Bunte Steine: Ein Festgeschenk - 02

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Walde ihre Geschäfte treiben. Da sind zuerst die Holzknechte, die an
Stellen die Bäume des Waldes umsägen, daß nichts übrig ist als Strünke
und Strauchwerk. Sie zünden ein Feuer an, um ihre Speisen daran zu
kochen und um auch das unnötige Reisig und die Äste zu verbrennen. Dann
sind die Kohlenbrenner, die einen großen Meiler türmen, ihn mit Erde und
Reisern bedecken und in ihm aus Scheitern die Kohlen brennen, die du oft
in großen Säcken an unserm Hause vorbei in die ferneren Gegenden
hinausführen siehst, die nichts zu brennen haben. Dann sind die
Heusucher, die in den kleinen Wiesen und in den vom Wald entblößten
Stellen das Heu machen oder es auch mit Sicheln zwischen dem Gesteine
schneiden. Sie machen ein Feuer, um ebenfalls daran zu kochen oder daß
sich ihr Zugvieh in den Rauch lege und dort weniger von den Fliegen
geplagt werde. Dann sind die Sammler, welche Holzschwämme, Arzneidinge,
Beeren und andere Sachen suchen und auch gern ein Feuer machen, sich
daran zu laben. Endlich sind die Pechbrenner, die sich aus Walderde Öfen
bauen oder Löcher mit Lehm überwölben und daneben sich Hütten aus
Waldbäumen aufrichten, um in den Hütten zu wohnen und in den Öfen und
Löchern die Wagenschmiere zu brennen, aber auch den Teer, das Terpentin
und andere Geister. Wo ein ganz dünnes Rauchfädlein aufsteigt, mag es
auch ein Jäger sein, der sich sein Stücklein Fleisch bratet oder der
Ruhe pflegt. Alle diese Leute haben keine bleibende Stätte in dem Walde;
denn sie gehen bald hierhin, bald dorthin, je nachdem sie ihre Arbeit
getan haben oder ihre Gegenstände nicht mehr finden. Darum haben auch
die Rauchsäulen keine bleibende Stelle, und heute siehst du sie hier und
ein anderes Mal an einem andern Platze.«
»Ja, Großvater.«
»Das ist das Leben der Wälder. Aber laß uns nun auch das außerhalb
betrachten. Kannst du mir sagen, was das für weiße Gebäude sind, die wir
da durch die Doppelföhre hin sehen?«
»Ja, Großvater, das sind die Pranghöfe.«
»Und weiter von den Pranghöfen links?«
»Das sind die Häuser von Vorder- und Hinterstift.«
»Und wieder weiter links?«
»Das ist Glöckelberg.«
»Und weiter gegen uns her am Wasser?«
»Das ist die Hammermühle und der Bauer David.«
»Und die vielen Häuser ganz in unserer Nähe, aus denen die Kirche
emporragt, und hinter denen ein Berg ist, auf welchem wieder ein
Kirchlein steht?«
»Aber, Großvater, das ist ja unser Marktflecken Oberplan, und das
Kirchlein auf dem Berge ist das Kirchlein zum guten Wasser.«
»Und wenn die Berge nicht wären und die Anhöhen, die uns umgeben, so
würdest du noch viel mehr Häuser und Ortschaften sehen: die Karlshöfe,
Stuben, Schwarzbach, Langenbruck, Melm, Honnetschlag, und auf der
entgegengesetzten Seite Pichlern, Perneck, Salnau und mehrere andere.
