Bunte Steine: Ein Festgeschenk - 11

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Die Sachen waren in der Wohnung des Pförtners versiegelt und das
Bewegliche in Beschlag genommen worden. Nur den Schlüssel zur Stubentür
ließ man mir, damit ich öfter mit der hinterlassenen Tochter die Stube
besuchen könnte. Meinen Gatten hatte man gefragt, ob er die
Vormundschaft über das Mädchen übernehmen wolle, und er hatte
eingewilligt.
Ich wußte nicht, was ich mit dem Mädchen tun sollte. Wir beschlossen
daher, dasselbe so lange bei uns zu behalten, bis meinem Manne alle
Papiere und etwaigen andern Dinge des Verstorbenen eingehändigt würden,
woraus man dann die Verhältnisse des Verstorbenen würde entnehmen und
wissen können, was mit dem Mädchen weiter zu geschehen hätte.
Sehr schwer war es, das Mädchen von dem unterirdischen Gewölbe zu
entwöhnen. Es hing mit einer Hartnäckigkeit an dem Gemache, die
unbegreiflich war. Nur durch den öfteren Besuch der unterirdischen
Wohnung, den ich mit ihm anstellte, durch zutrauliches Reden über
gleichgültige Dinge und endlich durch sorgfältige Pflege, die ihm
wohltat, gewöhnte ich es nach und nach an sein neues Stübchen. Ich gab
ihm gute Wäsche und ließ ihm Kleider von unsern Mägden verfertigen, die
ihm gut standen, in denen es sich wohlbefand und durch die es nicht mehr
so auffiel. Fast noch mehr als alles andere scheute es die freie Luft,
und wenn ich es ein wenig in den winterlichen Garten hinunter brachte,
benahm es sich linkisch und starrte die entlaubten Zweige an. In den
ersten Tagen kam niemand zu ihm als ich und die ältliche Magd; nach und
nach gewöhnte es sich aber auch an den Anblick von andern aus unserer
Familie, und jedem Mitgliede derselben war eingeschärft, das Mädchen
freundlich zu behandeln und es etwa nicht durch auffälliges Betrachten
zu erschrecken.
Ich begann nach und nach zu untersuchen, was es denn gelernt habe.
Allein so gut gewählt und rein seine Worte waren, die es sprach, so gut
sie gesetzt waren, wenn auch die Gedanken oft schwer erraten werden
konnten, so wenig hatte es eine Vorstellung oder eine Kenntnis von der
geringsten weiblichen Arbeit. Nicht einmal von dem Waschen und Reinigen
eines Lappens, von dem Zusammennähen zweier Flecke hatte es einen
Begriff. Der Vater mußte alles das außer dem Hause besorgt haben. Dafür
sprach es oft, für uns unverständlich, mit der Dohle; wir trafen es
zuweilen leise singend an, und es konnte auf der Flöte des Vaters, die
wir ihm hatten verschaffen müssen, ein wenig spielen.
Als es eine bedeutende Anhänglichkeit an mich gewonnen hatte, veranlaßte
ich es, von seiner Vergangenheit zu sprechen. Allein entweder hatte es
alles Frühere vergessen oder es hatten die unmittelbar zuletzt
vergangenen Dinge eine solche Gewalt über sein Gedächtnis ausgeübt, daß
es sich an das, was vorher war, nicht mehr erinnerte. Es erzählte nur
immer von dem unterirdischen Gemache.
