Bunte Steine: Ein Festgeschenk - 03

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zumachen, daß du nicht frierst, und werde dir dann die Geschichte
weitererzählen.«
Wir waren während der Erzählung des Großvaters in die Dürrschnäbel
gekommen, wir waren an der Drillingsföhre vorübergegangen und unter den
dunklen Stämmen auf dem fast farblosen Grase bis zu den Feldern von
Oberplan gekommen. Der Großvater legte seinen Stock auf den Boden,
beugte sich zu mir herab, nestelte mir das Halstuch fester, richtete mir
das Westchen zurecht und knöpfte mir das Jäckchen zu. Hierauf knöpfte er
sich auch seinen Rock zu, nahm seinen Stab, und wir gingen weiter.
»Siehst du, mein liebes Kind,« fuhr er fort, »es hat aber alles nichts
geholfen, und es war nur eine Versuchung Gottes. Da die Büsche des
Waldes ihre Blüten bekommen hatten, weiße und rote, wie die Natur will,
da aus den Blüten Beeren geworden waren, da die Dinge, welche der
Pechbrenner in Walderde gebaut hatte, aufgegangen und gewachsen waren,
da die Gerste die goldenen Barthaare bekommen hatte, da das Korn schon
weißlich wurde, da die Haferflocken an den kleinen Fädlein hingen, und
das Kartoffelkraut seine grünen Kugeln und bläulichen Blüten trug: waren
alle Leute des Pechbrenners, er selber und seine Frau bis auf einen
einzigen kleinen Knaben, den Sohn des Pechbrenners, gestorben. Der
Pechbrenner und sein Weib waren die letzten gewesen, und da die
Überlebenden immer die Toten begraben hatten, der Pechbrenner und sein
Weib aber niemand hinter sich hatten, und der Knabe zu schwach war, sie
zu begraben, blieben sie als Tote in ihrer Hütte liegen. Der Knabe war
nun allein in dem fürchterlichen, großen Walde. Er ließ die Tiere aus,
welche in den Ställen waren, weil er sie nicht füttern konnte, er
dachte, daß sie an den Gräsern des Waldes eine Nahrung finden würden,
und dann lief er selber von der Hütte weg, weil er den toten Mann und
das tote Weib entsetzlich fürchtete. Er ging auf eine freie Stelle des
Waldes, und da war jetzt überall niemand, niemand als der Tod. Wenn er
in der Mitte von Blumen und Gesträuchen niederkniete und betete oder
wenn er um Vater und Mutter und um die andern Leute weinte und jammerte,
und wenn er da wieder aufstand, so war nichts um ihn als die Blumen und
Gesträuche und das Vieh, welches unter die Bäume des Waldes hinein
weidete und mit den Glocken läutete. Siehst du, so war es mit dem
Knaben, der vielleicht gerade so groß war wie du. Aber siehe, die
Pechbrennerknaben sind nicht wie die in den Marktflecken oder in den
Städten, sie sind schon unterrichteter in den Dingen der Natur, sie
wachsen in dem Walde auf, sie können mit dem Feuer umgehen, sie fürchten
die Gewitter nicht und haben wenig Kleider, im Sommer keine Schuhe und
auf dem Haupte statt eines Hutes die berußten Haare. Am Abend nahm der
Knabe Stahl, Stein und Schwamm aus seiner Tasche und machte sich ein
Feuer; das in den Öfen der Pechbrenner war längst ausgegangen und
erloschen. Als ihn hungerte, grub er mit der Hand Kartoffeln aus, die
unter den emporwachsenden Reben waren, und briet sie in der Glut des
Feuers. Zu trinken gaben ihm Quellen und Bäche. Am andern Tage suchte er
einen Ausweg aus dem Walde. Er wußte nicht mehr, wie sie in den Wald
hinaufgekommen waren. Er ging auf die höchste Stelle des Berges, er
kletterte auf einen Baum und spähte, aber er sah nichts als Wald und
lauter Wald. Er gedachte nun zu immer höhern und höhern Stellen des
