Bunte Steine: Ein Festgeschenk - 17

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Die Großmutter ging zu dem kleinen, steinernen Brücklein, allein
dasselbe war nicht zu sehen, und man konnte die Stelle nicht erkennen,
an welcher es sei.
Da die Großmutter zauderte und sich bemühte, den Platz des Brückleins
aufzufinden, zeigte das braune Mädchen auf eine Stelle, und als man noch
immer zögerte, ging es ruhig und entschlossen gegen das Wasser. Es ging
in dasselbe hinein, ging durch dasselbe hindurch und ging wieder zurück,
gleichsam um den sichtbaren Beweis zu geben, daß man hindurchgelangen
könne. Weil ihm das Wasser nur gegen die Hüften reichte, sah man
deutlich, daß es auf dem Brücklein gehe.
Da es zurückgekommen war, bückte es sich sanft und freundlich gegen
Sigismund und streckte ihm die Arme entgegen. Der Knabe verstand die
Bewegung, er ließ die Hand der Großmutter los und begab sich in den
Schutz des braunen Mädchens. Dieses nahm ihn auf den Arm, er schlug
beide Ärmchen um den Hals desselben, und es trug ihn fest und sicher
schreitend auf das jenseitige Ufer.
Die Großmutter hatte Schwarzköpfchen auf den Arm genommen, hatte
Blondköpfchen fest an der Hand gefaßt und ging hinter dem braunen
Mädchen. Sie empfand bald an den Füßen, daß sie das Brücklein unter sich
habe und kam auch an das andere Ufer.
Als das fremde Mädchen Sigismund, und die Großmutter Schwarzköpfchen auf
die Erde gestellt hatten, mußten sie weitergehen. Sie sahen auf das
Wasser zurück. Die Spitzen der Gesträucher waren nicht mehr zu sehen,
und das Wasser war viel breiter geworden. Es eilte mit dem Holze, mit
dem Laube und mit den fremden, schwarzen Dingen, die auf ihm schwammen,
dahin.
Sie gingen nun auf dem Rasen aufwärts gegen den Wald. Sie mußten den
weißen Haufen von Schloßen ausweichen, sie mußten den Wässern
ausweichen, die in den Vertiefungen standen, und sie mußten den Bächen
ausweichen, die überall herabflossen. Daher mußten sie öfter von einem
Steine auf den andern springen, um fortzukommen, und öfter durch ein
fließendes Wässerlein gehen. Die Großmutter ließ ihre eigenen Gewänder
dem Wasser und dem Schmutze der Erde preis, um die Kinder zu wahren und
zu helfen, daß die Kleinen leichter fortkommen könnten. Das braune
Mädchen ging mit.
Als sie in die Nähe des Waldes kamen, sahen sie aus demselben Männer
heraustreten und über den Rasen herabeilen. Da dieselben gegen sie
herankamen, erkannten sie den Vater, der an der Spitze aller seiner
Knechte und Männer daherkam. Sie trugen Stangen, Stricke und trockene
Kleider.
Als der Vater näher kam, rief er: »Da sind ja die Kinder, Gott sei
gedankt, sie leben! Mutter, wo habt ihr sie denn geborgen?«
»Unter Bündeln dürren Reisigs,« antwortete die Großmutter.
Schwarzköpfchen und Braunköpfchen gingen in ihrem durch und durch nassen
Anzuge zu ihm hin, wie sie es am Morgen vor ihrem Frühmale zu tun
gewohnt waren, und küßten ihm die Hand. Blondköpfchen blieb stehen, weil
es schon begriff, daß das sich hier nicht schicke.
Der Vater nahm die Kinder zu sich auf, küßte sie auf die Wangen,
untersuchte sie und sagte: »Ihr armen Dinger!«
Das fremde Mädchen stand in der Ferne, wie es sonst an dem Rande der
Haselbüsche zu stehen gewohnt war, aufrecht und steif.
»Mutter,« sagte der Vater, »wir haben geglaubt, daß ihr in dem Walde
hinter einem dicken Stamme oder hinter einem Holzstoße werdet Sicherheit
gesucht haben. Darum gingen wir gleich nach dem Hagel in den Wald, wir
hatten trockene Kleider in einem Bündel mit, um die Kinder anzukleiden,
und suchten auch an allen Stellen neben dem Wege und riefen nach euch.