»Der Vater,« sagte es, »ging fort, nahm die Flöte mit und kam oft erst
zur Zeit, da die Lichter brannten, zurück. Er brachte in einem Topfe
Speisen, die wir in dem kleinen Ofen wärmten und dann aßen. Oft legte
ich auch Holzspäne in den Ofen, wenn er nicht da war, und machte mir
eine Speise warm, die in einem Topfe auf dem Gestelle stand; denn es
blieb zuweilen viel übrig. Ein anderes Mal hatte ich nichts als Brot,
welches ich aß. Zuweilen blieb er auch zu Hause. Er lehrte mich
mancherlei Dinge und erzählte viel. Er sperrte immer zu, wenn er
fortging. Wenn ich fragte, was ich für eine Aufgabe habe, während er
nicht da sei, antwortete er: Beschreibe den Augenblick, wenn ich tot auf
der Bahre liegen werde, und wenn sie mich begraben; und wenn ich dann
sagte: Vater, das habe ich ja schon oft beschrieben, antwortete er: So
beschreibe, wie deine Mutter von ihrem Herzen gepeinigt herumirrt, wie
sie sich nicht zurückgetraut, und wie sie in der Verzweiflung ihrem
Leben ein Ende macht. Wenn ich sagte: Vater, das habe ich auch schon oft
beschrieben, antwortete er: So beschreibe es noch einmal. Wenn ich dann
mit der Aufgabe, wie der Vater tot auf der Bahre liegt, und wie die
Mutter in der Welt umherirrt und in der Verzweiflung ihrem Leben ein
Ende macht, fertig war, stieg ich auf die Leiter und schaute durch die
Drahtlöcher des Fensters hinaus. Da sah ich die Säume von Frauenkleidern
vorbeigehen, sah die Stiefel von Männern, sah schöne Spitzen von Röcken
oder die vier Füße eines Hundes. Was an den jenseitigen Häusern vorging,
war nicht deutlich.«
Als ich das Mädchen fragte, wo es die Ausarbeitungen der Aufgaben habe,
antwortete es, daß der Vater dieselben alle gesammelt habe, und daß sie
irgendwo aufbewahrt seien. Etwas weniges sei da. Mit diesen Worten ging
es zu einem Kleiderkasten, in welchem es seine Kleider hatte, tat aus
dem Sacke eines alten, abgelegten Rockes einige verknitterte Papiere
heraus und reichte sie mir. Ich faltete sie auseinander. Sie waren teils
mit Tinte, teils mit Bleifeder geschrieben und häufig durch Kreuze und
andere Zeichen ausgestrichen. Es war nicht viel daraus zu entnehmen.
Ich befragte es über Gott, über die Schöpfung der Welt und über andere
religiöse Gegenstände. Es sagte die betreffenden Stellen aus dem
Katechismus sehr geläufig auf und blickte mit den ruhigen und
ausdruckslosen Augen umher. Ich suchte zu ergründen, ob es den
religiösen Handlungen unserer Kirche beigewohnt habe, und brachte
heraus, daß es wiederholt die Kirche mit dem Vater besucht habe, daß es
dort aber nie eine Musik, das heißt ein Flötenspiel, wie es sich
ausdrückte, gehört noch mit jemand gesprochen habe. Es mußte also
höchstens bei stillen Messen gewesen sein.
Endlich wurde meinem Gatten die Vormundschaft übertragen und ihm die
gerichtlich vorgefundene und aufgezeichnete Verlassenschaft gegen
Bescheinigung übergeben. Aus den Papieren, die er sogleich sorgfältig
untersuchte, ging hervor, daß der Verstorbene niemand anders war als
jener Rentherr, der einmal abgereist und sodann spurlos verschwunden
war. Wir hatten die Geschichte jenes Mannes nur so im allgemeinen gewußt
und sie schon längst wieder vergessen. Jetzt wurde sie aufs neue aus der
Erinnerung hervorgeholt und von manchem, der es wissen konnte, das
nähere einzelne erforscht.
Das Mädchen mit dem großen Haupte und den breiten Zügen war also das
rosige Kind gewesen, das unter dem Gezelte geschlafen hatte, dessen
Spitze der vergoldete Engel mit seinen Fingern gehalten hatte, dessen
Falten rings um das Bettchen auseinandergegangen waren, und das die
Eltern mit Wonne betrachtet hatten.
Von Eigentum hatten sich nur einige schlechte Geräte, einige alte
Kleider und die Betten vorgefunden. Von Barschaft war ein kleiner Sack,
mit Kupfermünzen gefüllt, vorhanden. Weiter gar nichts.