Waldes zu gehen, bis er einmal hinaussähe und das Ende des Waldes
erblickte. Zur Nahrung nahm er jetzt auch noch die Körner der Gerste und
des Kornes, welche er samt den Ähren auf einem Steine über dem Feuer
röstete, wodurch sich die Haare und Hülsen verbrannten, oder er löste
die rohen, zarten Kornkörner aus den Hülsen oder er schälte Rüben, die
in den Kohlbeeten wuchsen. In den Nächten hüllte er sich in Blätter und
Zweige und deckte sich mit Reisig. Die Tiere, welche er ausgelassen
hatte, waren fortgegangen, entweder weil sie sich in dem Walde verirrt
hatten oder weil sie auch die Totenhütte scheuten und von ihr flohen; er
hörte das Läuten nicht mehr, und sie kamen nicht zum Vorscheine. Eines
Tages, da er die Tiere suchte, fand er auf einem Hügel, auf welchem
Brombeeren und Steine waren, mitten in einem Brombeergestrüppe ein
kleines Mädchen liegen. Dem Knaben klopfte das Herz außerordentlich, er
ging näher, das Mädchen lebte, aber es hatte die Krankheit und lag ohne
Bewußtsein da. Er ging noch näher, das Mädchen hatte weiße Kleider und
ein schwarzes Mäntelchen an, es hatte wirre Haare und lag so ungefüg in
dem Gestrüpp, als wäre es hineingeworfen worden. Er rief, aber er bekam
keine Antwort, er nahm das Mädchen bei der Hand, aber die Hand konnte
nichts fassen und war ohne Leben. Er lief in das Tal, schöpfte mit
seinem alten Hute, den er aus der Hütte mitgenommen hatte, Wasser,
brachte es zu dem Mädchen zurück und befeuchtete ihm die Lippen. Dies
tat er nun öfter. Er wußte nicht, womit dem Kinde zu helfen wäre, und
wenn er es auch gewußt hätte, so hätte er nichts gehabt, um es ihm zu
geben. Weil er durch das verworrene Gestrüpp nicht leicht zu dem Platze
gelangen konnte, auf welchem das Mädchen lag, so nahm er nun einen
großen Stein, legte ihn auf die kriechenden Ranken der Brombeeren und
wiederholte das so lange, bis er die Brombeeren bedeckt hatte, bis sie
niedergehalten wurden, und die Steine ein Pflaster bildeten. Auf dieses
Pflaster kniete er nieder, rückte das Kind, sah es an, strich ihm die
Haare zurecht, und weil er keinen Kamm hatte, so wischte er die nassen
Locken mit seinen Händen ab, daß sie wieder schönen, feinen,
menschlichen Haaren glichen. Weil er aber das Mädchen nicht heben
konnte, um es auf einen besseren Platz zu tragen, so lief er auf den
Hügel, riß dort das dürre Gras ab, riß die Halme ab, die hoch an dem
Gesteine wuchsen, sammelte das trockene Laub, das von dem vorigen
Herbste übrig war, und das entweder unter Gestrüppen hing oder von dem
Winde in Steinklüfte zusammengeweht worden war, und tat alles auf einen
Haufen. Da es genug war, trug er es zu dem Mädchen und machte ihm ein
weicheres Lager. Er tat die Dinge an jene Stellen unter ihrem Körper, wo
sie am meisten not taten. Dann schnitt er mit seinem Messer Zweige von
den Gesträuchen, steckte sie um das Kind in die Erde, band sie an den
Spitzen mit Gras und Halmen zusammen und legte noch leichte Äste darauf,
daß sie ein Dach bildeten. Auf den Körper des Mädchens legte er Zweige
und bedeckte sie mit breitblättrigen Kräutern, zum Beispiel mit
Huflattig, daß sie eine Decke bildeten. Für sich holte er dann Nahrung
aus den Feldern des toten Vaters. Bei der Nacht machte er ein Feuer aus
zusammengetragenem Holze und Moder. So saß er bei Tage bei dem
bewußtlosen Kinde, hütete es und schützte es vor Tieren und Fliegen, bei
Nacht unterhielt er ein glänzendes Feuer. Siehe, das Kind starb aber
nicht, sondern die Krankheit besserte sich immer mehr und mehr, die