Das wirst du einsehen, daß in diesen Ortschaften viel Leben ist, daß
dort viele Menschen Tag und Nacht um ihren Lebensunterhalt sich abmühen
und die Freude genießen, die uns hienieden gegeben ist. Ich habe dir
darum die Wälder gezeigt und die Ortschaften, weil sich in ihnen die
Geschichte zugetragen hat, welche ich dir im Heraufgehen zu erzählen
versprochen habe. Aber laß uns weitergehen, daß wir bald unser Ziel
erreichen, ich werde dir die Geschichte im Gehen erzählen.«
Der Großvater wendete sich um, ich auch, er setzte die Spitze seines
Stockes in die magere Rasenerde, wir gingen weiter, und er erzählte: »In
allen diesen Wäldern und in allen diesen Ortschaften hat sich einst eine
merkwürdige Tatsache ereignet, und es ist ein großes Ungemach über sie
gekommen. Mein Großvater, dein Ururgroßvater, der zu damaliger Zeit
gelebt hat, hat es uns oft erzählt. Es war einmal in einem Frühlinge, da
die Bäume kaum ausgeschlagen hatten, da die Blütenblätter kaum
abgefallen waren, daß eine schwere Krankheit über diese Gegend kam, und
in allen Ortschaften, die du gesehen hast, und auch in jenen, die du
wegen vorstehender Berge nicht hast sehen können, ja sogar in den
Wäldern, die du mir gezeigt hast, ausgebrochen ist. Sie ist lange vorher
in entfernten Ländern gewesen und hat dort unglaublich viele Menschen
dahingerafft. Plötzlich ist sie zu uns hereingekommen. Man weiß nicht,
wie sie gekommen ist: haben sie die Menschen gebracht, ist sie in der
milden Frühlingsluft gekommen oder haben sie Winde und Regenwolken
dahergetragen -- genug, sie ist gekommen und hat sich über alle Orte
ausgebreitet, die um uns herum liegen. Über die weißen Blütenblätter,
die noch auf dem Wege lagen, trug man die Toten dahin, und in dem
Kämmerlein, in das die Frühlingsblätter hineinschauten, lag ein Kranker,
und es pflegte ihn einer, der selbst schon krankte. Die Seuche wurde die
Pest geheißen, und in fünf bis sechs Stunden war der Mensch gesund und
tot, und selbst die, welche von dem Übel genasen, waren nicht mehr recht
gesund und recht krank, und konnten ihren Geschäften nicht nachgehen.
Man hatte vorher an Winterabenden erzählt, wie in andern Ländern eine
Krankheit sei und die Leute an ihr wie an einem Strafgericht
dahinsterben; aber niemand hatte geglaubt, daß sie in unsere Länder
hereinkommen werde, weil nie etwas Fremdes zu uns hereinkommt, bis sie
kam. In den Ratschlägerhäusern ist sie zuerst ausgebrochen, und es
starben gleich alle, die an ihr erkrankten. Die Nachricht verbreitete
sich in der Gegend, die Menschen erschraken und rannten gegeneinander.
Einige warteten, ob es weitergreifen würde, andere flohen und trafen die
Krankheit in den Gegenden, in welche sie sich gewendet hatten. Nach
einigen Tagen brachte man schon die Toten auf den Oberplaner Kirchhof,
um sie zu begraben, gleich darauf von nahen und fernen Dörfern und von
dem Marktflecken selbst. Man hörte fast den ganzen Tag die Zügenglocke
läuten, und das Totengeläute konnte man nicht mehr jedem einzelnen Toten
verschaffen, sondern man läutete es allgemein für alle. Bald konnte man
sie auch nicht mehr in dem Kirchenhofe begraben, sondern man machte
große Gruben auf dem freien Felde, tat die Toten hinein und scharrte sie
mit Erde zu. Von manchem Hause ging kein Rauch empor, in manchem hörte
man das Vieh brüllen, weil man es zu füttern vergessen hatte, und
manches Rind ging verwildert herum, weil niemand war, es von der Weide
in den Stall zu bringen. Die Kinder liebten ihre Eltern nicht mehr und
die Eltern die Kinder nicht, man warf nur die Toten in die Grube und
ging davon. Es reiften die roten Kirschen, aber niemand dachte an sie
und niemand nahm sie von den Bäumen; es reiften die Getreide, aber sie
wurden nicht in der Ordnung und Reinlichkeit nach Hause gebracht wie
sonst, ja, manche wären gar nicht nach Hause gekommen, wenn nicht doch
noch ein mitleidiger Mann sie einem Büblein oder Mütterlein, die allein
in einem Hause gesund geblieben waren, einbringen geholfen hätte. Eines
Sonntages, da der Pfarrer von Oberplan die Kanzel bestieg, um die
Predigt zu halten, waren mit ihm sieben Personen in der Kirche; die
andern waren gestorben oder waren krank oder bei der Krankenpflege oder
aus Wirrnis und Starrsinn nicht gekommen. Als sie dieses sahen, brachen
sie in ein lautes Weinen aus, der Pfarrer konnte keine Predigt halten,
sondern las eine stille Messe, und man ging auseinander. Als die
Krankheit ihren Gipfel erreicht hatte, als die Menschen nicht mehr
wußten, sollten sie in dem Himmel oder auf der Erde Hilfe suchen,
geschah es, daß ein Bauer aus dem Amischhause von Melm nach Oberplan
ging. Auf der Drillingsföhre saß ein Vöglein und sang:
»Eßt Enzian und Pimpinell,
Steht auf, sterbt nicht so schnell.