Mein Gatte forschte unter den Papieren nach einer Aufklärung über den
Vermögensstand des Verstorbenen; denn ein solcher mußte doch vorhanden
gewesen sein; denn alle, die befragt worden waren, erinnerten sich
nicht, daß der Rentherr, als er das Haus auf dem Sankt-Peters-Platze
bewohnt hatte, in irgendeinem Amte gestanden sei, noch daß er
irgendeinen Erwerb getrieben habe, und dennoch habe er anständig und
wohlhabend gelebt. Er mußte daher von irgendeinem Anliegen Bezüge
genossen haben. Aber in den gesamten Schriften und den kleinsten
Zettelchen war nicht das Geringste zu finden. Mein Gatte ging nun in
Wien zu allen Ämtern, die mit Geld oder irgend andern Werten auch nur
von fern zu tun hatten, und fragte an; aber nirgends konnte eine
Auskunft erhalten werden. Er besuchte nun nach und nach alle
Geschäftsführer, Stellvertreter, Anwälte und wie diese Männer alle
heißen; aber bei keinem konnte er etwas in Erfahrung bringen. Endlich
griff er zu dem Mittel, den Fall in den Zeitungen bekanntzugeben,
inwiefern er sich auf die Vermögensfrage bezog, und jedermann zur
Mitteilung aufzufordern, der etwa Kenntnis haben könnte; aber es
erfolgte keine Antwort. Das Vermögen des armen Mädchens, wenn noch eines
vorhanden war, mußte also verlorengegeben werden.
Die Summe, welche nach der Versteigerung der Geräte und andern Dinge,
die der Rentherr in seiner Wohnung auf dem Sankt-Peters-Platze
zurückgelassen hatte, und nach der Bezahlung der Schuld an den
Hausbesitzer noch übriggeblieben und in die Verwahrung der Gerichte
gegeben worden war, wurde meinem Gatten für das Mädchen eingehändigt.
Sie war durch die Zinsen während einer Reihe von Jahren nicht
unbeträchtlich angewachsen.
Von der Lebensweise und den Schicksalen des Verstorbenen seit seiner
Abreise von Wien konnte mein Gatte nichts Bestimmtes erfahren. Nur, da
er alle Wege zur Ermittlung des Lebenslaufes des Verstorbenen und
infolgedessen zur Ermittlung des Schicksales des Vermögens des Mädchens
einschlug, war das eine zu seiner Kenntnis gekommen, daß ein Mann,
dessen Beschreibung ganz auf den Verstorbenen paßte, in den Vorstädten,
welche sehr weit von der Wohnung des Verstorbenen entfernt waren, oft
gesehen worden war, daß er mit seiner Flöte in Gasthäusern, in Gärten
und an öffentlichen Orten erschienen war und dort für kleine Gaben
gespielt habe. Aus Küchen habe er gern Speisen, die man ihm schenkte, in
seinem Topfe fortgetragen. Daß er in der Nähe seiner Wohnung gespielt
habe, konnte man nicht erfahren.
Von dem Verwalter des Perronschen Hauses erfuhr mein Gatte, daß der
Verstorbene zu irgendeiner Zeit -- er wisse es selbst nicht mehr genau,
wann es gewesen -- unentgeltlich in die unterirdische Wohnung
aufgenommen worden sei, um Pförtnerdienste zu verrichten, obwohl bis
dahin die Inwohner Schlüssel zu dem roten Pförtchen gehabt hatten, die
sie auch fernerhin noch behielten. Überhaupt konnte von dem Verwalter
des Perronschen Hauses nicht viel in Erfahrung gebracht werden, da er
sich der Verfallenheit des Hauses wegen wenig um dasselbe kümmerte und
von dem Besitzer auch nicht dazu angehalten wurde.
Eines Tages brachte mein Gatte einen großen Stoß von Schriften in mein
Zimmer und reichte sie mir. Ich sah sie an, blätterte sie durch und sah,
daß es die Ausarbeitungen und schriftlichen Aufsätze des Mädchens waren.
Ich nahm mir nun, wenn ich Zeit hatte, die Mühe, den größten Teil dieser
Papiere zu durchlesen. Was soll ich davon sagen? Ich würde sie
Dichtungen nennen, wenn Gedanken in ihnen gewesen wären, oder wenn man
Grund, Ursprung und Verlauf des Ausgesprochenen hätte enträtseln können.
Von einem Verständnisse, was Tod, was Umirren in der Welt und sich aus
Verzweiflung das Leben nehmen heiße, war keine Spur vorhanden, und doch
war dieses alles der trübselige Inhalt der Ausarbeitungen. Der Ausdruck
war klar und bündig, der Satzbau richtig und gut, und die Worte, obwohl
sinnlos, waren erhaben.