Wänglein wurden wieder lieblicher und schöner, die Lippen bekamen die
Rosenfarbe und waren nicht mehr so bleich und gelblich, und die Äuglein
öffneten sich und schauten herum. Es fing auch an zu essen, es aß die
Erdbeeren, die noch zu finden waren, es aß Himbeeren, die schon reiften,
es aß die Kerne der Haselnüsse, die zwar nicht reif, aber süß und weich
waren, es aß endlich sogar das weiße Mehl der gebratenen Kartoffeln und
die zarten Körner des Kornes, was ihm alles der Knabe brachte und
reichte; und wenn es schlief, so lief er auf den Hügel und erkletterte
einen Felsen, um überall herumzuspähen; auch suchte er wieder die Tiere,
weil die Milch jetzt recht gut gewesen wäre. Aber er konnte nichts
erspähen und konnte die Tiere nicht finden. Da das Mädchen schon stärker
war und mithelfen konnte, brachte er es an einen Platz, wo überhängende
Äste es schützten, aber da er dachte, daß ein Gewitter kommen und der
Regen durch die Äste schlagen könnte, so suchte er eine Höhle, die
trocken war; dort machte er ein Lager und brachte das Mädchen hin. Eine
Steinplatte stand oben über die Stätte, und sie konnten schön auf den
Wald hinaussehen. Ich habe dir gesagt, daß jene Krankheit sehr heftig
war, daß die Menschen in fünf bis sechs Stunden gesund und tot waren;
aber ich sage dir auch: wer die Krankheit überstand, der war sehr bald
gesund, nur daß er lange Zeit schwach blieb und lange Zeit sich pflegen
mußte. In dieser Höhle blieben nun die Kinder, und der Knabe ernährte
das Mädchen und tat ihm alles und jedes Gute, was es notwendig hatte.
Nun erzählte ihm auch das Mädchen, wie es in den Wald gekommen sei.
Vater und Mutter und mehrere Leute hätten ihre ferne Heimat verlassen,
als sich die Krankheit genähert habe, um höhere Orte zu suchen, wo sie
von dem Übel nicht erreicht werden würden. In dem großen Walde seien sie
irregegangen, der Vater und die Mutter seien gestorben, und das Mädchen
sei allein übriggeblieben. Wo Vater und Mutter gestorben seien, wo die
andern Leute hingekommen, wie es selber in die Brombeeren geraten sei,
wußte es nicht. Auch konnte es nicht sagen, wo die Heimat sei. Der Knabe
erzählte dem Mädchen auch, wie sie ihre Hütte verlassen hätten, wie alle
in den Wald gegangen wären, und wie sie gestorben seien, und er allein
nur am Leben geblieben wäre. Siehst du, so saßen die Kinder in der
Höhle, wenn der Tag über den Wald hinüberzog und das Grüne beleuchtete,
die Vöglein sangen, die Bäume glänzten, und die Bergspitzen leuchteten;
oder sie schlummerten, wenn es Nacht war, wenn es finster und still war
oder der Schrei eines wilden Tieres tönte oder der Mond am Himmel stand
und seine Strahlen über die Wipfel goß. Du kannst dir denken, wie es
war, wenn du betrachtest, wie schon hier die Nacht ist, wie der Mond so
schauerlich in den Wolken steht, wo wir doch schon so nahe an den
Häusern sind, und wie er auf die schwarzen Vogelbeerbäume unsers
Nachbars herniederscheint.«
Wir waren, während der Großvater erzählte, durch die Felder von Oberplan
herabgegangen, wir waren über die Wiese gegangen, in welcher das
Behringer Brünnlein ist, wir waren über die Steinwand gestiegen, wir
waren über den weichen Rasen gegangen und näherten uns bereits den
Häusern von Oberplan. Es war indessen völlig Nacht geworden, der halbe
Mond stand am Himmel, viele Wolken hatten sich aufgetürmt, die er
beglänzte, und seine Strahlen fielen gerade auf die Vogelbeerbäume, die
in dem Garten unsers Nachbars standen.