Eßt Enzian und Pimpinell,
Steht auf, sterbt nicht so schnell.«
Der Bauer entfloh, er lief zu dem Pfarrer nach Oberplan und sagte ihm
die Worte, und der Pfarrer sagte sie den Leuten. Diese taten, wie das
Vöglein gesungen hatte, und die Krankheit minderte sich immer mehr und
mehr, und noch ehe der Hafer in die Stoppeln gegangen war und ehe die
braunen Haselnüsse an den Büschen der Zäune reiften, war sie nicht mehr
vorhanden. Die Menschen getrauten sich wieder hervor, in den Dörfern
ging der Rauch empor, wie man die Betten und die andern Dinge der
Kranken verbrannte, weil die Krankheit sehr ansteckend gewesen war;
viele Häuser wurden neu getüncht und gescheuert, und die Kirchenglocken
tönten wieder friedfertige Töne, wenn sie entweder zu dem Gebete riefen
oder zu den heiligen Festen der Kirche.«
In dem Augenblicke, gleichsam wie durch die Worte hervorgerufen, tönte
hell, klar und rein mit ihren deutlichen, tiefen Tönen die große Glocke
von dem Turme zu Oberplan, und die Klänge kamen zu uns unter die Föhren
herauf.
»Siehe,« sagte der Großvater, »es ist schon vier Uhr und schon
Feierabendläuten; siehst du, Kind, diese Zunge sagt uns beinahe mit
vernehmlichen Worten, wie gut und wie glücklich und wie befriedigt
wieder alles in dieser Gegend ist.«
Wir hatten uns bei diesen Worten umgekehrt und schauten nach der Kirche
zurück. Sie ragte mit ihrem dunklen Ziegeldache und mit ihrem dunklen
Turme, von dem die Töne kamen, empor, und die Häuser drängten sich wie
eine graue Taubenschar um sie.
»Weil es Feierabend ist,« sagte der Großvater, »müssen wir ein kurzes
Gebet tun.«
Er nahm seinen Hut von dem Haupte, machte ein Kreuz und betete. Ich nahm
auch mein Hütchen ab und betete ebenfalls. Als wir geendet, die Kreuze
gemacht und unsere Kopfbedeckung wieder aufgesetzt hatten, sagte der
Großvater: »Es ist ein schöner Gebrauch, daß am Samstage nachmittags mit
der Glocke dieses Zeichen gegeben wird, daß nun der Vorabend des Festes
des Herrn beginne und daß alles strenge Irdische ruhen müsse, wie ich ja
auch an Samstagen nachmittags keine ernste Arbeit vornehme, sondern
höchstens einen Gang in benachbarte Dörfer mache. Der Gebrauch stammt
von den Heiden her, die früher in den Gegenden waren, denen jeder Tag
gleich war und denen man, als sie zum Christentum bekehrt waren, ein
Zeichen geben mußte, daß der Gottestag im Anbrechen sei. Einstens wurde
dieses Zeichen sehr beachtet; denn wenn die Glocke klang, beteten die
Menschen und setzten ihre harte Arbeit zu Hause oder auf dem Felde aus.
Deine Großmutter, als sie noch ein junges Mädchen war, kniete jederzeit
bei dem Feierabendläuten nieder und tat ein kurzes Gebet. Wenn ich
damals an Samstagabenden, so wie ich jetzt in andere Gegenden gehe, nach
Glöckelberg ging, denn deine Großmutter ist von dem vorderen Glöckelberg
zu Hause, so kniete sie oft bei dem Klange des Dorfglöckleins mit ihrem
roten Leibchen und schneeweißen Röckchen neben dem Gehege nieder, und
die Blüten des Geheges waren ebenso weiß und rot wie ihre Kleider.«
»Großvater, sie betet jetzt auch noch immer, wenn Feierabend geläutet
wird, in der Kammer neben dem blauen Schreine, der die roten Blumen
hat,« sagte ich.