Ich nahm von diesem Umstande Veranlassung, aus Dichtern oder andern
Schriftstellern Sätze mit bestimmter, gehobener Betonung vorzutragen.
Das Mädchen merkte hoch auf. Bald sagte es selber solche Dinge her, und
später trug es mit einer Art Schaustellung Teile aus den besten und
herrlichsten Schriften unseres Volkes vor. Wenn man aber näher in das
Werk einging, von dem es eine Stelle gesagt hatte, und nach dessen
Inhalt, Bedeutung und Gestalt forschte, verstand es nicht, was man
wollte. Auch war in der Verlassenschaft kein einziges der betreffenden
Bücher vorhanden. Das Aufsagen solcher Stellen war ein Reiz für das
Mädchen, dem es sich schwärmerisch hingab. Wir kamen dahinter, daß die
leisen Worte, die es zur Dohle sagte, ähnliche Dinge enthielten, so wie
die Weisen, die es der Flöte des Vaters abzulocken suchte, in demselben
Geiste erschienen.
Mein Gatte forschte auch der Mutter des Mädchens nach. Seine Absicht
war, dem Mädchen seine natürliche und erste Verwandte und Stütze zu
verschaffen, dann aber auch, von der erkundeten Mutter Angaben zu
erfahren, aus denen sich über die Lage des Vermögens etwas entnehmen
ließe. Mein Gatte forschte anfangs vorsichtig auf dem Wege der Ämter,
dann mit der größten Schonung teils durch einzelne Personen, teils durch
öffentliche Blätter; aber wie genau auch diese Forschungen angestellt
wurden, wie viele Briefe geschrieben, wie viele Aufträge erteilt, wie
viele Antworten eingegangen waren: von der Frau ist keine Auskunft
angelangt; niemand hatte bis auf den Tag etwas von ihr gehört, sie ist
auch nie wieder zurückgekommen.
Von den früheren Schicksalen des Mädchens ist uns durch seine Aussagen
nie etwas bekanntgeworden.
Wir hatten unsern Hausarzt, den Freund meines Gatten, zu uns bitten
lassen, daß er den körperlichen Zustand des Mädchens untersuche, da das
auffallend große Haupt auf etwas Ungewöhnliches schließen lasse. Er
meinte, daß in dumpfen Aufenthaltsorten und etwa durch Wahnsinn des
Vaters dieses Wuchern hervorgerufen worden sei, daß sich Auftreibungen
und Drüsenleiden eingestellt haben. Der Gebrauch von Jodbädern würde in
beiden Richtungen vielleicht gute Dienste tun. Da ich nun im Frühling
ohnehin in die Gegend, wo sich das Bad befindet, eine Reise zu dem
Bruder meines Gatten vorhatte, um mehrere Wochen bei ihm zuzubringen, so
beschloß ich, das Mädchen mitzunehmen. Ich hoffte von der guten Luft und
der Reise nicht minder gute Wirkungen als von dem Bade. Das Haupt wurde
in der Tat nach einem zweimonatigen Aufenthalte auf dem Lande und nach
dem vorgeschriebenen Gebrauche des Bades etwas kleiner und gebildeter,
und die Züge des Angesichtes wurden geschmeidiger, klarer und
sprechender.
Wir unterrichteten das Mädchen auch in den gewöhnlichen Dingen und
suchten es zu den unentbehrlichsten Verrichtungen des Lebens anzuleiten.
Wir suchten ihm Geschmack an Verfertigung von allerlei weiblichen
Handarbeiten beizubringen und endlich durch Gespräche und durch Lesen
einfacher Bücher, hauptsächlich aber durch Umgang jene wilde und
zerrissene, ja fast unheimliche Unterweisung in einfache,
übereinstimmende und verstandene Gedanken umzuwandeln und ein Verstehen
der Dinge der Welt anzubahnen. Wie schwer das war, geht schon aus der
Tatsache hervor, daß Monate vergehen mußten, ehe es ertragen konnte, daß
Alfred mit der Dohle sprach oder gar mit ihr spielte, gelegentlich auch
die Flöte des Vaters anrührte.
