sehr lange und fast bis in
das Greisenalter hinein behauptet hat. Der Mann namens Dall war
vorzüglich im Trauerspiele berühmt, obwohl er auch in andern Fächern,
namentlich im Schauspiel, mit ungewöhnlichem Erfolge auftrat. Es haben
sich noch Erzählungen von einzelnen Augenblicken erhalten, in denen er
die Zuschauer bis zum äußersten hinriß, zur äußersten Begeisterung oder
zum äußersten Schauer, so daß sie nicht mehr im Theater, sondern in der
Wirklichkeit zu sein meinten und mit Bangen den weiteren Verlauf der
Dinge erwarteten. Besonders soll seine Darstellung hoher Personen von
einer solchen Würde und Majestät gewesen sein, daß seither nicht mehr
dem Ähnliches auf der Bühne zum Vorschein gekommen sei. Ein sehr
gründlicher Kenner solcher Dinge sagte einst, daß Dall seine Rollen
nicht durch künstliches Nachsinnen oder durch Vorbereitungen und
Einübungen sich zurechtgelegt, sondern daß er sich in dieselben, wenn
sie seinem Wesen zusagten, hineingelebt habe, daß er sich dann auf seine
Persönlichkeit verließ, die ihm im rechten Augenblicke eingab, was er zu
tun habe, und daß er auf diese Weise nicht die Rollen spielte, sondern
das in ihnen Geschilderte wirklich war. Daraus erklärt sich, daß, wenn
er sich der Lage grenzenlos hingab, er im Augenblicke Dinge tat, die
nicht nur ihn selber überraschten, sondern auch die Zuschauer
überraschten und ungeheure Erfolge hervorbrachten. Daraus erklärt sich
aber auch, daß, wenn er in eine Rolle sich nicht hineinzuleben
vermochte, er sie gar nicht, nicht einmal schlecht, darstellen konnte.
Darum übernahm er solche Rollen nie und war durch kein Zureden und durch
kein noch so eindringliches Beweisen dazu zu bewegen.
Aus dem Gesagten erklärt sich aber auch das Wesen und die Lebensweise
Dalls außer dem Theater. Er hatte ein sehr einnehmendes Äußere, war in
seinen Bewegungen leicht und gefällig und trug seinen Körper als den
Ausdruck eines lebhaften und beweglichen Geistes, der sich durch dieses
Werkzeug sehr deutlich aussprach. Er war heiter, suchte seine Freude, wo
er sie fand, und liebte die gesellige Laune, daher man, wenn er hinter
einem Glase guten Weines bei plaudernden Freunden saß und selber
plauderte, unmöglich glauben konnte, daß das derselbe Mann sei, der
unsere Seele in seinen großartigen Darstellungen zu den tiefsten
Erschütterungen, zu Angst und Entsetzen und zu Freude und Entzücken
treiben konnte. Aber gerade weil er das war, was er spielte, und weil er
dafür in seinem Körper den treffendsten Ausdruck fand, so stellten sich
die Gefühle, die in seinem feurigen Geiste entstanden, auf der
Oberfläche seines Körpers feurig dar, sei es in Bewegung, in Ausdruck,
in Stimme, und rissen hin. Darum war er der Liebling der Gesellschaft;
er belebte sie und gab ihr Empfindungen. Man suchte ihn und bestrebte
sich, ihn zu fesseln. Er bewegte sich in den mannigfachsten Kreisen und
lernte daraus die leichte und geebnete Freiheit seines Benehmens; aber
er wurde von keinem derselben gebannt: wie er sich im Spiele von seinem
Geiste leiten ließ, so führte ihn derselbe auch unter Menschen, daß er
mit ihnen lebe und empfinde, er führte ihn in die Natur, daß er sie
anschaue und fühle; aber er entführte ihn auch wieder von den Menschen,
wenn seinem Geiste nichts mehr zur Bewegung gegeben wurde, und er
entführte ihn von der Natur, wenn ihre sanfte Sprache aufhörte ihn zu
erregen, und wenn er gewaltigere Eindrücke und tieferen Wechsel suchte.
Er lebte daher in Zuständen und verließ sie, wie es ihm beliebte.
Dieser Mann nun war mit dem Rentherrn bekannt, und man konnte sagen, daß
er vielleicht in nichts so beständig war als in dieser Bekanntschaft. Er
ging sehr gern, wenn er in was immer für Umgebungen gewesen war, auf den
Sankt-Peters-Platz, stieg die vier Treppen empor, läutete an der Glocke
des Eisengitters, ließ sich von der ältlichen Magd öffnen und ging durch
das Vorzimmer in die Heldenstube des Rentherrn. Da saß er und plauderte
mit dem Rentherrn über die vielen verschiedenen Dinge, die dieser trieb.
Ja vielleicht kam er gerade deshalb so gern in die Gesellschaft des
Rentherrn, weil es da so Mannigfaltiges gab. Besonders war es die Kunst,
die Dall in allen ihren Gestalten, ja selbst Abarten anzog. Darum wurden
die Verse des Rentherrn besprochen, er mußte auf einer seiner zwei
Geigen spielen, er mußte auf der Flöte blasen, er mußte das eine oder
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