Da wir euch nicht fanden und da keine Stimme antwortete, sandte ich
schnell einige Knechte um Stangen und Stricke zurück, weil ich dachte,
ihr könntet etwa jenseits des Baches sein, der bei solchen Anlässen
immer sehr anschwillt, und wir könnten die Werkzeuge zum Durchdringen
des Wassers brauchen. Da die Knechte gekommen waren, gingen wir weiter.
Ich hatte große Angst, aber ich hatte auch große Hoffnung zu euch, liebe
Mutter, daß ihr werdet eine Stelle gefunden haben, euch alle zu
sichern.«
»Ich werde dir gleich erzählen, wie es gekommen ist,« sagte die Mutter,
»aber laß uns weitergehen. Die Kinder können hier nicht umgekleidet
werden, und in den nassen Kleidern dürfen sie nicht stehenbleiben. Wenn
sie gehen, wird ihnen wärmer, und die Nässe schadet nicht.«
»Und auch Ihr seid durchnäßt, liebe Mutter,« sagte der Vater.
»Ich bin ein Weib aus den alten Bergen unsres Landes,« antwortete die
Großmutter, »mir schadet die Nässe nicht. Ich bin naß geworden, mein
Kind, da ich kaum einige Jahre zählte, ich bin durchnäßt gewesen, da ich
ein Mädchen war, und wie oft habe ich tagelang nasse Kleider gehabt, da
ich schaffen mußte, weil du noch klein warst und der Vater schon
kränkelte. Aber schicke sogleich einen Knecht ab, daß er laufe, was er
kann, und die arme Frau zu Hause beruhige, die um die Kinder in Angst
vergehen wird.«
Der Vater tat es sogleich. Die Knechte waren bisher in einem dichten
Kreise um den Vater, die Kinder und die Großmutter gestanden. Nachdem
einer abgeschickt worden war, setzte man sich in Bewegung. Der Vater,
die Kinder und die Großmutter gingen voran, dann folgten die Knechte.
Der Vater führte Blondköpfchen und Braunköpfchen an der Hand, die
Großmutter Schwarzköpfchen. Sie erzählte ihm nun, was sich auf dem
Nußberge begeben hatte und wie sie bis zu der Stelle gelangt seien, an
der er sie gefunden habe.
»Aber du bist ja selber ganz naß,« schloß sie.
»Weil wir während des Wolkenbruches in den Wald hinaufgegangen sind,«
antwortete er, »da nur einmal der Hagel nachgelassen hatte.«
Sie kamen nun in den Wald und hier sah es zum Erschrecken aus.
Wie man eine Streu aus Tannenreisern macht, wenn in einem Jahre wegen
Dürre oder andern Unglücksfällen die Halme nicht geraten, so lagen auf
dem ganzen Boden die Tannenzweige gehäuft, mancher starke Ast lag
mehrere Male getroffen und also gebrochen darunter, an den Stämmen waren
Risse der Rinde sichtbar, daß hie und da das weiße Holz hervorstand, und
durch den Wald war ein feiner Harzgeruch verbreitet, wie er ist, wenn
Nadelholz gesägt oder gespalten wird. Die Schloßen lagen mit der
Tannenstreu untermischt und von ihr bedeckt und hauchten eine unsägliche
Kälte unter den Stämmen aus, welche im Freien draußen nicht so empfunden
worden war. Der Vater und die Knechte mußten den Weg suchen, weil er mit
Streu bedeckt und nicht zu sehen war.
Aus dem Walde kam man wieder in das Freie und ging bis zu den Felsen
nieder, von denen aus man das Haus und die Felder sehen konnte.
Der Garten war verschwunden, nur einzelne Stämme mit verstümmelten Armen
standen empor. Das Grün war dahin, und die Felder jenseits des Gartens
sahen aus, als wären sie schlecht geeggt worden.
Der Vater ging mit den Kindern in der Sandlehne nieder.