Als wir es endlich wagen konnten, mieteten wir dem Mädchen in unserer
Nähe ein Zimmer, in dem es wohnte. Die Frau, welche das Zimmer
vermietete, nahm sich um das Mädchen an, ein Priester unterwies es in
der Religion, wir kamen sehr oft zu ihm hinüber, und so gestaltete es
sich milder, seine körperliche Beschaffenheit wurde nachträglich auch
besser, so daß es sich in den Lauf der Dinge schicken konnte, daß ihm
mein Gatte, nachdem es die Volljährigkeit erreicht hatte, die Urkunden
über seine gerichtlich anliegende Summe und über das, was bei der
Beerdigung des Vaters übriggeblieben war, einhändigen konnte, und daß es
endlich sogar Teppiche, Decken und dergleichen Dinge anfertigte, von
denen es im Vereine mit den Zinsen aus seinem kleinen Vermögen lebte,
was um so eher möglich wurde, als ihm die Leute, gerührt durch seine
Schicksale, die fertigen Stücke immer gern abkauften. --
So erzählte die Frau, und das Mädchen lebte so in den folgenden Jahren
fort.
Der große Künstler ist schon längst tot, der Professor Andorf ist tot,
die Frau wohnt schon lange nicht mehr in der Vorstadt, das Perronsche
Haus besteht nicht mehr, eine glänzende Häuserreihe steht jetzt an
dessen und der nachbarlichen Häuser Stelle, und das junge Geschlecht
weiß nicht, was dort gestanden war, und was sich dort zugetragen hatte.


Bergkristall.

Unsere Kirche feiert verschiedene Feste, welche zum Herzen dringen. Man
kann sich kaum etwas Lieblicheres denken als Pfingsten und kaum etwas
Ernsteres und Heiligeres als Ostern. Das Traurige und Schwermütige der
Karwoche und darauf das Feierliche des Sonntags begleiten uns durch
das Leben. Eines der schönsten Feste feiert die Kirche fast mitten im
Winter, wo beinahe die längsten Nächte und kürzesten Tage sind, wo die
Sonne am schiefsten gegen unsere Gefilde steht und Schnee alle Fluren
deckt: das Fest der Weihnacht. Wie in vielen Ländern der Tag vor dem
Geburtsfeste des Herrn der Christabend heißt, so heißt er bei uns
der heilige Abend, der darauf folgende Tag der heilige Tag und die
dazwischenliegende Nacht die Weihnacht. Die katholische Kirche
begeht den Christtag als den Tag der Geburt des Heilandes mit ihrer
allergrößten kirchlichen Feier; in den meisten Gegenden wird schon
die Mitternachtstunde als die Geburtsstunde des Herrn mit prangender
Nachtfeier geheiligt, zu der die Glocken durch die stille, finstere,
winterliche Mitternachtluft laden, zu der die Bewohner mit Lichtern oder
auf dunkeln, wohlbekannten Pfaden aus schneeigen Bergen an bereiften
Wäldern vorbei und durch knarrende Obstgärten zu der Kirche eilen, aus
der die feierlichen Töne kommen, und die aus der Mitte des in beeiste
Bäume gehüllten Dorfes mit den langen, beleuchteten Fenstern emporragt.
Mit dem Kirchenfeste ist auch ein häusliches verbunden. Es hat sich fast
in allen christlichen Ländern verbreitet, daß man den Kindern die Ankunft
des Christkindleins -- auch eines Kindes, des wunderbarsten, das je auf
der Welt war -- als ein heiteres, glänzendes, feierliches Ding zeigt,
das durch das ganze Leben fortwirkt und manchmal noch spät im Alter bei
trüben, schwermütigen oder rührenden Erinnerungen gleichsam als Rückblick
in die einstige Zeit mit den bunten, schimmernden Fittigen durch den
öden, traurigen und ausgeleerten Nachthimmel fliegt. Man pflegt den
Kindern die Geschenke zu geben, die das heilige Christkindlein gebracht
hat, um ihnen Freude zu machen. Das tut man gewöhnlich am heiligen
Abende, wenn die tiefe Dämmerung eingetreten ist. Man zündet Lichter,
und meistens sehr viele an, die oft mit den kleinen Kerzlein auf den
schönen, grünen Ästen eines Tannen- oder Fichtenbäumchens schweben, das
mitten in der Stube steht. Die Kinder dürfen nicht eher kommen, als bis
das Zeichen gegeben wird, daß der heilige Christ zugegen gewesen ist und
die Geschenke, die er mitgebracht, hinterlassen hat. Dann geht die Tür
auf, die Kleinen dürfen hinein, und bei dem herrlichen, schimmernden
Lichterglanze sehen sie Dinge auf dem Baume hängen oder auf dem Tische
herumgebreitet, die alle Vorstellungen ihrer Einbildungskraft weit
übertreffen, die sie sich nicht anzurühren getrauen, und die sie
endlich, wenn sie sie bekommen haben, den ganzen Abend in ihren Ärmchen
herumgetragen und mit sich in das Bett nehmen. Wenn sie dann zuweilen in
ihre Träume hinein die Glockentöne der Mitternacht hören, durch welche
die Großen in die Kirche zur Andacht gerufen werden, dann mag es ihnen
sein, als zögen jetzt die Englein durch den Himmel, oder als kehre der
heilige Christ nach Hause, welcher nunmehr bei allen Kindern gewesen ist
und jedem von ihnen ein herrliches Geschenk hinterbracht hat.