»Ja, das tut sie,« erwiderte er, »aber die andern Leute beachten das
Zeichen nicht, sie arbeiten fort auf dem Felde und arbeiten fort in der
Stube, wie ja auch die Schlage unseres Nachbars, des Webers, selbst an
Samstagabenden forttönt, bis es Nacht wird und die Sterne am Himmel
stehen.«
»Ja, Großvater.«
»Das wirst du aber nicht wissen, daß Oberplan das schönste Geläute in
der ganzen Gegend hat. Die Glocken sind gestimmt, wie man die Saiten
einer Geige stimmt, daß sie gut zusammen tönen. Darum kann man auch
keine mehr dazu machen, wenn eine bräche oder einen Sprung bekäme, und
mit der Schönheit des Geläutes wäre es vorüber. Als dein Oheim Simon
einmal vor dem Feinde im Felde lag und krank war, sagte er, da ich ihn
besuchte: 'Vater, wenn ich nur noch einmal das Oberplaner Glöcklein
hören könnte!' aber er konnte es nicht mehr hören und mußte sterben.«
In diesem Augenblicke hörte die Glocke zu tönen auf, und es war wieder
nichts mehr auf den Feldern als das freundliche Licht der Sonne.
»Komm, laß uns weitergehen,« sagte der Großvater.
Wir gingen auf dem grauen Rasen zwischen den Stämmen weiter, immer von
einem Stamme zum andern. Es wäre wohl ein ausgetretener Weg gewesen,
aber auf dem Rasen war es weicher und schöner zu gehen. Allein die
Sohlen meiner Stiefel waren von dem kurzen Grase schon so glatt
geworden, daß ich kaum einen Schritt mehr zu tun vermochte und beim
Gehen nach allen Richtungen ausglitt. Da der Großvater diesen Zustand
bemerkt hatte, sagte er: »Du mußt mit den Füßen nicht so schleifen; auf
diesem Grase muß man den Tritt gleich hinstellen, daß er gilt, sonst
bohrt man die Sohlen glatt und es ist kein sicherer Halt möglich. Siehst
du, alles muß man lernen, selbst das Gehen. Aber komm, reiche mir die
Hand, ich werde dich führen, daß du ohne Mühsal fortkommst.«
Er reichte mir die Hand, ich faßte sie und ging nun gestützt und
gesicherter weiter.
Der Großvater zeigte nach einer Weile auf einen Baum und sagte: »Das ist
die Drillingsföhre.«
Ein großer Stamm ging in die Höhe und trug drei schlanke Bäume, welche
in den Lüften ihre Äste und Zweige vermischten. Zu seinen Füßen lag eine
Menge herabgefallener Nadeln.
»Ich weiß es nicht,« sagte der Großvater, »hatte das Vöglein die Worte
gesungen oder hat sie Gott dem Manne in das Herz gegeben: aber die
Drillingsföhre darf nicht umgehauen werden und ihrem Stamme und ihren
Ästen darf kein Schaden geschehen.«
Ich sah mir den Baum recht an, dann gingen wir weiter und kamen nach
einiger Zeit allmählich aus den Dürrschnäbeln hinaus. Die Stämme wurden
dünner, sie wurden seltener, hörten endlich ganz auf, und wir gingen auf
einem sehr steinigen Wege zwischen Feldern, die jetzt wieder erschienen,
hinauf. Hier zeigte mir der Großvater wieder einen Baum und sagte:
»Siehe, das ist die Machtbuche, das ist der bedeutsamste Baum in der
Gegend, er wächst aus dem steinigsten Grunde empor, den es gibt. Siehe,
darum ist sein Holz auch so fest wie Stein, darum ist sein Stamm so
kurz, die Zweige stehen so dicht und halten die Blätter fest, daß die
Krone gleichsam eine Kugel bildet, durch die nicht ein einziges Äuglein
des Himmels hindurchschauen kann. Wenn es Winter werden will, sehen die
Leute auf diesen Baum und sagen: Wenn einmal die Herbstwinde durch das
dürre Laub der Machtbuche sausen und ihre Blätter auf dem Boden
dahintreiben, dann kommt bald der Winter. Und wirklich hüllen sich in
kurzer Zeit die Hügel und Felder in die weiße Decke des Schnees. Merke
dir den Baum und denke in späteren Jahren, wenn ich längst im Grabe
liege, daß es dein Großvater gewesen ist, der ihn dir zuerst gezeigt
hat.«
Von dieser Buche gingen wir noch eine kleine Zeit aufwärts und kamen
dann auf die Schneidelinie der Anhöhe, von der wir auf die jenseitigen
Gegenden hinübersahen und das Dorf Melm in einer Menge von Bäumen zu
unsern Füßen erblickten.