Da sahen sie, daß alle Fenster der Glashäuser zerstört waren und daß im
Innern an der Stelle, wo die Blumen in Töpfen und Kübeln gestanden
waren, weiße Haufen von Schloßen lagen. Die Fenster des Hauses, welche
gegen Abend schauten, waren zertrümmert, die Ziegeldächer und die
Schindeldächer waren zerschlagen, daß sie teils wie ein Sieb aussahen,
teils große, ausgebrochene Stellen hatten, durch die das innere Bauholz
hervorsah. Die Verzierungen und der Anwurf der Mauern waren an der
Wetterseite heruntergeschlagen, daß die Mauern nicht etwa wie neu, ehe
der Anwurf geschieht, sondern wie mit Hämmern ausgeschlagen dastanden.
Als sie gegen das Ende der Sandlehne kamen, sahen sie eine weiße Gestalt
durch den ehemaligen Garten eilen, durch nasses Gras, durch Schloßen,
über die herabgestürzten Baumäste laufen und ihnen an der Ecke der
Glashäuser begegnen.
Es war die Mutter.
Sie lief gegen die Kinder und sah sie an.
Auf den Wangen der Kinder war durch das Gehen ein schöner, rosiger Hauch
erblüht und ihre Haare lagen wohl naß und zusammengeklebt, aber
wunderschön um ihr Antlitz.
»Vater, Vater,« schrie sie, »du hast sie mir gebracht.«
»Ja, ohne Makel, ohne Beschädigung,« erwiderte er.
»Mein Gott, mein Gott, du bist gütig, daß du mir sie gegeben hast. O
Clementia, o Emma, o Sigismund!« rief die Frau.
Sie riß die Kinder an sich, sie drückte sie, herzte sie und hatte alle
drei in ihren Armen.
»Mutter, wir haben keine Nüsse gebracht,« sagte der Knabe.
»Aber dich selbst, du kleines, unvernünftiges Kind,« sagte die Mutter,
»das mir lieber ist als goldene Nüsse.«
»Schauerlich war es und beinahe prächtig,« sagte Emma.
»Lasse mir das Bild nicht vor die Augen, Vater, ich bitte dich -- -- was
hätte werden können!« sagte die Mutter.
»Sie lagen unter Reisigbündeln,« antwortete der Vater, »aber lasse uns
in das Haus gehen, ich werde dir alles erzählen, gib ihnen trockene
Kleider und etwas zu essen, daß ihr Blut wieder in gleichmäßige Bewegung
komme.«
»So kommt, ihr Kinder,« sagte die Mutter.
Sie wendete sich, um durch den Garten in das Haus zu gehen. Die Kinder
schlossen sich an. Sie führte alle drei, soweit dies möglich ist, an der
Hand. Dann folgte die Großmutter und der Vater, dann die Knechte.
Als man zu dem Haupteingange des Hauses gekommen war, wandte sich der
Vater zu den Knechten um, dankte ihnen, entließ sie, sagte, sie sollten
das, was sie tragen, an die rechte Stelle tun, sollen sich umkleiden,
sollen alle Arbeit ruhen lassen, und er werde ihnen ein Glas Wein zu
ihrem Abendessen senden.
»Und ich danke euch auch,« sagte die Mutter, die mit den Kindern bei
den Worten ihres Gatten vor dem Hause stehengeblieben war und sich
umwendete, »ich danke euch auch und werde es euch gewiß vergelten.«
»Es ist nicht nötig,« sagte der Altknecht, »wir haben nichts Besonderes
getan, als was unsere Schuldigkeit gewesen ist.«
Die Knechte fingen nun an sich zu zerstreuen.
Als sie auseinandergegangen waren, und man die Aussicht auf den Weg
hatte, auf dem man hergekommen war, sah man das braune Mädchen in
einiger Entfernung im Garten stehen.
Man hatte es bei dem ersten Anblicke des Vaters und bei seinem Empfange,
da man von den Knechten umstanden war, nicht beachtet, man hatte es im
Nachhausegehen, da die Knechte gerade hinter dem Vater, den Kindern und
der Großmutter gingen, nicht gesehen und hatte geglaubt, daß es nach
seiner Art schon längstens umgekehrt sein werde. Als die Kinder es
sahen, ließen sie von den Händen der Mutter los, hatten große Freude,
daß das fremde Kind in ihrem Garten stehe, liefen zu ihm hin und
sprachen zu ihm.