»Nachdem das Mädchen sehr stark geworden war,« fuhr der Großvater fort,
»dachten die Kinder daran, aus dem Walde zu gehen. Sie beratschlagten
unter sich, wie sie das anstellen sollten. Das Mädchen wußte gar nichts;
der Knabe aber sagte, daß alle Wässer abwärts rinnen, daß sie fort und
fort rinnen, ohne stille zu stehen, daß der Wald sehr hoch sei, und daß
die Wohnungen der Menschen sehr tief liegen, daß bei ihrer Hütte selber
ein breites, rinnendes Wasser vorbeigegangen wäre, daß sie von dieser
Hütte in den Wald gestiegen seien, daß sie immer aufwärts und aufwärts
gegangen und mehreren herabfließenden Wassern begegnet seien; wenn man
daher an einem rinnenden Wasser immer abwärts gehe, so müsse man aus dem
Walde hinaus und zu Menschen gelangen. Das Mädchen sah das ein, und mit
Freuden beschlossen sie so zu tun. Sie rüsteten sich zur Abreise. Von
den Feldern nahmen sie Kartoffeln, so viel sie tragen konnten, und viele
zusammengebundene Büschel von Ähren. Der Knabe hatte aus seiner Jacke
einen Sack gemacht, und für Erdbeeren und Himbeeren machte er schöne
Täschchen aus Birkenrinde. Dann brachen sie auf. Sie suchten zuerst den
Bach in dem Tale, aus dem sie bisher getrunken hatten, und gingen dann
an seinem Wasser fort. Siehst du, der Knabe leitete das Mädchen, weil es
schwach war, und weil er in dem Wald erfahrener war; er zeigte ihm die
Steine, auf die es treten, er zeigte ihm die Dornen und spitzigen
Hölzer, die es vermeiden sollte, er führte es an schmalen Stellen, und
wenn große Felsen oder Dickichte und Sümpfe kamen, so wichen sie
seitwärts aus und lenkten dann klug immer wieder der Richtung des Baches
zu. So gingen sie immerfort. Wenn sie müde waren, setzten sie sich
nieder und rasteten; wenn sie ausgerastet hatten, gingen sie weiter. Am
Mittage machte er ein Feuer, und sie brieten Kartoffeln und rösteten
sich ihre Getreideähren. Das Wasser suchte er in einer Quelle oder in
einem kalten Bächlein, die winzig über weißen Sand aus der schwarzen
Walderde oder aus Gebüsch und Steinen hervorrannen. Wenn sie Stellen
trafen, wo Beeren und Nüsse sind, so sammelten sie diese. Bei der Nacht
machte er ein Feuer, machte dem Mädchen ein Lager und bettete sich
selber, wie er sich in den ersten Tagen im Walde gebettet hatte. So
wanderten sie weiter. Sie gingen an vielen Bäumen vorüber, an der Tanne
mit dem herabhängenden Bartmoose, an der zerrissenen Fichte, an dem
langarmigen Ahorne, an dem weißgefleckten Buchenstamme mit den
lichtgrünen Blättern, sie gingen an Blumen, Gewächsen und Steinen
vorüber, sie gingen unter dem Singen der Vögel dahin, sie gingen an
hüpfenden Eichhörnchen vorüber oder an einem weidenden Reh. Der Bach
ging um Hügel herum oder er ging in gerader Richtung oder er wand sich
um die Stämme der Bäume. Er wurde immer größer, unzählige Seitenbächlein
kamen aus den Tälern heraus und zogen mit ihm, von dem Laube der Bäume
und von den Gräsern tropften ihm Tropfen zu und zogen mit ihm. Er
rauschte über die Kiesel und erzählte gleichsam den Kindern. Nach und
nach kamen andere Bäume, an denen der Knabe recht gut erkannte, daß sie
nach auswärts gelangten; die Zackentanne, die Fichte mit dem rauhen
Stamme, die Ahorne mit den großen Ästen und die knollige Buche hörten
auf, die Bäume waren kleiner, frischer, reiner und zierlicher. An dem
Wasser standen Erlengebüsche, mehrere Weiden standen da, der wilde
Apfelbaum zeigte seine Früchte, und der Waldkirschenbaum gab ihnen seine
kleinen, schwarzen, süßen Kirschen. Nach und nach kamen Wiesen, es kamen
Hutweiden, die Bäume lichteten sich, es standen nur mehr Gruppen, und
mit einem Male, da der Bach schon als ein breites, ruhiges Wasser ging,
sahen sie die Felder und Wohnungen der Menschen. Die Kinder jubelten und
gingen zu einem Hause. Sie waren nicht in die Heimat des Knaben
hinausgekommen, sie wußten nicht, wo sie hingekommen waren, aber sie
wurden recht freundlich aufgenommen und von den Leuten in die Pflege
genommen. Inzwischen stieg wieder eine Rauchsäule von dem Hausberge
empor, sie stieg in der Mittagsstunde auf, blieb eine Stunde gleichartig
und hörte dann auf. Dies geschah vier Tage hintereinander, an jedem Tage
um eine Stunde später; aber es war niemand da, das Zeichen verstehen zu
können.«
Als der Großvater bis hierher erzählt hatte, waren wir an unserm Hause
angekommen.