Der Großvater blieb hier stehen, zeigte mit seinem Stocke auf einen
entfernten Wald und sagte: »Siehst du, dort rechts hinüber der dunkle
Wald ist der Rindlesberg, hinter dem das Dorf Rindles liegt, das wir
nicht sehen können. Weiter links, wenn der Nadelwald nicht wäre, würdest
du den großen Alschhof erblicken. Zur Zeit der Pest ist in dem Alschhofe
alles ausgestorben bis auf eine einzige Magd, welche das Vieh, das in
dem Alschhofe ist, pflegen mußte, zwei Reihen Kühe, von denen die Milch
zu dem Käse kommt, den man in dem Hofe bereitet, dann die Stiere und das
Jungvieh. Diese mußte sie viele Wochen lang nähren und warten, weil die
Seuche den Tieren nichts anhaben konnte und sie fröhlich und munter
blieben, bis ihre Herrschaft Kenntnis von dem Ereignisse erhielt und von
den übriggebliebenen Menschen ihr einige zu Hilfe sendete. In der großen
Hammermühle, die du mir im Heraufgehen gezeigt hast, sind ebenfalls alle
Personen gestorben bis auf einen einzigen krummen Mann, der alle
Geschäfte zu tun hatte und die Leute befriedigen mußte, die nach der
Pest das Getreide zur Mühle brachten und ihr Mehl haben wollten; daher
noch heute das Sprichwort kommt: 'Ich habe mehr Arbeit als der Krumme im
Hammer.' Von den Priestern in Oberplan ist nur der alte Pfarrer
übriggeblieben, um der Seelsorge zu pflegen, die zwei Kapläne sind
gestorben, auch der Küster ist gestorben und sein Sohn, der schon die
Priesterweihe hatte. Von den Badhäusern, die neben der kurzen Zeile des
Marktes die gebogene Gasse machen, sind drei gänzlich ausgestorben.«
Nach diesen Worten gingen wir in dem Hohlwege und unter allerlei
lieblichen Spielen von Licht und Farben, welche die Sonne in den grünen
Blättern der Gesträuche verursachte, in das Dorf Melm hinunter.
Der Großvater hatte in dem ersten Hause desselben, im Machthofe, zu tun.
Wir gingen deshalb durch den großen Schwibbogen desselben hinein. Der
Machtbauer stand in dem Hofe, hatte bloße Hemdärmel an den Armen und
viele hochgipflige Metallknöpfe auf der Weste. Er grüßte den Großvater,
als er ihn sah, und führte ihn in die Stube; mich aber ließen sie auf
einem kleinen hölzernen Bänklein neben der Tür im Hof sitzen und
schickten mir ein Butterbrot, das ich verzehrte. Ich rastete,
betrachtete die Dinge, die da waren, als: die Wagen, welche abgeladen
unter dem Schuppendache ineinandergeschoben standen, die Pflüge und
Eggen, welche, um Platz zu machen, in einem Winkel zusammengedrängt
waren, die Knechte und Mägde, die hin und her gingen, ihre
Samstagsarbeit taten und sich zur Feier des Sonntags rüsteten; und die
Dinge gesellten sich zu denen, mit denen ohnehin mein Haupt angefüllt
war, zu Drillingsföhren, Toten und Sterbenden und singenden Vöglein.
Nach einer Zeit kam der Großvater wieder heraus und sagte: »So, jetzt
bin ich fertig und wir treten unsern Rückweg wieder an.«
Ich stand von meinem Bänklein auf, wir gingen dem Schwibbogen zu, der
Bauer und die Bäuerin begleiteten uns bis dahin, nahmen bei dem
Schwibbogen Abschied und wünschten uns glückliche Heimkehr.