Wenn dann der folgende Tag, der Christtag, kommt, so ist er ihnen so
feierlich, wenn sie früh morgens mit ihren schönsten Kleidern angetan
in der warmen Stube stehen, wenn der Vater und die Mutter sich zum
Kirchgange schmücken, wenn zu Mittag ein feierliches Mahl ist, ein
besseres als in jedem Tage des ganzen Jahres, und wenn nachmittags oder
gegen den Abend hin Freunde und Bekannte kommen, auf den Stühlen und
Bänken herumsitzen, miteinander reden und behaglich durch die Fenster in
die Wintergegend hinausschauen können, wo entweder die langsamen Flocken
niederfallen, oder ein trübender Nebel um die Berge steht, oder
die blutrote, kalte Sonne hinabsinkt. An verschiedenen Stellen der
Stube, entweder auf einem Stühlchen oder auf der Bank oder auf dem
Fensterbrettchen, liegen die zauberischen, nun aber schon bekannteren
und vertrauteren Geschenke von gestern abend herum.
Hierauf vergeht der lange Winter, es kommt der Frühling und der
unendlich dauernde Sommer -- und wenn die Mutter wieder vom heiligen
Christ erzählt, daß nun bald sein Festtag sein wird, und daß er auch
diesmal herabkommen werde, ist es den Kindern, als sei seit seinem
letzten Erscheinen eine ewige Zeit vergangen, und als liege die damalige
Freude in einer weiten, nebelgrauen Ferne.
Weil dieses Fest solange nachhält, weil sein Abglanz so hoch in das
Alter hinaufreicht, so stehen wir so gern dabei, wenn Kinder dasselbe
begehen und sich darüber freuen. --
In den hohen Gebirgen unsers Vaterlandes steht ein Dörfchen mit einem
kleinen, aber sehr spitzigen Kirchturme, der mit seiner roten Farbe, mit
welcher die Schindeln bemalt sind, aus dem Grün vieler Obstbäume
hervorragt und wegen derselben roten Farbe in dem duftigen und blauen
Dämmern der Berge weithin ersichtlich ist. Das Dörfchen liegt gerade
mitten in einem ziemlich weiten Tale, das fast wie ein länglicher Kreis
gestaltet ist. Es enthält außer der Kirche eine Schule, ein Gemeindehaus
und noch mehrere stattliche Häuser, die einen Platz gestalten, auf
welchem vier Linden stehen, die ein steinernes Kreuz in ihrer Mitte
haben. Diese Häuser sind nicht bloße Landwirtschaftshäuser, sondern sie
bergen auch noch diejenigen Handwerke in ihrem Schoße, die dem
menschlichen Geschlechte unentbehrlich sind und die bestimmt sind, den
Gebirgsbewohnern ihren einzigen Bedarf an Kunsterzeugnissen zu decken.
Im Tale und an den Bergen herum sind noch sehr viele zerstreute Hütten,
wie das in Gebirgsgegenden sehr oft der Fall ist, welche alle nicht nur
zur Kirche und Schule gehören, sondern auch jenen Handwerken, von denen
gesprochen wurde, durch Abnahme der Erzeugnisse ihren Zoll entrichten.