Er sagte: »Da wir müde sind, und da es so warm ist, so setzen wir uns
ein wenig auf den Stein, ich werde dir die Geschichte zu Ende erzählen.«
Wir setzten uns auf den Stein, und der Großvater fuhr fort: »Als man in
Erfahrung gebracht hatte, wer der Knabe sei und wohin er gehöre, wurde
er samt dem Mädchen in die Pechbrennerhütte zu dem Oheime gebracht. Der
Oheim ging in den Wald hinauf und verbrannte vor Entsetzen die
Waldhütte, in welcher der tote Pechbrenner mit seinem Weibe lag. Auch
das Mädchen wurde von seinen Verwandten ausgekundschaftet und in der
Pechbrennerhütte abgeholt. Siehst du, es ist in jenen Zeiten auch in
andern Teilen der Wälder die Pest ausgebrochen, und es sind viele
Menschen an ihr gestorben; aber es kamen wieder andere Tage, und die
Gesundheit war wieder in unsern Gegenden. Der Knabe blieb nun bei dem
Oheime in der Hütte, wurde dort größer und größer, und sie betrieben das
Geschäft des Brennens von Wagenschmiere, Terpentin und andern Dingen.
Als schon viele Jahre vergangen waren, als der Knabe schon beinahe ein
Mann geworden war, kam einmal ein Wägelchen vor die Pechbrennerhütte
gefahren. In dem Wägelchen saß eine schöne Jungfrau, die ein weißes
Kleid und ein schwarzes Mäntelchen anhatte und an der Brust ein
Brombeersträußlein trug. Sie hatte die Wangen, die Augen und die feinen
Haare des Waldmädchens. Sie war gekommen, den Knaben zu sehen, der sie
gerettet und aus dem Walde geführt hatte. Sie und der alte Vetter, der
sie begleitete, baten den Jüngling, er möchte mit ihnen in das Schloß
des Mädchens gehen und dort leben. Der Jüngling, der das Mädchen auch
recht liebte, ging mit. Er lernte dort allerlei Dinge, wurde immer
geschickter und wurde endlich der Gemahl des Mädchens, das er zur Zeit
der Pest in dem Walde gefunden hatte. Siehst du, da bekam er ein Schloß,
er bekam Felder, Wiesen, Wälder, Wirtschaften und Gesinde, und wie er
schon in der Jugend verständig und aufmerksam gewesen war, so vermehrte
und verbesserte er alles und wurde von seinen Untergebenen, von seinen
Nachbarn und Freunden und von seinem Weibe geachtet und geliebt. Er
starb als ein angesehener Mann, der im ganzen Lande geehrt war. Wie
verschieden die Schicksale der Menschen sind! Seinen Oheim hat er oft
eingeladen, zu kommen, bei ihm zu wohnen und zu leben; dieser aber blieb
in der Pechbrennerhütte und trieb das Brenngeschäft fort und fort, und
als der Wald immer kleiner wurde, als die Felder und Wiesen bis zu
seiner Hütte vorgerückt waren, ging er tiefer in das Gehölz und trieb
dort das Brennen der Wagenschmiere weiter. Seine Nachkommen, die er
erhielt, als er in den Ehestand getreten war, blieben bei der nämlichen
Beschäftigung, und von ihm stammt der alte Andreas ab, der auch nur ein
Wagenschmierfuhrmann ist und nichts kann, als im Lande mit seinem
schwarzen Fasse herumziehen und törichten Knaben, die es nicht besser
verstehen, die Füße mit Wagenschmiere anstreichen.«
Mit diesen Worten hörte der Großvater zu erzählen auf. Wir blieben aber
noch immer auf dem Steine sitzen. Der Mond hatte immer heller und heller
geschienen, die Wolken hatten sich immer länger und länger gestreckt,
und ich schaute stets auf den schwarzen Vogelbeerbaum des Nachbars.