Die Mutter aber sagte: »Wer ist denn das?«
Der Vater sagte ihr, daß es das braune Mädchen von dem hohen Nußberge
sei und erzählte ihr, was es heute zu dem Schutze der Großmutter und der
Kinder getan habe.
Dann wendete er sich zu der Gruppe der Kinder und sagte: »Komme her, du
liebes Kind, wir werden dir sehr viel Gutes tun.«
Das Mädchen zog sich bei diesen Worten langsam von den Kindern zurück,
und da es ein Stückchen entfernt war, fing es zu laufen an, es lief
durch den Garten zurück, es lief um die Glashäuser herum und in dem
nächsten Augenblicke sah man es schon in der Sandlehne emporlaufen.
Die Kinder gingen wieder zu ihren Eltern zurück.
»Schade, daß das Kind nicht näher kommt und so scheu ist,« sagte der
Vater.
»Ich fange das Ding,« sagte ein Knecht.
Alle drei Kinder taten auf diese Aeußerung einen Angstschrei der
Abwehrung.
»Lasse das,« sagte der Vater, »das Mädchen hat meiner Mutter und meinen
Kindern heute den größten Dienst erwiesen. Darf man es überhaupt nicht
rauh behandeln, so darf man es jetzt um so weniger, so lange es sich
nicht schädlich erweist. Wir werden es schon auszukundschaften und zu
finden wissen, dann muß es gut behandelt werden, daß es Zutrauen
gewinnt, und wir werden die Art schon finden, wie wir das Kind belohnen
und ihm sein Leben vielleicht nützlicher machen können, als es jetzt
ahnt.«
Indessen war das Mädchen schon wie ein Hirsch auf die höchste Höhe
gekommen, war noch einen Augenblick in den Klippen sichtbar und war dann
verschwunden.
Der Tag neigte sich schon gegen den Abend, und man war nicht ohne
Besorgnis um das Kind, besonders, da die Großmutter erzählt hatte, daß
es an dem rechten Arm blute. Aber der Himmel war lichter, ein
schweigender Nebel stand an demselben, und es war kein Regen mehr zu
befürchten. Man mußte der Ansicht des Vaters beipflichten, daß das
Mädchen am besten aufgehoben sei, wenn man es seinem eigenen Ermessen
überlasse, daß es ein Waldgeschöpf sei, dem Berge und Hügel nichts
anhaben, und daß ihm, wenn man es suchen oder beobachten ließe, ein
größeres Ungemach zustieße, als ihm so bevorstehen könne.
Man ging nun in das Haus. Die Mutter hatte die Kinder in ein an der
Morgenseite des Hauses gelegenes, gut erhaltenes und gut verwahrtes
Zimmer gebracht, das sie auf die Nachricht des vorausgeschickten
Knechtes in Anbetracht der eingetretenen Kälte sogar schwach hatte
heizen lassen. Dort wurden die Kinder entkleidet, auf wenige Augenblicke
in ein warmes Bad getan und hierauf mit wohlgetrockneten und
durchwärmten Kleidern angetan. Weil sie durch die vorangegangene
Begebenheit aufgeregt waren, so gingen sie trotz der Müdigkeit selbst
beim Kerzenschein und, als sie das Abendmahl eingenommen hatten, noch
nicht zu Bette; und als die Großmutter sich umgekleidet hatte und wieder
zu ihnen hereinkam, saßen sie um den Tisch und knackten mit ihren drei
Nußknackern die Nüsse auf, die sie noch vorrätig hatten und die ihnen
die Großmutter gegeben hatte. Sie erzählten auch von dem Gewitter und
erzählten so, daß man sah, daß sie auch nicht die entfernteste Ahnung
von der Gefahr hatten, in der sie geschwebt waren. Sie nahmen die
Reisigbündel als etwas an, das sich von selber verstehe und das so da
sei, wie im Winter das warme Haus, daß sie nicht erfrieren.