Es gehören sogar noch weitere Hütten zu dem Dörfchen, die man von dem
Tale aus gar nicht sehen kann, die noch tiefer in den Gebirgen stecken,
deren Bewohner selten zu ihren Gemeindemitbrüdern herauskommen und die
im Winter oft ihre Toten aufbewahren müssen, um sie nach dem
Wegschmelzen des Schnees zum Begräbnisse bringen zu können. Der größte
Herr, den die Dörfler im Laufe des Jahres zu sehen bekommen, ist der
Pfarrer. Sie verehren ihn sehr, und es geschieht gewöhnlich, daß
derselbe durch längeren Aufenthalt im Dörfchen ein der Einsamkeit
gewöhnter Mann wird, daß er nicht ungern bleibt und einfach fortlebt.
Wenigstens hat man seit Menschengedenken nicht erlebt, daß der Pfarrer
des Dörfchens ein auswärtssüchtiger oder seines Standes unwürdiger Mann
gewesen wäre.
Es gehen keine Straßen durch das Tal; sie haben ihre zweigleisigen Wege,
auf denen sie ihre Felderzeugnisse mit einspännigen Wäglein nach Hause
bringen; es kommen daher wenig Menschen in das Tal, unter diesen
manchmal ein einsamer Fußreisender, der ein Liebhaber der Natur ist,
eine Weile in der bemalten Oberstube des Wirtes wohnt und die Berge
betrachtet, oder gar ein Maler, der den kleinen spitzen Kirchturm und
die schönen Gipfel der Felsen in seine Mappe zeichnet. Daher bilden die
Bewohner eine eigene Welt, sie kennen einander alle mit Namen und mit
den einzelnen Geschichten von Großvater und Urgroßvater her, trauern
alle, wenn einer stirbt, wissen, wie er heißt, wenn einer geboren wird,
haben eine Sprache, die von der der Ebene draußen abweicht, haben ihre
Streitigkeiten, die sie schlichten, stehen einander bei und laufen
zusammen, wenn sich etwas Außergewöhnliches begibt.
Sie sind sehr stetig, und es bleibt immer beim alten. Wenn ein Stein aus
einer Mauer fällt, wird derselbe wieder hineingesetzt, die neuen Häuser
werden wie die alten gebaut, die schadhaften Dächer werden mit gleichen
Schindeln ausgebessert, und wenn in einem Hause scheckige Kühe sind, so
werden immer solche Kälber aufgezogen, und die Farbe bleibt bei dem
Hause.
Gegen Mittag sieht man von dem Dorfe einen Schneeberg, der mit seinen
glänzenden Hörnern fast oberhalb der Hausdächer zu sein scheint, aber in
der Tat doch nicht so nahe ist. Er sieht das ganze Jahr, Sommer und
Winter, mit seinen vorstehenden Felsen und mit seinen weißen Flächen in
das Tal herab. Als das Auffallendste, was sie in ihrer Umgebung haben,
ist der Berg der Gegenstand der Betrachtung der Bewohner, und er ist der
Mittelpunkt vieler Geschichten geworden. Es lebt kein Mann und Greis in
dem Dorfe, der nicht von den Zacken und Spitzen des Berges, von seinen
Eisspalten und Höhlen, von seinen Wässern und Geröllströmen etwas zu
erzählen wüßte, was er entweder selbst erfahren oder von andern erzählen
gehört hat. Dieser Berg ist auch der Stolz des Dorfes, als hätten sie
ihn selber gemacht, und es ist nicht so ganz entschieden, wenn man auch
die Biederkeit und Wahrheitsliebe der Talbewohner hoch anschlägt, ob sie
nicht zuweilen zur Ehre und zum Ruhme des Berges lügen. Der Berg gibt
den Bewohnern außerdem, daß er ihre Merkwürdigkeit ist, auch wirklichen
Nutzen; denn wenn eine Gesellschaft von Gebirgsreisenden hereinkommt, um
von dem Tale aus den Berg zu besteigen, so dienen die Bewohner des
Dorfes als Führer, und einmal Führer gewesen zu sein, dieses und jenes
erlebt zu haben, diese und jene Stelle zu kennen, ist eine Auszeichnung
die jeder gern von sich darlegt. Sie reden oft davon, wenn sie in der
Wirtsstube beieinander sitzen und erzählen ihre Wagnisse und ihre
wunderbaren Erfahrungen und versäumen aber auch nie zu sagen, was dieser
oder jener Reisende gesprochen habe, und was sie von ihm als Lohn für
ihre Bemühungen empfangen hätten. Dann sendet der Berg von seinen
Schneeflächen die Wasser ab, welche einen See in seinen Hochwäldern
speisen und den Bach erzeugen, der lustig durch das Tal strömt, die
Brettersäge, die Mahlmühle und andere kleine Werke treibt, das Dorf
reinigt und das Vieh tränkt. Von den Wäldern des Berges kommt das Holz,
und sie halten die Lawinen auf. Durch die innern Gänge und Lockerheiten
der Höhen sinken die Wasser durch, die dann in Adern durch das Tal gehen
und in Brünnlein und Quellen hervorkommen, daraus die Menschen trinken
und ihr herrliches, oft belobtes Wasser dem Fremden reichen. Allein an
letzteren Nutzen denken sie nicht und meinen, das sei immer so gewesen.