Da streckte sich das Antlitz der Großmutter aus der Tür heraus, und sie
fragte, ob wir denn nicht zum Essen gehen wollten. Wir gingen nun in die
Stube der Großeltern, die Großmutter tat ein schönes, aus braun- und
weißgestreiftem Pflaumenholze verfertigtes Hängetischchen von der Wand
herab, überdeckte es mit weißen Linnen, gab uns Teller und Eßgeräte und
stellte ein Huhn mit Reis auf. Da wir aßen, sagte sie mit böser Miene,
daß der Großvater noch törichter und unbesonnener sei als der Enkel,
weil er zum Waschen von Wagenschmierfüßen eine grünglasierte Schüssel
genommen habe, so daß man sie jetzt aus Ekel zu nichts mehr verwenden
könne.
Der Großvater lächelte und sagte: »So zerbrechen wir die Schüssel, daß
sie nicht einmal aus Unachtsamkeit doch genommen wird, und kaufen eine
neue; es ist doch besser, als wenn der Schelm länger in der Angst
geblieben wäre. Du nimmst dich ja auch um ihn an.«
Bei diesen Worten zeigte er gegen den Ofen, wo in einem kleinen Wännchen
meine Pechhöschen eingeweicht waren.
Als wir gegessen hatten, sagte der Großvater, daß ich nun schlafen gehen
solle, und er geleitete mich selber in meine Schlafkammer. Als wir durch
das Vorhaus gingen, wo ich in solche Strafe gekommen war, zwitscherten
die jungen Schwalben leise in ihrem Neste wie schlaftrunken, in der
großen Stube brannte ein Lämpchen auf dem Tische, das alle
Samstagsnächte zu Ehren der heiligen Jungfrau brannte, in dem
Schlafgemache der Eltern lag der Vater in dem Bette, hatte ein Licht
neben sich und las, wie er gewöhnlich zu tun pflegte; die Mutter war
nicht zu Hause, weil sie bei einer kranken Muhme war. Da wir den Vater
gegrüßt hatten, und er freundlich geantwortet hatte, gingen wir in das
Schlafzimmer der Kinder. Die Schwester und die kleinen Brüderchen
schlummerten schon. Der Großvater half mir mich entkleiden, und er blieb
bei mir, bis ich gebetet und das Deckchen über mich gezogen hatte. Dann
ging er fort. Aber ich konnte nicht schlafen, sondern dachte immer an
die Geschichte, die mir der Großvater erzählt hatte, ich dachte an
diesen Umstand und an jenen, und es fiel mir mehreres ein, um was ich
fragen müsse. Endlich machte doch die Müdigkeit ihr Recht geltend, und
der Schlaf senkte sich auf die Augen. Als ich noch im halben
Entschlummern war, sah ich bei dem Scheine des Lichtes, das aus dem
Schlafzimmer der Eltern hereinfiel, daß die Mutter hereinging, ohne daß
ich mich zu vollem Bewußtsein emporrichten konnte. Sie ging zu dem
Gefäße des Weihbrunnens, netzte sich die Finger, ging zu mir, bespritzte
mich und machte mir das Kreuzzeichen auf Stirn, Mund und Brust; ich
erkannte, daß alles verziehen sei, und schlief nun plötzlich mit
Versöhnungsfreuden, ich kann sagen beseligt, ein.
Aber der erste Schlaf ist doch kein ruhiger gewesen. Ich hatte viele
Sachen bei mir, Tote, Sterbende, Pestkranke, Drillingsföhren, das
Waldmädchen, den Machtbauer, des Nachbars Vogelbeerbaum, und der alte
Andreas strich mir schon wieder die Füße an. Aber der Verlauf des
Schlafes muß gut gewesen sein; denn als man mich erweckte, schien die
Sonne durch die Fenster herein, es war ein lieblicher Sonntag, alles war
festlich, wir bekamen nach dem Gebete Festtagsfrühstück, bekamen die
Festtagskleider, und als ich auf die Gasse ging, war alles rein, frisch
und klar, die Dinge der Nacht waren dahin, und der Vogelbeerbaum des
Nachbars war nicht halb so groß als gestern. Wir erhielten unsere
Gebetbücher und gingen in die Kirche, wo wir den Vater und Großvater auf
ihren Plätzen in dem Bürgerstuhle sahen.