Als man die Großmutter fragte, ob sie das Gewitter nicht hätte kommen
gesehen, antwortete sie: »Ich habe die Wolken nicht für ein Gewitter
gehalten, und da es zu regnen anfing, war es zu spät, den Wald zu
erreichen.«
Auf die Frage, ob sie die Wolken als Hagelwolken erkannt habe,
antwortete sie: »Ich habe wohl eine kleine Vermutung gehabt, daß aus den
Wolken Hagel kommen könnte; aber ich habe eine so dichte Haselstaude
ausgesucht, daß ein gewöhnlicher Hagel nicht durchgedrungen wäre. Nur
das braune Mädchen hat die Reisigbündel herbeigetragen.«
»Ich will den Anblick und das Bild dessen, was sich hätte zutragen
können, wenn die Bündel früher nach Hause geführt worden wären, in den
Hintergrund und in die Ferne rücken,« sagte der Vater zu der Mutter, »da
die Kinder den hohen Nußberg so lieben, da die Großmutter sie gern dahin
begleitet, und da es hart wäre, ihnen diese Freude zu rauben, so werde
ich ein Stückchen Landes dort kaufen und werde auf demselben ein
winziges, kleines Häuschen zum Schutze bauen. Wenn es auch fast gewiß
ist, daß die Kinder schon erwachsene Personen, ja vielleicht schon
Greise sein werden, ehe sich ein Hagelwetter wiederholt, wie das heutige
war, ja wenn auch in mehreren Menschenaltern, wie zu vermuten ist, kein
solches mehr kommen wird, so wie in den vergangenen Menschenaltern
keines verzeichnet ist, das so entsetzlich gewesen wäre, so würden in
deinem und meinem Gemüte doch immer Hagelwolken heraufsteigen, so oft
die Kinder auf dem hohen Nußberge wären. Bei einer Ueberraschung finden
sie in dem Häuschen Schutz, und wenn sie auf dem Heimwege ein Gewitter
sehen, so gibt auch der Wald die notdürftige Unterkunft, und wir dürfen
beruhigt sein, wenn sie auf jenem Wege gehen, besonders wenn man fleißig
auf die Wolken und den Himmel blickt.«
»Es ist häufig geblickt worden,« erwiderte die Großmutter, »aber wenn
Gott zur Rettung kleiner Engel ein sichtbares Wunder tun will, daß wir
uns daran erbauen, so hilft alle menschliche Vorsicht nichts. Ich habe
in siebenzig Jahren alle Wolken gesehen, die in diesem Lande sind; aber
wenn es heute nicht wie ein Nebel ausgesehen hat, der in dem Herbste
blau auf allen fernen Wäldern liegt, an den Rändern weiß funkelt, gegen
abend in die Täler und auf das Land heruntersteigt und morgens doch
wieder weggeht und die helle Sonne scheinen läßt: so will ich eine sehr
harte Strafe hier und dort erdulden. Und sind in dieser Zeit des Jahres
schon öfter Gewitter gewesen? Ein altes Wort sagt: Um das Fest der
Geburt der heiligen Jungfrau ziehen die Wetter heim, und heute ist es
sechs Wochen nach jenem Feste. Dein alter Vater wird sich in der
Ewigkeit wundern, wenn er es weiß oder wenn ich komme und es ihm sage,
daß nach Gallus ein so großes, außerordentliches Gewitter gewesen sei,
und daß es die Bäume und die Häuser zerschlagen habe. Es ist ein Wunder,
wie Gott in dem Haupte des braunen, wilden Kindes die Gedanken weckte,
daß es die Wolken sah und daß es die Bündel herbeitrug.«
»Ihr habt recht, teure Mutter,« antwortete der Vater, »es war das nicht
zu erwarten, was gekommen ist. Kein Mensch konnte erraten, was geschehen
würde, und es ist ein Glück, daß sich alles so gewendet hat. Wir waren
in dem Garten, die Knechte arbeiteten in den nächsten Gemarken, als es
donnerte. Da die ersten Hagelkörner fielen, konnten die Knechte nur
verwundert in die Scheune springen und wir in das Haus, und als es mit
Getose niederging, die Fenster, die Mauern und das Dach zerschlagen
wurde, fiel die Mutter ohnmächtig auf den Teppich des Fußbodens.«
»Der Mensch ist eine Blume,« sagte die Großmutter, »zuerst ist er ein
Veilchen, dann eine Rose, dann eine Nelke, bis er eine Zeitlose wird.