Da wir wieder allein waren und auf unserm Rückwege den Hohlweg
hinanschritten, fuhr der Großvater fort: »Als es tief in den Herbst
ging, wo die Preißelbeeren reifen und die Nebel sich schon auf den
Mooswiesen zeigen, wandten sich die Menschen wieder derjenigen Erde zu,
in welcher man die Toten ohne Einweihung und Gepränge begraben hatte.
Viele Menschen gingen hinaus und betrachteten den frischen Aufwurf,
andere wollten die Namen derer wissen, die da begraben lagen, und als
die Seelsorge in Oberplan wieder vollkommen hergestellt war, wurde die
Stelle wie ein ordentlicher Kirchhof eingeweiht, es wurde feierlicher
Gottesdienst unter freiem Himmel gehalten und alle Gebete und Segnungen
nachgetragen, die man früher versäumt hatte. Da wurde um den Ort eine
Planke gemacht und ungelöschter Kalk auf denselben gestreut. Von da an
bewahrte man das Gedächtnis an die Vergangenheit in allerlei Dingen. Du
wirst wissen, daß manche Stellen unserer Gegend noch den Beinamen Pest
tragen, zum Beispiel Pestwiese, Peststeig, Pesthang; und wenn du nicht
so jung wärest, so würdest du auch die Säule noch gesehen haben, die
jetzt nicht mehr vorhanden ist, die auf dem Marktplatze von Oberplan
gestanden war und auf welcher man lesen konnte, wann die Pest gekommen
ist und wann sie aufgehört hat und auf welcher ein Dankgebet zu dem
Gekreuzigten stand, der auf dem Gipfel der Säule prangte.«
»Die Großmutter hat uns von der Pestsäule erzählt,« sagte ich.
»Seitdem aber sind andere Geschlechter gekommen,« fuhr er fort, »die von
der Sache nichts wissen und die die Vergangenheit verachten; die
Einhegungen sind verlorengegangen, die Stellen haben sich mit
gewöhnlichem Grase überzogen. Die Menschen vergessen gerne die alte Not
und halten die Gesundheit für ein Gut, das ihnen Gott schuldig sei und
das sie in blühenden Tagen verschleudern. Sie achten nicht der Plätze,
wo die Toten ruhen, und sagen den Beinamen Pest mit leichtfertiger
Zunge, als ob sie einen andern Namen sagten, wie etwa Hagedorn oder
Eiben.«
Wir waren unterdessen wieder durch den Hohlweg auf den Kamm der Anhöhe
gekommen und hatten die Wälder, zu denen wir uns im Heraufgehen umwenden
mußten, um sie zu sehen, jetzt in unserm Angesichte, und die Sonne
neigte sich in großem Gepränge über ihnen dem Untergange zu.
»Wenn nicht so die Abendsonne gegen uns schiene,« sagte der Großvater,
»und alles in einem feurigen Rauche schwebte, würde ich dir die Stelle
zeigen können, von der ich jetzt reden werde, und die in unsere
Erzählung gehört. Sie ist viele Wegestunden von hier, sie ist uns gerade
gegenüber, wo die Sonne untersinkt, und dort sind erst die rechten
Wälder. Dort stehen die Tannen und Fichten, es stehen die Erlen und
Ahorne, die Buchen und andere Bäume wie die Könige, und das Volk der
Gebüsche und das dichte Gedränge der Gräser und Kräuter, der Blumen, der
Beeren und Moose stehen unter ihnen. Die Quellen gehen von allen Höhen
herab und rauschen und murmeln und erzählen, was sie immer erzählt
haben, sie gehen über Kiesel wie leichtes Glas und vereinigen sich zu
Bächen, um hinaus in die Länder zu kommen, oben singen die Vögel, es
leuchten die weißen Wolken, die Regen stürzen nieder, und wenn es Nacht