Seitdem sind viele Jahre vergangen, der Stein liegt noch vor dem
Vaterhause, aber jetzt spielen die Kinder der Schwester darauf, und oft
mag das Mütterlein auf ihm sitzen und nach den Weltgegenden ausschauen,
in welche ihre Söhne zerstreut sind.
Wie es aber auch seltsame Dinge in der Welt gibt, die ganze Geschichte
des Großvaters weiß ich, ja durch lange Jahre, wenn man von schönen
Mädchen redete, fielen mir immer die feinen Haare des Waldmädchens ein:
aber von den Pechspuren, die alles einleiteten, weiß ich nichts mehr, ob
sie durch Waschen oder durch Abhobeln weggegangen sind, und oft, wenn
ich eine Heimreise beabsichtigte, nahm ich mir vor, die Mutter zu
fragen; aber auch das vergaß ich jedesmal wieder.


Kalkstein.

Ich erzähle hier eine Geschichte, die uns einmal ein Freund erzählt hat,
in der nichts Ungewöhnliches vorkömmt, und die ich doch nicht habe
vergessen können. Unter zehn Zuhörern werden neun den Mann, der in der
Geschichte vorkommt, tadeln, der zehnte wird oft an ihn denken. Die
Gelegenheit zu der Geschichte kam von einem Streite, der sich in der
Gesellschaft von uns Freunden darüber entspann, wie die Geistesgaben an
einem Menschen verteilt sein können. Einige behaupteten, es könne ein
Mensch mit einer gewissen Gabe außerordentlich bedacht sein und die
andern doch nur in einem geringen Maße besitzen. Man wies dabei auf die
sogenannten Virtuosen hin. Andere sagten, die Gaben der Seele seien
immer im gleichen Maße vorhanden, entweder alle gleich groß oder gleich
mittelmäßig oder gleich klein, nur hänge es von dem Geschicke ab, welche
Gabe vorzüglich ausgebildet wurde, und dies rufe den Anschein einer
Ungleichheit hervor. Raphael hätte unter andern Jugendeindrücken und
Zeitverhältnissen statt eines großen Malers ein großer Feldherr werden
können. Wieder andere meinten, wo die Vernunft als das übersinnliche
Vermögen und als das höchste Vermögen des Menschen überhaupt in großer
Fülle vorhanden sei, da seien es auch die übrigen, untergeordneten
Fähigkeiten. Das Umgekehrte gelte jedoch nicht; es könne eine niedere
Fähigkeit besonders hervorragen, die höhern aber nicht. Wohl aber, wenn
was immer für eine Begabung, sie sei selber hoch oder niedrig, bedeutend
ist, müssen es auch die ihr untergeordneten sein. Als Grund gaben sie
an, daß die niedere Fähigkeit immer die Dienerin der höheren sei, und
daß es ein Widersinn wäre, die höhere gebietende Gabe zu besitzen und
die niedere dienende nicht. Endlich waren noch einige, die sagten, Gott
habe die Menschen erschaffen, wie er sie erschaffen habe, man könnte
nicht wissen, wie er die Gaben verteilt habe und könne darüber nicht
hadern, weil es ungewiß sei, was in der Zukunft in dieser Beziehung noch
zum Vorscheine kommen könne. Da erzählte mein Freund seine Geschichte.