Und wer eine Zeitlose werden soll, der kann nicht als ein Veilchen
zugrunde gehen, darum war die dunkle Blume da, daß die lichten leben.«
»Nur die Annahme, daß es fast gewiß sei, daß ihr alle den dichten Wald
als Schutz gesucht habt und hinter einem dicken Stamme desselben
geborgen seid,« sagte der Vater, »konnte der Mutter und mir Trost geben
und die Verzweiflung abhalten.«
»Es wäre die dichte Haselstaude hinreichend gewesen,« antwortete die
Mutter, »aber weil sie nicht hinreichend war, waren die Bündel da, und
es war die Hand schon bestimmt gewesen, welche sie einst schneiden
mußte.«
»Als wir euch in dem Walde nicht errufen konnten,« sagte der Vater, »da
faßte auch mich das Entsetzen.«
»Ich sage dir ja,« erwiderte die Mutter, »daß die Hand schon bestimmt
war die Bündel zu tragen, so wie einmal der Fuß schon bestimmt war, daß
er durch den Wald zwischen Jericho und Jerusalem gehe, damit der
verwundete und geschlagene Mann, der dort lag, gepflegt und geheilt
werde.«
»Amen, teure Schwiegermutter,« sagte die Frau, »das ist ein
trostreicher, herzlindernder Glaube.«
»Gib dich ihm hin und du wirst dein Leben lang gut fahren,« antwortete
die alte Frau.
Die Kinder waren unterdessen in ihrem Geplauder fortgefahren, sie sagten
allerlei zu den Erwachsenen und unter sich und verstanden nichts von dem
ernsthaften Gespräche, das ihretwillen stattgefunden hatte.
Als es später geworden war, als doch schon der Sand in die schönen
Äuglein zu kommen anfing, wurden sie zu Bette gebracht. Blondköpfchen
hatte sein Schlafgemach neben dem der Eltern, Braunköpfchen hatte es auf
der entgegengesetzten Seite, und Schwarzköpfchen hatte sich noch von der
Großmutter nicht trennen können; es schlief in dem Gemache derselben und
entschlummerte, wenn das Auge der alten Frau sein Bett behütete, und
erwachte, wenn dasselbe Auge auf seine Lider schaute und ihr Öffnen
erwartete. Die zwei ersten Kinder wurden in ihre Schlafkämmerlein
geführt, Schwarzköpfchen wurde von der Großmutter auf den Arm genommen
und, nachdem man gute Nacht gesagt hatte, über den Gang in die
gemeinschaftliche Schlafstube getragen. Was die beiden Eltern vor dem
Bilde des Gekreuzigten gebetet haben, weiß niemand, weil es nur ein
eheliches Geheimnis ist, wenn sie ihre Freude oder ihren Schmerz vor
Gott ausschütten.
Am andern Morgen war ein kühler Tag. Wolkenhaufen zogen beständig von
der Gegend des Sonnenunterganges nach der des Sonnenaufganges, und wenn
man oft meinte, die Sonne werde jetzt durchbrechen, die Wolken sich
zerteilen und dem blauen Himmel Platz machen, so entstanden wieder neue,
deckten wieder die früher lichteren Stellen und zogen wieder gegen
Morgen. Es regnete aber nicht. Die ungeheuren Mengen von Schloßen,
welche auf die Gegend niedergefallen waren, verbrauchten Wärme, die
Kälte verdichtete daher beständig die in der Luft befindlichen Dünste
und erzeugte die unaufhörlichen Wolken.
Das erste, was der Vater am Morgen vernehmen ließ, war, daß er das
Innere der Glashäuser reinigen ließ. Die Schloßen wurden mit Schaufeln
auf Karren getan und in eine Grube gefahren, aus der einst Steine
gebrochen worden waren, und die der Vater wieder dadurch ausfüllen
wollte, daß er alle festen Abfälle des Hauses, wie Geschirrtrümmer, oder
des Feldes, wie ausgelesene Steine, in dieselbe werfen ließ. Der Hagel
wurde dorthin geführt, weil nirgends ein passender Ort für ihn war. Die
Gewächse, von denen man hoffen konnte, daß sie noch zu retten sein
könnten, wurden ausgelesen, die übrigen und die Scherben der Töpfe
wurden in obbesagte Grube gebracht. Auch wurden Knechte auf den Boden
des Hauses geschickt, um den Schaden dort zu untersuchen, und andere
mußten in Verbindung mit Mägden das Reisig von den zerschlagenen
Obstbäumen aus dem Garten wegräumen. Ein Bote wurde nach dem
Glasarbeiter geschickt. Der Vater besah die Bäume, ob manchen von ihnen
noch zu helfen sei. Wenn dieses wäre, so müßte bald dazu geschritten
werden, weil sonst der Herbst zu weit vorrückte, und die Kälte die
Wiederbelebungskraft der Bäume nicht wirksam werden ließe.