wird, scheint der Mond auf alles, daß es wie ein genetztes Tuch aus
silbernen Fäden ist. In diesem Walde ist ein sehr dunkler See, hinter
ihm ist eine graue Felsenwand, die sich in ihm spiegelt, an seinen
Seiten stehen dunkle Bäume, die in das Wasser schauen, und vorne sind
Himbeer- und Brombeergehege, die einen Verhau machen. An der Felsenwand
liegt ein weißes Gewirre herabgestürzter Bäume, aus den Brombeeren steht
mancher weiße Stamm empor, der von dem Blitz zerstört ist, und schaut
auf den See, große graue Steine liegen hundert Jahre herum, und die
Vögel und das Gewild kommen zu dem See, um zu trinken.«
»Das ist der See, Großvater, den ich im Heraufgehen genannt habe,« sagte
ich, »die Großmutter hat uns von seinem Wasser erzählt, und den
seltsamen Fischen, die darin sind, und wenn ein weißes Wölklein über ihm
steht, so kömmt ein Gewitter.«
»Und wenn ein weißes Wölklein über ihm steht,« fuhr der Großvater fort,
»und sonst heiterer Himmel ist, so gesellen sich immer mehrere dazu, es
wird ein Wolkenheer, und das löst sich von dem Walde los und zieht zu
uns mit dem Gewitter heraus, das uns den schweren Regen bringt und auch
öfter den Hagel. Am Rande dieses Waldes, wo heutzutage schon Felder
sind, wo aber dazumal noch dichtes Gehölze war, befand sich zur Zeit der
Pest eine Pechbrennerhütte. In derselben wohnte der Mann, von dem ich
dir erzählen will. Mein Großvater hat sie noch gekannt, und er hat
gesagt, daß man zeitweilig von dem Walde den Rauch habe aufsteigen
sehen, wie du heute die Rauchfäden hast aufsteigen gesehen, da wir
heraufgegangen sind.«
»Ja, Großvater,« sagte ich.
»Dieser Pechbrenner,« fuhr er fort, »wollte sich in der Pest der
allgemeinen Heimsuchung entziehen, die Gott über die Menschen verhängt
hatte. Er wollte in den höchsten Wald hinaufgehen, wo nie ein Besuch von
Menschen hinkömmt, wo nie eine Luft von Menschen hinkömmt, wo alles
anders ist als unten, und wo er gesund zu bleiben gedachte. Wenn aber
doch einer zu ihm gelangte, so wollte er ihn eher mit einem Schürbaume
erschlagen, als daß er ihn näherkommen und die Seuche bringen ließe.
Wenn aber die Krankheit lange vorüber wäre, dann wollte er wieder
zurückkehren und weiterleben. Als daher die schwarzen Schubkarrenführer,
die von ihm die Wagenschmiere holten, die Kunde brachten, daß in den
angrenzenden Ländern schon die Pest entstanden sei, machte er sich auf
und ging in den hohen Wald hinauf. Er ging aber noch weiter, als wo der
See ist, er ging dahin, wo der Wald noch ist, wie er bei der Schöpfung
gewesen war, wo noch keine Menschen gearbeitet haben, wo kein Baum
umbricht, als wenn er vom Blitze getroffen ist, oder von dem Winde
umgestürzt wird; dann bleibt er liegen, und aus seinem Leibe wachsen
neue Bäumchen und Kräuter empor; die Stämme stehen in die Höhe, und
zwischen ihnen sind die unangesehenen und unangetasteten Blumen und
Gräser und Kräuter.«
Während der Großvater dieses sagte, war die Sonne untergegangen. Der
feurige Rauch war plötzlich verschwunden, der Himmel, an welchem keine
einzige Wolke stand, war ein goldener Grund geworden, wie man in alten
Gemälden sieht, und der Wald ging nun deutlich und dunkelblau in diesem
Grunde dahin.