Ihr wißt alle, sagte er, daß ich mich schon seit vielen Jahren mit der
Meßkunst beschäftige, daß ich in Staatsdiensten bin, und daß ich mit
Aufträgen dieser Art von der Regierung bald hierhin, bald dorthin
gesendet wurde. Da habe ich verschiedene Landesteile und verschiedene
Menschen kennengelernt. Einmal war ich in der kleinen Stadt Wengen und
hatte die Aussicht, noch recht lange dort bleiben zu müssen, weil sich
die Geschäfte in die Länge zogen und noch dazu mehrten. Da kam ich öfter
in das nahegelegene Dorf Schauendorf und lernte dessen Pfarrer kennen,
einen vortrefflichen Mann, der die Obstbaumzucht eingeführt und gemacht
hatte, daß das Dorf, das früher mit Hecken, Dickicht und Geniste umgeben
war, jetzt einem Garten glich und in einer Fülle freundlicher Obstbäume
dalag. Einmal war ich von ihm zu einer Kirchenfeierlichkeit geladen, und
ich sagte, daß ich später kommen würde, da ich einige notwendige
Arbeiten abzutun hätte. Als ich mit meinen Arbeiten fertig war, begab
ich mich auf den Weg nach Schauendorf. Ich ging über die Feldhöhen hin,
ich ging durch die Obstbäume, und da ich mich dem Pfarrhofe näherte, sah
ich, daß das Mittagsmahl bereits begonnen haben müsse. In dem Garten,
der, wie bei vielen katholischen Pfarrhöfen, vor dem Hause lag, war kein
Mensch, die gegen den Garten gehenden Fenster waren offen, in der Küche,
in die mir ein Einblick gegönnt war, waren die Mägde um das Feuer
vollauf beschäftigt, und aus der Stube drang einzelnes Klappern der
Teller und Klirren der Eßgeräte. Da ich eintrat, sah ich die Gäste um
den Tisch sitzen und ein unberührtes Gedeck für mich aufbewahrt. Der
Pfarrer führte mich zu demselben hin und nötigte mich zum Sitzen. Er
sagte, er wolle mir die anwesenden Mitglieder nicht vorstellen und ihren
Namen nicht nennen, einige seien mir ohnehin bekannt, andere würde ich
im Verlaufe des Essens schon kennenlernen, und die übrigen würde er mir,
wenn wir aufgestanden wären, nennen. Ich setzte mich also nieder, und
was der Pfarrer vorausgesagt hatte, geschah. Ich wurde mit manchem
Anwesenden bekannt, von manchem erfuhr ich Namen und Verhältnisse, und
da die Gerichte sich ablösten, und der Wein die Zungen öffnete, war
manche junge Bekanntschaft schon wie eine alte. Nur ein einziger Gast
war nicht zu erkennen. Lächelnd und freundlich saß er da, er hörte
aufmerksam alles an, er wandte immer das Angesicht der Gegend, wo eifrig
gesprochen wurde, zu, als ob ihn eine Pflicht dazu antriebe, seine
Mienen gaben allen Redenden recht, und wenn an einem andern Orte das
Gespräch wieder lebhafter wurde, wandte er sich dorthin und hörte zu.
Selber aber sprach er kein Wort. Er saß ziemlich weit unten, und seine
schwarze Gestalt ragte über das weiße Linnengedecke der Tafel empor, und
obwohl er nicht groß war, so richtete er sich nie vollends auf, als
hielte er das für unschicklich. Er hatte den Anzug eines armen
Landgeistlichen. Sein Rock war sehr abgetragen, die Fäden waren daran
sichtbar, er glänzte an manchen Stellen und an andern hatte er die
schwarze Farbe verloren und war rötlich oder fahl. Die Knöpfe daran
waren von starkem Bein. Die schwarze Weste war sehr lang und hatte
ebenfalls beinerne Knöpfe. Die zwei winzig kleinen Läppchen von weißer
Farbe -- das einzige Weiße, das er an sich hatte --, die über sein
schwarzes Halstuch herabhingen, bezeugten seine Würde. Bei den Ärmeln
gingen, wie er so saß, manchmal ein ganz klein wenig eine Art
Handkrausen hervor, die er immer bemüht war wieder heimlich
zurückzuschieben. Vielleicht waren sie in einem Zustande, daß er sich
ihrer ein wenig hätte schämen müssen. Ich sah, daß er von keiner Speise
viel nahm, und dem Aufwärter, der sie darreichte, immer höflich dankte.
Als der Nachtisch kam, nippte er kaum von dem besseren Weine, nahm von
dem Zuckerwerke nur kleine Stückchen und legte nichts auf seinen Teller
heraus, wie doch die andern taten, um nach der Sitte ihren Angehörigen
eine kleine Erinnerung zu bringen.
Dieser Eigenheiten willen fiel mir der Mann auf.
Als das Mahl vorüber war und die Gäste sich erhoben hatten, konnte ich
auch den übrigen Teil seines Körpers betrachten. Die Beinkleider waren
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