Die Kinder gingen in der Kühle mit der Großmutter in die Luft. Die
ungeheuer vielen kleinen Glastäfelchen, die an der Abendseite des Hauses
lagen, waren wie die kleinen, flimmernden Täfelchen, welche sie gern aus
den Steinen der Sandlehne und aus andern auslösten. Die Bäume des
Gartens erkannten sie aus den Stumpfen nicht und konnten sich nicht
erinnern, was der Stamm einst getragen habe. Im Freien sahen sie, wie
Menschen damit beschäftigt waren, die noch immer hie und da liegenden
Schloßenhaufen von den Vertiefungen der Felder wegzuschaffen. An dem
Wiesenbache, der zurückgetreten war, dessen Wasser sich aber noch immer
nicht geklärt hatte, sahen sie, daß die Weidenruten zerschlagen und
weggeschwemmt waren, daß sich Schlamm und Steine auf den Wiesenrändern
befanden, und daß tote Fische dalagen, die das Weiße des Bauches
emporzeigten.
Am Tage zuvor war es wie Sommer gewesen, jetzt war tiefer Herbst
eingetreten.
Nachmittags ging der Vater zu dem eine halbe Stunde Wegs entfernten
Pfarrer hinüber, dessen Pfarrhaus neben der kleinen Pfarrkirche war, und
fragte ihn wegen des braunen Mädchens.
Der Pfarrer wußte nichts. Es war kein Ding dieser Art in die Pfarr- oder
Schulbücher eingetragen und war auch nie unter den Pfarrkindern zu sehen
gewesen.
Der Vater ging nun zu dem Jäger, der oft durch Felder, Wälder und Fluren
strich und alle Dinge derselben kennen mußte.
Allein auch dieser wußte nichts.
Es seien Banden gewesen, sagte er, aber sie seien immer in den höheren
Bergen, die gegen Bayern hinüberziehen, gewesen und hätten sich längs
des Saumes aufgehalten, an dem sie durch die Länder gewandert sind. Sein
Nachbar aus den jenseitigen Gegenden wisse auch nichts.
Der Vater kehrte unverrichteter Dinge wieder heim.
Die folgenden Tage waren ebenso kalt und unfreundlich wie der
vergangene. Immer kamen Wolken, selten waren Sonnenblicke, und der Wind
wehte zwar nicht stark, aber rauh. Auf den Dächern waren die Arbeiter
und hämmerten die Latten und Schindeln fest oder setzten die Ziegel ein.
Die Glasarbeiter, die anfangs durch die viele Arbeit verhindert waren,
kamen endlich doch, und es wurde ihnen zur Herstellung aller Fenster
des Hauses und der Gewächshäuser der große Saal eingeräumt. Die
Maurer arbeiteten an der Außenseite des Hauses, damit noch alles in
vollkommenen Stand gesetzt würde, ehe die kalte Zeit käme und die
meisten Hausbewohner fortzögen. Der Vater war mit Beihilfe von Arbeitern
beschäftigt, die verwundeten Bäume zu verbinden oder die Stämme zu
überstreichen. Die Mägde mußten die Plätze vor dem Hause reinigen.
Endlich, da lange die Nachwehen des Gewitters angehalten hatten, kamen
noch tief im Herbste schönere Tage, die im Verhältnisse zur Jahreszeit
sehr warm genannt werden konnten.
Der Vater munterte die Kinder selber auf, auf den hohen Nußberg zu
gehen. Er sagte, er werde mitgehen, um etwa das braune Mädchen zu sehen.
Er möchte sich ihm gern dankbar beweisen.
Die Kinder gingen mit der Großmutter wie immer auf den hohen Nußberg.