Wenn man auf die Jahresgeschichte des Berges sieht, so sind im Winter
die zwei Zacken seines Gipfels, die sie Hörner heißen, schneeweiß und
stehen, wenn sie an hellen Tagen sichtbar sind, blendend in der finstern
Bläue der Luft; alle Bergfelder, die um diese Gipfel herumlagern, sind
dann weiß; alle Abhänge sind so; selbst die steilrechten Wände, die die
Bewohner Mauern heißen, sind mit einem angeflogenen weißen Reife bedeckt
und mit zartem Eise wie mit einem Firnisse belegt, so daß die ganze
Masse wie ein Zauberpalast aus dem bereiften Grau der Wälderlast
emporragt, welche schwer um ihre Füße herum ausgebreitet ist. Im Sommer,
wo Sonne und warmer Wind den Schnee von den Steilseiten wegnimmt, ragen
die Hörner nach dem Ausdrucke der Bewohner schwarz in den Himmel und
haben nur schöne weiße Äderchen und Sprenkel auf ihrem Rücken, in der
Tat aber sind sie zart fernblau, und was sie Äderchen und Sprenkeln
heißen, das ist nicht weiß, sondern hat das schöne Milchblau des fernen
Schnees gegen das dunklere der Felsen. Die Bergfelder um die Hörner aber
verlieren, wenn es recht heiß ist, an ihren höheren Teilen wohl den Firn
nicht, der gerade dann recht weiß auf das Grün der Talbäume herabsieht,
aber es weicht von ihren unteren Teilen der Winterschnee, der nur einen
Flaum machte, und es wird das unbestimmte Schillern von Bläulich und
Grünlich sichtbar, das das Geschiebe von Eis ist, das dann bloßliegt und
auf die Bewohner unten hinabgrüßt. Am Rande dieses Schillerns, wo es von
ferne wie ein Saum von Edelsteinsplittern aussieht, ist es in der Nähe
ein Gemenge wilder, riesenhafter Blöcke, Platten und Trümmer, die sich
drängen und verwirrt ineinandergeschoben sind. Wenn ein Sommer gar heiß
und lang ist, werden die Eisfelder weit hinauf entblößt, und dann schaut
eine viel größere Fläche von Grün und Blau in das Tal, manche Kuppen und
Räume werden entkleidet, die man sonst nur weiß erblickt hatte, der
schmutzige Saum des Eises wird sichtbar, wo es Felsen, Erde und Schlamm
schiebt, und viel reichlichere Wasser als sonst fließen in das Tal. Dies
geht fort, bis es nach und nach wieder Herbst wird, das Wasser sich
verringert, zu einer Zeit einmal ein grauer Landregen die ganze Ebene
des Tales bedeckt, worauf, wenn sich die Nebel von den Höhen wieder
lösen, der Berg seine weiche Hülle abermals umgetan hat, und alle
Felsen, Kegel und Zacken in weißem Kleide dastehen. So spinnt es sich
ein Jahr um das andere mit geringen Abwechslungen ab und wird sich
fortspinnen, solange die Natur so bleibt und auf den Bergen Schnee und
in den Tälern Menschen sind. Die Bewohner des Tales heißen die geringen
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