»Siehe, Kind, jetzt können wir die Stelle sehen, von der ich rede,«
sagte der Großvater, »blicke da gerade gegen den Wald, und da wirst du
eine tiefere blaue Färbung sehen; das ist das Becken, in welchem der See
ist. Ich weiß nicht, ob du es siehst.«
»Ich sehe es,« antwortete ich, »ich sehe auch die schwachen grauen
Streifen, welche die Seewand bedeuten.«
»Da hast du schärfere Augen als ich,« erwiderte der Großvater; »jetzt
gehe mit den Augen von der Seewand rechts und gegen den Rand empor, dann
hast du jene höheren großen Waldungen. Es soll ein Fels dort sein, der
wie ein Hut überhängende Krempen hat und wie ein kleiner Auswuchs an dem
Waldrande zu sehen ist.«
»Großvater, ich sehe den kleinen Auswuchs.«
»Er heißt der Hutfels und ist noch weit oberhalb des Sees im Hochwalde,
wo kaum ein Mensch gewesen ist. An dem See soll aber schon eine hölzerne
Wohnung gestanden sein. Der Ritter von Wittinghausen hat sie als
Zufluchtsort für seine zwei Töchter im Schwedenkriege erbaut. Seine Burg
ist damals verbrannt worden, die Ruinen stehen noch wie ein blauer
Würfel aus dem Thomaswalde empor.«
»Ich kenne die Ruine, Großvater.«
»Das Haus war hinter dem See, wo die Wand es beschützte, und ein alter
Jäger hat die Mädchen bewacht. Heutzutage ist von alledem keine Spur
mehr vorhanden. Von diesem See ging der Pechbrenner bis zum Hutfels
hinan und suchte sich einen geeigneten Platz aus. Er war aber nicht
allein, sondern es waren sein Weib und seine Kinder mit ihm, es waren
seine Brüder, Vettern, Muhmen und Knechte mit, er hatte sein Vieh und
seine Geräte mitgenommen. Er hatte auch allerlei Sämereien und Getreide
mitgeführt, um in der aufgelockerten Erde anbauen zu können, daß er sich
Vorrat für die künftigen Zeiten sammle. Nun baute man die Hütten für
Menschen und Tiere, man baute die Öfen zum Brennen der Ware, und man
säte die Samen in die aufgegrabenen Felder. Unter den Leuten im Walde
war auch ein Bruder des Pechbrenners, der nicht in dem Walde bleiben,
sondern wieder zu der Hütte zurückkehren wollte. Da sagte der
Pechbrenner, daß er ihnen ein Zeichen geben solle, wenn die Pest
ausgebrochen sei. Er solle auf dem Hausberge in der Mittagsstunde eine
Rauchsäule aufsteigen lassen, solle dieselbe eine Stunde gleichartig
dauern lassen und solle dann das Feuer dämpfen, daß sie aufhöre.
Dies solle er zur Gewißheit drei Tage hintereinander tun, daß die
Waldbewohner daran ein Zeichen erkennen, das ihnen gegeben worden sei.
Wenn aber die Seuche aufgehört habe, solle er ihnen auch eine Nachricht
geben, daß sie hinabgehen könnten und die Krankheit nicht bekämen. Er
solle eine Rauchsäule um die Mittagsstunde von dem Hausberge aufsteigen
lassen, solle sie eine Stunde gleichartig erhalten und dann das Feuer
löschen. Dies solle er vier Tage hintereinander tun, aber an jedem Tage
eine Stunde später; an diesem besonderen Vorgange würden sie erkennen,
daß nun alle Gefahr vorüber sei. Wenn er aber erkranke, so solle er den
Auftrag einem Freunde oder Bekannten als Testament hinterlassen, und
dieser ihn wieder einem Freunde oder Bekannten, so daß einmal einer eine
Rauchsäule errege und von dem Pechbrenner eine Belohnung zu erwarten
habe. Kennst du den Hausberg?«
»Ja, Großvater,« antwortete ich, »es ist der schwarze, spitzige Wald,
der hinter Pernek emporsteigt, und auf dessen Gipfel ein Felsklumpen
ist.«
»Ja,« sagte der Großvater, »der ist es. Es sollen einmal drei Brüder
gelebt haben, einer auf der Alpe, einer auf dem Hausberge und einer auf
dem Thomaswalde. Sie sollen sich Zeichen gegeben haben, wenn einem eine
Gefahr drohte, bei Tage einen Rauch, bei Nacht ein Feuer, daß es gesehen
würde, und daß die andern zu Hilfe kämen. Ich weiß nicht, ob die Brüder
gelebt haben. In dem hohen Walde wohnten nun die Ausgewanderten fort,
und als die Pest in unsern Gegenden ausgebrochen war, stieg um die
Mittagsstunde eine Rauchsäule von dem Hausberge empor, dauerte eine
Stunde gleichartig fort und hörte dann auf. Dies geschah drei Tage
hintereinander, und die Leute in dem Walde wußten, was sich begeben
hatte. -- Aber siehe, wie es schon kühl geworden ist, und wie bereits
der Tau auf die Gräser fällt; komm, ich werde dir dein Jäckchen
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