Der Vater begleitete sie.
Sie gingen durch den Saum der Stumpfen hinein, die traurig dastanden und
die wohl den ganzen Winter so bleiben würden.
Das braune Mädchen sahen sie nicht.
Sie gingen bis zu dem Gipfel, sie gingen zu der alten, dicken
Haselwurzel, sie gingen endlich zur Stelle, wo sie Schutz vor dem Hagel
gefunden hatten. Die Reisigbündel lagen noch da. Der Vater schlug vor,
die Bündel mit vereinten Kräften auf den Platz zurückzutragen, von dem
sie genommen worden waren. Er fand den Platz nach einigem Suchen, und
man schaffte die Bündel wieder zu denen, von denen sie genommen worden
waren. Blondköpfchen konnte ein ganzes tragen und Schwarzköpfchen und
Braunköpfchen trugen eins miteinander, bei dem auch die Großmutter half.
Als alles geschehen war, blieb man noch lange auf dem Berge, man ging zu
dieser und jener Stelle und wartete. Aber das braune Mädchen erschien
nicht. Da ging man nach Hause.
Der Vater ging ein zweites Mal mit den Kindern auf den hohen Nußberg, er
zeigte ihnen die Stelle, wo er das Schutzhäuschen bauen wollte, und
wartete; aber das braune Mädchen kam auch dieses Mal nicht.
Und so ging er mehrere Male; aber das braune Mädchen war nicht zu sehen.
Da gingen die Kinder allein auf den hohen Nußberg und die Großmutter
ging mit ihnen.
Die Sonne schien warm, der Himmel war blau, das Heidebächlein war klar,
die grauen, flinken Fischlein spielten darin, und da die Kinder zu der
Grenze des Geheges kamen, lief das braune Mädchen durch die laub- und
zweigelosen Stumpfen der Haseln, Birken und Eschen daher und gesellte
sich zu den Kindern. Alle schauten sich mit freudigen Augen an, und da
die Kinder hingingen und den Arm des Mädchens und seine Bänder
berührten, da nahm es Blondköpfchens Haare in die Hände und drückte sie
fest, und nahm dann Schwarzköpfchens Locken und hielt sie.
Braunköpfchen, das mehr Mut bekommen hatte, weil es von dem braunen
Mädchen getragen worden war, nahm dessen Finger und hielt ihn, und das
braune Mädchen ließ es geschehen, es nahm dessen Hand und ließ es auch
geschehen. Es ging mit ihnen auf den hohen Nußberg empor, und sie
schauten ins Weite und Breite, und die Großmutter erzählte. Es redete
Worte und die Kinder verstanden sie. Sie gaben ihm Kuchen, Brot und was
sie sonst mitgebracht hatten. Das Mädchen hatte ihnen nichts zu geben
und hielt die leeren Hände hin.
Das braune Mädchen hatte denselben Anzug, den es immer gehabt hatte,
aber er war in jenem Gewitter sehr verdorben worden, er war unrein und
verknittert.
Die Großmutter erzählte ihnen von den Bäumen, die von dem Berge
herabgefallen waren und doch nicht aufgehört hatten zu leben -- dann
erzählte sie ihnen von den Königen mit den drei Sesseln -- dann von dem
Weizen, der nicht hatte blühen können -- dann sprach sie von den fernen
Ländern, deren hohe Gebirge man gar nicht mehr sehen könne -- und
endlich von den unbeschlagenen Wägen und Ackerwerkzeugen, mit denen man
vor Zeiten die Felder bestellt hatte.
Hierauf traten sie den Rückweg nach Hause an.
Die Sonne schien auch im Herabgehen warm, der Himmel war blau, die
Schatten waren lang, weil es schon tief in den Herbst ging, die Gräser
wurden gelb, und die grauen flinken Fischlein in dem klaren Bächlein der
Mulde spielten so lustig wie im Sommer.
Das braune Mädchen war mit ihnen gegangen. Es war mit ihnen den hohen
Nußberg herabgegangen, es war mit ihnen über das Bächlein gegangen und
ging mit ihnen über den grauen Rasen, durch den Wald, durch die Klippen
und über die Sandlehne herab. Und da man zu den Glashäusern des Gartens
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